Schlagwort-Archive: Luftraum

Fluglotsinnen und Fluglotsen gesucht

Startfrei zur Karriere als Fluglotsin oder Fluglotse. Austro Control sucht laufend Bewerber:innen für diesen verantwortungsvollen Job. Bewerbungen sind jederzeit möglich.

Fluglotsinnen und Fluglotsen sind verantwortlich für die Sicherheit im österreichischen Luftraum. Sie geben Flugroute und Flughöhe vor, erteilen die Starterlaubnis, geben die Freigabe zur Landung und sorgen dafür, dass Flugzeuge sich nie zu nahe kommen.

Gesucht werden junge Menschen mit Matura, die gerne im Team arbeiten, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben und stressresistent sind. Voraussetzung für die Aufnahme ist das Bestehen eines mehrstufigen Auswahlverfahrens mit abschließendem Assessment-Center und ein positiver fliegerärztlicher Medical-Check. Die Ausbildung dauert rund drei Jahre und findet im Austro Control-Ausbildungszentrum in Wien statt. Austro Control nimmt bis zu 40 Trainees pro Jahr auf.

Bewerbungen sind jederzeit möglich: www.startfrei.at Quelle: ‚austrocontrol.at‚.

Future Aviation Surveillance Services and Technologies in Switzerland (FASST-CH)

  • Das BAZL will die elektronische Sichtbarkeit (e‑Conspicuity) der Luftraumnutzenden verbessern, um die Sicherheit zu erhöhen.
  • Auftrag des Projekts FASST-CH: Bis 2035 soll eine Roadmap für Luftraumüberwachungsdienste und unterstützende Technologien definiert werden.
  • Die Umsetzung sieht in einer ersten Phase ein i‑Conspicuity-Ökosystem bis 2028 vor: obligatorische e‑Conspicuity im Luftraum E, Förderung der e‑Conspicuity für Luftraumnutzende durch bestehende und neue Technologien sowie Einrichtung einer Bodeninfrastruktur.
  • Bis im Jahr 2035 soll ein vollständigvernetzter Luftraum geschaffen werden, in dem den Luftraumnutzenden und der Luftraumüberwachung Echtzeitdaten zur Verfügung stehen werden.

Das Prinzip «See, sense and avoid»: Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) will die elektronische Sichtbarkeit (e‑Conspicuity) von Luftfahrzeugen im Schweizer Luftraum verbessern, um das Risiko von gefährlichen Begegnungen zu senken und die Grundlagen für eine Digitalisierung und Optimierung des Luftraums zu schaffen.

Das Projekt Future Aviation Surveillance Services and Technologies in Switzerland (FASST-CH) wurde ins Leben gerufen, um die Zukunft der Überwachungsdienste (SUR) in der Form einer Roadmap zu beschreiben und unterstützende Technologien zu identifizieren, die mit der Strategie und den Initiativen von AVISTRAT-CH für 2035 übereinstimmen.

FASST-CH, an dem zahlreiche Stakeholder beteiligt sind, wird sich auch mit alternativen Lösungen zum Transponder befassen, um eine nationale Verpflichtung im Luftraum E zu unterstützen. Die Suche nach Synergien und die Abstimmung mit bestehenden internationalen Initiativen ist ebenfalls von wesentlicher Bedeutung und wird den Nutzen für Stakeholder weiter erhöhen, während zugleich der Aufwand minimiert wird.

Die drei Projektphasen

  • e‑Conspicuity (elektronische Sichtbarkeit) ist ein Oberbegriff für eine Reihe von Technologien, die Pilotinnen und Piloten helfen können, andere Luftfahrzeuge im gleichen Luftraum besser wahrzunehmen. Elektronisch sichtbar zu sein, kann als wirksame Sicherheitsmassnahme erachtet werden.
  • i‑Conspicuity (interoperable Sichtbarkeit) bezeichnet die Fähigkeit verschiedener e-Conspicuity-Systeme, nahtlos miteinander zu kommunizieren, sodass alle mit solchen Systemen ausgestatteten Luftfahrzeuge unabhängig von der jeweils verwendeten Technologie elektronisch sichtbar sind. Quelle:‘bazl.admin.ch‚.

Großbritannien gestaltet Luftraum komplett um

2,6 Millionen Flüge kreuzen pro Jahr durch britischen Luftraum. Das Netz aus Luftstraßen stammt größtenteils noch aus den 1950er Jahren. Eine neue Behörde soll den britischen Luftraum für eine effizientere Nutzung neu einteilen – und befasst sich direkt mit dem verkehrsreichsten Bereich.

UK Airspace Design Service: Großbritannien setzt mit einer neuen Behörde zur „größten Umgestaltung des britischen Luftraums seit 70 Jahren“ an.

Ein Team aus Luftfahrtexperten werde zusammen mit Flughäfen daran arbeiten, „die Art und Weise zu verbessern, wie Flugzeuge in britischem Luftraum operieren“, teilte die britische Luftfahrtbehörde CAA mit. Der Umbau des Luftraums soll CO2- und Lärm-Emissionen und Verzögerungen reduzieren.

Das aktuelle System stößt an seine Grenzen, im Juli verzeichnte Großbritannien mit 8.239 Flügen an einem Tag einen neuen Spitzenwert. „Ein Großteil unseres heutigen Luftraums wurde in den 1950er Jahren entworfen, als es noch viel weniger Flüge gab und die Flugzeuge mit Hilfe von Funkbaken navigierten“, sagte CAA-Direktor Rob Bisthon.

Erste Phase: London

Die neue Behörde werde für „eine effizientere Nutzung des begrenzten Luftraums im Vereinigten Königreich“ auch neue Steig- und Sinkflugprofile einplanen und so Warteschleifen vor Flughäfen reduzieren. Auch Drohnenkorridore und der Betrieb von Raumfahrzeugen sollen berücksichtigt werden.

Als erstes werde sich der UK Airspace Design Service der Umgestaltung des „stark frequentierten“ Luftraums über London und im Südwesten widmen, sagte Bishton. „Verspätungen in London wirken sich oft unmittelbar auf den Rest des Landes aus.“ Quelle: ‚aero.de‚.

Grenzenloser Himmel über Europa

Künftig will die EU bei der Verwaltung des Luftraums enger zusammenarbeiten. Nach langen Debatten hat das Parlament nun eine Reform beschlossen. Damit sollen Flüge günstiger und umweltfreundlicher werden – und sogar kürzer.

