Schlagwort-Archive: Flughafen

Zürich: Lärmgebühren werden angepasst

Der Flughafen Zürich schlägt für laute Flugzeuge höhere Gebühren vor. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) verfügt nun neue Lärmzuschläge sowie eine Neueinteilung der Lärmklassen, die diesem Vorschlag entsprechen. Die neuen Lärmgebühren treten in Zürich spätestens Anfang 2027 in Kraft.

Im Dezember 2024 gelangte die Flughafen Zürich AG mit einem Antrag zur Anpassung der Lärmgebühren ans BAZL. Das BAZL stimmt diesem zu. Die Konsequenz: Das Fliegen in der Nacht wird teurer. Die Erhöhung leistet einen Beitrag an die erforderliche Lärmsanierung im Nachtbetrieb des Flughafens.

Der Flughafen Zürich setzt spätestens ab 2027 eine Neueinteilung der Lärmklassen, punktuell angepasste Lärmzuschläge für den Tagbetrieb und eine Erhöhung der Tagesrand- und Nachtzuschläge für laute Flugzeuge um. Vorgesehen ist unter anderem eine zweistufige Erhöhung der Lärmzuschläge zwischen 23.00–23.15 und 23.15–23.30 Uhr. Konkret: Der Lärmzuschlag steigt nach 23.00 Uhr von 3000 auf 4000 Franken, ab 23.15 Uhr auf 5000 Franken für lautere Langstreckenflugzeuge. Der Flughafen will damit die Anzahl verspäteter Abflüge reduzieren und einen Anreiz schaffen, die Flotte mit leiseren Flugzeugen zu modernisieren.

Neben den Lärmgebühren erhebt der Flughafen weitere Gebühren wie Lande- und Passagiergebühren. Um diese festzulegen, findet ab April 2025 ein Verfahren zwischen den Flughafennutzenden und der Flughafen Zürich AG statt. Die Lärmzuschläge hat das BAZL vorgängig in einer separaten Verfügung festgelegt. Die neuen Lärmgebühren sollen gleichzeitig mit den übrigen Flughafengebühren und spätestens per 1. Januar 2027 in Kraft treten.

Die vom BAZL genehmigten Lärmgebühren befinden sich im Einklang mit dem SIL-Objektblatt Zürich, das zurzeit in Überarbeitung ist. Ein Objektblatt legt unter anderem den Betrieb und die Lärmbelastung eines Flugplatzes verbindlich fest. Im Entwurf des Objektblatts Zürich ist als erster Schritt die Erhöhung der Lärmzuschläge nach 23.00 Uhr vorgesehen. Als zweiter Schritt ist geplant, bis 2033 eine weitere Erhöhung der Lärmzuschläge für lautere Flugzeuge umzusetzen. Quelle: ‚BAZL‚.

Vorläufig keine Anfluggebühren für Kleinflugzeuge

Die allgemeine Luftfahrt in Deutschland entgeht vorläufig einer Mehr-Belastung: Eine geplante Änderung der Flugsicherungsbeauftragungsverordnung (FSBV) sollte die bisherige Befreiung von Anfluggebühren für Kleinflugzeuge unter 2.000 kg aufheben. Dies hätte ab März 2025 zusätzliche Kosten für Piloten beim Anflug auf Regionalflughäfen mit Kontrollzonen bedeutet. Durch den Einsatz mehrerer Luftfahrtverbände wurde diese Änderung gestoppt.

Hintergrund der geplanten Gebührenregelung
Laut FSBV (§ 8 Abs. 7) sind Kleinflugzeuge bisher von Anfluggebühren befreit. Eine veröffentlichte Nachricht für Luftfahrer (NfL) kündigte jedoch deren Abschaffung an. Betroffene Piloten hätten dann rund 20 Euro pro Anflug zahlen müssen – eine finanzielle Belastung besonders für Flugschulen und Luftsportvereine, die regelmäßig kontrollierte Flugplätze nutzen.

Erfolgreicher Widerstand der Luftfahrt-Verbände
Mehrere Organisationen – darunter IDRF, ADV, AOPA Germany und DAeC – protestierten erfolgreich gegen die Gebühren-Erhebung. Durch ihren politischen und öffentlichen Druck wurde die geplante Maßnahme zurückgenommen.

Ausblick: Weiterhin wachsam bleiben
Obwohl die Gebührenbefreiung bestehen bleibt, bleibt das Thema brisant. Der DAeC kündigte an, die Entwicklung genau zu beobachten und sich für faire Regelungen einzusetzen. Piloten und Luftfahrtorganisationen sollten daher wachsam bleiben. Bild: ‚Allgäu Wings, Facebook‚.


Inzwischen musste der oben beschriebene Sachverhalt bereits wieder korrigiert werden:

Liebe Fliegerkameradinnen und Fliegerkameraden,
 
gerade haben Sie mit dem DAeC Newsletter die oben aufgeführte Mitteilung erhalten, dass das Thema „Erhebung von An- und Abfluggebühren für Flugzeuge unter 2.000 kg“ vom Tisch sei. Das war auch bis vor kurzem unsere Hoffnung, und ich bin auch in dem Editorial, das in der nächsten Ausgabe des aerokurier am 28. März erscheinen wird, in dem Tenor darauf eingegangen. Alles überholt.

Die Verbände der Allgemeinen Luftfahrt und der Flugplatzbetreiber wurden vom Verkehrsministerium sehr kurzfristig darüber informiert, dass der Rücktritt vom Rücktritt erfolgt ist. Die Gebührenerhebung ist eben NICHT vom Tisch und verursacht dem Luftsport und darüber hinaus der Allgemeinen Luftfahrt gewaltige Probleme. Hinter den Kulissen läuft zwischen den betroffenen Verbänden die Abstimmung, wie man gegen diesen Entschluss vorgeht. Die Präsidenten der Landes- und Monoverbände werden morgen Abend im Rahmen des regelmäßigen Austausches vom DAeC Vorstand über den letzten Stand informiert und am Freitag soll es eine ausführliche Information für die Luftsportöffentlichkeit geben.
 
Das alles passierte schneller als die Dinge Eingang in die Veröffentlichungen finden. Als der letztlich dafür verantwortlicher Präsident bedaure ich das, kann es aber manchmal auch nicht beeinflussen. In der Sache sind wir aktiv und werden berichten, wenn sich eine neue Lage ergibt. Mit fliegerherzlichen Grüßen, Claus Cordes, Präsident DAeC.

Von ersten Starts zur Millionen-Renovation

Am höchstgelegenen Flughafen in Europa finden jährlich 15’000 Flüge statt. Der Flughafen trägt dazu bei, dass St. Moritz als Top-Destination gilt. Ein Blick in die Vergangenheit und die aktuelle Situation des Flughafens.

1909 markiert wahrscheinlich die Anfänge des Oberengadiner Flughafens. Dann sind die ersten Flugzeuge auf dem St.-Moritzer-See gelandet. Später ist der Flughafen in Samedan eingeweiht worden und während des zweiten Weltkriegs durch das Militär genutzt worden. Nach und nach sind der Flughafen und die Infrastruktur ausgebaut worden. 2004 kam es dann zu grösseren Veränderungen: Der Kanton Graubünden hat für 2,2 Millionen Franken Boden vom Militär gekauft und die Engadin Airport AG hat später die Leitung übernommen. An der Spitze ist seitdem Urs Schwarzenbach.

Im Oberengadin hat sich eine Diskussionen darum entfacht, ob der Flughafen vollständig von Privatpersonen gekauft werde. Auch der Kanton hätte gerne den Boden verkauft. Dagegen wehrten sich jedoch die Gemeinden und so wurde der Boden der Engadin Airport SA im Baurecht abgegeben. Danach wurde die INFRA, die für die Infrastruktur des Flughafens zuständig ist und die elf eingebundenen Gemeinden repräsentiert, gegründet.

Umstrittenes Renovationsprojekt

Im Jahre 2017 hat die Bevölkerung der beteiligten Gemeinden ein Renovationsprojekt von 22 Millionen Franken angenommen. Einige Jahre später war jedoch die Rede von einer Renovationssumme von 88 Millionen Franken, also das Vierfache. Das hat Diskussionen und Kritik ausgelöst, auch eine Petition wurde eingereicht. Nach erneuter Prüfung des Projekts stand eine reduzierte Variante für 35 Millionen Franken im Raum.

Da es noch nicht zu einer Renovation kam, hat die Rega, welche im Oberengadin eine Basis hat, Druck gemacht und gedroht, Samedan zu verlassen. 2024 hat ein Bericht verschiedene Mängel aufgezeigt. Seit 2023 wird zusammen mit Interessensgruppen das Sanierungs-Projekt überarbeitet. Das Projekt beläuft sich nun auf 68 Millionen Franken. Der zusätzliche Kredit kommt dieses Jahr vors Volk. Die Infrastruktur, namentlich die Piste sowie die Anlagen sind schon länger renovationsbedürftig.

Wichtigkeit für Region und Kanton

Insgesamt stehen rund 1’000 Jobs im Oberengadin mit dem Flughafen in Zusammenhang. Gemäss dem Handels und Gewerbeverband Samedan-Bever würde das Gewerbe der ganzen Region vom Tourismus des Flughafens profitieren – vom Restaurant bis zum Einkaufsladen. Der CEO von Engadin Tourismus Jan Steiner sagt, dass der Flughafen notwendig sei. Sonst wäre das Oberengadin so wie jede andere Destination.

Im Oberengadin werde jährlich ein Umsatz 200 Millionen Franken generiert, welcher direkt oder indirekt in Zusammenhang mit dem Flughafen stehe. Miteinbezogen ist der Gewinn des Flughafen, die Einnahmen von Tourismus und Wirtschaft durch Gäste und Arbeiten sowie Steuereinnahmen. Quelle:‘rtr.ch‚.

IFR-Flüge in Schönhagen ohne PPR

Im Oktober 2018 wurde am Flugplatz Schönhagen ein zwölf Jahre dauerndes Verfahren erfolgreich beendet und der Instrumentenflugbetrieb aufgenommen. Doch seit Einführung des IFR-Betriebs musste, um Konflikte mit dem Flugverkehr am BER zu vermeiden, für alle IFR-Flüge in Schönhagen eine PPR-Genehmigung durch die Flow Management Position (FMP) der DFS in Bremen eingeholt werden. FMP genehmigte maximal zwei Anflüge und zwei Abflüge pro Stunde. Da die Genehmigung oft erst drei Stunden vor Abflug erteilt wurde, war eine zuverlässige Planbarkeit vieler Flüge unmöglich. Wer bei fehlender PPR-Genehmigung IFR nicht canceln konnte, musste nach Schönefeld ausweichen.

