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JSM / RM 2023 in Schupfart

Von Mittwoch 17.05.2023 bis Sonntag, 21.05.2023 fand die JSM und RM in Schupfart statt, wobei die SGBF an der RM mit Andi Liechti, Patrick Jutzi, Beni Brencklé, Jvo Müller und René Schönmann mit Jörg Kummer als Passagier fünf Piloten ins Rennen sandte. Mit einer starken Bise und einer grossflächigen Abdeckung wurden wir von der Wettbewerbsleitung mit einer AAT-Aufgabe in den Jura beauftragt. Nach einem guten Start wurde es in der Folge immer schwieriger, Aufwinde zu finden und die meisten Teilnehmer mussten wieder zurück auf den Boden, bevor die Aufgabe beendet werden konnte. Patrick, Andi und René schafften es zurück auf den Flugplatz, für den Autor ging es bei Diegten ins Feld.

Am zweiten Tag war die Prognose besser, jedoch noch immer von starker Bise und einer Inversion beeinflusst. Mit der Aufgabe in den Schwarzwald konnte dennoch geflogen werden. Zu Beginn lief es mit Höhen über dem Feldberg bis zu 2’000 m.ü.M. ganz ordentlich. Auf dem weiteren Weg in Richtung Winzeln-Schramberg wurde es immer schwieriger, Thermik zu finden. In dieser Phase ging es darum, Ruhe zu bewahren und das Gelände gut zu beobachten, um irgendwo einen Aufwind zu finden. Mir gelang dies am Rande der RMZ von Donaueschingen, was mir ermöglichte, den Flug und die Aufgabe erfolgreich zu beenden.

Mein persönliches Highlight folgte am dritten Tag, als wir einen Racing-Task in den Jura erhielten. Mit einer Wolkenbasis von 1’300 m.ü.M. versuchten wir den Einstieg in den Jura. Dabei wählte Patrick eine Linie, welche ihn auf der Mittellandseite der ersten Krete immer tiefer in Richtung Boden führte. Ich entschied mich, auf der anderen Seite zu bleiben und sollte eine ausgezeichnete Linie erwischen.

An der Wende angekommen, ging es für mich den gleichen Weg wieder zurück, dicht gefolgt von Andi Liechti im XF. Unterdessen kämpfte sich Patrick wieder hoch und konnte auch zu uns auf die gut tragende Seite wechseln. Am Ende endeten unsere Flüge wie folgt: Ich wurde von Andi Liechti kurz vor der letzten Wende überholt und wurde hinter ihm Dritter in der Tageswertung. Patrick und René holten sich nach einer sehr guten kämpferischen Leistung den Flugplatzstempel fürs Flugbuch vom Birrfeld ab und liessen sich zurück schleppen, Jvo schmiss unterwegs den Motor und kehrte zurück nach Schupfart. Aufgrund der Wetterlage wurde dann der Samstag neutralisiert und Windenbetrieb als Alternative angeboten. Bei sämtlichen Teilnehmern, wie auch den Helfern kam diese Idee gut an.

Am Sonntag folgte dann der letzte Wettbewerbstag mit einer Aufgabe für die JSM in den Schwarzwald, bei der RM wurde kurzfristig aufgrund von Gewittern auf einen Jura-Task gewechselt. Bei wirklich guten Bedingungen konnten wir den Flug in vollen Zügen geniessen und den Wettbewerb mit vielen Eindrücken und learnings abschliessen. Quelle: ‚Benjamin Brencklé / SG Basel Fricktal‚.

Karriere als Segelflug-Sportsoldat

Bis zum 31. August nimmt die Geschäftsstelle des DAeC‘s die Bewerbungen als Sportsoldat Segelflug in der Sportfördergruppe Altenstadt an.

Die Bundeswehr fördert neben vielen anderen Sportarten Spitzensportlerinnen und Spitzensportler in der Disziplin Segelflug als militärische Sportart. In der Disziplin Segelflug stehen bis zu vier Plätze für Soldatinnen und Soldaten in die Sportfördergruppe Altenstadt zur Verfügung, was dein Betreuungstruppenteil für 11 Monaten sein wird. Als freiwilliger Wehrdienstleistender erhältst du neben deinem regulären Wehrsold (inkl. Krankenversorgung und Zuschüsse für Verpflegung) auch ein auf den Wettbewerb optimiertes Training, mit dem Ziel dich auf die breite Anforderung des Leistungssegelfluges effektiv und effizient vorzubereiten. Als Soldat kannst du neben deinem Training, auch eine Ausbildung zum Fluglehrer und C-Trainer absolvieren. Das kompetente Trainerteam wird Dich auf Grundlage der Rahmentrainingskonzeption ausbilden, die neben vielen anderen Aspekten auch die mentalen und sportlichen Aspekten abdeckt.

Erfüllst Du neben den sportlichen Anforderungen des Leistungssegelfluges, auch die charakterlichen Anforderungen an einen „Sportsoldaten“, bist du hier genau richtig und wir freuen wir uns auf deine Bewerbung. Als Mindestvoraussetzung sind die Teilnahme an mindestens einen Qualifikationswettbewerb, Zugehörigkeit zum D-Kader (C-Kader wünschenswert), sowie Teamfähigkeit, Eigenmotivation sowie Aufgeschlossenheit für neue Trainingsinhalte, Zielstrebigkeit im Wettbewerbsfliegen sowie Ehrgeiz sowie Selbstorganisation für Deine Spitzensportlaufbahn erforderlich. Weitere Information sowie die Bewerbungsunterlagen sind hier veröffentlicht. Quelle: ‚BUKO Segelflug‚.

Deutsche Segelflug-Meisterschaften 2023

Ab heute Pfingstmontag rückt der Bayreuther Flugplatz wieder für zwei Wochen in den Fokus der Segelflugwelt: Mit den Deutschen Segelflug-Meisterschaften der Offenen Klasse, der 18-Meter-Klasse und der Doppelsitzerklasse findet ein hochstklassiger Segelflugwettbewerb am Bindlacher Berg statt. 90 Piloten werden vom 29. Mai bis zum 9. Juni auf Strecken durch ganz Süddeutschland um die Meistertitel und die Qualifikation für Welt- und Europameisterschaft kämpfen. Unter ihnen befinden sich zwei amtierende und sechs ehemalige Weltmeister, die zusammen siebzehn WM-Titel vorweisen können.

Segelflugwettbewerbe werden wie Luftrennen ausgetragen: Morgens erhalten die Piloten eine 100 bis 600 km lange Strecke, definiert durch zu umfliegende markante Punkte, und müssen diese schnellstmöglich umrunden. Die Kunst ist es dabei, immer wieder aufsteigende Luft (Thermik) zu finden und wie ein Vogel mit dieser Luft an Höhe zu gewinnen. Am schnellsten ist am Ende der Pilot, der das beste Verhältnis zwischen Steigen in der Thermik und schnellem Weiterfliegen erreicht hat.

Die DM ist nach Flugzeugtypen in drei Wertungsklassen unterteilt: Die Offene Klasse beinhaltet die größten Segelflugzeuge, Ein- und Doppelsitzer mit zum Teil über 30 Metern Spannweite und einem sagenhaften Gleitvermögen von maximal 70 km Strecke pro Kilometer Höhe. Die 18-Meter-Klasse beinhaltet Einsitzer mit 18 Metern Spannweite und die Doppelsitzerklasse startet mit zweisitzigen Flugzeugen mit maximal 20 Metern Spannweite. Für jede Klasse werden ein Deutscher Meister und eine National-Mannschaft ermittelt.

Angeführt wird das Teilnehmerfeld vom amtierenden Weltmeister der Offenen Klasse Felipe Levin (LSV Homberg / Ohm) und Michael Sommer (LSV Regensburg), der diesen WM-Titel zuvor bereits fünf Mal erringen konnte. Beide sind zudem Titelverteidiger, da sie auf der letzten DM punktgleich gemeinsam Deutscher Meister geworden sind. Zusammen mit Bruno Gantenbrink (LSV Ruhr-Lenne Iserlohn, Weltmeister der 15-m-Klasse 1989) und Holger Karow (FG Wolf Hirth, Weltmeister der Offenen Klasse bei der WM 1999 in Bayreuth und 2003 in Leszno), sowie Markus Frank (LSR Aalen, Europameister der Offenen Klasse 2011) sind gleich fünf internationale Titelträger im 21 Piloten umfassenden Feld der Offenen unterwegs.

In der 18-Meter-Klasse tritt mit Simon Schröder (SFV Bad Wörishofen) der amtierende Weltmeister der Standardklasse an. Mit der zweifachen Frauen-Weltmeisterin Katrin Senne (FSV Sindelfingen), Matthias Sturm (LSV Schwarzwald), Clubklasse-Weltmeister von 2008 und Mario Kießling (FG Wolf Hirth, Europameister der Standardklasse 2009 und insgesamt fünfmaliger Vize-Weltmeister verschiedener Klassen) hat Schröder ebenfalls ein hochkarätiges Konkurrentenfeld. Mit 39 Flugzeugen ist die 18-Meter-Klasse zudem die größte Wertungsklasse. Nachdem Titelverteidiger Holger Karow sich für eine Teilnahme in der Offenen Klasse entschieden hat, wird es in der 18-Meter-Klasse allerdings definitiv einen neuen Deutschen Meister geben.

Die Doppelsitzerklasse wird erstmals bei einem Wettbewerb in Bayreuth ausgetragen. Titelverteidiger Markus Geisen (LV Mönchsheide) führt hier das Feld an, im Feld vertreten sind aber auch die weiteren Mitglieder der bisherigen Doppelsitzer-Nationalmannschaft. Bayreuth hat am Schnittpunkt von Fichtelgebirge, Frankenwald und Fränkischer Schweiz eine sehr gute Ausgangslage für eine so hochkarätig besetzte DM, da in diesen drei Regionen bei gutem Wetter vergleichsweise starke Aufwinde anzutreffen sind. Von dort aus gehen die Strecken häufig entlang der Mittelgebirgs-Ketten Richtung Thüringer Wald, Bayerischer Wald oder Erzgebirge.

Daher umfasst der Wettbewerbsraum fast ganz Süddeutschland und das angrenzende Tschechien: Die äußersten Wendepunkte sind im Norden Clausthal-Zellerfeld im Harz, im Osten Niesky bei Görlitz. St. Georgen im Schwarzwald ist zugleich der südlichste und westlichste Punkt, den Sportleiter Heiko Hertrich für die Konstruktion der Strecken zur Auswahl hat.