„Jeder zweiter Flug war in diesem Sommer verspätet“, so der EU-Kommissar für Umweltschutz, Wopke Hoekstra. Schuld daran war nicht das Wetter und nicht der Personalmangel. Die vielen nationalen Flugsicherungen sind das Hauptproblem für den Stau am Himmel, hieß es bereits vor der Abstimmung im Europaparlament in Straßburg. Dieser sei wie ein komplizierter „Fleckenteppich“, sagte die österreichische Abgeordnete Sophia Kircher. Noch deutlicher wurde der EU-Abgeordnete Jens Gieseke: „Nur sieben nationale Flugsicherungen haben 85 Prozent dieser Verspätungen verursacht.“

Schengen am Himmel“ ist das Ziel
Während man also am Boden schon lange kreuz und quer durch Europa fährt, ohne zu merken, dass man gerade eine Grenze passiert hat, betreten die Piloten jedes Mal Neuland. Vielleicht kann man es sich am ehesten vorstellen, wie es war, als noch überall mit eigenem Geld bezahlt wurde und jede Bank eigene Vorschriften und Gebühren hatte: Die „Umtauscher am Himmel“ sind die Fluglosten, die die Flugzeuge wie einen Staffelstab von Land zu Land leiten. 37 verschiedene Flugsicherungsorganisationen gibt es in Europa, von denen einige fünf Mal so teuer sind wie andere, stellt die EU fest. Die Folge: Die Fluggesellschaften berücksichtigen das bei ihren Flugrouten.

Es wird also nicht immer der kürzeste, sondern eben auch der günstigste Weg gewählt, 49 Kilometer sei jeder Flug im Schnitt länger, als die direkte Luftlinie. All dies führt auch zu einer höheren Luftverschmutzung – und die will die EU-Kommission auf jeden Fall vermeiden. Schließlich will man bis 2050 klimaneutral sein und das geht nicht ohne den Flugverkehr. Schengen am Himmel, das ist das Ziel.

Flugsicherungen bekommen Vorgaben
Doch die Mitgliedstaaten verteidigen ihre Kontrolle am Himmel sehr viel verbissener als auf der Straße. 2004, also vor 20 Jahren, wurde die Initiative für einen einheitlichen Luftraum gestartet. Das Gesetz, über das die Abgeordneten jetzt endgültig abgestimmt haben, ist zehn Jahre alt, so Umweltkommissar Hoekstra in Straßburg. „Und glauben sie mir, das war keine leichte Aufgabe.“ Kritiker sagen, das Gesetz habe über die Jahre an Biss verloren, außerdem könne es zu steigenden Kosten führen. Es ist auf jeden Fall komplex. Vereinfacht gesagt, bekommen die Flugsicherungen Vorgaben, die sie einhalten müssen. Diese Ziele betreffen zum Beispiel die Bereiche Sicherheit, Verspätungen, Kosten und Technologie. Durch die Reform soll die Kooperation dabei enger werden.

Flüge sollen kürzer und umwelfreundlicher werden
Die Systeme, die verwendet werden, sind zum Teil völlig unterschiedlich und veraltet. Kontrolliert werden soll das neue System durch „Eurocontrol“. Diese internationale Organisation wurde bereits in den 1960er-Jahren gegründet mit genau dem Ziel, den Himmel über Europa optimal zu steuern.

Doch viele europäische Länder wollten ihre Flugsicherung nicht an „Eurocontrol“ abgeben. Frankreich aus Sicherheitsgründen, Irland waren die Gehälter zu hoch. Jetzt also ein neuer Anlauf. Der EU-Abgeordnete Gieseke fasste die Vorteile noch einmal zusammen: „Wir können Flüge, sicherer, kürzer, umweltfreundlicher und erschwinglicher für den Durchschnittsbürger der Europäischen Union machen. Wir haben hier ein riesiges Potential.“ Und auch die Fluglosten hätten jetzt bessere Arbeitsbedingungen und weniger Stress, weil sie mit ihren Nachbarn zusammenarbeiten.

Die Zeit drängt jedenfalls, denn der Himmel wird immer voller. 700 Millionen Menschen flogen im vergangenen Jahr nach Mallorca, Madrid oder München, das ist nahezu Vor-Corona-Niveau. Dazu kommen Transportflugzeuge mit Päckchen aus China und Drohnen für militärische Zwecke. Das neue System wird aber erst im nächsten Jahrzehnt, also frühestens 2030 starten. Quelle: ‚Tagesschau.de‚.

75 Vorfälle mit Drohnen

Drohnen dürfen nur in gebührendem Abstand zu Flughäfen aufsteigen, schon weil sie die Lotsen ablenken können. Trotzdem kommen sie deutschen Airports oft nahe. Im deutschen Luftraum hat es im ersten Halbjahr dieses Jahres 75 gemeldete Behinderungen durch Drohnen gegeben. Im Vorjahreszeitraum waren es 72 Vorfälle, wie die Deutsche Flugsicherung (DFS) in Langen bei Frankfurt auf Anfrage mitteilte. Insgesamt hatte es im Vorjahr 151 Behinderungen durch Drohnen gegeben.

77 Prozent der Behinderungen in diesem Jahr ereigneten sich im Großraum eines Flughafens. Die DFS verzeichnete zehn Ereignisse am größten deutschen Flughafen in Frankfurt. Es folgen die Flughäfen Berlin mit neun und Köln/Bonn mit sieben Meldungen, gefolgt von Hamburg und Düsseldorf mit sechs respektive fünf Vorfällen.

Sichtungen von Drohnen können dazu führen, dass der An- und Abflugbetrieb an Flughäfen eingestellt werden muss, wie ein Sprecher der DFS sagte. Insbesondere, wenn sie im Anflugbereich gesehen werden, wie es weiter hieß.

Lotsen und Piloten abgelenkt

Die Flugsicherung geht bereits bei einer Sichtung einer Drohne davon aus, dass der reguläre Flugverkehr behindert wird, weil Lotsen und Piloten abgelenkt werden könnten. Von ihnen kommt die Masse der Meldungen.

In Deutschland sind Drohnenflüge in der Nähe von Start- und Landebereichen von Flughäfen verboten – es muss mindestens ein Abstand von 1,5 Kilometer eingehalten werden. Drohnenflüge an Flughäfen gelten strafrechtlich als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr und werden mit Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren geahndet. Quelle: ‚spiegel.de‚.

