An der RM-Birrfeld wird dieses Jahr eine Team-Klasse geführt. Diese soll den Einstieg in die Wettbewerbsfliegerei erleichtern. Sinn ist es, den gemeinsamen Streckenflug zu fördern und interessierte Piloten an Wettbewerbe heranzuführen.
Es steht ein Betreuer für Beratung und Tipps zur Verfügung
Separate Wertung als gemischte Klasse mit Indexpunkten nach RM-Reglement
Mit dem amtierenden Weltmeister Felipe Levin, seinen Vorgängern Michael Sommer und Holger Karow, sowie Altmeister Bruno Gantenbrink (Weltmeister der 15-Meter-Klasse 1989) sehen die diesjährigen Deutschen Segelflug-Meisterschaften vor allem in der Offenen Klasse einem hochkarätigen Starterfeld entgegen. Insgesamt 90 Teilnehmer haben sich nun aus dem Feld der Qualifizierten für die DM angemeldet, die in den Pfingstferien stattfinden wird: 22 in der Offenen Klasse, 29 in der Doppelsitzerklasse und 39 in der 18-Meter-Klasse.
Levin (LSV Homberg / Ohm) und Sommer (FSC Möve Obernau / LSV Regensburg) sind dabei auch noch gemeinsame Titelverteidiger in der Offenen Klasse: Bei der letzten DM waren sie punktgleich Deutsche Meister geworden. Levin kennt Bayreuth bereits von früheren Wettbewerben: Dreimal war er bereits zu Qualifikationsmeisterschaften zu Gast, 2008 konnte er als damals aufstrebender Junior beeindruckend den Bayreuth-Wettbewerb gegen viele „alte Hasen“ gewinnen. Auch Holger Karow (FG Wolf Hirth / LSV Landshut) hat eine positive Beziehung zum Flugplatz Bindlacher Berg: 1999 wurde er bei den Weltmeisterschaften in Bayreuth zum ersten Mal Weltmeister. Der größte Triumph von Bruno Gantenbrink (LSV Ruhr-Lenne-Iserlohn) in Oberfranken ist dagegen schon ein bisschen her: 1982 wurde er hier Deutscher Meister der Offenen Klasse, bevor seine sportliche Karriere mit Welt- und Europameistertiteln gekrönt wurde. Immerhin kann er sich damit als „Titelverteidiger vor Ort„ bezeichnen – 1982 war die letzte DM der Offenen Klasse am Bindlacher Berg. Danach flog er aber auch noch bei der WM 1999 am Bindlacher Berg und war Stammgast bei den Internationalen Bayreuth-Wettbewerben der letzten Jahre. Zusammen mit Markus Frank (LSR Aalen), Europameister der Offenen von 2011, kann fast jeder fünfte Teilnehmer dieser Klasse einen internationalen Titel vorweisen.
Die Offene Klasse wartet noch mit weiteren großen Namen auf: Mit Peter Kremer (Rhönflug Poppenhausen bzw. Alexander Schleicher Flugzeugbau) und Oliver Binder (SFG Ostheim) werden sich zwei Hersteller von Segelflugzeugen im Feld der Offenen Klasse duellieren. Mit Binders Flugzeugtyp EB 29 fliegt die komplette bisherige Nationalmannschaft dieser Klasse ein Flugzeug aus fränkischer Produktion. Ebenfalls mit EB 29 unterwegs sind die beiden Lokalmatadoren Uwe Förster und Alexander Müller, die den Ausrichter LSG Bayreuth im Starterfeld vertreten.
Trotzdem verdienen auch die anderen beiden Wertungsklassen ihr Augenmerk: Die 18-Meter-Klasse ist mit 39 Flugzeugen die zahlenmäßig größte Fraktion der DM. Angeführt wird das Feld von Mario Kießling (FG Wolf Hirth), Europameister der Standardklasse 2009 und insgesamt fünfmaliger Vize-Weltmeister verschiedener Klassen. Bayreuth kennt er ebenfalls von der WM 1999.
Nachdem Titelverteidiger Holger Karow sich für eine Teilnahme in der Offenen Klasse entschieden hat, wird es in der 18-Meter-Klasse definitiv einen neuen Deutschen Meister geben. Mit Katrin Senne (FSV Sindelfingen) hat die amtierende Deutsche Meisterin der Frauen die Chance, beide Titel auf sich zu vereinen. Die zweimalige Frauen-Weltmeisterin hat schon bei vielen anderen Wettbewerben gezeigt, dass sie vorne mitfliegen kann. Eine Kuriosität am Rande: Im Segelfliegen gibt es zwar in einigen Wertungsklassen Frauen-Wettbewerbe, aber keine expliziten Männer-Wettbewerbe. In jeder Wertungsklasse ist somit mindestens eine Pilotin dabei.
Auch wenn in der 18-Meter-Klasse keine Bayreuther antreten, sind mit Claus Triebel (SFZ Ottengrüner Heide, Helmbrechts), Michael Streit, Alexander Schmid und Christian Mäx (alle LSC Burg Feuerstein, Ebermannstadt) vier Teilnehmer aus oberfränkischen Clubs dabei. Streit (Junioren-Weltmeister der Clubklasse 2003) und Triebel (Deutscher Meister 18-Meter-Klasse 2000) dürfen sich dabei durchaus auch zum erweiterten Favoritenkreis zählen.
Ein neues Gesicht im DM-Feld der 18-Meter-Klasse hat in Bayreuth allerdings schon einmal alle Großen hinter sich gelassen: Simon Schröder vom SFV Bad Wörishofen hat 2014 noch als Minderjähriger einen überragenden Sieg in der Standardklasse eingefahren und konnte diesen Erfolg 2016 wiederholen. In der Standardklasse ist er inzwischen der amtierende Weltmeister. Laut Weltrangliste ist Schröder bei seinen letzten sechs Wettbewerbsteilnahmen als Sieger abgereist. Bei der DM tritt er nun in der 18-Meter-Klasse an, in der auch sein Vater Robert starten wird, selbst in der Vergangenheit schon Nationalmannschaftsmitglied und zweimaliger Deutscher Meister verschiedener Klassen.
In der Doppelsitzerklasse waren die Deutschen international bislang noch nicht so titelverwöhnt wie in manch anderen Klassen. Entsprechend können weniger Teilnehmer mit internationalem Ruhm glänzen: Titelverteidiger Markus Geisen (LV Mönchsheide) führt die bisherige Nationalmannschaft an. Deren langjähriger Bundestrainer Uli Gmelin (LSV Rinteln) ist als aktiver Teilnehmer gemeldet. Obwohl die Doppelsitzerklasse erstmals in Bayreuth ausgeflogen wird, sind viele weitere Teilnehmer auf der Liste, die den Bindlacher Berg und sein Umfeld bereits aus anderen Wertungsklassen vergangener Wettbewerbe kennen. Mit Patrick Benoist (LSC Burg Feuerstein) und Christian Riedl (SFZ Ottengrüner Heide) gibt es auch hier zwei oberfränkische Teilnehmer.
An zwölf Wertungstagen vom 29. Mai (Pfingstmontag) bis zum 09. Juni (Freitag nach Fronleichnam) werden die 90 Piloten um die Deutschen Meister-Titel und den Einzug in die deutsche Nationalmannschaft kämpfen. Bayerns Sportminister Joachim Herrmann hat die Schirmherrschaft für die DM übernommen.
Die 90 Teilnehmer kommen aus 64 Vereinen und 13 Bundesländern. Die Teilnehmer bringen es zusammen auf insgesamt 16 Weltmeistertitel, darunter die beiden amtierenden Weltmeister Felipe Levin und Simon Schröder. Ein so hochkarätiges Sportereignis hat die Region schon lange nicht mehr erlebt. Bei der WM 1999 in Bayreuth hatten die Teilnehmer vor Beginn zusammen nur 15 Weltmeistertitel, allerdings gab es die separaten Titel für Frauen und Junioren damals noch nicht bzw. erst gerade.
Und trotzdem ist Bayreuth immer für eine Überraschung gut: So wie die heutigen Weltmeister Levin und Schröder als Jungspunde bei den Internationalen Bayreuth-Wettbewerben 2008 und 2014 alle Favoriten hinter sich gelassen haben, kann natürlich auch bei der diesjährigen DM ein neues, bislang kaum bekanntes Gesicht hier den Grundstein für eine internationale Karriere legen.
Über den Ort und den Durchführungszeitpunkt der Junioren-Schweizer-Meisterschaft wird im Februar entschieden, anmelden kann man sich indes bereits jetzt schon hier.
Anmelden könnt ihr Euch wie gewohnt im Copilot System. Über weitere Anmeldungen würden wir uns freuen. Die Ausschreibung wird in Kürze im Copilot in den jeweiligen Wettbewerben unter „Informationen“ zu finden sein. Die Anmeldungen sind bis zum 15.12.2022 offen und die Zahlung der Meldegebühr ist bis zum 22.12.2022 befristet. Danach kann man sich immer noch zu jedem Zeitpunkt, bis zum Eröffnungsbriefing, auf freie Plätze über das System anmelden.
Der Flugplatz von Albi war Austragungsort der 25. Präzisionsflug-Weltmeisterschafen. Die Stadt Albi liegt im Département Tarn im Südwesten Frankreichs, etwa 60 km von Toulouse entfernt. Das Bischofsviertel gehört seit 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Aeroklub Albi war für die perfekte Organisation und Durchführung zuständig.
45 Piloten und 5 Pilotinnen aus 10 Nationen massen sich bei drei Navigationsflügen und 4 Landewertungen. Die Gegend rund um Albi mit den vielen Strässchen und Wassertürmen stellten hohe Ansprüche an die Teilnehmer. Erstmals konnten die Zuschauer die Landungen per Video und Navigationsflüge mittels Live-Tracking auf einer Grossleinwand direkt mitverfolgen.
In der Nationen- wie in der Einzelwertung ging der Sieg unangefochten an die Polen. Das Schweizer-Team erreichte in der Nationenwertung den 9. Rang. Bei den Pilotinnen erreichte Esther Rimensberger den hervorragenden 3. Rang. Weitere Informationen zu Präzisionsflug, Rallyeflug und ANR unter www.pfa.ch. Quelle: ‚Clemens Benner, Team-Manager MFVS‚.
