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Segelfliegen trotz Höhenangst

Einmal den Niederrhein von oben sehen: Das dachte sich auch Reporterin Janine Zydeck. So hat sie ihren ersten Segelflug erlebt – trotz Höhenangst.

Noch ist es ruhig auf dem Segelflugplatz in Krefeld, lange wird es aber nicht so bleiben. Die ersten Flieger stehen schon auf der Wiese bereit und werden nach und nach Richtung Startbahn transportiert. Die Piloten machen sich bereits fertig. Sie begutachten noch einmal die Flieger und legen ihren Fallschirm an, bevor sie es sich im Sitz bequem machen und ihre Runden über den Niederrhein drehen.

Als ich die Segelflugzeuge sehe, kommen bei mir erste Zweifel auf. Worauf habe ich mich bloß eingelassen? Die Flieger sind kleiner, als ich gedacht habe. An einen Rückzieher ist aber nicht zu denken. Ich stelle mich trotz meiner Höhenangst der Herausforderung, so zumindest der Plan. Thomas Wiehle erwartet mich bereits. Er ist selbst Mitglied im Verein für Segelflug in Krefeld und fliegt, seitdem er ein Kind ist. Mit sieben Jahren hat ihn sein Vater das erste Mal mitgenommen.

Er kann sich an seinen ersten Flug noch gut erinnern. „Mein Vater hat mich hinten drin sitzen lassen. Ich weiß noch, dass ich beim Windenstart gedacht habe, ich muss sterben“, erzählt Wiehle. „Als wir in der Luft waren, bin ich dem Fliegen aber total verfallen.“ Ihm wurde schnell klar, dass er das Fliegen lernen möchte. „Für mich war es der Horror, sieben Jahre lang warten zu müssen, bis ich hinters Steuer konnte.“

8’700 Starts

Ein Segelflugzeug darf man nämlich erst im Alter von 14 Jahren alleine fliegen – nach entsprechender Ausbildung. Ich fühle mich sicher bei Thomas Wiehle. Schon mehr als 8700 Mal ist er in die Luft gestiegen, etwa 7100 Flugstunden, so schätzt er, hat er schon hinter sich. Zudem bildet er Flugschüler aus. Was soll also schon schiefgehen?

Während er mir erklärt, wie so ein Segelflugzeug überhaupt fliegen kann, beruhige ich mich etwas. Auf physikalische Gesetze sollte man sich schließlich verlassen können. Das Wetter sei ideal, denn: Die Sonne heize den Boden auf, der wiederum die darüberliegende Luft aufwärmt. Diese steige dann nach oben, da sie sich ausdehnt. „Bei der Ausdehnung geht Energie verloren, wodurch die Luft abkühlt“, so der Segelflieger. Dabei wird im Idealfall das Kondensationsniveau erreicht und es bilden sich Quellwolken, auch Cumuluswolken genannt. Diese Aufwinde können die Piloten nutzen und mit ihren Seglern in der „Thermik“ nach oben zu steigen.

Es wird ernst

Reporterin Janine Zydeck steigt trotz Höhenangst ins Segelflugzeug. Ich werde samt Segler auf die Starbahn geschoben, bevor das Seil, das uns mit der Propellermaschine verbindet, befestigt wird. Nun nimmt auch Wiehle im Sitz hinter meinem Platz. „Keine Sorge“, sagt er. „Den Segelflieger kann ich von hier komplett steuern.“ Ich atme noch einmal tief durch. Wiehle versichert mir, dass wir jederzeit landen können, sollte ich runter wollen. Beruhigend. Und schon geht es los.

Es geht 500 Meter hoch

Erst jetzt wird mir bewusst, dass es kein zurück mehr gibt. Ich schließe die Augen, der Start ist für mich immer am schlimmsten. Es ruckelt, da wir in kleinere Turbulenzen geraten. Doch nichts, das der Segelflieger nicht unter Kontrolle hätte. Es sei auch völlig normal, versichert er mir. Und dann kommt der Moment, der für mich am furchterregendsten ist. Wir haben unsere Flughöhe erreicht – etwa 500 Meter. Das Seil wird ausgeklinkt.


Mein Puls schießt in die Höhe, doch völlig unbegründet. Als wir uns von der Propellermaschine gelöst haben, bemerke ich, dass der Flug deutlich ruhiger ist. Keinerlei Turbulenzen. Ich öffne meine Augen und der Anblick, der sich mir bietet, ist atemberaubend. All meine Angst ist auf einmal hier oben, unter den Wolken, verflogen. Ich fühle mich sicher und genieße es, den Niederrhein von oben zu sehen. Ich habe eine klare Sicht über Krefeld, kann den Golfplatz von Neukirchen-Vluyn entdecken und sehe sogar den Rhein und den Düsseldorfer Fernsehturm. Mir wird bewusst: Das ist ein Moment, den ich nie wieder vergessen werde.

Wiehle begibt sich umgehend auf die Suche nach der Thermik, damit wir wieder Aufwind bekommen. Gesucht wird unter den Wolken. Wie Greifvögel, Kraniche oder Störche fliegen wir dazu stetig im Kreis. Eine Runde nach der anderen. Bis zu 700 Meter Höhe erreichen wir so. Danach geht es wieder in den Gleitflug. Ich kann die Segel-Flugzeuge anderer Piloten sehen, die über uns oder in einiger Entfernung fliegen und entdecke den Segelflugplatz.

Nachdem wir etwas Höhe verloren haben – wir befinden uns nun etwa auf 400 Metern – sucht der Fluglehrer erneut nach Aufwinden und steuert den Flieger wieder im Kreis. Nach der siebten Runde bemerke ich jedoch, dass mein Magen das nicht so gut verträgt. Ich bitte Wiehle also darum, wieder gerade zu fliegen. „Das ist völlig normal. Auf deinen Körper wirken Kräfte, die er nicht gewohnt ist“, so der Pilot.

Nach etwa 30 Minuten geht es für uns runter. Normalerweise fliegt der Segelflieger deutlich länger, sein Rekord liegt bei knapp elf Stunden. Mir reicht es aber vorerst. Die Landung bereitet mir keinerlei Sorgen. Ich verspüre nur Stolz, denn: Ich hätte niemals gedacht, dass ich jemals in ein Segelflugzeug steigen werde. Mich meiner Angst gestellt zu haben – die völlig unbegründet war – fühlt sich unfassbar gut an.

Als wir auf dem Boden aufsetzen ruckelt es kurz, bis wir mit leichtem bremsen zum Stehen kommen. Thomas Wiehle öffnet die Kabinenhaube und hilft mir, aus dem Segelflugzeug auszusteigen. Mir wird klar: Ich kann seine Faszination für das Fliegen verstehen. Es ist ein unbeschreibliches Erlebnis, das zu den schönsten in meinem Leben zählt. Mein Fazit ist also: Ja, man kann mit Höhenangst einen Segelflug machen. Es kostet Überwindung, aber es lohnt sich! Quelle: ‘nrz.de‘.

Kunststücke auf der Himmels-Leinwand

Das Flugfest in Königsdorf war mit Tausenden von Besuchern ein voller Erfolg. Die Veranstalter sind zufrieden, weil alles reibungslos ablief.

Sascha Odermann hat es wieder getan. Wie schon beim letztjährigen Oktoberfest und jüngst beim Münsinger Ochsenrennen zeichnete der Pilot am vergangenen Wochenende mit den Rauchspuren seines Flugzeugs große Bilder am blauen Himmel über der Gemeinde Königsdorf. Eindrucksvollstes Werk war ein großes Herz, das zugleich eine Liebeserklärung für das Segelflugzentrum symbolisierte.

Luftakrobatik und Segelfliegen

„Der blaue Himmel ist seine Leinwand, auf der er zeichnen kann und das Flugzeug ist sein Füllfederhalter“, kündigte Moderator Michael Watzke die Show von Odermann an. Der ehemalige deutsche Motorflug-Kunstflugmeister vollführte seine Kunststücke und Loopings wie schon im vergangenen Jahr in der Mü 30 „Schlacro“ – ein Modell, an dem viele Jahre lang im Segelflugzentrum gebastelt und geschraubt wurde. Als Odermann aus seinem Cockpit stieg, brandete lauter Applaus auf. Die Zuschauer hatten das Spektakel teils sitzend auf Bierbänken, teils stehend verfolgt. Schon davor sorgte der Mühldorfer Pilot Franz Frauendienst für einen Rekord: Seine rund fünf Tonnen schwere T-28 war das schwerste Flugzeug, das jemals in Königsdorf gelandet ist. Tags darauf verursachte ein Antonow-Doppeldecker einen ähnlichen hohen Lärmpegel.

Mehr Leute zum Fliegen animieren

Vergleichsweise leise war dagegen Wolfgang Schieck mit seinem Segelflieger unterwegs. Der erfahrene Pilot bewies eindrucksvoll, warum er bei der diesjährigen Segel-Kunstflug-Weltmeisterschaft in Oschatz (Sachsen) mit der deutschen Mannschaft die Goldmedaille holte. „Vielleicht tragen die Vorführungen ja dazu bei, dass einige Zuschauer nun auch das Fliegen lernen wollen“, hoffte Michael Watzke. Sein Co-Moderator Gunther Lang verwies darauf, dass die Ausübung der Sportart – entgegen einiger Vorurteile – kein Luxusvergnügen sei. So kostet derzeit ein Windenstart für Schüler nur fünf Euro, die Flugminute gerade mal fünf Cent. Der Jahresmitgliedsbeitrag für Jugendliche beträgt 100 Euro.

Lange Warteschlangen

Wer schon am vergangenen Wochenende in ein Segel- oder Motorflugzeug steigen wollte, um die landschaftlichen Vorzüge des Alpenvorlands einmal aus der Vogelperspektive zu betrachten, musste sich jedoch gedulden. Schon am Samstag-Vormittag bildeten sich lange Warteschlangen vor dem Startplatz. Während Motorflüge bereits am frühen Nachmittag ausgebucht waren, gab es bei den Segelflügen etwas mehr Kapazitäten. „Die Fernsicht war heute einfach überragend“, schwärmte einer der Passagiere. Andere versuchten derweil ihr Glück bei der Tombola und hofften einen Flug mit zweisitzigen Segelflugzeugen zu gewinnen. Vorführungen mit kleinen Modellfliegern, Informationsangebote der Polizei und Feuerwehr sowie ein Papierflieger-Bastelwettbewerb rundeten das Tagesprogramm ab. Mit einem Rock-’n‘-Roll-Konzert der Bonny Tones sowie einem Feuerwerk klang der erste Flugfesttag am Samstagabend aus. Quelle:’merkur.de‘.

Erfolgreicher Erstflug der Diana 4 ER

Am 11.September 2024 absolvierte die neue Diana 4 ER auf dem Flugplatz Bielsko-Biala in Polen erfolgreich ihren ersten Flug.

Die Diana-4 ist eine Weiterentwicklung der Diana-3. Die Diana-3 war ein neu entwickeltes 18m Segelflugzeug mit FES-Antrieb, deren erster Prototyp 2018 geflogen ist, und die 2019 auch direkt den 1. Platz bei den 20. FAI European Gliding Championships in Stalowa (S. Kawa) gewann. In Summe wurden drei Diana-3 FES gefertigt. Die Diana-4 baut auf der Diana-3 auf. Es wurden verschiedene Optimierungen vorgenommen mit dem Ziel, das beste 18m-Segelflugzeug auf dem Markt zu bauen. Hierzu wurden folgende Verbesserungen an der Diana-3 vorgenommen:

  • weiter optimiertes Flügelprofil
  • Optimierung der Flügelelastizität
  • Verbesserungen für einfachere Produktion und Wartung
  • neuentwickeltes elektrisches Antriebssystem mit Batterien der neuesten Generation und Klapptriebwerk mit speziell entwickeltem Propeller
  • Batterien in den Flügeln anstelle des Rumpfes (herausnehmbar, im Auto transportierbar). Quelle: ‘dianagliders.de‘.

Quelle: ‘Facebook‘.

Wechsel in der Volocopter-Führung

Ex-Daimler-Boss Zetsche übernimmt, Hoke geht

Nach finanziellen Turbulenzen legt der Geschäftsführer von Volocopter sein Amt nieder. Warum der ehemalige Daimler-Chef Dieter Zetsche jetzt das Ruder umreißt.

