Chris und Ute starteten Ende Mai zu einem außergewöhnlichen Wandersegelflug quer durch die Westalpen. Vom Start in Unterwössen führte der Weg über Hohenems, Aspres und Barcelonnette bis nach Aosta – mit atemberaubenden Eindrücken zwischen Mont Blanc, Matterhorn und Ortler.
Blick vom Pic de Bure Richtung Grenoble
Trotz Wetterkapriolen und kanadischem Rauch in der Luft blieb die Reise ein fliegerisches Fest voller Begegnungen, Herausforderungen und unvergesslicher Ausblicke. Der krönende Abschluss: ein Traumflug über den Ortler zurück nach Hause.
Samstag, 5. April 2025 Der Start verlief nicht optimal. Ich habe gleich zu Beginn mein Bussenkonto im Kanton Obwalden erhöht und unser Duo-Anhänger blieb mit rauchender Bremse im Urnerland bei Amsteg stehen und musste vom Touring Club abgeholt werden. Die Auflaufbremse war defekt und hat sich nicht mehr gelöst. Unser Alt-Aktiv-Mitglied Willy Ramsteiner („Sporn“) konnte die Reise schon gar nicht erst antreten, weil er sich von einer Leisten-OP erholen musste.
Trotzdem kamen Markus Stalder („Sprint“) mit der LS6 HB-3175 und Peter Steinmann („Reuti“) mit der ASH30 D-KSJK mit wenig Stau gut beim Flugplatz Lodrino an. Schnell waren unsere Flieger aufgebaut und wir konnten erstmals in der Leventina unsere Kreise ziehen. Abends war dann „Check-In“ im Hotel Al Gardinetto in Biasca und anschliessend essen wir gemeinsam mit „den Oltenern“.
Sonntag, 6. April 2025 Auch am Sonntag ging es nach dem Mittag in die Luft. Ich flog wieder mit Timm Bachmann und zusammen schafften wir es fast bis zum Piz Bernina. Beim Abgleiten holten wir uns einen WeGlide-Batch: 100 km Gleitflug ohne kreisen.
Montag, 7. April 2025 Dank der guten Vernetzung der Oltener konnte die Duo-Anhänger-Reparatur im Urnerland initialisiert werden. Ich legte einen Ruhetag ein und brachte die LX-Geräte der ASH auf den aktuellsten Stand. „Sprint“ erweiterte sein Fluggebiet und genoss eine Welle über Ambri bis auf 4’500m.
Dienstag, 8. April 2025 Ich absolvierte einen Checkflug ins Wallis, inkl. Wellenflug mit Oli Bachmann. Der Transponder verlor zeitweise den Kontakt und so stiegen wir nicht höher, sondern flogen ins Wallis. Aber es zog nicht richtig und somit kehrten wir zurück in die Leventina. Dort zog „Sprint“ unverdrossen zwei Stunden lang Kreise über Lodrino, was früher ein Loch ins Barogramm gebrannt hätte. Dann umziehen und Anhänger abholen! Einweisung für „Sprint“ in die Elektromobilität, Tank- und Verpflegungshalt in Airolo, Anhänger abholen in Seedorf und dann wieder zurück vor der Tunnelschliessung um 22 Uhr. Alles ist glatt gelaufen.
Mittwoch, 9. April 2025 Die Oltener sind froh um unseren Duo XL. Er wird drei Tage voll gebucht und geflogen. „Sprint“ und ich fliegen das Tessin im Dreieck Nufenen, Centovalli und San Vittore ab. Vor einem Jahr starb mein bester Segelflugkollege Guido Müller („Zoom“). Unseren Traum vom gemeinsamen ASH-Fliegen im Tessin konnte wir leider nicht mehr realisieren.
Donnerstag, 10. April 2025 Auch heute fliegen wir wie gewohnt. Es hat ständig Nordwind und relativ schwache Thermik. Somit gibt es für „Normalsterbliche“ keine weiten Flüge ins Aosta-Tal oder ins Veltlin. Aber Wellen- und Hangfliegen ist ja auch ganz hübsch. Abends besucht uns Hans Brunner („Tram“) und gemeinsam essen wir im Red in Biasca.
Freitag, 11. April 2025 Dasselbe galt für den letzten fliegbaren Tag. Einstimmig beschlossen wir, das Lager abzubrechen. Am letzten Flugtag machte „Sprint“ am Morgen die Flugdienstleitung und ich am Nachmittag. Zwischendurch drehten wir wieder unsere Kreise im Tessin. Anschliessend ging es zum Grilladen-Essen in die Militärkantine.
Samstag, 12. April 2025 Aufräumen und Flieger einladen. Klappte alles wunderbar und Abends assen wir im Grotto Petronilla.
Sonntag, 13. April 2025 „Sprint“ fährt heute mit der LS6 im Hänger nach Kägiswil und „Monti“ nimmt unseren Duo XL mit. Ich bleibe noch ein paar Tage im Tessin und widme mich dem Lagerbericht und den Fluganalysen.
Träumst du davon, lautlos durch die Lüfte zu gleiten, Thermik zu spüren und die Welt von oben zu entdecken? Im kostenlosen Info-Webinar des Flugplatzes Schänis erfährst du alles, was du über den Einstieg ins Segelfliegen wissen musst. Direkt von erfahrenen Fluglehrern und Piloten.
Im Rahmen der technischen Weiterentwicklung wird bei DG Aviation derzeit an der Nachrüstbarkeit eines Front Electric Sustainers (FES) für verschiedene Varianten der Segelflugzeugmuster LS6 (LS6-b, LS6-c, LS6-c17, LS6-18w) und LS8 (LS8-a, LS8-18) gearbeitet. Ziel ist es, eine Umrüstlösung mit Flügel-Akkus anzubieten.
Schematische Darstellung eines Front Electric Sustainer-Systems.
Vor einigen Wochen wurde eine Umfrage veröffentlicht, um das Interesse an den Nachrüstoptionen zu ermitteln. Die Auswertung der Rückmeldungen zeigte ein höheres Interesse an einer Nachrüstvariante mit Flügelakkus. Auf Basis dieses Ergebnisses wurde beschlossen, eine entsprechende Option zur FES-Nachrüstung anzubieten.
Eckdaten zur geplanten Nachrüstung:
Entwicklung eines neuen Flügelakkus
Einsetzbarkeit mit 15m- und 18m-Spannweite (auch für reine 15m-Varianten geeignet)
Technische Leistungsdaten:
15 m Spannweite, 435 kg Flugmasse: Steigrate ca. 1,8 m/s bei voller Batterie, ca. 1,2 m/s bei entladener Batterie
Steighöhe mit voller Batterieladung (LS8-e, 2x GEN2 Akkus à 2,1 kWh):
ca. 1’250 m bei 15 m Spannweite (erwartete Leistungssteigerung ca. 20%)
ca. 1’350 m bei 18 m Spannweite (erwartete Leistungssteigerung ca. 20%)
Reichweite im Reiseflug ohne Wasserballast: ca. 90 km (ebenfalls ca. 20% Leistungssteigerung erwartet)
Zusätzliche Hinweise:
Die inneren Flügelwassertanks entfallen zugunsten des Akkuraums
Ein- und Ausbau der Akkus soll gemäß den Richtlinien für Piloten und Eigentümer möglich sein
Um den hohen Entwicklungs- und Werkzeugaufwand wirtschaftlich abzusichern, wird die Nachrüstung zunächst in Form einer Option angeboten. Sobald fünf Optionen unterzeichnet vorliegen, ist der Start der Entwicklung und des Umbaus vorgesehen. Der Zeitrahmen bis zur Umsetzung der ersten Umrüstungen liegt bei rund zwei Jahren.
Der Zielpreis für die Umrüstung beträgt 80’000 € netto. Dieser umfasst das komplette FES-Gesamtsystem (Wert: ca. 50’000 €) sowie den vollständigen Einbau inklusive Abnahmeflug.
Ausblick: Auch eine FES-Nachrüstung mit Rumpfakkus für die 18-m-Varianten von LS6 und LS8 bleibt weiterhin geplant. Die Umsetzung dieser Variante ist abhängig von einer ausreichenden Nachfrage in Form unterzeichneter Optionsverträge. Für weitere Baureihen der LS-Serie ist aktuell keine FES-Nachrüstung vorgesehen; auch hier gilt: Bei entsprechendem Interesse erfolgt eine Machbarkeitsprüfung.
Der traditionelle Vereinswettbewerb „Winzeln Open“ des LSV Schwarzwald e.V. fand vom 19. bis 22. Juni statt. 45 Piloten starteten in einer „Mixed“, einer „Unlimited“ und einer „Rookie-Klasse“.
Wie jedes Jahr standen neben der sportlichen Leistung der Spaß am Fliegen und die Kameradschaft im Mittelpunkt. Die Winzeln Open boten sowohl dem erfahrenen Bundesliga-Piloten als auch dem ambitionierten Nachwuchs (auch wenn der manchmal schon erste graue Haare hatte) ein perfektes Umfeld.