Von Anbeginn wurde viel um diese Auflage gestritten. Das hat nun ein Ende: Nachdem die PPR-Regelung bereits vor zwei Jahren für Abflüge entfallen war, wird sie ab 20. Februar nunauch für alle Anflüge ersatzlos gestrichen. Die DFS konnte seit der Eröffnung des Internationalen Flughafens BER ausreichend Betriebserfahrungen sammeln, um die Wechselwirkungen der beiden benachbarten Flugplätze auch ohne die PPR-Regelung sicher handhaben zu können. Quelle: ‚Flugplatz Schönhagen‘.

Miskolc – ein neuer Flugplatz

Der ungarische Miskolc City Airport hat die Baugenehmigung für einen neuen, zivilen Spezialflugplatz erhalten.

Eine Politikerin erinnerte daran, dass der alte Flughafen, der derzeit von Bosch genutzt wird, den II. Weltkrieg, den Kommunismus und die Wende überlebt hat, die Zusammen-Arbeit und der Mietvertrag jedoch 2019 ausgelaufen seien. Ein Vertreter des Miskolc City Airport, habe sich zuvor an die Politik gewandt, weil er ein Gebiet kenne, in dem man fliegen könnte, ohne die Bevölkerung zu stören und in dem auch Sportpiloten „ihren Platz fänden“. Gemäss László Drótos, Vertreter des Betreibers, solle „der Flugplatz in erster Linie ein Sportflugplatz sein, der aber auch Geschäfts-Flugzeuge, Investoren und Besucher anziehen solle. Mit dem neuen Flugplatz wolle man auch junge Menschen für den Flugsport, die Segelflug-Ausbildung und die Fallschirm-Ausbildung gewinnen.

Veranstaltungen sollen ebenso wie Sport- und Kulturveranstaltungen oder Konzerte stattfinden. Ein sehr wichtiges Merkmal des Flughafens sei die gute Erreichbarkeit aus zwei Richtungen und die Tatsache, dass der Flugverkehr die Bevölkerung nicht störe.

Flüge würden nicht „über der Bevölkerung‘ stattfinden, der Luftraum sei so angelegt, dass der Schul-Volten über der Autobahn M30 stattfänden. Das Projekt sei eine private Initiative „engagierter Piloten“, die aus deren Geldern und Arbeit entstanden sei. Der Bau der Anlage habe bisher rund 200 Millionen Forint (EUR 487’000.-) gekostet und verfüge derzeit über eine Graslandebahn. Er merkte an, dass derzeit noch Arbeiten auf dem Gelände im Gange seien, die Eröffnung des Flughafens sei aber für das Frühjahr geplant. Quelle: ‚ungarnheute.hu‚.

Nach dem Boom: Weniger Privatflüge am Flughafen Sylt

Während der Corona-Zeit kamen soviele Privatflieger wie nie zuvor auf die Ferieninsel. Das NDR Datenteam hat die Sylter Flugdaten der vergangenen zwei Jahrzehnte ausgewertet. Was kommt nach dem Boom?

Der Sylter Flughafen ist klein und schnörkellos, mit sechs Check-in-Schaltern und drei Gates; Duty-Free-Geschäfte oder Boutiquen gibt es hier nicht. Das Team ist eingespielt und ab und zu kommt die Inselschäferin mit ihrer Herde vorbei. Hier starten und landen Flugzeuge fast aller Art und Größe: Von der kleinen Propellermaschine, die die Fallschirmspringer nach oben bringt, über den A320 von Eurowings, der Sylt mit Düsseldorf verbindet, bis hin zum Privatjet aus Rostock oder Bayern oder auch mal aus Miami.

Die Sylter Privatflüge stehen immer wieder im Mittelpunkt öffentlicher Diskussionen. Sie sind für den Inselflughafen prägend: 59 Prozent aller Starts im Jahr 2024 waren Privatflüge, zeigen die Zahlen von eurocontrol – deutschlandweit sind es weniger als neun Prozent. Privatflüge sind besonders teuer und besonders umweltschädlich – für Klimaaktivisten repräsentieren sie den übergroßen Anteil reicher Menschen am Klimawandel. Mehrfach wurde der Flughafen Sylt in den vergangenen Jahren so zum Ziel von Protestaktionen. Erst vor wenigen Wochen wurden Aktivisten, die einen Privatjet mit Farbe besprüht hatten, zu Haft- und Geldstrafen verurteilt.

Eine Auswertung von NDR Data zeigt nun erstmals, wie sich diese Flüge in den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelt haben. Eine Analyse von Tausenden Flugbewegungen im vergangenen Jahr macht deutlich: Die meisten Flüge von und nach Sylt sind Inlandsflüge und Kurzstrecken. Die Privatflüge machen mindestens ein Drittel der Flugemissionen aus. Schon 2005 gehörten die meisten Flüge ab Sylt zum Markt-Segment “Business Aviation” – so heißen in der Branchensprache zivile, nicht planmäßige Flüge, oder vereinfacht: Privatflüge. In den Jahren seit 2013 stieg ihre Zahl kontinuierlich bis zu einem Höhepunkt im Jahr 2022: Von 988 Abflügen im Jahr 2013 haben sie sich auf 1’920 im Jahr 2022 fast verdoppelt. Selbst 2020, als der Flugverkehr wegen der Corona-Pandemie überall einbrach, stiegen diese weiter an.

Klientel mit Möglichkeiten

“Aufgrund der Insellage hoch im Norden und trotz unseres starken Liniennetzes ist Sylt aber nicht für alle per Bahn, Auto oder Direktverbindung gut zu erreichen“, sagt Flughafenchef Stephan Haake. „Außerdem spricht Sylt mit seinen hochwertigen Hotels und Restaurants eine Klientel an, die mehr Möglichkeiten hat“. Beispielsweise, die Möglichkeit, Privatflüge zu bezahlen. Daher sei der Anteil der Privatflüge auf der Insel traditionell hoch. Während des Lockdowns sei Sylt wegen der Landschaft und der Nordseeluft ein besonders attraktives Ziel gewesen.

Auch deutschlandweit erreichten Privatflüge im Jahr 2022 einen absoluten Rekord. 94’000 Mal starteten damals Privatflüge in ganz Deutschland – und wie auf Sylt sinkt ihre Zahl seitdem wieder: 2024 hoben deutschlandweit nur noch knapp 84’000 Privatjets ab. Die Auswertung von NDR Data zeigt: Am Flughafen Sylt waren 5’051 Einzelflüge im Jahr 2024 für CO2-Emissionen in Höhe von etwa 15’750 Tonnen verantwortlich. Privatflüge machten dabei mindestens ein Drittel aus, nämlich 5’064 Tonnen CO2. Zum Vergleich: Der CO2-Fußabdruck eines Deutschen beträgt durchschnittlich etwa 10 Tonnen für ein ganzes Jahr.

Dass die Zahl der Privatflüge nun wieder sinkt, habe mit der Normalisierung des Flugverkehrs nach den Pandemie-Einschränkungen zu tun, so Haake. Andererseits sei der private Flugverkehr sehr volatil, deshalb lasse sich aus sinkenden Zahlen aus zwei Jahren kein langfristiger Trend ableiten. Bei den Linienflügen sieht die Entwicklung der vergangenen Jahre anders aus: Hier sinken die Flüge – mit einigen Ausschlägen – schon seit 2009 kontinuierlich, als es 1’530 Abflüge in der Kategorie gab. Im vergangenen Jahr starteten laut eurocontrol nur noch 741 Linienflüge. Insgesamt sinkt so auch die Zahl der Gesamtflüge am Flughafen Sylt. Im Jahr 2024 gab es dort 2’547 Starts, zwölf Prozent weniger als im Jahr 2023.

Nachwehen der Corona-Pandemie

Den Flughafen-Chef schreckt das nicht auf: „Ein statistischer Effekt“, sagt Stephan Haake. „2022 waren die Nachwehen nach der Pandemie. Die Freiheit des Reisens schnellte nach oben, alle wollten wieder weg und raus. Da haben wir auf der ganzen Insel einen Ansturm erkannt. Uns war aber klar, dass das ein überschnellender Effekt ist. Und dass sich das wieder normalisiert.“

Flughafenchef Haake hat allerdings ein anderes Ziel vor Augen: die Wirtschaftlichkeit. „Wir wollen gar nicht riesig wachsen, haben keine Millionen-Passagier-Ziele vor Augen“, so Haake. “Schon deshalb, weil wir hier auf der Insel einen limitierenden Faktor haben: Es gibt hier nur eine bestimmte Zahl Gästebetten, und mehr Menschen können wir auch nicht transportieren.“ Stattdessen sei es wichtig, dass der Flughafen sich selbst finanziere. Seit wenigen Jahren ist es nun so weit: Seit 2021 die Flugsicherungskosten vom Bund übernommen werden, schreibt der Inselflughafen schwarze Zahlen.

Zu viele Flüge wären belastend

Auch Moritz Luft, Chef der Sylt Marketing GmbH, sieht das Ziel in der Stabilität: „Zu viele Flüge wären ja wiederum eine Belastung für die Insel. Aber insbesondere ohne eine intakte und gut funktionierende Bahnverbindung brauchen wir alle Optionen, die es für eine verlässliche An- und Abreise gibt.“

Aktuell hat Sylt direkte Linienflüge zu zehn Flughäfen: Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Frankfurt, Kassel, München, Mannheim, Nürnberg, Zürich und Luxemburg. In diesem Sommer kommt Nummer elf dazu: Wien. Wichtigster Partner für den Sylter Flughafen ist Eurowings: Die Fluggesellschaft bedient die Strecken nach Düsseldorf und Stuttgart. Diese spiegeln sich auch in der Liste der Flughäfen, mit denen es die intensivsten Verbindungen gibt: Etwa zehn Prozent der Flüge im vergangenen Jahr flogen von und nach Hamburg, gefolgt von Düsseldorf, München und Zürich. Insgesamt waren drei Viertel aller Flüge Inlandsflüge und fast die Hälfte legte eine Strecke von weniger als 500 Kilometer zurück.

