Der Flughafen Salzburg (LOWS) gilt als attraktives Ziel für die General Aviation – landschaftlich reizvoll, gut erreichbar, mit solider Infrastruktur. Doch ab 2024 wurde der Flughafen für Privatpilot/-innen aber zur Kostenfalle: Neue Entgelte, insbesondere für „Apron Services“, machten Salzburg zu einem der teuersten GA-Flughäfen im deutschsprachigen Raum. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten – AOPA Austria wurde von zahlreichen Mitgliedern kontaktiert.
AOPA kämpft – und erzielt Erfolg
Nach monatelangen Verhandlungen und juristischem Druck lenkte der Flughafen nun ein: Mit Schreiben vom 16. April 2025 bestätigte das Management gegenüber der AOPA Austria den Verzicht auf die generellen Apron Service-Gebühren. Stattdessen wird nur noch der konkrete Crew- oder Passagiertransport mit 15 Euro pro Fahrt berechnet. Bereits bezahlte Entgelte können rückerstattet werden – entweder per E-Mail an gac(at)salzburg-airport.at oder ab 24. April über ein Online-Formular. Erste Gutschriften wurden bereits ausgestellt.
Juristischer Druck zeigte Wirkung
Bereits Anfang April hatte AOPA eine Mahnklage über vermeintlich unrechtmäßige Entgelte für 14 Landungen eingebracht. Der Flughafen reagierte – und beglich die geforderte Summe, bevor es zum Prozess kam. Parallel stellte die AOPA einen Musterbrief zur Rückforderung für ihre Mitglieder bereit.
Hintergrund: Undurchsichtige Entgeltpraxis
Wie das Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) im November 2024 bestätigte, handelt es sich beim „Apron Service“-Entgelt nicht um ein genehmigtes Flughafenentgelt gemäß Gesetz. Es wurde eigenständig vom Flughafen Salzburg eingeführt – ohne behördliche Zustimmung. AOPA monierte frühzeitig die Intransparenz und wandte sich mehrfach an die Geschäftsführung.
Kritik aus der Szene ernst genommen
In Gesprächen mit AOPA-Spitzenvertretern zeigten sich Direktorin Bettina Ganghofer und Stationsleiterin Barbara Horner zwar gesprächsbereit, rechtfertigten die Gebühren-Erhöhungen jedoch mit Personal-Engpässen, gestiegenem Aufwand und unternehmerischen Zwängen. AOPA hielt dagegen: Das vorhandene Personal der Business Aviation könne auch die GA bedienen, das Aufkommen sei überschaubar. Zudem sei die Stimmung in der Pilotenszene angespannt – Beschwerden aus dem In- und Ausland häuften sich.
Fazit: Engagement zahlt sich aus
Der aktuelle Erfolg zeigt: Hartnäckigkeit und juristischer Nachdruck wirken. Die AOPA Austria bleibt am Thema dran und setzt sich weiterhin für faire Bedingungen an österreichischen Flughäfen ein – mit starker Stimme ihrer Mitglieder im Rücken.