In den Pfingstferien 2023 rückt der Bayreuther Flugplatz wieder in den Fokus der Segelflugwelt: Die Luftsportgemeinschaft hat vom Deutschen Aero-Club (DAeC) den Zuschlag erhalten, die Deutschen Meisterschaften in der Offenen Klasse, der 18-Meter-Klasse und der Doppelsitzerklasse auszurichten. Rund 90 Piloten werden vom 29. Mai bis zum 9. Juni auf Strecken durch ganz Süddeutschland um die Meistertitel und die Qualifikation für Welt- und Europameisterschaft kämpfen.
Bayreuth hat am Schnittpunkt von Fichtelgebirge, Frankenwald und Fränkischer Schweiz eine sehr gute Ausgangslage für lange Flüge im Mittelgebirgsbereich. Von dort aus gehen die Strecken häufig entlang der Mittelgebirgsketten Richtung Thüringer Wald, Bayerischer Wald oder Erzgebirge. Daher umfasst der Wettbewerbsraum fast ganz Süddeutschland und das angrenzende Tschechien: Die äußersten Wendepunkte liegen südlich von Dresden, am Ende des Bayerischen Waldes, bei Kassel, kurz vor Karlsruhe und auf der Schwäbischen Alb.
Das aus zahlreichen Qualifikationsmeisterschaften bewährte Team um Wettbewerbsleiter Georg Baier und Sportleiter Heiko Hertrich hatte sich bereits 2020 und 2021 um die Ausrichtung der DM beworben, beide Termine mussten jedoch wegen der Coronapandemie gecancelt werden. Bayreuth war zuletzt 1990 Austragungsort einer (Clubklasse-)DM, davor 1975 und 1982. 1999 gipfelte die Wettbewerbskarriere von Flugplatz und Verein in der Ausrichtung der Weltmeisterschaften, an welcher auch Baier und Hertrich bereits maßgeblich beteiligt waren. Ab 2002 wurde der Bindlacher Berg zu einem der Stamm-Austragungsorte von DM-Qualifikationswettbewerben, die jeweils zugleich auch Bayerische Meisterschaften waren.
Die insgesamt rund 90 Piloten der kommenden DM wurden 2022 in mehreren Qualifikationswettbewerben ermittelt. Zwischen 15. Oktober und 15. November müssen sich die Qualifizierten beim Deutschen Aero-Club für die DM anmelden, erst danach steht das endgültige Teilnehmerfeld fest.
Gesetzt sind die bisherigen Mitglieder der Nationalmannschaft, angeführt vom amtierenden Weltmeister der Offenen Klasse, Felipe Levin (LSV Homberg / Ohm) und seinem fünfmaligen Weltmeister-Vorgänger Michael Sommer (LSV Regensburg). 2019 war den beiden das Kunststück gelungen, punktgleich gemeinsam Deutscher Meister zu werden. Ob es nächstes Jahr wieder so eng wird?
Ab 1. Oktober gilt für die DMSt eine neue Segelflug-Indexliste. Damit soll soll ein (möglichst) fairer Vergleich der Leistungen im Segelflug in unterschiedlichen Wetterbedingungen ermöglicht werden. Nachdem die letzte Überarbeitung der Index-Liste für viel Aufruhe sorgte (bspw. wurde der Arcus mit einem Index von 120 leistungsgerecht eingeordnet), sind dieses Jahr nur kleinere Anpassungen erfolgt. Die neue Index-Liste kannst du hier herunterladen.
Was hat sich verändert?
Es sind einige ältere Segelflugzeuge in die Liste aufgenommen worden, die vorher nicht vorhanden waren.
Die JS1C, ASH 31 MI 21m und die Antares 21E wurden jeweils einen Punkt nach unten gesetzt. Diese Anpassung erfolgte, um einen größeren Abstand zu leistungsfähigeren Flugzeugen der Offenen Klasse (EB 29) herzustellen. Bei der Antares wurden auch Einschränkungen beim Wasserballast berücksichtigt.
Letzte Saison wurden die 18m-Flieger ohne Wölbklappen (Discus 2c 18m, LS 8 18m, ASW 28 18m) mit einem Index von 113 berrechnet. Nach einer Evaluierung der Ergebnisse der letzten Saison liegen diese Segelflugzeuge wieder bei 114.
Bei Segelflugzeugen von Schempp-Hirth (Discus, Ventus) wird nun auch bei den älteren Generationen zwischen den (schmaleren) a- und (breiteren) b-Rümpfen unterschieden
Die alte Standardklasse (ASW 24, Discus) wurde um einen Indexpunkt herabgesetzt, um einen Abstand zur neuen Standardklasse herzustellen. Beispielsweise liegt der Discus b nun bei 106, mit Winglets bei 107, der Discus 2b liegt bei 108 und der Discus 2a bei 109.
Bei der DG 1000S und DG 1000T erfolgte durch TM 1000/45 eine Erhöhung des MTOW auf 790 kg. Die DG 1000 wurde um einen Punkt auf 111 hochgesetzt, mit den neuen Außenflügeln liegt sie bei 112 Punkten. Der ‚alte‘ Duo Discus ohne Winglets verbleibt bei 112, der Duo Discus mit Winglets liegt weiter bei 113 Punkten. Quelle: ‚WeGlide‚.
New technology requires new ways of thinking. Electric drives in gliding multiply possible competitive variants. The aim of the e4Glide format is to take up the experience gained from the 1st eGlide contest 2019 in Pavullo – Italy in a structured manner and to combine it with other ideas. The use of defined engine contingents during the competition flight enables increasing independence from the weather and high-profile racing events. In contrast to ordinary gliding competitions, a defined energy quota can be used after the regatta start in order to avoid outlandings or to increase the average speed with the help of an electric motor. Whoever flies over the finish line first wins the day. Exceeded energy quota is subject to a time penalty.
The dream of zero-emission flying. The unpowered glider is heavily dependent on local weather conditions. Equipping ordinary motor planes with a battery-powered electric engine is still reaching the limits of what is technically feasible. The hybridization of aerodynamically favourable gliders with electric motors offers propulsion systems that are ready for series production, are emission-free and, in addition, much more weather-independent than typical gliders. When it comes to getting technology from the laboratory into the air, gliding takes on its pioneering role once again in aviation.
The event e4Glide strikes this line between modernity and absolute untouchedness: the latest developments in the aviation industry meet the fact of absolutely emission-free transportation. Only with the help of the sun-warmed air masses can the gliders climb like eagles and cover several 100 kilometres at high speed in the subsequent gliding flight. Bad weather windows can be bridged by using modern electric drives.
Wenn man macht, was man liebt, ist man auch gut darin. Jürg Haas fliegt, beruflich und privat und wurde Dritter bei den Schweizer Meisterschaften im Segelflug. Jürg Haas ist 36 und Pilot aus Leidenschaft. Spricht er über das Fliegen, ist da viel Begeisterung. „Das Faszinierende am Segelflug ist für mich die Verbindung von Natur, Technik und Taktik…“. Vollständiger Beitrag / Quelle: ‚Obersee Nachrichten‚.
Vom 3. bis 9. Juli fanden am Flugplatz Gera-Leumnitz (EDAJ) die 62. Deutschen Meisterschaften im Motorkunstflug statt. Und doch war es eine Prämiere: zum ersten Mal hat der neu gegründete Deutsche Kunstflug Verband e.V. die Ausrichtung übernommen. Gemeinsam mit dem Flugplatzteam Gera ist hier ein rundum gelungenes Event geglückt, das von allen Seiten mit großem Lob versehen wurde.
Am Sonntag den 3. Juli begann die Veranstaltung mit dem Eröffnungsbriefing für die knapp 30 Teilnehmer. Anschließend leitete der Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft Wolfgang Tiefensee mit einer kurzweiligen Rede den Abend ein, der von einem großzügigen Buffet begleitet war.
Bei idealen Wetterbedingungen bekam dann am Montag jede Pilotin, jeder Pilot die Möglichkeit sich mit der Box vertraut zu machen. Es lief alles zügig und diszipliniert ab, so dass jeder seinen 10-Minuten Slot optimal nutzen konnte. Am Abend schon begann dann der Wettbewerb mit den Free Known Flügen in der Klasse Unlimited.
Es folgten der Dienstag und Mittwoch mit weiterhin heißem und meist wolkenfreien Wetter an denen weitere Programme geflogen werden konnten, immer alle Kategorien im Wechsel. So hatten Unlimited und Advanced am Mittwoch Abend jeweils drei, Intermediate und Sportsman zwei Programme geflogen. Das “Bergfest” wurde am Abend dann mit einem großen Spanferkel und leckerem Buffet zelebriert.
Der Donnerstag hielt sich an sein schon lange vorher gesagtes Regenwetter und wurde daher ein Ruhetag für den Wettbewerb. Auch am Freitag Vormittag war die Wolkenbasis noch zu tief, so dass bis zum Nachmittag gewartet werden musste. Dort konnte dann das dritte Programm in Sportsman und Intermediate geflogen werden, anschließend das abschließende vierte Programm (Unknown 3) in Unlimited. Auch am Samstag wollte das Wetter nicht so recht mitspielen, so dass dort nur noch der Freestyle Wettbewerb durchgeführt werden konnte. Trotzdem wurde für alle Klassen eine gültige Wertung erreicht, mit jeweils drei Flügen für Sportsman, Intermediate und Advanced und den geplanten vier für Unlimited.
Der Deutsche Meistertitel ging souverän an Florian Bergér, der auch in jedem einzelnen Wertungsflug vorne lag! Die Silbermedaille holte sich der mehrfache Deutsche Meister Martin Albrecht. Auf Rang drei der Deutschen Meisterschaft landete Markus ‘Maxu’ Feyerabend, der allerdings hinter dem einzigen Teilnehmer aus dem Ausland landete, Cyrial Talon aus Luxemburg war nach Punkten Dritter im Wettbewerb.
In der Kategorie Advanced hatte das Ehepaar Sauels die Nase vorn, wobei Heike ihrem Mann Heinrich den Vortritt lassen musste. Dritter wurde Markus Extra. In Intermediate siegte Simon Greis vor Florian Fischer und Benny Knoll, in Sportsman Martin Laubner vor Ferdinand Popp und Dominik Kräh.
Den spektakulären Freestyle Wettbewerb vor großem Publikum am Samstag Nachmittag, konnte ebenfalls Florian Bergér für sich entscheiden, geflogt von Maxu Feyerabend und Heinrich Sauels. Den krönenden Abschluß bildete dann am Abend die Siegerehrung mit vielen strahlenden Gesichtern, leckerem Essen und dem einen oder anderen Drink. Eine geniale Veranstaltung, mit großem Dank an das Flugplatzteam Gera – besser hätte die Prämiere für den DKuV nicht laufen können! Quelle: ‚Kunstflugverband.de‚.