Auf Sylt starteten und landeten auch Langstreckenflüge aus mehr als 5’000 Kilometern Entfernung. Diese Flugzeuge, ausschließlich Business-Jets, starteten in Gander auf der kanadischen Insel Neufundland, aus der kasachischen Hauptstadt Almaty und aus Miami in den USA. Die Flüge dürften die schädlichsten für das Klima gewesen sein, mit teilweise deutlich über 20 Tonnen CO2 pro Flug. Quelle: ‚ndr.de‚.


Existenz der Oberpfaffenhofener Flugsportgruppe gesichert

Die Flugsportgruppe (FSG) im Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) ist Geschichte. Der Verein verlässt nach 65 Jahren das Gelände des DLR und zieht um zur EDMO-Flugbetrieb GmbH auf das Areal des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen. EDMO baut der FSG sogar eine neue Halle, die von den Fliegern im Mai kommenden Jahres bezogen werden kann.

Im November 2024 unterzeichneten der Vorstand der Sportflieger und Vertreter von EDMO den neuen Mietvertrag. Seit Mitte März habe man laut Technik & Sportbetrieb-Vorstand Christoph Fürst mit dem Flughafenbetreiber verhandelt. Vor allem die deutlich höhere Pacht lastet schwer auf dem rund 300 Mitglieder starken Motor- und Segel-Sportfliegerverein, der zudem Fallschirmspringer beherbergt und den Nachwuchs im Fliegen ausbildet. Denn entgegen allen Klischees handelt es sich bei der im DLR durch Mitarbeiter entstanden Fluggruppe nicht um einen Sportverein für Reiche. Ein paar Hundert Euro mehr im Jahr an Vereinsbeiträge spüren die Mitglieder. „Es wird teurer“, bestätigt Christoph Fürst, seit 2006 bei der FSG, „für das Münchner Umland ist es aber noch moderat“. Darüber hinaus habe sich EDMO von Anfang an gesprächsbereit gezeigt und sich um eine Lösung bemüht. Die FSG war bislang auch Standort für einen Teil der Luftrettungsstaffel und startete von dort Waldbrand-Beobachtungsflüge.

Alter Hangar steht seit Jahren „auf Abriss“

DLR-Sprecherin Bernadette Jung betont, „die Flugsportgruppe wurde nicht ausgeschlossen“. Es handle sich um einen „eigenständigen Verein“, der eng mit dem DLR und vor allem den Mitarbeitenden verbunden sei. Die Flugsportgruppe war am DLR in Oberpfaffenhofen sozusagen „daheim“. Der überlassene Flugzeughangar sei baufällig, ein Abriss unvermeidbar. Außerdem soll in diesem Geländebereich ein neues Betriebsrestaurant und Konferenzzentrum entstehen. „Im Zuge dieser Baumaßnahme wird es nun leider notwendig werden, den der Flugsportgruppe zur Nutzung überlassenen Hangar zurückzubauen. Dies ist sowohl genehmigungsrechtlichen Vorgaben als auch den weiteren Planungen des DLR zur Standortentwicklung geschuldet“, schreibt Bernadette Jung unserer Zeitung dazu. Außerdem habe man der FSG frühzeitig die Pläne vorgestellt und den Abbruch des Hangars möglichst weit nach hinten verschoben.

„Eine Ära geht zu Ende“

Ende Februar ist also Schluss. Der Verein muss jedoch bis zum Bezug der neuen Halle für zwei Monate Notquartier beziehen. „Hier geht eine Ära zu Ende“, so ein wehmütiger Vorstand Fürst. Quelle. ‚Merkur.de‚.

75 Vorfälle mit Drohnen

Drohnen dürfen nur in gebührendem Abstand zu Flughäfen aufsteigen, schon weil sie die Lotsen ablenken können. Trotzdem kommen sie deutschen Airports oft nahe. Im deutschen Luftraum hat es im ersten Halbjahr dieses Jahres 75 gemeldete Behinderungen durch Drohnen gegeben. Im Vorjahreszeitraum waren es 72 Vorfälle, wie die Deutsche Flugsicherung (DFS) in Langen bei Frankfurt auf Anfrage mitteilte. Insgesamt hatte es im Vorjahr 151 Behinderungen durch Drohnen gegeben.

77 Prozent der Behinderungen in diesem Jahr ereigneten sich im Großraum eines Flughafens. Die DFS verzeichnete zehn Ereignisse am größten deutschen Flughafen in Frankfurt. Es folgen die Flughäfen Berlin mit neun und Köln/Bonn mit sieben Meldungen, gefolgt von Hamburg und Düsseldorf mit sechs respektive fünf Vorfällen.

Sichtungen von Drohnen können dazu führen, dass der An- und Abflugbetrieb an Flughäfen eingestellt werden muss, wie ein Sprecher der DFS sagte. Insbesondere, wenn sie im Anflugbereich gesehen werden, wie es weiter hieß.

Lotsen und Piloten abgelenkt

Die Flugsicherung geht bereits bei einer Sichtung einer Drohne davon aus, dass der reguläre Flugverkehr behindert wird, weil Lotsen und Piloten abgelenkt werden könnten. Von ihnen kommt die Masse der Meldungen.

In Deutschland sind Drohnenflüge in der Nähe von Start- und Landebereichen von Flughäfen verboten – es muss mindestens ein Abstand von 1,5 Kilometer eingehalten werden. Drohnenflüge an Flughäfen gelten strafrechtlich als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr und werden mit Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren geahndet. Quelle: ‚spiegel.de‚.

Fußball-EM bringt Verkehrsrekord

Die Fußball-Europameisterschaft UEFA EURO 2024 feierte am 14. Juli mit dem Finale in Berlin ihren Höhepunkt. Der Tag danach erreicht einen Rekord am Himmel: 9.979 Flugbewegungen nach Instrumentenflugregeln (IFR) zählte die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH am Montag, den 15. Juli, im deutschen Luftraum, an dem viele Fans und Gäste wieder abreisten. Bisher ist dies der verkehrsreichste Tag des Jahres 2024. Auch am BER Berlin-Brandenburg sowie während des gesamten Verlaufs der EM verzeichnete die DFS mehr Flüge als im Vergleichszeitraum.

Rekord auch am BER
Am Flughafen BER war der 15. Juli nach dem EM-Endspiel im Berliner Olympiastadion ebenfalls ein Rekordtag. 754 Flugbewegungen (IFR) waren zu verzeichnen. Dies entspricht 18 Prozent mehr als am verkehrsreichsten Tag am BER im vergangenen Jahr (634 Flugbewegungen am 20. Oktober 2023) und ist gleichzeitig der Spitzentageswert seit der Inbetriebnahme des BER im Oktober 2020.

Mehr Flüge als im Vorjahreszeitraum
Insgesamt gab es während des gesamten EM-Verlaufs im deutschen Luftraum mehr Flüge als im Vergleichszeitraum in 2023. Mannschaften, Fans, Staatsgäste und übrige Passagiere aus unterschiedlichsten Ländern und Standorten reisten nach Deutschland und wieder nach Hause oder durchquerten den deutschen Luftraum. Vom 14. Juni. bis 14. Juli 2024 waren es ersten Auswertungen zufolge 289.513 Flugbewegungen, während es in 2023 im Vergleichszeitraum 278.589 waren.

Für eine pünktliche, flexible und äußerst zuverlässige Flugdurchführung während der UEFA EURO 2024 sorgte die Deutsche Flugsicherung gemeinsam mit ihren Partnern der Luftfahrt – den Flughäfen, dem Flughafenkoordinator, beteiligten Airlines, den Landesregierungen, BMDV, BAF und der Polizei sowie weiteren Beteiligten und natürlich der UEFA EURO 2024 GmbH. Die Zusammenarbeit hat zu einer hervorragenden und reibungslosen Abwicklung des Luftverkehrs in Deutschland geführt. Quelle: ‚DFS, Deutsche Flugsicherung‚.

Vermessung des Frankfurter ILS

Vom 11. bis 14. April 2024 wurde das Instrumentenlandesystem der Nordwest-Landebahn am Frankfurter Flughafen vermessen. Ein speziell hierfür ausgerüstetes Messflugzeug überprüfte die Präzision der Signale, die für sichere Landungen erforderlich sind. Untersucht wurden beide Betriebsrichtungen, also Anflüge sowohl aus Osten als auch aus Westen.

Zum Einsatz kam ein Turbo-Prop-Flugzeug vom Typ Beechcraft Super King Air 350. Die Maschine vermeidet jeweils soweit es die vorgegebenen Flugprofile erlauben, Überflüge von Ortschaften. Das Instrumentenlandesystem unterstützt den Luftfahrzeugführer bei der Navigation während des Anfluges. Dies geschieht im Wesentlichen durch die elektronische Definition von Anflugkurs und Gleitwinkel durch Signalgeber am Boden. Die Signale werden im Flugzeug empfangen und den Piloten im Cockpit angezeigt. Nur durch Vermessungsflüge mit speziell dafür ausgerüsteten Flugzeugen kann die Präzision dieser Signale überprüft werden. Quelle: ‚DFS, Deutsche Flugsicherung‚. Bild: Hochschule Darmstadt.

Zu tiefer Anflug auf Genf

Knapp 230 Meter haben gefehlt, und ein Airbus A320 von Easy Jet wäre im vergangenen November mit mehr als 150 Passagieren an Bord in den Genfersee gestürzt. Am 5. November 2023 kam eine Easy-Jet-Maschine dem Genfersee näher als geplant. Beim Anflug auf Landebahn 22 des Genfer Flughafens sank der Airbus A320 mit 157 Passagieren an Bord «deutlich tiefer als die Sinkfluglinie», stand in einem Communiqué der Schweizerischen Sicherheits-Untersuchungsstelle (Sust) am 16. Januar. Diese Woche wurde bekannt, was hinter der kurzen Meldung steckte: Das Flugzeug befand sich laut einem Artikel der «Tribune de Genève» kurzzeitig 230 statt 750 Meter über der Wasseroberfläche.

Wäre der Airbus auf dieser Höhe weitergeflogen, wäre er in weniger als 30 Sekunden ins Wasser gestürzt, heisst es im Artikel. Doch Fluglotsen im Kontrollturm des Flughafens bemerkten den falschen Kurs und informierten die Piloten, die daraufhin durchstarteten und die Maschine auf eine sichere Höhe bringen konnten. Der zweite Landeanflug habe laut Tribune de Genève problemlos funktioniert. Warum die Piloten viel zu tief flogen, ist nicht bekannt. Die SUST untersucht den Vorfall. Die Easy-Jet-Piloten wurden laut «Tribune de Genève» vorübergehend freigestellt. Quelle: ‚NZZ, Neue Zürcher Zeitung‚.

