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Update zur Farbattacke

… auf die dänische Piper Aztec, die zum Ziel einer Farbattacke der „Letzten Generation“ wurde. Wie verhalten sich die Versicherungen?

Zunächst wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Mitgliedern für die große Unterstützung unserer Crowd-Funding-Aktion zu Gunsten der Eigentümergemeinschaft der dänischen Piper Aztec bedanken, die am Berliner Flughafen BER das Ziel einer Farbattacke der „Letzten Generation“ wurde. Insgesamt wurden bislang 6.791€ gesammelt, die wir nach Dänemark überwiesen haben. Der Sprecher der Eigentümer, René Byrholt, zeigte sich überaus dankbar für die finanzielle und fachliche Unterstützung der AOPA.

Aktuell ist eine große Frage für alle Eigentümer von Flugzeugen, ob ihre Vollkasko-Versicherungen für einen solchen Akt von politisch motiviertem Vandalismus zahlen müssen, oder ob sie unter die Ausschlusskriterien Aufruhr, Bürgerkrieg fallen, die nur durch eine Zusatzversicherung für Kriegsrisiken abgedeckt werden können. Hier hat René Bierholt eine gute Nachricht für uns: „Mit Unterstützung eines dänischen Anwalts mit Versicherungsexpertise haben wir die Versicherungsgesellschaft kontaktiert, die immer noch der Meinung ist, dass sie gemäß der Police nicht zur Zahlung verpflichtet ist. Aber sie hat erklärt, dass sie in unserem Fall eine Ausnahme machen und unsere Zahlungen leisten werden.“

Das sind gute Nachrichten, aber wir brauchen schnellstmöglich eine verbindliche und abschließende Klärung, wie Versicherungen mit Fällen von politisch motiviertem Vandalismus umgehen. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, sollte seine Versicherung um eine Stellungnahme bitten, und die idealerweise auch an die AOPA weiterleiten. Bislang haben uns schon einige Statements erreicht, die aber noch kein einheitliches oder vollständiges Bild ergeben.

Was auch positiv zu vermelden ist: Es sieht so aus, als hätten die Aktivisten der „letzten Generation“ die Form ihres Protests geändert. Am Flughafen Sylt protestierten sie zuletzt in Pinguinkostümen gegen den Lebensstil der Reichen und das private Fliegen, verzichteten aber auf Angriffe mit Farbe auf Flugzeuge.

Die Strafanzeige gegen die Aktivisten, die den Farbanschlag in Berlin verübt haben, zeigt offenbar Wirkung und bewirkt ein Umdenken zu einem gewaltfreien Protest.

Hoffen wir, dass es bei den beiden bislang beschädigten Flugzeugen in Berlin und auf Sylt bleiben wird. Quelle: ‚AOPA Germany‚.

Fly-in in Lugano

Der Aero Club Lugano lädt in Zusammenarbeit mit dem Lugano-Airport und ASPASI (Verband der Flugpassagiere and Flughäfen des Kantons Tessin) die allgemeine Sportluftfahrt ein, südlich der Alpen und genauer gesagt nach Sottoceneri in der wunderschönen Region Lugano zurückzukehren.

Nach der Streichung von Linienflügen und anderen organisatorischen Veränderungen in den letzten Jahren ist der Zugang der Allgemeinen Luftfahrt nach Lugano, auch dank einfacherer Anflugverfahren, nun deutlich praktikabler geworden.

Aus diesem Grund und um allen Piloten die herrliche Region Lugano besser bekannt zu machen, veranstaltet der Aero Club Lugano an drei Tagen ein FLY-IN am Freitag, 25. August, Samstag, 26. August und Sonntag, 27. August 2023.

Der Flughafen Lugano ist bereit alle Piloten willkommen zu heißen, die die Stadt und die wunderschöne Region des Ceresio-Sees besuchen möchten.

-> Anmeldung.

Keine Höhenflüge am Flughafen Friedrichshafen

339.550 Passagiere nutzten 2022 den Bodensee-Airport Friedrichshafen, was einer Steigerung um 165% zum Vorjahr entsprach. Das sind 70% des Aufkommens bezogen auf das Vor-Corona-Jahr 2019. Wachstumsträger waren vor allem die touristischen Strecken aber auch der Low-Cost-Verkehr nach Ost-Europa. Nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen im Reiseverkehr war die Nachfrage hoch und führte zu einer schnellen Erholung des Flugverkehrs. „Im Hinblick darauf, dass in den ersten 3 ½ Monaten im Jahr 2022 Corona-bedingt noch so gut wie kein Reiseverkehr stattfand und der Flughafen Friedrichshafen auch im Laufe des Sommers die Auswirkungen der operationellen Probleme der großen Flughäfen mittelbar zu spüren bekam, freuen wir uns über diese Zahlen sehr“, so Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer des Flughafens Friedrichshafen.

Wirtschaftliche Entwicklung
Wirtschaftlich war das Jahr geprägt durch die Beendigung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zum 31.03.2022. Aufgrund des Insolvenzverfahrens waren zwei Abschlüsse für Rumpfgeschäftsjahre notwendig. Der eine für die Zeit des laufenden Insolvenzverfahrens vom 1. Juni 2021 bis zum 31. März 2022 und der zweite für die Zeit vom 1. April 2022 bis zum 31. Dezember 2022, um wieder zum Kalenderjahr zurückzukehren. Die Abschlüsse sind geprägt durch eine Reihe von Sondereffekten, die das Insolvenzverfahren mit sich brachte und die zu hohen positiven Jahresergebnissen führen. Daher und aufgrund der veränderten Betrachtungsperiode ist ein Vergleich mit Vorjahresperioden nicht sinnvoll. Mit der Beendigung des Insolvenzverfahrens zum 31. März 2022 wurde der Insolvenzplan in Kraft gesetzt. Ende April erfolgte nach Eingang des Kaufpreises die Übertragung der Grundstücke an den neuen Eigentümer und die Zahlung der ersten Mietrate. Die Insolvenzquote wurde im Mai 2022 an die Gläubiger ausgezahlt. „Unter Berücksichtigung der Sonderfaktoren aus dem Abschluss des Insolvenzverfahrens sind wir mit der Entwicklung im Jahr 2022 sehr zufrieden“, ergänzt Claus-Dieter Wehr. „Unsere Ziele und Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle nochmals allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Flughafen, die einmal mehr in besonderen Zeiten ihr Bestes für den Flughafen und unsere Kunden gegeben haben.“

Ausblick 2023 und Projekte
Das Jahr 2023 ist bei zahlreichen europäischen Airlines gekennzeichnet durch Engpässe bei Fluggerät und Personal, was auch Auswirkungen auf das Angebot ab Friedrichshafen hat. Diese Kapazitätslücken lassen sich durch Kurzfristgeschäft sowie Sondercharter nur teilweise schließen, so dass trotz hoher Passagiernachfrage leider keine Steigerung der Passagierzahlen gegenüber 2022 zu erwarten ist. Zahlreiche Infrastrukturprojekte wurden in 2022 gestartet, so z.B. die Erneuerung der Anflug-Befeuerung und der Blitzkette mit energiesparender LED-Technik, die Erneuerung des Instrumentenlandesystems und der Ersatz zweier großer Flugfeld-Löschfahrzeuge. Derzeit laufen Bauarbeiten im Ein- und Ausreisebereich, um die europäischen Anforderungen an das Entry-Exit-System zukünftig erfüllen zu können. Eine Erweiterung des Einreisebereichs wird in einem zweiten Bauabschnitt ab Mitte September erfolgen. Quelle: ‚Airportzentrale.de‚.

Peinlicher Fehler in Greenpeace-Privatflug-Studie

Eine Studie von Greenpeace hat das Ausmass klimaschädlicher Privatflüge Europas untersucht. Dabei wird besonders eine 15 Kilometer kurze Flugstrecke angeprangert. Peinlich nur: Die Strecke existiert gar nicht. Laut einer Studie von Greenpeace soll zwischen Stuttgart und Böblingen, mit knapp 47’000 Einwohnern, die kürzeste Flugstrecke für Privatflugzeuge in Europa verlaufen. Die Route ist gerade mal 14,82 Kilometer lang und soll in den vergangenen Monaten 18 Mal zurückgelegt worden sein. Für Klimaschützer natürlich ein No-Go.

Jetzt stellt sich heraus: Die 14 Kilometer lange Strecke gibt es gar nicht. In Böblingen gibt es nämlich weder einen Flughafen noch eine Start-/Landebahn. Zwar gab es dort einmal einen Flughafen, aber dieser ist seit den 1950er-Jahren ausser Betrieb.

«Wo die Landebahn früher war, ist jetzt ein See»
Im Rahmen eines öffentlichen Projekts habe man den Flugplatz mit Wohnhäusern überbaut. «Es gibt keine Landebahn, kein Rollfeld. Wo früher die Landebahn war, ist jetzt ein See», sagt ein Sprecher der Stadt.

Böblingen-Flüge «vernachlässigbar»
Im Nachhinein betont das niederländische Beratungsunternehmen Delft, welches die Studie erstellte, dass die CO₂-Emissionen der Böblingen-Flüge «vernachlässigbar» seien. Ferner hat Greenpeace zugegeben, dass in der Studie nicht alle Kurzstrecken sauber ausgearbeitet wurden. Nun landet eine andere Route auf Platz eins der kürzesten Strecken: die Route vom deutschen Friedrichshafen nach Altenrhein SG in der Schweiz. Sie ist 22 Kilometer lang. Quelle: ‚Blick‚.