Die Schirmherrschaft über die Deutschen Meisterschaften hat Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann übernommen. Von der Besucherterrasse am alten Terminal aus lassen sich Starts und Landungen gut verfolgen. Gestartet wird ab etwa 11 Uhr, wenn es die Wetterlage zulässt. Innerhalb einer guten Stunde werden dann alle Segelflugzeuge per Flugzeugschlepp oder mit ihren Hilfsmotoren in die Luft gebracht. Der Bayreuther Flugplatz hat dann kurzzeitig mehr Starts als der Frankfurter Flughafen. Mit den ersten Landungen ist etwa zwischen 16 und 17 Uhr zu rechnen. Kommen die Flugzeuge gruppenweise wieder, sorgt auch das für spektakuläre Bilder. Auf der Besucherterrasse gibt es auch Informationen über den aktuellen Stand des Wettkampfes und die Meisterschaft allgemein. Mehr finden Sie hier auf der Webseite des Veranstalters.

Longest Day flying 2023 auf dem Klippeneck

Welcher Pilot kennt sie nicht, die herrliche Stimmung bei Flügen am frühen Morgen oder späten Abend? Ein Fliegen wie auf Schienen in totenstiller Luft, der unverbrauchte Tag grüßt mit der aufgehenden Sonne, und ein langer Tag klingt am Ende in einem faszinierenden Sonnenuntergang aus.

Erstmals organisieren die Teams der Arbeitsgemeinschaft der Vereine (ARGE), des BWLV-Luftsport-Trainingszentrums (LTZ) und der Wanderhütte auf dem Klippeneck gemeinsam in diesem Jahr ein Fliegen von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang! Es wäre schön, wenn möglichst viele Piloten – gerne auch mit ihren eigenen Flugzeugen – dieser Einladung folgen würden – denn was verbindet die Piloten der Region und ihre Gäste mehr als gemeinsame Flugerlebnisse?

Alle interessierten Piloten und Besucher sind eingeladen zum Longest Day Flying auf dem Klippeneck am Samstag, 24. Juni 2023

Was erwartet die Teilnehmer?

  • Fliegen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im motorgetriebenen Fliegen auf UL und TMG sowie im Segelflug
  • nach den Morgenflügen gibt es ein gemeinsames leckeres Frühstück um 8 Uhr in der Wanderhütte bei Christoph Hohner mit seinem Team
  • nach der letzten Landung am Abend gemütliches Zusammensitzen beim Spanferkelessen mit fetziger Livemusik
  • Übernachtungsmöglichkeiten sind vorhanden

Landegebühren werden für die Teilnehmer an diesem Tag nicht erhoben! Anmeldung erwünscht. Weitere Informationen und Anmeldung beim LTZ (Michael Zistler) per E-Mail unter zistler (a) bwlv.de oder telefonisch unter +49 157 384 048 50. Quelle: ‚BWLV‚.

Gordon Boettger gives insight into his very special soaring world

Probably many of you have already noticed the spectacular photos in the flight info that we have recently received from the USA. In the „TopStories“ section at the bottom left of the OLC entry page, these are presented again on a daily basis. Especially often we see photos from Nico Bennet, Jim Payne, James Lee, Uwe Kleinhempel, Ramy Yanetz, Michael Cola, Clemens Ceipek, and Gordon Boettger. The latter not only delights the OLC community with fantastic landscape shots but has now uploaded for the second time very unusual shots of his flights for the normal glider pilot. In addition, he completes one top flight after another with one of the few existing Arcus jets, which is obviously also equipped for night flying. Gordon Boettger now gives us the opportunity to share a bit of his extraordinary gliding world in an interview:

OLC: Hello Gordon, thank you very much for spontaneously agreeing to tell us a bit about yourself and your world of gliding. Tell us: How long have you been flying and how did you get into gliding? What keeps you busy outside of gliding?

Gordon: I began gliding at the age of 13 and did my solo flight on my 14th birthday. My father Wolfgang who flew in the Luftwaffe in the 50s also flew gliders and taught me. I did my power solo on my 16th birthday but the gliding is what really intrigued me because of the challenges. At age 21 I joined the US Navy and flew for 8 years with the Navy flying aboard aircraft carriers. I made 2 deployments to the Persian Gulf. At age 28 I joined the airline industry and have been flying with FedEx since then. I am currently a Boeing 777 Captain and am 55 years old.

OLC: We think our readers are also eager to get information about your aircraft. What is the story behind the Arcus? It is a very special version with a jet. The equipment with illuminated instruments and night vision goggles is also absolutely unusual.

Gordon: I recently bought the Arcus a year ago from Dennis Tito. I was flying a Duo Discus. I think I reached the limits of what was possible with the Duo Discus, including several over 2000km flights. I always knew that if I could get my hands on one of Dennis’ Arcus’ then the door would be wide open for what I think is possible in the gliding world. Now there are no boundaries to my goals which is really a feeling of freedom in my mind. The glider is very special and is the perfect platform for what I want to do. It has a high Vne for high altitudes, is legal for night flight, and is equipped for NVG (= Night Vision Goggles, note from the editor) use which is quite complicated. Plus the jet gives me the reliability for starting in extremely cold temperatures. It is virtually 100 percent reliable because it is such a simple system and there is no vibration.

OLC: Tell us a bit about your flying area, the Sierra Nevada, and the wave flights there. As a European, the landscape shots and the spectacular cloud formations seem almost like something from another world. Obviously, it is not only the wave flights that make gliding in California so spectacular. Even 1,100 km FAI triangles are possible, as you can see from this flight.

Gordon: I must say that I feel so very lucky to live in an area where we have some of the best sky in the world for gliding literally above my house. That is a certain advantage I have living here no doubt. The Sierra and the area to the east offer classic wave and thermal conditions that most glider pilots around the world dream of. There is no idle time here if one wants to stay active with cross-country soaring. I must admit that most pilots do not take advantage of the wave conditions as they often get very “sporty” and rough. The wave here is definitely not for the inexperienced. I can write a book about all of my “crazy” times in the wave here. Regarding the landscape, I must say it is absolutely spectacular. The 4000-meter snow-capped Sierra to the west and just to the east the landscape looks like the moon quite often. It is absolutely breathtaking and I never get bored of the views.

OLC: Keyword night flight: For „normal“ glider pilots, the idea of still being far away from the home airfield after Sunset is like a nightmare. How do you feel in a glider 3,000 m above ground after Sunset? How much distance have you been able to „add on“ in the night flight so far?

Gordon: I just recently got certified for using the NVGs (In the USA there is a legal requirement to be signed off for NVG) so I only have been able to “practice” a few times with them at night but I feel very comfortable now using them. It is a totally different experience and requires a lot of focus which makes it really exciting. It reminds me a lot of landing my airplane on the aircraft carrier at night. It is very dark here in the desert because there are very few cities and lights in Nevada. Because there is such a limited field of view with the goggles I have to move my head constantly. It can feel very claustrophobic. The amount of detail though is amazing. The clouds at night are very visible and the amount of stars you see is amazing. I also have made many touch and go’s at night on a totally dark runway for practice using the jet. It is a totally wild experience.

I have not really taken advantage of a long distance at night because I have not really had the chance yet. The wave will have to work all night for this to happen. Since we are now toward the end of our wave season, I am hoping to have the chance one more time to now go for a 3000km flight throughout the night. The problem is the extreme cold. On my last flight, it became very cold at over 7000 m. Obviously, heated clothing is a must and more batteries might be required.

OLC: If you filter the OLC-FlightFinder for Gordon Boettger and flights above 1,000 points, you will currently find 22 hits. You have been flying at a very high level for many years. What or who particularly motivated and encouraged you on your way to becoming a very good glider pilot? How is gliding organized in the USA. Are there clubs like in Europe?

Gordon: I have always been goal oriented to going a little further and expanding the limits of gliding. I very much love thermal flying but there are obvious limits to how far one can go with thermals. On the other hand, with wave flying the limits are virtually endless, especially now that I have the Arcus. I would rather have the comforts of thermal flying any day, with little turbulence, nice easy winds, and warm temperatures. There is a price to pay for these long-wave flights and it’s often not easy. Dealing with crazy winds on the ground, icing, cold, severe turbulence, super long days, and fatigue, there is a definite risk, but with risk comes great reward. The feeling I get after dealing with these factors and then safely landing at the end of the day is super rewarding.

Klaus Ohlmann has been a great inspiration to me and continues to be. We do have clubs in the USA but nothing like the clubs in Europe. I would say that almost 100 percent of cross-country pilots are doing this with their private gliders. Also, we do not have the youth in gliding that I see in Europe. Personally, I think we are in a pretty sad situation with the popularity of gliding with our younger generation.

OLC: Like many other pilots in the USA, you comment on almost all your flights and upload fascinating pictures of them. If you add the free TopMeteo weather film in the flight info, users can understand your decisions and the conditions very well. We wish that many more pilots would use the comment function and the picture upload. Do you have an idea of how to motivate more OLC users to do so?

Gordon: I am also very critical of this. I think it is so very important to take pictures and make comments. I have never quite understood why more people don’t share their experiences. Maybe some feel that it slows them down to take the time to take pictures. I know it is a distraction for me and that it does slow me down, but it is very important to me to share this incredible experience with others that don’t get the opportunity to do or see what I am seeing while I’m flying. Seeing a trace does nothing much for me, but when I can tie a trace to pictures I can envision myself in someone’s cockpit. That is the goal for me. I hope that people get to experience this with my pictures. After all, if we are to try and make gliding more popular, this is the kind of thing that is needed. The Europeans are much better at this and with social media than the US pilots are.

OLC: What are your further goals with the Arcus?

Gordon: My ultimate goal would be for a straight line two-day flight downwind into the central part of the USA exceeding 2300km. This is very difficult because we only get one to two days a year that allow this because the weather required is very rare. Also, I have to be available and not be stuck on the other side of the world with work. Work does seem to get in the way many times :). A very likely goal that I would also like to accomplish is over 3000 km. I believe this to be the next thing that I can get done if not this season (wave season now coming to an end) then next season. Also, I think very large triangles are possible such as a 1500 km triangle in our area because of how the mountains in Nevada are lined up for mountain waves. The key is obviously to have the weather to allow this but I think these goals are possible.

OLC: Dear Gordon, thank you very much for the interview and the many details from your gliding world. We wish you a great 2023 season and many successful flights. We are also looking forward to more exciting photos and reports from your flights.

Gordon: Thanks everyone for taking the time to listen and thanks to all for sharing their wonderful experiences. Remember that no matter how far one glides, it’s the experience and fun that we have doing this, where ever we might be in the world that makes this so much fun. Keep sharing your stories and pictures so that we might be able to make this wonderful way of flying more popular around the world. Fly safe and have a great time. Let’s have a great summer soaring season! Source: ‚Stefan Harries on OLC, online contest‚.