GA-Kostenfalle Salzburg

Seit 1. Jänner 2024 gilt am Flughafen Salzburg (LOWS) die neue Entgeltordnung. Leider ist darin für die General Aviation (GA) gegenüber der bisher gültigen Entgeltordnung 2023 eine Kostenfalle enthalten, die es in sich hat.
Neben der erwartbaren Erhöhung des Landenetgelts und des Infrastrukturentgelts (nun EUR 38,40) werden mit 2024 einige andere Entgelte erhoben, die für die GA bisher nur bedingt relevant waren. Hier ein (nicht abschließender) Überblick, was ab 2024 in LOWS zusätzlich für GA-Flüge an Entgelte zu berappen ist:

  • Ab einer MTOW von 1.001kg bis 5.000 kg werden pro Passagier EUR 11.89 berechnet, >5 to. EUR 17,92 pro PAX.
  • Lärmabhängiges Entgelt: Zur Zeit ist noch nicht klar, wie das genau für GA Flugzeuge berechnet wird.
  • Den Vogel schießt aber das Entgelt für Apron Service ab. Bisher wurde für GA-Flugzeuge mit einer MTOW von 3.500 kg bis 5.000kg ein Entgelt von EUR 93,10 verrechnet. Ab 2024 hat sich zwar nicht die Höhe des Entgelts, jedoch die Staffelung entscheidend verändert: Für GA Flugzeuge wird das Apron Service ein Entgelt von EUR 93,10 bis zu einer MTOW von 3.000 kg verrechnet! Das bedeutet, dass auf die kleine GA empfindliche Kosten zukommen. Interessanterweise müssen GA Flugzeuge > 3.000 kg MTOW keinen Apron-Service mehr bezahlen.

Es scheint, als wolle der Floghafen Salzburg die (kleine) General Aviation nicht mehr bedienen und dreht deshalb massiv an der Kostenschraube. Wir werden versuchen, seintens des Flughafens Salzburg weitere Informationen zu erhalten und werden darüber berichten. Leider sieht es aber so aus, als ob die Destination Salzburg für die GA weitgehend uninteressant geworden ist. Quelle: ‚AOPA Österreich‚.

Zürich: Fluglärm-Index weiter unter Richtwert

Der Regierungsrat hat den Flughafenbericht 2023 verabschiedet. Die Ziele der kantonalen Eigentümerstrategie wurden allesamt erreicht. Der Monitoringwert des Zürcher Fluglärm-Indexes (ZFI) 2022 liegt weiterhin unter dem Richtwert. Der Kanton Zürich ist grösster Minderheitsaktionär der Flughafen Zürich AG. In seiner Eigentümer-Strategie legt der Regierungsrat die strategischen Ziele und Erwartungen an die Flughafen Zürich AG fest. Diese reichen von der «volks- und verkehrswirtschaftlichen Bedeutung» über den «Umweltschutz», und die «Unternehmens-Führung» bis zur «Beziehungspflege». Im Flughafenbericht informiert der Regierungsrat jährlich über die Erreichung dieser Ziele und Erwartungen.

Vorgegebene Ziele erreicht bis übertroffen
Die Ziele betreffend die globale und kontinentale Erreichbarkeit hat der Flughafen Zürich im letzten Jahr übertroffen. Gemäss dem Forschungsinstitut BAK Economics befindet sich Zürich im europäischen Vergleich in Bezug auf die weltweite Erreichbarkeit auf dem siebten Rang und in Bezug auf die Erreichbarkeit innerhalb des Kontinents auf dem achten Platz. Bei der Qualität wurde das Ziel der Eigentümer-Strategie (achter Rang weltweit oder dritter Rang in Europa) erreicht: Bei den «World Airport Awards» der Rating-Agentur Skytrax platzierte sich der Flughafen Zürich weltweit auf dem achten Rang und in Europa auf der vierten Position. Auch in den Bereichen Umweltschutz, Unternehmensführung und Beziehungspflege wurden die Vorgaben erfüllt. Daher ist der Regierungsrat mit der Geschäftstätigkeit der Flughafen Zürich AG sehr zufrieden. Quelle: ‚Kanton Zürich‚.

Neuer Hangar auf dem Siegerland-Flughafen

„Der Siegerland Flughafen ist eine Erfolgsgeschichte. Er sichert 250 Angestellten die Arbeitsplätze – Tendenz steigend.“ Mit diesem Statement weihte Landrat Andreas Müller am Freitag den neu errichten Hangar „Halle H“ des Siegerland Flughafens ein. In nur zwei Jahren ist ein moderner Hangar mit einer Grundfläche von 40 mal 25 Metern entstanden, der auf einer Gesamtfläche von 1.000 Quadratmetern Platz für zehn Flugzeuge bietet. Die Höhe des Hangars bietet auch Geschäftsflugzeugen genügend Platz.

Schon vor der Eröffnung ausgebucht
Dass diese Plätze benötigt werden, zeigte sich darin, dass die Plätze in dem neuen Hangar noch während dem Bauvorhaben restlos ausgebucht waren und die Warteliste für die begehrten Plätze lang ist.

Mehr Flugbewegungen
Insgesamt verzeichnet der Siegerland Flughafen rund 23.000 Flugbewegungen pro Jahr – 65 Prozent davon fallen auf geschäftliche Flüge. Mit acht ortsansässigen Luftfahrtunternehmen, zwei Flugzeugwerften, zwei Flugschulen sowie Trainingsplätzen für die Bundespolizei und die ADAC Hubschrauberstaffel ist der Siegerland Flughafen ein wesentlicher Dreh- und Angelpunkt für den Wirtschaftsstandort Siegen-Wittgenstein. Ab dem kommenden Jahr beheimatet er auch eine in Europa einzigartige Testpiloten-Flugschule.

Der Name des neuen Hangars „Halle H“ sei aber nach Aussage von Landrat Müller „sehr unpersönlich“. Deshalb wird der Hangar nach dem berühmten Kunstflugpiloten und Fallschirmspringer Walter Eichhorn benannt. Walter Eichhorn ist eng mit dem Siegerland Flughafen verbunden und vollführte hier schon mehrere Kunstflugshows und stationiert verschiedene Flugzeuge dort.

Eine der größten Ehrungen für Walter Eichhorn erfolgte auch auf dem Siegerland Flughafen, als er 2019 in den exklusiven Club der „Living Legends of Aviation“ aufgenommen wurde. Diesem erlesenem Kreis gehören unter anderem Berühmtheiten wie Harrison Ford, John Travolta und Morgan Freeman an. Quelle: Pressestelle des Kreises Siegen / Foto: Friedhelm Sohn.

Mehr Fluglärm am Hochrhein?

Die Schweiz will Luftraum um Zürich neu strukturieren. Dem deutschen Verkehrsministerium liegt ein Antrag vor, allerdings fehlen noch Informationen. Bundestagsabgeordneter Felix Schreiner fordert mehr Transparenz. Der Flughafen Zürich hat grünes Licht für den Ausbau von zwei Start- und Landebahnen in Richtung Westen und Norden bekommen. Die Konsequenz für unsere Region: die Piste Richtung deutsche Grenze soll morgens und abends stärker für Starts von Langstrecken-Flugzeugen genutzt werden. Gleichzeitig liegt bei der Bundesregierung ein Antrag des Schweizer Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) vor, die Luftraumklassifizierung nördlich vom Flughafen Zürich zu ändern. Ein weiterer Schlag für die Gemeinden am Hochrhein?

Riesiger Luftraum rund um Zürich
Antonello Laveglia, Pressesprecher des BAZL: „Der Luftraum rund um den Landesflughafen Zürich erstreckt sich über ein Gebiet von rund fünfzig auf fünfzig Kilometer. Durch diese enorme Dimension kommt es immer wieder dazu, dass der Luftraum verletzt wird.“ Zu einer solchen Verletzung komme es immer dann, wenn ein Flugzeug ohne Genehmigung in einen der Lufträume einfliege. Das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt habe schon 2018 ein sogenanntes Redesign des Luftraums Zürich in Angriff genommen. „Ziel der Neugestaltung des Luftraums ist die Erhöhung der Sicherheit sowie eine Vereinfachung der Luftraumstruktur, die zu weniger Luftraumverletzungen führt“, so Laveglia.

Pläne noch nicht ausgearbeitet
Der neueste Entwurf für das Luftraumdesign sehe eine räumliche Anpassung der Kontroll- und der Nahverkehrszonen vor. Der Pressesprecher: „Die Arbeiten am neuen Luftraumdesign sind noch nicht abgeschlossen. Insbesondere fehlen noch Sicherheits-Arbeiten in Absprache der betroffenen Anspruchsgruppen.“ Anschließend werde eine öffentliche Anhörung folgen. Kein Geheimnis aber ist, dass die angestrebte Luftraumstruktur die Hochrhein-Region auf deutscher Seite betreffen wird. Auch hier sollen die Nahverkehrszonen angepasst werden. Laveglia aber verspricht: „Die Flugverfahren und damit die Flughöhen der Flugzeuge bleiben grundsätzlich unverändert.“

Felix Schreiner fordert Einbindung
Beim Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr (BMDV) liegt ein entsprechender Antrag auf die Änderung der Luftraumklassifizierung vom Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt vor. Der Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner wandte sich vor diesem Hintergrund nach Angaben einer Pressemitteilung an die Regierung und bat um Auskunft, wie die Änderungen im Hinblick auf die Lärmbelästigung für die Bevölkerung und die Auswirkungen auf den süddeutschen Luftraum bewertet werden.