Mit zwei Tagessiegen, einem 2. und einem 4. Platz konnte sich Fabian Durrer gegen seinen Vater Philipp und das restliche Feld durchsetzen und sich so den Gesamtsieg holen. Philipp Durrer erflog sich den zweiten Rang, gefolgt von Roman Misun. Das Podium war somit komplett in den Händen der SG-Dittingen. Vier Flugtage, vier Aufgaben, vier mal ohne Zwischenfälle – mehr konnte man sich aus OK-Sicht nicht wünschen. Quelle und vollständige Tagesberichte: ‚Salomée Amstutz‚. Rangliste. Video: ‚TeleBasel‚.
25 Piloten und eine Pilotin nahmen an der Streckenflug-Schweizermeisterschaft für Segelflugzeuge in Schänis teil. Trotz schwieriger Wetterbedingungen konnte ein anspruchsvolles Programm geflogen werden. Geflogen wurde in den beiden Klassen „Open mixed“ und „15 Meter mixed“. Hier finden Sie Resultate und Bilder.
Reges Treiben herrscht derzeit am Flugplatz Winzeln-Schramberg. Der Luftsportverein (LSV) Schwarzwald ist Ausrichter der Süddeutschen Segelflugmeisterschaft der 18-Meter-Klasse. Zweck des Wettbewerbs ist die Qualifikation zu den Deutschen Segelflugmeisterschaften 2023. Vom Samstag, 11. Juni bis zum letzten Wertungstag am Samstag, 18. Juni, messen sich die Piloten bei den jeweiligen Tagesaufgaben.
Starts im Minutentakt Die vorgegebenen Strecken führen die Teilnehmer über Schwarzwald, Schwäbische Alb und die angrenzenden Gebiete. Vor allem am Vormittag herrscht reges Treiben auf dem Winzelner Flugplatz, erklärt Volker Herbst, Pressesprecher des Vereins und Teilnehmer. In dieser Zeit findet nämlich die Startphase statt. Fast im Minutentakt werden die Segelflieger im Schlepptau von kleinen motorbetriebenen Flugzeugen in die Lüfte befördert. Einige Besucher haben es sich auf der Terrasse der Fliegerklause bequem gemacht, um die Startphase zu beobachten.
In 600 Metern Höhe wird ausgeklinkt Sobald die Segelflieger eine Höhe von 600 Metern erreicht haben, wird abgekoppelt und die Piloten müssen sich auf die Thermik verlassen, erklärt Vereinsmitglied Marco Tarnaske. Gelegentlich komme es vor, dass ein Pilot nicht mehr weiterkomme und auf einem Feld notlanden müsse. Bei der Wertung zähle am Ende die geflogene Zeit. Wer am schnellsten wieder zurück ist und die vorgegebenen Aufgaben erfüllt hat, bekommt die meisten Punkte.
Online mitverfolgen Wer ganz am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt den Wettbewerb. Am zweiten Wertungstag ging es für die Piloten zunächst nach Süden an den Kirnbergsee. Anschließend gilt es Wendepunkte bei Giengen, östlich von Stuttgart und bei Mosbach zu meistern. Zielpunkt ist wieder beim Winzelner Flugplatz. Über die aktuellen Ereignisse informieren die Mitglieder des LSV auf einem speziellen Internet-Blog. Quelle: ‚Schwarzwälder Bote‘.
Positives Feedback aus der Trainergemeinschaft und konstruktive Gespräche mit der Bundeskommission Segelflug konnten Wolli Beyer überzeugen, seine Tätigkeit als Bundestrainer Segelflug fortzusetzen. Damit kann der Segelflug auch weiter von seiner Arbeit und Führung profitieren. Ende 2021 hatte der amtierende Bundestrainer für den Segelflug angekündigt, dass er ab Mitte 2022 aus persönlichen Gründen nicht mehr als Bundestrainer zur Verfügung stehen würde. Sowohl aus der Sicht der Trainer- und Sportlergemeinde als auch aus der Sicht der DAeC Bundeskommission Segelflug wäre das ein großer Verlust für den deutschen Segelflug gewesen. Dort ist man sich einig, dass Wolli Beyer als Pilot, Teamchef, Coach, Wetteranalyst und Trainer eine hervorragende Arbeit leistet. Aktuell setzt er mit der Entwicklung und Einführung einer Rahmentrainingskonzeption für den Segelflug wichtige neue Impulse für den Breiten- und Spitzensport im Segelflug. Quelle: ‚DAeC‚; Foto: ‚Blog der Segelflug-Nationalmannschaft‚.
Mit der Teilnahme an einem Segelflugwettbewerb gehen wir ein erhöhtes Risiko ein. Für zentralisierte Wettbewerbe spätestens ab dem Niveau Landes-Meisterschaft oder Internationaler Wettkampf wissen wir, dass sich das Risiko für einen schweren oder gar tödlichen Unfall und dafür im Wettbewerb zu Tode zu kommen erheblich erhöht. Je nach Rechnung ist das Risiko um mindestens den Faktor 10 erhöht, im Vergleich zum sonstigen Segelfliegen*. Zu internationalen Wettbewerben nimmt man, den neuesten Zahlen der IGC zur Folge, am besten einen dunklen Anzug mit, da man bei jedem zehnten Wettbewerb auf eine Beerdigung gehen muss. Lesen Sie hier den ganzen Report von Alfred Ultsch.
Mit der Teilnahme an einem Segelflugwettbewerb gehen wir ein erhöhtes Risiko ein. Für zentralisierte Wettbewerbe, spätestens ab dem Niveau Landes-Meisterschaft oder Internationaler Wettkampf, wissen wir, dass sich das Risiko für einen schweren oder gar tödlichen Unfall und dafür im Wettbewerb zu Tode zu kommen, erheblich erhöht. Je nach Rechnung ist das Risiko im Vergleich zum sonstigen Segelfliegen* mindestens um Faktor 10 erhöht. Zu internationalen Wettbewerben nimmt man, den neuesten Zahlen der IGC zur Folge, am besten einen dunklen Anzug mit, da man bei jedem zehnten Wettbewerb auf eine Beerdigung gehen muss.
Bild 1: Risiken im Nichtalpinen-, Alpinen- und Wettbewerbs- Segelflug
* Die Aussagen dieses Beitrags, Zitate und Zahlenangaben sind durch Veröffentlichungen belegbar. Um die Lesbarkeit nicht zu beeinträchtigen, wurden die Literaturhinweise entfernt. Sie können beim Autor bezogen werden.
Das Risiko, in einem Segelflugwettbewerb mitzufliegen, liegt somit in einem untragbaren Bereich. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie beginnen bei der Persönlichkeits-Struktur von Wettbewerbs-PilotInnen und reichen bis zu Wettbewerbs-Rregularien, die wichtige Sicherheitsmethoden außer Acht lassen. Klar ist, dass bei Wettbewerben das Eingehen von Risiken oft mit besseren Plätzen belohnt wird.
Da in der Regel Wetter und Technik als Unfallursache praktisch keine Rolle mehr spielen, ist das Verhalten der TeilnehmerInnen der entscheidende Faktor. Das Verhalten teilnehmender Piloten wird jedoch durch die Wettbewerbs-Regeln bestimmt.
Sind diese Regeln gut für die Sicherheit? Die Wettbewerbs-Ordnung der FAI und IGC*, von dem auch das Reglement für Wettbewerbe (SWO) abgeleitet ist, befindet sich nicht auf dem heutigen Stand der Flugsicherheit, wie sie für die Luftfahrt weltweit vorgeschrieben ist. Derzeit bestehen die in den Regeln verankerten Sicherheits-Prozeduren praktisch ausschließlich aus statischen (reaktiven) Methoden. D.h. aus Unfällen oder Vorfällen der Vergangenheit wird immer wieder eine Verbesserung der Regeln entwickelt. Den ganzen Bereich der dynamischen (proaktiven) Flugsicherheit lassen unsere derzeitigen Sport-Regularien bedauerlicherweise aus. Sie geben nicht vor, wie ein Wettbewerb täglich und vor Ort die Sicherheit aktiv verbessern kann, ohne dass zuvor ein Unfall passiert ist. Ein passives Warten auf sicherheitsbezogene Beschwerden (reaktive Sicherheit) funktioniert in der Praxis nicht.
Können wir mit besseren Regeln mehr Sicherheit schaffen? Klare Antwort: Ja. In der modernen Sicherheits-Wissenschaft (Safety Science) wird davon ausgegangen, dass wir akzeptieren müssen, dass Menschen, d.h. alle Piloten, Wettbewerbs-Organisatoren, Schlepppiloten, Starthelfer, Flächenhalter, u.s.w. also alle, die am Wettbewerb beteiligt sind, unvermeidlich Fehler machen werden. Dies ist nicht verhinderbar und somit aktiv zu behandeln. Unter den geeigneten Umständen, insbesondere, wenn nicht aktiv mit geeigneten Sicherheitsmethoden vorgebeugt wird, können sich selbst einzelne Fehler zu Unfällen entwickeln. Wenn man dieses weiss und akzeptiert, dann ergibt sich aus der Optik der Sicherheit ein klarer Auftrag an die Wettbewerbs-Organisation: ein Safety Management System (SMS) einrichten und kompetent betreiben.
Eine Wettbewerbs-Ordnung, die hinsichtlich Flugsicherheit auf der Höhe der Zeit wäre, sollte organisatorische und personelle Vorkehrungen für ein SMS im Wettbewerb verbindlich vorgeben. Sie sollte dafür sorgen, dass Wettbewerbsleitungen und ihre Helfer in moderner Flugsicherheit ausgebildet sind. Insbesondere der in der in den IGC/FAI Dokumenten für Wettbewerbe erwähne Safety Officer, hier „Safety Coach“ genannt, sollte eine solche Ausbildung erhalten haben, welche mindestens die von der ICAO vorgegebenen Flugsicherheitsmethoden – angepasst auf unsere Segelflugvereine- umfasst. Vorherige Tätigkeiten als Testpilot, ATPL-Pilot, Behördenmitarbeiter, Flug-Unfall-Untersucher oder Erfahrungen als Wettbewerbs-TeilnehmerInnen bzw. -OrganisatorInnen, sind dazu nicht ausreichend.