Luftraumverstösse über den Zentralalpen

Liebe Segelfliegerinnen und Segelflieger,

es erreichen uns anhaltend und sogar vermehrt Meldungen über Luftraumverletzungen durch Segelflieger in den Zentralalpen, wobei sowohl Naturschutz- als auch militärische Sperrgebiete ohne die erforderliche Genehmigung bzw. Freigabe durchflogen werden. Appelle an die Gemeinschaft, diese Verstöße zu vermeiden, bleiben offenbar ungehört, sodass leider von Vorsatz auszugehen ist. Ein Unrechtsbewusstsein ist offenbar auch nicht vorhanden, denn viele dieser Flüge werden auch noch bei weglide und im OLC hochgeladen. Und wenn es kein mangelndes Unrechtsbewusstsein ist, kann es nur mangelhafte Flugvorbereitung sein. Beides ist völlig inakzeptabel.

Es ist absolut unsportlich, sich auf diese Weise im sportlichen Wettbewerb Vorteile zu verschaffen. Es ist ebenso unsportlich, das Risiko zu schüren, dass die involvierten Behörden irgendwann zu pauschalen Flugverboten greifen, um diesem Fehlverhalten einen Riegel vorzuschieben. Die Gemeinschaft aller Fliegerinnen und Flieger hätte darunter zu leiden. Und im Falle militärischer Sperrgebiete ist es darüber hinaus schlicht und ergreifend gefährlich und nicht nur nach meinem Verständnis „unfliegerisch“, nicht kalkulierbare Risiken sehenden Auges einzugehen. Ich appelliere eindringlich an die betroffenen Fliegerkameradinnen und Fliegerkameraden, sich unverzüglich regelkonform zu verhalten, um Schaden von unserem schönen Sport abzuwenden. Quelle: ‚Claus Cordes, Präsident des DAeC‚.

US-Luftfahrt will modernere FAA-Infrastruktur

Verschiedene Interessenvertretern der Luftfahrtindustrie haben sich schriftlich an die Luftfahrt-Vertreter im US-Kongress gewendet, um verstärkte Investitionen in das Budget für die Modernisierung der Flugsicherung der FAA zu erhalten. Darin wird die wirtschaftliche Bedeutung der Branche hervorgehoben, da die Luftfahrt mehr als fünf Prozent des US-BIP ausmacht. Es wird gefordert, mehr für den Erhalt und die Modernisierung des Flugsicherungssystems der FAA zu tun.

„Wir bitten die Bewilligungsbehörden, mit der FAA und allen Interessengruppen zusammenzuarbeiten, um das System durch zielgerichtete und vorhersehbare Mittel zu unterstützen, die in erster Linie aus dem AATF (Airport & Airway Trust Fund) stammen, um sicherzustellen, dass die FAA über einen Plan verfügt, um die nötigen Ressourcen für ein sicheres und effizientes Wachstum zu nutzen“, heißt es in dem Schreiben.

Die Zukunft der Flugsicherung hat früher zu Meinungsverschiedenheiten geführt, da einige Teile der Branche die Privatisierung des US-Systems forderten. Das aktuelle Schreiben ist ein Bekenntnis dazu, dass die FAA die Einrichtung der Wahl ist, um das nationale System zu beaufsichtigen. Die Interessenvertreter lobten die bereits geleistete Arbeit zur Bereitstellung von Finanzmitteln und zum Schutz des Luftraumsystems.

FRAIT – neuer free route-Luftraum

Mit einem Free Route Luftraum, der von Österreich bis nach Nord-Mazedonien reicht und jetzt um Italien erweitert wurde, werden Flugstrecken entscheidend verkürzt und Emissionen reduziert. Bei einem internationalen Zusammentreffen in Wien wurde der neue Freeroute-Airspace präsentiert.

Mit der Verbindung des South East Common Sky Initiative Free Route Airspace (SECSI FRA) – von Österreich, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und Slowenien mit dem Free Route Airspace Italy (FRAIT) einer der größten Free Route Lufträume Europas etabliert. Durch eine Verkürzung der Flugstrecken wird eine Reduktion der CO2-Emissionen von rund 30.000t im Jahr erreicht.

Direkte Streckenführungen in der Reiseflughöhe ohne Umwege – das ist Free Route. Für Airlines bedeutet das weniger Treibstoffverbrauch, für Passagiere eine geringere Flugzeit und für die Umwelt einen deutlichen Rückgang bei den Emissionen. Je größer die Free Route Lufträume also je mehr nationale Lufträume sie umfassen, desto größer die positiven Auswirkungen.

Die Verbindung der beiden Free Route Lufträume wurde von Austro Control Geschäftsführerin Elisabeth Landrichter und Austro Control Geschäftsführer Philipp Piber gemeinsam mit dem CEO der kroatischen Flugsicherung Croatia Control Mario Kunovec-Varga, dem CEO von Slovenia Control Srecko Jansa, dem Geschäftsführer der bosnischen Flugsicherung Davorin Primorac und dem COO der italienischen Flugsicherung ENAV Maurizio Paggetti im Rahmen eines internationalen Zusammentreffens in Wien vorgestellt. Quelle: ‚AustroControl‚.

U-Space-Luftraum vor Umsetzung

Die Vorbereitungen zur Einrichtung des ersten U-Space-Luftraums in der Schweiz kommen voran. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 14. Juni 2024 die Revisionen von Verordnungen verabschiedet. Damit soll das von der Schweiz am 24. November 2022 übernommene Regulierungspaket der Europäischen Union für den U-Space umgesetzt und konkretisiert werden. U-Spaces ermöglichen die sichere Integration von Drohnen in den bestehenden Luftraum und erleichtern komplexe Einsätze.

Sowohl die Zahl der zivilen Drohnen als auch die Komplexität deren Betriebs sind in den vergangenen Jahren markant gestiegen. Ausgelöst durch diese Entwicklung und zur Aufrechterhaltung eines hohen Sicherheitsniveaus wurde es immer dringlicher, die Einbindung der Drohnen in den Luftraum zu regeln und zu verbessern.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat nun die Möglichkeit, spezielle Lufträume, sogenannte U-Spaces, zu implementieren. Darin können zugelassene Anbieterinnen (U-Space Service Providers, USSP) digitale und hochautomatisierte U-Space-Dienste für die Drohnenbetreiberinnen und Drohnenbetreiber erbringen. Dadurch wird ein effizientes Management von komplexen Drohneneinsätzen sichergestellt. Das bringt die Betreiberinnen und Betreibern deutliche Vorteile.

