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Such- und Rettungsdienst – Empfehlungen für bessere Wirkung

In den vergangenen Jahren haben sich wiederholt Unfälle mit Luftfahrzeugen der allgemeinen Luftfahrt ereignet, bei denen Besatzung und Luftfahrzeug nur mit erheblicher Verzögerung gefunden und geborgen werden konnten. Im Rahmen der Sicherheitsunter­suchung dieser Unfälle wurde verschiedentlich festgestellt, dass die am Such- und Rettungsdienst (search and rescue – SAR) beteiligten Organisationen nicht in der Lage waren, eine rasche Suche und Rettung sicherzustellen. Es zeigte sich auch, dass selbst viele Fachleute und Nutzer der Zivilluftfahrt nur unzureichende Kennt­nisse des SAR und seiner Eigenheiten aufwiesen.

Die SUST hat in Zusammenarbeit mit den beteiligten Verkehrskreisen eine umfassende Studie zum Thema SAR durchgeführt. Diese Website beinhaltet wesentliche Elemente der Studie sowohl für den Fachmann als auch für eine breite Öffentlichkeit knapp zusammengefasst:

  • Organisation und Arbeitsweise des SAR
  • Illustration der Abläufe anhand eines exemplarischen SAR-Falls
  • Empfehlungen zur Verbesserung der Wirksamkeit sowohl für Leistungserbringer als auch für Leistungsbezüger

Exemplarischer SAR-Fall
Zur Beleuchtung der Abläufe, der Funktionsweise der Schnittstellen und zur Beurteilung der Wirksamkeit des SAR wurden in der Studie mehrere exemplarische Fälle der letzten Jahre im Detail untersucht. Alle diese Fälle weisen einen starken, aber unterschiedlich ge­arteten Bezug zum SAR auf. Es wurden bewusst Fälle aus unterschiedlichen Luftfahrzeugkategorien und mit unterschiedlichen betrieblichen Hintergründen ausgewählt.

Bei einem dieser Fälle verunfallte ein Pilot mit einem Segelflugzeug anlässlich eines Segelflugwettbewerbs im Gebirge nahe der Grenze zu Österreich und kam dabei ums Leben. Das Segelflugzeug wurde beim Aufprall zerstört, der 406-MHz-Notsender an Bord wurde aus dem Segelflugzeug gerissen, beschädigt und von seiner Sendeantenne getrennt, so dass keine Notsignale emp­fangbar waren. Im Flugzeug war ein im Bordrechner integriertes Flarm-System eingebaut. Das Mobiltelefon des Piloten wurde nicht gefunden.

Dieser Fall wurde exemplarisch ausgewählt und wird hier inhaltlich stark gekürzt und vereinfacht zur Illustration der SAR-Aktionen dargestellt. Es besteht daher kein Anspruch, allgemeingültige Rückschlüsse zu erlauben. Quelle: ‚SUST, Schweizerische Sicherheits-Untersuchungsstelle‚. Bild: ‚REGA‚.

Pilot stranded overnight after plane crashes in the Everglades

The pilot of a small plane that crashed in Florida’s Everglades was reportedly stranded for nine hours overnight. CBS Miami reports the pilot was the only person on board a single-engine Cessna Skyhawk 172M aircraft that went down at approximately 2:20 a.m. Tuesday. The Broward County Sheriff’s Office first posted on X, formerly known as Twitter, about the incident at 10:41 a.m. Tuesday, saying rescue teams were operating near Krome Avenue in the area of Mack’s Fish Camp. The National Transportation Safety Board is now investigating what led to the crash. Source: ‚Youtube‚.

Schweizer Alarmzentrale für Luftfahrzeuge in Not

Seit 2021 betreibt die Luftwaffe das Rescue Coordination Center (RCC) in Dübendorf. Hier prüfen erfahrene Angestellte die Alarme zu vermisst oder verunfallt gemeldeten Luftfahrzeugen schnell und zuverlässig. Und sie koordinieren im Not- oder Zweifelsfall deren Suche und Rettung. Damit leistet das Team des RCC einen wertvollen Dienst für die Schweizer Bevölkerung.