Antrag noch nicht bewertet
Geantwortet habe Schreiner der Parlamentarische Staatssekretär Oliver Luksic, der den Antrag der Schweizer Eidgenossenschaft bestätigt und informiert, dass der Antrag noch bewertet werde. Weiter heißt es: „Hierfür liegen noch nicht alle benötigten Informationen und Stellungnahmen vor.“ Für den CDU-Wahlkreisabgeordneten ist die Antwort zu wenig: „Wenn Informationen fehlen, dann müssen wir diese einholen und wenn süddeutscher Luftraum betroffen ist, dann muss das zuständige Bundes-Ministerium auch den Hochrhein einbinden. Es ist nicht akzeptabel, dass die Regierung solche Dinge heimlich abräumen möchte.“

Segelfluggemeinschaft bangt um Ausbildungsflüge
Besonders Segler auf der deutschen Seite des Rheins haben Bedenken zu den neuen Plänen des Schweizer Bundesamts für Zivilluftfahrt. Gustl Raußen, stellvertretender Vorsitzender der Segelfluggemeinschaft Bohlhof, äußert sich: „Wir würden stark davon betroffen sein, da das Heimgleiten nach Streckenflügen schwieriger und gefährlicher würde.“ Vor allem mache er sich Sorgen über die Flugschüler. „Außenlandungen im Schwarzwald sind nicht ohne Risiko und im Frühsommer bei hohem Bewuchs oft mit großen Schäden behaftet.“ Quelle: ‚Südkurier‚.

Update zur Farbattacke

… auf die dänische Piper Aztec, die zum Ziel einer Farbattacke der „Letzten Generation“ wurde. Wie verhalten sich die Versicherungen?

Zunächst wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Mitgliedern für die große Unterstützung unserer Crowd-Funding-Aktion zu Gunsten der Eigentümergemeinschaft der dänischen Piper Aztec bedanken, die am Berliner Flughafen BER das Ziel einer Farbattacke der „Letzten Generation“ wurde. Insgesamt wurden bislang 6.791€ gesammelt, die wir nach Dänemark überwiesen haben. Der Sprecher der Eigentümer, René Byrholt, zeigte sich überaus dankbar für die finanzielle und fachliche Unterstützung der AOPA.

Aktuell ist eine große Frage für alle Eigentümer von Flugzeugen, ob ihre Vollkasko-Versicherungen für einen solchen Akt von politisch motiviertem Vandalismus zahlen müssen, oder ob sie unter die Ausschlusskriterien Aufruhr, Bürgerkrieg fallen, die nur durch eine Zusatzversicherung für Kriegsrisiken abgedeckt werden können. Hier hat René Bierholt eine gute Nachricht für uns: „Mit Unterstützung eines dänischen Anwalts mit Versicherungsexpertise haben wir die Versicherungsgesellschaft kontaktiert, die immer noch der Meinung ist, dass sie gemäß der Police nicht zur Zahlung verpflichtet ist. Aber sie hat erklärt, dass sie in unserem Fall eine Ausnahme machen und unsere Zahlungen leisten werden.“

Das sind gute Nachrichten, aber wir brauchen schnellstmöglich eine verbindliche und abschließende Klärung, wie Versicherungen mit Fällen von politisch motiviertem Vandalismus umgehen. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, sollte seine Versicherung um eine Stellungnahme bitten, und die idealerweise auch an die AOPA weiterleiten. Bislang haben uns schon einige Statements erreicht, die aber noch kein einheitliches oder vollständiges Bild ergeben.

Was auch positiv zu vermelden ist: Es sieht so aus, als hätten die Aktivisten der „letzten Generation“ die Form ihres Protests geändert. Am Flughafen Sylt protestierten sie zuletzt in Pinguinkostümen gegen den Lebensstil der Reichen und das private Fliegen, verzichteten aber auf Angriffe mit Farbe auf Flugzeuge.

Die Strafanzeige gegen die Aktivisten, die den Farbanschlag in Berlin verübt haben, zeigt offenbar Wirkung und bewirkt ein Umdenken zu einem gewaltfreien Protest.

Hoffen wir, dass es bei den beiden bislang beschädigten Flugzeugen in Berlin und auf Sylt bleiben wird. Quelle: ‚AOPA Germany‚.

Fly-in in Lugano

Der Aero Club Lugano lädt in Zusammenarbeit mit dem Lugano-Airport und ASPASI (Verband der Flugpassagiere and Flughäfen des Kantons Tessin) die allgemeine Sportluftfahrt ein, südlich der Alpen und genauer gesagt nach Sottoceneri in der wunderschönen Region Lugano zurückzukehren.

Nach der Streichung von Linienflügen und anderen organisatorischen Veränderungen in den letzten Jahren ist der Zugang der Allgemeinen Luftfahrt nach Lugano, auch dank einfacherer Anflugverfahren, nun deutlich praktikabler geworden.

Aus diesem Grund und um allen Piloten die herrliche Region Lugano besser bekannt zu machen, veranstaltet der Aero Club Lugano an drei Tagen ein FLY-IN am Freitag, 25. August, Samstag, 26. August und Sonntag, 27. August 2023.

Der Flughafen Lugano ist bereit alle Piloten willkommen zu heißen, die die Stadt und die wunderschöne Region des Ceresio-Sees besuchen möchten.

-> Anmeldung.

Keine Höhenflüge am Flughafen Friedrichshafen

339.550 Passagiere nutzten 2022 den Bodensee-Airport Friedrichshafen, was einer Steigerung um 165% zum Vorjahr entsprach. Das sind 70% des Aufkommens bezogen auf das Vor-Corona-Jahr 2019. Wachstumsträger waren vor allem die touristischen Strecken aber auch der Low-Cost-Verkehr nach Ost-Europa. Nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen im Reiseverkehr war die Nachfrage hoch und führte zu einer schnellen Erholung des Flugverkehrs. „Im Hinblick darauf, dass in den ersten 3 ½ Monaten im Jahr 2022 Corona-bedingt noch so gut wie kein Reiseverkehr stattfand und der Flughafen Friedrichshafen auch im Laufe des Sommers die Auswirkungen der operationellen Probleme der großen Flughäfen mittelbar zu spüren bekam, freuen wir uns über diese Zahlen sehr“, so Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer des Flughafens Friedrichshafen.

Wirtschaftliche Entwicklung
Wirtschaftlich war das Jahr geprägt durch die Beendigung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zum 31.03.2022. Aufgrund des Insolvenzverfahrens waren zwei Abschlüsse für Rumpfgeschäftsjahre notwendig. Der eine für die Zeit des laufenden Insolvenzverfahrens vom 1. Juni 2021 bis zum 31. März 2022 und der zweite für die Zeit vom 1. April 2022 bis zum 31. Dezember 2022, um wieder zum Kalenderjahr zurückzukehren. Die Abschlüsse sind geprägt durch eine Reihe von Sondereffekten, die das Insolvenzverfahren mit sich brachte und die zu hohen positiven Jahresergebnissen führen. Daher und aufgrund der veränderten Betrachtungsperiode ist ein Vergleich mit Vorjahresperioden nicht sinnvoll. Mit der Beendigung des Insolvenzverfahrens zum 31. März 2022 wurde der Insolvenzplan in Kraft gesetzt. Ende April erfolgte nach Eingang des Kaufpreises die Übertragung der Grundstücke an den neuen Eigentümer und die Zahlung der ersten Mietrate. Die Insolvenzquote wurde im Mai 2022 an die Gläubiger ausgezahlt. „Unter Berücksichtigung der Sonderfaktoren aus dem Abschluss des Insolvenzverfahrens sind wir mit der Entwicklung im Jahr 2022 sehr zufrieden“, ergänzt Claus-Dieter Wehr. „Unsere Ziele und Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle nochmals allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Flughafen, die einmal mehr in besonderen Zeiten ihr Bestes für den Flughafen und unsere Kunden gegeben haben.“

Ausblick 2023 und Projekte
Das Jahr 2023 ist bei zahlreichen europäischen Airlines gekennzeichnet durch Engpässe bei Fluggerät und Personal, was auch Auswirkungen auf das Angebot ab Friedrichshafen hat. Diese Kapazitätslücken lassen sich durch Kurzfristgeschäft sowie Sondercharter nur teilweise schließen, so dass trotz hoher Passagiernachfrage leider keine Steigerung der Passagierzahlen gegenüber 2022 zu erwarten ist. Zahlreiche Infrastrukturprojekte wurden in 2022 gestartet, so z.B. die Erneuerung der Anflug-Befeuerung und der Blitzkette mit energiesparender LED-Technik, die Erneuerung des Instrumentenlandesystems und der Ersatz zweier großer Flugfeld-Löschfahrzeuge. Derzeit laufen Bauarbeiten im Ein- und Ausreisebereich, um die europäischen Anforderungen an das Entry-Exit-System zukünftig erfüllen zu können. Eine Erweiterung des Einreisebereichs wird in einem zweiten Bauabschnitt ab Mitte September erfolgen. Quelle: ‚Airportzentrale.de‚.

Peinlicher Fehler in Greenpeace-Privatflug-Studie

Eine Studie von Greenpeace hat das Ausmass klimaschädlicher Privatflüge Europas untersucht. Dabei wird besonders eine 15 Kilometer kurze Flugstrecke angeprangert. Peinlich nur: Die Strecke existiert gar nicht. Laut einer Studie von Greenpeace soll zwischen Stuttgart und Böblingen, mit knapp 47’000 Einwohnern, die kürzeste Flugstrecke für Privatflugzeuge in Europa verlaufen. Die Route ist gerade mal 14,82 Kilometer lang und soll in den vergangenen Monaten 18 Mal zurückgelegt worden sein. Für Klimaschützer natürlich ein No-Go.

Jetzt stellt sich heraus: Die 14 Kilometer lange Strecke gibt es gar nicht. In Böblingen gibt es nämlich weder einen Flughafen noch eine Start-/Landebahn. Zwar gab es dort einmal einen Flughafen, aber dieser ist seit den 1950er-Jahren ausser Betrieb.

«Wo die Landebahn früher war, ist jetzt ein See»
Im Rahmen eines öffentlichen Projekts habe man den Flugplatz mit Wohnhäusern überbaut. «Es gibt keine Landebahn, kein Rollfeld. Wo früher die Landebahn war, ist jetzt ein See», sagt ein Sprecher der Stadt.

Böblingen-Flüge «vernachlässigbar»
Im Nachhinein betont das niederländische Beratungsunternehmen Delft, welches die Studie erstellte, dass die CO₂-Emissionen der Böblingen-Flüge «vernachlässigbar» seien. Ferner hat Greenpeace zugegeben, dass in der Studie nicht alle Kurzstrecken sauber ausgearbeitet wurden. Nun landet eine andere Route auf Platz eins der kürzesten Strecken: die Route vom deutschen Friedrichshafen nach Altenrhein SG in der Schweiz. Sie ist 22 Kilometer lang. Quelle: ‚Blick‚.