Was ist ein Safety Management System (SMS) für einen Wettbewerb? Um dies zu verstehen, kann man das Schweizer-Käse-Modell von James Reason verwenden. Damit verhindert werden kann, dass sich einzelne Fehler oder Probleme (Pfeile im Reason-Modell) zu Unfällen entwickeln können, wird eine Reihe von Sicherheits-Netzen (Käsescheiben) hintereinander geschichtet. Diese sollen verhindern, dass sich Fehler zu Unfällen entwickeln. Nur im hoffentlich seltenen Spezialfall, dass alle Löcher genau passend hintereinander angeordnet sind, kann es dann noch zu einem Unfall kommen. Leider sind die Käsescheiben keine undurchlässigen Gruyere-Scheiben, sondern sozusagen Emmentaler. D.h. in den Sicherheitsnetzen gibt es Lücken = Löcher in den Käsescheiben. Leider sind diese Löcher aber nicht ohne weiteres sichtbar. Sie müssen aktiv gesucht werden. Wenn man von einem typischen Segelflug-Wwettbewerb mit etwa 200 Starts und den üblichen 6 Scheiben (siehe Bild 2) ausgeht, dann kann man statistisch errechnen, dass die TeilnehmerInnen in diesem Käsescheiben-Stapel, wenn nichts getan wird, statistisch 4’800 Löcher (!) antreffen.
Safety Management ist nichts anderes als eine geplante, aktive und professionell durchgeführte Suche nach möglichst vielen Löchern in diesen Sicherheitsnetzen. Management von Sicherheit ist also eine organisierte und kompetente Suche nach Löchern in den Käsescheiben. Weiter braucht es einen ausgebildeten Fachmann für Sicherheit (Safety Coach). Dieser weiss, wie man die Suche organisiert, und wie er aus den gefundenen sicherheitsrelevanten Beobachtungen methodisch Maßnahmen ableiten kann, welche den Wettbewerb sicherer machen werden. Solche Methoden, wie z.B. das in der OSTIV bekannte TAO2M*, werden in guten Ausbildungen zum Safety Coach gelernt. Um im Reason Modell zu bleiben, müssen „Deckelchen“ entwickelt werden, welche die Löcher in den Käsescheiben abdichten können.
Damit ist die Aufgabe des Safety Coaches noch nicht zu Ende. Er muss auch dafür sorgen, dass die Wettbewerbs- Leitung geeignete Maßnahmen umsetzt und auch messen, ob sie mehr Sicherheit erbracht haben.
Bild 2: Unfallverhinderung im Schweizer Käse Modell von J. Reason
Ein wertvoller Nebeneffekt dieses Ansatzes ist, dass die Sicherheit eines Wettbewerbs gemessen werden kann. Aus Erfahrung wissen wir, dass während der ersten drei Tage des Wettbewerbs die TeilnehmerInnen und ihre Helfer in der Lage sind, mindestens sechs sicherheitsrelevante Beobachtungen (Löcher) zu finden. In der Regel lassen sich daraus ca. 30 praktische und konkrete Maßnahmen entwickeln, welche die Wettbewerbs-Leitung umsetzen kann. Die Sicherheit eines Wettbewerbs kann somit an der Anzahl gefundener Löcher, und der Anzahl der umgesetzten Sicherheits-Mmaßnahmen gemessen werden. Hieraus kann man ein Sicherheits-Barometer analog des bekannten Trainingsbarometers entwickeln. Bild 3 zeigt dieses Sicherheits-Barometer und gelb unterlegt die Ergebnisse in Königsdorf (Bayern).
Hat dies schon mal funktioniert? Bei dem Anfang Mai 2022 stattgefundenen Königsdorfer Vergleichsfliegen (Bayern, DE) haben die ca. 30 TeilnehmerInnen unter Anleitung eines gut ausgebildeten und erfahrenen Safety Coaches nach sicherheitsrelevanten Beobachtungen gesucht. Ziel war es, dass jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin mindestens sechs Käsescheiben-Löcher in den ersten Tagen des Wettbewerbs finden soll. Von den idealerweise 6 x 30 = 180 Löchern wurden in der Tat 176 gefunden. Dies entspricht einem gemessenen Sicherheitsniveau von 98%. Der Safety Coach konnte mit der TAO2M Methode jeden Tag der Wettbewerbs-Leitung ca. zehn Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit des Wettbewerbs vorschlagen. Insgesamt wurden an den ersten drei Flugtagen täglich jeweils zwischen fünf und zehn Maßnahmen in die Praxis umgesetzt. Beispiele für solche Maßnahmen sind: bessere Startverfahren, bessere Abflugverfahren, bessere Schlepprouten, spezielle Briefings, technische Verbesserungen, Kennzeichnungen, u.a.m.
Bild 3: Messung von Sicherheit für einen Wettbewerb
Warum hat das funktioniert und wie kompliziert ist das in der Praxis? Mehr Sicherheit bei einem Wettbewerb gibt es nicht ohne Aufwand. Dieser besteht dabei darin, die Beteiligten, insbesondere Organisatoren des Wettbewerbs und natürlich insbesondere den Safety Coach des Wettbewerbs in moderner, organisations-basierter Flugsicherheit auszubilden. Als Resultat dieser Ausbildungen konnten alle TeilnehmerInnen in Königsdorf das 98% Sicherheitsniveau erreichen. Dies war die „Ernte“ einer Reihe von Ausbildungen, die im Vorfeld des Wettbewerbs stattgefunden haben:
Der Verein, der den Wettbewerb ausgerichtet hat, wurde in den Jahren vorher trainiert eine LAUF (Lerne-aus-Fehlern)-Fehlerkultur einzusetzen.
Die Wettbewerbsleitung und alle am Wettbewerb Beteiligten wurde vor dem Wettbewerb in modernen Sicherheitsverfahren ausgebildet.
Ein umfassend in moderner Sicherheit ausgebildeter Safety Coach hat die Suche nach den sicherheitsrelevanten Beobachtungen organisiert, die Ableitung von Maßnahmen vorgenommen und die Wettbewerbsleitung in Sicherheit beraten. Für die teilnehmenden Piloten und ihre Helfer bedeuteten diese dynamischen Sicherheitsmethoden einen „Aufwand“ von 10 Minuten für die Sicherheit beim täglichen Briefing.
Vertrauliche Probleme der TeilnehmerInnen, PartnerInnen, Helfer und Schlepppiloten wurden durch eine u.a. bei der Stiftung MAYDAY* ausgebildete Spezialistin (Barbara Hofer) betreut.
In Summe wurde dieser Wettbewerb täglich sicherer. Die erzielten 176 sicherheits-relevanten Beobachtungen (Löcher) dienten nicht nur dazu, die Sicherheit dieses Wettbewerbs täglich zu verbessern. Sie können von den Veranstaltern auch genutzt werden, um künftige Wettbewerbe sicherer durchzuführen. Selbstverständlich wurden die gemachten Beobachtungen vor einer Weiterleitung an die Wettbewerbs-Leitung vollständig anonymisiert.
Wie kann man Safety Management lernen? Die für die Luftfahrt im allgemeinen beste Quelle für SMS ist ICAO Annex 19 und die davon abgeleitete Vielfalt von Dokumenten, von denen etliche praktische Anleitungen geben. Da diese Dokumente zunächst für die kommerzielle Luftfahrt mit „Kunden“ und industriellen Prozessen verfasst wurden, müssen die darin enthaltenen Methoden in die Organisationsform Segelflugwettberb mit i.d.R. ehrenamtlichen Helfern übertragen werden. Hierfür kann man sich Ausbildungen, Organisationshinweise und praktische Anleitungen beschaffen*.
Zusammenfassung: Veranstalter von Segelflugwettbewerben, die gar kein oder ein Safety Management im Wettbewerb nicht so betreiben, wie es für die Luftfahrt weltweit verbindlich vorgesehen ist, könnten sich dem Vorwurf aussetzen, nicht alles getan zu haben, um die Sicherheit für die Teilnehmer des Wettbewerbs nach den gegenwärtig vorauszusetzenden Standards zu gewährleisten. Daher ist allen Veranstaltern von Segelflug-Wettbewerben anzuraten, sich das entsprechende Wissen und Können anzueignen. Wettbewerbs-Leitungen, sollten zumindest eine Grundausbildung in dynamischer Flugsicherheit besitzen. Der in den Wettbewerbs-Regularien der FAI/IGC geforderte „Safety Officer“ (alias Safety Coach, Sicherheitstrainer, etc.) sollte die organisations-basierten Sicherheitsmethoden sehr gut kennen und diese auch in der Praxis anwenden können.
Hinterbliebene oder bei einem Wettbewerb Geschädigte werden es als grob fahrlässig empfinden, wenn Wettbewerbsleitungen im Wettbewerb Sicherheitsmethoden nicht einsetzen, welche in der Luftfahrt und auch gerade im Segelflug nachweislich hoch wirksam sind. Die Wettbewerbsregularien sollten in Bezug auf moderne, dynamische, proaktive Sicherheit auf den aktuellen Stand der einzusetzenden Sicherheitsmethoden gebracht werden. Insbesondere sollten Schulungen in organisations-basierter Flugsicherheit für Veranstalter und Safety Coaches zur Voraussetzung für eine Durchführung eines zentralen Wettbewerbs gemacht werden.
Mein persönliches Fazit: Wir Segelflieger sollten bei keinem Wettbewerb mehr teilnehmen, der kein SMS hat oder ein solches SMS nicht kompetent betreibt.
Danke Der Autor dankt Tobias Zilkens, SSV Ludwigshafen und Thomas Kurz, Flugplatz Schwarze Heide, sowie Barbara Hofer, SO für die Durchsicht und konstruktive Anmerkungen.
An den Junioren-Schweizer-Meisterschaften im Birrfeld vom 21. und 22. sowie 26. bis 29. Mai im Aargauischen Birrfeld setzte sich Nico Jägli vor Matteo Merk und Fabian Durrer durch. Insgesamt nahmen 18 junge Segelflieger/innen an den Meisterschaften teil, an vier Tagen konnte geflogen werden. An der gleichzeitig durchgeführten Regionalmeisterschaft gewann Thomas Sütterlin vor Mark Käppeli und Hans Sigrist. Resultate.