Unscheinbar ist der Arbeitsplatz, mit dem die Luftwaffe dazu beiträgt, Leben zu retten. In einer Ecke der Einsatzzentrale Lufttransport und Luftaufklärung (EZ LT/LA) stehen zwei Stehtische mit vier Bildschirmen, einem Laptop und einem Kartonschild mit der Aufschrift „RCC“. Die drei Buchstaben stehen für Rescue Coordination Center. Dies ist die Alarmzentrale für zivile- und militärische Luftfahrzeuge, die im Hoheitsgebiet der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein als vermisst oder verunfallt gelten. Sie ist rund um die Uhr besetzt – von 6 bis 22 Uhr von der EZ LT/LA, die restliche Zeit von Mitarbeitern der Einsatzzentrale Luftverteidigung. „Wir nehmen Alarme entgegen, prüfen die Sachlage und koordinieren allfällige Such- und Rettungseinsätze mit Helikoptern der Armee“, sagt Daniel Zolliker, der Leiter des RCC. Zu diesem Sicherheitsdienst verpflichtet sich die Schweiz mit einem 1944 in Chicago von 54 Mitgliedstaaten verabschiedeten Abkommen.

Jeder Alarm gilt primär als Notfall
Seit 2021 ist das RCC der Operationszentrale der Luftwaffe auf dem Militärflugplatz Dübendorf angegliedert. Davor leiteten den Dienst im Auftrag des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) die Kantonspolizei Zürich, die Rega und das BAZL selbst. „Mit der Reorganisation haben wir zwischen Alarm und allfälliger Suche eine Schnittstelle eliminiert, was die Kommunikation und Entscheide verkürzt“, sagt Jörg Thurnheer, der stellvertretende Leiter der Flugsicherung des BAZL. Diesen Schritt nennt Daniel Zolliker „absolut sinnvoll“, weil die gewonnene Zeit über den Erfolg eines Einsatzes mitentscheiden kann. „Im Ernstfall zählt jede Minute“, sagt er.

Dieses Jahr sind beim RCC rund 200 Alarme eingegangen, rund zwei pro Tag – je nach Flugsaison und Wetter. Die meisten werden von ELT (Emergency Locator Transmitter) und Overdues ausgelöst. ELT sind Notrufsysteme in Luftfahrzeugen. Overdues sind Luftfahrzeuge, deren Flugpläne nicht geschlossen worden und deshalb am Zielort überfällig sind. Rund 95 Prozent stellen sich als Fehlalarme heraus. „Trotzdem behandeln wir jeden Alarm primär als Notfall“, sagt Daniel Zolliker.

„Im Zweifelsfall suchen wir“
Trifft im RCC ein Alarm ein, sucht der dienstleistende Verantwortliche nach dem Piloten des Luftfahrzeuges. Dazu nutzt und kontaktiert er jede hilfreiche Quelle: Flugpläne, ELT-Datenbanken, Fluggesellschaften, Internet, Behörden, Angehörige, militärische und zivile Organisationen – auch im Ausland. Diese Recherche dauert einige Minuten. Für den Entscheid, einen Suchflug auszulösen, werden harte Fakten und die Erfahrung einbezogen. Erhärten oder bestätigen sie den Notfall, löst der Verantwortliche die Suchaktion aus. Das tut er auch, wenn die Sachlage unklar bleibt. „Im Zweifelsfall suchen wir das Luftfahrzeug, weil es um Menschenleben geht“, sagt Daniel Zolliker. Er und sein Team sind sich mit Stolz bewusst, dass die Luftwaffe mit dem RCC einen wertvollen Dienst leistet – für die Armee und die Bevölkerung. Quelle: ‚Polizei.news‚.

Telefonnummer für vermisste oder verunfallte Luftfahrzeuge: +41 58 484 10 00.