Flughafen Bozen – Albtraum seit bald 100 Jahren

Es ist und bleibt ein wehleidiges Thema für den Süden Südtirols: der Flughafen. Nicht nur, dass die Flieger der Skyalps immer öfter abheben, auch der Lärm durch die Privatjets nimmt zu. Und die Militärhubschrauber dröhnen sowieso Tag wie Nacht über die Köpfe der schon übermäßig belasteten Bewohner. Der Albtraum eines Jahrhunderts.

Wo ist Corona, wenn man es braucht…?! Nein, so zynisch will der Bürgermeister von Pfatten, Elmar Oberhofer, nun doch nicht sein: „Doch gerade der Lockdown hat eines gezeigt, nämlich wie fein es ist, wenn all die Störfaktoren wegfallen.“ Der Transitverkehr, oder vielmehr -Stau auf der Autobahn, das Getöse aus dem Safety Park, das Rattern der Eisenbahn oder eben der Flughafenlärm, um nur einige, „wenig nachhaltige Strukturen zu nennen, die im Gebiet südlich von Bozen konzentriert sind“, bringt es Giovanni Seppi, Vizebürgermeister von Leifers, auf den Punkt. Nicht zu vergessen: den Verbrennungsofen.

Flüge haben sich versechsfacht
Bozens Süden ist geschädigt durch diese Belastungen, ein Ende nicht in Sicht. Im Gegenteil: Am Flughafen Bozen basteln die Inhaber der Fluggesellschaft ABD an einer Ausweitung des Angebots, noch mehr Destinationen, noch mehr Flüge, noch mehr Lärm und Dreck. Dabei hat sich die Anzahl 2022 mit 1.193 Flügen von Jänner und August in Bezug auf den Flugbetrieb von Vor-Corona bereits versechsfacht. „Der Flughafen ist für die Bevölkerung ein wehleidiges Thema“, weiß Seppi, der mit allen Mitteln gegen einen Ausbau gekämpft hat und mit Schadensersatzklagen zum Einlenken gebracht werden sollte. Dieses Unheil begann vor bald 100 Jahren.

Militär kann tun, was es will

  • 1926 vom Militär errichtet, gab es in den Dreißigerjahren ab Bozen Flugverbindungen nach München oder Mailand. Danach war lange nichts mehr, außer Hobby- und Segelfliegerei und die Militär-Hubschrauber.
  • 1999 kamen wieder die ersten Linienflüge, die Fluggesellschaften wechselten einander ab – mit mageren Ergebnissen. Das Land gab viel Geld für Ausbau, Erhalt und Unterstützung der diversen Fluglinien aus: rund 100 Millionen Euro in den Jahren 1997 bis 2013.
  • 2016 stoppte die Bevölkerung den Entwicklungsplan des Landes für den Flughafen per Volksentscheid: 70,6 Prozent stimmten mit Nein.

Allen rechtlichen Bedenken, allen Eingaben beim Rechnungshof, allen politischen Einwänden und Entscheidungen zum Trotz wurde die Landebahn unbegreiflicherweise verlängert und seit 17. Juni 2020 starten und landen dort die Flugzeuge der Skyalps, einem privaten Betrieb, auf den die Politik keinerlei Einfluss mehr hat.

13’352 zusätzliche Störenfriede pro Jahr
Die Dashs mit ihren sechs Meter hohen Propellern gelten als „leise Maschinen“. „Die Bemühungen, den Fluglärm zu reduzieren sind da, das muss man anerkennen“, gibt Seppi zu. Dafür komme aber das Problem mit den Privatjets hinzu. „Diese kleinen Passagierjets stören sehr. Sie fliegen vor allem morgens und abends“, weiß Seppi von zahlreichen Klagen. Hinzu kommen Sportflieger und die Propellermaschinen für die Segelflieger. Die so genannte kommerzielle Luftfahrt verzeichnete 2021 unglaubliche 13.352 Flüge. Und das ist noch nicht alles.

Horrorlärm durch Militärflüge, sogar nachts
„Wenn eines empfindlich auffällt, dann sind es die Militärhubschrauber, die einen Höllenlärm verursachen. Vor allem die Nachtflüge sind unzumutbar“, wettert Pfattens erster Bürger Elmar Oberhofer. Zwar hatte das Land mehrfach Regelungen erlassen, um den „Verkehr mit motorbetriebenen Luftfahrzeugen zum Zwecke des Umweltschutzes“ auch im Bozner Talkessel einzugrenzen. Eine Einschränkung für das Militär wurde von Staatsseite jedoch ein um das andere Mal ausgehebelt: Will heißen, die Hubschrauber, die im Besitz von Militär, Carabinieri und Finanzwache sind, haben allzeit uneingeschränkte Flugerlaubnis. „Das geht phasenweise. Mal ist viel los, mal wieder weniger und keiner weiß je wann und warum“, beanstandet Pfattens Bürgermeister.

150’000 Bürger finden kein Gehör
Der Leiferer Vize-Bürgermeister fordert einmal mehr einen gemeinsamen Tisch, „bei dem die Bedenken der Bevölkerung zur Sprache kommen und die Zukunftspläne offengelegt werden sollen.“ Betroffen sind schließlich die Städte Bozen und Leifers, das Unterland und die Großgemeinde Eppan – insgesamt um die 150.000 Menschen. Nach bald hundert Jahren Flugbetrieb ist der Bozner Flughafen vor allem eines: ein Paradebeispiel für das komplette Versagen auf landespolitischer Ebene. Wenn die Mehrheit die Macht verliert und nichts (mehr) zu sagen hat, gibt es auch kein Erwachen aus diesem Albtraum. Quelle: ‚UnserTirol24‚.

Sylt verteidigt seine Fluggäste

Von Hamburg nach Sylt in 50 Minuten – das ist ein verlockendes Angebot, das dennoch aus der Zeit gefallen scheint. Denn der schnelle Transfer geht per Flugzeug, das deutlich klimaschädlicher ist als die gut dreistündigen Landwege per Bahn oder Pkw plus Autozug. Im vergangenen Jahr waren deutschlandweit deutlich mehr Privatflieger als im Vorjahr unterwegs, berichtete gerade der Rechercheverbund von NDR und „Süddeutscher Zeitung“. Die Strecke Hamburg–Sylt sei eine der am häufigsten geflogenen Kurzstrecken. „Wir sind uns alle einig: Um nachhaltig den Klimawandel zu stoppen, müssen die CO2-Emissionen drastisch reduziert werden“, ist auf der Website des Flughafens Sylt zu lesen, der in kommunaler Hand liegt. Der nationale Luftverkehr sei aber ein vergleichsweise kleines Rädchen. Es folgt eine „ausführliche Betrachtung und eine Analyse, warum Sie für Ihren Flug nach Sylt kein schlechtes Gewissen zu haben brauchen“. Quelle: ‚Hamburger Abendblatt‚. Foto: ‚Sylt-Tourismus‚.

Flughafen verwechselt

Innerhalb weniger Tage hat eine Cockpit-Crew zwei Flughäfen in der Bretagne verwechselt. Der Flugkapitän eines Airbus bemerkte erst in 500 Metern Höhe den Fehler. Es ist nur ein kurzer Inlandsflug von Paris zu der Hafenstadt Brest in der Bretagne im Nordwesten Frankreichs. Doch die Verbindung mit der Flugnummer AF 7738 musste am 19. September kurz vor der Landung eine 360-Grad-Kurve fliegen, wie der Flugverlauf auf der Website flightradar24.com zeigt.

Was war geschehen? Der Airbus A321 der Air France hatte am Nachmittag in Paris am Flughafen Charles de Gaulle mit einer halbstündigen Verspätung abgehoben und den Kurs nach Westen eingeschlagen. Kurz vor dem Ziel über der Bretagne ging der Jet in den Sinkflug über und flog eine 180-Grad-Kurve, um in Gegenrichtung zur Landung anzusetzen.

Doch als sich die Maschine nur noch in einer Höhe von 500 Metern befand und die Piloten die Piste vor sich sahen, bemerkten sie, dass es sich um den falschen Flughafen handelte: Statt den Aéroport Brest-Bretagne mit dem Drei-Letter-Code BES anzufliegen, steuerten sie auf die Landebahn eines Militärflugplatzes zu. Dabei handelte es sich um die Base aéronautique navale de Landivisiau mit dem Drei-Letter-Code (LDV).

Die Militärbasis der französischen Marineflieger befindet sich in 25 Kilometer Entfernung von dem eigentlichen Flughafen in Brest. Beide Pisten verlaufen in dieselben Himmelsrichtung. Nach Angaben der Online-Zeitung „Ouest France“ bestätigte die Fluggesellschaft Air France den falschen Landeanflug und das damit verbundene Durchstartmanöver. Die Besatzung habe sofort reagiert und den Sinkflug abgebrochen, „bevor sie ihren Flug in Richtung des Flughafens Brest neu ausrichtete. Das Flugzeug landete nach Plan um 18.26 Uhr auf dem Flughafen Brest.“ Bereits wenige Tage zuvor, am 10. September, hatte die Besatzung eines Airbus A319 der spanischen Billigfluggesellschaft Volotea denselben Fehler begangen und zunächst den Flughafen Landivisiau statt Brest angesteuert. Quelle: ‚Stern‚.

Neue An-/Abflugstrecken in Paderborn/Lippstadt

Neben den bestehenden Pflichtmeldepunkten NOVEMBER, ECHO, SIERRA, WHISKEY 1 und WHISKEY 2 werden zwei weitere Pflichtmeldepunkte HOTEL und KILO zum 25. AUG 2022 festgelegt.

  • HOTEL: Wald südwestlich der Ortschaft Henglarn
  • KILO: BAB A44, am Kalksteinbruch Erwitte-Anröchte zwischen den Landstraßen L734 und L735

Anflüge sind ab dem 25. AUG 2022 wie folgt durchzuführen:

  1. Von NOVEMBER (▲) in südöstlicher Richtung mit Kurs 110° (mw) oder 140° (mw) über Grund und gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.
  2. Von ECHO (▲) auf Kurs 150° (mw) über Grund bis Erreichen einer Position querab des östlichen Ortsrandes von Salzkotten, danach auf Kurs 190° (mw) über Grund bis südlich von Salzkotten und anschließend gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.
  3. Von WHISKEY 1 (▲) auf Kurs 005° (mw) über Grund bis WHISKEY 2 (▲), weiter auf Kurs 340° (mw) über Grund bis östlich von Brenken und anschließend gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.
  4. Von SIERRA (▲) in einer Flughöhe von mindestens 2200 Fuß über NHN in nordwestlicher Richtung nördlich entlang der BAB 44 bis zu einer Position südlich von Wewelsburg und anschließend gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle. Flüge nach Sonder-Sichtflugregeln (SVFR) sind auf diesem Verfahren nicht zulässig.
  5. Von HOTEL (▲) auf Kurs 290° (mw) über Grund bis östlich von Wewelsburg und anschließend gemäß der Flugverkehrs-Kontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.
  6. Von KILO (▲) in östliche Richtung südlich entlang der BAB 44 bis zur Überführung der Landstraße L549 nördlich von Steinhausen und anschließend gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.