Die Winzeln Open finden jährlich statt und richteten sich an Piloten des Vereins sowie an Teilnehmer befreundeter Vereine. Abgerundet wird das sportliche Programm jeweils durch den regen Austausch der Piloten, deren Angehörigen und anderen Interessierten. Für Besucher war die Startphase spannend. Hier finden Sie die Resultate aller Teilnehmer/-innen.
Anfangs Juli traf im Portugiesischen Badeort Figueira da Foz an der Atlantik-Küste eine eindrückliche, 150 km lange Rollwolke auf den Strand. Rollwolken sind in Europa ein seltenes Natur-Phänomen. Bekannt ist ihr Auftreten hingegen aus Nordaustralien, wo Rollwolken im Golf von Carpentaria häufig vorkommen.
Nach einer langen Periode mit sehr schlechtem Wetter kündigte sich nach Auffahrt endlich die Ankuft eines stabilen Hochdruckgebietes an. Die Prognosen für die Tage nach Pfingsten waren vielversprechend – ein mögliches Wetterfenster mit gutem, fliegbarem Wetter über mehrere Tage, ohne Gewittertendenz. Genau in diese Zeit fiel auch das Serres-Lager, was mich dazu bewog, die Planung für einen Besuch mit dem Motorsegler in Angriff zu nehmen. Ziel war es, von Dittingen aus an einem Tag nach Serres in Südfrankreich zu fliegen – und an einem anderen Tag wieder zurück. Markus Pfister hatte in dieser Woche ebenfalls Zeit, und so beschlossen wir, das Projekt gemeinsam anzugehen.
Vorbereitung Zur Vorbereitung gehörte auch das Packen von Zelt, Schlafsack und Kleidung – das Gepäck konnten wir glücklicherweise der auf dem Landweg anreisenden Gruppe mitgeben. Nach dem Flugbetrieb am Pfingstmontag entschieden wir, das Vorhaben definitiv in Angriff zu nehmen – trotz der eher durchzogenen Wetterlage. Besonders schwierig: Der anhaltende Rauch von den Waldbränden in Kanada, der sich bis Europa ausbreitete und die Sonneneinstrahlung deutlich dämpfte.
Der Hinflug – Dienstag nach Pfingsten Am Dienstagmorgen trafen sich Markus und ich um 09:00 Uhr in Dittingen. Wir montierten den Arcus, betankten ihn voll bis zum Überlaufen und füllten das Gepäckfach bis an die Grenzen seiner Kapazität. Am Startplatz war das Flugzeug bereit – unser Plan: die Alpenroute, nicht via Jura (rund um Genf), obwohl beide Optionen vorgängig geprüft worden waren. Die Flugbedingungen im Jura hatten sich bereits am Vortag als ungeeignet erwiesen.
Um Punkt 13:00 Uhr starteten wir und stiegen mit Motorleistung durch die trübe Rauchsuppe bis auf 2700 m bei Langenthal. Dort sahen wir erstmals über der Rauchschicht die Spitzen der Alpen. Bild 1Wir glitten weiter bis an die Voralpen, waren jedoch in Thun rund 300 m zu tief, um im Gantrischgebiet Anschluss zu finden. Also nochmals 10 Minuten Motorlauf um ins Simmental gleiten zu können. Östlich von Zweisimmen fanden wir erstmals nutzbare Thermik und stiegen auf 2700 m – ein erster Lichtblick.
Weiter ging es via Albristhorn Richtung Wildstrubel. Wir kommenauf 3000 m und querten den Rawilpass ins Wallis, meldeten uns bei Sion und durchflogen die CTR. Unser Weg führte dem Gelände entlang Richtung Petit Col de Ferret, den wir eher knapp überflogen. Gleich danach fanden wir erneut gute Steigwerte, rechts über uns der imposante Mont Blanc. Über eine tragende Linie erreichten wir nach einem kurzen Abstecher durch Italien die französische Grenze.
Wir umflogen das Naturschutzgebiet Vanoise westlich und wählten die Route über den Col de la Madeleine. Anschliessend querten wir das Modane-Tal bei Saint Rémy de Maurienne in Richtung Col du Glandon – leider fast ohne Thermik in dieser Region. Über den Pass kamen wir mit nur etwa 350 m AGL. Daraufhin entschieden wir uns, südwestlich ins Grenobler Tal auszuweichen, wo das Gelände tiefer liegt. Dort war die Luft thermisch noch inaktiver, und so mussten wir kurz vor dem Krützlipass erneut den Motor starten. Um 18:30 Uhr, nach einem rund 5.5-stündigen Flug, landeten wir in Serres – und wurden direkt mit einem kühlen Bier herzlich empfangen. Der Abend klang nach dem gemütlichen Apéro vor dem Bungalow, mit köstlichem Essen im „Le Cabanon“ bei Lison aus.
Impressionen aus dem Lager Auch für die bereits am Freitag per Auto angereiste SGD-Fraktion waren die Flug-Bedingungen in den Tagen zuvor aufgrund des Kanadarauchs nur mittelmässig. Dennoch konnte täglich geflogen werden – teils mit Aussenlandungen, teils aber auch mit beeindruckenden Flughöhen in der Welle.
Die Nacht im Schlafsack war etwa so komfortabel wie das Wetter – eher bescheiden. Am Mittwoch nahmen wir am legendären Briefing von Klaus Ohlmann teil und entschieden uns, den Rückflug auf Donnerstag zu verschieben. Stattdessen unternahmen wir einen lokalen Flug bis nach Briançon. Der Beginn war mühsam, wurde aber später mit Basishöhen bis auf 4600 m in Blauthermik belohnt.
Das Abendessen genossen wir erneut bei Lison. Die zweite Nacht im Schlafsack war deutlich angenehmer. Nach dem Frühstück ging es wieder zum Briefing – die Prognosen von Klaus klangen sehr vielversprechend (wie sich später zeigen sollte: vielleicht ein wenig zu optimistisch) für unseren Rückflug via Wallis nach Dittingen.
Der Rückflug – Donnerstag Der Arcus wurde wegen der Hitze bereits vor dem Frühstück bereitgemacht. Vom zunehmenden Rückenwind wurden wir gedrängt, bereits um 13:00 Uhr zu starten. Die Bedingungen waren zunächst sehr ruhig: Wir konnten kaum Höhe halten und glitten vom Pic de Bure Richtung Osten. Beim Lac de Serre-Ponçon mussten wir erneut den Motor einsetzen. Dieser kurze Boost brachte uns entspannt bis nach Saint Crépin, wo wir uns wieder etwas Höhe erarbeiten konnten – letztlich auf über 3000 m.
Im Gegensatz zum Vortag zeichnete sich die Thermik nun vermehrt durch Cumulus-Wolken ab, wenn auch mit tieferer Basis. Entlang der Wolken ging es Richtung Norden über das Modane-Tal, dahinter standen sich die Wolken natürlich im Naturschutzgebiet Vanoise. Wir umflogen es westlich knapp an der Grenze entlang und konnten dort erneut etwas Thermik nutzen. Eindrücklich sahen wir die steilen Pisten von Méribel und Courchevel, die ein wenig an Dittingen erinnern. Über der italienischen Grenze stiegen wir nochmals auf 3800 m, was uns die Querung des Aostatals ins Wallis ermöglichte.
Im südlichen Wallis fanden wir kaum nutzbare Thermik, so glitten wir via Gemmipass Richtung Interlaken – mit Blick von oben auf das Greenfield-Festival. Inzwischen war es bereits 17:30 Uhr, und wir schätzten die Chancen für eine motorlose Rückkehr nach Dittingen als eher gering ein. Unser neuer Plan: bis Langenthal fliegen und dort den Motor starten.
Doch es kam anders. Am Brienzergrat fanden wir völlig unverhofft nochmals Thermik bis auf 2700. Mit rund 400 m plus auf Dittingen nahmen wir die letzte Etappe in Angriff – mit der berechtigten Sorge, dass es über dem Jura knapp werden könnte. Der Endanflug zog sich gefühlt ewig, die Zahlen auf dem LX9000 nahmen zu und ab. Letztlich schafften wir es über die erste Jurakette bis nach Matzendorf – dort mussten wir jedoch den Motor starten. Nach etwa 5.5 Stunden Flugzeit landeten wir schliesslich wieder in Dittingen.
In Serres wurden an diesem Tag ebenfalls schöne Flüge gemacht – allerdings entwickelte sich die Thermik erst ab etwa 14:00 Uhr. Ein Teil der Gruppe trat dann bereits am Freitag die Heimreise an, der Rest folgte am Samstag.
Fazit der Woche: kein einziger Regentropfen, aber dennoch nur mittelmässige Flugbedingungen, bedingt durch die kanadischen Rauchpartikel, die sich über Europa legten. Nichtsdestotrotz konnten 40 schöne Flüge ab Serres gemacht werden, mit gesamt über 8’000km und 168 Flugstunden.