Höchstspannungs-Leitungen als Gefahr für die Luftfahrt

Es ist ein sonniger Frühlingstag. Die runden, flauschigen Cumulus-Wolken zieren den Himmel; in jeder könnte man ein Tier oder Menschen sehen. Ich besteige das Segelflugzeug. In der Luft hange ich mich von Wolke zu Wolke und lasse mich durch ihren Aufwind in die Höhe ziehen. Begleitet werde ich von Gleitschirmen und Greifvögeln, die mit mir kreisen. Um 16.00 Uhr spüre ich, dass die Luft ruhiger wird und mache mich auf Richtung Flugplatz. Plötzlich finde ich keinen Aufwind mehr, im Gegenteil, das Flugzeug sinkt und sinkt. Der grosse Zeiger des Höhenmessers unterschreitet die Marke von 800 m ü. M., es verbleiben mir noch 400 m bis zum Boden. Die Sinkgeschwindigkeit beträgt zwei Meter pro Sekunde, rechnerisch habe ich deshalb gerade noch eine Flugzeit von etwas mehr als drei Minuten. Es ist höchste Zeit, ein Aussenlandefeld zu suchen, eine gut 100 m lange Wiese, auf der ich sicher landen kann. In Reichweite erblicke ich ein geeignetes Feld. Im Endanflug fällt mir etwas auf, dass ich vorher nicht gesehen habe, es befindet sich noch vor dem Feld, schimmert im Abendlicht. Es ist eine Höchstspannungsleitung, rund 60 m hohe Masten liegen direkt vor mir. Für Umkehrkurve ist die Höhe zu gering. Das Prozedere für solche Fälle schreibt vor, dass ich die Leitung unterfliege, weil beim Überfliegen das Risiko besteht, dass ich es nicht über die Leiterseile schaffe. Ich drücke die Nase des Flugzeugs nach unten, der Boden kommt näher und die Geschwindigkeit steigt. Ich sehe durch die Glasscheibe die Leiterseile über meinen Kopf schweben, dann liegt die Wiese direkt vor mir. Ich fahre die Bremsklappen voll aus und setze sanft auf. Kurz vor dem Ende der Wiese kommt das Flugzeug zum Stehen. Geschafft!

Obiges ist mir zum Glück noch nie passiert in den zehn Jahren, in denen ich nun segelfliege. Aber darauf vorbereitet bin ich. Im Ereignisfall bleibt keine Zeit zum Denken. Als Pilotin oder Pilot muss man sich deshalb stehts schon im Voraus einen Plan B überlegen, falls etwas Unerwartetes passiert. Nur so folgt rechtzeitig die richtige Reaktion.

Höchstspannungsleitung als schlecht sichtbares Hindernis
Leider passiert es immer wieder, dass Pilotinnen und Piloten von Gleitschirmen, Helikopter oder Flugzeugen Höchstspannungsleitungen übersehen oder die Gefahr dieser unterschätzen. Die Masten sind schliesslich grün und tarnen sich gerade im Wald sehr gut. Die Leiterseile sind nur dann gut sichtbar, wenn sie das Sonnenlicht genau in die Richtung des Betrachters reflektieren, was für sehr kurze Zeit an einem Tag der Fall ist. Zudem wird eine möglichst an die Landschaft angepasste Leitungsführung gewählt, damit das Landschaftsbild durch die Leitung nicht negativ beeinflusst wird. In der Nähe von Flugplätzen und auf Durchflugsrouten tragen die Höchstspannungsleitungen auf dem Erdseil, dem obersten Seil, orange Flugwarnkugel. So sind die Leitungen für die Pilotinnen und Piloten besser sichtbar. Aber auch trotz dieser Massnahme ist es wichtig, dass die Pilotinnen und Piloten besonders nach Höchstspannungsleitungen und oberirdische Verteilnetzleitungen Ausschau halten, wenn sie in Bodennähe fliegen.

Was kann ich als Pilotin oder Pilot tun?
Vor dem Flug, speziell in unbekanntem Gebiet, sollte die Karte entlang der möglichen Flugrouten genau studiert werden. Auf der Segelflugkarte sind Höchstspannungs-Leitungen rot eingezeichnet. Die Leitungen können Pilotinnen und Piloten auch als Orientierungshilfe dienen. Auf der Luftfahrthinderniskarte von swisstopo und openstreetmap Karten sind Freileitungen ebenfalls eingezeichnet. Speziell im Gebirge oder bei Hangflügen sollte eine Route geplant werden, die so weit wie möglich von Höchstspannungsleitungen entfernt ist. Achtung: Neben den grossen Höchst-Spannungs-Masten gibt es auch kleine Verteilnetzmasten. Und Seilbahnen sowie Transportseile sind übrigens oft gefährlicher, da diese sehr schlecht sichtbar sind. Über all diese Hindernisse muss man sich vor dem Flug ausführlich informieren und nur in gesundem Abstand dazu fliegen. Eines der zuverlässigsten Mittel zur Vermeidung gefährlicher Annäherungen an alle Arten von Hindernissen ist selbstverständlich Flarm (Anm. der Flieger.news-Redaktion).

Während des Fluges kann der Pilot oder die Pilotin speziell nach Masten Ausschau halten. Diese sind viel besser sichtbar als Leiterseile. Der Luftraum in der Nähe von Höchstspannungsleitungen muss genau im Auge behalten werden. Durch vorausschauendes Fliegen mit genügend Abstand zu Höchstspannungsleitungen und anderen Hindernissen können kritische Situationen vermieden werden. Kunststücke oder Manöver sollten über Höchstspannungsleitungen vermieden werden. Gleitschirmpilotinnen und -piloten verzichten in niedriger Höhe auf das Thermikkreisen und den Abstieg über Höchstspannungsleitungen, da dadurch die Ausweich-Möglichkeiten sehr beschränkt werden. Frühzeitig sucht die Pilotin oder der Pilot nach Landemöglichkeiten, um notfalls darauf auszuweichen können, wenn plötzlich ein Hindernis die Flugroute versperrt oder die Höhe nicht mehr ausreicht, um zum vorgesehenen Landeplatz zurückzukehren.

Ideal für die mentale Vorbereitung von Streckenflügen sind Landewiesen-Kataloge. Jener von flieger.news zu den Zentral- und Ostalpen umfasst auch 180 Drohnen-Vides mit live-Szenarien wie auf der Abbilung oben.

Schutz vor tödlicher Gefahr hat höchste Priorität
Für Swissgrid steht die Sicherheit von Mensch und Natur an oberster Stelle. Deshalb ist die Sensibilisierung der Pilotinnen und Piloten auf das Thema Höchstspannungs-Leitungen die beste präventive Massnahme, um Unfällen vorzubeugen. Es ist wichtig, dass sich Pilotinnen und Piloten der Gefahren der Höchstspannungsleitungen bewusst sind, denn durch sie fliesst Strom mit 1000facher Spannung gegenüber der Steckdose zu Hause. Bei einer Kollision besteht die Gefahr eines lebensbedrohlichen Stromschlags. Ein Stromschlag kann auch erfolgen, wenn das Leiterseil nicht berührt wird. Deshalb muss die Höchstspannungsleitung bei einem Vorfall sofort ausgeschaltet werden. Alarmieren Sie uns bitte über unsere Notrufnummer 0800 00 45 45.

An jedem Mast von Swissgrid ist unterhalb des Gefahrensignals ein Schild, auf dem die Notrufnummer, die Mastnummer und ein QR-Code enthalten ist. Bitte geben Sie bei einem Vorfall beim Anruf der Notrufnummer unbedingt die aufgedruckte Mastnummer an. So kann die betroffene Leitung umgehend ausgeschaltet werden. Über den QR-Code gelangt man zu Informationen über den Mast sowie zu wichtigen Verhaltensregeln in der Nähe einer Höchstspannungsleitung. Quelle: ‚Swissgrid‚.

„Kampf mit der Natur“ macht Segelfliegen besonders

In Waldshut-Tiengen und Umgebung gibt es mehr als nur Fußballvereine. Vom Flugplatz in Wutöschingen Schwerzen heben regelmäßig Segelflieger ab. Was sie am Gleiten in der Luft reizt, erzählen die Vorsitzenden. Komplex und aufwendig ausgestattet ist die Werkstatt der Segelfluggemeinschaft Bohlhof. Im Raum verteilt stehen vier motorlose Maschinen. In der Wintersaison werden hier die Renovierungsarbeiten erledigt, damit im Sommer genug Flieger zur Verfügung stehen und sich die Segelflieger in die Lüfte aufschwingen können. „Jedes Jahr verbringen wir zig Stunden mit dem Herrichten der Flieger, damit wir in der Hauptsaison die Möglichkeiten haben, uns voll auf das Fliegen zu konzentrieren“, erklärt der Vorsitzende Peter Hofmann.

Die Sportart
54 aktive Mitglieder sind im vergangenen Jahr in die Lüfte gestartet und wieder sicher gelandet. Möglich gemacht wird das durch Zusammenarbeit. Segelfliegen ist ein Gemeinschaftssport, bei dem viele Hände helfen müssen, damit jeder einmal an die Reihe kommt. Es werden Helfer am Boden benötigt, damit die Piloten in die Luft kommen. „Segelfliegen kann gut und gerne auch mal den ganzen Tag in Anspruch nehmen“, sagt Gustl Raußen, stellvertretender Vorsitzender der Segelfluggemeinschaft Bohlhof. Segelflugzeuge brauchen zum Fliegen keinen Wind. Sie fliegen auch genauso gut, wenn es windstill ist. Jedoch ist die Wetterlage nicht immer gleich geeignet. Am beliebtesten bei Segelfliegern sind daher die Cumulus-Wolken (Schäfchenwolken).

Das Training
Der mehr als 90 Jahre alte Verein ist nicht nur eine Gemeinschaft, er bildet eigenständig den Nachwuchs aus und trainiert die jungen Flieger. Interessierte können mit 14 Jahren die Schulung am Bohlhof beginnen. Danach dauert es seine Zeit, bis man alleine fliegen darf. Nach der theoretischen und praktischen Prüfung kann die Segelflug-Lizenz erworben werden. Das praktische Training findet immer am Wochenende von März bis Oktober statt.