Das Bruchsaler Start-Up Volocopter steht nach diversen Schwierigkeiten erneut vor einem grundlegenden Umbruch in der Führung. Rund zwei Jahre nach seinem Wechsel nach Bruchsal hat Geschäftsführer Dirk Hoke laut einer Unternehmensmitteilung um Auflösung seines Vertrages gebeten. Der Vorstand habe Hokes Wunsch entsprochen, Ende Februar 2025 von seinem Amt als CEO zurückzutreten. Wer ihm nachfolgen soll, ist unklar.

Zetsche als neuer starker Mann

Mit sofortiger Wirkung übernimmt zudem der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Dieter Zetsche, den Vorsitz im Beirat von Volocopter. Bislang hatte der Weingartener Investor Stefan Klocke diese Position inne. „Als Vorsitzender wird Dr. Zetsche die strategische Ausrichtung des Unternehmens maßgeblich unterstützen“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Hoke sieht in dem Wechsel zu Zetsche laut Mitteilung „eine Stärkung der Aktionärsstruktur“.

Zetsche selbst freut sich demnach darauf, „gemeinsam mit Volocopter die Transformation der urbanen Mobilität mitzugestalten und so einen Beitrag dazu zu leisten, dass Deutschland auch im 21. Jahrhundert ein führender Mobilitätsstandort bleibt“.

Der Wirtschaftsführer dankte Hoke für sein „großes Engagement in den vergangenen zwei Jahren“. Hoke habe Volocopter in einer entscheidenden Phase übernommen und vorangetrieben.

Noch immer will Volocopter Luftfahrtgeschichte schreiben

Auch für Klocke, der dem Beirat weiterhin angehören soll, fand Zetsche Dankesworte. „Stefan Klockes unternehmerische Vision und Weitsicht haben dazu beigetragen, aus dem Bruchsaler Start-up ein Unternehmen mit globaler Strahlkraft zu machen. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm und seinen wertvollen Beiträgen im Beirat.“ Gemeinsam werde man die Kommerzialisierung von Volocopter vorantreiben „und damit ein neues Kapitel Luftfahrtgeschichte schreiben“, so Zetsche.

Hoke hatte auch diese Vision als Begründung für seinen Wechsel aus dem Airbus-Management zu Volocopter genannt. „Eine derart dynamische Unternehmens-Entwicklung in so kurzer Zeit habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt“, erklärte er. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit der erreichten Aufstellung für eine erfolgreiche Kommerzialisierung von Volocopter bestens aufgestellt sind.“

Große Pläne sind bislang gescheitert

Bis Ende Februar 2025 werde er, Hoke, seine „ganze Energie darauf verwenden, die EASA-Zertifizierung zu erreichen und damit einen wesentlichen Baustein für die Zukunft von Volocopter zu schaffen“.

Die Zertifizierung durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) ist elementar für die weitere Entwicklung des in der Region entwickelten elektrisch betriebenen Senkrechtstarters. Bislang hat noch kein Hersteller eine Lizenz. Die „Flugtaxis“ könnten damit die Funktion von Hubschraubern übernehmen, etwa im Personenverkehr in großen Städten, aber auch bei Rettungsflügen.

Volocopter hatte ursprünglich bereits für die Olympischen Spiele in Paris in diesem Sommer auf eine Lizenzierung gehofft; dieser Plan, den auch der bisherige Beiratsvorsitzende Klocke massiv beworben hatte, war allerdings gescheitert.

Im Winter waren Verhandlungen um finanzielle Rückendeckung durch den Staat geplatzt, in deren Verlauf Hoke eine mögliche Insolvenz des einst vielversprechenden Start-ups ins Gespräch gebracht hatte. Quelle:’bnn.de‘.

Treffen der Schweizer Wasserflugzeug-Piloten

Mit 90 Kilometern pro Stunde vom See aus in die Luft steigen.

Auf dem Vierwaldstättersee starten und landen. Das ist ein seltenes, aber spektakuläres Vergnügen für Wasserflugzeug-Piloten und -Passagiere.

Das kleine Wasserflugzeug vor der Uferpromenade des Seehotels in Hergiswil schaukelt leicht vor sich hin. Der Pilot hat gerade seinen Platz vorne eingenommen, hinter ihm sitzt bereits ein erwartungsvoller Passagier. Sobald sich der Propeller zu drehen beginnt, heisst es aufpassen und vorausschauend agieren. Bremsen kann ein Wasser-Flugzeug nicht. Durch kleine Ruder hinten an den beiden Schwimmern lässt es sich im Wasser aber recht gut manövrieren.

Die Abläufe auf dem Vierwaldstättersee vor Hergiswil sind für die Piloten eigentlich schon Routine. Denn jedes Jahr dürfen hier an einem langen Sommerwochenende, diesmal Ende August, Wasserflugzeuge starten und landen. Der Zweisitzer steuert nun im Schneckentempo Richtung Seemitte. Noch ein Blick, ob die Startstrecke auch wirklich hindernisfrei ist. Wenig später erhebt sich die Maschine elegant vom Wasser in die Luft.

Am Ufer in Hergiswil sitzen zur gleichen Zeit einige der insgesamt rund 160 Mitglieder der 1999 gegründeten Seaplane Pilots Association Switzerland, kurz Spas, als Veranstalter des Events zusammen. Auf Bildschirmen und Karten haben alle die aktuellen Wetter- und Luftfahrtinformationen rings um den See vor sich. Durch ein portables Funkgerät stehen sie mit ihren Pilotenkollegen der Wasserflugzeuge in Verbindung und versorgen diese mit allen notwendigen Informationen.

Allerdings entscheidet jeder Pilot auf dem Wasser eigenverantwortlich, in welche Richtung er startet und ob Wellengang, Wind oder Schiffsverkehr für ihn akzeptabel sind. Es gibt keine vorgeschriebene Start- oder Landerichtung wie etwa an einem Flugplatz. Deshalb heisst es aber auch, besondere Vorsicht walten zu lassen. Denn von überallher können auf dem Vierwaldstättersee an diesem heissen Augustwochenende Boote oder Surfer auftauchen. Und zudem ist der geschützte Luftraum für den an- und abfliegenden Verkehr am Flugplatz Buochs sehr nah.

Wetter, Sicht und Wellengang sind am ersten Tag des Treffens optimal. Die teilnehmenden Piloten fühlen sich hier vor Pilatus und Stanserhorn als Kulisse wie im Paradies. Der alljährliche Anlass auf dem Vierwaldstättersee gilt in Fliegerkreisen als Leckerbissen.

Ein Flugzeugtyp eignet sich besonders gut auf dem Wasser

Die meisten der Teilnehmer des Spas-Treffens verwenden Flugzeuge des Typs Super Cub des amerikanischen Herstellers Piper. Dieser Klassiker steht normalerweise auf einem Radfahrwerk. Die Super Cub ist neben der Cessna 172 und der Beechcraft Bonanza das Einmotorflugzeug mit der längsten Produktionsdauer. Und sie war über fast fünf Jahrzehnte Bauzeit auch deshalb so erfolgreich, weil sie hervorragende Flugeigenschaften besitzt. So liegt sie ohne Lenkeingriff stabil in der Luft und ist gutmütig zu fliegen. Zudem kann sie sehr langsam unterwegs sein. Erst bei weniger als 80 Kilometern pro Stunde reicht der Auftrieb nicht mehr zum Fliegen aus.

Alles im Tandemsitzer lässt sich intuitiv bedienen. Diese gutmütigen Flugeigenschaften machen die seit den 1950er Jahren gebaute Super Cub nach dem Umbau vom Räderwerk auf Schwimmer auch zum idealen Trainingsgerät für den Wasserflug. Mehr als 30 000 Exemplare wurden hergestellt. Ersatzteile und Zubehör sind daher problemlos zu finden. Die 150 PS starke Maschine braucht etwa 35 Liter Flugbenzin vom Typ Avgas in der Stunde.

Weitere Flugzeuge sind Ecolights vom Typ Savannah S des italienischen Herstellers ICP. Bei ihnen sitzen Pilot und Passagier anders als bei der Piper nicht hintereinander, sondern nebeneinander. Mit ihren 100-PS-Rotax-Triebwerken benötigen sie lediglich 15 Liter Autobenzin je Stunde.

Die Flugzeuge haben sogenannte Amphibienschwimmer. Bei diesen lässt sich zusätzlich aus dem Schwimmer ein Radfahrwerk ausfahren, so dass die Maschinen sowohl auf Wasser als auch auf Asphalt- oder Graspisten starten und landen können.

Freiheit erleben durch die Möglichkeit, überall jede Wasserfläche zu nutzen – das ist der ultimative Pilotentraum, auch wenn das in der Schweiz anders als etwa in Nordamerika nur an wenigen Events auf genehmigten Wasserflächen möglich ist.

Zumindest im nahen Italien kommt ein Wasserflugzeugpilot seinem Idealzustand aber nahe. Dort ist diese Form des Fliegens weiter verbreitet, man darf etwa auf dem Comersee und teilweise auch im Meer starten und landen.

Nicht ohne Bootsschein

Alle Teilnehmer am Vierwaldstättersee haben neben ihrer Privat- oder Berufspiloten-Lizenz zusätzlich eine Wasserflugberechtigung, das sogenannte Seaplane Rating. Mitfliegen darf nur, wer mindestens 50 Flugstunden in Wasserflugzeugen und 200 Wasserlandungen vorweisen kann. Ebenfalls Voraussetzung ist eine bestandene Theorieprüfung des Motorbootführerscheins. Denn auf dem See gilt ein Wasser-Flugzeug als Boot. Quelle: ‘nzz.ch, Neue Zürcher Zeitung‘. Bild: ‘Uwe Stohrer‘.

Wenn Alles schief geht.

Flugverlauf der Kollision am Piz Neir mit fünf Todesopfern.

Beim Flug der HB-KLB handelte es sich um einen privaten Flug. Nebst dem erfahrenen Piloten auf dem linken vorderen Sitz (im Folgenden Pilot A genannt) befanden sich drei Passagiere an Bord. Der Passagier auf dem vorderen rechten Sitz war im Besitz einer Privatpilotenlizenz für Flugzeuge (im Folgenden Pilot B genannt) und war, wie auch Pilot A, Mitglied bei der Groupe de Vol à Moteur de Neuchâtel (GVMN). Der Flug sollte vom Flugplatz Neuchâtel (LSGN) zum Flugplatz Samedan (LSZS), von dort weiter zum Flugplatz Locarno (LSZL) und schliesslich gleichentags wieder zurück nach Neuchâtel führen. Beim Flug der HB-3412 handelte es sich um einen privaten Flug eines erfahrenen Streckenflugpiloten ab dem Flugfeld Amlikon (LSPA).

Flugverlauf HB-3412 bis zur Kollision

Am Samstag, 12. Juni 2021 um 12:15 Uhr, startete der Segelflugpilot mit dem einsitzigen Segelflugzeug ASW 27-18, eingetragen als HB-3412, mittels Windenschlepp auf der Piste 27 des Flugfeldes Amlikon (LSPA). Nach Höhengewinn in der Umgebung des Flugfeldes Amlikon flog er via Walensee, Glarnerland, Disentis, Airolo und auf der Südseite des Rhonetals bis zum Matterhorn, wo er um 15:33 Uhr auf einer Flughöhe von rund 3700 m/M wendete. Auf dem Rückflug wählte der Segelflugpilot dieselbe Route bis Airolo und gelangte von dort via Valsertal zum Safiental. Danach flog er auf südöstlichem Kurs zum Piz Platta, wo er kreiste, Höhe gewann und um 17:25:47 Uhr auf einer Höhe von 3450 m/M in Richtung Piz Neir abgleitete. Der Segelflugpilot benutzte während des Fluges Zusatzsauerstoff aus einer mitgeführten Sauerstoffanlage.

Flugverlauf HB-KLB bis zur Kollision

Das viersitzige Motorflugzeug DR 400/140 B, eingetragen als HB-KLB, startete um 15:29 Uhr in Neuchâtel (LSGN) zum Flug nach Samedan (LSZS), wo das Flugzeug nach einer Route via Thunersee, Grimselpass, Hinterrhein und den Julierpass um 16:35 Uhr auf der Piste 03 landete. Während rund 40 Minuten flog das Flugzeug dabei auf Druckhöhen zwischen etwa 10 000 und 13 000 ft, wobei den Insassen kein Zusatzsauerstoff zur Verfügung stand. Die Piloten standen während dieses Flugabschnitts zunächst in Kontakt mit dem Fluginformationszentrum Genf, danach mit dem FIC Zürich, wobei der Sprechfunk mit dem FIC Genf vom Piloten B auf Französisch und derjenige mit dem FIC Zürich vom Piloten A auf Englisch durchgeführt wurde. Der Pilot B machte auf diesem Flugabschnitt mit seiner mitgeführten Kamera zahlreiche Foto- und Videoaufnahmen.