Flughafen Bozen – Albtraum seit bald 100 Jahren

Es ist und bleibt ein wehleidiges Thema für den Süden Südtirols: der Flughafen. Nicht nur, dass die Flieger der Skyalps immer öfter abheben, auch der Lärm durch die Privatjets nimmt zu. Und die Militärhubschrauber dröhnen sowieso Tag wie Nacht über die Köpfe der schon übermäßig belasteten Bewohner. Der Albtraum eines Jahrhunderts.

Wo ist Corona, wenn man es braucht…?! Nein, so zynisch will der Bürgermeister von Pfatten, Elmar Oberhofer, nun doch nicht sein: „Doch gerade der Lockdown hat eines gezeigt, nämlich wie fein es ist, wenn all die Störfaktoren wegfallen.“ Der Transitverkehr, oder vielmehr -Stau auf der Autobahn, das Getöse aus dem Safety Park, das Rattern der Eisenbahn oder eben der Flughafenlärm, um nur einige, „wenig nachhaltige Strukturen zu nennen, die im Gebiet südlich von Bozen konzentriert sind“, bringt es Giovanni Seppi, Vizebürgermeister von Leifers, auf den Punkt. Nicht zu vergessen: den Verbrennungsofen.

Flüge haben sich versechsfacht
Bozens Süden ist geschädigt durch diese Belastungen, ein Ende nicht in Sicht. Im Gegenteil: Am Flughafen Bozen basteln die Inhaber der Fluggesellschaft ABD an einer Ausweitung des Angebots, noch mehr Destinationen, noch mehr Flüge, noch mehr Lärm und Dreck. Dabei hat sich die Anzahl 2022 mit 1.193 Flügen von Jänner und August in Bezug auf den Flugbetrieb von Vor-Corona bereits versechsfacht. „Der Flughafen ist für die Bevölkerung ein wehleidiges Thema“, weiß Seppi, der mit allen Mitteln gegen einen Ausbau gekämpft hat und mit Schadensersatzklagen zum Einlenken gebracht werden sollte. Dieses Unheil begann vor bald 100 Jahren.

Militär kann tun, was es will

  • 1926 vom Militär errichtet, gab es in den Dreißigerjahren ab Bozen Flugverbindungen nach München oder Mailand. Danach war lange nichts mehr, außer Hobby- und Segelfliegerei und die Militär-Hubschrauber.
  • 1999 kamen wieder die ersten Linienflüge, die Fluggesellschaften wechselten einander ab – mit mageren Ergebnissen. Das Land gab viel Geld für Ausbau, Erhalt und Unterstützung der diversen Fluglinien aus: rund 100 Millionen Euro in den Jahren 1997 bis 2013.
  • 2016 stoppte die Bevölkerung den Entwicklungsplan des Landes für den Flughafen per Volksentscheid: 70,6 Prozent stimmten mit Nein.

Allen rechtlichen Bedenken, allen Eingaben beim Rechnungshof, allen politischen Einwänden und Entscheidungen zum Trotz wurde die Landebahn unbegreiflicherweise verlängert und seit 17. Juni 2020 starten und landen dort die Flugzeuge der Skyalps, einem privaten Betrieb, auf den die Politik keinerlei Einfluss mehr hat.

13’352 zusätzliche Störenfriede pro Jahr
Die Dashs mit ihren sechs Meter hohen Propellern gelten als „leise Maschinen“. „Die Bemühungen, den Fluglärm zu reduzieren sind da, das muss man anerkennen“, gibt Seppi zu. Dafür komme aber das Problem mit den Privatjets hinzu. „Diese kleinen Passagierjets stören sehr. Sie fliegen vor allem morgens und abends“, weiß Seppi von zahlreichen Klagen. Hinzu kommen Sportflieger und die Propellermaschinen für die Segelflieger. Die so genannte kommerzielle Luftfahrt verzeichnete 2021 unglaubliche 13.352 Flüge. Und das ist noch nicht alles.

Horrorlärm durch Militärflüge, sogar nachts
„Wenn eines empfindlich auffällt, dann sind es die Militärhubschrauber, die einen Höllenlärm verursachen. Vor allem die Nachtflüge sind unzumutbar“, wettert Pfattens erster Bürger Elmar Oberhofer. Zwar hatte das Land mehrfach Regelungen erlassen, um den „Verkehr mit motorbetriebenen Luftfahrzeugen zum Zwecke des Umweltschutzes“ auch im Bozner Talkessel einzugrenzen. Eine Einschränkung für das Militär wurde von Staatsseite jedoch ein um das andere Mal ausgehebelt: Will heißen, die Hubschrauber, die im Besitz von Militär, Carabinieri und Finanzwache sind, haben allzeit uneingeschränkte Flugerlaubnis. „Das geht phasenweise. Mal ist viel los, mal wieder weniger und keiner weiß je wann und warum“, beanstandet Pfattens Bürgermeister.

150’000 Bürger finden kein Gehör
Der Leiferer Vize-Bürgermeister fordert einmal mehr einen gemeinsamen Tisch, „bei dem die Bedenken der Bevölkerung zur Sprache kommen und die Zukunftspläne offengelegt werden sollen.“ Betroffen sind schließlich die Städte Bozen und Leifers, das Unterland und die Großgemeinde Eppan – insgesamt um die 150.000 Menschen. Nach bald hundert Jahren Flugbetrieb ist der Bozner Flughafen vor allem eines: ein Paradebeispiel für das komplette Versagen auf landespolitischer Ebene. Wenn die Mehrheit die Macht verliert und nichts (mehr) zu sagen hat, gibt es auch kein Erwachen aus diesem Albtraum. Quelle: ‚UnserTirol24‚.

Sylt verteidigt seine Fluggäste

Von Hamburg nach Sylt in 50 Minuten – das ist ein verlockendes Angebot, das dennoch aus der Zeit gefallen scheint. Denn der schnelle Transfer geht per Flugzeug, das deutlich klimaschädlicher ist als die gut dreistündigen Landwege per Bahn oder Pkw plus Autozug. Im vergangenen Jahr waren deutschlandweit deutlich mehr Privatflieger als im Vorjahr unterwegs, berichtete gerade der Rechercheverbund von NDR und „Süddeutscher Zeitung“. Die Strecke Hamburg–Sylt sei eine der am häufigsten geflogenen Kurzstrecken. „Wir sind uns alle einig: Um nachhaltig den Klimawandel zu stoppen, müssen die CO2-Emissionen drastisch reduziert werden“, ist auf der Website des Flughafens Sylt zu lesen, der in kommunaler Hand liegt. Der nationale Luftverkehr sei aber ein vergleichsweise kleines Rädchen. Es folgt eine „ausführliche Betrachtung und eine Analyse, warum Sie für Ihren Flug nach Sylt kein schlechtes Gewissen zu haben brauchen“. Quelle: ‚Hamburger Abendblatt‚. Foto: ‚Sylt-Tourismus‚.

Flughafen verwechselt

Innerhalb weniger Tage hat eine Cockpit-Crew zwei Flughäfen in der Bretagne verwechselt. Der Flugkapitän eines Airbus bemerkte erst in 500 Metern Höhe den Fehler. Es ist nur ein kurzer Inlandsflug von Paris zu der Hafenstadt Brest in der Bretagne im Nordwesten Frankreichs. Doch die Verbindung mit der Flugnummer AF 7738 musste am 19. September kurz vor der Landung eine 360-Grad-Kurve fliegen, wie der Flugverlauf auf der Website flightradar24.com zeigt.

Was war geschehen? Der Airbus A321 der Air France hatte am Nachmittag in Paris am Flughafen Charles de Gaulle mit einer halbstündigen Verspätung abgehoben und den Kurs nach Westen eingeschlagen. Kurz vor dem Ziel über der Bretagne ging der Jet in den Sinkflug über und flog eine 180-Grad-Kurve, um in Gegenrichtung zur Landung anzusetzen.

Doch als sich die Maschine nur noch in einer Höhe von 500 Metern befand und die Piloten die Piste vor sich sahen, bemerkten sie, dass es sich um den falschen Flughafen handelte: Statt den Aéroport Brest-Bretagne mit dem Drei-Letter-Code BES anzufliegen, steuerten sie auf die Landebahn eines Militärflugplatzes zu. Dabei handelte es sich um die Base aéronautique navale de Landivisiau mit dem Drei-Letter-Code (LDV).

Die Militärbasis der französischen Marineflieger befindet sich in 25 Kilometer Entfernung von dem eigentlichen Flughafen in Brest. Beide Pisten verlaufen in dieselben Himmelsrichtung. Nach Angaben der Online-Zeitung „Ouest France“ bestätigte die Fluggesellschaft Air France den falschen Landeanflug und das damit verbundene Durchstartmanöver. Die Besatzung habe sofort reagiert und den Sinkflug abgebrochen, „bevor sie ihren Flug in Richtung des Flughafens Brest neu ausrichtete. Das Flugzeug landete nach Plan um 18.26 Uhr auf dem Flughafen Brest.“ Bereits wenige Tage zuvor, am 10. September, hatte die Besatzung eines Airbus A319 der spanischen Billigfluggesellschaft Volotea denselben Fehler begangen und zunächst den Flughafen Landivisiau statt Brest angesteuert. Quelle: ‚Stern‚.

Neue An-/Abflugstrecken in Paderborn/Lippstadt

Neben den bestehenden Pflichtmeldepunkten NOVEMBER, ECHO, SIERRA, WHISKEY 1 und WHISKEY 2 werden zwei weitere Pflichtmeldepunkte HOTEL und KILO zum 25. AUG 2022 festgelegt.