Die Sportgeräte
„Über die Jahre wurde der Segelflug auf dem Bohlhof ständig weiterentwickelt, sei es in der Ausbildung oder in der Beschaffung von neuen Segelflugzeugen. Der Verein hat alle Voraussetzungen geschaffen, Segelflugsport nach den heutigen Bedürfnissen der Piloten zu betreiben“, erklärt der Vorsitzende des SG-Bohlhof, Peter Hoffmann. Quelle: ‚Südkurier‚.

Schweizer Meisterschaften in Schänis

An der diesjährigen Schweizermeisterschaft im Streckenflug vom 03.06. bis am 11.06.2023 in Schänis sind noch Plätze frei.

Der Austragungsort lässt Flüge ins Schweizer Mittelland oder über die Voralpen, an den Jura, auf die Schwäbische Alb ebenso zu wie spannende Luftrennen über den Schweizer und Österreichischen Alpen.

-> Hier kannst Du Dich anmelden.

In Südfrankreich trainiert

Das Wetter erlaubte Flüge zwischen dem Susa-Tal und dem Mittelmeer. Durch den starken Nordwind in der Höhe gab es 3 Wellentage, an denen teilweise Höhen bis 5800m (Luftraumgrenze) erreicht wurden. Auch das Fliegen in der Konvergenz war oft möglich (zwischen Puimisson und Glandasse). Am Ende der Woche wurden thermisch Höhen von bis zu 3700m erreicht. Um uns auf das Wettbewerbsfliegen vorzubereiten / zu trainieren, wurde an zwei Tagen eine Aufgabe gestellt, die an diesem Tag geflogen wurde. Morgens nach dem Briefing gab es Theorieunterricht zu verschiedenen Themen wie Welle, Konvergenz, Wetter in Südfrankreich, Fliegen im Pulk oder Hangflug. Durch das abwechslungsreiche Wetter konnte das meiste noch am selben Tag trainiert/ausprobiert werden. Quelle: ‚Aeroclub.at‚.

Aero Club Oberösterreich an der Sportmesse Ried

Ende März hat am Messegelände Ried die diesjährige Sportmesse stattgefunden. Zum zweiten Mal war auch der oberösterreichische Aero Club präsent und konnte auf einem großzügigen Messestand alle Flugsportsektionen vorstellen. Regelrecht umlagert von den Besuchern war der Modellflugsimulator der Sektion Modellflugsport, die Papierflugzeugproduktion unseres Schriftführers, aber auch der Segelflugsimulator und der Ballonkorb waren Anziehungspunkte für die tausenden Besucher. Quelle: ‚aeroclub.at‚.

Der Moswey 4

Der Moswey zählt unter Experten zu den schönsten jemals in der Schweiz gebauten Segelflugzeug-Oldtimern. Hans René Comte erreichte Ende 1951 damit in Johannesburg eine absolute Höhe von 10’800 m ü.M. In diesem PDF finden Sie zahlreiche Details zur Geschichte dieses Flugzeuges.

(…) Der Moswey 4 ist aus dem altbewährten Moswey 3 entstanden, wobei der Konstrukteur G. Müller am neuen Typ verschiedene wichtige Verbesserungen angebracht hat. So wurden die Schnellflugleistungen verbessert, die Festigkeit und die Stabilität erhöht, eine Trimmklappe angebracht, die Steuerung neu durchkonstruiert u.a.m. Der so entstandene neue Vogel hat sich dann, wie in einem früheren Artikel erwähnt, allgemein sehr gut bewährt und gehörte in Schweden zu den drei meistbestaunten Segelflugzeugen. Quelle: ‚Swiss-composite.ch‚.

Segelflieger und Fotograf

An der Generalversammlung der Segelfluggruppe Obwalden wurden Guido Müllers Fotokünste aus der Luft hervorgehoben. Segelflugzeug-Piloten sind mit der Landschaft besonders stark verbunden. Dies gilt auch für die Mitglieder der Segelfluggruppe Obwalden (SGOW), die sich am vergangenen Samstag im Restaurant Neuer Adler in Kägiswil zur Generalversammlung unter dem Vorsitz von Obmann Peter Steinmann trafen. Ob die Piloten aus Kägiswil über dem Schlierental zwischen Pilatus und Brienzer Rothorn schweben oder ob sie auf Streckenflug ins Wallis bis zum Matterhorn oder in Richtung Titlis, Ostschweiz, Graubünden, Österreich oder «einfach» im Schweizer Mittelland unterwegs sind: Die Landschaft mit ihren Auf- und Abwinden entscheidet zusammen mit den Witterungsverhältnissen und dem Können des Piloten, ob ein Flug zum Zielort und zurück zum Heimatflugplatz gelingt.

Schöne Landschaften aus der Vogelperspektive laden auch zum Fotografieren ein. Mit dem Sarner Guido Müller (Fliegername «Zoom») verfügt die SGOW über einen Meister des Faches. Der dieses Jahr ins Pensionsalter vorrückende Englisch- und Sportlehrer am Kollegium St. Fidelis in Stans hat im August 2022 mit Hilfe eines von ihm konstruierten Selfie-Sticks aus dem Doppelsitzer über dem Grossen Aletschgletscher einen Volltreffer gelandet.

Guido Müller glänzte vergangenes Jahr aber auch mit fliegerischen Leistungen. Mit 646 Kilometern bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 105 km/h gelang ihm der längste Streckenflug. Weiter schaffte er im Wallis die grösste Überhöhung um 2740 Meter auf maximal 3930 m ü. M. Und schliesslich holte er sich den 1. Rang im SGOW-OCL-Championship mit 3097 Punkten vor Obmann Peter Steinmann mit 2803 Punkten und Manuel Bitzi mit 2052 Punkten. Quelle:‘ Bote der Urschweiz‚.

Saisonbeginn bei den Antersberger Segelfliegern

Wer in den vergangenen Tagen mit wachem Auge in oder um Antersberg spaziert ist, dem wird es bereits aufgefallen sein: Die Vögel teilen sich den Frühlingshimmel wieder mit den Antersberger Segelfliegern. Nachdem in den langen Winterwochen der vergangenen Monate das Fluggerät wieder fit für den Sommer gemacht, das Bodengerät gewartet und das Theoriewissen der Piloten aufgefrischt wurde, ist der Fliegerclub Condor e.V. Antersberg in die Flugsaison 2023 gestartet.

Der Saisonbeginn 2023 steht dabei ganz im Zeichen der Modernisierung. Der Fliegerclub Condor e.V. hat in ein hochmodernes Ultraleichtflugzeug vom Typ Breezer 600 investiert. Zum ersten Mal kommt das neue Fluggerät in dieser Saison zum Einsatz und wird dabei vor allem für das sehr leise und sparsame Hochschleppen von Segelflugzeugen verwendet. Der Vorsitzende Thomas Heinrich ist begeistert: „Der neue Flieger ist ein Riesen-Fortschritt für den Verein. Die Breezer besticht nicht nur durch große Effizienz, geringen Verbrauch und damit einen umweltfreundlichen Flugbetrieb – sie ist auch deutlich leiser als die bisher zum Einsatz gekommenen Schleppmaschinen.“ Damit kann im Idealfall ein einsitziges Segelflugzeug in knapp vier Minuten auf 400 Meter Höhe gezogen werden, bei einem Kraftstoffverbrauch von ca. drei Litern; etwa der Hälfte des Kraftstoffbedarfs herkömmlicher Motorflugzeuge.

Der Segelflugzeug-Schlepp ist insbesondere für sportliche Leistungsflüge eine wichtige Voraussetzung. Hierbei kann das Segelflugzeug zielgerecht an den optimalen Startpunkt für lange Streckenflüge geschleppt werden. Meist führen die Schlepps in den Bereich um den Wendelstein, der nach nur knapp 15 min Schlepp erreicht ist. In den Bergen werden die Aufwinde deutlich früher ausgelöst, so dass durch den Bergschlepp bereits sehr früh mit dem Streckensegelflug begonnen werden kann. Unsere Cracks fliegen nach dem Schlepp mehrere hundert Kilometer durch die Alpen oder über das Alpenvorland.

Für die Ausbildung und den normalen Flugbetrieb ist nach wie vor unsere Winde die kostengünstige und effektivste Startart, um in die Luft zu kommen. Bei entsprechendem Gegenwind werden an den 1200 m langen Windenseilen Höhen bis über 450 m erreicht. Durch geschickte Ausnutzung der Aufwinde sind stundenlange Flüge keine Seltenheit. Beim Windenstart werden die Segelflugzeuge ähnlich einem Drachen auf Höhe gebracht.

Ab sofort treffen sich die Mitglieder der Antersberger Segelflieger bei gutem Wetter wieder an jedem Samstag und Sonntag zum gemeinsamen Flugbetrieb auf dem Flugplatz. Die ambitioniertesten Leistungspilotinnen und -piloten nutzten die schönen Frühlingstage bereits zum „Warmfliegen“, um bei ersten guten Wetterlagen weite Strecken zu fliegen und wieder vordere Plätze in der Deutschen Online-Streckenwertung zu erreichen. Alle Flüge unserer Piloten für die Deutsche Streckenflug-Meisterschaft sind aktuell auf unserer Webseite zu verfolgen. Interessierte sind an regenfreien Wochenenden und Feiertagen herzlich willkommen, um sich selbst ein Bild von den Vereinsaktivitäten zu machen.

Was sich nicht verändert hat: Auch im Jahr 2023 legen die Antersberger Segelflieger wieder großen Fokus auf die Nachwuchsarbeit und bieten Interessierten jeden Alters einen Schnupperkurs  an, bei dem für 110 Euro zehn Starts an der Winde mit einem erfahrenen Fluglehrer in die Luft durchgeführt werden. Da die Segelflugausbildung bereits ab 14 Jahren möglich, sind auch Jugendliche herzlich eingeladen.
Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit gegen einen Unkostenbeitrag von 30.-€ an einmal in einem Segelflugzeug das „echte Fliegen“ zu erleben.

(Thomas Bauer, Pressereferent FC Condor e.V. Antersberg)

Klaus Ohlmann fliegt in Europa 2.000 km

Wenn jemand im Segelflug Maßstäbe setzt, dann der Meister selbst: Natürlich ist es Klaus Ohlmann, der den absoluten Strecken- und Punkte-Rekord in Europa über die Traummarke von 2.000 km schiebt. Mit einem spektakulären Flug über 2.013,86 km setzt er sich am 2. April 2023 an die Spitze der Europa-Wertung. Sehr dankbar veröffentlichen wir eine Zusammenfassung über diesen Rekordflug aus seiner Sicht:

Mistral, Mistral
Ein 1.250 km FAI Dreieck sollte an diesem ersten Aprilsonntag machbar sein. Die erste Wende Valence liegt allerdings unter einer hochreichend geschlossenen Wolkendecke mit deutlichem Regen aus niedrigem Stratus. Der Versuch, die Wende zu erreichen, wird daher frühzeitig abgebrochen. Plan B sieht einen Flug um 3 Wenden in den Pyrenäen vor. Mit etwas Glück könnten sogar 2.000 km im OLC machbar sein.