Mit einem unangefochtenen Start-Ziel-Sieg demonstrierte Katrin Senne vom Flugsportverein Sindelfingen ihre Klasse bei den deutschen Meisterschaften in Landau in der Pfalz. Ihre Tochter Eva Senne sammelte deutschen Jugendmeisterschaften Wettbewerbserfahrung. Bereits am ersten Wettbewerbstag legte Katrin Senne mit einem Tagessieg den Grundstein für die Führung und gab sie bis zum Schluss nicht mehr her. Insgesamt zwei Tagessiege, ein zweiter Platz und zwei dritte Plätze ergaben für Senne insgesamt 3204 Wertungspunkte und damit einen deutlichen Vorsprung von knapp 600 Punkten auf die zweitplatzierte Anja Barfuß vom LSV Burgdorf. Dritte wurde Lokalmatadorin Sandra Malzacher vom SFC Riedelbach.
Im anspruchsvollen Wettbewerbsgebiet Pfälzer Wald war von Senne taktische Fliegen gefordert, das wechselhafte Wetter sorgte für zusätzliche Herausforderungen. Die Streckenführung der Wettbewerbsleitung führte an insgesamt fünf Wertungstagen häufig über das ausgedehnte deutsche Mittelgebirge, das aufgrund seines hügeligen und bewaldeten Geländes kaum Außenlandemöglichkeiten bietet. Somit war in diesem Bereich vorsichtiges Fliegen angeraten. In der Rheineben hingegen war die Thermik zeitweise schwach entwickelt oder durch Schauer und Gewitter gestört. Keine einfachen Bedingungen also, die im Feld der acht Pilotinnen in der 18 Meter-Klasse zu einigen Außenlandungen führten. Katrin Senne beschleunigte ihre JS 3 immer wieder von Wolke zu Wolke und ließ ein ums andere Mal ihre Konkurrentinnen hinter sich. Der vom FPG Landau perfekt organisierte Wettbewerb ist für Senne Sprungbrett zur deutschen Meisterschaft in Zwickau, hier tritt sie in der ersten Pfingstwoche in der 15-Meter-Klasse auch gegen die männliche Konkurrenz an. Der Wettbewerb konnte unter dm2022.acz.de live im Internet verfolgt werden. Katrin Sennes Tochter Eva sammelte bei den zeitgleich stattfindenden deutschen Jugendmeisterschaften in Landau wertvolle Erfahrung im Wettbewerb. In einem starken gemischten Feld von 27 Piloten in der Clubklasse hielt sie sich zunächst auf einem sehr guten siebten Rang. Am letzten Wettbewerbstag musste sie den schwierigen Bedingungen Tribut zollen und mit Ihrer LS 4 eine Außenlandung machen. Damit verlor sie schlagartig wichtige Punkte und schloss den Wettbewerb schließlich auf dem 17. Platz ab. Dennoch ist sie mit dem Ergebnis zufrieden. Quelle: ‚Sindeflinger/Böblinger Zeitung‚.
Zum dreißigsten Mal findet heuer im Juni der Alpe Adria Segelflug Cup mit Starts und Landungen am Flugplatz Feldkirchen statt. Organisator Martin Huber blickt zurück und informiert über den Jubiläumsbewerb. Der Alpe Adria Segelflugcup ist einer der größten Segelflugwettbewerbe in Österreich mit internationaler Beteiligung und findet jährlich im Frühsommer statt. Die Jubiläumsausgabe steigt vom 11. bis 18. Juni. Zuschauer sind herzlich willkommen!
Traditions-Flugbewerb Veranstaltet wird der Cup, bei dem in der Standard- und Offenen Klasse geflogen wird, vom Österreichischen Aero Club Landesverband Kärnten. Austragungsort des Bewerbes ist wie in den Jahren zuvor, der Flugplatz Feldkirchen. Mitveranstalter ist der ansässige Flugsportverein Feldkirchen Ossiacher See. Organisator Martin Huber, der auch seit 20 Jahren als Aeroclub Landesverband Kärnten Präsident tätig ist, hat den Internationalen Alpe-Adria-Segelflugwettbewerb 1992 mitbegründet, den Premierenbewerb im Jahr 1993 organisiert und ist seitdem die treibende Kraft hinter dem Bewerb.
Stark nachgefragt „Begonnen hat alles im Jahr 1992, als die Idee geboren wurde, aus der Kärntner Meisterschaft einen internationalen Segelflugbewerb zu machen. Gesagt, getan und schon ein Jahr später konnte in Feldkirchen der erste Internationale Alpe-Adria-Segelflugwettbewerb durchgeführt werden“, erinnert sich Martin Huber, der auch als Obmann-Stellvertreter des Flugsportvereins Feldkirchen Ossiacher See und Leiter der Segelflugschule aktiv ist. Heute ist der Bewerb ein internationaler Wettbewerb der Spitzenklasse.
Elite am Start „Der Wettbewerb hat sich sehr gut entwickelt, am Anfang hatten wir 30 bis 35 Teilnehmer, das Maximum (aus logistischen Gründen) sind 48 Teilnehmer. Heuer waren wir binnen 30 Minuten ausgebucht und haben sogar zehn Piloten auf der Warteliste. Die Teilnehmer stammen aus sieben Nationen. Mit Ausnahme der Staatsmeisterschaft ist der Bewerb der größte Segelflugwettbewerb, die Teilnehmerzahl und das Niveau der Teilnehmer betreffend. Am Start sind auch etliche Piloten aus der Österreichischen Segelflugnationalmannschaft, unter anderem auch die Nummer eins aus Österreich, der mehrfache Welt- und Europameister Wolfgang Janowitsch“, erläutert Huber.
Der Ablauf Die Tagesaufgaben werden den Piloten erst knapp vor dem Start in einem Briefing bekanntgegeben. Was dann folgt, ist ein Kalkül aus Taktik und Technik. Welche Flugstrecken die Piloten schlussendlich wählen, bleibt ihnen selbst überlassen, idealerweise ist es die jeweils kürzeste Strecke, die aber häufig nicht jene ist, auf der die besten thermischen Bedingungen herrschen. Damit der Flug gewertet wird, müssen die vorgeschriebenen Wendepunkte korrekt umflogen werden, was mittels GPS und digitaler Aufzeichnung des Fluges erfolgt. Zum Start werden die Flugzeuge auf eine bestimmte Höhe geschleppt und kreisen bis auch der letzte Teilnehmer in der Luft ist. Danach gibt der Rennleiter das Startzeichen und ab dem Überfliegen einer imaginären Startlinie wird der Flug gewertet. Die Gesamtsieger der Klassen werden aus den Einzelergebnissen aller Wertungstage ermittelt. In den vergangenen Jahren wurden Tagesstrecken von bis zu 560 Kilometer mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von mehr als 120 km/h geflogen. Quelle: ‚Meinbezirk.at‚.
Wer gerade in den Himmel über der Pfalz schaut, sieht sehr viele Segelflieger. Der Grund: In Landau läuft gerade die Deutsche Segelflugmeisterschaft der Frauen. Mit dabei ist Roswitha Ulrich. Piloten sind meistens Männer. Das habe lange auch für den Segelflugsport gegolten, sagt Roswitha Ulrich. Die 62-Jährige ist seit über 40 Jahren Segelfliegerin im Luftfahrtverein Mainz-Finthen. Was das Segelfliegen für die Rheinland-Pfälzerin bedeutet und was sie bei der Meisterschaft in Landau alles leisten muss, erzählt Ulrich im SWR-Interview.
SWR Aktuell: Frau Ulrich, seit wann gibt es im Segelflugsport denn Meisterschaften für Frauen? Roswitha Ulrich: Der erste richtige Frauen-Wettbewerb überhaupt fand 1975 in Deutschland in Kassel statt. Davor gab es schon in Polen und in anderen Ländern auch internationale Meisterschaften. Damals sagte Ingrid Blechner, die als ältere, erfahrene Segelfliegerin im internationalen Wettbewerb in Polen mitgeflogen ist: „Sowas müssen wir in Deutschland auch machen!“ 1979 gab es auf Burg Feuerstein dann die erste richtige Deutsche Meisterschaft für Frauen, wo dann auch die Nationalmannschaft angetreten ist.
SWR Aktuell: Wann haben Sie damit angefangen, auf Meisterschaften zu fliegen? Ulrich: Ich habe relativ spät mit dem Wettbewerbsfliegen angefangen. Sagen wir mal so: Ich habe mich schon sehr früh mit dem Gedanken getragen, habe auch immer schon in Richtung Streckenflug, Gleitflug trainiert, das habe ich auch gern gemacht. Aber für die Meisterschaften hatten mir damals als Jugendliche einfach das Geld gefehlt! Und so habe ich erst relativ spät angefangen. 1995 habe ich meine erste Qualifikation geflogen – und danach auch Frauenmeisterschaften.
SWR Aktuell: Was müssen Sie denn für die Segelflugmeisterschaft draufhaben? Ulrich: Im ganzen Segelflug geht es darum, wer am schnellsten um eine vordefinierte Strecke kommt. Es ist so, dass die Wettbewerbsleitung jeden Morgen eine Aufgabe stellt. Da werden sogenannte Wendepunkte festgelegt. Das ist die einfachste Form, und die müssen dann in einer bestimmten Reihenfolge abgeflogen werden. Morgens wird festgelegt, ab wann wir abfliegen dürfen. Dann wird die Zeit mit kleinen GPS-Aufzeichnungsgeräten gemessen. Und wenn wir dann abends über die Ziellinie gekommen und gelandet sind, dann geben wir diese Aufzeichnungen ab. Dann wertet die Wettbewerbsleitung aus, dass wir alles richtig gemacht haben und wer dann am schnellsten geflogen ist, der hat dann diesen Tag gewonnen!
SWR Aktuell: Das heißt, Sie sitzen jetzt quasi den ganzen Tag im Segelflieger? Roswitha Ulrich: Das hängt von der Größe der Aufgaben ab! Die Mindestgröße ist jetzt 100 Kilometer, kann aber durchaus auch bis auf 500 Kilometer Strecke gehen. Das hängt ja vom Wetter ab – je nachdem werden wir schon bestimmt zwischen drei und acht Stunden im Segelflugzeug sitzen. Und das ist wunderbar! Ein alter erfahrener Flieger hat mal zu mir gesagt: „Wettbewerbe gewinnen ist ganz einfach: Du musst schnell steigen, weit gleiten und wenn einer die Aufgabe erfüllt, musst du dabei sein. Dann gewinnst du die Meisterschaft!“
SWR Aktuell: Was fasziniert Sie am Segefliegen? Roswitha Ulrich: Ich zitiere die Aussage einer Weltmeisterin, die leider nicht mehr nicht mehr lebt: „Es ist ein großes Glück, die Welt von oben sehen zu dürfen“. Ja, es ist genau das: Es sind die Naturerlebnisse, mit Sonnenenergie zu fliegen. Es ist das Gefühl, abends heimzukommen und das Ziel, was man sich gesetzt hat, gut vollendet zu haben. Es sind einfach die Naturerlebnisse, diese weiten Blicke, die man in die Ferne hat. Das ist einfach wunderbar!