Die letzte Qualifikationsrunde der Sailplane Grand Prix Serie 12 fand vom 24. bis 30. Mai im südpolnischen Nowy Targ statt. Der hochkarätig besetzte Wettbewerb lockte 20 Pilotinnen und Piloten an – darunter mehrere Weltmeister wie den Polen Sebastian Kawa, der bisher 38 Medaillen bei Segelflug-WMs gewann und 2021 die SGP-Serie 10 für sich entschied.
Nach fünf spannenden Rennen im anspruchsvollen Gelände des Tatra-Gebirges hatten vor dem letzten Wertungstag noch fünf Piloten realistische Chancen auf den Gesamtsieg – und auf einen der beiden verbleibenden Startplätze für das große Finale im französischen Saint Auban.
Entscheidung am letzten Tag
Das entscheidende sechste Rennen gewann der Litauer Gintas Zube, gefolgt von Stanislaw Biela aus Polen. Mit diesem zweiten Platz sicherte sich Biela den Gesamtsieg beim SGP Polen, während Zube als Gesamtzweiter ebenfalls das Ticket nach Frankreich löste.
Sebastian Kawa, der in Nowy Targ mit der neuen Diana 4 antrat, landete gemeinsam mit Landsmann Marek Sawczuk auf Rang drei der Gesamtwertung.
Damit stehen alle Teilnehmer für das SGP-Finale der Serie 12 fest, das vom 24. bis 30. August in Saint Auban (Frankreich) ausgetragen wird. Ein packendes Saisonfinale ist garantiert – nicht verpassen!
Schon beim Schlepp der 113er Klasse, die kurzfristig wieder auf die Außerteuchen umgebucht wurde, zeigte sich: Die Wetterentwicklung lief wie prognostiziert. Auch wenn das Hochschleppen individuell mal etwas länger dauern konnte – an dieser Stelle ein Lob an unsere drei Schlepp-UL mit Rotax 915/916: Was für eine Performance!
In der Luft zeigte sich das Wetter dann etwas zäher als am Vortag – die Schnitt-Geschwindigkeiten entsprechend niedriger. Besonders auffällig: Die Offene Klasse war diesmal klar schneller unterwegs als die 113er – das Kräfteverhältnis also wiederhergestellt.
Ab halb vier wurde es richtig „busy“ über der Ziellinie – die 113er im finalen Überflug. Johannes Stöckl, lokaler Pilot und Junior, sicherte sich nicht nur den Tagessieg, sondern auch souverän den Gesamtsieg. Alessandro Giaiotti aus Italien landete auf Tages- und Gesamtrang zwei. Auf Platz 3: David Richter Trummer – mit der wohl schnellsten Libelle aller Zeiten. Im Gesamtklassement verteidigte Thomas Küenzi aus der Schweiz mit Platz 9 seinen dritten Rang. Ute Baranowski gewann die inoffizielle Damenwertung und wurde Gesamtvierte.
In der Offenen Klasse drehte Bernhard Leitner aus Innsbruck am letzten Tag nochmal richtig auf und fing Stanislaw Biala (Polen) noch ab. Rainer Cronjäger holte sich den zweiten Tagessieg – ganz in seinem Stil: „Kann so bleiben.“ Und es blieb so!
Sein Flugbericht liest sich wie ein Gedicht: Abflug mit ordentlicher Höhe über die Turracher Höhe, dann satte 4 m Steigen an einer Wolke nördlich davon bis auf 3700 m. Auch der Endanflug sportlich – aber wieder halfen 4 m/s, diesmal ab Weißensee. Alles gut!
Endstand Offene Klasse nach sieben Wertungstagen und beeindruckenden 51.886 geflogenen Kilometern: 1. Bernhard Leitner, 2. Stanislaw Biala und 3. Guido Achleitner.
Sonderwertung: Außenlandemeister – mit drei Außenlandungen gewinnt Wojtek Kubiak und wird mit der legendären „Pink Kuh“-Torte belohnt.
AAC-typisch: Jeder Teilnehmer und Helfer bekommt etwas – auch Feldkirchens Bürgermeister Martin Treffner ließ es sich nicht nehmen, tatkräftig beizutragen. Die Großsponsoren spendierten Preisgelder: 600 € für Platz 1, 300 € für Platz 2, 150 € für Platz 3 – pro Klasse!
Zum Abschluss: Geschenke von den Piloten an Quaxi, und vom Team an Martin – eine schöne Geste zum Schluss eines großartigen Wettbewerbs.
Wenn Segelflug auf die Alpen trifft oder: wie man mit neun Piloten, ein paar Cumuluswolken und einer Portion Thermikglück einen unvergesslichen Flugtag zaubert.
Der Start: 9 Piloten, 1 Mission, unendlich viele Möglichkeiten
Was braucht man für einen perfekten Segelflug-Wettkampftag? Richtig: neun mutige Piloten (acht davon im kuscheligen Doppelsitzer, einer solo im schicken Discus 2b), ein paar vielversprechende Cumuli und den unbändigen Willen, der Thermik zu zeigen, wer das Sagen hat.
Der erste Start erfolgte um 10:44 Uhr – nicht zu früh, nicht zu spät, sondern genau richtig für das, was Meteorologen als „zügige Thermikentwicklung“ bezeichnen. Der letzte Pilot hob um 12:44 Uhr ab und es zeigte sich, dass es die Thermik ernst meint. Perfekte Bedingungen für eine 2-Stunden-Freeflight-Aufgabe im Sprint-Format. Das ist der Modus, bei dem WeGlide automatisch die besten 120 Minuten mit dem höchsten Durchschnittstempo heraussucht. Clever, oder? Es gibt keine klassischen Wendepunkte, man kann einfach fliegen, was das Zeug hält.
Zwei Flugstile, zwei Welten
Einige unserer Piloten entschieden sich für die bewährte Strategie „in der zu Nähe bleiben, auch wenn’s unfreiwillig ist“. Diese Gruppe drehte tapfer ihre Runden rund um den Walensee. Nicht etwa, weil sie die Aussicht so besonders schätzten – obwohl diese wirklich traumhaft war -, sondern weil sich die Thermik bei den Churfirsten einfach nicht so recht zeigen wollte wie erhofft.
Besonders die Spätstarter hatten es schwer. Während die frühen Vögel schon in der warmen Luft badeten, kämpften sie noch um jeden Meter Höhe. Das Ergebnis: Sicherheit geht vor. Alle sind heil gelandet, und das ist bekanntlich die wichtigste Regel im Segelflug.
Unterengadin, wir kommen
Die zweite Gruppe hatte offenbar beim Frühstück Mut-Müesli gegessen und stürzte sich kopfüber in die alpine Abenteuerzone. Ziel: Unterengadin – Diese Helden flogen vorbei an Samedan (wo andere Urlaub machen), über den beeindruckenden Ofenpass – eine echte Alpen-Wasserscheide und definitiv nichts für Menschen mit Höhenangst -, über Zernez und durch den Nationalpark.
Der Ofenpass wurde dabei zu einem der absoluten Höhenfenster des Tages und zum perfekten Beweis dafür, dass man mit einem Segelflugzeug spektakuläre Aussichten geniessen kann. Alpiner geht es kaum!
Die Zahlen: Wenn Zentimeter über Sieg entscheiden
Jetzt wird’s spannend: Die Top 5 lagen so eng beieinander, dass man schon fast ein Mikroskop brauchte, um die Unterschiede zu erkennen. Ganze dreieinhalb Punkte trennten die Spitzengruppe – das ist segelflugmässig praktisch ein Fotofinish.
Die geflogenen Sprintdistanzen bewegten sich zwischen 171 und 182 Kilometern bei Geschwindigkeiten von 88.4 bis 91.3 km/h. Das zeigt: Manchmal entscheidet wirklich ein halber Punkt über Sieg oder Niederlage.
Das Finale: Gewitter, Grill und glückliche Gesichter
Was für ein Tag! Hitze nicht nur am Boden, sondern auch in der Luft – im wahrsten Sinn des Wortes. Ein grosser Dank geht an alle Organisatoren, meinen geduldigen Lehrmeister auf dem hinteren Sitz und natürlich an den DMSt-Index, der uns den Sieg beschert hat. Manchmal braucht man eben auch ein bisschen Glück.
Aber das Schöne am Segelfliegen ist, dass das Ergebnis gar nicht das Wichtigste ist. Als die Gewittergefahr zunahm, haben wir klug entschieden, den Tag rechtzeitig zu beenden. So blieb Zeit für das eigentliche Highlight: ein Grillfest mit zufriedenen Gesichtern und spannenden Fluggeschichten.
Für mich persönlich war das Lernen der grösste Gewinn. Gerade beim Gebirgsflug bleibt es immer spannend: Die Berge verzeihen keine Nachlässigkeit, belohnen aber taktisches und kluges Fliegen mit unvergesslichen Erlebnissen. Und es gilt für mich, dass es noch viel zu lernen gibt.
Ein besonderer Dank geht an unsere zwei Grillmeister – ohne Euch wäre der Tag nur halb so schön gewesen. Denn was nützt der beste Segelflug, wenn man danach nicht bei Bratwurst und kühlen Getränken darüber fachsimpeln kann?