Feuchte markiert die Wellen im Rhonetal
Die Querung des Rhonetals gelingt einigermaßen gut. Hier hat die hohe Feuchte den Vorteil einer Markierung der Wellen. Die Aufwindreihungen der Cevennen erlauben ein rasches Vorankommen. Marseille und Montpellier Control erlauben mir eine komfortable Flughöhe bis FL 145. Der Sprung in die Pyrenäen ist damit eher Formsache. Und da geht’s dann zur Sache.

In den Pyrenäen läuft es
Gut markierte Rotorlinien und kräftige Steigwerte ermöglichen hohe Schnittgeschwindigkeiten. Die geschlossenen Bedingungen im Westen stören nicht. Meine Wende im Südosten von Pamplona liegt in der Sonne und schon geht es wieder Richtung Mittelmeer.

Spanische Flugsicherung kooperiert
Die Route nördlich des Pic de Canigou sieht sehr vielversprechend aus. Leider ist der Controller von Marseille gerade überlastet. Nach minutenlangen Warteschleifen bitte ich um Verlassen der Frequenz, um die Lage auf der spanischen Seite zu sondieren. Und das Glück ist mir hold. Barcelona gibt mir südlich des Pic de Canigou eine Freigabe bis FL 195 in Richtung meiner östlich von Ampuriabrava gelegenen Wende. Flache Lentis weisen mir den Weg. Ohne Schwierigkeiten wird die Wende genommen und der Weg wieder nach Westen ist problemlos.

Noch einmal will ich die westliche Wende erreichen. Mittlerweile ist es jedoch deutlich feuchter geworden. Eine schmale Föhnlücke erlaubt es, trotz ausstaubenden Regenfahnen, die Wende zu umrunden. Wieder am Mittelmeer ist mein 3-WP Flug erfolgreich beendet.

Reicht es für die 2.000 km?
Mit etwas Glück sind vielleicht sogar noch die 2.000 km im OLC zu knacken. Der 5. Wendepunkt wird in komfortabler Höhe erreicht. Jetzt aber schnell nach La Cerdanya, wo ich nur wenige Minuten vor „last light“ lande. Dank der Hilfe von Milos und dem noch ausharrendem Flugplatzangestellten finde ich sogar einen Platz im Hangar. Müde, aber glücklich genieße ich das katalanische Abendbrot im schon vertrauten Fliegerhotel zusammen mit Milos Pair, dem tschechischen Wellenexperten, der diesen Tag ebenfalls sehr erfolgreich genutzt hat.

Tipp: Schalte zum Flug den TopMeteo-Wetterfilm dazu. Einfach das Wettersymbol oben rechts in der Karte aktivieren und schon siehst Du den SAT-Film während des Fluges. Dieser ist kostenlos – aber eingeloggt muss man sein. Quelle: ‚OLC, online-contest‚.

Königsdorfer Piloten trainieren in Frankreich und Italien

Inzwischen schon traditionell packen die Königsdorfer Segelflieger im März einige ihrer Flugzeuge in die Transportanhänger und ziehen diese die rund 1000 Kilometer nach Südfrankreich, während andere Piloten ihre Segler auf die Alpen-Südseite nach Italien transportieren. Während sich hierzulande der Winter heuer im März und April nur teilweise verabschieden wollte, hat die Sonne sowohl in der Provence als auch auf der Alpen-Südseite um diese Jahreszeit bereits weit mehr Energie als im heimischen Fluggebiet und sorgt so dort bereits für gute Thermik Bedingungen für die Segelflieger.

Mit Benjamin Bachmaier, Markus Eggl, Vincent Heckert, Christoph Kraul, Jochen Pauls, Fritz Vollmer und Ecki Wehnert waren in der dritten und vierten Märzwoche so viele Königsdorfer wie selten zuvor in der französischen Provence. Die Flüge führten im Süden bis fast an die Cote d’Azur, im Norden bis in die Ecrins sowie im Westen bis ans Rhonetal und im Osten bis zur Po-Ebene. Mit einer Streckenlängen von 804 Kilometern im Mistral war ein Flug von Benjamin Bachmaier und Christoph Kraul im doppelsitzigen Arcus der weiteste Flug.

Das Wetter erlaubte diverse größere Streckenflüge für die Vereinswertung, bei der sich die Königsdorfer für das Jahr 2023 wieder die Goldmedaille in der weltweiten Wertung zum Ziel gesetzt haben. Zuletzt konnte das Segelflugzentrum (SFZ) Königsdorf diese in den Jahren 2016, 2018 und 2019 erfliegen, so dass nach zwei Silber- und einer Bronzemedaille in den vergangenen drei Jahren ganz klar der insgesamt vierte Titelgewinn eines der diesjährigen Königsdorfer Saisonziele ist. Momentan liegt das SFZ Königsdorf hinter der Beverley Soaring Society aus Australien, wo die Segelflugsaison jetzt langsam dem Ende zu geht und der LSG Bad Homburg auf Rang drei der weltweiten Vereinswertung.

In Trento, südlich von Bozen flogen mit 14 Königsdorfer Piloten ebenfalls ungewöhnlich viele bei dem traditionellen Königsdorfer Trainingslager mit. Dort absolvierten die Piloten Flüge über den Dolomiten und dem Veltlin bis zum Comer See sowie über den Gardasee im Süden und im Osten bis an die slowenische Grenze. Junior David Techmer erzielte mit knapp 600 Kilometern dabei den weitesten Flug. Quelle: ‚Süddeutsche Zeitung‚.

Matthias Jauslin als AeCS-Präsident wiedergewählt

Der Aargauer FDP-Nationalrat und Segelflieger Matthias Jauslin ist als Zentralpräsident des Aeroclubs Schweiz (AeCS) wiedergewählt worden. Jauslin wurde laut einer Mitteilung deutlich und mit Applaus für eine weitere Amtszeit von 2023 bis 2026 bestätigt. Die Delegiertenversammlung des Dachverbandes der Allgemeinen Luftfahrt für die Leichtaviatik und den Luftsport fand zum ersten Mal am neuen Geschäftssitz in Luzern statt. Der Aeroclub zählt rund 23’000 Mitglieder, ist in 36 Regionalverbände gegliedert und ist in den acht Fachsparten Motorflug, Segelflug, Ballonfahren, Modellflug, Helikopter, Fallschirmspringen, Microlight und Amateurflugzeugbau tätig. Als neue Ehrenmitglieder des Verbandes wurden die beiden Aargauer Brüder Jürg Wyss und Heinz Wyss gewählt. Jürg Wyss war während 20 Jahren Chefredaktor der AeroRevue und prägte das Verbandsorgan des AeCS laut Mitteilung massgeblich. Heinz Wyss kann auf eine lange Karriere in der Schweizer Leichtaviatik und in diversen Funktionen beim Verband zurückblicken. An die Stelle des zurückgetretenen Regionaldelegierten Zürich-Aargau, Hans Frieden, wurde Markus Arn gewählt.

Die Delegiertenversammlung musste sich im geschäftlichen Teil mit einer Anpassung des Jahresbeitrages von 74 auf 80 Franken für Aktivmitglieder ab 1.1. 2024 befassen. Der Zentralvorstand hatte sich aufgrund von Faktoren wie Inflation oder Teuerungsausgleich für die Mitarbeitenden des Sekretariats mit der Beitragserhöhung auseinandergesetzt. Die Delegierten stimmten nach einer einzigen Wortmeldung dem Antrag zu. Quelle: ‚Aargauer Zeitung‚.

Viel Neues auf und über dem Wächtersberg

Vor einem Jahr startete ein neuer Vorstand mit seiner Arbeit bei der Flugsportvereinigung Wächtersberg. Dadurch hat sich so manches rund um den Verein und den Flugplatz verändert. Der seit einem Jahr amtierende Vorsitzende Swen Holtmann ließ bei der Hauptversammlung ein Jahr der vielen Neuerungen bei der FSV Wächtersberg Revue passieren. Nachdem der neue Vorstand intern die Verantwortlichkeiten verteilt hatte, wurden unter anderem Regelungen wie die Reservierung der Flugzeuge angepasst und das Hauptflugbuch, mit dem sämtliche Starts und Landungen erfasst werden, muss nicht mehr in Papierform geführt werden – dank geänderter rechtlicher Bedingungen. Es ist nun für die Vereinsmitglieder möglich, auf dem Flugplatz, außerhalb vom Flugbetrieb, auch Modellflüge durchzuführen.

Dem Gemeinschaftssinn zuträglich
Mit Freude erinnerte Holtmann an das gemeinsame Fluglager in Isny, das zwar recht nass, aber dem Gemeinschaftssinn nicht abträglich war. Weitere Veranstaltungen waren die Teilnahme am Schäferlauf, dem 5. BWLV Jugend Fly-in und dem erfolgreichen Aktionsstag „Pilot für einen Tag“. Im August gab es nochmals einen Fluglager auf dem Wächtersberg, gemeinsam mit einem Gastverein aus Vaihingen/Enz. Fluglehrer Patrick Hagel führte federführend die Segelkunstflugausbildung auf dem Wächtersberg ein, dazu schuf man die neue Möglichkeit, eine Ausbildung vom Fußgänger zum Motorseglerpiloten zu absolvieren.

Motorflugzeug möglichst kurzfristig ersetzen
Aktuell arbeitet man daran, möglichst kurzfristig das Motorflugzeug zu ersetzen, sowie sichere Flugzeug-Schlepps zu ermöglichen. Mittelfristig will der Verein einen Ersatz für das Ultraleichtflugzeug finden, um das maximale Abfluggewicht von 472,5 Kilogramm auf 600 Kilogramm zu bringen. Darüber hinaus will man verstärkt das Thema Mitgliedergewinnung in Angriff nehmen, mit dem Ziel die Mitgliederzahl nicht nur konstant zu halten, sondern auch noch zu steigern. Aus dem Bereich Technik berichtete Benedikt Storck. Nach Reparatur der Landeschäden und dem Abschluss der Winterarbeiten, sowie der Jahresabnahme stehen bald wieder alle Flugzeuge zur Verfügung.