  • HOTEL: Wald südwestlich der Ortschaft Henglarn
  • KILO: BAB A44, am Kalksteinbruch Erwitte-Anröchte zwischen den Landstraßen L734 und L735

Anflüge sind ab dem 25. AUG 2022 wie folgt durchzuführen:

  1. Von NOVEMBER (▲) in südöstlicher Richtung mit Kurs 110° (mw) oder 140° (mw) über Grund und gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.
  2. Von ECHO (▲) auf Kurs 150° (mw) über Grund bis Erreichen einer Position querab des östlichen Ortsrandes von Salzkotten, danach auf Kurs 190° (mw) über Grund bis südlich von Salzkotten und anschließend gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.
  3. Von WHISKEY 1 (▲) auf Kurs 005° (mw) über Grund bis WHISKEY 2 (▲), weiter auf Kurs 340° (mw) über Grund bis östlich von Brenken und anschließend gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.
  4. Von SIERRA (▲) in einer Flughöhe von mindestens 2200 Fuß über NHN in nordwestlicher Richtung nördlich entlang der BAB 44 bis zu einer Position südlich von Wewelsburg und anschließend gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle. Flüge nach Sonder-Sichtflugregeln (SVFR) sind auf diesem Verfahren nicht zulässig.
  5. Von HOTEL (▲) auf Kurs 290° (mw) über Grund bis östlich von Wewelsburg und anschließend gemäß der Flugverkehrs-Kontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.
  6. Von KILO (▲) in östliche Richtung südlich entlang der BAB 44 bis zur Überführung der Landstraße L549 nördlich von Steinhausen und anschließend gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.

Abflüge sind ab dem 25. AUG 2022 wie folgt durchzuführen:
Abflugverfahren zum Pflichtmeldepunkt NOVEMBER (▲):

  1. Bei Benutzung der Startbahn 24 in nordwestlicher Richtung auf Kurs 320° (mw) über Grund nach NOVEMBER (▲).
  2. Bei Benutzung der Startbahn 06 nach Überflug der Landstraße L751 in nordwestlicher Richtung auf Kurs 290° (mw) über Grund nach NOVEMBER (▲).
    (2) Abflugverfahren zum Pflichtmeldepunkt ECHO (▲):
  3. Bei Benutzung der Startbahn 24 gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis südsüdöstlich von Salzkotten, danach in nordnordöstlicher Richtung auf Kurs 010° (mw) über Grund bis Erreichen einer Position querab des südlichen Ortsrandes von Salzkotten und anschließend auf Kurs 330° (mw) über Grund nach ECHO (▲).
  4. Bei Benutzung der Startbahn 06 in nordnordöstlicher Richtung auf Kurs 010° (mw) über Grund bis Erreichen einer Position querab des südlichen Ortsrandes von Salzkotten und anschließend auf Kurs 330° (mw) über Grund nach ECHO (▲).

    (3) Abflüge nach WHISKEY 1 (▲) sind gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis östlich von Brenken, danach in südöstlicher Richtung auf Kurs 160° (mw) über Grund nach WHISKEY 2 (▲) und anschließend auf Kurs 185° (mw) über Grund nach WHISKEY 1 (▲) durchzuführen.

    (4) Abflüge nach SIERRA (▲) sind gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis Erreichen der BAB 44, danach in südöstlicher Richtung südlich entlang der BAB 44 nach SIERRA (▲) durchzuführen. SIERRA (▲) ist in einer Flughöhe von mindestens 2200 Fuß über NHN zu überfliegen. Flüge nach Sonder-Sichtflugregeln (SVFR) sind auf diesem Verfahren nicht zulässig.

    (5) Abflüge nach HOTEL (▲) sind gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis östlich von Wewelsburg und anschließend auf Kurs 110° (mw) über Grund nach HOTEL (▲) durchzuführen.

    (6) Abflüge nach KILO (▲) sind gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis Erreichen der BAB 44 und anschließend in westlicher Richtung nördlich entlang der BAB 44 bis KILO (▲) durchzuführen. Quelle: ‚DAeC‚.

Einer der jüngsten Fluglotsen Deutschlands

Ohne Tim Eggert (21) darf kein Flugzeug in Mannheim an diesem Tag starten oder landen. Hoch über dem City Airport dirigiert der Pfälzer aus dem Tower den Flugverkehr. Mit gerade einmal 21 Jahren ist Eggert einer der jüngsten Fluglotsen Deutschlands – und wirkt erstaunlich routiniert. „Die Abwechslung macht diesen Beruf so interessant“, sagt er. „Kein Tag ist wie der andere. Mal schwitzt man, weil so viel zu tun ist, und der Finger schmerzt vom Funken. Dann wiederum ist etwa Nebel – und hier ist gar nichts los.“ Dann fordert ein Flugzeug seine ganze Aufmerksamkeit. „Mannheim Tower, Delta Uniform Foxtrott“, meldet sich ein Pilot, die Stimme kommt krächzend aus dem Lautsprecher. Eggert weist ihm eine Landebahn zu und notiert den Ankömmling auf einem Streifen in einem Kasten vor ihm.

So hat der Lotse stets im Blick, welche Flugzeuge sich an- oder abgemeldet haben. Ist eins gelandet oder gestartet, fliegt der Streifen aus dem Kasten. Schon naht die nächste Maschine. „Delta Echo Mike for Taxi“, krächzt es aus dem Lautsprecher. Der Himmel ist Eggerts Schicksal. Schon mit 14 Jahren sitzt er in einem Segelflugzeug, zwei Jahre später macht er den Pilotenschein und wechselt zum Motorflugzeug. Mit gerade einmal 20 Jahren wurde Eggert im vergangenen Jahr Deutschlands wohl jüngster Fluglotse. Dass er beide Perspektiven kennt, Tower und Cockpit, ist ihm wichtig. „Ich kann mich in Piloten hineinversetzen.“ Sein Vater Dirk war selbst Fluglotse und ist heute Geschäftsführer der Firma Rhein-Neckar Air.

So lange dauert die Ausbildung
Tim Eggert steigt immer noch ins Cockpit. „Manchmal fliege ich für ein Wochenende nach Langeoog oder auch nur für ein Mittagessen nach Idar-Oberstein“, sagt er und schmunzelt. „Da kenne ich ein Restaurant mit tollen Rumpsteaks.“ Eggert hat in Speyer und Böhl-Iggelheim gewohnt und fühlt sich nun auf der anderen Rhein-Seite wohl. Jedes 2. Wochenende schiebt er Dienst im Tower, in Mannheim arbeiten neun Fluglotsen in Schichten, meist zu zweit, von 6 Uhr bis 21 Uhr. Lotsen der Deutschen Flugsicherung (DFS) benötigen Abitur. „Wenn sie direkt im Anschluss bei der DFS beginnen und eine Ausbildung etwa drei Jahre dauert, kann man mit 21 Jahren voll ausgebildeter Lotse sein“, sagt ein DFS-Sprecher. Zwar sei Mannheim kein DFS-Flughafen. „Aber Herr Eggert ist sicher einer der jüngsten Lotsen Deutschlands.“

An diesem Tag hat Tobias Decker mit Eggert die 77 Stufen hoch in den Tower erklommen. Er hält Kontakt zu den sogenannten Centerlotsen in Frankfurt, die den Luftraum in einem größeren Radius im Blick haben. „Als Fluglotse musst du immer ein Ohr beim Kollegen haben, um zu hören, was aktuell läuft“, sagt Decker. Für mehr als zwei Menschen bietet der Tower in Mannheim kaum Platz. Hinter Eggert und Decker steht ein Tisch mit einer Kaffeemaschine und mit Krimskrams, eine quietschende Tür führt zu einem kleinen Außenbereich – das war es.

Katastrophe von Überlingen ist Ausbildungs-Thema
Fluglotsen müssen immer konzentriert sein, haben hohe Belastung und Verantwortung. Ein Moment Unachtsamkeit oder eine Fehlentscheidung kann Leben kosten. „Der 1. Juli 2002 ist in der Ausbildung durchaus ein Thema“, sagt Decker. Damals stießen über Überlingen ein Passagierflugzeug und eine Frachtmaschine zusammen. 71 Menschen starben. „Dass ein solches Unglück selten passiert, gibt einem Sicherheit, dass Ausbildung und System funktionieren“, sagt Eggert. Der Mannheimer Airport zählt bis zu 40.000 Flugbewegungen im Jahr. „Vordrängeln gibts nicht“, sagt Decker. Eggert ergänzt: „Wer wann und wie operiert, organisieren wir.“ An diesem Tag muss ein Sportflugzeug einem Privatjet Pilatus PC-24 den Vorzug lassen. „Das ist auch eine Geldfrage“, sagt Eggert. „Wenn ein Sportflugzeug fünf Minuten warten muss, verbraucht es Sprit für einen Euro. Die Triebwerke eines Jets hingegen fressen in fünf Minuten gleich Sprit für 250 Euro.“

Die Auswahl bei Fluglotsen ist hart. Nötig sind etwa eine räumliche Vorstellungskraft und ein überdurchschnittliches Konzentrationsvermögen. Wie lange will Eggert den Job machen? „Das entscheidet eigentlich der Arzt“, sagt er und zuckt mit den Achseln. „Wenn er sagt „Ihre Augen und Ohren lassen nach“, ist meist Schluss.“ Quelle: ‚Tag24‚. Fotos: ‚Uwe Anspach‚.