Mitmachen lohnt sich
Mein Tipp an alle Neueinsteiger und Noch-nicht-Mitmacher: Traut Euch zum nächsten Glider Cup in Schänis. Ihr lernt nicht nur jede Menge über Segelfliegen, Wetter und Taktik, sondern erlebt auch eine fantastische Gemeinschaft.
In diesem Sinn: Bis zum nächsten Mal in der Luft – hoffentlich mit noch mehr mutigen Piloten, die sich trauen, die Alpen unsicher zu machen.
Die Deutsche Meisterschaft in der 18-Meter-Klasse am Flugplatz Feuerstein ist fulminant gestartet – mit schnellen Rennen, fordernden Wetterlagen und beeindruckenden Leistungen. Ein Rückblick auf die ersten sieben Tage des Wettbewerbs:
Tag 1: Auftakt mit Tempo
Zum Auftakt präsentierte sich der Himmel gnädig – das Ergebnis: hohe Schnitte und glückliche Rückkehrer. Mario Kiessling sicherte sich mit 135,93 km/h den ersten Tagessieg, gefolgt von Philip Goralski und Michael Streit
Tag 2: Blau, schnell und souverän
Trotz Blauthermik meisterten alle Piloten die 280-km-Racing-Task nach Meiningen und zurück – ohne Motorhilfe. Tobias Meiler siegte mit 109,42 km/h, dicht gefolgt von Sebastian Huhmann und einem Doppeldritten: Klaus Kalmbach und Conrad Hartter.
Tag 3: Taktisch im AAT
Die Pflicht zur AAT-Aufgabe führte ins ostbayerische Mittelgebirge. Innerhalb von 55 Minuten waren alle in der Luft – eine organisatorische Glanzleistung. Ein richtig guter Tag im komplett Blauen und ein starker Auftritt von Alexander Schmid, der mit 112,87 km/h auf heimischem Terrain den Tagessieg holte. Matthias Sturm und Philip Goralski komplettierten das Podium. Die Aufgabe über 350 km war bei reiner Blauthermik kein Selbstläufer.
Tag 4: Landefeld statt Ziellinie
Die Racing-Task Richtung Zwickau wurde zum Prüfstein. 14 Piloten mussten den Motor bemühen, einige landeten außen – zum Glück ohne Schäden. Tobias Breithaupt siegte mit 83,33 km/h, gefolgt von Bernd Krimmer sowie Mario Kießling und Klaus Kalmbach auf Rang drei.
Tag 5: Pause für Mensch und Maschine
Nach dem fordernden Vortag gönnte die Wettbewerbsleitung Piloten und Crew eine wohlverdiente Auszeit. Beim abendlichen Bergfest wurde in entspannter Atmosphäre gefeiert.
Tag 6: Windiger Kampf, knapper Sieg
Trotz kräftigem Westwind ging es auf eine 2,5-Stunden-AAT. Michael Petzold gewann mit 91,09 km/h, vor Stephan Bosch und Klaus Kalmbach. Die schwierigen Bedingungen forderten erneut viel von den Teilnehmern.
Tag 7: Anspruchsvoll trotz guter Optik
Das Wetter sah besser aus als es war. Dennoch setzte sich erneut Mario Kießling durch – diesmal mit 118,32 km/h. Platz zwei ging an Andrea Kühl, Rang drei an Stephan Bosch. Der folgende 8. Tag wurde witterungsbedingt neutralisiert.
Zwischenbilanz: Die DM 2025 zeigt einmal mehr, wie fordernd der Wettbewerb in der 18-Meter-Klasse sein kann – sowohl meteorologisch als auch sportlich. Organisation, Stimmung und sportliche Fairness stimmen – und das nächste Hochdruckgebiet wartet schon.
Nach zwei Vorfällen mit dem elektrischen Triebwerk des Jonker JS3 RES hat der Hersteller das System bis auf Weiteres stillgelegt.
In einem Schreiben vom 23. Juni informiert Jonker über zwei separate Ausfälle. Im ersten Fall kam es während eines Selbststarts zum Motorausfall. Der Pilot konnte den Flugplatz nicht mehr erreichen und das Segelflugzeug wurde bei der Außenlandung beschädigt. In einem zweiten Fall setzte sich während des Fluges die Anzeigeeinheit des Triebwerks zurück. Die Landung verlief jedoch problemlos.
Als Reaktion darauf hat M&D Flugzeugbau ein Service-Bulletin (SB-MD11-006) veröffentlicht. Betroffen sind rund 100 Flugzeuge mit RES-System – die Flugzeuge selbst dürfen weiter betrieben werden, das Triebwerk jedoch nicht.
Am Freitag, 20. Juni, trafen sich Vertreter von Solo, M&D und Jonker, um die Ursachen zu analysieren. Laut Jonkers nordischem Vertreter Arne Boye-Møller wird derzeit intensiv an einer Lösung gearbeitet. Erste Analysen deuten darauf hin, dass beim schweren Vorfall während des Starts beide Rückmeldekanäle für die Triebwerksposition ausfielen – vermutlich aufgrund eines Fehlers in der Steuerung. Das Zurücksetzen der Anzeigeeinheit im zweiten Fall könnte durch Überhitzung verursacht worden sein – ein bekanntes Risiko bei sensibler Elektronik.
Vom 15.-27. Juni 2025 fand der Fluglehrerkurs in Amlikon statt. Sechs TeilnehmerInnen aus der Deutschschweiz nahmen teil und wurden auf ihre zukünftige Tätigkeit vorbereitet. Das zweiwöchige Ausbildungsprogramm besteht jeweils aus praktischen, theoretischen und didaktischen Teilen, Longbriefings, Lehrgesprächen und vielen Flugübungen sowie Eigentraining – letztem Feinschliff im Fliegen vom hinteren Sitz – Trudel-Training, Windenstarts und Interventions-Training mit Rollenspielen.
Die Experten auf dem Vordersitz spielten bei jedem Flug andere Schülertypen, um die Neo-Instruktoren auf den Schulalltag vorzubereiten. Trotz langer Tage blieb auch Zeit für eine Abkühlung im Pool und interessante Gespräche am Feuer. Mit einem gut gefüllten Rucksack an wertvollen Erfahrungen können die neuen Fluglehrer ihre Tätigkeit in ihren Vereinen beginnen. Als Experten waren Roland Bieri, Pepe Schäuble, Alois Lüthold, Heinz Brem und Matteo Morisoli im Einsatz. Fotos: ‚SFVS‚.
Am Flugplatz Nordhorn-Lingen wird am längsten Tag des Jahres, der Sommer-Sonnenwende, traditionell der „Longest Day“ gefeiert, ein besonderer Segelflugtag.
Freizeit-Pilot/-innen starten mit ihren Flugzeugen im Morgengrauen und fliegen bis zum Sonnenuntergang. Der Ablass wird von vielen Segelflugvereinen in Deutschland begangen. Der „Longest Day“ ist auch beim Luftsportring Grenzland e.V. in Nordhorn Tradition. Am 21. Juni 2025, dem längsten Tag des Jahres, konnten Zuschauer die Segelflieger bei ihren Flügen beobachten.
Der Tag wird auch als Gelegenheit für ein geselliges Beisammensein genutzt. Der erste Start erfolgt traditionell mit der Seilwinde, sobald die Sonne aufgeht. Die Piloten genießen das Farbschauspiel des Sonnenaufgangs und die lange Flugzeit am längsten Tag des Jahres. Bildausschnitt aus ARD-Mediathek.
Der folgende Bericht wurde zwar vor 23 Jahren verfasst, dennoch ist er auch heute noch „nicht aus der Zeit gefallen“.
Tag 1: Der Blick nach Süden vom 18. Juni 2002 verheißt Sommer: Über dem Tösstal (Zürcher Oberland) steigen Frieder Wolfart und Simon Leutenegger im Doppelschlepp auf – geistig schon jenseits des Alpenkamms, wo erste Cumuli in abgeschiedenen Hochtälern locken. Am Gufelstock im Glarnerland finden sie erste Thermik, steigen auf 3’300 Meter – der Traum, von Winterthur bis ins südfranzösische Vinon zu fliegen, scheint greifbar.
Matterhorn, vor dem Sprung – Fotos von Frieder Wolfart
Die Route führt über Flims und das Engadin zum Gornergrat – dort, auf über 4’000 Meter, fällt um 16:30 Uhr die Entscheidung: weiter Richtung Süden, das Matterhorn zur Linken bzw. Rechten umrundend – als symbolischer Meilenstein auf dem Weg in die Provence.
Nach dem Sprung, Richtung Aostatal: Die Wetteroptik lässt keine Wünsche offen
Im Aostatal, über den Gletschern von Rhêmes und Val d’Isère, verdichten sich die Aufwinde. Spätestens über dem Serre-Ponçon und der Dormillouse stellt sich das Gefühl ein: der Flug trägt. Ein schnelles Geradeausfliegen über die typischen Brisenaufwinde der Haute-Provence bringt Frieder und Simon zügig nach Süden. Um 19:45 Uhr landen beide in Vinon – begleitet vom Duft von Thymian und dem letzten Licht über dem Luberon. Die Gletscherluft weicht Zikadengesang und provenzalischer Kulinarik.