Während einer kurzen Pause in Samedan wurde vom Piloten A eine Fluganmeldung für den Weiterflug nach Locarno ausgefüllt, auf der unter «Route» zunächst «Julier» vermerkt, dies dann aber durchgestrichen und durch «Maloja» ersetzt wurde. Ausserdem wurde unter «Personen an Bord» die Zahl «03» vermerkt. Anschliessend begaben sich die vier Personen wieder zum Flugzeug und nahmen die identischen Sitzpositionen wie beim Flugabschnitt zuvor ein. Um 17:16 Uhr meldete sich der Pilot A wieder auf der Frequenz des Flugplatzinformationsdienstes für den Weiterflug nach Locarno und erhielt u. a. ein QNH2 von 1025 hPa. Auf die Frage nach der Abflugroute antwortete der Pilot A nach etwas Zögern mit «Maloja». Um 17:19 Uhr startete die HB-KLB auf der Piste 03 und flog in einem kontinuierlichen Steigflug via den linken Gegenanflug (downwind) in Richtung St. Moritz, wo sich der Pilot A um 17:25 Uhr beim AFIS abmeldete. Vier Fotos, die vom Piloten B auf dem rechten vorderen Sitz zwischen etwa 17:24 Uhr und 17:27 Uhr aufgenommen wurden, zeigen, dass das Flugzeug anschliessend der rechten Talseite folgend in Richtung Julierpass flog.

Um 17:27:52 Uhr meldete sich der Pilot A beim FIC Zürich mit der Information, dass sie soeben den Julierpass auf 10 000 ft überquert hätten und via San Bernardino und Bellinzona nach Locarno weiterfliegen wollten. Auf dem Radardisplay des Fluginformationsdienstmitarbeiters war die HB-KLB ab 17:28:02 Uhr als Radaretikette sichtbar. Diese enthielt zu diesem Zeitpunkt lediglich die Information, dass es sich um einen VFR-Verkehr mit Transpondercode 7000 handelte.

Der FISO übermittelte ein QNH von 1021 hPa und forderte auf, als nächsten Wegpunkt San Bernardino zu melden. Der Pilot A bestätigte den Meldepunkt San Bernardino und erklärte, dass er den Anfang der Meldung nicht verstanden habe, worauf der FISO das QNH von 1021 und den Meldepunkt San Bernardino wiederholte. Dies wurde im Anschluss vom Piloten A korrekt zurückgelesen, mit Ende des Funkspruchs um 17:28:42 Uhr.

Kollision und Absturz

Unmittelbar nach Ende dieses Funkspruches, d. h. innerhalb der nächsten maximal fünf Sekunden, kam es rund 350 m westlich des Piz Neir auf einer Höhe von fast 3200 m/M und rund 600 m über Grund zur Kollision zwischen der HB-KLB und der HB-3412. Die HB-3412 befand sich dabei etwas höher als die HB-KLB, so dass die Propellerspitzen der HB-KLB auf der Unterseite der linken Tragfläche der HB-3412 Einschnittspuren hinterliessen. Darüber hinaus kam es mit grosser Wahrscheinlichkeit zu einem Kontakt im Bereich der Heckpartien der beiden Flugzeuge. Die HB-KLB verlor in der Folge Teile, darunter das linke und rechte Teilstück des Höhenleitwerks, und prallte rund 600 m nordwestlich des Kollisionspunktes in einer mit viel Schnee gefüllten Mulde auf dem Boden auf. Die Insassen wurden beim Aufprall tödlich verletzt, das Flugzeug zerstört. Der automatische 406-MHz-Notsender ELT, der in der HB-KLB eingebaut war, wurde beim Aufprall aktiviert, aber aus der Flugzeugstruktur herausgerissen und etliche Meter vom Wrack weggeschleudert; das Antennenkabel wurde dabei abgerissen.

Die HB-3412 verlor schnell an Höhe in Richtung des stark ansteigenden Geländes. Der Pilot warf die Haube des Segelflugzeuges ab, verliess das Cockpit und betätigte den Auslösegriff des Rettungsfallschirms. Er erlitt beim Aufprall auf den Boden tödliche Verletzungen; der Fallschirm wurde offen am Boden vorgefunden. Es gibt keine Hinweise, dass der Rettungsfallschirm nicht funktionstüchtig gewesen wäre. Das Segelflugzeug prallte in der Nähe auf einem steilen, schneebedeckten Hang auf und rutschte etliche Meter ab, bevor es in Rückenlage an einem Felsblock, knapp 100 m nordöstlich des Kollisionspunktes, zum Stillstand kam. Der Schalter des automatischen ELT älterer Bauart, der in der HB-3412 eingebaut war, befand sich in der Stellung «OFF»; entsprechend konnte der ELT keine Notsignale aussenden. Das Höhenleitwerk der HB-3412 konnte nicht aufgefunden werden.

Kollisionswarnsystem und Transponder

Die HB-KLB war mit einem Kollisionswarnsystem5 vom Typ Garrecht TRX-2000 ausgestattet, dessen Anzeigegerät sich im unteren Bereich des Instrumentenpanels, leicht rechts der Mitte befand. Das System vereinte einen ADS-B6/Transponderempfänger mit einem integrierten Flarm-Modul7 in einem Gerät. Von der technischen Auslegung her konnte dieses Gerät somit grundsätzlich vor Luftfahrzeugen warnen, die entweder mit ADS-B out, Transponder oder Flarm ausgestattet waren.

Das Flarm-Modul enthielt jedoch eine nicht aktualisierte Firmware-Version und war daher nicht funktionstüchtig, d. h. das Gerät konnte weder Flarm-Signale von anderen Luftfahrzeugen empfangen, noch selber entsprechende Signale an andere Luftfahrzeuge aussenden. Aufgrund des technischen Designs des Kollisionswarngerätes waren als Folge des funktionsuntüchtigen Flarm-Moduls auch die anderen Funktionalitäten des Systems (ADS-B/Transponder) nicht mehr gegeben. Die Instandhaltung des Flarm-Systems wurde intern durch die GVMN gemacht; es war bekannt, dass eine Aktualisierung der Firmware notwendig gewesen wäre, es war hingegen nicht bekannt, dass das Flarm-System im Falle der Nicht-Aktualisierung komplett funktionsuntüchtig war. Gemäss Angaben der GVMN sei das Flarm-System nie komplett befriedigend gewesen, da keine Aussenantennen installiert waren; weiter sei der Bildschirm nicht gut ablesbar gewesen. Daher sei das Kollisionswarnsystem von den Piloten nicht wirklich benutzt worden; auch hätten gewisse Piloten das System mittels des vorhandenen Schalters deaktiviert. Dieser Schalter wurde nach dem Unfall in der Stellung «OFF» vorgefunden. Weiter wurde nach dem Unfall festgestellt, dass die Lautstärke für die akustischen Alarme des Kollisionswarngerätes auf 0 % eingestellt war. Die HB-KLB war weiter mit einem kombinierten PFD10/MFD11 vom Typ Garmin G500 GDU12 620 ausgestattet (vgl. Abbildung 4). Dieses System bot grundsätzlich die Möglichkeit, auf dem MFD anderen Verkehr darstellen zu lassen, sofern entsprechende Empfänger (ADS-/Transponder, Flarm) angeschlossen waren. Dies war bei der HB-KLB nicht der Fall.

In der HB-KLB war weiter ein Mode-S-Transponder vom Typ Garmin GTX 328 eingebaut, der nicht über eine ADS-B out Funktionalität verfügte. Radarechos der HB-KLB wurden sowohl während des Fluges von Neuchâtel nach Samedan wie auch während des Unfallfluges registriert.13 Die während des Unfallfluges registrierten Radarechos wurden von einer Radar-Bodenstation auf dem Lukmanierpass empfangen. Diese Station konnte Mode-A/C-Signale verarbeiten, aber keine Mode-S-Signale. Grundsätzlich entspricht der Antwort-Mode des Transponders dem Anfrage-Mode der Bodenstation. Entsprechend antwortete der Mode-S-Transponder der HB-KLB auch im vorliegenden Fall auf die Anfrage des Radars nur mit Mode-A/C-Signalen.

HB-3412, Allgemeines

Im Flugzeug war ein automatischer ELT älterer Bauart eingebaut, der nur auf 121.5 und 243 MHz senden konnte, nicht aber auf 406 MHz. Der ELT konnte somit nicht beim BAZL registriert werden.

Kollisionswarnsystem und Transponder

An der HB-3412 hatten im März 2021 umfangreiche Anpassungen an der Avionik stattgefunden, in deren Zug von einem Avionik-Fachbetrieb ein neuer Flugdatenrechner, ein neues Kollisionswarnsystem sowie ein neuer Transponder14 installiert worden waren.

Das Kollisionswarnsystem15 vom Typ PowerFlarm Fusion war im Instrumentenpilz verbaut und vereinte einen ADS-B/Transponderempfänger und ein Flarm-Modul in einem Gerät. Dieses konnte von der technischen Auslegung her somit grundsätzlich vor Luftfahrzeugen warnen, die entweder mit Flarm, ADS-B out oder Mode-S-Transponder16 ausgestattet waren17. Die Anzeige erfolgte auf dem Bildschirm des Flugdatenrechners, der sich zentral im Instrumentenpanel befand, bzw. auf dem Display des Variometers V8 rechts oberhalb davon. Der Mode-S-Transponder vom Typ Air Avionics VT-01, der im vorliegenden Fall auch über eine ADS-B out Funktionalität verfügte, war ebenfalls im Instrumentenpilz verbaut und wurde über eine im Instrumentenpanel integrierte Einheit bedient. Für den gesamten Flug der HB-3412 wurden keine Radarechos bzw. ADS-B Daten registriert.

Aufzeichnungen

HB-KLB

Es liegen keine Datenaufzeichnungen aus der HB-KLB vor. Da das Flarm-System wahrscheinlich nicht eingeschaltet, aber ohnehin nicht funktionstüchtig war, wurde insbesondere auch kein Flugweg aufgezeichnet. Weiter war ein Flugdatenrekorder des Herstellers ISEI20 eingebaut, der verschiedene Parameter, darunter den Flugweg, aufzeichnete. Dieser Rekorder konnte jedoch nicht aufgefunden werden.

HB-3412

Bei der HB-3412 konnten sowohl die Datenaufzeichnungen aus dem installierten Flugdatenrechner vom Typ LX9070 als auch diejenigen aus dem Kollisionswarnsystem PowerFlarm Fusion ausgelesen werden. Die Daten zeigten eine sehr gute Übereinstimmung. Neben der Flugwegaufzeichnung wurden viele weitere Daten registriert, darunter der Umgebungslärmpegel. Die während der letzten aufgezeichneten Minute registrierten Daten aus dem Flugdatenrechner sind in Abbildung 6 dargestellt und zeigen einen markanten, sprunghaften Anstieg des ENL um 17:28:47 Uhr. Um 17:29:02 Uhr wurde der letzte Datenpunkt im Kollisionswarnsystem Power-Flarm Fusion registriert; die GPS21-Höhe betrug 2788 m/M.

Medizinische und pathologische Feststellungen

Allgemeines

Gemäss den Autopsieberichten starben alle beteiligten Piloten aufgrund der schweren, beim Aufprall am Boden erlittenen Verletzungen (Polytrauma) sofort.

Pilot A der HB-KLB

Der Pilot auf dem Pilotensitz vorne links war im Besitz eines gültigen medizinischen Tauglichkeitszeugnisses der Klasse 2 mit den Auflagen VML22 und SIC23. Die regelmässig durchgeführten Tauglichkeitsuntersuchungen dokumentieren einen Krankheitsverlauf mit einer koronaren Herzkrankheit, die den Piloten fluguntauglich gemacht hatten. Nach erfolgreichen kardiologischen Eingriffen wurde der Pilot nach einem positiven Leistungstest im Jahr 2018 mit Auflagen wieder flugtauglich; zum Zeitpunkt des Unfalls bestanden noch die oben erwähnten Auflagen VML und SIC. Die beim Piloten A durchgeführte Autopsie zeigte eine Schädigung der Herzmuskelzellen durch einen Sauerstoffmangel, die Stunden vor dem Unfall erfolgt war. Solche Zelluntergänge können die normale Erregungsbildung und -leitung am Herzen stören und damit Rhythmusstörungen auslösen, die wiederum eine Minderdurchblutung des Gehirns, verbunden mit Schwindel, eine Einbusse der psychomotorischen Fähigkeiten, Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit und Krampfanfälle nach sich ziehen können. Eine Kombination aus einer vorbestehenden Herzkrankheit und fehlenden physiologischen Reserven kann zu einer Beeinträchtigung der Flugtauglichkeit bis hin zum Verlust der Handlungsfähigkeit führen.

