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Flugtaxis: Airbus stoppt Entwicklung

Der Hubschrauber-Hersteller Airbus Helicopters stoppt die Entwicklung seines Flugtaxis in Donauwörth. Das hat das Unternehmen dem BR bestätigt. Ein Grund dafür sind wohl zu schwache Batterien.

Airbus Helicopters will seine Pläne für ein Flugtaxi will vorerst auf Eis legen. Zum Jahresende soll die Entwicklung des elektrisch betriebenen und autonom fliegenden Fluggeräts „vorerst pausiert“ werden – so heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme von Airbus. Wie lang diese „Pause“ dauern soll, teilte das Unternehmen nicht mit. Von einem generellen Aus für das Projekt „CityAirbus“ ist nicht die Rede.

Batterien nicht genug leistungsfähig?
Im Rahmen der laufenden Bewertung der Unternehmensstrategie habe man beschlossen, den Start eines UAM-Programms zu verschieben, heißt es von Airbus. UAM steht für „Urban Air Mobility“. Damit ist in der Regel das elektrische, autonome Fliegen gemeint. Umgangssprachlich werden die Fluggeräte oft als Flugtaxis bezeichnet. Aus Unternehmenskreisen hat der BR erfahren, dass der Projekt-Stopp vor allem an der nach wie vor zu schwachen Leistung von Batterien liegt. Die Technik habe sich nicht so weiterentwickelt, wie erwartet. Man benötige eine bestimmte Leistung, um die Mission zu erfüllen, 100 Kilometer mit vier Passagieren zu fliegen. Da brauche es noch Fortschritte, so Bruno Even, der Hauptgeschäftsführer von Airbus Helicopters in einem Pressegespräch. „Wir sehen nicht, dass diese technologische Reife in der nahen Zukunft erreicht wird.“

Dreistelligen Millionenbetrag investiert
Airbus hatte gegenüber dem BR immer wieder von einem „signifikanten dreistelligen Millionenbetrag“ gesprochen, der in die Entwicklung des elektrischen Fliegens investiert werde. Erst vor knapp einem Jahr ist auf dem Werksgelände in Donauwörth für knapp zehn Millionen Euro eine neue Halle extra für die Entwicklung des „CityAirbus NextGen“ eingeweiht worden. Airbus relativiert in seiner Stellungnahme aber auch die hohen Kosten für das elektrische Fliegen: Die Entwicklungen hätten zu einem besseren Verständnis von Technologien geführt, die auch für andere Airbus-Produkte relevant seien, heißt es in der Mitteilung.

Auswirkungen auf Mitarbeiter noch unbekannt
Ob durch den Stopp des Projekts zum Ende des Jahres auch Jobs wegfallen, teilte Airbus nicht mit. In der Vergangenheit hieß es jedoch oft, dass die Ingenieure meist nicht ausschließlich am Flugtaxi arbeiten, sondern auch in anderen Unternehmensbereichen eingesetzt werden. Außerdem läuft das Geschäft mit den klassischen Hubschraubern derzeit sehr gut für Airbus.

Wettlauf um erstes marktreifes Flugtaxi
Die Entwicklung eines ersten marktreifen Flugtaxis ist ein weltweiter Technologie-Wettlauf – in dem Airbus nie ganz vorne mit dabei war. So sah es jedenfalls Luftfahrtexperte Prof. Florian Holzapfel von der TU München in einer früheren Einschätzung gegenüber dem BR. Tatsächlich sind andere Unternehmen mit ihren Prototypen schon zu Testflügen vor der Skyline Manhattans in New York oder über bebautes Gebiet in Asien geflogen. Bei Airbus ist der neue „CityAirbus NextGen“ im vergangenen Jahr auf dem Werksgelände in Donauwörth überhaupt zum ersten Mal abgehoben. Mit vorherigen Flugtaxi-Versionen gab es aber schon längere Testflüge.

Viel Polit-Prominenz bei Airbus-Terminen
Trotzdem gehören die Flugtaxi-Entwicklungen von Airbus hierzulande aber wohl zu den bekanntesten Fluggeräten. Vor allem, weil Airbus viele Entwicklungsschritte groß gefeiert hat: So zum Beispiel den „CityAirbus NextGen“ bevor dieser überhaupt das erste Mal geflogen ist. Zu den Terminen kam oft viel Polit-Prominenz, von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bis zur Grünen-Vorsitzenden Eva Lettenbauer. Airbus hat für die Flugtaxi-Entwicklung auch Fördergelder vom Bund und vom Freistaat bekommen. Wie viel, das gibt Airbus nicht an. Alle öffentlichen Förderprojekte würden jedoch abgeschlossen. Das daraus gewonnene Know-How käme auch den anderen Airbus-Produkten zugute. Quelle: ‚br.de‚.