Um 18:45 Uhr: Einflug an der Dormillousse in die berühmteste Rennstrecke der SüdalpenDas ist der Querschnitt durch den Schluss des Fluges mit der Steigphase im Geradeausflug an der Krete des Chemin, der letzten Thermik südlich der Trois Evêchés und dem sagenhaften Endanflug über 80 km.Flugweg nach Vinon (SeeYou): Dienstag, 18.Juni 2002, Pilot: Simon Leutenegger, Flugzeugtyp: DG-303
Tag 2: Zurück mit der Thermik
Der Morgen vom 19.Juni 2002 in Vinon ist warm, die Thermik verhalten – doch erste Cumulus über dem Plateau von Valensole bringen ab 12:30 Uhr den Durchbruch. Wieder starten Frieder und Simon als Erste. Bereits sechs Minuten später steigen sie mit 2–3 m/s in die Höhe – diesmal führt der Weg durch die Coupe, über den Lucy und das Tête d’Amont, mit 5 m Steigen auf 4000 Meter – zurück zum Aostatal.
Tag 2: die Einstiegskante des Coupe
Im Gegensatz zum Vortag wählen sie nun den direkten Weg ins Wallis. Der Himmel bleibt gut gelaunt, nur über dem Berner Oberland kündigen sich Gewitter an. Am Oberalp wird das Steigen zur Geduldsprobe, aber schließlich reicht es doch für einen sicheren Endanflug.
Auf dem Rückweg über der Schöllenen
Um 18:20 Uhr landen die beiden wieder in Winterthur – reich an Eindrücken, erfüllt von einem Flug, der Hochgebirge und Mittelmeer auf poetische Weise verband.
Im Osten die Gewitter, im Westen die Sonne. Dem Rückflug von Vinon nach Winterthur steht nichts mehr im Wege.
Am 16. Mai 2025 feierte die Innsbrucker Segelfliegervereinigung ihr 75-jähriges Bestehen – ein stolzes Jubiläum, das auf der vereinseigenen Piazza gebührend begangen wurde. Trotz kühlen und wechselhaften Wetters herrschte ausgelassene Stimmung unter Mitgliedern, Freunden und Gästen.
Ein besonderes Highlight war der Film von Arnold Zorec, der mit historischen Aufnahmen aus Fliegerlagern und Ziellandewettbewerben für nostalgische Momente sorgte. Begleitet wurde der Abend von lebhaften Gesprächen, Anekdoten über legendäre Landungen – und natürlich von Speis und Trank in bester Vereinsmanier.
Schulungserfolge und erste Streckenflüge
Auch fliegerisch zeigt sich der Verein 2025 in bester Verfassung: Die Segelflugausbildung läuft auf Hochtouren. Mit Michael Wörndle absolvierte am 24. Mai bereits der vierte Flugschüler in dieser Saison seinen ersten Alleinflug. Nur wenige Tage später schloss Marvin Steyrer seine Ausbildung ab – inklusive eines 5-Stunden-Flugs als Teil seines Silber-C-Abzeichens. Als nächstes steht der 50-km-Streckenflug an.
Marvin Steyrer stolz nach erfolgreich absolvierter Prüfung.
Ebenfalls bemerkenswert: Jungpilot Sam White (Absolvent 2024) legte am 30. Mai erfolgreich seinen 50-km-Flug nach Kufstein zurück und bereitet sich nun auf den Umstieg auf die moderne Vereinsflotte mit ASK-21 und LS4 vor.
Sam White happy nach seiner Landung am Flugplatz Kufstein-Langkampfen
Fazit: Ein Jubiläumsjahr mit viel Rückenwind – in der Luft wie am Boden. Die Innsbrucker Segelfliegervereinigung blickt stolz zurück und motiviert nach vorne.
Nach einjähriger Pause kehrte der Luftsportverein Hörbach e.V. in den diesjährigen Osterferien für zwei Wochen zurück nach Serres in die südfranzösischen Seealpen. Die Region präsentierte sich ungewöhnlich winterlich: Eine für die Jahreszeit selten starke Schneedecke sorgte für eindrucksvolle Panoramen und ideale Fotomotive.
Fliegerisch zeigte sich die erste Woche von ihrer besten Seite. Bis auf einen wetterbedingt unfliegbaren Tag konnten die Piloten täglich starten und nutzten das vertraute Fluggebiet intensiv. Gleich zum Auftakt wartete die Thermik mit einer außergewöhnlichen Basis von 4’800 Metern auf – ein Rekordwert für das Frühjahr. Auch die typischen Wellenwetterlagen kamen nicht zu kurz: An zwei Tagen wurden Höhen von rund 5’500 und sogar 6’000 Metern erreicht.
Die zweite Woche verlief wettertechnisch weniger erfreulich. Fünf verregnete Tage – für die ansonsten sonnenverwöhnte Region eher untypisch – schränkten den Flugbetrieb deutlich ein. Die Zeit wurde jedoch sinnvoll genutzt: Mitglieder des Vereins arbeiteten intensiv an Förderanträgen für das geplante E-Windenprojekt und unternahmen Wanderungen in der landschaftlich reizvollen Umgebung.
Trotz der wetterbedingten Einschränkungen zieht der Verein eine positive Bilanz: Die Reise bot eindrucksvolle Flugerlebnisse, produktive Projektarbeit und unvergessliche Naturimpressionen in den französischen Alpen.
Das traditionsreiche Dannstädter Vergleichsfliegen fand an zwei verlängerten Wochenenden mit rund 50 Teilnehmenden in zwei Klassen statt. Trotz wechselhafter Wetterbedingungen – von Regen und Wind bis zu Gewittern und gelegentlicher Thermik – konnten an vier von sechs Tagen Wertungsflüge durchgeführt werden.
Wechselhafte Bedingungen, variable Aufgaben
Bereits der erste Wertungstag brachte eine Neutralisation für die Gemischte Klasse; die Clubklasse konnte zumindest Erfahrung mit schwierigen Bedingungen sammeln. Am zweiten Tag sorgte Blauthermik für herausfordernde Flüge. Während einige Piloten frühzeitig außenlanden mussten, nutzten andere – wie die Tagessieger Jürgen Rusch (Gemischt) und Peter Fabian (Clubklasse) – geschickt die wenigen nutzbaren Aufwinde. Franziska Pawel und Benjamin Ilchmann belegten erfreuliche Tagesränge 3 und 7 in der Clubklasse.
Team Bensheim am Start, Benjamin Ilchman rechts.
Tag 3: Blitz und Platzierungen
Mit der heraufziehenden Gewitterluft wurde eine variable Aufgabe entlang des Pfälzer Walds ausgeschrieben. Benjamin Ilchmann brillierte mit einem starken Flug auf Tagesrang 2, dicht gefolgt von Franziska Pawel auf Platz 3. Beide zeigten taktisches Geschick, auch wenn die Bedingungen anspruchsvoll blieben. In der Gesamtwertung kletterten sie auf Platz 4 (Pawel) und 6 (Ilchmann). Ein Gewitter am Abend führte zu Sachschäden im Lagerbereich, blieb aber glücklicherweise ohne Personenschäden.
Baumabbruch
Weitere Wertungstage – durchwachsen, aber lehrreich
Der vierte Tag fiel komplett dem Regen zum Opfer. Am fünften Tag wurde erneut eine AAT ausgeschrieben. In der Clubklasse kam lediglich ein Pilot – Benjamin Ilchmann – nach Dannstadt zurück, weshalb der Tag später neutralisiert wurde. Die gemischte Klasse konnte gewertet werden: Stefan Schneider und Stefan Zirngibel erreichten Tagesrang 5 und verbesserten sich auf Gesamtplatz 13.
Abschluss
Der sechste Tag startete regulär, wurde aber wegen Regen schließlich neutralisiert. So blieb mehr Zeit für die Siegerehrung und die traditionelle Abschlussfeier.
Fazit: Trotz der schwierigen Wetterlage zeigten die Bensheimer Piloten solide Leistungen, allen voran Franziska Pawel und Benjamin Ilchmann. Dank guter Organisation und viel Teamgeist wurde das Vergleichsfliegen auch dieses Jahr zu einem besonderen Erlebnis. Quelle: ‚sfg-bensheim‚. Ulrike Pawel
Am Wochenende des 3. und 4. Mai fand der interne Streckenflug-Wettbewerb der SG Schaffhausen statt. Zehn angemeldete Pilotinnen und Piloten versprachen einen spannenden Anlass – doch das Wetter machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.
Trotz mäßiger Prognosen trafen sich alle Teilnehmenden gut gelaunt bereits vor 9 Uhr auf dem Flugplatz. Im ausführlichen Briefing erläuterte Mike die aktuelle Wetterlage und schlug eine etwa 100 km lange Dreiecksaufgabe in Richtung Süddeutschland vor.