Technische Aspekte

HB-KLB

Das Flugzeug wies grundsätzlich eine umfassende Ausrüstung in Bezug auf die technische Unterstützung zur Kollisionsvermeidung auf: Das verbaute Kollisionswarnsystem konnte von der technischen Auslegung her ADS-B/Transpondersignale sowie Flarm-Signale empfangen und seinerseits Flarm-Signale aussenden; der Transponder konnte Mode-S-Daten senden, aber kein ADS-B out. Jedoch war das Flarm-Modul des Kollisionswarnsystems infolge der nicht aktualisierten Firmware nicht funktionstüchtig und konnte daher weder Flarm-Signale empfangen noch solche aussenden, unabhängig davon, ob das Kollisionswarnsystem auf dem Unfallflug eingeschaltet war oder nicht Aufgrund des technischen Designs des Kollisionswarngerätes waren als Folge davon auch die anderen Funktionalitäten des Systems (ADS-B/Transponder) nicht mehr gegeben. Somit fehlten wesentliche Sicherheitsnetze, da die HB-KLB damit weder für andere Flarm-Empfänger sichtbar war noch vor anderen Luftfahrzeugen, die mit Flarm oder ADS-B/Transponder ausgerüstet waren, gewarnt werden konnte. In Bezug auf die erforderlichen Updates der Firmware publizierte die Firma Flarm Technology Ltd im September 2020 ein Merkblatt mit einer detaillierten Checkliste für die jährliche Instandhaltung von Flarm-Geräten. Die auch hier vorliegende Problematik, dass Flarm-Kollisionswarngeräte ohne regelmässige Updates der Firmware ihre Funktionstüchtigkeit vollständig verlieren, wurde unter anderem bereits im Rahmen einer Untersuchung der Deutschen Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) festgehalten. Zu dieser Thematik stellte die Firma Flarm Technology Ltd in Aussicht, an einer Methode zu arbeiten, die ein Weiterfunktionieren abgelaufener Software ermöglicht. Gemäss Angaben der GVMN hatte das Flarm-System der HB-KLB nie wirklich befriedigt, da es wegen der fehlenden Aussenantennen möglicherweise keine besonders gute Empfangs- und Sendereichweite erzielte und zudem das Display aufgrund seiner Positionierung im Instrumentenpanel und seiner Grösse nicht besonders gut ablesbar war. Solche technisch suboptimalen Einbauten von Kollisionswarnsystemen werden oft auch bei «Retrofits», d. h. nachträglichen Ein- oder Umbauten, beobachtet, wo aus konstruktiven Gründen oder aus Platzmangel, aber auch aus Kostengründen nicht immer die bestmögliche und effektivste Einbauart vorgenommen wird. Im vorliegenden Fall hätte beispielsweise technisch die Möglichkeit bestanden, die gesamte Anzeige von anderem Verkehr auf dem MFD und somit prominent im Blickfeld des Piloten darstellen zu können.

HB-3412

Das Segelflugzeug wies grundsätzlich eine umfassende Ausrüstung in Bezug auf die technische Unterstützung zur Kollisionsvermeidung auf: Das verbaute Kollisionswarnsystem konnte von der technischen Auslegung her ADS-B/Mode-S-Transpondersignale sowie Flarm-Signale empfangen und seinerseits Flarm-Signale aussenden; der Transponder verfügte über eine ADS-B out Funktionalität. Die gesamte Avionik wurde im März 2021 neu installiert und war in Bezug auf Bedienung und Ablesbarkeit optimal.

Jedoch zeigen die fehlenden Radarechos bzw. ADS-B Daten während des gesamten Fluges in mehrheitlich grossen Höhen und daher in Zonen guter Radarabdeckung, dass der Transponder nicht in Betrieb war. Somit fehlte ein wesentliches Sicherheitsnetz, da die HB-3412 damit weder für die Flugsicherung noch für andere Luftfahrzeuge, die über ADS-B/Transponder-basierte Kollisionswarnsysteme verfügten, sichtbar war. Da der Transponder erst relativ kurz vor dem Unfall von einem Avionik-Fachbetrieb neu eingebaut und geprüft worden war, erscheint eine Funktionsuntüchtigkeit sehr unwahrscheinlich und es ist daher davon auszugehen, dass der Transponder nicht eingeschaltet war.

Fazit

Bei diversen früheren Untersuchungen von Kollisionen oder Fastkollisionen wurde festgestellt, dass keine oder untereinander inkompatible Kollisionswarngeräte vorhanden waren, und es wurden entsprechende Sicherheitsempfehlungen ausgesprochen. Im vorliegenden Fall waren in beiden Luftfahrzeugen Systeme und Geräte zur Kollisionsverhinderung vorhanden, und zwar mit Flarm bzw. ADS-/Transponder auch auf parallelen Ebenen. Somit wären die Systeme sogar auf zwei Ebenen kompatibel gewesen, wenn sie denn funktionstüchtig bzw. eingeschaltet gewesen wären. Es kann davon ausgegangen werden, dass ein eingeschaltetes und funktionstüchtiges Flarm-System an Bord der HB-KLB in beiden Luftfahrzeugen zu zeitgerechten und präzisen Flarm-Warnungen geführt hätte.

Ursachen

Der Unfall, bei dem ein Motorflugzeug und ein Segelflugzeug im Reiseflug miteinander kollidierten und in der Folge abstürzten, ist darauf zurückzuführen, dass die Piloten das jeweils andere Luftfahrzeug nicht rechtzeitig visuell wahrnahmen, wozu funktionsuntüchtige bzw. nicht eingeschaltete bzw. inkompatible technische Hilfsmittel zur Kollisionsvermeidung mitursächlich waren. Quelle und vollständiger Unfallbericht: ‘SUST, Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle‘.

Ex-Pilot baut Flugzeug zur Wohnung um

Ein ehemaliger Pilot baut Flugzeuge zu aussergewöhnlichen Ferienwohnungen um. Sein neuster Wurf: Eine McDonnell Douglas DC-9, ein ehemaliges Flugzeug der DHL.

Aussergewöhnliche Häuser und Wohnungen sorgen immer wieder für Aufsehen. In einigen der schrägen Wohnungen kann man sogar Ferien machen. So auch in der Unterkunft, die der ehemalige Pilot Jon Kotwicki baut. Er bietet bei seiner Flugschule in Wasilla, Alaska, nicht nur Kurse an, sondern auch spektakuläre Übernachtungs-Möglichkeiten für Flugzeug- und Aviatikfans. Bei Kotwicki können Sie in umgebauten Flugzeugen schlafen, darunter in einer McDonnell Douglas DC-6 und die erst kürzlich fertig renovierte McDonnell Douglas DC-9. Die DC-9 ist ein ehemaliges DHL-Flugzeug – und erstrahlt immer noch in leuchtendem Gelb und mit dem DHL-Logo.

Barbecue auf dem Flugzeug-Flügel

Die beiden Flugzeuge sollen erst der Anfang von «unserem eigenen kleinen Flughafen-Park» sein, wie Kotwicki gegenüber CNN sagt. Angefangen hat er mit einigen kleinen Hütten, in denen Gäste und Schülerinnen und Schüler seiner Flugschule übernachten konnten. «Irgendwann dachte ich mir, es wäre so cool, wenn wir ein altes Flugzeug in ein Haus umbauen könnten», so Kotwicki.

Kotwicki, der laut eigenen Angaben gerne ein wenig übertreibt, beschreibt seine Pläne: «Machen wir es richtig schön, mit einem Whirlpool auf dem Flügel und einem Barbecue-Grill! Und warum eigentlich nicht zwei oder drei solcher Flugzeug-Unterkünfte?» Das erste umgebaute Flugzeug, die DC-6, hat jetzt zwei Schlafzimmer und ein Bad sowie eine Feuerstelle auf dem Flügel.

«Anstrengend, aber auch lohnend»

«Es ist mir eine grosse Freude, begeisterte Erwachsene oder aufgeregte Kinder zu sehen, die im Flugzeug auf und ab rennen. Der Umbau ist frustrierend, anstrengend und teuer, aber die Reaktionen sind es wert», so Kotwicki. Seit kurzem kann man auch das zweite Flugzeug, die DC-9 bei Airbnb buchen. Sie hat sogar drei Schlafzimmer und zwei Bäder sowie eine Sauna, einen Whirlpool (allerdings nicht auf dem Flügel) und eine Bodenheizung, um die man im kalten Alaska manchmal ziemlich froh ist.

Als Nächstes plant Kotwicki den Umbau einer Boeing 727. «Dort wird es eine richtig grosse Küche geben und ein grosses Esszimmer, den Whirlpool auf dem Flügel und bequeme Sofas», sagt Kotwicki zu CNN. Ein viertes Flugzeug, eine Fairchild C-119, ein militärisches Transportflugzeug hat Kotwicki schon gekauft, aber noch keine konkreten Umbaupläne. In Arbeit ist dafür ein 18,3 Meter hoher Turm mit Glasdach, von dem aus Gäste die Nordlichter vom Bett aus beobachten können. Quelle: ,20min.ch‘.

Fliegen ohne Flugleiter

Der Startschuss ist gefallen.

Ende April wurden die Richtlinien für das Fliegen ohne Betriebsleiter (vormals Flugleiter) in den NfL 1-2024-3106 veröffentlicht. Die Änderung der Terminologie vom Flugleiter hin zum Betriebsleiter sowie die deutliche Abgrenzung hinsichtlich der Befugnisse dieser Personen führt in der Folge zu einem Handlungsbedarf für Änderungen an den Genehmigungen der meisten Flugplätze.

Leider wurden bei einigen Landesluftfahrtbehörden die von Flugplatzbetreibern hierzu gestellten Anträge seitdem nicht bearbeitet. Auch wenn wir in Deutschland mit dem Thema teilweise neues Terrain betreten, ist es nicht hinnehmbar, dass es zu derartigen Verzögerungen kommt. Schließlich ist eine positive Bescheidung bereits heute möglich.

Umso erfreulicher ist, dass die Bezirksregierung Münster kürzlich zur Unterstützung bei der Antragstellung ein eigenes Musterbetriebskonzept und einen Musterantrag an die Flugplätze in ihrem Bereich verschickt hat. Die Umsetzung nimmt nun endlich die gebotene Fahrt auf. Die Unzufriedenheit mit der NfL war nach ihrer Veröffentlichung in weiten Teilen sehr groß, die Vorschrift blieb hinter den Erwartungen deutlich zurück. Nun überzeugen die beiden Dokumente der Bezirksregierung umso mehr! Sie bieten den Platzbetreibern einen soliden Rahmen für die Antragstellung. Außerdem sind sie pragmatisch formuliert und bieten die notwendige Flexibilität bei der Berücksichtigung der konkreten Platzverhältnisse und der Art des Flugbetriebs. Dadurch wird eine konsequente, zeitnahe Umsetzung der neuen Regeln mit praxisgerechten Lösungen ermöglicht. Dies ist beispielhaft an der frisch erteilten Genehmigung für den Verkehrslandeplatz Borkenberge zu sehen. Dort kann nun auch ohne Betriebsleiter geflogen werden.

Die Bezirksregierung Düsseldorf geht ebenfalls aktiv auf die Flugplätze zu und bietet kurzfristig entsprechende Infoveranstaltungen zum Thema an. Auf der anderen Seite tut sich eine Mehrheit der Behörden mit der Etablierung der neuen Regeln unnötig schwer. Das verzögert die Sache leider erheblich!