SWR Aktuell: Aber warum Frauenmeisterschaften, warum ist es wichtig, das es die gibt? Roswitha Ulrich: Wir brauchen Frauenmeisterschaften, um als Frauen im Luftsport sichtbar zu sein. Es ist eigentlich eine Fördermaßnahme, um junge Frauen auch heranzuführen, dass sie das auch erleben. Sonst sind die immer nur unter den ganzen Jungs. Und das ist schon schwierig. Das ist also auch ein Netzwerk, was da entsteht. Außerdem brauchen die jungen Frauen auch weibliche Vorbilder! Ich kann mich erinnern: Bei einem Treffen der fliegenden Frauen habe ich mal zwei junge Flugschülerinnen mitgenommen. Die sagten: „Rosi, fliegen die alle?!“ Weil man sonst in den Verein halt wirklich nur relativ wenige Frauen sieht – wir haben ungefähr zehn Prozent Frauen. Es ist gut, dass man wirklich eine Vorbildfunktion hat, dass man sieht: Die Frauen, die können auch gut mitfliegen mit den Jungs.
SWR Aktuell: Kennen Sie die Pfalz? Sind Sie schon Trainingsflüge geflogen? Ulrich: Die Pfalz kenne ich relativ gut von den älteren Wettbewerben und von diversen Trainingslagern. Auch dieses Jahr habe ich dort schon Trainingsflüge absolviert und kenne die Pfalz ziemlich gut. Und ich finde gerade auch diese unterschiedlichen Gebiete spannend, der Pfälzerwald, die Rheinebene, der Odenwald, der Kraichgau. Ein bisschen Angst habe ich davor, dass sie uns wieder in den Schwarzwald schicken!
SWR Aktuell: Was winkt Ihnen denn, wenn Sie gewinnen? Gibt es einen Pokal und eine Quali für die internationalen Segelflugmeisterschaften? Roswitha Ulrich: Ja, es gibt immer auch Pokale und Preise, aber das ist eher im ideellen Bereich. Das ist nicht der Grund, um bei so einer Meisterschaft mitzufliegen. Also was bei der Deutschen Meisterschaft tatsächlich passiert ist, die ersten drei Gewinnerinnen werden Mitglieder der Nationalmannschaft. Und da wird dann auch festgelegt, wer dann auf europäische oder die Weltmeisterschaft geht.
SWR Aktuell: Was sind denn so die größten Herausforderungen bei dieser Meisterschaft? Roswitha Ulrich: Ja, fit zu sein, würde ich einfach sagen! Fit in jedem Bereich – mental, konditionsmäßig. Also fünf bis acht Stunden in einem Flugzeug zu sitzen, an jedem Tag, auch bei warmen Temperaturen, erfordert definitiv eine gute Kondition, deine Technik zu beherrschen. Das ist die größte Herausforderung für mich, dass die Technik funktioniert. Das ist das Schlimmste, wenn morgens irgendetwas nicht funktioniert oder man hat einen Platten. Und für die Jüngeren mit weniger Erfahrung ist es sicher eine Herausforderung, die Aufwinde zu finden, mit dabei zu sein, mitfliegen zu können.
Hintergrund zur Deutschen Meisterschaft der Segelfliegerinnen Die Deutsche Meisterschaft der Frauen und der Juniorenklasse dauert noch bis zum 29 . Mai. Bei dem Wettbewerb sind etwa 40 Frauen aus dem ganzen Bundesgebiet und sogar eine Pilotin aus Italien am Start. Quelle: ‚SWR‚.
Vom 25. Juni bis 2. Juli organisiert der Flugplatz Schänis am Fusse der Alpen die diesjährige Schweizer Meisterschaft im Segelflug. Nachmeldungen sind hier möglich bis 31. Mai 2022.
Folgender Beitrag stammt aus „Glidingbasel“, der Vereinszeitschrift der SGBF vom September 2013, und wurde von Markus Ritzi (t2020) verfasst. Da es sich hierbei um einen extrem lesenswerten Bericht handelt, haben wir uns entschlossen, diesen hier ein weiteres Mal in digitaler Form zu veröffentlichen.
Als Schweizermeister durfte ich 1965 nochmals an eine WM, diesmal nach England, wo wir auf der RAF-Basis South Cerney im Südwesten Englands antraten. Ich konnte mit dem Prototyp der Standard-Elfe, eines der ersten Kunststoff-Segler starten. Er gehörte unserem Club-Mitglied Ernst Dünner, der sehr um seine Elfe bangte. Das Training absolvierte ich hauptsächlich auf Convair-Metropolitain der Swissair und auf DH 100- Vampire-Jägern der Schweizer Flugwaffe. Fürs Segelfliegen reichte die Zeit einfach nicht auch noch. Dabei kam mir vor allem jedoch das Fliegen im engen Vierer- und Zwölfer-Verband zugute, wie sich später zeigen wird. Und da war ja noch die Trainingswoche vor den eigentlichen Weltmeisterschaften.
South Cerney war ein riesiges Feld ohne Hartbelag-Piste, alle Schlepper waren Chipmunks der Royal Airforce, mit tollen Piloten, die Organisation straff und perfekt. Die Schweiz war durch Housi Nietlispach (offene Klasse) und Urs Bloch (K-10) und mir in der Standard-Klasse (15 m) vertreten. Ich hatte mir auf dem Flugplatz einen eigenen Wohnwagen gemietet und konnte mich nachts ins kleine, private Kämmerlein zurückziehen, was meiner Psyche sehr gut tat, denn die wurde in der Folge strapaziert. Am ersten Wettkampf-Tag kamen kurz vor dem Start einige Herren mit einem langen Messband zu mir und massen „meine“ 15 m-Flügel. Meine Elfe hatte 15 m und 1 cm! Das erschütterte meinen tollen Hilfsmann Fredy Weber nicht, er nahm eine Handsäge und sägte den „vorigen“ Centimeter Laminat einfach roh ab – voilà!
Südwest-England war im Juni noch kühl, feucht und die Thermik eher schwach und ging nicht sehr hoch. Es bildeten sich schon in der Trainings-Woche riesige Flugzeug-Pulks, die natürlich von weither sichtbar waren. Was tun? Es lohnte sich bei Rennen, den Start ein wenig zu verzögern und dann von hinten heranzubrausen und sich im Pulk hochzukämpfen, indem man den Konkurrenten seine Flügelspitzen freundschaftlich ins Cockpit streckte, wie man das in der Militärfliegerei gewohnt ist. Die meisten liebten das nicht sehr und machten höflich Platz – merci beaucoup Monsieur! Das kam mir am zweiten Wettkampf, einem Dreieck-Rennen über 150 km, zu Gute und ich gewann in der Standard-Klasse. Nun war ich unerwartet plötzlich Dritter im Gesamt-Klassement und der Druck stieg gewaltig.
Der verrückteste Tag meines Lebens Dann kam der verrückteste Tag meines Fliegerlebens: Die Organisatoren hatten die Auflage, einen Tages-Wettbewerb als „Freien Streckenflug“ auszuschreiben“. Sie taten das nicht gern, da in Argentinien bei dieser Uebung mehrere Piloten über 700 km weit geflogen und erst nach drei Tagen wieder heimgeholt waren und man neu starten konnte. Also warteten die englischen Organisatoren auf einen Tag mit „schlechtem“ Wetter, damit das nicht wieder geschah. Er kam: Warmfront-Aufzug mit tiefem Stratus, leichtem Westwind und schwacher Thermik. Wolkenflug erlaubt! Meine Elfe stand in der zweiten Start-Reihe, vor mir die Engländer. Plötzlich erklangen ärgerliche Rufe und vor mir wurde diskutiert: Die Franzosen protestierten, weil sie vorne sein sollten.
Ich bekam das nur sehr gedämpft mit und war immer noch am werweissen (hin- und her-überlegen), wie ich am besten fliegen sollte – es blieb nur: allgemeiner Kurs Nord und ja nie übers grosse Wasser geraten! Ich spazierte neben den flugbereiten Seglern auf und ab, da sah ich plötzlich, wie die Flugzeuge vor meiner Elfe weggeräumt wurden. Eine Gruppe Leute kamen zu mir, sagte kurz: „you go first!“ ergriffen mich, steckten mich in meine Elfe und während ich versuchte, meinen Fallschirm und die Gurten anzuschnallen, hatten sie eingeklinkt und mein Flugzeug schoss nach vorn. Ich wurde nach hinten gedrückt, die Steuer konnte ich nicht erreichen und schon hob die Elfe ab und stieg steil wie ein Drache nach oben, ohne dass ich etwas tun konnte.
Eigentlich hätte ich in dieser Lage abstürzen sollen, aber es war noch nicht „mein Tag“. Ich realisierte, dass „man“ das Seil in die Schwerpunkt-Klinke eingehängt hatte und ich kämpfte mit aller Kraft, den Knüppel oder die Klinke zu erreichen. Ich bekam mit, dass die Chipmunk-Schleppmaschine tief unter mir flog, und dass ich ihr den Schwanz hochzog. Sie verschwand unter mir und plötzlich wurde es ruhig, ich warf mich nach vorn und kämpfte um mein Leben. Es gelang mir, die Nase schnell aber ganz fein zu senken (ich war ganz nahe am Abkippen) und mit einem letzten Blick sah ich die Trümmer meines Schleppers unter mir am Boden, bevor ich mit zitternder Hand mein Flugzeug weit vorne ins Gras setzte.
Der Schlepp-Pilot war verletzt, aber nicht lebensgefährlich. Das Schlepp-Flugzeug war ein Totalschaden! Man holte mich zurück, ich war im Schock – und als ich wieder zu mir kam, war die ganze Meute im grauen Himmel verschwunden. Es hatte nur noch ein Segelflugzeug in South Cerney – meines! Langsam dämmerte mir, dass ich entweder die Welt-Meisterschaft aufgeben oder jetzt trotz allem starten und in diesen grauen Himmel steigen musste. Es war mir überhaupt nicht danach.