Wie Volocopter gerettet werden soll

Die Insolvenz des Flugtaxi-Herstellers Volocopter wirft neue Fragen auf: Trotz ambitionierter Pläne und großer Investitionen fehlen entscheidende Zulassungen. Nun sollen Investoren den Markteintritt retten. Doch die Konkurrenz ist nicht weit – und das Vertrauen schwindet. Der Flugtaxi-Hersteller Volocopter hat Insolvenz angemeldet und sucht nach Investoren. Das Amtsgericht Karlsruhe hat Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, wie das Unternehmen aus dem badischen Bruchsal mitteilte. Der Anwalt kündigte an, bis Ende Februar ein Sanierungskonzept zu entwickeln und dieses mit Investoren umzusetzen. „Das Unternehmen benötigt jetzt eine Finanzierung, die es ermöglicht, die letzten Schritte zum Markteintritt zu gehen.“ Aktuell beschäftigt Volocopter nach eigenen Angaben 500 Mitarbeiter.

Musterzulassung weiter ausstehend
Volocopter fehlt noch immer die Musterzulassung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA), um mit den senkrecht startenden vollelektrischen Fluggeräten Passagiere befördern zu dürfen. Trotz des Insolvenzverfahrens, das am zweiten Weihnachtstag eingeleitet wurde, ist die Firma zuversichtlich, die Zulassung im neuen Jahr zu erhalten und den Betrieb aufzunehmen. „Wir sind sowohl technologisch als auch bei der Flugerfahrung sowie im Zertifizierungsprozess im nationalen und internationalen Wettbewerb ganz weit vorne“, erklärte Volocopter-Chef Dirk Hoke, der das Unternehmen Ende Februar verlassen wird.

Parallelen zu Lilium
„Der Geschäftsbetrieb läuft weiter“, teilte eine Sprecherin mit. „Ziel ist der Erhalt der Arbeitsplätze und die Nutzung des Insolvenzverfahrens, um Volocopter zu sanieren und langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen.“ Unter Hoke wurde die Zahl der Mitarbeitenden von rund 700 auf derzeit 500 reduziert. Erst Mitte November hatte Volocopter Oliver Vogelgesang zum Finanzchef ernannt. Dieser war zuvor beim ebenfalls insolventen Elektroflugzeug-Pionier Lilium tätig. Lilium hatte am Heiligabend bekanntgegeben, dass das Investorenkonsortium Mobile Uplift Corporation den Betrieb übernehmen wird. 750 zuvor gekündigte Mitarbeiter sollen einem Sprecher zufolge zurückgeholt werden. Anders als Volocopter wird das Insolvenzverfahren dort in Eigenverwaltung geführt.

Keine staatliche Hilfe
Die CSU-Politikerin Dorothee Bär hatte die Flugtaxi-Branche mit einem Interview vor einigen Jahren ins Rampenlicht gerückt. Doch in Deutschland konnte der Industriezweig keinen großen Durchbruch erzielen. Sowohl Lilium als auch Volocopter hatten in der Vergangenheit wiederholt finanzielle Unterstützung gesucht. Staatliche Hilfe aus Baden-Württemberg und Bayern, die im Laufe des Jahres samt einem geplanten Wechsel des Volocopter-Hauptsitzes in den Freistaat diskutiert wurde, blieb aus. Zuletzt war die Rede von jeweils 50 Millionen Euro vom Bund und Bayern. Stattdessen kam das Geld letztlich von Investoren. Bloomberg berichtete später, dass der chinesische Mischkonzern Geely an einer Übernahme des Flugtaxi-Start-ups Volocopter interessiert sei. Eine Stellungnahme dazu wollte das Unternehmen nicht abgeben.