Die Initiative „Fliegen ohne Flugleiter“ von Guido Frey und die AOPA-Germany haben seit Einführung der neuen Regelungen zum Feuerlösch- und Rettungswesen bereits im Frühjahr 2023 unentwegt ihre Unterstützung angeboten. Entsprechende Konzepte lagen bereits im vorigen Jahr vor und können mit geringem Aufwand kurzfristig angepasst werden. Es ist unverständlich, warum das vorhandene Wissen nicht von allen Behörden für eine zügige Einführung genutzt wird. Dies würde auch eine bundesweite Vereinheitlichung mit sich bringen, die letztendlich auch für die Flugsicherheit Relevanz hat. Die verbleibenden Landesluftfahrtbehörden sind nun gefragt, ohne weitere Verzögerung analog dem Regierungspräsidium Münster nachzuziehen.Stellenweise überrascht allerdings, dass einige Plätze immer noch nicht die technischen Anpassungen im Hinblick auf das Feuerlösch- und Rettungswesen umgesetzt haben. Dies ist jedoch Grundvoraussetzung.

Dazu gehört eine entsprechende Anzeige an die Behörde gemäß § 41 LuftVZO sowie die Bestätigung, dass eine praktische Umsetzung erfolgt ist. Wichtig ist zudem die aktive Antragsstellung durch den jeweiligen Platzbetreiber, da die derzeitigen Genehmigungen meist die Bestellung eines Flugleiters verlangen oder in verkehrsschwachen Randzeiten die Anwesenheit einer sachkundigen Person erfordern. Immer noch wollen manche Flugplätze gar kein Fliegen ohne Betriebsleiter einführen und fragen, warum wir überhaupt für dieses Thema so energisch kämpfen. Unser Ziel als Verband ist dabei, die Fliegerei für alle so freiheitlich und einfach wie möglich zu gestalten.

Ziel muss bleiben, dass der zukünftige Grundsatz ein Fliegen ohne Betriebsleiter ist. Ungeachtet dessen steht es weiterhin jedem Platzhalter frei, zeitweilig oder dauerhaft eine Betriebsleitung einzusetzen. Am Ende können viele Wege zum Ziel führen. Diese können je nach Flugplatz und Betrieb auch in einer stufenweisen Einführung bestehen, um Bedenken oder gar Ängste aus dem Weg zu räumen. Quelle: ‘AOPA GERMANY‘.

Deutschlandwetter im August 2024

August 2024 rangiert unter den fünf wärmsten seit 1881.

Der letzte meteorologische Sommermonat präsentierte sich mit feuchtwarmer Luft und gelegentlichen Hitzespitzen, die teilweise durch Regenfluten gedämpft wurden. Dennoch gab es auch Regionen, die von Niederschlägen weitgehend verschont blieben. Insgesamt war der August außerordentlich warm, vergleichsweise trocken und von einer üppigen Sonnenscheindauer geprägt. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Feuchte Luft und Hitzepeaks führten zur warmen Augustwitterung

Das Temperaturmittel lag im August 2024 mit 20,0 Grad Celsius (°C) 3,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,5 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (18,0 °C) betrug die Abweichung 2,0 Grad. Diese ermittelte Wärme ist hauptsächlich auf feuchte und als schwül empfundene Luftmassen in den ersten beiden Augustdekaden zurückzuführen. Sie dämpften die nächtliche Ausstrahlung und hielten die Mitteltemperatur auf hohem Niveau. Zusätzlich trugen markante Hitzepeaks am 13., 24. und 29. dazu bei. Am 13. wurde mit 36,5 °C in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rheinland-Pfalz, die bundesweit höchste Temperatur im August 2024 festgehalten. Die meisten heißen Tage wurden in warmen Becken und Tälern, wie dem Oberrheingraben, Mainfranken und in den Niederungen Ostthüringens registriert. Die tiefste Augusttemperatur meldete die Station Oberharz am Brocken-Stiege mit 4,1 °C am 26. August.

Nordosten mit Niederschlagsarmut – lokal sintflutartige Regenmengen

Im August fielen mit rund 61 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 80 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (77 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ebenfalls fast 80 Prozent des Solls (78 l/m²). Am nassesten zeigte sich der August mit über 200 l/m² im Berchtesgadener Land, im Chiemgau und lokal auch in Nordhessen. Dort verzeichnete Trendelburg am 1. mit 169,8 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme. Auch andere Regionen, wie Nordthüringen, Südostsachsen und der Nordwesten von Baden-Württemberg meldeten Wolkenbrüche, die das monatliche Niederschlagsmittel weit überschritten und teils massive Flutschäden verursachten. Sehr trocken blieb es dagegen mit Monatsmengen von teils < 10 l/m² in der Magdeburger Börde und in Teilen Westbrandenburgs.

Die Sonne zeigte sich im August spendabel

Mit 262 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im August ihr Soll von 200 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 30 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (212 Stunden) betrug die positive Abweichung fast 25 Prozent. Der Nordosten und Südwesten waren mit gebietsweise über 300 Stunden die sonnigsten Regionen. An den Alpen und im äußersten Nordwesten zeigte sich die Sonne um 220 Stunden. Quelle:,dwd.de‘.

Historisches Luftwaffen-Flugzeug kehrt zurück

Der Hunterverein Obersimmental bricht zu neuen Horizonten auf. Im Frühling 2024 konnte der Verein aus dem Bestand des Air Force Center Dübendorf eine Dornier DO 27 H-2 und eine Noorduyn Aviation AT-16 Harvard IIb übernehmen. Während die DO 27 H-2 für die Ausstellung in St. Stephan vorbereitet wird, wird die AT-16 mit der Nr. U-328 am Flugplatz Bleienbach vom neugegründeten Verein U-328 wieder flugtüchtig gemacht.

Dieser hat die Aufgabe, das Projekt zu leiten, den Wiederaufbau durchzuführen und später den Betrieb des Flugzeuges zu gewährleisten. Das Flugzeug wird so original wie möglich erhalten und in Zukunft wieder in St. Stephan für die Bevölkerung zugänglich gemacht. Quelle: ,U-328.ch‘.ch

Future Meets History

Die Premiere des AERO Fly-Ins am Wochenende war ein voller Erfolg. Rund 3’500 Besucherinnen und Besucher feierten auf dem Flugplatz in Aalen-Elchingen die Geschichte und Zukunft der Luftfahrt.

Ein Event, das Tradition und Innovation miteinander vereinte: Das neue AERO Fly-In vom 31. August bis 01. September 2024 lud Liebhaber konventioneller Fluggeräte und Fans zukunftsweisender E-Flieger zum Treffen und Austausch nach Aalen-Elchingen (DE) ein.

Die Besuchenden konnten sich auf Highlights wie Flug- und Sondershows sowie auf zahlreiche ausstellende Unternehmen aus den Bereichen Elektroflug, Zubehör und Ausrüstung freuen. Daneben gab es viel Raum für den fachlichen Dialog. Das AERO Fly-In wurde auf dem traditionellen Flugplatzfest aufgebaut, das in der Vergangenheit bereits mehr als 10’000 Besuchende anlockte.

Eingeladen war die gesamte General Aviation Community – sie durften ein brandneues Event mit Outdoor-Umfeld, unkomplizierter Fly-In Regelung und Festival-Charakter erwarten. Quelle: ‘aero.expo.de‘.

Die Offene Libelle wird 60.

Mit dieser Schlagzeile lud uns Familie Streifeneder am 24.03.2024 in Ihre Räumlichkeiten im Glasflügel Museum in Grabenstetten ein. Dem Geburtstagskind zu Ehren war im Glasflügel Museum eine Rennlibelle H 301 aufgebaut. Dieses Flugzeug mit der Werk Nummer 45 wurde am 02.01.1967 bestellt, die Rechnung vom 25.04.1967 weist einen Kaufpreis von 21.275 DM aus nebst Zubehör. Besteller war die Akademische Fliegergruppe Stuttgart. Die liebevoll gepflegte Maschine von Steffen Clement, Helmut Grix und Thomas Sternagel präsentiert sich in einem exzellenten Gesamtzustand.

Der am 06.03.1964 erfolgte Erstflug der Glasflügel Libelle H 301 Werk Nr. 1 wurde damals persönlich von Eugen Hänle durchgeführt. Christian Streifeneder lässt diesen Tag, in einer kurzen Rede nochmals vorüberziehen: Es war wohl vergleichbar nasskalt und bedeckt wie am Geburtstag über 60 Jahre später. Der Erstkunde Eugen Aeberli durfte dann einen Tag später am 07.03.1964 „seinen“ Erstflug absolvieren.

Die filigrane, feine Konstruktion der Rennlibelle H 301 ganz auf Leistung und Leichtbau ausgelegt begeistern bis heute und sollten ja ein Wegweiser für die weitere Segelflugzeug-Entwicklung in Deutschland sein.

So waren an der ausgestellten Libelle viele nette Begegnungen und Gespräche u.a. mit Kunden erster Stunde und Glasflügelfreunden, dem Streifly Team Hanko, Christian und Sarah Streifeneder möglich. Weitere Gäste mit Glasflügel Bezug waren der Fotograf Peter Selinger sowie Autor Wolfgang Binz.

Mit Josef Prasser waren dann auch technische Detailgespräche am Objekt möglich. Bei Josef Prassers Erzählungen zur weiteren geschichtlichen Entwicklung der Firma Glasflügel schwing immer eine gewisse Wehmut mit wiewohl bei allen Glasflügelfreunden. Quelle:’glasfluegel.net‘ F. Beerhenke

Pilatus plant weiteren US-Standort

In Bradenton im Bundesstaat Florida plant Pilatus einen weiteres Verkaufs- und Service-Center für PC-12 und PC-24 in den USA. Die neue Lokalität soll für den Verkauf, Wartungsarbeiten, den Ersatzteilvertrieb und die Auslieferung dienen. Der zusätzliche Standort hat keine Auswirkungen auf die bestehenden Arbeitsplätze am Hauptsitz in Stans.

Der Vertrag mit dem Sarasota Bradenton International Airport (KSRQ) umfasst die Erschliessung von rund 17 Hektaren Land auf der Nordseite des Flughafens. Pilatus baut auf dieser Fläche ein neues, hochmodernes Verkaufs- und Service Center, das Platz für rund 50 Mitarbeitende bietet. Diese werden sich in erster Linie um den Verkauf, den Service sowie die Auslieferung von Pilatus Flugzeugen im Südosten der USA kümmern.

Der geplante, gut 5000 Quadratmeter grosse Hangar wird für Wartungsarbeiten, den Ersatzteilvertrieb und die Auslieferung neuer PC-12 und PC-24 dienen. Auf weiteren rund 1600 Quadratmetern sollen Werkstätten sowie Verwaltungs- und Büro-Räumlichkeiten Platz finden. Der Standort ist voraussichtlich Mitte 2026 betriebsbereit. In einer zweiten Phase soll in Bradenton auch die Montage von PC-12 und PC-24, welche nach Nord- und Südamerika geliefert werden, stattfinden. Bereits heute verfügt Pilatus über ein Endmontagewerk in Colorado in den USA.

Markus Bucher, CEO von Pilatus, sagt zu diesem Vorhaben: «Wir freuen uns sehr über unseren neuen zusätzlichen Standort in den USA. Es ist ein wichtiger Meilenstein, um unser Unternehmen strategisch weiterzuentwickeln! Dieser Ausbau hat keine Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in Stans, Pilatus wird auch in Zukunft hohe finanzielle Mittel in einen nachhaltigen Denk-, Werk- und Ausbildungsplatz Schweiz investieren.»

Wichtiger US-Markt

Der Bau des neuen Verkaufs- und Servicecenters dient der Unterstützung der kontinuierlich wachsenden Flotte von mehr als 2250 Pilatus Flugzeugen, die bereits in Nord- und Südamerika betrieben werden. An der Ostküste der USA findet der Grossteil der Verkaufs- und Serviceaktivitäten von Pilatus statt, weshalb Lokalitäten vor Ort direkt bei der Kundschaft ebenfalls äusserst wichtig sind. Allein im Jahr 2022 wurden im Bundesstaat Florida mehr als 6200 Pilatus Flugoperationen durchgeführt. Im Jahr 2023 erzielte Pilatus knapp 50 Prozent des Umsatzes in Amerika – PC-12 und PC-24 sind in diesem Markt absolute Bestseller. Quelle:’pilatus-aircraft.com‘.

Gegroundet: «Tante Ju» bleibt für immer am Boden

Historisches Flugzeug Ju-52

Der Verein Ju-Air hat bis zuletzt gehofft, dass das letzte seiner historischen Flugzeuge wieder in die Luft steigen kann. Nun wird daraus definitiv nichts. Vor sechs Jahren stürzte bei einem Rundflug in den Bündner Bergen eine Ju-52 ab, 20 Menschen verloren ihr Leben. Kurz danach verbot der Bund Flüge mit dem Flugzeug. Seither hob von den ursprünglich drei Ju-52-Flugzeugen in der Schweiz keines mehr ab. Die «Tante Ju», wie das Flugzeug im Volksmund genannt wird, blieb am Boden. Doch der Verein Ju-Air träumte von einem Comeback. Mindestens eine Ju-52 wollte er wieder in die Luft bringen. Das Flugzeug, das im Fliegermuseum Dübendorf steht, sollte wieder flugtauglich gemacht werden.