Nach mehreren Startverschiebungen hoben ab 13:30 Uhr die ersten Flugzeuge ab. Doch die erhoffte Thermik blieb aus: Die Wolkenbasis lag deutlich tiefer als angekündigt, Auflockerungen blieben aus, und der Wind zerriss die wenigen Thermikansätze. Immerhin konnten sich die Teilnehmenden am Randen/Hagen in der Luft halten – in der Hoffnung auf Wetterbesserung, die jedoch ausblieb.
Gegen 16 Uhr wurde der Wettbewerb neutralisiert. Einige kehrten direkt zurück zum Flugplatz, andere nutzten die Gelegenheit, das fliegbare Wetter entlang des Randens zu genießen.
Auch der Sonntag fiel wetterbedingt aus. Beim gemütlichen Zusammensitzen zum Abschluss herrschte dennoch eine positive Stimmung.
Ein besonderer Dank gilt Mike für die hervorragende Organisation sowie allen Teilnehmenden, dem Schlepppiloten und den zahlreichen Helferinnen und Helfern, die diesen Tag möglich gemacht haben.
Nach zehn spannenden Rennen unter wechselhaften Wetterbedingungen wurden bei den 39. FAI Segelflug-Weltmeisterschaften im tschechischen Tábor die neuen Weltmeister in den Klassen 15m, Standard und Club gekürt.
In der 15m-Klasse feierte Łukasz Grabowski (Polen) seinen ersten Weltmeistertitel. Mit einem achten Platz im abschließenden Rennen überholte er Tom Arscott (Großbritannien) knapp um 12 Punkte.
Resultate der15-m-Klasse
1.Rang: POL – Łukasz Grabowski – Diana 2
2.Rang: GBR – Tom Arscott – Ventus 2a
3.Rang: FRA – Maximilian Seis – JS-MD
In der Standardklasse setzte sich der Belgier Jeroen Jennen durch. Jeremy Hood (Großbritannien) belegte Rang zwei, gefolgt von Jakub Barszcz (Polen) auf Platz drei. Im Team-Cup konnte sich jedoch Polen den Gesamtsieg sichern, vor Großbritannien und Deutschland.
Resultate der Standard-Klasse
1.Rang: BEL – Jeroen Jennen – LS 8a
2.Rang: GBR – Jeremy Hood – LS 8-18
3.Rang: POL – Jakub Barszcz – LS 8-18
In der Clubklasse gelang Stefan Langer (Deutschland) mit seinem dritten WM-Titel ein besonderer Erfolg. Mit einem souveränen letzten Flug baute er seinen Vorsprung auf 183 Punkte aus. Alexandre Fierain (Frankreich) und Timothy Fletcher (Großbritannien) komplettierten das Podium.
Die Wetterprognose für Samstag, 31. Mai 2025 war gut: ordentliches Wetter im Jura und sehr gutes Flugwetter in den Alpen. Es waren schwache Winde aus Südwest vorhergesagt, mit Kumulierung und hohen Basen in den Alpen bis zu 4000 m. Unser Plan war ein Flug in die Ostalpen. Entsprechend haben wir die O2-Anlage vor dem Flug eingerichtet. Skysight prognostizierte die ersten Quellwolken im Napf für 12 Uhr mit einer Basis von 2000 m.
Der Start erfolgte kurz nach 11:30 Uhr. Bald bemerkte Jörg, dass der Bildschirm des LX9000 auf dem hinteren Sitz unverändert den Dittinger Ausschnitt zeigte. Wir konnten das Problem trotz Ein- und Ausschalten nicht mehr beheben. Zwischen der Aare und Langenthal klappten wir auf einer Höhe von 2’000 m den Motor ein und begannen den Gleitflug Richtung Napf. Dort angekommen, konnten wir tatsächlich unter einer kleinen Wolke auf über 2’000 m steigen.
Der Startort: der Flugplatz Dittingen im Jura.
Das ATIS von Emmen meldete keine aktivierten Lufträume für Emmen und Buochs. Für den Weiterflug entschieden wir uns für die Wolken nördlich von Sarnen. Allerdings brauchten wir etwas Zeit, bis die Thermik richtig zentriert war. Der Himmel in der Innerschweiz sah sehr blau aus. Die Quellwolken auf dem Hauptkamm waren unerreichbar. Es bildeten sich aber immer wieder kleine Wolken-Fetzen, die wir Etappe für Etappe anflogen. Zudem tummelten sich viele Gleitschirme in der Luft, die ebenfalls wichtige Thermikindikatoren waren. Die weiteren Stationen: Engelbergertal, Altdorf, Klausenpass, Glarnerland.
In der Nähe vom Pizol stiegen wir erstmals über 3’500 m. Der Blick Richtung Osten war atemberaubend. Der Himmel war voller «knackiger» Quellwolken, soweit das Auge reichte. Danach ging es über die Calanda, Chur, und weiter über Davos. Beim Flüelapass erreichten wir erstmals die 4.000-Meter-Marke. Nun montierten wir Sauerstoff für die nächsten Stunden. Zwischen Zuoz und Zernez querten wir das Engadin. In der Region Müstair flogen wir ins Südtirol ein und überflogen das Tal, das nach Meran führt. Die Hochalpen sind an dieser Stelle gefühlte 100 km breit, alles ist weiß und die Orientierung ist schwierig.
Nun flogen wir Richtung Innsbruck. Die Wetterbedingungen waren hervorragend. Allerdings bereitete uns der Luftraum um Innsbruck Kopfzerbrechen. Zudem erreichten wir langsam vier Uhr, unser Zeitziel zum Umkehren. Der Rückflug führte wie bisher auf komfortabler Höhe Richtung Ischgl, weiter über Klosters und Arosa. Unser Ziel war es, durch das Vorderrheintal nach Andermatt zu fliegen und dort die Endanflughöhe zu erreichen. Über das Parpaner Rothorn gelang der Einflug auf die Südseite des Vorderrheintals dann auch perfekt.
Trotz der wunderbar gezeichneten Wolkenstraße fehlte im Raum Sedrun die passende Thermik. Wir verloren etwas an Höhe in einer Region, in der wir eigentlich unsere Maximalhöhe erreichen wollten. Durch den Talwechsel bei Sedrun besserte sich das Vario wieder. Die Endanflughöhe von 3.700 m erreichten wir oberhalb Göschenen. Der Weiterflug erfolgte auf der Nordtalseite des Susten, dann vorbei am Titlis über das Melchtal und den Sarnensee. Danach ging es wieder über den Napf und das Mittelland nach Hause. Anfänglich waren wir skeptisch, ob die Höhe reichen würde, aber am Ende mussten wir von Göschenen bis Dittingen keinen Kreis mehr fliegen. Fazit: Ein toller Flug ohne nennenswerte Tiefpunkte in einer atemberaubenden und wechselhaften Gebirgs- und Wolkenwelt.
Nach vier wetterbedingt abgesagten Wertungstagen gingen am 9. Juni 14 Pilot/-innen, davon zwei Frauen, für den einen, entscheidenden Flug über 501.59km an den Start. Der Flug führte von Buttwil in den Jura zur Vue-des-Alpes, in den Schwarzwald zum Schluchsee und zurück nach Buttwil. Nach einem spannenden Flug platzierten sich die ersten fünf Piloten innerhalb von gerade mal 20 Wertungspunkten.
Nach dem Titelgewinn im Jahr 2023 kann sich Moriz Urwyler von der SG Thun erneut auf dem obersten Podestplatz aufstellen:
Vom 7. bis 11. Juni 2025 konnte in Hütten-Hotzenwald an zwei Wertungstagen der beliebte Streckenflug-Wettbewerb über dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb ausgetragen werden.
Resultate Club- & Newcomer
Rang: Florian Ruckert, SC Uetersen, Ka 6
Rang: Kiefer & Kiefer, MLV Müllheim, Bergfalke
Rang: Oliver Wolfinger, SFZ Königsdorf, Ka 6
Resultate Standard-Klasse
Rang: Timo Fuchs, FG Wolf Hirth, Discus BT
Rang: Marzelin Gross, FG Saulgau, LS 4
Rang: Wolfgang Böhme, FC Bad Berka-Weimar e.V., LS 4
Resultate Offene Klasse
Rang: Kessler & Kluge, FG Wolf Hirth, Duo Discus T WL
Am unweit von Alpen und Chiemsee gelegenen Flugplatz Vogtareuth Zeuge gab es ein besonderes Ereignis: Der Segelflugschüler Felix Ziemann von der Flugsportgruppe Bölkow e.V. startete am Freitag, den 16. Mai 2025, zu seinem ersten Alleinflug. Felix, 26 Jahre, zu Hause in Rott am Inn, ist von Beruf Glaser und hat 2024 mit dem Segelfliegen begonnen.