Altenrhein: Flüge in Sperrzeiten

Anwohnende des St.Galler Flugplatzes Altenrhein werfen den Beitreibern vor, systematisch über Mittag und am Abend Flugzeuge starten und landen zu lassen. Dabei ist das eigentlich verboten. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Flugplatz gebüsst wird. Der einzige St.Galler Flugplatz steht in der Kritik. In den letzten sechs Monaten sollen die Betreiber die Mittags- und Nachtruhe systematisch gebrochen haben. Die Zahlen und Fakten stützen den Vorwurf.

Jeden Tag ein Flugzeug ausserhalb der erlaubten Zeiten
Insgesamt 139 Mal startete oder landete ein Flugzeug in den letzten sechs Monaten auf dem Flugplatz Altenrhein ausserhalb der erlaubten Zeiten. Alleine im August 2021 waren es 39 Starts und Landungen. Das zeigt eine Aufzeichnung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl), die FM1Today vorliegt. Eigentlich dürfte der Flugplatz laut dem eigenen Betriebsreglement, welches mit dem Bazl und den umliegenden Kantonen bestimmt wurde, zwischen 12 und 13.30 Uhr nicht starten oder landen. Ausserdem gilt eine Nachtruhe.

Ausnahmen sind erlaubt, aber nur in geringer Anzahl
Der Flugplatz darf Sonderbewilligungen für diese Sperrzeiten erlauben. Dies sollte gemäss Betriebsreglement aber nur in Ausnahmefällen passieren. «Bei 139 Bewilligungen in den letzten sechs Monaten, kann man nicht mehr von Ausnahmen sprechen», sagt die Anwohnerin Cécile Metzler. Sie wirft dem Flugplatz Altenrhein vor, die Betreiber würden systematisch die Regelung ausnutzen und Sperrzeiten missachten.

Vergehen wäre schon das zweite Mal
Bereits im Jahr 2019 büsste das Bazl den Flugplatz Altenrhein wegen drei illegalen Landungen mitten in der Nacht. Die Betreiber mussten damals rund 800 Franken bezahlen. Sollte der aktuelle Vorwurf zutreffen und der Flugplatz hat mutwillig die Regelung systematisch ausgenutzt, dürfte die Busse laut Bazl bis zu zehntausend Franken höher ausfallen.

«Auf den ersten Blick sieht es nach viel aus»
«Ich kann verstehen, dass 139 Flüge in den letzten sechs Monaten auf den ersten Blick nach viel aussieht», sagt der CEO des Flugplatz Altenrhein Thomas Krutzler. Er dementiert den Vorwurf eines systematischen Regelbruches scharf. «Die Ausnahmen hatten jeweils ganz verschiedene Gründe.» An die Anwohnenden richtet der CEO ein Appell: «Wir tun hier nichts Verbotenes und jeglicher Vorwurf diesbezüglich ist schlicht falsch. Aber wir sind jederzeit bereit für einen Dialog.»

Mittagsruhe soll fallen
Während sich Anwohnende über die gestörte Mittagsruhe ärgern, gibt es Bestrebungen vonseiten der Politik, diese gleich ganz abzuschaffen. dass auf dem Flugplatz Altenrhein die Mittagsruhe grundsätzlich fallen könnte. Die Mitte-EVP-Fraktion hat einen Vorstoss zum Ausbau des Flugbetriebs eingereicht und sich mit einer Interpellation nach den Perspektiven für den Flugplatz erkundet. Die Regierung wird darin um eine Stellungnahme gebeten, ob sie sich in Bern für die Ausweitung der Betriebszeiten auf die Mittagszeit und Feiertage einsetzen würde.

«Für die Wirtschaftlichkeit der Region St.Gallen und Rheintal ist der Flugplatz sehr wichtig», sagt der Flugplatz Altenrhein CEO Thomas Krutzler. Sollte die Mittagsruhe fallen wäre der Flugplatz deutlich konkurrenzfähiger auf dem internationalen Markt. Krutzler betont aber: «Wir haben überhaupt keine Ausbaupläne.»

Diskussion wegen Mittagsruhe geplant
Verschiedene Interessengruppen treffen sich am 11. März, um darüber zu sprechen, wie es mit dem Flugplatz Altenrhein und der Mittagsruhe weitergeht. An diesem runden Tisch sind aber weder Anwohnende eingeladen, noch Vertreter des Flugplatzes Altenrhein. Quelle: ‚FM1today‚.

Fast 1000 unbearbeitete Schallschutz-Anträge von BER-Anwohnern

Im Februar 2021 zogen Julia Hollnagel und ihr Mann in eine Doppelhaushälfte in Blankenfelde-Mahlow. Keine andere Gemeinde leidet so sehr unter dem Lärm der auf dem Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld startenden Maschinen. »Uns war natürlich bewusst, dass wir ein Haus in Flughafennähe kaufen und dass wir im Garten Fluglärm haben werden«, erzählt Hollnagel.

Womit das Paar nicht gerechnet hatte, waren die Probleme beim Schallschutz für das Gebäude. Denn ein Anspruch darauf war den Vorbesitzern 2016 von der Flughafengesellschaft FBB schriftlich bestätigt worden. Allerdings reichen die damals in Aussicht gestellten 14 900 Euro angesichts drastisch gestiegener Preise wohl nicht aus. »Wir gehen davon aus, dass wir das Doppelte wenn nicht gar mehr bezahlen müssen«, sagt Hollnagel. Außerdem gebe es Schallschutz nur für drei schon festgelegte Zimmer und die Wohnküche. Das Ehepaar darf deswegen keine anderen Räume als Kinderzimmer nutzen und diese gegen den Lärm isolieren lassen. Damit nicht genug. Die Dämmung der Fassade soll von innen erfolgen. Die Hollnagels wissen nicht, wo sie während der Baumaßnahme wohnen und wo sie solange ihre Möbel unterstellen sollen.

Vor einer anderen Schwierigkeit steht Michael Görick. Sein Haus befindet sich in Blankenfelde nicht weit weg von der Adresse der Hollnagels. 1956 wurde Göricks Haus aufgestockt. Eine Baugenehmigung lag dafür vor. Doch ein Zimmer oben erkenne die FBB trotzdem nicht als schallschutzwürdigen Wohnraum an, »weil angeblich die Fenster zu klein sind«, beklagt der Hausbesitzer. Das sind keine Einzelfälle. Mit solchen und ähnlichen Problemen kommen jede Woche Anwohner des BER in die Beratungsstelle des Verbandes Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) in Mahlow. Ulrich Geske leitet die Stelle und berichtet am Donnerstag auch von Fehlern bei der Ermittlung der Schallschutz-Ansprüche. Wenn es teurer werde als kalkuliert, sollten die Betroffenen Nachträge einreichen, so Geske. Aber die FBB setze dann den »Rotstift« an. In einem aktuellen Fall seien die tatsächlichen Mehrkosten von 20 000 Euro auf 3000 Euro zusammengestrichen worden.

Eigentlich sollte das Thema Schallschutz längst erledigt sein. Immerhin ist der Flughafen im Oktober 2020 mit neun Jahren Verspätung eröffnet worden. Da hätte zur Inbetriebnahme eigentlich alles fertig sein können. Ausweislich des jüngsten Monatsberichts der FBB vom 11. Januar lagen aber Ende Dezember für 22 421 Wohneinheiten Anträge auf Schallschutz vor, von denen 21 508 abgearbeitet waren. Es sind also noch 913 offen gewesen. Und dass Anträge bereits bearbeitet sind, heiße noch lange nicht, dass etwa Schallschutzfenster wirklich schon eingebaut sind, erinnert Christian Gräff, der für die CDU im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt. Die Inbetriebnahme des BER habe anders als erwartet nicht für eine Beschleunigung gesorgt, erläutert der FBB-Schallschutzverantwortliche Ralf Wagner im Monatsbericht. Im gesamten Jahr 2021 seien für lediglich 231 Wohneinheiten bauliche Schallschutzmaßnahmen umgesetzt worden. Im Jahr 2020 seien es noch 315 gewesen. Quelle: ‚ND-aktuell‚.

Bozen: Flugbetrieb gestartet

Die Verlängerung der Landebahn ist abgeschlossen. Die Landebahn ist jetzt 1500 Meter lang, um 100 Meter länger als bisher. Es können damit auch größere Flugzeuge starten und landen. Flughafenbetreiber Josef Gostner sagt, der Flugbetrieb ist damit sicherer. Das Flugprogramm bis zum Frühjahr steht. Die Fluggesellschaft bietet zusätzlich zum Brüssel Flug Flüge nach und von Rotterdam, Kopenhagen und London. Angeflogen werden auch Berlin, Düsseldorf oder Hamburg. Die Anbindung an Nordeuropa bleibt somit zentral. Nicht mehr angeboten werden hingegen die Rom-Flüge; es gibt auch keine Flugverbindung zu einer anderen italienischen Stadt. Laut Gostner geht es primär um die Ankurbelung der Touristenflüge. Die Auslastung wird von Gostner bereits jetzt als „gut“ beschrieben. Quelle: „RAInews„.