Kosten zu hoch, Auflagen zu strikt

Technisch liesse sich das Oldtimer-Flugzeug zwar wieder fit machen. Eine Überholung würde jedoch über eine Million Franken kosten, so die Schätzung des Vereins. «Das Geld haben wir nicht», sagt Gartmann. Selbst wenn die Ju-Air ihr Ausstellungsstück sanieren könnte, liesse es sich danach nicht kostendeckend betreiben.

Grund dafür seien verschärfte Sicherheitsauflagen des Bundes. Gartmann sagt: «Wir dürften nur noch mit ganz wenigen Passagieren fliegen.» Zwar wolle der Verein mit dem Flugbetrieb keinen Gewinn machen, aber eben auch keinen Verlust. Historische Flugzeuge wie die «Tante Ju» zu betreiben, sei sehr aufwändig. Sie müssten gewartet werden und es gebe kaum mehr Ersatzteile.

Im Fliegermuseum in Dübendorf bleibt das Flugzeug aber erhalten und soll an die bewegte Geschichte erinnern. Die Ju-52-Maschine sei sehr beliebt, sagt Gartmann, und sie sei «ein Symbol der militärischen Luftfahrt, aber auch der Luftfahrtgeschichte in der Schweiz». Quelle:’srf.ch‘.

Kommentar von Frederik Sohn :

Der SRF-Bericht ist lückenhaft, um nicht zu sagen oberflächlich. Er blendet die konkrete Ursache aus, weswegen es 2018 zu dem Absturz einer JU-52 mit 20 Toten kommen konnte, in dessen Folge es zum behördlichen Startverbot der von Ju-Air betriebenen historischen Flugzeuge kam. Das Unglück wurde unmittelbar auf eine “hochriskante Flugführung” der Piloten zurückgeführt, die sich laut SUST seit Längerem eine gefährliche Art des Fliegen angewöhnt hätten. Wenn auch nicht direkt unfallursächlich gab es zudem zahlreiche massive technische Mängel an der abgestürzten JU-52. Kommerzielle Flüge mit historischen Flugzeugen sind seitdem in der Schweiz verboten. Als Verein dürfte der Betreiber theoretisch weitermachen, aber nur noch mit maximal neun Insassen, bzw. höchstens sechs Passagieren.

Woher allerdings das Vertrauen kommen sollte, dass bei Ju-Air überhaupt noch jemand in ein Flugzeug steigt, erscheint zumindest schleierhaft. Wer es genau wissen möchte, kann den offiziellen Unfalluntersuchungsbericht hier lesen. Frederik Sohn

Segelflug-Notlandung wegen zu schwacher Thermik

Spektakuläre Aussenlandung im Bregenzerwald bei Langenegg: Da wegen der zu schwachen Thermik 200 Meter Flughöhe fehlten, musste ein Pilot seinen Segelflieger notlanden.

Der 41-jähriger Segelflugpilot startete am Freitag um etwa 15:20 Uhr zusammen mit einem Fluggast mit seinem Segelflugzeug vom Flugplatz in Hohenems. Die Flugroute führte über den Hohen Freschen in das Große Walsertal und von dort zurück in den Bregenzer Wald, berichtet die Polizei.

Segelflieger sicher auf Feld gelandet

Im Bereich des mittleren Bregenzerwaldes sank der Pilot wegen zu schwacher Thermik in diesem Gebiet laufend weiter ab. Da ihm eine Flughöhe von rund 200 Metern fehlte, hielt der Pilot nach einem geeigneten Landeplatz Ausschau. Der Pilot konnte das Segelflugzeug auf einem frisch gemähten Feld in Langenegg sicher zu Boden bringen. Es entstand kein Schaden. Quelle: ‘all-in.de‘. Foto: ‘WeGlide‘.

Sportliches ASK-13-Treffen in Saint Crépin

Ende August fand im Südfranzösischen Saint Crépin ein Doppelsitzer-Treffen von über 20 ASK-13 mit Teilnehmern aus den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, aus Italien und England statt.

Am Ende der sieben Flugtage belegte ein Team aus Lasham (UK), Saulgau (DE) und vom Veranstaltungs-Flugplatz Saint Crépin die ersten Ränge. Im Vordergrund standen aber der gemütliche Erfahrungsaustausch und die segelfliegerischen Genüsse der Seealpen. Quelle: ‘Facebook‘.

Flugzeugabsturz in Vorarlberg: Wrackteile werden untersucht

Ermittlungen zu Unfallursache dauern Monate – Das Flugzeug, das am Montag in der Nähe des Mottakopfes in Vorarlberg abgestürzt ist, war für Wartungsarbeiten auf dem Weg nach Straubing. Experten untersuchen nun die Wrackteile.

Die Bergung der Wrackteile des Kleinflugzeugs, das am Montagmorgen in Vorarlberg abgestürzt ist, ist beendet. Die Teile werden von der österreichischen Flugunfallkommission in Wien untersucht. Das erklärte ein Sprecher der Vorarlberger Polizei auf SWR-Anfrage. Es könne allerdings mehrere Monate dauern bis, Ergebnisse vorliegen. Das Kleinflugzeug war am Montagmorgen auf dem Weg von Norditalien nach Niederbayern in Vorarlberg abgestürzt. Der 59-jährige Pilot kam ums Leben. Er sollte für Wartungsarbeiten am Flugzeug nach Straubing. Das bestätigte die Firma Avionik auf ARD-Anfrage. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Flugzeugelektronik von kleineren Flugzeugen.

Pilot galt als umsichtig und erfahren

Kurz vor dem Start am Montagmorgen hatte sich der 59-jährige Pilot noch bei Martin Scheifl, Werkstattleiter bei der Flugzeug-Elektronikfirma Avionik, über das Wetter in Straubing erkundigt. Schon mehrmals sei der Pilot in Straubing gewesen. Scheifl schätzt ihn als umsichtigen und erfahrenen Piloten. Ein Grund der Reise von Albenga in Norditalien nach Niederbayern waren Wartungsarbeiten an dem Flugzeug vom Typ Beechcraft 58 Baron, eine laut Werkstattleiter sehr stabilen Maschine.
Wenige Stunden nach dem Start verunglückte das Flugzeug in der Nähe der Gemeinde Brand bei Bludenz in Vorarlberg und stürzte aus großer Höhe ab. Die Wrackteile waren laut Polizei über ein Gebiet von sechs Quadratkilometern verstreut, außerdem waren sie zum Teil stark ineinander verkeilt und verkohlt. Das habe den Abtransport zur Herausforderung gemacht. Mehrere hundert Einsatzkräfte waren mit der Bergung der Maschine beschäftigt.

Leichenteile sollen obduziert werden

Eine Obduktion in der Gerichtsmedizin in Innsbruck soll zweifelsfrei klären, ob die gefundenen sterblichen Überreste zu dem 59 Jahre alten Piloten gehören. Auch eine toxikologische Untersuchung erfolge. Der Pilot soll laut Polizei Italiener gewesen und allein im Flugzeug unterwegs gewesen sein.

Flugzeug brach vermutlich schon in der Luft auseinander

Vermutlich war das Flugzeug schon in der Luft auseinandergebrochen. Darauf deuten laut Polizei die kilometerweit verstreuten Wrackteile hin. Sie lagen südwestlich des Mottakopfes in einer Höhe von etwa 1.500 Metern über dem Meeresspiegel. Daten der Flugsicherung zeigten zudem, dass der Pilot das Gebiet zunächst in großer Höhe überfliegen wollte, die Maschine aber plötzlich an Höhe verlor und abstürzte. Die genaue Unfallursache ermittele nun die Flugunfallkommission.

Anwohner bei Brand hörten lauten Knall

Anwohner um Brand hatten am Montagvormittag laut Polizei einen lauten Knall gehört, wegen dichten Nebels aber nichts gesehen. Rund 200 Einsatzkräfte von Polizei und Bergrettung hatten daraufhin das weiträumige Gebiet abgesucht und einzelne Wrackteile des Kleinflugzeugs gefunden. Erst war eine weitere Suche wegen des Nebels schwierig, Hubschrauber und Drohnen konnten nicht fliegen. Quelle:’swr.de‘.

Living Legends of Aviation Award für Pilatus

Markus Bucher, CEO von Pilatus, hat gemeinsam mit Mitgliedern der Geschäftsleitung bei den «Living Legends of Aviation Europe Awards» stellvertretend für das Team von Pilatus den Preis für eine bemerkenswerte Leistung in der Aviatik entgegengenommen. Der Erhalt dieses äusserst renommierten Awards erfüllt Pilatus mit sehr viel Stolz.

Zum vierten Mal wurden die «Oscars der Luftfahrt» im Rahmen der «Living Legends of Aviation Europe Awards» im spektakulären Eventresort Scalaria am Wolfgangsee in Österreich verliehen. Bei der Veranstaltung werden jene Unternehmen und Persönlichkeiten geehrt, welche einen bedeutenden Beitrag zur Luft- und Raumfahrt geleistet haben.

In diesem besonderen Setting haben Markus Bucher und das Pilatus Team den «Sam B. Williams Technology Award» erhalten. Mit dem Award werden sie für ihren unermüdlichen Einsatz, die weltbesten und einzigartigen Flugzeuge herzustellen, ausgezeichnet. Überreicht wurde der Award von Gregg G. Williams. Er ist Eigentümer, Präsident und Chief Executive Officer von Williams International, einem der führenden Entwickler und Hersteller von Jettriebwerken. Anlässlich der Zeremonie wurde Pilatus mit einem Video geehrt, welches die Leistungen des Unternehmens widerspiegelt. Hollywoodstar Morgan Freeman, ein leidenschaftlicher Aviatiker, hat diese Ehrung vertont.

Markus Bucher, CEO von Pilatus, ist hocherfreut über den Award: «Stellvertretend für das ganze Pilatus Team bedanke ich mich bei den Veranstaltern, insbesondere auch bei Gregg Williams, für das Vertrauen und diese aussergewöhnliche Ehre! Der Preis ist eine wichtige Anerkennung für unseren jahrelangen Einsatz und die Arbeit, die wir als Team täglich leisten – und natürlich auch eine Motivation, unseren Höhenflug weiter fortzusetzen.»

«Living Legends of Aviation»

Die Organisation «Living Legends of Aviation» wurde 2003 gegründet – mit dem Ziel, das zweite Jahrhundert der Luftfahrt zu feiern und herausragende Leistungen von PilotInnen, VertreterInnen der Industrie, AstronautInnen und RekordhalterInnen zu ehren. Während die amerikanische Ausgabe jeweils im Frühjahr in Los Angeles über die Bühne geht, findet jene in Europa im spektakulären Eventresort «Scalaria» am Wolfgangsee in Österreich statt. Zu den «European Legends» gehören unter anderem berühmte Namen wie Virgin-Gründer Sir Richard Branson oder Weltraum-Jumper Felix Baumgartner. Quelle:’pilatus-aircraft.com‘.

Urteil nach Unfall am Klippeneck

Strafe für den Piloten – Bei einem Unglück waren zwei Menschen ums Leben gekommen. Dafür soll ein 64-Jähriger verantwortlich sein, aber ist er auch schuldig? Das Amtsgericht hat ein Urteil gefällt.

Vor zwei Jahren, am 12. August 2022, änderte sich für drei Familien alles. Der 14-jährige Finn M. und sein Fluglehrer, der 56-jährige Jörg M., waren nur wenige Minuten zum Übungssegelflug in der Luft gewesen, als sie ein Ultraleichtflugzeug mit der rechten Tragfläche von oben rammte. Sie hatten keine Chance. Aber auch für den Verursacher änderte sich das Leben drastisch.

Der Flieger des Ultraleichtflugzeugs hatte aus Kameradschaft mehrere Segler in die Luft geschleppt. Eigentlich wollte er selber mit seinem Segler fliegen – neben dem Übungsbetrieb lief der Regelbetrieb am Klippeneck, in drei Stunden gab es über 55 Flugbewegungen.