Ich tat es, als ich im Funk vernahm, dass meine beiden Schweizer Kameraden im Blindflug vorsichtig unterwegs waren. Bald war ich wieder oben und sah, dass man auf ca. 700 m Grund in schwacher Thermik in die Wolken steigen konnte. Immer wenn es stieg, legte ich die Elfe fein auf ca. 30 Grad Querlage auf dem künstlichen Horizont in die Kurve und wartete, bis der Schlauch ein paar hundert Meter weiter oben fertig war. Dann Kurs Nord und warten, bis es wieder stieg. Es war grau, einsam und unheimlich! Ich wusste ja, dass in diesem Grau noch etwa hundert Kameraden drehten und suchten und kämpften. Das tröstete mich nicht wirklich. (Die englische Flugverkehrsicherung entschloss sich in diesen Minuten, sämtliche Verkehrsflugzeuge in Zentral-England für einige Stunden am Boden zu behalten, soviele unbekannte Echos waren in ihrem Radar zu sehen). Da meldeten sich Housi Nietlispach und Urs Bloch: sie seien etwa 100 km im Norden und müssten jetzt landen. Sie kamen auf ca. 700 M.ü. Grund aus den Wolken und landeten problemlos.
Ich flog eine, zwei Stunden weiter Kurs Nord und machte mir grosse Sorgen, der mir unbekannte Westwind blase mich unterdes weit nach Osten und ich käme irgendwann über einer grossen, einsamen und tödlichen Wasserfläche aus den Wolken. Aber irgendwann ergriff mich ein 1,50 m/s Schlauch und es ging höher als bisher. Ich kurbelte wild und eng und stieg, 1500 m, 2000 m, und plötzlich wurde es hell und ein kleines Thermik-Türmchen katapultierte mich heraus in einen blauen Himmel, unter mir eine grosse weisse Wolkendecke! Ich realisierte, dass die Front nicht sehr aktiv war, Zirren hatte es keine darüber. Also Kurs Nord und weiter! Die Wolken schluckten mich bald wieder auf, und drei weitere Stunden hielt ich mich drin, aber ich machte mir immer grössere Sorgen, was ich wohl unten antreffen würde. Land oder Wasser? Der Funk war schon lange tot und ich war der einsamste Mensch weitherum.
Wo waren meine Hundert Kameraden, mit denen ich den Himmel teilte und die ich doch nicht sah? Jetzt war es sicher ein Vorteil, mehr als eine Stunde später gestartet zu sein. Die waren hoffentlich über alle Berge! Drehen – zentrieren – sich Sorgen machen – dann geradeaus und dasselbe noch hundert mal. Langsam wurden die Thermik- Bärte schwächer und ich näherte mich der mir unsichtbaren Erde. Plötzlich liessen mich die Wolken fallen und ich kam heraus in einer düsteren, mir gänzlich unbekannten Landschaft: Weite, dunkle, moorige Felder, links in einiger Distanz ein kleines Dorf, ein Kirchturm zeigt mir 1705 an, flacher Boden ca. 500 m unter mir. Ich beschloss, jeden Meter Distanz mitnehmen und zu warten, bis die Erde zu mir „hinauf“ kommen würde! Dies zeichnete sich ab, als ich plötzlich vor mir eine typisch englische Hecke gewahrte, und mitten in der Hecke ein weite Lücke – und dahinter, ich glaub ich träume – eine breite, unendlich lange Hartbelag-Piste! Et voilà – Landing in style at Her Majesty‘s Royal Airforce Leeming Base! Ich rollte ins Gras und wurde bald von einem Jeep und einer freundlichen Crew begrüsst und in die Officers-Messe gebeten. Man bewirtete mich bestens (die lokale Piloten-Schule hatte heute Brevetierungs-Feier und ich war ganz allein in dieser „heiligen“ Halle bei Steak und Frites und gutem Wein). Mein guter Fredy Weber holte mich um Mitternacht zur langen Rückfahrt ab und brachte mich sicher nach South Cerney zurück.
Ich war in dieser „Suppe“ rund 300 km geflogen, und wurde Teil einer Spitzengruppe von fünf Piloten, die ganz nahe von einander, innerhalb 10 km gelandet waren, ohne dass man sich je gesehen hatte. What a day! Das brachte mich auf Gesamtplatz zwei, den ich in der Folge hartnäckig verteidigte und damit die erste Segelflug-Silbermedaille in die Schweiz brachte. Quelle: ‚Leander Markus Ritzi‘ / SG Basel Fricktal‚.
Folgender Beitrag stammt aus dem „Glidingbasel“, der Vereinszeitschrift der SGBF vom September 2013, und wurde von Markus Ritzi (t2020)verfasst. Da es sich hierbei um einen extrem lesenswerten Bericht handelt, haben wir uns entschlossen, diesen hier ein weiteres Mal in digitaler Form zu veröffentlichen. Die nachfolgend beschriebenen Ereignisse geschahen in längst vergangenen Zeiten, wo…
es noch keine GPS, Computer oder Rechner und Ähnliches gab.
man (speziell im Ausland) wirklich oft nicht wusste, wo man war.
man kein Radio oder keinen Funk hatte, auch nicht bei Schweizer- und Weltmeisterschaften.
die Flugzeuge noch aus Holz waren und der zerbrochene Rumpf (wie an der WM in Argentinien) in 2 Nächten wieder zusammengeklebt wurde.
der blaue Himmel grösstenteils uns gehörte und Wolkenflug erlaubt war.
es an der Schweizermeisterschaft lange nur EINE Klasse und folglich nur einen Schweizermeister gab.
Zweimal durfte ich unser Land an Weltmeisterschaften vertreten – 1963 in Argentinien und 1965 in England.
Argentinien! 1963: Es war Februar – Winter in der Schweiz, der Zürichsee war mit dickem Eis bedeckt und das ganze Volk genoss diese „Seegfrörni“ (eisbedeckte Wasser-Oberfläche). Argentinien hatte satten, südlichen Sommer mit Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad und riesigen Thermikschläuchen und gewaltigen Gewittern. In der Pampa Argentiniens waren wir drei Schweizer Piloten: Hausi Nietlispach, Ruedi Hächler und ich. Die Basler Skylark III hatte den langen Seetransport übers weite Meer heil überstanden und damit startete ich in der offenen Klasse mit ca. 50 andern Piloten. Ein riesiges Flugfeld bei der kleinen Stadt Junin, 250 km westlich von Buenos Aires in der unendlichen, flachen Pampa wurde unsere Basis, die Unterkünfte waren eher „romantisch“ in kleinen Schrebergarten-Häuslein. Ein grosser Hangar diente als Briefingraum, Essplatz und Bar. Für Junin, wo Evita Peron aufwuchs, bevor sie sich zur Staatsfrau emporheiratete, waren wir das einzige Ereignis der letzten und nächsten 50 Jahre, und dementsprechend wurden wir gefeiert! Mit Triumph-Fahrten durchs Städtchen, langen Asado-Parties und Tango-Nächten unter dem lauen Himmel der Pampa etc.
Unsere erste fliegerische Aufgabe war ein Rennen über 114 km mit der ganzen Meute. Massive Thermik bis 5000 m liess uns losbrausen und oh weh, als ich am Ziel – einem mittelgrossen (aber viel zu kleinen) Feld – ankam, war die ganze Wiese mit Flugzeugen übersäht und ich versuchte es am äussersten Rand und landete mit grossem Krachen in einem Sonnenblumenfeld – „Rumpf abenand„! (gebrochen). Und neben mir lag Weltmeister Makula aus Polen ebenfalls in seinen Trümmern, ein schwacher Trost! Der nächste WettkampftagTag wurde sistiert und am übernächsten durften wir beiden unsere Flugzeuge mit dem neugeklebten Rumpf erst nach 14:00 (!) starten, man hoffte, der Kaltleim sei bis dahin trocken und würde halten! Er hielt!
Dann kam der Tag mit dem grossen Schreck: der Holländer Theunissen und ich waren mit unseren Skylarks im Warteraum und liessen die Konkurrenz höflich voraus losrauschen, um sie dann von hinten aufzurollen. Die Startlinie war auf maximal 1000 M.ü. Grund zu überfliegen, deshalb warteten wir dahinter mit etwas Überhöhung. 10 Minuten später brauste der Holländer los – ich hintendrein. Aber – da war ein Riesen-Aufwindschlauch unter uns und beim Abstechen unter die Maximal-Höhe waren wir sofort auf oder weit über der roten Geschwindigkeits-Marke. Ich flachte ab und zögerte – da sah ich vor mir bei Theunissen einen Flügelteil wegfliegen und kurz darauf ein Trümmerfeld nach unten fallen, mitten drin ein Fallschirm – Gottseidank! Er „landete“ exakt auf der Start-Linie (immerhin). Seither stehen mir bei Maximal-Geschwindigkeit rot und Turbulenz immer die restlichen Haare zu Berg!
Die Navigation war schwierig, in der grünen weiten flachen Pampa hatte es „nichts“, kaum Strassen, wenige Weiler und von Zeit zu Zeit eine Baumgruppe bei den Estancias. So flogen wir halt gen „Irgendwo“ und fast alle machten einmal eine einsame Aussenlandung: „Olé, aqui estamos, Caballeros!“. Das war aber speziell: spätestens auf ca. 300 M.ü. Grund wählte man sich die grösste Baumgruppe in der Nähe aus (grösste Baumgruppe – grösste und beste Estancia) und landete möglichst nahe an einer Häusergruppe, wo man dann fast immer übernachten musste, denn das Rückholen geschah meist am nächsten Tag. Nachdem man sich auf spanisch mit dem freundlichen Estanciero verständigt und erklärt hatte, dass man nicht vom Mond sondern nur aus „Suiza“ hergekommen sei, wurde man sofort zum Assado-Mahl eingeladen und romantisch untergebracht. Hablas Castellan?
Am nächsten Morgen sass ich längere Zeit bei meinem einsamen Flieger in der Pampa. Mit einem Taschenspiegel in der Hand lauschte ich angespannt, bis ich weit oben ein Motorengebrumm hörte, und ich spiegelte so lange verzeifelt, bis einer der Rückholer mich entdeckte, das Gas reduzierte und bei mir landete. Das war eben die Zeit vor dem Bordradio! Der Estanciero wurde im Flügelhalten instruiert und los gings im Schlepp, gen Junin. Erst da entdeckte ich, dass der liebe Motorpilot von Schleppen und Navigation keine Ahnung hatte. Auf 100 M. über Grund (!) ging es mit Maximal-Geschwindigkeit gen Norden. Von dieser Höhe aus sah man natürlich nicht in die Weite, und trotzdem realisierte ich nach etwa einer Stunde, dass wir wahrscheinlich gerade querab an Junin vorbeiflogen. Radio hatten wir wie gesagt keines, sodass ich schliesslich verzweifelt voll ins Seiten-Steuer trat, um dem Schlepper seinen Schwanz so herumzureissen, dass es nach Osten anstatt weiter nach Norden ging. Nach einem halben Luftkampf liess sein beherzter Widerstand schliesslich nach und ich „führte“ uns doch noch nach Hause.