Speyer: Erstmals seit Gründung Gewinn

Der Flugplatz Speyer hat erstmals seit seiner Gründung vor rund 30 Jahren einen Gewinn gemacht – und das trotz der Corona-Pandemie. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Flugplatz-Speyer-Ludwigshafen-GmbH, Jürgen Vogel, strahlte am Freitag auf der Pressekonferenz über beide Ohren, denn es gab eine „echte Erfolgsgeschichte“ zu verkünden: In diesem Jahr werde das Unternehmen ein Plus von rund 100.000 Euro erwirtschaften. Zum Vergleich: Letztes Jahr gab es einen Verlust von 156.000 Euro. In diesem Jahr wurden 30 Prozent mehr Flugbewegungen gezählt als 2020. Warum hat der Flugplatz offenbar von der Corona-Pandemie profitiert? Dafür gibt es laut dem Aufsichtsratsvorsitzenden Vogel mehrere Gründe. Die zwei größten Kunden seien zwei Chartergesellschaften mit mehreren Jets in Speyer. Durch die Corona-Pandemie konnte aus Sicht des Unternehmens viele Geschäftsleute nicht mehr mit den kommerziellen Anbietern fliegen, weil dort während der Pandemie Flugstrecken gekürzt oder gestrichen worden seien. Für die Firmen sei es dann günstiger gewesen, Flugzeuge zu chartern und ihre Mitarbeiter vom Flugplatz in Speyer fliegen zu lassen, als lange Umwege in Kauf zu nehmen. Drittgrößter Kunde sei der Chemiekonzern BASF. Das Unternehmen hat mehrere Jets für seine Mitarbeiter.

Vom Flugplatz zur Teststrecke für Autos
Der Gewinn kam außerdem zustande, weil der Flugplatzbetreiber Geld spart, in dem er das Tankgeschäft selbst übernommen habe und sich nicht mehr von Mineralölkonzernen vor Ort betanken lässt. So kann der Betreiber dann den Sprit günstiger einkaufen und diesen wiederum an die Flugzeugcharterer vor Ort verkaufen – damit fährt der Fluplatz den Gewinn selbst ein. Auch in Bereichen, die nichts mit dem Fliegen zu tun haben, konnte der Flugplatz neue Einnahmen erzielen. So werde beispielsweise nachts die Landebahn an Automobilkonzerne vermietet, die dort dann Testfahrten durchführen. Das Geld werde nun verwendet, um Darlehen zu tilgen, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Flugplatz-Speyer-Ludwigshafen-GmbH, Jürgen Vogel. Aus der Gründungsphase gebe es noch Schulden von fast zwei Millionen Euro. Quelle: ‚SWR‘.

Naturschützer gegen Flugplatz-Pläne in der Senne

Eine Reaktion der Anrainerkommunen auf die Ankündigungen der britischen Streitkräfte zum Truppenübungsplatz Senne fordert der Paderborner Naturschützer Fritz Buhr. Wie die Neue Westfälische exklusiv berichtete, planen die Briten, einen Zaun um den Flugplatz in Bad Lippspringe an der B 1 zu ziehen und den Platz künftig wieder militärisch zu nutzen. Quelle: ‚Neue Westfälische‚.

Stuttgart wird Flugtaxi-Standort

Der Flughafen Stuttgart soll schon ab 2024 ein ganz besonderer Knotenpunkt für Flugreisen werden. Mit dem Lilium Jet könnte es per Flugtaxi losgehen. Wer von Stuttgart nach München reisen will, hat mehrere Möglichkeiten: Zug, Auto, Flugzeug. An Taxi denkt bei dieser Strecke aber wohl niemand. Viel zu teuer wäre eine solche Reise. In Zukunft soll sich das allerdings ändern. Denn der Flughafen Stuttgart wird zu einem Knotenpunkt für Flugtaxis. Schon ab 2024 soll der sogenannte Lilium Jet nach München und Nürnberg abheben können. Das haben das Münchner Luftfahrtunternehmen Lilium und der Flughafen Stuttgart bekannt gegeben. Aktuell haben Reisende zwar bereits die Möglichkeit, mit dem Flugzeug von Stuttgart nach München zu reisen. Doch das ist alles andere als umweltfreundlich. Die Bahn ist in Sachen CO2-Fußabdruck da schon die bessere Wahl. Auch zeitlich kann sie mit dem Flugzeug auf der genannten Strecke durchaus mithalten. Denn die Flughäfen München und Stuttgart liegen beide außerhalb der Stadt. Zusätzliche Reisezeit mit dem öffentlichen Nahverkehr oder per Auto ist da obligatorisch. Wartezeit an Check-In und Gate noch nicht einberechnet.

Bald Flugtaxi-Standort
Mit dem Auto wäre die Strecke zwar ebenfalls in ähnlicher Zeit zu überwinden – und die Kosten unterscheiden sich je nach Ticket bei allen drei Verkehrsmitteln nicht unbedingt immens. Doch gerade für Pendler, die die längere Reisezeit fürs Arbeiten nutzen wollen, ist das keine Alternative. Die Lösung könnte künftig am Flughafen Stuttgart warten, der auch in einem anderen Punkt weit vorn liegt. Sechs Passagiere und ein Pilot finden im Lilium Jet Platz. Gemeinsam könnte man mit dem Flugtaxi mit einer geplanten Reichweite von 250 Kilometern wohl in unter einer Stunde in München sein. 280 km/h soll der Lilium Jet schaffen können. Lilium habe daher das Potential, Marktführer für Passagier- und auch Frachttransporte zu werden, heißt es in der Mitteilung.

Flughafen Stuttgart: Flugtaxi von Lilium soll bezahlbar und umweltfreundlich sein
„Wir wollen, dass die Menschen in unserer Region bestmöglich zu ihren nahen und fernen Zielen gelangen und eine breite Verkehrsmittelwahl haben“, erklärte Dr. Arina Freitag, Geschäftsführerin der Flughafen Stuttgart GmbH. Der Flughafen Stuttgart werde daher zu einer „einmaligen Drehscheibe für nachhaltige und innovative Mobilitätsformen“. Auch die Weiterfahrt von Stuttgart aus mit dem ÖPNV soll nachhaltiger und vor allem kostenfrei werden. Quelle: ‚Echo24.de‚.

Antrag auf “Abbruch des Projekt Redesign Luftraum Zürich”

Das General Aviation Steering Committee (GASCO) stellte am 06. September 2021 beim BAZL den Antrag auf “Abbruch des Projekt Redesign Luftraum Zürich”. Mit Schreiben vom 30. Januar 2018 „Redesign der Luftraumstruktur um den Flughafen Zürich in Zusammenhang mit der Umsetzung des Europäischen Pilot Common Project (Verordnung EU Nr.716/2014)“ wurde das Projekt Redesign Luftraum Zürich vom BAZL lanciert. Nach unzähligen Sitzungen und mehreren Workshops wurden am 28. März 2019 die Version 1, später am 05. Dezember 2019 die Version 2 und am 30. April 2021 die Version 3.0 präsentiert. Am 04. Juni 2021 hat das BAZL die Version 3.1 auf ihrer Internetseite veröffentlicht, nachdem entschieden wurde, den Luftraum von Dübendorf unverändert in diese Version zu integrieren. Angesichts der Tatsache, dass der heute bestehende Luftraum die durch die EU geforderte Implementierung von RNP 1 bereits zulässt und unter Berücksichtigung des bereits erfolgten unnützen Aufwandes, den noch zu tätigenden Aufwänden und des bestenfalls marginalen Gewinnes ist das Projekt mit sofortiger Wirkung einzustellen. Quelle: ‚AeroClub der Schweiz‚.

Silent 2 über Schwechat

Seit langem schon hatte ich den Traum, einmal mit der Silent 2 Electro über dem Flughafen Wien Schwechat zu fliegen. Mit Corona ergab sich dann ein Zeitfenster, dieses Vorhaben endlich in die Tat umsetzen zu können. Begleite mich auf diesem Abenteuer und sieh, was daraus geworden ist. Am Ende kam alles ein wenig anders als geplant – aber sieh selbst und schau dir das Video bis zum Ende an! Mit diesem Vorhaben konnte ich meine große Leidenschaft – das Segelfliegen – mit meinem Job als Linienpilot kombinieren. Quelle: ‚Youtube‚.

Buochs vollständig zivil

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL hat die Umnutzung des ehemaligen Militärflugplatzes Buochs (NW) in ein ziviles Flugfeld genehmigt. Es hat der Airport Buochs AG (ABAG) die Bewilligung für den Betrieb als Flugfeld sowie die Plangenehmigung für die Infrastrukturanlagen erteilt. Zudem hat das BAZL das Betriebsreglement genehmigt. Der ehemalige Militärflugplatz Buochs wird seit 1946 auch von zivilen Luftfahrzeugen mitbenutzt. Seit 2005 betreibt die Airport Buochs AG (ABAG) den zivilaviatischen Teil des Flugplatzes. Nachdem der Bundesrat im Jahr 2017 beschloss, die militärische Nutzung des Flugplatzes definitiv einzustellen, hat die ABAG beim BAZL ein Gesuch zur Umnutzung in ein ziviles Flugfeld eingereicht. Das Gesuch beinhaltet die Erteilung der Betriebsbewilligung, die Genehmigung des Betriebsreglements sowie die Plangenehmigung für die weiterhin genutzten Infrastrukturanlagen. Dabei geht es um die Umnutzung der bestehenden militärischen Bauten für zivile Zwecke, den Rückbau von Hindernissen im Sicherheitsstreifen der Piste und die Massnahmen des Generellen Entwässerungsplans (GEP). Die ABAG hat beim BAZL zudem die Weiternutzung der Hangarzelte und die Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit an der Herdernstrasse beantragt. Diese öffentliche Strasse verläuft quer über den Flugplatz und kreuzt die Piste und einen Rollweg.