Nach zuvor zwei anstrengenden Verhandlungstagen und Zeugenbefragungen vor dem Spaichinger Amtsgericht im Juli gab es am dritten und letzten Tag letztlich den Vortrag des Sachverständigen. Volker Erlewein aus Bad Friedrichshall, selber Flieger, Fluglehrer und früher im Polizeidienst an verschiedenen fliegerischen Stellen in Leitungspositionen, legte ausführlich seine Erkenntnisse, auch mit Simulationen und Grafiken, dar.

Gefährlicher Eingriff in den Flugverkehr – Anklage fallen gelassen

Amtsrichterin Glunz folgte in ihrem Urteil dem Antrag des ersten Staatsanwalts Frank Grundke in der Verurteilung von zwei tateinheitlichen Fällen der fahrlässigen Tötung in einem mittelschweren Fall gefordert hatte. Sie reduzierte aber das Strafmaß zugunsten des Angeklagten von beantragten 180 Tagessätzen auf 160 a 40 Euro. Grundke hatte zuvor schon den zweiten Anklagepunkt “Vorsätzliche Gefährdung des Luftverkehrs” fallen gelassen.

Verteidiger Lars Willems forderte in seinem Plädoyer Freispruch. Der Verteidiger hat zu Beginn des letzten Sitzungstags vor dem Amtsgericht in Spaichingen eine Erklärung des Angeklagten verlesen, in der dieser den Sachverhalt noch einmal aus seiner Sicht darstellte, sich aber weiter nicht äußern wollte. Unter anderem berichtete er von starken Böen am Unglückstag.

Zum Schluss der Erklärung sagte der Verteidiger für seinen Mandanten, dass ihm die Folgen der Kollision unendlich leid tun würden und er unter dem Geschehen bis heute leide. Bedauern aussprechen war ihm ein Anliegen.

Bei diesem letzten Verhandlungstag waren viele Zuhörer gekommen, darunter auch die Eltern des getöteten 14-Jährigen. Sie wollten verstehen, was geschah, warum ihr Kind starb. Es ging ihnen nicht um Schuldzuweisung, das hatten sie schon bei den Ermittlungen gegenüber der Polizei gesagt. Quelle: ‘schwaebische.de‘.

Flugzeuge zur Förderung von Junioren-Spitzenpiloten

Die Bundeskommission Segelflug stellt jedes Jahr zwei Flugzeuge zur Nutzung an förderungswürdige Junioren zur Verfügung. Die Bewerbungsfrist endet am 30.09.2024.

Die neuen Piloten für die Saison 2025 werden auf der kommenden Siegerehrung bekannt gegeben. Quelle: ‘segelflug.aero‘.

-> Ausschreibungen und Infos Förderflugzeuge

Löschflugzeug im Einsatz

Brandstiftung möglich – Polizei ermittelt nach Waldbrand im Harz. Einen Tag nach einem Waldbrand an der Plessenburg im Harz gibt es neue Erkenntnisse. Das Feuer zwischen Ilsenburg und Wernigerode hielt rund 100 Einsatzkräfte in Atem.

Ilsenburg/vs. – Das Feuer im Wald nahe der Plessenburg am Montag, (12. August) ist womöglich durch fahrlässige Brandstiftung entstanden. Das teilt eine Sprecherin des Polizeireviers Harz mit. Demnach begutachtete ein Ermittler gestern die Stelle nahe des beliebten Ausflugslokals zwischen Ilsenburg und Wernigerode.

Den Sachschaden, den die Flammen angerichtet haben, schätzen die Beamten auf rund 4.000 Euro. Die Fläche, die in Mitleidenschaft gezogen wurde, beschränkt sich nach Polizeiangaben auf rund 2.500 Quadratmeter. Zunächst war davon ausgegangen worden, dass mit einem Hektar eine viermal so große Fläche brannte.

Zunächst war am Montag kurz vor 15 Uhr eine unklare Rauchentwicklung bei der Plessenburg gemeldet worden. Rund 100 Einsatzkräfte aus mehreren Ortsfeuerwehren der Region konnten mithilfe des Harzer Löschflugzeugs eine Ausbreitung der Flammen verhindern, teilt der stellvertretende Kreisbrandmeister Alexander Beck mit.

Gegen 18.15 Uhr sei das Feuer gelöscht gewesen. Danach wurden letzte Glutnester beseitigt. Im Einsatz waren Kameraden aus Ilsenburg, dem Nord- und Oberharz, Blankenburg, Benzingerode sowie Ballenstedt zur Betankung des Löschfliegers. Quelle:’volksstimme.de‘.

Finale Segelflug-Bundesliga 2024

Gratulation und Statistik

Positionskämpfe bis zur letzten Runde: Die meisten Speedpunkte der Saison mit einer LS4 und der Platz 1 in der Gesamtwertung mit nur einer Handvoll Piloten. Die Bundesliga 2024 ist vorüber. Zusammen mit euch wollen wir die Gewinner feiern.

Treppchen der 1. Bundesliga

  1. Rang: SFV Bad Wörishofen, Bayern
  2. Rang: LSV Burgdorf, Niedersachsen
  3. Rang: FK Brandenburg, Brandenburg

Von wem müssen wir uns verabschieden?

In der finalen Runde heißt es natürlich auch Abschied nehmen. Folgende Vereine steigen in die 2. Bundesliga ab:

  1. Rang: Segelflugparadies Dannstadt, Rheinland-Pfalz
  2. Rang: SFV Mannheim, Baden-Württemberg
  3. Rang: FSC Odenwald, Baden-Württemberg
  4. Rang: FSVO Reinheim, Hessen
  5. Rang: AC Pirmasens, Rheinland-Pfalz

2. Bundesliga

Treppchen der 2. Bundesliga

  1. Rang: SFG Wenningfeld, Nordrhein-Westfalen
  2. Rang: FLG Dettingen und Teck, Baden-Württemberg
  3. Rang: BAeC-Mitte, Berlin
  4. Rang: FC Bronkow, Brandenburg
  5. Rang: LSC Bayer Leverkusen, Nordrhein-Westfalen

Wer kommt und wer geht in der 2. Bundesliga?

Begrüßen dürfen wir den HVL Boberg (5082 Punkte) aus der Regio Nord, den FK Carl Zeiss Jena (5109 Punkte) aus der Regio Mitte, die FPG Krefeld-Egelsberg (5549 Punkte) aus der NRW, die FG Neckartal Köngen (4729 Punkte) aus BaWü und das SFZ Ottengründer Heide (4382) aus Bayern. Gratulation an alle!

Den Relegationsplatz ergattert die FSG Schwarze-Heide (4774 Punkte), welche sich gegen alle anderen zweitplatzierten der Regios und der SFG Bensheim (4088 Punkte, Rang 20 der 2. Bundesliga) durchsetzt.

Aus reiner Punktesicht wird schnell ersichtlich, dass unsere Aufsteiger durchaus in den Top-Rängen mitmischen können. Mal schauen, ob es kommende Saison einen Club gibt, der wie die Dettinger in diesem Jahr durchmarschiert.

Nun zum schmerzlichen Teil. Folgende Vereine fliegen nächstes Jahr wieder in der Regionalliga. Doch mit Sicherheit wird man den ein oder andern Club künftig wieder aufsteigen sehen:

  1. Rang: SFG Bensheim, Hessen
  2. Rang: LSV Bückeburg-Weinber, Niedersachsen
  3. Rang: FSV Neustadt a.d.W., Rheinland-Pfalz
  4. Rang: FC Eichstätt, Bayern
  5. Rang: FSV Sindelfingen, Baden-Württemberg
  6. Rang: SFG Steinwald, Bayern

Liga der Junioren

  1. Rang: SFZ Königsdorf, Bayern
  2. Rang: SFZ Aachen, Nordrhein-Westfalen
  3. Rang: LV Reutlingen, Baden-Württemberg

Die Liga-Highlights aus 2024

Bestes Wochenende war direkt Runde 1 am 27. und 28. April mit Hammerwetter in den Alpen und Teilen der Mittelgebirge:

  1. Rang: SFZ Königsdorf, Bayern
  2. Rang: FLC Schwandorf, Bayern
  3. Ramg: SFV Bad Wörishofen, Bayern

Höher, schneller, weiter.

Wie war nun die Ligasaison im Vergleich zum letzten Jahr? Eines vorweg: bei Betrachtung der absoluten Top-Speed nicht wesentlich langsamer. Schaut man sich die Punktzahlen der 1. Bundesliga an, fällt direkt auf, dass Bad Wörishofen mit rund 6660 Punkten um einiges weniger Punkte sammeln konnte als der Sieger des letzten Jahres (LSR Aalen, 7840 Punkte). Ergo konnten die Ligisten aufgrund des Wetters einfach nicht so fleißig Punkte sammeln, wie in 2023.

Klar ist aber auch, dass die Wetterkapriolen die Liga nicht weniger spannend gemacht hat. Im Gegenteil. Während Aalen im letzten Jahr mit einem enormen Vorsprung die Liga vorzeitig entschieden hat, wurde 2024 bis zur letzten Runde gekämpft. An der etwas niedrigeren Gesamtpunktzahl vom SFV Bad Wörishofen (157 Punkte) wird klar, dass es dieses Jahr herausfordernder war regelmäßig die Runden zu dominieren und auf Platz 1 mit 20 Rundenpunkte zu landen. Tatsächlich gab es für den Allgäuer Verein lediglich einen Rundensieg (LSR Aalen hatte 4 Rundensiege in 2023). Um so beachtlicher ist die Bad Wörishofener Leistung bei den schwierigen Bedingungen konstant gute Platzierungen zu fliegen.

Beachtenswert: Schnellster in der Bundesliga 2024 war ein Junior aus der Regionalliga. Finn Gutzeit vom FC Bad Berka Weimar konnte Ende April 160 Speedpunkte mit einer LS4 fliegen. Das entspricht einer 2h Speed von 165 km/h und 330 geflogenen Kilometern. Zum Vergleich: Ein Ventus 3 18m müsste in den 2 Stunden etwa 375 Kilometer zurücklegen, um auf die gleiche Punktzahl zu kommen, Respekt. Finn hat damit den Speeedpunkterekord aus letztem Jahr knapp verfehlt. Den hält Michael Ebel mit 162 Punkten.

Most Valuable Player

Natürlich möchten wir wieder die Teilnehmer küren, welche die meisten Punkte für ihren Verein erflogen haben. Dieses Jahr geht Platz 1 an Simon Schröder (SFV Bad Wörishofen, 2076 Punkte). Es wird klar, dass Simon wesentlich zum diesjährigen Erfolg des kleinen bayerischen Vereins beigetragen hat. Gratulation, Simon!

Dahinter platziert sich Michael Petzold (SFV Mannheim, 1906 Punkte), der letztes Jahr Most Valuable Player war, gefolgt von Wolfgang Lehnert (FSC Odenwald, 1903 Punkte).
Erster Junior in der Liste ist Jens Kammerer (LSV Bruchsal, 1641 Punkte) auf Rang 5. Betrachtet man nur die Junioren führt Jens die Liste an, gefolgt von Jannis Däuble (FSV Ammerbuch, 1488 Punkte) und Jan Schulz (LSG Isny, 1472 Punkte).

Bei den Frauen hat Antje Senske vom FC Otto Lilienthal Anklam (Regio Nord) die meisten Punkte für ihren Verein gesammelt (960 Punkte). Auf Platz 2 setzt sich Lisa Scheller (956 Punkte) von der SFG Werdenfels (Regio Bayern) gefolgt von Nadja Eisenmenger (904 Punkte) von der FBG Pattonville (Regio BaWü).

David gegen Goliath?

Hier muss dem SFV Bad Wörishofen nochmals Beachtung geschenkt werden. Mit lediglich 10 Piloten und Pilotinnen konnte der Club die 1. Bundesliga gewinnen, großes Lob für die ungebrochene Motivation des kleinen Allgäuer Vereins, der nebenbei auch noch abseits der gewöhnlichen Rennstrecken liegt (Fairerweise aber mit etwas Anreise Zugriff sowohl auf die Alpen als auch die Mittelgebirge hat).

Mit 33 Piloten konnte das SFZ Königsdorf die meisten Ligisten an den Start bringen. Gefolgt von der FG Örlinghausen und dem LSV Burgdorf mit jeweils 27 Piloten und Pilotinnen.

Flugzeuge

Mit welchen Flugzeugen werden die meisten Liga-Flüge geflogen. In den Top-Drei ergibt sich ein ähnliches Bild zu letztem und vorletztem Jahr. Der Ventus 3 (300 Rundenergebnisse) liegt vor dem Arcus (207) und dem Ventus 2c (179).