Fazit der Meisterschaft: Wir Schweizer waren meist im Mittelfeld – unsere Maschinen waren für die starke Thermik zu langsam und mir zum Beispiel unterliefen mehrere Anfängerfehler, die mich schliesslich auf Platz 15 brachten. „Niet“ (Hans Nietlisbach) wurde 21. und Ruedi Hächler Elfter in der Standard-Klasse. Dafür gelang mir eine Verbesserung des 100 km – Dreieck-Schweizerrekords. Aber gelernt und erlebt hatte ich eine ganze Menge – Olé! Quelle: ‚SG Basel Fricktal / Markus L. Ritzi‚.
Vom 28. April bis 1. Mai 2022 findet auf dem Flugplatz Amlikon eine Regionalmeisterschaft im Segelflug statt. Die Segelfluggruppe Cumulus, welche den Anlass organisiert, kann 30 Piloten aus der ganzen Schweiz willkommen heissen. Die Teilnehmer werden Aufgaben erhalten, die sie in möglichst kurzer Zeit abfliegen müssen. Bei guten Wetterbedingungen können dies Strecken von mehreren hundert Kilometern sein. Während des Anlasses ist auf dem Flugplatz Amlikon eine Festbeiz in Betrieb. Dank Live-Tracking können die Flüge auf einer Leinwand mitverfolgt werden. Die Startzeit ist abhängig vom Wetter und wird zwischen 11 und 16 Uhr liegen. Bild: ‚SG Cumulus‚.
Im Zeitraum vom 11. bis zum 18. Juni findet am Flugplatz Winzeln die Süddeutsche Segelflugmeisterschaft der 18-Meter-Klasse statt. Der Luftsportverein Schwarzwald erwartet in diesem Zeitraum rund 45 Piloten mit ihren Segelflugzeugen aus ganz Deutschland und der Schweiz. An den Wertungstagen werden Wettbewerbsflüge über dem Schwarzwald, der Schwäbischen Alb und den angrenzenden Regionen zur Tagesordnung gehören. Die Süddeutsche Segelflugmeisterschaft der 18-Meter-Klasse ist ein Qualifikationswettbewerb zur Deutschen Segelflugmeisterschaft 2023. Der LSV Schwarzwald ist als Ausrichter vom DAeC (Deutscher Aeroclub) beauftragt, diesen Wettbewerb durchzuführen. Bei dem Wettbewerb handelt es sich um einen Streckenflugwettbewerb. Die Piloten erhalten täglich eine Aufgabe, für deren Erfüllung eine bestimmte Strecke abzufliegen ist. Der Pilot, der die Strecke in der kürzesten Zeit zurücklegt, gewinnt die Tagesaufgabe.
Spannende Luftrennen In dieser Klasse finden sich Segelflugzeuge mit einer Spannweite von 18 Metern. Sie zeichnen sich durch eine gute Kombination von Gleitleistung, Geschwindigkeit und Wendigkeit aus. So sind Gleitzahlen von bis zu 50 keine Seltenheit. Dies bedeutet, dass das entsprechende Flugzeug aus einer Höhe von 1000 Metern bis zu 50 Kilometer weit gleiten kann. Dabei sind Höchstgeschwindigkeiten von 280 Stundenkilometer möglich. Die noch nicht allzu große Spannweite gestattet auch enges Kreisen in der Thermik. Das verspricht spannende Luftrennen. 2014 fand zum letzten Mal dieser Wettbewerb am Flugplatz Schramberg-Winzeln statt. Damals beteiligten sich 30 Piloten am Fliegen um den Süddeutschen Meister in drei verschiedenen Klassen (Clubklasse, 15-Meter-Klasse und 20-Meter-Mixed-Klasse).
Offene Vereinsmeisterschaft Für 2022 liegen bereits Anmeldungen aus ganz Deutschland und der Schweiz vor. Vom LSV Schwarzwald selbst sind sechs Mitglieder für den Qualifikations-Wettbewerb registriert. Neben dem Qualifikations-Wettbewerb wird parallel die „Winzeln Open“ als offene Vereinsmeisterschaft ausgetragen. Hier liegen bereits acht Anmeldungen vor. Die Besucher können viele Segelflugstarts beobachten. Außerdem wird es den Tag über, während die Piloten irgendwo in Süddeutschland ihre Aufgabe erfüllen, die Möglichkeit geben, sich die Segelfliegerei, den Wettbewerb und die Aufgaben von erfahrenen Piloten erklären zu lassen. Auf einem Bildschirm können die Flugzeuge live beobachtet werden. Quelle: ‚Schwarzwälder Bote‘. Bild: ‚LSV Schwarzwald‚.
Vom 25. Juni bis 2. Juli organisiert der Flugplatz Schänis die Landesmeisterschaften im Segelflug. Hier finden Sie die Webseite mit allen nötigen Informationen und für die Anmeldung.
Segelfliegen hat mit Fußball eines gemein: Einmal richtig geschnuppert, kann man es nicht mehr lassen. Es macht süchtig, sagen die Aktiven. So geht es auch Dr. Peter Franz von der Segelflieger-Gruppe Gedern. Über seinen Vater, der auch diesem Hobby verfallen war, begeisterte er sich schon im Alter von 14 Jahren für das Fliegen. Seitdem verbringt er jedes freie Wochenende auf dem Flugplatz. Und das mit Erfolg: Kürzlich wurde er für seinen Hessenwertungs-Vizetitel bei dem Deutschen Meisterschaften im Streckensegelflug geehrt.
Inzwischen nutzt der 71jährige, der in Büdingen wohnt, als Privatier seine Freiheit, um bei gutem Segelflugwetter auch während der Woche große Flüge anzugehen. Dabei ist die Sonne sein Motor. Ihre Kraft schafft die Thermik, in der sich die Segelflieger immer wieder kreisend bis an die Kumuluswolken hocharbeiten. Dann kann der Pilot im Gleitflug die Landschaft genießen und Strecke machen. Bei einem Schnitt von circa 100 Kilometern in der Stunde sind Flüge bis über 1000 Kilometer möglich.
Stets auf Suche nach guter Thermik Dann ist allerdings höchste Konzentration im Cockpit angesagt und immer wieder auch Stress, wenn die Thermik erst in niedriger Höhe gefunden wird. Um so größer ist dann die Freude über einen gelungenen Flug. Franz‘ Segelflugzeug der Offenen Klasse hat 21 Meter Spannweite und ist eigenstartfähig, ein Schleppflugzeug wird also nicht benötigt. Dank Motor gelingt es auch, während des Fluges in einer Flaute ohne Thermik Höhe zu gewinnen und so eine gefährliche Außenlandung auf einem Acker zu vermeiden. Im Wettbewerb wird aber nur die geflogene Strecke im reinen Segelflug bis zum Motoreinsatz gewertet. Der Flugweg wird im Rechner über GPS-Daten aufgezeichnet und nach der Landung elektronisch an die Auswertestelle geschickt.
In der Flugsaison 2021 erreichte Franz über 19’000 Kilometer, also fast eine halbe Weltumrundung. Im Rahmen der DMSI (Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug) werden die drei besten Flüge gewertet. Die größte Strecke im reinen Segelflug in seinem Fliegerleben überhaupt legte Peter Franz am 30. Mai als Dreiecksflug zurück. Vom Startplatz Beilngries im Altmühltahl ging es zur ersten Wende nach Regensburg, über die schwäbische Alb zur zweiten Wende – dem Titisee im Schwarzwald. Die dritte Wende lag schließlich in Sichtweite von Gedern. Dann führte der Flug an Nürnberg vorbei wieder nach Regensburg. Dort am späten Nachmittag angekommen, hatte Franz immer noch sehr gute Thermik. Er entschloss sich, nicht wie geplant sofort nach Beilngries zurückzufliegen, sondern den Schenkel Richtung Straubing zu verlängern.
So rückte der Traum, magische 1000 Kilometer im reinen Segelflug zu fliegen, näher. Am Ende fehlten wegen ungünstiger Streckenführung auf dem letzten Schenkel nach Beilngries nur sieben Kilometer. Trotzdem eine beachtliche Leistung, die wesentlich zu der guten Platzierung und dem Vizetitel beitrug. Auf die Frage, wie lange ein Flug über halb Deutschland dauert, antwortete Franz: »Der kann schon über zehn Stunden dauern. Da muss man schon an das Trinken, Essen und anderes denken. Ich habe mir sogar ein Urinal in den Flieger gebaut, das klappt ganz gut und ist angenehmer, als Pampers zu benutzen. Quelle: ‚Kreis-Anzeiger‚.
„Die Suche nach Ausrichtern für die Qualifikationsmeisterschaften der großen Klassen 2022 hat sich ausgesprochen herausfordernd gestaltet“, so die Mitteilung der BuKo. „Schlussendlich konnte eine akzeptable Anzahl an Ausrichtern für alle drei Klassen (18m-, Doppelsitzer- und Offene Klasse) akquiriert werden. Trotzdem befürchten wir, dass es, zumindest in einzelnen Klassen, zu Überbelegungen der Quali-Meisterschaften kommen kann. Die Priorisierung bei der Anmeldung zu den Quali-Meisterschaften führt zu einer Vorauswahl der Teilnehmer gemäß ihrer Platzierung in der Deutschen Rangliste Segelflug. Uns ist bewusst, dass diese Situation für Wettbewerbseinsteiger nicht zufriedenstellend ist. Allerdings sehen wir in der aktuellen Situation des Ausrichtermangels keine bessere Alternative. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Ausrichtern herzlich bedanken, die sich zur Verfügung gestellt haben, 2022 eine Meisterschaft auszurichten“, schreibt die Bundeskommission. Die Anmeldung zu den Quali-Meisterschaften erfolgt vom 15. Dezember 2021 bis 15. Januar 2022 über das Onlineportal COPILOT, hier sind auch die Termine einsehbar. Quelle ‚BWLV‚.