13 Flugschüler
Fluglehrer Patrick Hagel berichtete in Vertretung des Ausbildungsleiters Mark Heim zum Stand der Ausbildung im Verein. So stehen den derzeit 13 in Ausbildung befindlichen Flugschülern 12 ehrenamtlich tätige Fluglehrer zur Verfügung. In der Segelflugausbildung erfolgten 556 Starts mit insgesamt 135 Stunden Flugzeit. In der Motorflugausbildung waren es 70 Stunden.

Aus sportlicher Sicht wurden vom Wächtersberg im reinen Segelflug beeindruckende Strecken geflogen: 945 Kilometer (Swen Holtmann), 942 Kilometer (Jochen Goller) und 840 Kilometer (Helmut Denz). Am Klippeneck Wettbewerb nahmen mit Doppelsitzern René van der Helm und Hans Peter Petzold (Platz 8) sowie Timo Protzer und Karl Heinz Röhm (Platz 11) teil.

Erster Flugschüler für die erste reine Motorseglerausbildung
Der erste Flugschüler für die erste reine Motorseglerausbildung, Nick Dressler, begann im September mit der Ausbildung und hat im Januar die praktische Prüfung bestanden. Auch die erste auf dem Wächtersberg durchgeführte Ausbildung zur Berechtigung für den Segelkunstflug hat Benedikt Storck im September abgeschlossen. Zum Thema Infrastruktur erfuhren die Mitglieder von Tim Zeller neben den in diesem Jahr notwendigen Arbeiten im Gelände von den nun begonnenen Arbeiten für den radikalen Umbau des in die Jahre gekommenen Sanitärbereichs.

Jugendliche Gäste aus ganz Baden-Württemberg
Für die Jugendgruppe findet laut Jugendleiterin Helen Knab-Rieger das Pfingst- und Sommerfluglager in der jeweils ersten Ferienwoche statt. Zum sechsten Mal wird es am 22. und 23. Juli auf dem Wächtersberg den BWLV Jugend Fly-in geben, mit jugendlichen Gästen aus ganz Baden-Württemberg. Der Abend endete mit der Ehrung für langjährige Mitgliedschaft der aktiven Mitglieder Fritz Dürr (30 Jahre) und Tim Zeller (25). Die passiven, nicht anwesenden Mitglieder, waren Manfred Mayer (70), Nils Radau (40) und Raimund Kemmer (25). Quelle: ‚Schwarzwälder Bote‚.

Bei der Anflug-Einteilung verschätzt

Flugverlauf
Nach einer Pause von 30 Minuten startete der Pilot am 12. Juni 2021 um 15:34 Uhr mit dem zweisitzigen Hochleistungssegelflugzeug Arcus T, eingetragen als HB-2486, zum dritten Passagierflug. Der Flugweg führte über Moutier, Weissenstein, Erschwil und Röschenz zurück nach Dittingen. Dort kreiste der Pilot während rund 5 Minuten und wurde dabei um 2 km nach Osten versetzt, wobei das Flugzeug rund 50 m an Höhe gewann (vgl. Abbildung 1, Position A bis Position B). Um 17:07 Uhr kreuzte die HB-2486 den Endanflug der Piste 29 in 1052 m/M bzw. rund 500 m über der Pistenschwelle 29 Richtung Norden (vgl. Abbildung 1, Position C). In einer langgezogenen Linkskurve überflog der Pilot die Ortschaft Dittingen und ging direkt in den linken Gegenanflug der Piste 29 über (vgl. Abbildung 1, Position D).

Abbildung 1: Anflug der HB-2486 auf die Piste 29 des Flugfeldes Dittingen ungefähr 10 Minuten vor dem Aufprall mit Angabe der wahren Fluggeschwindigkeit (True Air Speed – TAS) sowie der kompensierten Nettosinkgeschwindigkeit (compensated variometer vertical speed – VAT). Quelle der Basiskarte: Bundesamt für Landestopographie.

Während des gesamten weiteren Anfluges blieb die wahre Fluggeschwindigkeit annähernd konstant bei rund 125 km/h, die Nettosinkgeschwindigkeit verringerte sich vom Maximalwert von 7.6 m/s bei Position D (vgl. Abbildung 1) bis auf rund 3.0 m/s im Endanflug. Das Eindrehen in den Queranflug erfolgte rund 100 m weiter entfernt von der Pistenschwelle als bei den Anflügen der vorhergehenden zwei Thermikflügen. Um 17:10 Uhr kollidierte das Segelflugzeug mit der steilen Böschung rund 100 m vor der Pistenschwelle 29. Die beiden Insassen konnten sich selbständig aus dem Wrack befreien. Sie wurden in einem nahegelegenen Spital untersucht und konnten dieses am selben Tag wieder verlassen. Das Segelflugzeug HB-2486 wurde schwer beschädigt.

Angaben zum Flugfeld Dittingen
Auf dem Flugfeld Dittingen kann aufgrund der Topographie nur in Richtung der Piste 29 gelandet und nur in der Gegenrichtung gestartet werden. Das Gelände steigt zwischen Anfang der Piste 29 bis zum Pistenende um 23 m an. Wenn nachfolgend ein weiterer Start geplant ist, werden in Dittingen mit Segelflugzeugen üblicherweise lange Landungen ausgeführt, um möglichst nahe bei der höher gelegenen Startposition der Piste 11 zum Stillstand zu kommen. Bei den ersten beiden Anflügen setzte der Pilot das Segelflugzeug jeweils erst mehr als 300 m nach der Pistenschwelle 29 auf. Die beiden Landungen erfolgten ohne besondere Vorkommnisse.

Technische Untersuchung
Aufgrund der Untersuchung am Wrack wurden keine technischen Mängel an den Steuer-Elementen festgestellt. Sämtliche Beschädigungen lassen sich auf den Aufprall und die nachfolgende Bergung zurückführen. Die Flugdaten aus dem Segelflugrechner während des Anfluges und bis zum Aufprall zeigen, dass die Steuerung und die Bremsklappen zum Zeitpunkt des Unfalls funktioniert haben. Die Wölbklappen wurden in der Endlage des Wracks auf Position «-2» vorgefunden.

Betriebliche Aspekte
Beim Kreisen während rund 5 Minuten vor dem Landeanflug war aufgrund des Versetzens des Segelflugzeuges nach Osten (vgl. Abbildung 1) einfach erkennbar, dass die Windgeschwindigkeit gegenüber den beiden vorherigen Anflügen zugenommen hatte. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb der Pilot nach dem Kreisen in Flugplatznähe vor dem Einflug in den Gegenanflug noch einen unüblich weiten Bogen über die Ortschaft Dittingen flog. Zum Zeitpunkt 17:08:45 Uhr, bei Beginn des Gegenanfluges (vgl. Abbildung 1, Position D), betrug die Nettosinkgeschwindigkeit der HB-2486 7.6 m/s bei einer wahren Fluggeschwindigkeit (True Air Speed – TAS) von rund 120 km/h. Diese hohe Sinkrate lässt sich nicht durch rein äussere Einflüsse erklären, da die HB-2486 an ähnlicher Position kurz vorher rund 50 m gestiegen war, sondern muss durch Betätigen der Bremsklappen verursacht worden sein. Im Gegenanflug, querab der Pistenschwelle 29, befand sich die Arcus T in einer Flughöhe von rund 200 m über dem Aufsetzpunkt. Aus dieser Position wäre eine erfolgreiche Landung problemlos möglich gewesen.

Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb der Pilot unter den gegebenen Umständen im Gegenanflug die Bremsklappen betätigte und einen weiten und tiefen Anflug durchführte. Dabei erkannte er nicht, dass er bei den herrschenden Windverhältnissen deutlich zu tief in den Queranflug eindrehte.

Schlussfolgerungen
Basierend auf der Analyse der Flugdaten und der technischen Untersuchung des Wracks können technische Mängel beim Segelflugzeug HB-2486 ausgeschlossen werden. Der Unfall ist damit darauf zurückzuführen, dass der Pilot den Anflug unter Missachtung der segelfliegerischen Grundsätze und nicht sicherheitsbewusst einteilte, so dass es zu einem Aufprall des Flugzeuges vor der Piste kam. Quelle und vollständiger Bericht: ‚SUST, Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle‚.

IGC Trophy an Conny Schaich überreicht

Im Rahmen des IGC Plenary Meetings in Kopenhagen erhielt Conny Schaich den „World Soaring Cup“. IGC-Präsident Peter Eriksen überreicht das FAI Diplom und den Word Soaring Cup an Conny Schaich. Höhepunkt des Meetings am 3. und 4. März, zu dem der Dänische Aero Club eingeladen hatte, war die Ehrung des IGC Champion Pilot of the Year 2022, Conny Schaich. Dazu wurde die Segelfliegerin nach Kopenhagen eingeladen und mit Standing Ovation herzlich von den Delegierten und Gästen begrüßt. Präsident Peter Eriksen überreichte ihr das FAI Diplom und den World Soaring Cup (ein Schwergewicht von 28 kg). Vor Conny Schaich haben 2018 auch Michael Sommer und 2021 Simon Schröder diese Auszeichnung erhalten. Quelle: ‚Gisela Weinreich / DAeC‘.

Neuerungen in der DMSt-Bundesliga

DMSt-Bundesliga wird ergänzt um eine DMSt für Junioren und Juniorinnen.
Die DMSt Bundesliga startet dieses Jahr am 29. April und endet nach 17 Runden am 20. August. Neu in diesem Jahr ist, dass die DMSt-Bundesliga ergänzt wird um eine eigene DMSt für Junioren bzw. Juniorinnen. Die Wertung erfolgt analog der DMSt-Bundesliga, allerdings werden nur die jeweils besten zwei teilnehmenden Junioren in der Strecken- und Geschwindigkeitswertung berücksichtigt. Die Anzahl der teilnehmenden Vereine für die DMSt-Junioren-Liga ist nicht begrenzt. Teilnehmende gelten als Junior bzw. Juniorin, wenn sie jünger als 25 sind oder ihr 25. Geburtstag im letzten Kalenderjahr des Wettbewerbs liegt. In der aktuellen Saison werden Ausfälle in der Flugaufzeichnung von maximal 180 anstelle von 120 Sekunden toleriert. Teilnehmende, die in einem Wertungszeitraum für zwei teilnehmende Vereine starten, müssen den zweiten Verein bis zum 31. Mai des Jahres gemeldet haben. Das aktuelle DMSt Regelwerk finden Sie hier. Quelle: ‚BUKO Segelflug‚.