Auf Rang 4 hat sich jedoch etwas getan. Hier löst die ASG29 (140) die LS8 (119) ab, welche sich nun auf Platz 5 ist. Wir haben beobachtet, dass die ASG29 vermehrt Einzug in Vereine erhält. Möglicherweise ein kleines Indiz dafür.

Erste Clubklasse ist die LS4 auf Platz 10 mit 70 Rundenergebnissen. Spannend ist allemal, dass mit diesem Flugzeug die schnellste Ligawertung dieses Jahr geflogen wurde, das finden wir wirklich beachtenswert.

Bis zum nächsten Jahr

Damit ist die Segelflug Bundesligasaison 2024 abgeschlossen. Wir gratulieren allen Teilnehmern herzlich zu ihren Erfolgen und freuen uns auf die kommende Saison. Bis nächstes Jahr! Quelle: ‘ magazine.weglide.org‘.

Gewerbegebiet auf dem Flugplatz Magdeburg?

Einstellung des Flugbetriebes ist möglichSoll der Flugplatz Magdeburg-City künftig ein Industrie- und Gewerbegebiet werden? Mit dieser Idee der Stadtverwaltung beschäftigt sich bald der Magdeburger Stadtrat. Der Verkehrslandeplatz Magdeburg-City liegt verkehrsgünstig am südlichen Stadtrand. Der Flugbetrieb müsste bei einer Entscheidung für das Gewerbegiet eingestellt werden. Gegen die Idee gibt es bereits eine Petition.

Flugplatz Magdeburg ist vor allem ein Ort für Hobby-Piloten

Eine erste Prüfung hat demnach ergeben, dass es zwei geeignete Standorte gibt. “Wir können uns ein neues Industrie- und Gewerbegebiet im Norden der Stadt im Bereich Großer Silberberg und Sülzegrund oder im Süden der Stadt auf den Flächen des Flugplatzes vorstellen”, so Wirtschaftsbeigeordnete der Landeshauptstadt, Sandra Yvonne Stieger (CDU).

Auf dem Flugplatz landen keine großen Maschinen, er wird vor allem von Hobbypiloten genutzt. “Wir schlagen dem Stadtrat jetzt vor, in eine Tiefenprüfung zu gehen und das Für und Wider dieser Standorte abzuwägen”, sagte Stieger weiter.

Flugplatz ist bereits gut an Verkehr angebunden

Aus einem Beschlussvorschlag des Dezernats für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit, der seit Dienstag auf der Internetseite der Stadtverwaltung Magdeburg einsehbar ist, geht hervor, dass die Flächen des Flugplatzes Magdeburg einige Vorteile für die Errichtung eines Industrie- und Gewerbegebietes bieten würden. So könnten dort “überwiegend bereits im Eigentum der Landeshauptstadt Magdeburg stehende Flächen” genutzt werden. Außerdem heißt es in dem Schreiben: “Durch die Nähe zur A14, den Anschluss an überregionale Straßen (B71) und gut ausgebaute innerstädtische Straßen ist die Fläche schon heute verkehrstechnisch gut erschlossen.”
Ein Industrie- und Gewerbegebiet auf dem Gelände des heutigen Flugplatzes Magdeburg hätte den Angaben zufolge eine Größe von 144 Hektar. Im Gegensatz zum Sülzegrund müssten hier im ersten Entwicklungsabschnitt keine Agrarflächen versiegelt werden. Das wird in dem Schreiben als Vorteil angesehen.

Intel-Ansiedlung als Grund für die Suche

Ein Grund für die Suche nach einem neuen Gewerbegebiet in Magdeburg ist offenbar auch die geplante Intel-Ansiedlung. Schon jetzt “kann von einer spürbaren erhöhten Flächennachfrage von neuen Unternehmen ausgegangen werden”, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: “Nach Angaben von Intel beträgt das Transfervolumen an Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen an anderen Standorten ca. 1,5 Milliarden Euro.” Magdeburg rechnet offenbar mit ähnlichen Summen, von denen hiesige Unternehmen profitieren könnten.

Vorschlag könnte “Einzelnen wehtun”

Die Wirtschaftsbeigeordnete Stieger geht davon aus, dass es um die Idee kontroverse Diskussionen geben wird. Sie sagte MDR SACHSEN-ANHALT: “Wir müssen die Potentiale des Wirtschaftsstandortes Magdeburg erkennen und die Zukunft gestalten.” Das sei nicht immer einfach, weil auch Vorschläge gemacht werden müssten, die “vielleicht Einzelnen wehtun”. Für die Entwicklung der Stadt sei es aber wichtig, auch solche Schritte zu gehen. “Die Zukunft wartet nicht auf uns, wir müssen sie aktiv selber gestalten.”

Petition gegen die Schließung

Noch ist das Ganze nur angedacht, doch bereits jetzt regt sich Widerstand. Eine Petition gegen die Idee hat am Donnerstag innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Unterstützer gefunden, sagte Mitinitiator Phillip Müller MDR SACHSEN-ANHALT. Er erklärte: “Schon die grundsätzliche Überlegung, den einzigen Flugplatz einer deutschen Landes-Hauptstadt zu schließen, ist relativ absurd.”

Mit dem Flugplatz seien 200 Arbeitsplätze von luftfahrtaffinen Unternehmen verbunden, so der Geschäftsmann aus Magdeburg. “Und wer sich in der Luftfahrt nur ein wenig auskennt, der weiß: Magdeburg-City ist alternativlos.” Weder Cochstedt sei nach der Privatisierung geeignet, die vielfältigen Funktionen zu übernehmen, noch ein anderer der kleineren lokalen Flugplätze. Phillip Müller und seine Mitstreiter wollen die Petition an die Oberbürgermeisterin sowie an Ministerien und den Ministerpräsidenten übergeben.

Auch die Wirtschaft in der Region hält wenig von den Plänen. Der Präsident der Industrie-und Handelskammer Magdeburg, Klaus Olbricht, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man sehe eine mögliche Schließung als nicht zielführend an. Schon jetzt würden Geschäftsreisen über den Flugplatz abgewickelt. Mit der Ansiedlung von Intel würden es weit mehr werden. Olbricht äußerte die Hoffnung, “dass sowohl der Flugplatz als auch das in Rede stehende Gewerbegebiet gemeinsam entwickelt werden können.”

Stadtrat beschäftigt sich mit Flugplatz im Oktober

Der Magdeburger Stadtrat wird laut Terminkalender der Stadtverwaltung am 17. Oktober darüber entscheiden, ob er dem Vorschlag des Wirtschaftsdezernats folgt und einer Tiefenprüfung der beiden potentiellen Gewerbegebiete zustimmt. Quelle: ‘mdr.de‘.

38th FAI World Gliding Championships

Uvalde – Garner Field,
Vereinigte Staaten 18. bis 31.August 2024

Die letzten Aufgaben der diesjährigen Weltmeisterschaften im texanischen Uvalde in der 18-m-, der 20-m-Doppelsitzer- und in der Offenen- Klasse gingen am 31. August zu Ende.

Resultate der 18-m-Klasse:

1.Rang: Stefan Langer, AS 33 Me

2.Rang: Simon Schröder, Ventus 3e

3.Rang: Christope Abadie, JS3 TJ 18m

Resultate der 20-m-Klasse-Doppelsitzer-Klasse:

1.Rang: Arnold & Striedieck, Arcus M

2.Rang: Rubaj & Matkowski, ASG 32 Mi

3.Rang: Lutz & Janowitsch, Arcus M

Resultate der Offenen-Klasse:

1.Rang: Felipe Levin, EB 29R

2.Rang: Michael Sommer, EB 29R

3.Rang: Laurent Aboulin, JS1C 21m

-> Gesamtranglisten

-> Facebook: WGC Uvalde 2024

Umfrage zur elektronischen Sichtbarkeit der Luftraumnutzer

Das BAZL sucht mit der strategischen Initiative SI 2-4 «Luftraumzugang dank Ausrüstung» der Luftraum- und Aviatikinfrastruktur-Strategie der Schweiz (AVISTRAT-CH) nach Lösungen, das Potenzial für Zugewinne in der Sicherheit durch Ausrüstung der Luftraumnutzenden bestmöglich zu nutzen.

Gemeinsam mit der Industrie prüft eine Arbeitsgruppe (FASST-CH) , welche Dienstleistungen für eine optimale Nutzung des Luftraums zur Anwendung kommen. Ziel ist es, eine bestmögliche elektronische Sichtbarkeit zu ermöglichen und die Luftraumnutzer bei der Anwendung von «See & Avoid» zu unterstützen.

Zu diesem Zweck hat das BAZL eine Umfrage unter allen Luftraumnutzern in der Schweiz lanciert, damit wirksame und faktenbasierte Entscheidungen getroffen werden können. Quelle: ‘aeroclub.ch

-> Umfrage: BAZL Findmind

Freie Plätze bei Fluglehrer-Refresher in Grenchen

Vom 15 . bis 16. November 2024 findet bei der Flugschule Grenchen ein Fluglehrer-Refresher für alle Instruktoren-Ratings FR-424 statt.

Inhalt

  • 14 Lektionen
  • Flugverfahren, Arbeitssystematik
  • Flugsicherheit und Unfallverhütung
  • Gesetzesvorgaben und Luftraumorganisation
  • Airmanship, Human Aspects, Risikobeurteilung

Ziele

  • Auffrischen allgemeiner Grundlagen der Stoffvermittlung
  • Vertraut machen mit den aktuellen Sicherheitsvorgaben
  • Kenntnisse über gesetzliche Vorgaben und Regeln
  • Änderungen und Neuerungen richtig verstehen
  • Lehren aus Unfällen um unfallträchtige Situationen zu erkennen
  • Risikopiloten erkennen

-> Kursannmeldung

Aerodynamisch verwunden

Von Karl Horstmann: Sicherlich haben ein paar von euch schon darauf gewartet, ob es denn weitergeht mit dem Entwurf unseres Flächenklappen-Doppelsitzers, der B14. Zuerst sei gesagt: die B14 ist noch nicht fertig, aaaaber wir haben, endlich, einen Designfreeze in dem Entwurf der Flügel- und Profilgeometrie!

Da Nikolas Dasbach sich im letzten Jahr mit dem allgemeinen Profilentwurf beschäftigt hat, konnte ich nun auf seiner Vorarbeit aufbauen und einen vollständigen Satz an Laminarprofilen für den Flügel entwerfen. Einen Satz fragst du? Genau, denn um Flügel optimal an die verschiedenen Anströmbedingungen zwischen Flügelwurzel und -spitze anpassen zu können, werden wir verschiedene Profile verwenden. Dies bezeichnet man auch als aerodynamische Verwindung.

Der offensichtlichste Unterschied zwischen den beiden Bereichen ist sicherlich die Profiltiefe – diese beträgt an der Flügelspitze gerade mal ein Drittel der an der Flügelwurzel. Das hat zur Folge, dass die Strömung dort ablösefreudiger ist, eine äußerst unerwünschte Eigenschaft. Gleichzeitig hat ein Ausschlag der Querruder im äußeren Bereich durch den längeren Hebelarm eine größere Wirksamkeit. Das bedeutet, dass eine Strömungsablösung bewirkt, dass die Querruder nicht mehr so effektiv angeströmt werden und somit die Steuerbarkeit um die Rollachse abnimmt. Das ist gerade bei langsamen Fluggeschwindigkeiten, wie bei der Landung, sehr gefährlich.

Um dies zu vermeiden, kann man den ganzen Flügel in der Hinsicht konservativer auslegen. Quasi unvermeidlich ist dabei allerdings eine starke Widerstandszunahme im Schnellflug, was wiederrum der Entwicklungsphilosphie der B14 widerspricht. Um nun einen Kompromiss zwischen gutmütigen Ablöseverhalten und guter Flugleistung zu finden, habe ich die zwei neuen Profile aus Nikos Vorarbeit abgeleitet. Und genau hiermit haben wir nun einen Flügel, welcher über eine erhöhte mittlere Überland-Geschwindigkeit verfügt und gleichzeitig, insbesondere im Langsamflug, durch gute Steuerbarkeit um die Rollachse überzeugt.

Der Unterschied in der Geometrie mag nicht gravierend ausschauen, jedoch fällt dieser umso gravierender in der einhüllende Geschwindigkeitspolare aus! Hier wurden jeweils die Klappenstellungen des geringsten Sinkens für jede Fluggeschwindigkeit ausgewählt. Quelle: ‘akaflieg-berlin.de