U-Space-Dienste erleichtern überdies die Planung der Flüge. Sie erhöhen die Sicherheit, indem sie der Drohnenpilotin oder dem Drohnenpiloten in Echtzeit umfassende Informationen über den Flugverkehr in der Umgebung zur Verfügung stellen, in der sich die Drohne gerade bewegt. Von den neuen Lufträumen werden vor allem komplexe Drohneneinsätze sowie Flüge ausserhalb der Sichtweite profitieren.

Das BAZL hat in den letzten Jahren die Umsetzung eines ersten U-Space-Luftraums vorbereitet. Der Bundesrat hat nun die revidierten Verordnungen über den Flugsicherungsdienst (VFSD) und über die Gebühren des BAZL (GebV-BAZL) genehmigt. Zu den gesetzlichen Grundlagen gehört zudem die ebenfalls revidierte Verordnung über Luftfahrzeuge besonderer Kategorien (VLK), für die das Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) zuständig ist. Diese Anpassungen im Schweizer Recht dienen dazu, Rollen und Verantwortlichkeiten der an der Einrichtung von U-Spaces Beteiligten zu klären. Sie treten am 1. August 2024 in Kraft. Quelle: ‚BAZL‚.

Tour de France 2024

Die 111. Tour de France findet seit Samstag, 29. Juni bis Sonntag, den 21. Juli statt. Die FFVP fordert alle (Chefpiloten, Fluglehrer oder Piloten) auf, die Regeln für den Überflug der Tour de France (mindestens 1000 m/Boden) und ihrer ZRTs in Berggebieten (Alpen, Pyrenäen) in Erinnerung zu rufen und zu beachten. Wir empfehlen Ihnen, die Strecke am Tag des Rennens zu meiden, um die Flugzeuge und Hubschrauber, die über das Rennen berichten, nicht zu stören. Der Tour-Hubschrauber ist mit einem Power Flarm ausgestattet, der von der französischen FFVP zur Verfügung gestellt wird. Die im AIC verfügbaren Informationen finden Sie hier auf der SIA-Website. Quelle: ‚FFVP‚.

Flugverbote während Ukraine-Konferenz

Am 15. und 16. Juni 2024 findet auf dem Bürgenstock eine hochrangige Konferenz zum Frieden in der Ukraine statt. Um die Sicherheit zu gewährleisten, hat der Bundesrat die vorübergehende Einschränkung zur Benutzung des Luftraumes rund um den Bürgenstock (LSR91) sowie weitere Sicherheitsmassnahmen beschlossen. Unter anderem ist in der Zeit vom 13. Juni, 08:00 Uhr bis und mit 17. Juni, 20:00 Uhr Ortszeit die freie Benützung des Luftraums in einem Umkreis von 25NM resp. 46.3Km und der Flugplätze in dieser Zone erheblich eingeschränkt. Die Luftwaffe stellt den Luftpolizeidienst und eine verstärkte Luftraumüberwachung sicher.

In einem Radius von 25 nautischen Meilen (rund 47 Kilometer) um den Bürgenstock (NW) gilt für den VFR- sowie nicht kommerzieller IFR-Flugverkehr ein generelles Flugverbot. (VFR, IFR non commercial, Joining, Leaving, Special Flights, Training, Glider). Flüge mit Hängegleitern, Gleitschirmen und Deltaseglern sowie Modellflugzeugen und Drohnen unterliegen speziellen Regelungen.

Geschlossene Flugplätze für sämtlichen VFR-Verkehr:
Kägiswil (LSPG), Haltikon (LSXN), Hausen am Albis (LSZN), Luzern-Beromünster (LSZO), Buttwil (LSZU), Triengen (LSPN), Schattenhalb (LSXC) sowie Schindellegi (LSXS).

Offene Flugplätze mit Auflagen:
An- und Abflüge zu den Flugplätzen Erstfeld und Buochs innerhalb der Sicherheitszone unterliegen besonderen Regeln und Verfahren, welche die Luftwaffe in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt erarbeitet hat.

Die Einschränkungen in der LSR91 werden in Abhängigkeit der Beurteilung der Bedrohungslage aktiviert. Die Schweizer Luftwaffe behält sich vor, Änderungen oder Verschärfungen auch kurzfristig vorzunehmen.

Jahrespressekonferenz der DFS

Nach Corona erholt sich der Luftverkehr nach und nach vom Verkehrseinbruch, doch schon seit 2022 wirken neue und teilweise unerwartete Ereignisse auf die Arbeit der Fluglotsinnen und Fluglotsen ein. Der Krieg in der Ukraine, verbunden mit großflächigen Luftraumsperrungen unter anderem in Russland, Belarus, Moldau und der Ukraine beeinflusst die Verkehrsströme in Europa nach wie vor. Damit einher geht ein deutlicher Anstieg um mindestens 15-20 Prozent des militärischen Flugverkehrs. Außerdem finden mit der NATO-Übung Tiger Meet und der Fußball-EM 2024 große Events im ohnehin schon dicht beflogenen deutschen Luftraum statt. „Diese Herausforderungen meistert die DFS mit hervorragender Sicherheitsbilanz und solider Pünktlichkeit. Wir leisten gute Arbeit, dieses Feedback erhalten wir stetig von unseren nationalen und internationalen Partnern“ so Arndt Schoenemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFS heute in Langen.

Zukunft des weltweiten Luftverkehrs
In den kommenden Jahren erwartet der DFS-Chef jedoch enorme Veränderungen weltweit, auch diese werden Auswirkungen auf die Arbeit der Flugsicherung haben. „Wir sehen eine stark wachsende Mittelschicht in Schwellenländern, umfangreiche Flugzeugbestellungen aus diesen Regionen und auch von anderen namhaften Airlines. Das lässt für mich nur einen Schluss zu: Wir müssen uns an der Vielzahl neuer Anforderungen, eben auch an diesem Verkehrswachstum viel stärker als bisher technologisch orientieren.“

Situation in Deutschland
Der deutsche Luftraum ist rund 390.000 Quadratkilometer groß, das sind drei Prozent des europäischen Luftraums. Doch jeder dritte Flug ist hier unterwegs und wird von der DFS überwacht. Ähnlich intensiv genutzte Lufträume sind weltweit selten. Für die Überwachung ist neben hochqualifiziertem Personal vor allem modernste Technik essenziell. Was sie in diesen Themenfeldern unternimmt, stellt die DFS heute vor.