Während der öffentlichen Auflage der Gesuchsunterlagen sind insgesamt elf Einsprachen eingegangen. Als Folge davon erfolgte eine Umweltverträglichkeitsprüfung mit Beteiligung des Kantons Nidwalden sowie des Bundesamtes für Umwelt. Aufgrund der positiven Beurteilung des Gesuchs und der Umweltverträglichkeitsprüfung hat das BAZL die Umnutzung des Flugplatzes Buochs bewilligt. Die ABAG wird für die Umsetzung jedoch zahlreiche Auflagen erfüllen müssen, u. a. für die Sanierung der Entwässerung. Das BAZL hat die Anzahl motorisierter Flugbewegungen vorläufig auf 16’800 Starts und Landungen pro Jahr beschränkt. Zusammen mit dem für später geplanten Ersatz bestehender Bauten wird das BAZL die Anzahl zulässiger Flugbewegungen neu beurteilen. Gegen den Entscheid des BAZL steht der Weiterzug ans Bundesverwaltungsgericht offen. Quelle: ‚BAZL‚.

Abfangdrohnen gegen Drohnen

Drohnen sorgen immer wieder für Ärger, besonders wenn die kleinen ferngesteuerten Flugobjekte an Flughäfen unterwegs sind. Am Hamburger Airport ist am Donnerstag ein System getestet worden, mit dem Drohnen eingefangen werden können. Das vom Bundesverkehrsministerium mit 2,1 Millionen Euro finanzierte Pilotprojekt heißt „Falke“ – der Name steht für „Fähigkeit des Abfangens von in gesperrte Lufträume eindringenden Kleinfluggeräten durch zivile Einsatzmittel“. Das europaweit einmalige Überwachungssystem in Fuhlsbüttel spürt mithilfe von Radar und Sensortechnik Drohnen auf – und schickt dann eine Abfangdrohne.

Mit Netz eingefangen
Die kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 Kilometern pro Stunde fliegen. Die Abfangdrohne bringt sich in Stellung und schießt dann ein Netz über die illegale Drohne. Und zwar ohne dass am Boden ein Pilot eingreifen muss. Allerdings muss ein Einsatzleiter den Befehl zum Abfangen geben. Anschließend hängt das gefangene Objekt an einem dünnen Seil an der Abfangdrohne. Das Einfangen mit dem Netz verhindert, dass Teile auf Start- oder Landebahn fallen. Außerdem soll die gefangene Drohne intakt bleiben, um als Beweismittel in einem Strafverfahren dienen zu können. Das „Falke“-Gerät ist mit zwei Netzen „bewaffnet“ und kann bis zu acht Kilo schwere Fänge transportieren.

Drohnenabwehr soll in Serie gehen
Bei jedem zweiten Versuch sei das Manöver bislang gelungen, heißt es von der Helmut-Schmidt-Universität, die das Projekt koordiniert. Bis zum kommenden Jahr sind weitere Tests geplant, dann könnte die Drohnenabwehr in Serie gehen.

Immer wieder Drohnen in der Verbotszone
Eigentlich gilt rund 1,5 Kilometer um den Airport ein Verbot für Drohnen. Dennoch wird im Schnitt einmal im Monat am Flughafen eine Drohne gesichtet. Wenn sie in Turbinen von Flugzeugen gelangen, können die kleinen Fluggeräte zu einer Explosion führen – und schlimmstenfalls einen Absturz verursachen. Quelle: ‚NDR‚.

Quest Kodiak in Grenchen zu Gast

An Pfingsten landete ein Flugzeug in Grenchen, das man in der Schweiz selten bis nie sieht: Ein Wasserflugzeug machte einen Zwischenstopp. Das Pfingstwochenende spielte wettertechnisch verrückt: Da die Alpen wegen des schlechten Wetters nicht passierbar waren, musste das Team rund um den Organisator Daniel Boden mit ihrem Wasserflugzeug der Sorte Quest Kodiak auf dem Flughafen Grenchen einen Zwischenstopp einschalten. Christian Weidner arbeitet bei der Firma «Scandinavian Seaplanes», Norwegen. Er ist erfahrener Pilot, Ausbilder und Prüfer. Er hat seine Leidenschaft für die Luftfahrt in Verbindung mit der Liebe zur Natur gefunden. Begeistert erzählt er: «Der Flughafen Grenchen ist ein absoluter Vorzeige Flughafen, schon allein wegen der guten Öffnungszeiten. Wir sind ganz begeistert!»

Wasserfliegen – Inbegriff fliegerischer Freiheit
Von Grenchen aus konnte es dann bei guten Wetterbedingungen endlich losgehen. Das spezielle Flugzeug war auf dem Weg vom deutschen Mönchengladbach an den Comersee in Italien zur Pilotenausbildung − Wasserfliegen ist ein Inbegriff für fliegerische Freiheit. «Wir bieten ab Herbst 2021 auch einen Limousinen-Wasserflugservice an, mit dem wir die Kundschaft direkt auf dem Comersee, natürlich auch auf anderen Gewässern abholen können. Man kann mit dem Wasserflieger sogar rückwärts einparkieren», so Weidner.

Der Limousinenservice im Wasserflugzeug ab Herbst 2021 ist sogar auch ab Grenchen möglich (nur bei schönem Wetter). Solche kommerzielle Wasserflugzeug-Operationen sind selten in Europa im Vergleich zu Kanada oder Alaska, wo diese schnelle und komfortable Art des Transports zu einer normalen Lebensweise gehört. Auf Schweizer Seen hingegen sind Wasserflugzeuge nicht erlaubt. Quelle: ‚Grenchner Tagblatt‚.

„Ausgeflogen“

Mit der Eröffnung des Münchner Großflughafens hat der Segelflugplatz bei Pulling schließen müssen. Das Stadtarchiv erinnert an die Attraktion „Lange Haken“. Als im Mai 1992 im Erdinger Moos der neue Münchner Flughafen eröffnet wurde, musste auf der anderen Seite der Isar, im Freisinger Moos, der beliebte Segelflugplatz „Lange Haken“ schließen. Knapp drei Jahrzehnte lang waren hier zuvor Luftsportbegeisterte aus Freising und der gesamten Region München zum Flugtraining, zur Ausbildung, zu Wettbewerben oder Flugvorführungen zusammengekommen.

Die Anfänge des Segelflugplatzes, dessen Name sich von einer historischen Flurbezeichnung ableitete, gehen auf die frühen Sechzigerjahre zurück. Die Mitglieder des „Luftsportvereins Freising e.V.“ waren damals auf der Suche nach einem Gelände, das sich für die Anlage eines Segelflugplatzes eignete. Zu diesem Zweck hatte der 1951 gegründete Verein bislang eine Wiese bei Pulling genutzt, die von der Fabrikantenfamilie Schlüter zur Verfügung gestellt worden war. Durch den konstanten Zustrom an Segelflugsportlern reichten die Kapazitäten dieses Platzes nicht mehr aus.

Zur gleichen Zeit war der „Aero-Club München“ gezwungen, seinen Segelflugplatz in Fröttmaning aufzugeben und sich um eine Alternative zu bemühen. Um ihrem Anliegen stärker Nachdruck zu verleihen, taten sich die beiden Vereine in der Folge zusammen. Tatsächlich zeitigte die Ausschau nach einem Grundstück wie auch nach politischen Unterstützern bald Erfolge: Bezüglich des Standorts kam ein Areal an der Moosach, zwischen den Dörfern Giggenhausen und Pulling, in Betracht; wegen der Aufwinde, die durch die nahen Tertiärhügel gegeben waren, schien die Lage für die Segelfliegerei hier ideal.

Einen einflussreichen Förderer fand der Luftsportverein im damaligen Freisinger Landrat und späteren Justizminister Philipp Held. Zu den tatkräftigen Initiatoren auf Seiten des Luftsportvereins gehörten seinerzeit der Rechtsanwalt Ludwig Huber-Wilhelm, der Lehrer Rudolf Braun und der Arzt Gerhard Völlinger. Bereits 1961 konnten die ersten Grundstückskäufe getätigt werden. 1963 folgte der Bau der 600 Quadratmeter großen Flugzeughalle im Nordosteck des Areals, nahe der Zufahrtsstraße beziehungsweise der Moosach. Die feierliche Einweihung des Flugplatzes fand am 28. Juli desselben Jahres statt.

In den 29 Jahren seines Bestehens war „Lange Haken“ immer ein Ort, der in großer Zahl interessierte Laien anzog. Neben den gewöhnlichen Flugtrainings, die man mitverfolgen konnte, organisierte der Luftsportverein seit den Siebziger Jahren mehrmals öffentliche „Flugtage“ – große Volksfeste mit Flugshoweinlagen und kulinarischen Angeboten. Der dritte „Großflugtag“ auf „Lange Haken“ wurde am 18. September 1977 veranstaltet und damit das 25-jährige Bestehen des Luftsportvereins Freising gefeiert (korrekterweise hätte die Feier ein Jahr früher stattfinden müssen). Von diesem Ereignis hat sich im Stadtarchiv Freising ein Plakat erhalten (). Es bildet das Archivstück des Monats April. Das Programm war gespickt mit größeren und kleineren Attraktionen: Es gab verschiedene Flugshows, Fallschirmspringen, Ballonfahrten, eine Flugzeugtaufe und ein Hallenfest mit Tanz. Wie in der Ausgabe vom 20. September 1977 der Freisinger Neuesten Nachrichten (Vorläufer der Freisinger SZ, d. Red.) berichtet wurde, wohnten dem Ereignis trotz niedriger Temperaturen und häufiger Regenschauer etwa 2500 Besucherinnen und Besucher bei. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, war das Ende des Segelflugplatzes, das durch den geplanten Münchner Flughafen unweigerlich drohte, damals bereits ein Thema.