Abflüge sind ab dem 25. AUG 2022 wie folgt durchzuführen:
Abflugverfahren zum Pflichtmeldepunkt NOVEMBER (▲):

  1. Bei Benutzung der Startbahn 24 in nordwestlicher Richtung auf Kurs 320° (mw) über Grund nach NOVEMBER (▲).
  2. Bei Benutzung der Startbahn 06 nach Überflug der Landstraße L751 in nordwestlicher Richtung auf Kurs 290° (mw) über Grund nach NOVEMBER (▲).
    (2) Abflugverfahren zum Pflichtmeldepunkt ECHO (▲):
  3. Bei Benutzung der Startbahn 24 gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis südsüdöstlich von Salzkotten, danach in nordnordöstlicher Richtung auf Kurs 010° (mw) über Grund bis Erreichen einer Position querab des südlichen Ortsrandes von Salzkotten und anschließend auf Kurs 330° (mw) über Grund nach ECHO (▲).
  4. Bei Benutzung der Startbahn 06 in nordnordöstlicher Richtung auf Kurs 010° (mw) über Grund bis Erreichen einer Position querab des südlichen Ortsrandes von Salzkotten und anschließend auf Kurs 330° (mw) über Grund nach ECHO (▲).

    (3) Abflüge nach WHISKEY 1 (▲) sind gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis östlich von Brenken, danach in südöstlicher Richtung auf Kurs 160° (mw) über Grund nach WHISKEY 2 (▲) und anschließend auf Kurs 185° (mw) über Grund nach WHISKEY 1 (▲) durchzuführen.

    (4) Abflüge nach SIERRA (▲) sind gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis Erreichen der BAB 44, danach in südöstlicher Richtung südlich entlang der BAB 44 nach SIERRA (▲) durchzuführen. SIERRA (▲) ist in einer Flughöhe von mindestens 2200 Fuß über NHN zu überfliegen. Flüge nach Sonder-Sichtflugregeln (SVFR) sind auf diesem Verfahren nicht zulässig.

    (5) Abflüge nach HOTEL (▲) sind gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis östlich von Wewelsburg und anschließend auf Kurs 110° (mw) über Grund nach HOTEL (▲) durchzuführen.

    (6) Abflüge nach KILO (▲) sind gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis Erreichen der BAB 44 und anschließend in westlicher Richtung nördlich entlang der BAB 44 bis KILO (▲) durchzuführen. Quelle: ‚DAeC‚.

Einer der jüngsten Fluglotsen Deutschlands

Ohne Tim Eggert (21) darf kein Flugzeug in Mannheim an diesem Tag starten oder landen. Hoch über dem City Airport dirigiert der Pfälzer aus dem Tower den Flugverkehr. Mit gerade einmal 21 Jahren ist Eggert einer der jüngsten Fluglotsen Deutschlands – und wirkt erstaunlich routiniert. „Die Abwechslung macht diesen Beruf so interessant“, sagt er. „Kein Tag ist wie der andere. Mal schwitzt man, weil so viel zu tun ist, und der Finger schmerzt vom Funken. Dann wiederum ist etwa Nebel – und hier ist gar nichts los.“ Dann fordert ein Flugzeug seine ganze Aufmerksamkeit. „Mannheim Tower, Delta Uniform Foxtrott“, meldet sich ein Pilot, die Stimme kommt krächzend aus dem Lautsprecher. Eggert weist ihm eine Landebahn zu und notiert den Ankömmling auf einem Streifen in einem Kasten vor ihm.

So hat der Lotse stets im Blick, welche Flugzeuge sich an- oder abgemeldet haben. Ist eins gelandet oder gestartet, fliegt der Streifen aus dem Kasten. Schon naht die nächste Maschine. „Delta Echo Mike for Taxi“, krächzt es aus dem Lautsprecher. Der Himmel ist Eggerts Schicksal. Schon mit 14 Jahren sitzt er in einem Segelflugzeug, zwei Jahre später macht er den Pilotenschein und wechselt zum Motorflugzeug. Mit gerade einmal 20 Jahren wurde Eggert im vergangenen Jahr Deutschlands wohl jüngster Fluglotse. Dass er beide Perspektiven kennt, Tower und Cockpit, ist ihm wichtig. „Ich kann mich in Piloten hineinversetzen.“ Sein Vater Dirk war selbst Fluglotse und ist heute Geschäftsführer der Firma Rhein-Neckar Air.

So lange dauert die Ausbildung
Tim Eggert steigt immer noch ins Cockpit. „Manchmal fliege ich für ein Wochenende nach Langeoog oder auch nur für ein Mittagessen nach Idar-Oberstein“, sagt er und schmunzelt. „Da kenne ich ein Restaurant mit tollen Rumpsteaks.“ Eggert hat in Speyer und Böhl-Iggelheim gewohnt und fühlt sich nun auf der anderen Rhein-Seite wohl. Jedes 2. Wochenende schiebt er Dienst im Tower, in Mannheim arbeiten neun Fluglotsen in Schichten, meist zu zweit, von 6 Uhr bis 21 Uhr. Lotsen der Deutschen Flugsicherung (DFS) benötigen Abitur. „Wenn sie direkt im Anschluss bei der DFS beginnen und eine Ausbildung etwa drei Jahre dauert, kann man mit 21 Jahren voll ausgebildeter Lotse sein“, sagt ein DFS-Sprecher. Zwar sei Mannheim kein DFS-Flughafen. „Aber Herr Eggert ist sicher einer der jüngsten Lotsen Deutschlands.“

An diesem Tag hat Tobias Decker mit Eggert die 77 Stufen hoch in den Tower erklommen. Er hält Kontakt zu den sogenannten Centerlotsen in Frankfurt, die den Luftraum in einem größeren Radius im Blick haben. „Als Fluglotse musst du immer ein Ohr beim Kollegen haben, um zu hören, was aktuell läuft“, sagt Decker. Für mehr als zwei Menschen bietet der Tower in Mannheim kaum Platz. Hinter Eggert und Decker steht ein Tisch mit einer Kaffeemaschine und mit Krimskrams, eine quietschende Tür führt zu einem kleinen Außenbereich – das war es.

Katastrophe von Überlingen ist Ausbildungs-Thema
Fluglotsen müssen immer konzentriert sein, haben hohe Belastung und Verantwortung. Ein Moment Unachtsamkeit oder eine Fehlentscheidung kann Leben kosten. „Der 1. Juli 2002 ist in der Ausbildung durchaus ein Thema“, sagt Decker. Damals stießen über Überlingen ein Passagierflugzeug und eine Frachtmaschine zusammen. 71 Menschen starben. „Dass ein solches Unglück selten passiert, gibt einem Sicherheit, dass Ausbildung und System funktionieren“, sagt Eggert. Der Mannheimer Airport zählt bis zu 40.000 Flugbewegungen im Jahr. „Vordrängeln gibts nicht“, sagt Decker. Eggert ergänzt: „Wer wann und wie operiert, organisieren wir.“ An diesem Tag muss ein Sportflugzeug einem Privatjet Pilatus PC-24 den Vorzug lassen. „Das ist auch eine Geldfrage“, sagt Eggert. „Wenn ein Sportflugzeug fünf Minuten warten muss, verbraucht es Sprit für einen Euro. Die Triebwerke eines Jets hingegen fressen in fünf Minuten gleich Sprit für 250 Euro.“

Die Auswahl bei Fluglotsen ist hart. Nötig sind etwa eine räumliche Vorstellungskraft und ein überdurchschnittliches Konzentrationsvermögen. Wie lange will Eggert den Job machen? „Das entscheidet eigentlich der Arzt“, sagt er und zuckt mit den Achseln. „Wenn er sagt „Ihre Augen und Ohren lassen nach“, ist meist Schluss.“ Quelle: ‚Tag24‚. Fotos: ‚Uwe Anspach‚.

Altenrhein: Flüge in Sperrzeiten

Anwohnende des St.Galler Flugplatzes Altenrhein werfen den Beitreibern vor, systematisch über Mittag und am Abend Flugzeuge starten und landen zu lassen. Dabei ist das eigentlich verboten. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Flugplatz gebüsst wird. Der einzige St.Galler Flugplatz steht in der Kritik. In den letzten sechs Monaten sollen die Betreiber die Mittags- und Nachtruhe systematisch gebrochen haben. Die Zahlen und Fakten stützen den Vorwurf.

Jeden Tag ein Flugzeug ausserhalb der erlaubten Zeiten
Insgesamt 139 Mal startete oder landete ein Flugzeug in den letzten sechs Monaten auf dem Flugplatz Altenrhein ausserhalb der erlaubten Zeiten. Alleine im August 2021 waren es 39 Starts und Landungen. Das zeigt eine Aufzeichnung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl), die FM1Today vorliegt. Eigentlich dürfte der Flugplatz laut dem eigenen Betriebsreglement, welches mit dem Bazl und den umliegenden Kantonen bestimmt wurde, zwischen 12 und 13.30 Uhr nicht starten oder landen. Ausserdem gilt eine Nachtruhe.

Ausnahmen sind erlaubt, aber nur in geringer Anzahl
Der Flugplatz darf Sonderbewilligungen für diese Sperrzeiten erlauben. Dies sollte gemäss Betriebsreglement aber nur in Ausnahmefällen passieren. «Bei 139 Bewilligungen in den letzten sechs Monaten, kann man nicht mehr von Ausnahmen sprechen», sagt die Anwohnerin Cécile Metzler. Sie wirft dem Flugplatz Altenrhein vor, die Betreiber würden systematisch die Regelung ausnutzen und Sperrzeiten missachten.