DFS als attraktiver Arbeitgeber und technologischer Taktgeber
Für rund 140 Fluglotsinnen und Fluglotsen, die jährlich eingestellt werden, benötigt das Unternehmen über 7.000 Bewerbungen. In Zeiten von Fachkräftemangel gelingt es jedoch dank intensiven Recruitings, geeignete junge Menschen zu finden und einzustellen. Im operativen Bereich setzt die DFS verstärkt auf Digitalisierung und Automatisierung, unter anderem durch vorausberechnete Flugverläufe in sogenannten Trajektorien-basierten Flugsicherungssystemen. Projekte der flexiblen Architektur dieser Systeme fördert die DFS ebenso wie den Ausbau der breitbandigen Bord-Boden-Kommunikation. Als erste Flugsicherung weltweit befasst sie sich mit der Virtualisierung ihrer Systeme, das heißt einer Verlagerung zentraler Dienste in die Cloud. Da die DFS kritische Infrastrukturen betreibt, gilt der Datensicherheit besonderes Augenmerk. „Wir werden international als technologischer Taktgeber wahrgenommen – das ist uns Verpflichtung. Nur so sind die zu erwartenden Zuwächse sowie die Anforderungen an klima- und lärmschonenden Luftverkehr bei weiter ansteigenden militärischen Aktivitäten der kommenden Jahre zu bewältigen.“

Keine Entlassungen in der Coronakrise – gute Tarifeinigung
Auf das Jahr 2023 und die erste Hälfte des laufenden Jahres schaut der DFS-Chef zufrieden zurück. Auch die aktuelle Tarifeinigung, die nach zwei Jahren intensiver Verhandlungen vor wenigen Tagen abgeschlossen wurde, bezeichnet er ausdrücklich als gemeinsam mit dem Tarifpartner erzielten Erfolg. Das Niveau der Verkehrszahlen vor der Coronakrise erwartet der CEO der DFS frühestens im Jahr 2027. „Wir haben die Coronakrise gut gemeistert und vorausschauend kein Personal entlassen. Das heißt, dass wir kontinuierlich mit einem qualifizierten und engagierten Team arbeiten können – wir sind gerüstet.“

Militärübung Tiger Meet und Fußball-EM
Vom 3. bis zum 13. Juni findet im norddeutschen Luftraum die NATO-Übung „Tiger Meet“ statt. Mehr als 70 Kampfjets und Hubschrauber aus 15 Nationen nehmen teil, darunter je sechs Eurofighter und Tornados der Deutschen Luftwaffe. Die DFS bringt dabei nach „Air Defender“ im vergangenen Jahr erneut ihre zivil-militärische Expertise ein.

Auch die Fußball-EM 2024 sorgt für zusätzlichen Luftverkehr und viel Vorbereitungs-Arbeit für die Experten der Flugsicherung. „Wir freuen uns auf dieses sportliche Großereignis. Wir werden dafür sorgen, dass Mannschaften, Organisatoren und Gäste sicher zu den Austragungsorten und wieder nach Hause fliegen. Auch in der Luft wird Deutschland ein toller Gastgeber sein“ beschließt Arndt Schoenemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFS, die Pressekonferenz.

Zahlen, Daten, Fakten
Rund 2,83 Millionen Flüge verzeichnet die DFS für 2023 über Deutschland. Bis einschließlich Mai 2024 waren es 1,13 Millionen Flüge – ein Plus von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die DFS-Prognosen für 2024 erwarten knapp drei Millionen Flüge im Bereich der Streckenkontrolle (90 Prozent gegenüber 2019), für An-/Abflüge werden 1,7 Millionen erwartet (78 Prozent). Die Pünktlichkeit wurde im ersten Halbjahr 2024 um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbessert: Sie beträgt aktuell durchschnittlich 0,36 Minuten Delay pro Flug. Quelle: ‚DFS, Deutsche Flugsicherung‚.

Neugestaltung der TMA Zürich – Update

Version 5.2, die von einem kleinen Expertenteam (Skyguide, BAZL, Segelflugverband und Aopa) entworfen wurde, ist nun bekannt. Sofern Deutschland keine grösseren Vorbehalte hat, wird diese so in die öffentliche Vernehmlassung (spätestens im September) gehen und dann per März 2025 umgesetzt werden. Quelle: ‚SHV‚.

Durchbruch beim einheitlichen europäischen Luftraum

Unterhändler von Europäischem Parlament und EU-Ratspräsidentschaft haben sich auf eine neue Verordnung für einen Single European Sky (SES) geeinigt. Über diese Reform wird seit gut zehn Jahren diskutiert. Der Kompromiss öffnet unter anderem die Tür für eine Staffelung von Luftraumgebühren, die den Einsatz nachhaltiger Treibstoffe (SAF) wirtschaftlich attraktiver machen können.

Nach rund zehn Jahren Verhandlungen gibt es Fortschritte beim Aufbau eines einheitlichen europäischen Luftraums. Unterhändler von Europäischem Parlament und EU-Ratspräsidentschaft haben sich auf den Text einer neuen Verordnung über den Single European Sky (SES 2+) geeinigt. Der Kompromiss muss noch von EP und EU-Ministerrat bestätigt werden, bevor er Gesetz werden kann. Hauptziel der neuen Verordnung ist ein effizienteres Luftraummanagement, das helfen soll, Kapazitäts-Engpässe zu vermeiden, kürzere Flugrouten zu wählen und damit Kosten und Treibhausgasemissionen einzusparen.

Allerdings tun sich die EU-Staaten traditionell schwer, nationale Kompetenzen beim Luftraummanagement aufzugeben. Eine 2013 vorgeschlagene Reform der SES-Verordnung scheiterte. Im September 2020 unternahm die EU-Kommission einen neuen Anlauf mit einem geänderten Vorschlag, doch auch über diesen streiten Parlament und Ministerrat bereits seit Jahren. Europaabgeordnete zeigten sich nach der unter belgischer Ratspräsidentschaft jetzt recht überraschend erzielten Einigung dann auch erleichtert, gleichzeitig aber auch ernüchtert über die erreichten Fortschritte.

Keine Pflicht zur Liberalisierung
So willigten die Mitgliedsstaaten schließlich ein, dass Air Traffic Service Provider wie etwa Lotsendienste neben einer Sicherheits- auch eine Bescheinigung über wirtschaftliche Solidität erhalten müssen. Dafür muss aber keine eigene Aufsichtsbehörde eingerichtet werden, wie im Gespräch war, sondern die für Sicherheitsprüfungen zuständigen Behörden können das mit übernehmen. Zudem müssen die Mitgliedsstaaten den Markt für Luftverkehrsmanagementdienste nicht liberalisieren. EU-Kommission und Parlament wollten zumindest die Versorgung mit bestimmten Daten, etwa über Verkehr im Luftraum oder Wetter oder Kommunikations-Dienstleistungen zwischen Airlines und deren Flugzeugen, für Wettbewerb öffnen.

