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Luftraum-Änderungen Schweiz

Die wichtigen Informationen und Fakten über Luftraumänderungen und weitere wichtige Themen in diesem Jahr wurden von Gaby Rossier, Mitglied des Zentral-Vorstandes des AeCS und Anthony Paine (Skyguide) bei einem Webinar des AeCS präsentiert. Die Informationen dienen der Vorbereitung der Flugsaison und fördern das Sicherheitsbewusstsein von Piloten. U.a. werden 18 Gefahrengebiete in Sperrgebiete umgewandelt, was z.B. in der Zentralschweiz zu einem verschachtelten und kaum mehr darstellbaren Luftraum führt:

Die Präsentationen sind als PDF oder Videoaufzeichnung verfügbar:

flieger.news-Services für Ihre Flugvorbereitung in Europa:

  • NOTAM (notice to airmen) und
  • DABS (daily airspace bulletin Switzerland; umliegende Länder)

Wichtige Passage versperrt

Seit Dezember 2021 ist die Obergrenze des Luftraumes um den Gran Paradiso auf 4500m AMSL angehoben. Sie war zuvor auf 1’000 m Grund festgesetzt. Damit ist der klassische und oft benutzte Durchgang vom Modane- ins Aosta-Tal entlang der häufig auftretenden Konfluenz versperrt.

Über den Umweg via das Valgrisenche ist der Mont Fallère auf der Nordseite des Aostatals allerdings immer noch erreichbar. Quelle: ‚Reinhold Müller / eDabs‚.

Gut geplant – sicher ans Ziel

Eine seriöse und gründliche Flugvorbereitung bildet die Basis eines erfolgreichen Flugs. Überraschungen und Stress-Situationen während des Flugs lassen sich vermeiden und Luftraumverletzungen verhindern. Und sie vermittelt den Piloten ein gutes Gefühl.

Ich frass die Karte in mich hinein, wollte Stellen finden, wo sich bei jedem Wetter durchkommen lassen musste.» Mit diesem Satz beschrieb Walter Ackermann, Fliegerbücher-Autor und von 1931 bis 1939 Pilot bei der Swissair, wie gründlich er die Flugvorbereitung für den Linien-Erstflug von Zürich nach Berlin anging. Tagelang hatte er sich auf diesen Flug mit der Fokker F. VII a vorbereitet. In Berlin angekommen, sagte er: «Es waren alte Bekannte, die Städte, die Flüsse, die Gebirgskämme, Eisenbahn-Linien…» Ackermann wollte sich nicht überraschen lassen. Er wusste: Eine kleine Unachtsamkeit, ein Berechnungsfehler, unbekanntes Gelände, der Verlust der Orientierung, sich plötzlich ändernde Wetterverhältnisse – dies würde die Belastung des Piloten massiv erhöhen und könnte fatale Folgen haben. Er aber wollte mit seinen Passagieren an Bord einen sicheren Flug durchführen und mit einem guten Gefühl an den Start gehen.

Ursache «mangelnde Vorbereitung»
Rund 80 Jahre später hat sich am Prinzip der seriösen Flugvorbereitung wenig geändert. Indes: Heute stehen den Piloten ungleich mehr Instrumente zur Planung zur Verfügung. Diese zu nutzen, ist in der heute doch wesentlich komplexeren Aviatik ein Gebot. Für die eigene Sicherheit, diejenige der Passagiere und aller anderen Luftraumbenützer, zur Vermeidung von Luftraumverletzungen und letztlich von Unfällen.

«Mangelhafte Flugvorbereitung entwickelt sich zur häufigsten Unfallursache», stellte der deutsche Luftfahrtsachverständige Claus-Dieter Bäumer schon 2007 fest. Er kommt zum Schluss: GPS, Moving Map und Autopilot im Flugzeug ersetzen nicht die dringend gebotene Flugvorbereitung – angefangen bei der Sichtkontrolle und weiter mit Flugplanung, Flugleistung, Beladung und Schwerpunkt und vielem mehr.

Sich nicht überraschen lassen
Was aber beinhaltet eine seriöse Flugvorbereitung? Dies sind die übergeordneten Bereiche:

  1. Wetter
  2. Notam
  3. DABS
  4. Navigationsflugplan
  5. Flugleistung
  6. Flugzeug vorbereiten

Zur Beurteilung des Wetters gehören Flugwetterprognose, METAR, TAF, GAFOR, GAMET, Lagekarten, Windkarten, Wetterradar, Satellitenbilder, Webcams sowie bei Bedarf eine telefonische Beratung. Denn das Ziel des Meteobriefings ist das Wissen um die aktuellen Wetterbedingungen, aber auch der weiteren Entwicklung am Abflugsort, unterwegs und am Zielflugplatz. Vom Wetter darf man sich nicht überraschen lassen. Dasselbe gilt für die Notams und das DABS. Ein guter Pilot weiss, was ihn auf seinem Flug, aber auch auf der Ausweichroute erwartet. Gefahrengebiete oder Restricted Areas etwa wird er grossräumig umfliegen. Zu beachten ist zudem, dass das DABS mehrmals pro Tag aktualisiert werden kann. Vor dem Flug sollte man sich also immer vergewissern, dass man die aktuellste Version auf sich trägt.

Detaillierter Navigationsflugplan
Der Navigationsflugplan gehört zur zentralen Flugvorbereitung. Er legt folgendes fest:

• Flugroute
• Waypoints
• WCA
• Heading
• Distanz
• EET
• Alternate
• Treibstoffbedarf

Der Detaillierungsgrad des Navigationsflugplans ist abhängig von der Kenntnis der Gegend, Komplexität der Strecke, vom Wetter und der Erfahrung des Piloten. Die Routenwahl wiederum wird beeinflusst von der Topographie, von Lufträumen und Wetter, sowie von geeigneten Waypoints und Auffanglinien. Nicht zu vergessen, dass es für den Hin- und Rückflug einen separaten Flugplan braucht. Auch die Treibstoff-Pplanung unter Berücksichtigung des Verbrauchs muss gut bedacht sein. Denn auch hier können Überraschungen dank umsichtiger Planung vermieden werden. Quelle: ‚MFVS‚. Foto: ‚Davinci-air.ch‚.

Luftraum auf Vorrat sperren?

Nationalrat Matthias Jauslin stellt dem Schweizer Bundesrat im Rahmen der parlamentarischen Fragestunde folgende Fragen:

Aus einem NOTAM (LF A2295/20) ist zu entnehmen, dass für die aktivierten Lufträume Bâle TMA Sektoren T1 bis T3 zurzeit kein FIS (Flight Information Service) zur Verfügung steht und nicht benutzt werden können. Freigaben sind nicht möglich.

– Verstösst das „Nichtzurverfügungstellen“ von FIS gegen geltendes Recht?
– Welche vertraglichen Abmachungen bestehen?
– Warum kann ein Flughafen exklusiv Luftraum auf Vorrat reservieren?
– Warum ist ein NOTAM über Schweizer Hoheitsgebiet nicht als solches bezeichnet?