Vergehen wäre schon das zweite Mal
Bereits im Jahr 2019 büsste das Bazl den Flugplatz Altenrhein wegen drei illegalen Landungen mitten in der Nacht. Die Betreiber mussten damals rund 800 Franken bezahlen. Sollte der aktuelle Vorwurf zutreffen und der Flugplatz hat mutwillig die Regelung systematisch ausgenutzt, dürfte die Busse laut Bazl bis zu zehntausend Franken höher ausfallen.

«Auf den ersten Blick sieht es nach viel aus»
«Ich kann verstehen, dass 139 Flüge in den letzten sechs Monaten auf den ersten Blick nach viel aussieht», sagt der CEO des Flugplatz Altenrhein Thomas Krutzler. Er dementiert den Vorwurf eines systematischen Regelbruches scharf. «Die Ausnahmen hatten jeweils ganz verschiedene Gründe.» An die Anwohnenden richtet der CEO ein Appell: «Wir tun hier nichts Verbotenes und jeglicher Vorwurf diesbezüglich ist schlicht falsch. Aber wir sind jederzeit bereit für einen Dialog.»

Mittagsruhe soll fallen
Während sich Anwohnende über die gestörte Mittagsruhe ärgern, gibt es Bestrebungen vonseiten der Politik, diese gleich ganz abzuschaffen. dass auf dem Flugplatz Altenrhein die Mittagsruhe grundsätzlich fallen könnte. Die Mitte-EVP-Fraktion hat einen Vorstoss zum Ausbau des Flugbetriebs eingereicht und sich mit einer Interpellation nach den Perspektiven für den Flugplatz erkundet. Die Regierung wird darin um eine Stellungnahme gebeten, ob sie sich in Bern für die Ausweitung der Betriebszeiten auf die Mittagszeit und Feiertage einsetzen würde.

«Für die Wirtschaftlichkeit der Region St.Gallen und Rheintal ist der Flugplatz sehr wichtig», sagt der Flugplatz Altenrhein CEO Thomas Krutzler. Sollte die Mittagsruhe fallen wäre der Flugplatz deutlich konkurrenzfähiger auf dem internationalen Markt. Krutzler betont aber: «Wir haben überhaupt keine Ausbaupläne.»

Diskussion wegen Mittagsruhe geplant
Verschiedene Interessengruppen treffen sich am 11. März, um darüber zu sprechen, wie es mit dem Flugplatz Altenrhein und der Mittagsruhe weitergeht. An diesem runden Tisch sind aber weder Anwohnende eingeladen, noch Vertreter des Flugplatzes Altenrhein. Quelle: ‚FM1today‚.

Fast 1000 unbearbeitete Schallschutz-Anträge von BER-Anwohnern

Im Februar 2021 zogen Julia Hollnagel und ihr Mann in eine Doppelhaushälfte in Blankenfelde-Mahlow. Keine andere Gemeinde leidet so sehr unter dem Lärm der auf dem Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld startenden Maschinen. »Uns war natürlich bewusst, dass wir ein Haus in Flughafennähe kaufen und dass wir im Garten Fluglärm haben werden«, erzählt Hollnagel.

Womit das Paar nicht gerechnet hatte, waren die Probleme beim Schallschutz für das Gebäude. Denn ein Anspruch darauf war den Vorbesitzern 2016 von der Flughafengesellschaft FBB schriftlich bestätigt worden. Allerdings reichen die damals in Aussicht gestellten 14 900 Euro angesichts drastisch gestiegener Preise wohl nicht aus. »Wir gehen davon aus, dass wir das Doppelte wenn nicht gar mehr bezahlen müssen«, sagt Hollnagel. Außerdem gebe es Schallschutz nur für drei schon festgelegte Zimmer und die Wohnküche. Das Ehepaar darf deswegen keine anderen Räume als Kinderzimmer nutzen und diese gegen den Lärm isolieren lassen. Damit nicht genug. Die Dämmung der Fassade soll von innen erfolgen. Die Hollnagels wissen nicht, wo sie während der Baumaßnahme wohnen und wo sie solange ihre Möbel unterstellen sollen.

Vor einer anderen Schwierigkeit steht Michael Görick. Sein Haus befindet sich in Blankenfelde nicht weit weg von der Adresse der Hollnagels. 1956 wurde Göricks Haus aufgestockt. Eine Baugenehmigung lag dafür vor. Doch ein Zimmer oben erkenne die FBB trotzdem nicht als schallschutzwürdigen Wohnraum an, »weil angeblich die Fenster zu klein sind«, beklagt der Hausbesitzer. Das sind keine Einzelfälle. Mit solchen und ähnlichen Problemen kommen jede Woche Anwohner des BER in die Beratungsstelle des Verbandes Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) in Mahlow. Ulrich Geske leitet die Stelle und berichtet am Donnerstag auch von Fehlern bei der Ermittlung der Schallschutz-Ansprüche. Wenn es teurer werde als kalkuliert, sollten die Betroffenen Nachträge einreichen, so Geske. Aber die FBB setze dann den »Rotstift« an. In einem aktuellen Fall seien die tatsächlichen Mehrkosten von 20 000 Euro auf 3000 Euro zusammengestrichen worden.

Eigentlich sollte das Thema Schallschutz längst erledigt sein. Immerhin ist der Flughafen im Oktober 2020 mit neun Jahren Verspätung eröffnet worden. Da hätte zur Inbetriebnahme eigentlich alles fertig sein können. Ausweislich des jüngsten Monatsberichts der FBB vom 11. Januar lagen aber Ende Dezember für 22 421 Wohneinheiten Anträge auf Schallschutz vor, von denen 21 508 abgearbeitet waren. Es sind also noch 913 offen gewesen. Und dass Anträge bereits bearbeitet sind, heiße noch lange nicht, dass etwa Schallschutzfenster wirklich schon eingebaut sind, erinnert Christian Gräff, der für die CDU im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt. Die Inbetriebnahme des BER habe anders als erwartet nicht für eine Beschleunigung gesorgt, erläutert der FBB-Schallschutzverantwortliche Ralf Wagner im Monatsbericht. Im gesamten Jahr 2021 seien für lediglich 231 Wohneinheiten bauliche Schallschutzmaßnahmen umgesetzt worden. Im Jahr 2020 seien es noch 315 gewesen. Quelle: ‚ND-aktuell‚.

Bozen: Flugbetrieb gestartet

Die Verlängerung der Landebahn ist abgeschlossen. Die Landebahn ist jetzt 1500 Meter lang, um 100 Meter länger als bisher. Es können damit auch größere Flugzeuge starten und landen. Flughafenbetreiber Josef Gostner sagt, der Flugbetrieb ist damit sicherer. Das Flugprogramm bis zum Frühjahr steht. Die Fluggesellschaft bietet zusätzlich zum Brüssel Flug Flüge nach und von Rotterdam, Kopenhagen und London. Angeflogen werden auch Berlin, Düsseldorf oder Hamburg. Die Anbindung an Nordeuropa bleibt somit zentral. Nicht mehr angeboten werden hingegen die Rom-Flüge; es gibt auch keine Flugverbindung zu einer anderen italienischen Stadt. Laut Gostner geht es primär um die Ankurbelung der Touristenflüge. Die Auslastung wird von Gostner bereits jetzt als „gut“ beschrieben. Quelle: „RAInews„.

Speyer: Erstmals seit Gründung Gewinn

Der Flugplatz Speyer hat erstmals seit seiner Gründung vor rund 30 Jahren einen Gewinn gemacht – und das trotz der Corona-Pandemie. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Flugplatz-Speyer-Ludwigshafen-GmbH, Jürgen Vogel, strahlte am Freitag auf der Pressekonferenz über beide Ohren, denn es gab eine „echte Erfolgsgeschichte“ zu verkünden: In diesem Jahr werde das Unternehmen ein Plus von rund 100.000 Euro erwirtschaften. Zum Vergleich: Letztes Jahr gab es einen Verlust von 156.000 Euro. In diesem Jahr wurden 30 Prozent mehr Flugbewegungen gezählt als 2020. Warum hat der Flugplatz offenbar von der Corona-Pandemie profitiert? Dafür gibt es laut dem Aufsichtsratsvorsitzenden Vogel mehrere Gründe. Die zwei größten Kunden seien zwei Chartergesellschaften mit mehreren Jets in Speyer. Durch die Corona-Pandemie konnte aus Sicht des Unternehmens viele Geschäftsleute nicht mehr mit den kommerziellen Anbietern fliegen, weil dort während der Pandemie Flugstrecken gekürzt oder gestrichen worden seien. Für die Firmen sei es dann günstiger gewesen, Flugzeuge zu chartern und ihre Mitarbeiter vom Flugplatz in Speyer fliegen zu lassen, als lange Umwege in Kauf zu nehmen. Drittgrößter Kunde sei der Chemiekonzern BASF. Das Unternehmen hat mehrere Jets für seine Mitarbeiter.

Vom Flugplatz zur Teststrecke für Autos
Der Gewinn kam außerdem zustande, weil der Flugplatzbetreiber Geld spart, in dem er das Tankgeschäft selbst übernommen habe und sich nicht mehr von Mineralölkonzernen vor Ort betanken lässt. So kann der Betreiber dann den Sprit günstiger einkaufen und diesen wiederum an die Flugzeugcharterer vor Ort verkaufen – damit fährt der Fluplatz den Gewinn selbst ein. Auch in Bereichen, die nichts mit dem Fliegen zu tun haben, konnte der Flugplatz neue Einnahmen erzielen. So werde beispielsweise nachts die Landebahn an Automobilkonzerne vermietet, die dort dann Testfahrten durchführen. Das Geld werde nun verwendet, um Darlehen zu tilgen, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Flugplatz-Speyer-Ludwigshafen-GmbH, Jürgen Vogel. Aus der Gründungsphase gebe es noch Schulden von fast zwei Millionen Euro. Quelle: ‚SWR‘.

Naturschützer gegen Flugplatz-Pläne in der Senne

Eine Reaktion der Anrainerkommunen auf die Ankündigungen der britischen Streitkräfte zum Truppenübungsplatz Senne fordert der Paderborner Naturschützer Fritz Buhr. Wie die Neue Westfälische exklusiv berichtete, planen die Briten, einen Zaun um den Flugplatz in Bad Lippspringe an der B 1 zu ziehen und den Platz künftig wieder militärisch zu nutzen. Quelle: ‚Neue Westfälische‚.