Ebenfalls abgeblockt wurde vom Rat der Plan, dass eine neue Abteilung bei der EU-Luftfahrtsicherheitsagentur EASA, ein Performance Review Body (PRB), die nationalen Pläne zum effizienteren Luftraummanagement prüft und etwa auch Preise für die Luftraumnutzung festlegen kann. Diese Kompetenzen wollten die Staaten der EASA nicht geben, zumal sie und die Luftraumnutzer das neue Gremium bezahlen müssten. Nun wird zwar ein PRB eingerichtet, der allerdings nur eine beratende Rolle hat und aus dem EU-Haushalt finanziert wird.

Gestaffelte Gebühren für Luftraumnutzung
„Mit dem heutigen Trilogergebnis bleibt es im Wesentlichen beim Alten, nur wenige Verbesserungen konnten erreicht werden“, sagte der FDP-Europaabgeordnete Jan-Christoph Oetjen. Zu diesen zählt er neben dem PRB auch Vorgaben für effizientere Routenplanung, mit der sich die CO₂-Emissionen des Luftverkehrs und Verspätungen weiter reduzieren ließen. „Ich hätte mir jedoch weitaus stärkere Ambitionen bei der Marktöffnung und stärkere Kontrollmöglichkeiten gegenüber den nationalen Flugsicherungs-Organisationen gewünscht“, sagte Oetjen. Ähnlich äußerten sich auch Jens Gieseke (CDU) und Markus Ferber (CSU).

Positiv bewertet Oetjen, dass die Kommission Vorschläge machen soll, wie Gebühren für die Luftraumnutzung so gestaltet werden können, dass eine spritsparende Routenplanung und die Nutzung von nachhaltigen Treibstoffen (SAF) wirtschaftlich attraktiver werden. Eine solche Gebührenstaffelung könnte später durch delegierte Rechtsakte verbindlich gemacht werden. Auch der amtierende EU-Ratsvorsitzende, Belgiens Verkehrsminister Georges Gilkinet (Grüne), lobte diese Regelung. „Sie gibt den Mitgliedsstaaten auch mehr Möglichkeiten, die Belastungen durch die Luftfahrt zu begrenzen“, sagte Gilkinet. Quelle: ‚DVZ, Deutsche Verkehrs-Zeitung‚.

Fussball-Europameisterschaft

Während der Fußball-EM von Mitte Juni bis Mitte Juli ist mit erheblichen Einschränkungen für die Allgemeine Luftfahrt zu rechnen. Die Polizei informierte an der AERO Friedrichshafen über geplante Maßnahmen. Die Sicherheitslage mit Nahost- und Ukraine-Krieg und Bedrohungszenarien durch Einzeltäter stellt die Sicherheitsbehörden vor grosse Herausforderungen. Um die Sicherheit der EM-Spiele, der Teams und der Fans zu gewährleisten wird es u.a. nicht ohne Einschränkungen für die Allgemeine Luftfahrt gehen. Austragungsorte der UEFA EURO 2024 sind Berlin, Leipzig, Hamburg, Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München. Austragungsorte der UEFA EURO 2024 sind Berlin, Leipzig, Hamburg, Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München.

WEF Davos: keine Bestrafung für angebliche Luftraumverletzung

Ein Segelflug-Pilot wurde während des Davoser WEF (Weltwirtschaftsforum) von der Schweizer Luftwaffe abgefangen, weil er angeblich in die Flugverbotszone eindrang. Das Schweizer Bundesstrafgericht in Bellinzona hat den Fall kürzlich verhandelt und wegen zur geringfügiger Schuld von einer Bestrafung abgesehen. Der 75jährige Pilot flog am 20. Mai 2022 vom Startort Schänis aus mit seinem eigenen Motorsegler. Via Gufelstock bei Elm flog er bei gutem Wetter in Richtung Graubünden, bis er gemäss Anklageschrift der Bundesanwaltschaft um etwa 14 Uhr beim Piz Segnes in die WEF-Sperrzone flog. Die Armee bemerkte das Segelflugzeug auf ihrem Radar. Die Luftwaffe begleitete das Flugzeug laut Strafbefehl mit einem Kampfjet aus der Flugverbotszone hinaus – für die Kampfflieger ein Ernst-Einsatz.

Der langjährige Pilot will den Kampfjet aber gar nicht bemerkt haben. Und die Flugverbotszone will er auch nicht verletzt haben. «Ich hatte mich vor dem Flug gut vorbereitet und alle Bedingungen studiert», sagt er vor Gericht aus. «Ich bin überzeugt, alles richtig gemacht zu haben.» Er habe aus diesem Grund Einsprache gegen den ersten und zweiten Strafbefehl erhoben.

Die Richterin Sylvia Frei hält bei ihrer Urteilsverkündung fest: «Am Schuldspruch wegen fahrlässiger Verletzung von Verkehrssperren wird festgehalten». «Wenn nicht klar ist, wo genau die Grenze verläuft, ist zu erwarten, dass die Zone in einem entsprechend grosszügigen Abstand umflogen wird.» Und: «Von einer Bestrafung wird abgesehen, ebenso von einem Strafregistereintrag. Die Schuld ist zu geringfügig, um bestraft zu werden.» Die Verfahrenskosten von CHF 2’300.- bleiben grundsätzlich am Rentner hängen. Sie können aber auch geringer ausfallen, denn: «Wird seitens des Beschuldigten keine schriftliche Begründung des Urteils veranlasst, reduzieren sich die Verfahrenskosten auf CHF 1’550.-», erklärte die Richterin.

Flugshow in Gap-Tallard

Am 25. und 26. Mai findet auf dem Flugplatz von GAP TALLARD (LFNA) eine Flugschau statt, zu der die Patrouille de France eingeladen ist. An diesen Tagen, aber auch am 18. und 19. April, am 2., 13. und 14. Mai und am Donnerstag, 23. Mai, wird die berühmte Patrouille ein großes Gebiet rund um GAP TALLARD benutzen, mit einem Radius von 6 Nm und bis auf 6500 Ft, also etwa 2000 m. Auf dieser Karte sehen Sie, dass das reservierte Gebiet weit in die umliegenden Berge hineinragt und ein Kollisionsrisiko mit anderen Flugzeugen oder Gleitschirmen darstellt. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Quelle: ‚FFVP‚.