Nachfolgersuche für den Chefposten
In der aktuellen Erklärung heißt es, zahlreiche Finanzierungsrunden hätten in der Vergangenheit die Entwicklung und den Betrieb vorangetrieben. Bis vor kurzem konnte Volocopter so in einem schwierigen Finanzumfeld bestehen. „Trotz intensiver Bemühungen ist es dennoch nicht gelungen, eine tragfähige Lösung zu finden, um den regulären Betrieb außerhalb eines Insolvenzverfahrens der Volocopter GmbH aufrechtzuerhalten.“ Hoke hatte die Politik für die ausgebliebenen Hilfen kritisiert und ihr mangelnde Unterstützung vorgeworfen: „Natürlich richtet man in einer derart technologisch komplexen und kapitalintensiven Branche wie unserer auch den Blick in Richtung des Staates“, sagte er dem Magazin „Capital“. Dass Hoke im Frühjahr ausscheidet, hängt allerdings nicht mit der Insolvenz zusammen und war bereits länger bekannt. Ex-Daimler-Chef Dieter Zetsche soll als Beiratsvorsitzender einen Nachfolger suchen.

Fokus auf Rettungseinsätze in Deutschland?
Eigentlich wollte Volocopter während der Olympischen Spiele in Paris Passagiere transportieren. Obwohl das Unternehmen noch keine Erlaubnis für den kommerziellen Passagierbetrieb hat, sind die Flugtaxis bereits zu sehen. In Paris gab es Show-Flüge, unter anderem in der Nähe von Schloss Versailles, sowie regelmäßige Testflüge. Auch Piloten dürfen bei Volocopter ausgebildet werden.

Das Unternehmen hat Städte wie Rom und Osaka für künftige Einsätze im Visier. Regelmäßige Flüge in Deutschland haben hingegen keine Priorität, da die Städte hierzulande weniger dicht besiedelt sind und über autarke Nahverkehrsnetze verfügen. In Deutschland kooperiert Volocopter mit der ADAC-Luftrettung, um mögliche Rettungs-Einsätze zu erproben. Obwohl die modernen Fluggeräte als nachhaltig und leise beworben werden, sind sie nicht unumstritten. Eine Analyse des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim, die elf Studien untersuchte, kam zu dem Ergebnis, dass Reisezeiten kaum verkürzt würden, während die Kosten sowie die CO2-Emissionen im Vergleich zu E-Autos steigen. „Nützlich kann urbane Luftmobilität vor allem bei Notfalleinsätzen sowie zur Anbindung entlegener Regionen sein.“ Quelle: ‚Deutsche Wirtschafts-Nachrichten‚.

Volocopter ist insolvent

Wie der bayerische Konkurrent Lilium hat auch der Flugtaxi-Hersteller Volocopter aus Baden-Württemberg Insolvenz angemeldet. Das Start-up sucht nach Investoren. Der Geschäfts-Betrieb läuft vorerst weiter, während Volocopter auf eine Rettung hofft. Das Unternehmen aus Bruchsal stellte nach eigenen Angaben einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Karlsruhe, wie es am Montag mitteilte. Demnach wurde der Antrag am Donnerstag gestellt. Am Freitag dann ordnete das Gericht die vorläufige Insolvenz-Verwaltung an und setzte einen Insolvenzverwalter ein.

Geschäftsbetrieb läuft vorerst weiter
Die Volocopter GmbH steckt schon länger in finanziellen Schwierigkeiten. Es sei „trotz intensiver Bemühungen“ zuletzt nicht gelungen, „eine tragfähige Lösung zu finden, um den regulären Betrieb außerhalb eines Insolvenzverfahrens“ aufrechtzuerhalten, hieß es. Der Anwalt kündigte an, bis Ende Februar ein Sanierungskonzept entwickeln und mit Investoren umsetzen zu wollen. „Das Unternehmen benötigt jetzt eine Finanzierung, die es ermöglicht, die letzten Schritte zum Markteintritt zu gehen.“ Der Geschäftsbetrieb soll dabei weiterlaufen. Volocopter beschäftigt aktuell nach eigenen Angaben 500 Mitarbeiter.

Zulassung für Beförderung von Passagieren fehlt bisher
Volocopter fehlt noch eine Musterzulassung der Europäischen Agentur für Flug-Sicherheit (Easa), um mit den senkrecht startenden vollelektrischen Fluggeräten Passagiere befördern zu dürfen. Die Firma geht trotz Insolvenzverfahrens davon aus, dass diese im neuen Jahr kommt und es dann losgehen kann. „Wir sind sowohl technologisch als auch bei der Flugerfahrung sowie im Zertifizierungsprozess im nationalen und internationalen Wettbewerb ganz weit vorne“, sagte Volocopter-Chef Dirk Hoke, der das Unternehmen Ende Februar verlässt. Dass der CEO im Frühjahr ausscheidet, hat mit der Insolvenz allerdings nichts zu tun und ist schon länger bekannt. Ex-Daimler-Chef Dieter Zetsche soll als Beiratsvorsitzender einen Nachfolger suchen.