Während der Segelflugplatz „Lange Haken“ seit 1992 Geschichte ist, gibt es den traditionsreichen Luftsportverein Freising noch immer, heute allerdings unter dem Namen „Luftsportverein Beilngries e.V.“. Hier konnte 1994 ein neuer Segelflugplatz bezogen werden. Quelle: ‚Süddeutsche Zeitung‚.

Konstanz: visionäre Ideen für Flugplatz unerwünscht

Manuel Miller wollte in den Flugplatz investieren – statt ihn anzuhören, schlug die Stadt dem Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft einen Interimsgeschäftsführer vor. Der soll den Betrieb bis Ende des Jahres führen, während der Gemeinderat noch bis zum Sommer eine Entscheidung treffen soll, wie es mit dem Platz weitergeht. Manche Räte würden ihn am liebsten dicht machen. Quelle: ‚Südkurier‘ (Registrierung).

Neuer Flughafen-Vertrag für Berner Segelflieger

Dank der neuen Vereinbarung dürfte der Feier zum 100-Jahr-Jubiläum des Segelflugs auf dem Belpmoos im Jahr 2023 nichts mehr im Weg stehen. Die Segelfluggruppe (SG) Bern wird im Jahr 2023 voraussichtlich doch das 100-jährige Bestehen des Segelflugs auf dem Belpmoos feiern können: Sie hat von der Flughafen Bern AG einen neuen Vertrag für die Nutzung ihres Areals erhalten. Das ist der neusten Ausgabe der SG-Mitgliederzeitschrift «Glider News» zu entnehmen.

Anfang 2018 war dieses Jubiläum gefährdet: Die Flughafen Bern AG kündigte damals der SG Bern den Mietvertrag für die Flächen in der südwestlichen Ecke des Belper Flughafenareals. Das Unternehmen teilte den Segelfliegern mit, es brauche das Gelände für Immobilienprojekte. Nach der Kündigung prüfte die Segelfluggruppe Bern die Vereinsauflösung, wie Vereinspräsident Stefan Zlot der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte.

Doch dann kam das Grounding der Berner SkyWork Airlines und im vergangenen Jahr verhinderte die Coronapandemie, dass die neue Berner Fluggesellschaft Flybair wirklich Fuss fasste. Die Flughafen Bern AG sistierte deshalb die 4. Ausbauetappe und die Segelflieger konnten bleiben. Im Frühling 2019 hatte die Flughafenbetreiberin noch bekannt gegeben, das Belpmoos solle künftig eine Mobilitätsplattform sein: Eine Plattform für den Flugbetrieb, aber auch für Drohnen, elektronische Flugtaxis und selbstfahrende Autos. Mit dieser Strategie wollte die Flughafen Bern AG in die Zukunft gehen. Dennoch kündigte das Unternehmen der Segelfluggruppe vorsorglich.

Zum Umziehen bereit
Laut SG-Präsident Zlot und SG-Cheffluglehrer Christoph Schläppi ist es der Segelfluggruppe inzwischen gelungen, der Flughafen Bern AG den Wert der Segelfliegerei aufzuzeigen. Beispielsweise demonstriere die SG mit den einmal pro Jahr durchgeführten Windenstarts, dass Flugzeuge auch weitgehend umweltfreundlich in die Luft kämen. Bei diesen Starts befördert eine motorisierte Winde die Flugzeuge an einem langen Seil in die Höhe. Einmal in der Luft, fliegen Segelflugzeuge dank der Energie der Sonne, welche für Aufwinde sorgt. Allerdings kommen Segelflieger bisher meistens mit Hilfe von Schleppflugzeugen in die Luft.

Die Segelfliegerei habe auch stets für Innovationen gesorgt, sagt Schläppi, etwa mit karbonverstärkten Cockpits, wie sie heute im Automobilsport benutzt werden. Zudem hätten viele Motorflugzeugpiloten ihre ersten Flüge in Segelfliegern gemacht.

Das Verhältnis zwischen SG Bern und Flughafen Bern hat sich so weit gebessert, dass die Segelfluggruppe bereit ist, ihre bisherige Start- und Landepiste aufzugeben. Sie ist gewillt, weiter östlich eine Graspiste zu verwenden, welche parallel zur Betonpiste des Belpmooses verläuft. Das sieht die 4. Ausbauetappe des Flughafens so vor. Flughafendirektor Urs Ryf sagt dazu auf Anfrage, sein Unternehmen prüfe momentan noch, ob die ehemalige Graspiste reaktiviert werden solle. Ist der Umzug vollzogen, könnte die Flughafen Bern AG auf dem Segelfliegerareal Immobilienpläne verwirklichen, falls sich solche realisieren lassen.

Luftraum noch neu zuzuteilen
Noch belastet ein Streit um den Luftraum südwestlich von Belp das Verhältnis zwischen Flughafen und SG Bern. Es geht um die Einführung des satellitengestützten Anflugs von Süden her auf die Belpmoos-Piste. Die Flughafen Bern AG will mit diesem Verfahren die Flüge räumlich besser verteilen und den Flughafen flexibler und bei schlechten Witterungsbedingungen besser erreichbar machen. Die Segelfluggruppe Bern – unterstützt unter anderem von Hängegleitern und Ballonfahrern – kämpfte dagegen bis vor Bundesgericht.

Nach Angaben der SG Bern droht das neue Verfahren beispielsweise den Luftraum über dem Gurnigel zu beeinträchtigen, welche unter anderem den Segelfliegern als wichtiger Trainingsraum dient. Nachdem das Bundesgericht im vergangenen Sommer die Einsprache der SG Bern letztinstanzlich ablehnte, will die Flughafen Bern AG das neue Verfahren im Jahr 2024 einführen, wie aus dem neusten Geschäftsbericht hervorgeht.

SG-Cheffluglehrer Schläppi geht beim Aufteilen des Luftraums von einer Verständigung aus. Auch Flughafendirektor Ryf sagt, es gelte, die Luftraumstrukturen «dynamisch zu aktivieren, so dass es auch mit Südanflug ein Nebeneinander geben wird». Die Zusammenarbeit mit der SG Bern sei «gut bis sehr gut», so Ryf. Quelle: ‚Der Bund‚.

Friedrichshafen nach Kleinflugzeug-Bruchlandung gesperrt

Am Mittwoch, 31. März, wurde ein Kleinflugzeug bei der Landung so stark beschädigt, dass es erst neben der Flugbahn zum Stillstand kam. Verletzt wurde laut Flughafen Friedrichshafen niemand, allerdings musste der Bodensee-Airport rund eineinhalb Stunden lang gesperrt werden, bis das Flugzeug geborgen werden konnte. Es ist der zweite Unfall am Flughafen innerhalb weniger Tage. Quelle: ‚Südkurier‚. Bild: Alexander Hofmann, Flughafen Friedrichshafen.

Wieder Flugverbot über Berlin?

Seit dem TXL-Aus kreisen Kleinflugzeuge am Berliner Himmel, Anwohner sind genervt. Der Senat will das nun „beobachten und bewerten“. Das Thema der neuen Kleinflugzeuge am Berliner Himmel hat nun die Behörden erreicht. Die Senatsverkehrsverwaltung will die Entwicklung nach der Schließung der innerstädtischen Flughäfen in Berlin „beobachten und bewerten, auch in Bezug auf Lärmemissionen“. Dies teilte Sprecher Jan Thomsen auf Nachfrage mit. Zwar dürfe Berlin nicht eigenmächtig ein Flugverbot verhängen, das sei Bundessache. Doch die Verkehrsverwaltung, bei der die Gemeinsame Obere Luftfahrtbehörde Berlin Brandenburg (LuBB) angesiedelt ist, „behält sich vor, bei Änderungsbedarf auch die Bundesebene anzusprechen“.

Seit der Schließung des Flughafens TXL ist der größte Teil des Berliner Stadtgebiets unkontrollierter Luftraum. Anwohner berichten von einer starken Zunahme von Kleinflugzeugen am Himmel. Inzwischen fragen sich viele auch, ob das denn sicherheitstechnisch okay ist, Flugzeuge unkontrolliert über einer Millionenmetropole kreisen zu lassen. Neben der dichten Besiedlung sind in Berlin ja auch jede Menge besonders sicherheitsrelevante Areale zu finden, etwa politische Einrichtungen. Lesen Sie hier den ganzen Artikel. Quelle: ‚Tagesspiegel‚.

Hof-Plauen: Wechsel an der Flugplatz-Spitze

Ralf Kaußler ist der neue Geschäftsführer des Flughafens Hof-Plauen. Er tritt die Nachfolge von Hermann Seiferth an, der sich als Flughafen-Chef verabschiedete und die Geschäftsführung des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-Ost übernommen hat. Das teilt die Stadt Hof mit. Ralf Kaußler bringe allein schon aufgrund seiner persönlichen „Fliegerbiografie“ eine gute Voraussetzung für die Geschäftsleitung des Flughafens Hof-Plauen mit. Der passionierte Hobbyflieger und Privatpilot ist seit 2012 Vorstandsmitglied im Segelflugzentrum Ottengrüner Heide und seit 2015 dessen Vorsitzender. Kaußlers Faszination fürs Fliegen zeige sich auch in seiner Mitgliedschaft im Luftsport-Verband Bayern (LVB), Bayerns größter Interessenvertretung für den Luftsport, sowie in der Mitgliedschaft im Deutschen Aeroclub (DAeC), dem Spitzenverband des Luftsports und der Allgemeinen Luftfahrt. „Der Flughafen Hof-Plauen ist in der Region eine wichtige infrastrukturelle Einrichtung, die schnelle Verkehrswege in andere Wirtschaftsräume ermöglich“, sagt Ralf Kaußler. Quelle: ‚Frankenpost‚.