Trotz bewölktem Himmel und immer wieder aufkommendem Regenschauern hob Felix im Doppelsitzer Janus D-7246 erstmals ohne Fluglehrer vom Flugplatz Vogtareuth ab. Die Schleppmaschine, Typ Remoqueur zog Felix auf rund 600m Höhe über Vogtareuth, bis Felix das Schleppseil vom Segelflugzeug ausklinkte und den lautlosen Flug begann. Insgesamt drei Platzrunden mit 30 min Flugzeit legte er unterbrochen von Regenschauern souverän zurück – ganz allein im Cockpit. Ein Moment, den kein Pilot je vergisst.
„Das ist schon seltsam, wenn das erste Mal keiner mehr hinten sitzt. Da geht einem ordentlich die Muffe“, sagte Felix nach der Landung mit einem Lächeln. Die Anspannung war ihm noch anzumerken, doch der Stolz überwog sichtlich. Die beiden Fluglehrer und Vereinsmitglieder zeigten sich begeistert von seiner Leistung: Zitat Bayerlein.
Natürlich durfte auch die traditionelle „Alleinfliegertaufe“ nicht fehlen: Nach dem dritten Solo-Flug erhielt Felix nicht nur einen Blumenstrauß mit Brennnesseln – damit er künftig immer mit dem richtigen Gefühl mit dem Steuerknüppel hantiert, auch das Hosenbodengefühl wurde sensibilisiert. Nach einer kurzen Gesangseinlage durch die Vereinsmitglieder nahm Felix dann die Glückwünsche aller entgegen. Die Flugsport-Gruppe Bölkow e.V. ist stolz auf ihren Nachwuchspiloten und freut sich, Felix auf dem weiteren Weg zur Segelfluglizenz begleiten zu dürfen. Der nächste Meilenstein für Felix ist die Umschulung auf den Vereins-Discus. Die Flugsportgruppe Bölkow wünscht Felix alles Gute für die weitere Ausbildung bis zum Erwerb der Pilotenlizenz.
Die Flugsportgruppe Bölkow e.V. freut sich jederzeit über Piloten und Interessenten jeden Alters, die den Flugplatz Vogtareuth, wegen seiner perfekten Lage im Alpen-Vorland, nördlich Rosenheim, zwischen Chiemsee und München, als hervorragenden Ausgangspunkt für Strecken- und Lust-Flüge in die Alpen, aber auch im Alpenvorland nutzen möchten. Neben den Vereinsegelflugzeugen bietet die Flugsportgruppe Bölkow e.V. eine Schleppmaschine DR400, Reisemotorflugzeug TB-200 auch eine 600m Asphaltbahn, die ganzjährigen Flugbetrieb erlaubt. In der Halle der Flugsportgruppe Bölkow e.V. stehen Stellplätze für die Unterstellung privater Segelflugzeuge und Segelflugzeug Anhänger bereit.
Die Sportfördergruppe Altenstadt der Bundeswehr nimmt wieder Sportsoldatinnen und Sportsoldaten Segelflug auf. Interessierte können ihre Bewerbung noch bis 15. August 2025 an den Fachbereich Segelflug in der DAeC-Geschäftsstelle senden.
Die Bundeswehr fördert neben vielen anderen Sportarten Spitzensportlerinnen und Spitzensportler in der Disziplin Segelflug als militärische Sportart. In der Disziplin Segelflug stehen bis zu vier Plätze für Soldatinnen und Soldaten in die Sportförder-Gruppe Altenstadt zur Verfügung, die der Betreuungs-Truppenteil für elf Monate sein wird.
Sportsoldatinnen und Sportsoldaten erhalten als freiwillige Wehrdienst-Leistende neben dem regulären Wehrsold (inkl. Krankenversorgung und Zuschüsse für Verpflegung) ein auf den Wettbewerb optimiertes Training, mit dem Ziel, alle Sportler und Sportlerinnen effizient auf die breite Anforderung des Leistungssegelfluges vorzubereiten. Alle Soldat/-innen können neben dem Training auch eine Ausbildung zum Fluglehrer und C-Trainer absolvieren.
Das Trainerteam bildet auf Grundlage des Rahmen-Trainingskonzeptes aus, das neben anderen Inhalten auch mentale und sportliche Aspekte abdeckt. Wer die Anforderungen des Leistungssegelfluges und die charakterlichen Anforderungen an einen „Sportsoldaten“, erfüllt, ist hier richtig.
Mindestvoraussetzung sind die Teilnahme an mindestens einem Qualifikations-Wettbewerb, Zugehörigkeit zum D-Kader (C-Kader wünschenswert), sowie Team-Fähigkeit, Eigenmotivation sowie Aufgeschlossenheit für neue Trainingsinhalte, Zielstrebigkeit im Wettbewerbsfliegen sowie Ehrgeiz und Selbstorganisation für die Spitzensportlaufbahn erforderlich.
Autor: Daniel Große-Verspohl, Pressesprecher des LSV Bayreuth e.V.
Die Fichtelglide 2025 ist nach vier Wertungstagen vorbei – der bisherige Gesamtführende Julius Lübstorf konnte schließlich auch als Gewinner in die Siegerehrung gehen. Der Segelflug-Wettbewerb am Bindlacher Berg ist damit nach einer Woche zu Ende gegangen. Bei allen vier Wertungsflügen war er Zweitplatzierter, am Ende stand er erstmals ganz oben auf dem Treppchen. Dabei hat der Samstag allen Beteiligten einen Streich gespielt: Die Vorhersagen waren vor allem für den späteren Nachmittag ganz gut, doch bis der Start hätte beginnen müssen, hatten sich keine nennenswerten Aufwinde gebildet.
Der 29-jährige Lübstorf von der Akaflieg Frankfurt hatte damit die größte Konstanz unter allen Teilnehmenden bewiesen. Der jeweils erste Tagesplatz war von vier verschiedenen Piloten errungen worden, aber Lübstorf war immer eng dran am Tagessieger: Zuletzt war am Freitag das Feld so eng beisammen, dass die Verrechnung der Flugzeugtypleistung und die Überflughöhe des Zielkreises über den Tagessieg entschieden – Lübstorf lag einen Punkt hinter Tagessieger Leon Bohnenkamp aus Herford.
Eigentlich sollte der Samstag der Entscheidungstag werden: Sportleiter Frederik Köhne hatte eine variable Aufgabe Richtung Thüringer Wald und Unterfranken ausgeschrieben und wollte das Feld wie zuvor am Freitag in die Luft schicken, sobald sich ausreichend Thermik im Umfeld des Flugplatzes entwickelte hatte. Zwei Flugzeuge starteten schließlich als „Schnupperer“, um ihm Informationen über die tatsächliche Aufwind-Entwicklung zu liefern. Beide Flugzeuge mussten jedoch kämpfen, um überhaupt die Höhe halten zu können. Nur sehr vereinzelte Blasen stiegen auf, eindeutig nicht genug, um ein ganzes Feld von Flugzeugen tragen zu können. Das Hoffen auf den Zeitpunkt, an dem die Sonne genug Energie geliefert hat, um großflächig Thermik auszulösen, schwand immer mehr. Kurz bevor die errechnete Deadline 14:30 Uhr erreicht war und einer der beiden Schnupperer sich in den Anflug auf den Flugplatz begeben hat, fiel schließlich die Entscheidung: Selbst wenn später noch was gegangen wäre, wäre die Aufgabe zeitlich nicht mehr machbar gewesen. Mit dem Moment der Neutralisation des letzten Tages wurde auch die Gesamtwertung eingefroren:
Julius Lübstorf stand als Sieger fest, ebenso wie die weiteren Platzierungen. Lutz Hiendlmeier vom LSV Straubing wurde Zweiter, Andreas Friedel vom LSV Cloppenburg, Tagessieger des zweiten Wertungstages, erhielt am Ende Bronze. Mit vier von acht möglichen Wertungstagen hat die Fichtelglide damit die Erwartungen erfüllt. Auch organisatorisch hat das verjüngte Team ein gutes Bild abgeliefert. Wettbewerbs-Leiter Davide Schultz hat den organisatorischen Aufwand spürbar verringert und dennoch bewährte Elemente beibehalten. Sportleiter Frederik Köhne hat mit konsequenten Entscheidungen bewiesen, dass er alle fliegen lassen will, wenn es das Wetter hergibt und mit den frühzeitigen Neutralisationen am bedeckten Pfingstsamstag und verregneten Pfingstsonntag gleich an den ersten beiden Tagen gezeigt, dass er bei hoffnungslosen Wetterlagen die Piloten nicht hinhält. Erst am Pfingstmontag konnte die Fichtelglide damit aktiv beginnen: Mit einer 312 km langen Tagesaufgabe Richtung Oberpfalz (Wendepunkte Roding, Deuerling und Waldmünchen) konnten die 24 Pilotinnen und Piloten aus neun Bundesländern die nordbayerischen Mittelgebirge kennen lernen. Diese für die Clubklasse ordentlich lange Strecke blieb die längste des Wettbewerbs. Mit 88,25 km/h war der Flug von Tagessieger Stephan Schnell (SFSV Haßloch) der schnellste. Lübstorf war mit 86,48 km/h erstmals auf dem Silberplatz des Tagespodests vertreten.