Deutsch-französische Alpenflugeinweisung 2023

Der nächste Multiplikatoren-Lehrgang für Segelfluglehrer findet vom 13. bis 26. August 2023 in St. Auban (Frankreich) statt. Er wird von der Luftsportjugend des DAeC durchgeführt und bietet eine fundierte Einweisung in den Gebirgssegelflug. Zielgruppe dieses Lehrgangs sind insbesondere im Gebirgssegelflug unerfahrene Segelfluglehrer, welche die französischen Alpen als Ort für ein Vereinslager, eine Jugendbegegnung oder ein Trainingslager in Erwägung ziehen. Im Vordergrund stehen das Vermitteln der Grundkenntnisse im Gebirgssegelflug in Theorie und Praxis sowie die Rolle des betreuenden Fluglehrers bei der Organisation und Durchführung eines Fluglagers im Gebirge. Der Lehrgang wird, wie in den vergangenen Jahren, als Auffrischungsseminar für Lehrberechtigte FI(S) bei der Behörde zur Anerkennung beantragt.

Folgende Voraussetzungen werden von den Teilnehmern erwartet:

  • Gültige Fluglehrerberechtigung
  • Streckenflugerfahrung im Segelflug
  • Ausstattung des Segelflugzeuges mit Flarm und Farbwarnmarkierung

Interessierte Teilnehmer, die ein Fluglager in den französischen Alpen planen, werden bei sonst gleichen Voraussetzungen bevorzugt. Weitere Informationen zu Lehrgangsplan, Teilnehmerbeitrag, Unterkunft und Verpflegung erfolgen nach der Anmeldung. Das Anmeldeformular gibt es hier online. Dieses ist bitte bis spätestens 30. April 2023 bei der Geschäftsstelle der Luftsportjugend des DAeC einreichen. Quelle: ‚BWLV‚.

Autor/-in gesucht

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Ü25-Streckenfluglager in Aalen

Vom 2. bis 9. Juli bietet der BWLV wieder sein Streckenflug-Trainingslager an. Es richtet sich speziell an Pilotinnen und Piloten, die nicht mehr zur ganz jungen Gruppe der Segelflieger gehören.

Willst du ein/e ambitionierte/r Streckenflieger/in werden und möchtest du deinen segelfliegerischen Horizont erweitern? Der Flugplatz Aalen/Elchingen (EDPA) liegt im Thermikparadies von Süddeutschland und bietet die besten Voraussetzungen für große und erlebnisreiche Streckenflüge. Erfahrene Trainer des BWLV vermitteln dir beim Ü25-Streckenflug-Trainingslager die Grundlagen und das Fine-Tuning für den Streckensegelflug.

Termin: Sonntag, 2. Juli, bis Sonntag, 9. Juli 2023
Die Anreise ist am Samstag, 1. Juli 2023, möglich

Ort: Verkehrslandeplatz Aalen/Elchingen (EDPA)

Programm und Angebot:

  • Flugplatz mit F-Schlepp
  • Einführung in die Besonderheiten verschiedener Fluggebiete
  • Strecken- und Geschwindigkeitsoptimierung
  • Meteorologische Streckenflugplanung
  • Individuelle Trainingsflüge im Doppelsitzer mit Trainer
  • Fliegen in Gruppen von zwei bis drei Flugzeugen mit definierter Aufgabenstellung

Voraussetzungen:

  • Segelfluglizenz
  • mindestens 50 Stunden nach Scheinerhalt
  • mindestens 150 Kilometer Flug im Einsitzer geflogen
  • F-Schlepp-Berechtigung und Erfahrung
  • Flugzeug und Helfer/in sind mitzubringen
  • Für Flüge mit Trainer im Doppelsitzer: Mindestens drei Jahre Mitgliedschaft bzw. drei Jahresbeiträge im Förderverein für Strecken-und Wettbewerbssegelflug Baden-Württemberg (SBW)
  • Teilnahme am „BWLV-Streckenflugseminar“ von Karl Eugen Bauder wünschenswert

Kosten:

  • Lehrgangsgebühr 250 Euro, inklusive. Flugplatznutzungs- und Abstellgebühr
  • F-Schlepps, Landegebühren und Campingkosten werden nach aktueller Preislage abgerechnet

Anmeldung:
Bis 15. Mai 2023 über die Verwaltungssoftware Vereinsflieger.de: Nach dem Einloggen in den Vereinsflieger zum Menüpunkt „Verband“ und dann zum Untermenüpunkt „Seminarangebote“ durchklicken. Dort findet sich das Fluglager unter „Ü25-Streckenflugtrainingslager. Quelle: ‚BWLV‚.

Uwe Wahlig bereitet WM in Südafrika vor

Uwe Wahlig steckt mitten in den Vorbereitungen für eine Fernreise. Ziel für den Lorscher ist Südafrika. In der Nähe der berühmten Wüste Kalahari wird er erwartet. Der erfolgreiche Segelflieger, der 2021 den Weltmeistertitel in der Clubklasse holte, ist zu einer Challenge nach Tswalu eingeladen. Dort wird er unter anderem Vorträge für den interessierten Segelflieger-Nachwuchs halten und natürlich auch selbst fliegen. Er freut sich sehr auf neue Erfahrungen – auf der Erde wie über den Wolken.

„Dieser Kontinent fehlt mir noch“, sagt der Lorscher, der als international gefragter Sportler schon viel herumgekommen ist, aber eben bislang noch nicht in dieser fast 9500 Kilometer Luftlinie entfernten Region zu Besuch war. Besonderheit für Segelflieger: Man kann dort eine gewohnte Streckenlänge ungefähr doppelt so hoch fliegen wie hierzulande, bis man wieder Aufwind finden muss. In viertausend Meter Höhe will Uwe Wahlig dann unterwegs sein, wenn das Wetter, wie er hofft, gut ist.

Wissen über Wendepunkte
Mit der Luftraum-Struktur dort hat er sich bereits beschäftigt und den Wendepunkt-Katalog studiert. Das gehört für einen ambitionierten Segelflieger ebenso selbstverständlich zur nötigen Vorbereitung wie das Packen der Reisetasche, in die diesmal auch ein Mittel gegen Mücken kommt. Über die Meteorologie und die Thermik weiß er sowieso Bescheid. Gewinnen muss er bei dem Flugwettbewerb in Südafrika nichts, der Aufenthalt dient vor allem dem Sammeln von Flugerfahrung. Die sollen dem Lorscher im Dezember nützen. Dann will der amtierende Weltmeister nämlich seinen Titel verteidigen.

Die WM findet zum Jahresende in Australien statt. Die Voraussetzungen, was Wetterbedingungen und Landschaftsstruktur dort betrifft, seien vergleichbar mit der südafrikanischen Region, sagt Wahlig, der studierter Geologe ist und als Software-Entwickler bei einem großen, weltweit tätigen Konzert arbeitet. Der Lorscher startet seit Jahren für die Bensheimer Segelfluggruppe. Er hat seinem Verein den bislang höchsten und einzigen Weltmeister-Titel beschert. Wahlig ist Mitglied der Nationalmannschaft und für seinen Verein auch in der ersten Bundesliga mit von der Partie. Da wirke er aber mehr am Rande mit, sagt er.

Flugzeug sorgte für Furore
Nominiert für die Wahl zum Lorscher „Sportler des Jahres“ war Uwe Wahlig bereits mehrfach, sowohl in Bensheim wie in Lorsch. Dieses Mal ist er vorgeschlagen, weil er sich bei der Deutschen Meisterschaft im vorigen Jahr sehr gut geschlagen hat. Das Treppchen hat er zwar knapp verfehlt. Mit seinem vierten Platz aber hat er für großen Eindruck und „Furore“ bei vielen Piloten gesorgt. Uwe Wahlig startete nämlich in der 15-Meter-Klasse mit seinem rund 40 Jahre altem Flugzeug LS3.

Wahlig weiß natürlich, dass es längst drei modernere Generationen seines Modells gibt. Er hat mit seiner Teilnahme aber nicht zuletzt testen wollen, ob es tatsächlich immer das Neueste braucht. Er stellte fest: Wenn man siegen will, sollte man wohl nicht darauf verzichten. Wenn man aber ein sehr geübter Pilot ist, seine gute Maschine aus dem Effeff kennt, sie in Schuss hält, optimiert und mit allen ihren Besonderheiten vertraut ist, dann kann ein herausragender Sportler auch mit so einem betagten Flugzeug weit vorn landen. Quelle: ‚Bergsträsser-Anzeiger‚.

Segelflugzeug-Hanglandung

Auf dem Wuppertaler Scharpenacken ist am Dienstag, 28. Februar 2023, ein Segelflugzeug notgelandet. Personen kamen nicht zu Schaden. Das Flugzeug kam im Bereich der Scharpenacker Berge nahe der Konradswüste zu Boden. Der Pilot war in der Nähe von Nettetal gestartet und über das nördliche Ruhrgebiet geflogen, ehe er auf Höhe von Oer-Erkenschwick einen südlichen Kurs Richtung Castrop-Rauxel, Sprockhövel und Schwelm einschlug. Er gab zu Protokoll, dass mangelnde Thermik geherrscht habe.

Das Flugzeug ist leicht beschädigt und musste abgeschleppt werden. Durch die Feuerwehr wurde der Schlüssel für das Tor an der Vorwerkstraße organisiert, um den Abtransport mit Hilfe eines Anhängers zu gewährleisten. Quelle: ‚Wuppertaler Rundschau‚. Foto: ‚Christoph Petersen‘.

RM Birrfeld mit Team-Klasse

An der RM-Birrfeld wird dieses Jahr eine Team-Klasse geführt. Diese soll den Einstieg in die Wettbewerbsfliegerei erleichtern. Sinn ist es, den gemeinsamen Streckenflug zu fördern und interessierte Piloten an Wettbewerbe heranzuführen.

  • Es steht ein Betreuer für Beratung und Tipps zur Verfügung
  • Separate Wertung als gemischte Klasse mit Indexpunkten nach RM-Reglement
  • Angepasste Aufgaben
  • Mehrere Piloten können tageweise abwechseln
  • Einsitzer oder Doppelsitzer
  • Kein Wasserballast
  • Rückholservice

Zweitältester Segelflieger-Club der Welt „HiHai“ wird 100

Es dürfte wohl kaum ein Fluggelände geben, das nicht mehr oder weniger regelmäßig Besuch von allzu umtriebigen Wildschweinen bekommt. Das tip-top gepflegte saftig-zarte Grün schmeckt auch nur zu gut. Haben die frei laufenden Wutze erst mal spitz bekommen, dass bei den Fliegern die Nahrungsaufnahme stets einem Festmahl gleichkommt, laden sie sich zum nächtlichen Stelldichein immer wieder gerne selbst ein. Und das verständlicherweise sehr zum Verdruss der Piloten, die aus Gründen eines sicheren Flugbetriebes peinlich bedacht sind, dass aus ihrer liebevoll gepflegten Piste kein Rübenacker gemacht wird. Der SFC HiHai in Deutschland, nach der Wasserkuppe ältester Segelfliegerverein der Welt, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert, hat in einer aufwendig gestalteten Festschrift jetzt verraten, wie es gelingt, mit einer kernigen „Gardinenpredigt“ das Borstenvieh auf Abstand zu halten – jedenfalls vorübergehend.