Spezieller Flugplatz für Passagier- und Lieferdrohnen

Urban-Air Port bei Coventry
Flugtaxis sollen künftig eine wichtige Rolle im städtischen Verkehr spielen und zum Beispiel dabei helfen, Staus zu vermindern. Dabei fehlt es aktuell allerdings noch an Start- und Landeplätzen, die speziell für Passagier- oder auch Lieferdrohnen ausgelegt sind. Das soll sich jetzt ändern: Nahe dem britischen Coventry entsteht der laut den Machern weltweit erste Flugplatz nur für Lieferdrohnen und elektrisch betriebene Flugtaxis. Dahinter steckt das Unternehmen Urban-Air Port. Dessen Chef Ricky Sandhu erklärt: „Wir haben Flughäfen für Flugzeuge, wir haben Bahnhöfe für Züge, Straßen für Autos. Und nun brauchen wir auch für diese neue Art urbaner Luft-Mobilität eine ganz eigene Infrastruktur. Passagiere müssen in der Lage sein, mit der Infrastruktur zu interagieren: Ankunft, Flugbuchung, Nutzung der Lounge für Luft-Taxi-Passagiere. Wir brauchen also eine eigene Infrastruktur nur für diese Form der Mobilität.“

Flugtaxis aus Deutschland
Einmal in Betrieb, soll der Urban-Air Port Fluggeräte wie die des deutschen Herstellers Volocopter empfangen und den Verkehr abwickeln können. Und auch andere Drohnen-Hersteller stehen laut Sandhu bereits in den Startlöchern. Die britische Regierung fördert das Projekt mit umgerechnet rund 1,3 Millionen Euro, das entspricht etwa der Hälfte der Gesamtkosten. Im November sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Quelle: ‚Euronews‚.

„Wir bleiben Flughafen”

“Das war eine gelungene Auftaktveranstaltung!”, freut sich Christian Schäfer, Sprecher der Bürgerinitiative “Wir bleiben Flughafen” über die sachliche und faktenreiche Diskussion im Online-Livestream am 25.02.2021. “Pandemiebedingt haben wir uns bei unserer Auftaktveranstaltung für ein Livestreaming entschieden.” Die fast 700 Zuschauerinnen und Zuschauern konnten online Fragen stellen, von denen viele fachkompetent beantwortet wurden. Christian Schäfer: “Die überwältigende Teilnahme hat es mit sich gebracht, dass wir aus Zeitgründen nicht jede Frage beantworten konnten. Wir haben uns deshalb entschieden, möglichst alle offenen Fragen thematisch zu bündeln und zum Beispiel auf unserer Webseite und in den Social-Media-Kanälen zu diskutieren und Projekte daraus machen.”

Gefreut hat sich „Wir bleiben Flughafen“ auch über die Teilnahme vieler Vertreterinnen und Vertreter der politischen Parteien aus Essen und Mülheim, insbesondere des Oberbürgermeisters der Stadt Mülheim an der Ruhr, Marc Buchholz, der im Nachgang die sachliche Diskussion lobte. Oliver Noack und Uli Ostermann als Anwohner, Andrea Lukner als Pilotin, Dr. Hans Peter Winkelmann als Stadtplaner und Stefan Kulas als Geschäftsführer der Firma Pitstop nahmen persönlich an der Diskussion teil und erläuterten aus ihrer jeweiligen Sicht, warum der Flughafen zu erhalten ist und welche Zukunftschancen sie für ihn sehen. Ein Wohngebiet für 6000 Menschen war für alle Beteiligten undenkbar.

Oliver Noack, selbst Mülheimer Flughafenanwohner, bezeichnet den Flughafen Essen/Mülheim als “grünen Schatz, der zum Beispiel viele Spaziergänger anzieht“. Nicht nur Kinder würden vom Fliegen träumen, auch Erwachsene könnten sich an der Thematik begeistern. Auch stelle der Flughafen eine Chance für die Zukunftsmärkte in der Mobilitätsentwicklung dar. Wohneinheiten für rund 6.000 Menschen hält er dagegen für ein katastrophales Szenario, besonders im Hinblick auf die damit einhergehenden massiven verkehrlichen Belastungen. Uli Ostermann, ebenfalls Flughafenanwohner, allerdings in Essen, teilt diese Bedenken. Der Flughafen sei einfach Bestandteil der Region, meint er. „Man kann hier leben, frei atmen, wo noch nicht alles zugebaut ist.“

Dr. Hans Peter Winkelmann, Raumplaner und Klima-Experte, mahnt vor den Auswirkungen und Folgen einer Flächenversiegelung. „Bodenschutz ist Klimaschutz!“, sagt Winkelmann und eine Kleinstadt auf diese Freifläche zu stellen, würde die wichtige klimaausgleichende Funktion für Mülheim und Essen zerstören. Die Lösung liegt nach Winkelmann darin, „Ökologie und Ökonomie zu vereinen“, so wie es bereits am Flughafen Essen/Mülheim gemacht wird. Stefan Kulas bezeichnet den Flughafen als “Wettbewerbsvorteil und Wirtschaftsfaktor”. Aus diesem Grund sei er auch bewusst mit der Zentrale von Pitstop an den Flughafen gezogen. Andrea Lukner, die ihre fliegerische Ausbildung bei der Mülheimer Flugschule FFL (so wie auch viele Verkehrspiloten) absolviert hat, teilt die Freude am Fliegen. Sie selbst ist “begeistert davon, wie Flora und Fauna sich mit dem Flughafen arrangiert haben”.

Die Veranstaltung wurde von Constantin Budny, seines Zeichens Segelflieger im AERO-CLUB Mülheim, moderiert. Er stellt auch die wichtige Freizeitfunktion heraus. „Viele Jugendliche verbringen ihre Zeit am Flughafen, um ihrem Sport und Hobby nachzugehen.“ Der Aeroclub betreibt gemeinsam mit dem Gymnasium Heißen zum Beispiel auch die Segelflug AG. Das sei gelebte “Förderung in Naturwissenschaft und Sport”, so Budny. Die Ökologie der Grünfläche, wirtschaftliche Aspekte, ökologisch technische Innovation und nicht zuletzt der Freizeit- und Erholungswert standen klar im Vordergrund. Einig waren sich alle darüber, dass der fast seit 100 Jahren bestehende Flughafen für Essen und Mülheim ein absolutes Alleinstellungsmerkmal ist, das viele Möglichkeiten zu einer wirtschaftlichen Nutzung, nicht nur durch die Fliegerei, bietet. Die Initiative möchte angesichts der gelungenen Auftaktveranstaltung und der großen positiven Resonanz, nicht zuletzt auf die laufende Online-Petition (stand heute fast 5000 Unterzeichner) ihre Aktivitäten nun weiter ausbauen. Quelle: ‚Lokalklick.eu‚.

Obergericht spricht Flugverkehrsleiter frei

Das Obergericht des Kantons Zürich hat heute einen Flugverkehrsleiter, der sich für einen Vorfall am 22. August 2012 am Flughafen Zürich wegen Störung des öffentlichen Verkehrs verantworten musste, freigesprochen und damit das erstinstanzliche Urteil des Bezirksgerichts Bülach rückgängig gemacht. Mit seinem Urteil bestätigt das Obergericht, dass der Flugverkehrsleiter weder fahrlässig noch mutwillig gehandelt hat. Skyguide nimmt dieses Urteil mit Erleichterung zur Kenntnis.

Vorfall vom 22. August 2012
Am 22. August 2012 war es um 16:15 Uhr am Flughafen Zürich zu einer Annäherung zwischen einem startenden kommerziellen Flugzeug der Darwin Airline und einem privaten Sportflugzeug auf einem Trainingsflug gekommen. Bei diesem Vorfall kam es weder zu Sach- noch Personenschaden.

Orientierung an internationaler Praxis
Die Luftfahrt in der Schweiz orientiert sich an international bewährter Praxis und wird internationaler Vorgaben entsprechend reguliert. Hier gibt es einen Widerspruch zwischen diesen internationalen Bestimmungen und der Schweizer Gesetzeslage und Rechtsprechung. Diese Situation muss aus Sicht von Skyguide durch eine Änderung des Gesetzes gelöst werden.

Im Rahmen dieser internationalen Orientierung ist die sogenannte Just Culture grundlegend für ein funktionierendes Meldewesen und für eine kontinuierliche Verbesserung der Sicherheit in der Luftfahrt. Just Culture ist auch in anderen Bereichen, in denen die Sicherheit eine zentrale Rolle spielt, unverzichtbar für die laufende Verbesserung von Prozessen, Technologien und Kompetenzen.

Vereinfachung des Betriebs am Flughafen Zürich
Eine Verurteilung hätte keinen Beitrag zur Verbesserung der Flugsicherheit geleistet. Trainingsflüge wie damals sind heute am Flughafen Zürich nicht mehr möglich. Skyguide sieht die Entflechtung des Mischverkehrs (Instrumenten-/Sicht-Flugregeln – IFR/VFR) auf dem Flughafen als eine der Massnahmen, um die Komplexität weiter zu reduzieren und die Sicherheitsmarge zu erhöhen. Quelle: ‚Skyguide‚. Foto: ‚Limmattaler Zeitung‚.