Nachdem der Dienstag wieder wegen unzureichender Sonneneinstrahlung neutralisiert wurde, führte der Mittwoch zum zweiten Wertungsflug: Auf der 203,85 km langen Strecke zum Blessberg im Thüringer Wald und über Wiesau in der Oberpfalz zurück, kam Andreas Friedel vom LSV Cloppenburg auf 93,60 km/h, rückblickend der schnellste Flug des gesamten Wettbewerbs. Lübstorf war jedoch nur 0,13 km/h bzw. 11 Sekunden langsamer und erhielt dafür einen Wertungspunkt weniger.
Donnerstag und Freitag waren schließlich davon geprägt, dass es zwar Aufwinde gab, diese jedoch keine Wolken mehr bildeten, so genannte Blauthermik, so genannt wegen des blauen Himmels. Diese Aufwinde sind für die Piloten deutlich schwieriger zu finden. Donnerstag gab es für dieses Wetterphänomen eine variable Aufgabe, bei der ein Kreis mit 25 km Radius um Lauscha in Thüringen, ein 25-km-Kreis um Tirschenreuth in der Oberpfalz und ein 20-km-Kreis um Hollfeld zu treffen waren. Am besten gelöst hat diese Aufgabe schließlich Matthias Greiner vom AC Bad Nauheim mit 211,1 km und 83,31 km/h. Lübstorf kam auf 210,98 km und 82,40 km/h und erhielt dafür neun Punkte weniger.
Für den Freitag gab es nochmals eine klassische Rennaufgabe zum Blessberg und zurück mit 128,36 km. Ähnlich wie Samstag war es absehbar, dass die Thermik-Entwicklung erst spät los gehen würde. Sportleiter Köhne hatte sich 14 Uhr als Deadline für den Start des Feldes gelegt. Anders als am Samstag meldeten die Schnupper-Flugzeuge aber um wenige Augenblicke vor 14 Uhr den Durchbruch, so dass das Starterfeld in die Luft gehen konnte. Mit dem schnellsten Flug von Bastian Kaiser (SFG Schwenningen) mit 80,11 km/h zeigte sich auch, dass der Nachmittag sich durchaus brauchbar entwickelt hatte. Tagessieger in einem sehr eng beieinander liegenden Feld wurde jedoch Leon Bohnenkamp vom Herforder VfL, dessen schlechterer Flugzeugtyp in der Wertung ein paar Prozent gegengerechnet bekam. Lübstorf lag schließlich zwischen Kaiser und Bohnenkamp zum vierten Mal auf Tagesplatz zwei. Ohne, dass er den obersten Platz des Treppchens bis dahin betreten durfte, lag er jedoch schon ab dem Mittwoch auf Rang eins der Gesamtwertung und daran hatte sich bis zum Schluss nichts wesentliches mehr geändert.
Neun Teilnehmer der Fichtelglide dürfen wahrscheinlich auf die nächste Deutsche Meisterschaft fahren. Neben Lübstorf, Hiendlmeier, Friedel und Greiner wären dies Christian Gillessen vom SSV Cham, Ex-Bundestrainer Wolli Beyer (FLG Lippe), Thomas Pflug (SFG Bremen), Jan-Hinnerk Scheel (AC von Lübeck) und Frederic Weigert vom EV Erlangen-Nürnberg, nachdem die Neuntplatzierte Selina Mihalyi (LSC Interflug Berlin) außerhalb der Qualifikation angetreten war. Die endgültige Zahl an Qualifikanten ist aber noch abhängig von der definitiven Teilnehmerzahl der anderen drei Qualifikations-Wettbewerbe und der Kapazität des Ausrichters der nächsten DM. In Bayreuth will das neue Organisations-Team auf jeden Fall weiter machen und überlegt schon, welche Wettbewerbsform es als nächstes angehen möchte.
Carsten Kopsieker ist seit 1. Juni als Nachfolger von Wolfgang „Wolli“ Beyer als Segelflug-Bundestrainer im Amt. Der 49jährige Leiter und Fluglehrer der Segelflugschule Oerlinghausen hat zahlreiche Flugschüler ausgebildet und Trainingslager sowie Wettbewerbe organisiert, teilweise in Zusammenarbeit mit Vorgänger „Wolli“ Beyer. Auch an der Entwicklung des Rahmentrainings-Konzeptes hat Carsten Kopsieker mitgewirkt. Darüber hinaus verfügt der neue Bundestrainer über Erfahrungen im Leistungssport. Als Sportsoldat und C-Kader-Mitglied hat er an vielen Meisterschaften teilgenommen, darunter an der Vor-WM in Bayreuth 1998 in der Offenen Klasse und an der Junioren-WM 1999 in der Standardklasse.
Anfang Mai 2025 wurde über zwei Vorfälle berichtet, bei denen sich während des Flugs der Propeller an Segelflugzeugen des Typs DG-1000T löste. Infolgedessen wurde der Betrieb des Triebwerks durch die Veröffentlichung der DG Service-Information SI116-25 sowie der EASA Emergency Airworthiness Directive (EAD) 2025-0112-E vorläufig untersagt.
Übergangslösung Zur Wiederinbetriebnahme des betroffenen Systems arbeitet DG Aviation an einem zweistufigen Lösungsansatz. In einem ersten Schritt ist eine Übergangslösung vorgesehen: An der bestehenden Propeller-Adapterscheibe werden zwei zusätzliche Bohrungen eingebracht, in die Sicherungsbolzen eingesetzt werden. Diese übernehmen im regulären Betrieb keine strukturelle Last, sollen jedoch ein Auseinanderdriften der Scheibenhälften bei einem möglichen Gummiversagen verhindern. Ziel ist ein verbesserter Halt des Propellers. Die modifizierte Propellerscheibe kann gemäß aktueller Planung bis zum Ablauf der vorgesehenen Lebensdauer (5 Jahre oder 50 Motorbetriebsstunden) weiterverwendet werden.
Umrüstung ab Juli 2025 im Werk in Bruchsal Die Umrüstung soll voraussichtlich ab Ende Juli 2025 möglich sein. Dazu ist der Ausbau, die Modifikation und anschließende Prüfung der Propellerscheibe erforderlich, die ausschließlich bei DG Aviation durchgeführt werden kann.
Neukonstruktion ab kommendem Winter geplant Langfristig ist eine Neukonstruktion der Propellerscheibe geplant. Die neue Version soll ab dem Winterhalbjahr 2025/2026 zur Verfügung stehen und zusätzliche Möglichkeiten zur Befestigung von Ausgleichsgewichten bieten, um dynamisches Wuchten zu ermöglichen. An der derzeitigen Lebensdauerbegrenzung von 5 Jahren oder 50 Motorbetriebsstunden wird auch bei der neuen Ausführung festgehalten. Weitere Informationen zur Umrüstung sind direkt beim Hersteller erhältlich.
Vom 19. bis 22. Juni 2025 veranstaltet der Rhönflug Oldtimer Segelflugclub (ROSC) Wasserkuppe sein traditionelles Vereinsfliegen am Sonderlandeplatz Hirzenhain in Hessen. Nach vier Jahren in Bayern kehren die historischen Segelflugzeuge damit an einen Ort zurück, der in den 1920er- und 30er-Jahren als „fliegendes Dorf“ bekannt war.
Der OSC widmet sich der Pflege historischer Segelflugzeuge und der Vermittlung fliegerischer Tradition. Ziel ist es, jungen Piloten durch den Einsatz klassischer Flugzeugmuster besondere fliegerische Erfahrungen zu ermöglichen. Der Verein restauriert dazu historische Segler, erhält ihre Flugtüchtigkeit. Die Mitglieder des ROSC kommen nicht nur aus ganz Deutschland sondern aus aller Welt.
In Hirzenhain werden voraussichtlich vier doppelsitzige und drei einsitzige Oldtimer zu sehen sein – darunter ein Kranich III, eine britische Slingsby T21, ein Rhönbussard von 1937 (anerkanntes fliegendes Kulturgut) sowie einer der letzten drei flugfähigen DFS Habichte.
Besucher jeden Alters sind herzlich eingeladen, den Flugbetrieb aus nächster Nähe zu erleben. Geflogen wird täglich ab 10 Uhr – solange Wetter und Begeisterung es erlauben.
Am Flugplatz Burg Feuerstein wurde eine neue Wetterstation installiert. Sie bietet allen Pilotinnen und Piloten sowie Besucherinnen und Besuchern eine praktische Orientierung zum aktuellen Wettergeschehen am Platz.
Die Wetterdaten – darunter Windrichtung und -stärke, Temperatur und Luftdruck – werden direkt auf der Seite der Webcam veröffentlicht.
Bitte beachten: Die Wetterstation ist nicht geeicht. Die angezeigten Informationen dienen ausschließlich zur allgemeinen Orientierung und sind nicht als offizielle Flugwetterdaten geeignet. Für die Flugplanung bitte ausschließlich die offiziellen Wetterdienste nutzen. Quelle: ‚edqe.de‚.