Wieder mehr Flugzeuge

Nach dem Ende der Corona-Pandemie herrscht im deutschen Luftraum wieder mehr Betrieb. Die Deutsche Flugsicherung etwa hat 2023 mehr Flugbewegungen überwacht als im Jahr zuvor.

Im deutschen Luftraum sind im vergangenen Jahr häufiger Flugzeuge unterwegs gewesen als im Jahr 2022. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) kontrollierte rund 2,8 Millionen Flugbewegungen. Das teilte die DFS der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf Anfrage hin mit. Das entspricht im Vergleich zu 2022 einer Zunahme von etwa 7,7 Prozent.

Mehr Flugbewegungen gab es zuletzt 2019: Damals wurden etwa 3,3 Millionen Bewegungen überwacht. Mit der Corona-Pandemie fielen die Zahlen stark: 2020 wurden etwa 1,5 Millionen Bewegungen kontrolliert, 2021 waren es rund 1,6 Millionen.

Die DFS mit Hauptsitz im hessischen Langen bei Frankfurt ist zuständig für die Sicherheit im deutschen Luftraum. Das bundeseigene Unternehmen beaufsichtigt in den Zentralen alle Flugzeuge, die nach den sogenannten Instrumentenflugregeln fliegen. Der Sprecherin zufolge ist das der Fall, wenn Piloten sich allein an den Instrumenten orientieren und beispielsweise nicht an Autobahnkreuzen, die sie von oben sehen. Quelle: ‚Welt / DFS, Deutsche Flugsicherung‚.

Free Route Luftraum soll ausgebaut werden

Austro Control gilt als Vorreiter in Europa, wenn es um die Implementierung von Free Route Lufträumen geht. Seit 2019 sind mit SECSI FRA die Lufträume Österreich, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Nord-Mazedonien, Serbien und Slowenien verbunden. Mit der weiteren Ausdehnung im März 2024 entsteht einer der größten grenzüberschreitenden Free Route Lufträume Europas.

Free Route bedeutet, dass Flugzeuge einen Luftraum auf direktem Weg und damit auf der kürzesten Strecke durchfliegen können. Für Airlines heißt das weniger Treibstoffverbrauch, für Passagiere eine geringere Flugzeit und für die Umwelt einen deutlichen Rückgang bei den der Emissionen. Je größer der Free Route Lufträume, desto größer die positiven Auswirkungen.

In den letzten Jahren wurden die Free Route Lufträume konsequent ausgebaut. Für den 21. März 2024 ist eine weitere Ausdehnung geplant, der das Gebiet der South East Common Sky Initiative Free Route Airspace (SECSI FRA) – von Österreich, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und Slowenien – und den Free Route Airspace Italy (FRAIT) miteinander verbinden soll.

Im Jahr 2026 ist eine Erweiterung des Free Route Lufträume auf das Mittelmeer vorgesehen. Das wird eines der größten FRA-Projekte im Jahr 2024 sein und den Luftraumnutzern Flugplanungsoptionen bieten, die einer vollständigen Zusammenlegung der beiden Free Route Airspaces (SECSI FRA und FRAIT) entsprechen. Quelle: ‚AustroControl‚.

Segelflugregelung um Verkehrsflughäfen

In der Umgebung vieler deutscher Verkehrsflughäfen und einiger Regionalflughäfen gelten VFR-restriktive Lufträume der Kategorie C und D (nicht CTR) sowie die Transponder Mandatory Zones (TMZ). Um den in Deutschland sehr stark ausgeprägten Streckensegelflug weiterhin gewährleisten zu können, wurden in vielen solcher Lufträume überörtliche Segelflugregelungen eingerichtet und per Nachrichten für Luftfahrer (NfL) sowie in einer gesonderten, speziell auf den Segelflugbetrieb ausgerichteten Version der ICAOKarte 1:500.000, ‚Ausgabe Segelflug‘, bekannt gegeben.

Mit der ergänzenden Veröffentlichung im Internet werden alle in Deutschland existierenden überörtlichen Segelflugregelungen zusammengefasst und sind einfach und in übersichtlicher Form für Segelflugpiloten, Lotsen und allen anderen interessierten Personen zugänglich.

Segelflugregelungen

In den unten aufgeführten Lufträumen sind überörtliche Segelflugregelungen festgelegt worden, über die jeweils mit einer Karte und einem Text informiert wird.

  • Dresden: Luftraum D (nicht CTR)
  • Düsseldorf/Köln-Bonn: Luftraum C
  • Frankfurt-Hahn: TMZ
  • Hamburg: Luftraum C und TMZ
  • Karlsruhe/Baden-Baden: Luftraum D (nicht CTR)
  • Leipzig: Luftraum D (nicht CTR)
  • München: Luftraum C
  • Münster-Osnabrück: TMZ
  • Niederrhein: TMZ
  • Nürnberg: Luftraum D (nicht CTR) und TMZ
  • Paderborn: TMZ
  • Stuttgart: Luftraum D (nicht CTR)
  • ED-R 116 (Baumholder)
  • ED-R 76 (Oberlausitz)

Quelle: ‚DAeC‚.

Österreichs Transponderpflicht in Luftraum D

Der Innsbrucker Segelflieger Walter Wartlsteiner hat flieger.news auf folgende Veränderung im Luftraum D hingewiesen:

„Für die neue Flugsaison gibt es in Österreich eine gravierende Änderung für den Luftraum D: Hier gilt bereits seit November 2023 ein Transponderpflicht! Im Zuge dieser wichtigen Information möchte ich auch nochmals die Frequenz von Innsbruck Radar in Erinnerung bringen: 128,975 MHz.

Um festzustellen, ob das Innsbrucker Segelfluggebiet (TRA C) aktiv ist oder nicht, empfiehlt es sich, die ATIS abzuhören. Entweder auf der Frequenz 126,030 MHz oder telefonisch unter: +43 5 1703 6631″.

-> Hintergrund-Information der AustroControl
-> KML-Daten / Darstellung Luftraumstruktur in Google Earth
-> Kartenmaterial von flieger.news

Drohnenregelung gut gestartet

In der Schweiz haben 2023 mehr als 46 000 Fernpilotinnen und -piloten einen Kompetenznachweis erworben. Die Umsetzung der europäischen Drohnenregelung in der Schweiz, die seit einem Jahr neue Bestimmungen vorschreibt, ist optimal verlaufen. Seit einem Jahr wendet die Schweiz die Drohnenregelung der Europäischen Union (EU) an. Für den Betrieb von Drohnen gelten seither neue Bestimmungen: Die meisten Fernpilotinnen und -piloten, die eine Drohne fliegen möchten, müssen sich registrieren und eine obligatorische Schulung absolvieren. Auch die Bewilligungsverfahren für bestimmte Betriebsformen wurden geändert.

