Update zu flugmedizinischen Vorgängen im LBA

Am 18. November 2023 trafen sich in Berlin der AOPA-Arbeitskreis der Fliegenden Juristen und Steuerberater zu seiner ersten Sitzung nach einer längeren Corona- und Umstrukturierungspause. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt des gut besuchten Treffens war das Thema der inakzeptabel langsamen Bearbeitung der flugmedizinischen Vorgänge im LBA. Als Gastrednerin konnten wir Frau Dams begrüßen, die zuständige Abteilungspräsidentin des LBA, die in einem Vortrag die Problematik aus der Perspektive ihrer Behörde schilderte und auch die Ansätze zu ihrer Lösung aufzeigte. Danach stellte sie sich sehr offen den kritischen Fragen des Publikums, worauf eine angeregte Diskussion entstand, auch mit dem ebenfalls anwesenden Präsidenten des Deutschen Fliegerarztverbands Dr. Bernhardt.

Viele der anwesenden Juristen kannten die Problematik sehr gut aus der Sicht ihrer Mandanten, denn es laufen zahlreiche Untätigkeitsklagen gegen das LBA. Erfreulich ist, dass sich durch Neueinstellungen im Bereich der Flugmedizin des LBA die Bearbeitungszeiten mittelfristig verbessern sollten, derzeit spürt man davon aber noch nichts. Ganz im Gegenteil, denn die Situation wird als sich weiter verschlimmernd empfunden. Gemeinsame politische Aktivitäten der Pilotenverbände mit dem Ziel einer schnellen und nachhaltigen Problemlösung werden gerade final abgesprochen, wir halten Sie informiert. Quelle: ‚AOPA Germany‚.

2 Gedanken zu „Update zu flugmedizinischen Vorgängen im LBA

  1. Herr Manfred Fahr

    Auch ich bin eines von vielen Opfern des eklatanten Staatsversagens des LBA.

    Im Jahre 2022 war ich wegen einer relativ einfachen OP ein paar Tage im Krankenhaus. Bei meiner Entlassung hatte ich den verantwortlichen Operateur, einen hoch qualifizierten und anerkannten Prof. gefragt, ob er irgendwelche Einschränkungen in meiner fliegerischen Tätigkeit sehe. Dies wurde von ihm vehement verneint.

    Bei meiner Tauglichkeits Untersuchung beim Fliegerarzt im Januar habe ich dann vorschriftsmäßig meinen Krankenhausaufenthalt erwähnt. Darauf hin wurde mir mein Medical sofort entzogen und die Angelegenheit an das LBA zwecks Konsultation übergeben. Hierdurch habe ich nicht nur die Möglichkeit verloren, mein eigenes Flugzeug zu nutzen, sondern auch meine IFR Lizenz und mein Rating auf der PC12 verloren, da für beide Ratings im Januar Checkfüge erforderlich gewesen wären. Alleine dadurch wurde mir bereits jetzt ein hoher finanzieller Schaden zugefügt, denn allein die Erneuerung der Lizenzen ist mit einem Kostenaufwand von ca. € 10-20000.- verbunden.

    Meine Bitte an das LBA um eine Status Meldung wurde ganz einfach ignoriert. Man kann ganz einfach nur den Eindruck gewinnen, dass das LBA sich in einem „rechtsfreien Raum“ wähnt, in welchem Sie tun und lassen können, was Sie wollen.

    Wie konnte es soweit kommen? Für mich sieht es so aus, als wäre das LBA in den letzten Jahren dazu übergegangen ihre eigenen Fliegerärzte zu „entmündigen“. Einfache Fälle, die vor Ort von den Fliegerärzten in Verbindung mit den Örtlichen Fachärzten schnell und problemlos geklärt werden könnten, hat das LBA in seiner grenzenlosen Kontrollwut an sich gezogen. Hier zeigen die typischen deutschen Behörden ihr hässliches Gesicht. Als Betroffener Pilot bleibt einem nur die ohnmächtige Wut, immer wieder vor eine Wand zu laufen.In solche Zeiten verspricht die Politik den Menschen immer wieder den „Bürokratie Abbau.“

    Ich kann diese abgedroschene Phrase schon nicht mehr hören. Wieso lassen wir Piloten uns das alles vom LBA so klaglos gefallen? Liegt es einfach daran, dass die Piloten Angst haben um Ihre Lizenz, wenn sie sich wehren? Wann begreifen wir alle denn endlich, dass das LBA eigentlich ein Dienstleister ist und für uns da ist und nicht umgekehrt.

    Dieses unsägliche „Obrigkeit Verhalten“ muss ein Ende haben. Das einzige, was das LBA hier erreicht hat, ist dass das Vertrauen der Piloten in ihren Fliegerarzt total erodiert ist, da sie nunmehr einen Krankheitsfall einfach nicht mehr angeben werden. Meiner Meinung nach wird hier wegen des übergroßen Egos einiger Verantwortlicher im LBA die Flugsicherheit am Ende des Tages gefährdet .

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  2. Günther Trescher

    Ein äußerst zurtreffender Bericht über das LBA, die wohl schlimmste Behörde Deutschlands. Die genannten Probleme betreffen nicht nur den flugmedizinischen Bereich, auch z. Bsp. bei den Flugzeugzulassungen ist das LBA eine einzige Katastrophe und führt offenbar unbemerkt vom Verkehrsminister ein Eigenleben in Braunschweig.
    Nicht umsonst wird es als das größte unbeleuchtete Luftfahrthindernis Deuschlands bezeichnet.

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