Auf dem in einer Höhe von 1706 ft zwischen Hessischem Bergland und Westerwald gelegenen Sonderlandeplatz (EDFI) versuchte man der Plage nicht mit Zaun, Vergrämungsmittel oder Treibjagd Herr zu werden. Die ebenso simple wie zündende Idee kam vielmehr von Peter Ratka, der an einem Eisenpfahl ein Schild mit klarer Ansage befestigte: „Häi nitt roiseln!!! Hai fläje Sejelfliecher! Häi irren Fluchblads!!“ (Soll heißen: Hier nicht wühlen, hier fliegen Segelflieger, hier ist ein Flugplatz).

Die Standpauke in schönstem Platt, die noch mit ein paar kernigen Schimpfwörtern gespickt war, verfehlte ihre Wirkung nicht. Kaum zu glauben, aber wahr: Das Borstenvieh verkrümelte sich und machte fortan einen Bogen um das Areal. Der Erfolg blieb allerdings zeitlich begrenzt, wie sich Sissi Schneider, die 1. Vorsitzende des Segelflieger-Clubs Hirzenhain, augenzwinkernd erinnert: „Leider wurde die Message des Plakats nicht an die heutige Generation der Wildschweine weiter übermittelt oder sie verstehen einfach keinen Dialekt mehr!“

Die nette Anekdote ist nur eine von vielen spannenden Fliegergeschichten, die in der liebevoll aufbereiteten Jubiläumschronik zum runden Geburtstag des SFC HiHai nachgelesen werden können. Die Wiege des Segelfluges stand mit „Martens Flugschule“ zwar auf der rund 115 Kilometer Luftlinie in südöstlicher Richtung entfernten Wasserkuppe im Dreiländereck von Hessen, Bayern und Thüringen. Doch bereits ein Jahr später im Oktober 1923 hoben fünf Hirzenhainer, die Lehrer Emil Schäfer und Heinrich Moss sowie Schreinermeister Ernst Weigel, Schmiedemeister Heinrich Göst und Elektromonteur Rudolf Baum, den SFC unter seinem damaligen Namen „Segelflugvereinigung“ aus der Taufe.

In einer Scheune bauten die Flug-Pioniere ihr erstes Flugzeug – ohne jegliche speziellen Kenntnisse, geschweige denn Baupläne. Schließlich war die Geschichte des Luftsports noch reichlich jung, lag doch der legendäre Erstflug Otto Lilienthals gerade einmal 27 Jahre zurück. Neun Monate brauchte es, bis der „Urtyp“ der Hirzenhainer Flieger fertig war, ein wahrhaft „schwerer Brocken“. In der Festschrift heißt es dazu: „Der Rumpf: ein gewaltiger Lattenrost, zusammengehalten mit vielen Nägeln und Hochschrauben und versehen mit 15 mm dicken Eisenbeschlägen. Die Holme der Tragflächen, 4×8 cm im Querschnitt, werden aus bestem Kiefernholz geschnitten, die Rippen aus Fichtenbrettern. Bindemittel sind auch hier vor allem Nägel, Schrauben, dicke, kiloschwere Eisenbeschläge und viel, viel Draht.“

Bei einem derartigen Koloss verwundert es nicht, dass der erste Startversuch mit einem Hanfseil ergebnislos blieb. Allerdings ließen sich die Hirzenhainer nicht entmutigen, tüftelten weiter und trugen im Segelflugsport zu einer atemberaubenden Entwicklung bei. Waren es in der Gründerzeit noch eher kleinere Hüpfer am Platz von wenigen Minuten, werden heute mit stetig verbesserten und leistungsgesteigerten Flugzeugen Strecken von 1000 km und mehr bewältigt.

Dank einer sehr intensiven Jugendarbeit und der frühzeitigen Gründung einer Modellflug-Gruppe entwickelte sich im SFC HiHai eine solide Basis, um den luftsportlichen Nachwuchs zu begeistern. Neben dem Segelflug gibt es mit dem Drachen- und Gleitschirmflug weitere Abteilungen des Jubiläumsvereins. Dabei blieben beachtliche Erfolge nicht aus, wie die vielfachen Bestplatzierungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben beweisen. Erst im vergangenen Jahr hatte der junge Modell-Flieger Paul Ole Borsdorf bei der Junioren-Weltmeisterschaft in der Slowakei auf dem Siegertreppchen gestanden, als er im Einzel Bronze und in der Mannschaftswertung sogar Silber holte.

Die 272 Seiten umfassende Jubiläumschronik ist für 25 Euro (plus Versandkosten) bei der 1. Vorsitzenden Sissi Schneider unter der Mailadresse info@sfc-hihai.de erhältlich.

Anlässlich seines Jubiläums hat der SFC HiHai ein umfangreiches Festprogramm zusammengestellt:

  • 22./23.April 2023: Modellbauausstellung
  • 09.-13.Mai 2023: Ausstellung Vereinsarchiv
  • 12.Mai 2023: Ökumenischer Gottesdienst
  • 13.Mai 2023: Festkommers
  • 26.-28. Mai 2023: Fliegerfest an Pfingsten
  • 29.Mai 2023: Festzug Pfingstmontag
  • 08./09.Juli 2023: Oldtimer- und Doppeldeckertreffen mit Fly In
  • 23./24.September 2023: Seglertreffen

Hier finden Sie mehr Infos.

(Frederik Sohn)

Umbau von Segelflugzeuganhängern

Es ist fast unmöglich, die Kosten für einen Umbau eines Segelflugzeuganhängers von einem Flugzeugtyp auf den anderen genau zu kalkulieren. Der Aufwand ist abhängig von vielen Faktoren, die manchmal erst während der Arbeit ersichtlich werden. Zum Beispiel hatten die meisten Flugzeuge früher Schleifsporne, bei Flugzeuge mit Spornrad war dieses nur geringfügig verkleidet (Moskito, Libelle usw.). Deshalb ist bei solchen Flugzeugen eine recht tiefe Spornfalle verwendet worden und ein Gurt zum Niederbinden des Rumpfes ist nicht nötig. Bei heutigen Flugzeugen ist das Spornrad sehr stark verkleidet, nur etwa 30 mm des Rades stehen heraus.

Deshalb benötigen diese Flugzeuge eine sehr flache Spornfalle, und, weil der Sporn darin kaum hält, auch einen Spanngurt zum niederbinden des Rumpfes. Auch sind die großen Ansteckflügel heutiger Flugzeuge recht schwer- viel stärkere Gasfedern müssen eingebaut werden. Die kürzeren Tragflügel vieler heutigen Flugzeuge und die hinten eingebauten schwereren Ansteckflügel ergeben eine signifikant andere Lastverteilung. Deshalb muss oft die Achse versetzt werden, um die Stützlast in den sicheren Bereich zu bringen. Und noch etwas: Segelflugzeuganhänger sind verschieden hoch. Ein Anhänger für eine ASK21 ist gut doppelt so hoch wie ein Anhänger für eine ASH 25. das liegt einfach an der doppelt so tiefen Wurzelrippe und an dem nicht einziehbaren Rad der ASK 21. Genau so, wenn Sie einen Ventus-Anhänger für eine LS 3 verwenden möchten – da fehlt ein halber Meter in der Höhe.

Bitte fragen Sie bei uns an, ob der Umbau eines Anhängers auf einen anderen Flugzeugtyp überhaupt möglich ist, und ob er wirtschaftlich sinnvoll ist. Teilen Sie uns das Baujahr, die Oberteilausführung (Alu oder GFK) und den zuletzt im Anhänger befindlichen Flugzeugtyp mit. Und, wenn irgendwie möglich, den Flugzeugtyp, für den der Anhänger original gebaut wurde. Und bitte bedenken Sie: Im Lauf der 30 Jahre in denen wir Segelflugzeuganhänger bauen, hat sich technisch bei uns sehr viel verändert. Und oft sind Anhänger als Baukasten gekauft worden oder nachträglich geändert worden, so dass sie nicht mehr dem Originalzustand entsprechen.

Noch ein Wort zu Kombianhängern:
Viele Flugzeuge lassen sich problemlos mit geringen Bauaufwand und auch mit vertretbaren Aufwand zum jeweiligen Umstellen kombinieren. Bei manchem anderen ist sowohl der Bauaufwand als auch das jeweilige Umstellen sehr Aufwändig. Gut geht zum Beispiel ASK 21 und Twin Astir. Nicht ganz so gut ist ASK 21 und Duo. Das Verladesystem von Flugzeugen mit Einziehfahrwerk unterscheidet sich halt sehr stark von solchen mit nicht einziehbarem Fahrwerk. Hier muss, neben dem Umrüstaufwand und dem Umstellen auch noch die Schwerpunktlage durch Ballast dem jeweiligen Flugzeug angepasst werden.

ASK 21: Tiefer Tragflügel mit Schwerpunkt sehr nahe an der Wurzelrippe. Duo: Geringe Wurzeltiefe und Kohlefaserbauweise mit Tragflügelschwerpunkt sehr weit von der Wurzelrippe. Drei Beispiele für den möglichen Aufwand bei Umbauten sehen Sie nachfolgend:

  • Die Arbeitszeitangaben gelten für Ausführung in unserem Betrieb.
  • Umbauten sind stets aufwändiger als ein Neubau, da erst die alten Sachen ausgebaut werden müssen.
  • Viele Teile müssen angepasst werden, um neu verwendet werden zu können usw.

Um den Aufwand für Einbauten zu verdeutlichen:

  • Für uns arbeiten vier Personen in der Anhängerfertigung für Ober- und Unterteil unserer Segelflugzeugtransporter.
  • Aber 16 Personen stellen die Einbauten und Halterungen her oder bauen diese in den Anhänger.

Quelle: ‚Cobra-Trailer‚.

75 Jahre Segelfliegen auf der Scheidegg

Die „Stiftung Segelfluggeschichte Schweiz“ (SSFG) präsentiert hier ein Video vom Treffen auf der Alp Scheidegg im Zürcher Oberland beim Gummiseilstart. Drei Oldtimer-Segelflugzeuge werden 75 Jahre nach dem letzten Treffen in den Himmel katapultiert. Ein Augenschmaus für Oldtimer-Fans.