Ungeachtet der herausfordernden Komplexität der neuen Regeln haben die Drohnenbetreiberinnen und -betreiber sich den Anforderungen angepasst. Am 31. Dezember 2023 hatten 46’300 Fernpilotinnen und -piloten den Kompetenznachweis erworben; nahezu 70’000 Personen oder Unternehmen waren auf der Plattform www.uas.gate.bazl.admin.ch registriert. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) zeigt sich zufrieden mit diesen Zahlen, die sich weiter positiv entwickeln.

Um die Wirkung auf die Sicherheit im Luftverkehr messen zu können, ist es noch zu früh. Aber das Ziel ist, das Sicherheitsniveau des Schweizer Luftraums ständig zu erhöhen. Deshalb empfiehlt das BAZL auch jenen Betreiberinnen und Betreibern, die kein Zertifikat benötigen, mindestens die kostenlose Online-Schulung zu absolvieren. So machen sie sich mit den für die Nutzung von Drohnen geltenden Regeln vertraut. Quelle: ‚BAZL‚.

Künstliche Intelligenz im Luftverkehr

Die französische DSNA (Luftverkehrs-Kontrolle) übernimmt SINAPS, ein von ONERA entwickeltes KI-Tool
Bruno Sainjon, Vorstandsvorsitzender der ONERA, und Florian Guillermet, Direktor der Dienste für Luftverkehrsnavigation (DSNA) der Generaldirektion für Zivilluftfahrt (DGAC), haben im Dezember 2023 eine Vereinbarung zum Einsatz von „SINAPS„, einem KI-gestützten Entscheidungshilfe-Tool zur Optimierung der Luftverkehrs-Verwaltung, offiziell vorgestellt.

Was ist das SINAPS-Tool?
Der Algoritmus von SINAPS wurde von ONERA-Ingenieuren entwickelt: Es handelt sich um ein innovatives Tool, basierend auf „maßgeschneiderter“ künstlicher Intelligenz, welche den operativen Kräften der DSNA eine Entscheidungshilfe für die Verwaltung der Kontrollsektor-Konfigurationen bietet. Historisch wurde SINAPS innerhalb des Zentrums für Luftverkehrsnavigation (CRNA) von Bordeaux im Rahmen von SESAR-Experimenten bewertet und steht jetzt in vier Luftverkehrs-Zentren im Versuch.

Dieses Entscheidungshilfe-Tool bietet eine Reihe von Dienstleistungen, um die Konfiguration der Kontrollsektoren en-route zu optimieren und damit die Nutzung der Kapazität und der verfügbaren Ressourcen für die Verwaltung des Luftverkehrs. Mit diesem innovativen KI-Tool werden die Leiter der regionalen Kontrollzentren über eine Reihe integrierter Dienste bis hin zur optimalen Konfiguration der taktisch einzusetzenden Sektoren verfügen. SINAPS wurde im Rahmen des europäischen SESAR-Programms und der in diesem Kontext zwischen der DSNA und der ONERA etablierten Partnerschaft entwickelt.

Eine bereichernde Partnerschaft
Diese Vereinbarung umrahmt die privilegierte Partnerschaft zwischen der ONERA und der DSNA: Die Teams der DSNA arbeiten in enger Verbindung mit den Wissenschaftlern der ONERA an mehreren Themen:

  • den operativen Einsatz von SINAPS in der Arbeitsumgebung der Leiter der französischen Luftverkehrskontrollzentren;
  • eine postoperative Analyse und Überwachung durch die ONERA und die DSNA, um die Relevanz der Algorithmen und die Angemessenheit der wissenschaftlichen Methoden zu den operativen Anweisungen der Fluglotsen zu überprüfen;
  • gemeinsame Arbeiten zur Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses: Kenntnis der Luftverkehrsmanagementberufe durch die ONERA und erleichterter Zugang zu erstklassigen wissenschaftlichen KI-Methoden durch die DSNA.
    Die Vereinbarung sieht die Einrichtung eines Lenkungsausschusses vor, um die Arbeiten im Sinne des gemeinsamen Interesses beider Parteien zu steuern.

Eine historische Zusammenarbeit
Als historische Partner zur Verbesserung der französischen Luftfahrt arbeiten die DSNA und die ONERA seit 2008 im Rahmen des europäischen SESAR-Programms zusammen. ONERA hat auf Anfrage der DSNA das neue KI-Tool für CRNAs entwickelt. Die Vereinbarung stellt den betroffenen operativen Akteure ein unterstützendes Tool zur Verfügung, das sich bei der Verwaltung der Kontrollsektorkonfigurationen auf wissenschaftliche Algorithmen stützt – zum Vorteil des Luftverkehrs.

Armee zieht positive Bilanz zu WEF

Die Schweizer Armee hat im Sicherungseinsatz für den Kanton Graubünden und zugunsten der Sicherheitsmassnahmen am WEF-Jahrestreffen 2024 alle Aufträge erfüllt. Täglich standen rund 4150 Armeeangehörige im Einsatz. Im eingeschränkten Luftraum über Davos kam es zu einem einzigen Regelverstoss.

Ohne grössere Zwischenfälle
Seit 12. Januar standen täglich rund 4150 Angehörige der Armee zur Auftragserfüllung im Einsatz. Sie stellten die Wahrung der Lufthoheit sicher, schützten Objekte und Personen, unterstützten die zivilen Behörden materiell, beim Transport von völkerrechtlich geschützten Personen, im Koordinierten Sanitätsdienst, in der Führungsunterstützung und in der Abwehr von biologischen oder chemischen Gefahren.

Der Gesamteinsatz der Armee verlief ohne gravierende Zwischenfälle. Während des Jahrestreffens verzeichnete die Luftwaffe im eingeschränkten Luftraum eine einzige geringfügige Regelverletzung über Schweizer Boden und wurde über vier Regelverstösse auf österreichischem Hoheitsgebiet orientiert. Auch die erweiterten Anforderungen der zivilen Sicherheitsbehörden an die Armee wegen der vorgelagerten Konferenz für einen Frieden in der Ukraine sowie den hochkarätigen offiziellen Besuchen mit hohem Sicherheitsbedarf wurden erfüllt. Quelle: ‚Bundesrat‚.