Parallelen zum bayerischen Flugtaxi-Hersteller Lilium
Ähnlich wie der bayerische Rivale Lilium hatte sich Volocopter im abgelaufenen Jahr vergeblich um eine staatliche Finanzspritze bemüht; zuletzt ging es um 100 Millionen Euro. Nach Absagen aus Baden-Württemberg, vom Bund und aus Bayern hieß es im Sommer, private Investoren seien eingesprungen. Der Konkurrent Lilium hatte bereits im Herbst Insolvenz angemeldet und kurz vor Weihnachten überraschend einen Investor gefunden. Quelle: ‚BR24‚.

Drohende Insolvenz – Liliums Bankrott-Erklärung

Lilium hat bislang fast 1,5 Milliarden Euro Verluste angehäuft, praktisch ohne Einnahmen zu generieren. Nun geht das Geld aus. Im eigenen Halbjahresbericht warnt der Flugtaxi-Pionier gar vor einer schnellen Insolvenz. Das Schicksal liegt nun endgültig in den Händen des Staates.

Das Schicksal von Lilium entscheidet sich bis spätestens Jahresende. Der Entwickler des Senkrechtstarters mit Elektro-Turbinen zeichnet im jetzt an die US-Börsenaufsicht SEC vorgelegten Halbjahresbericht zwar Fortschritte bei der Entwicklung seiner Modelle – braucht aber dringend weiteres Geld.

Sollten staatliche Finanzhilfen vom Bund und dem Land Bayern nicht in den nächsten Wochen fest zugesagt sein oder Investoren neues Geld geben, drohen den Angaben zufolge drastische Einschnitte im Geschäftsbetrieb, bis hin zur Anwendung des „geltenden Insolvenzrechts“. Lilium hofft auf Staatsbürgschaften über insgesamt 100 Millionen Euro.

Jede Verschiebung im Zeitplan kostet Geld. Der bemannte Erstflug wurde von Ende dieses Jahres auf Anfang 2025 verschoben. Die Markteinführung ist für 2026 geplant, auch wenn dieses Datum im jüngsten Bericht nicht mehr explizit genannt wird. Erstmals verweist Lilium in einem Börsenbericht auf das Insolvenzrecht.

Der zweite deutsche Entwickler von Flugtaxis, Volocopter, hatte im Frühjahr ebenfalls mit einer Insolvenz gedroht. Durch eine Kapitalspritze der bisherigen Gesellschafter, darunter der chinesischen Geely-Gruppe, konnte dies aber abgewendet werden.

Volocopter hatte auch um Staatshilfe gebeten, was zunächst am Veto von Baden-Württemberg und Bayern scheiterte, während der Bund wohl grünes Licht gab. Bei Lilium ist es umgekehrt. Hier hat Bayern inzwischen eine Haftungsübernahme von 50 Millionen in Aussicht gestellt, während vom Bund der gleiche Betrag im Haushaltsausschuss bisher nicht bewilligt ist.

Liliums Finanz-Dilemma

Das Finanz-Dilemma von Lilium mit Sitz vor den Toren Münchens zeigt sich an wenigen Zahlen. Nach den Angaben an die US-Börsenaufsicht sind bisher Verluste über insgesamt 1,446 Milliarden Euro aufgelaufen – bei praktisch keinen Umsätzen. Allein im ersten Halbjahr 2024 lag der operative Verlust bei 185,9 Millionen Euro (Vorjahres-Zeitraum 128,5 Millionen Euro).

Durch die positive Neubewertung von Finanzanlagen lag der Nettoverlust im ersten Halbjahr bei 86,9 Millionen Euro. Die verfügbaren Finanzmittel (Cash) lagen zur Jahresmitte bei knapp 110 Millionen Euro. Lilium berichtet über fortgeschrittene Gespräche mit dem Bund und Bayern über Finanzhilfen. Die Zustimmung wird in den nächsten Wochen erwartet.

Bis die endgültigen Dokumente erstellt sind, werde es weitere drei bis fünf Wochen dauern. Bisherige Investoren hätten eine Kapitalspritze von 32 Millionen Euro bereits zugesagt und dies zum Teil von den Staatshilfen abhängig gemacht.

Das Unternehmen berichtet über weitere Fortschritte bei der Entwicklung seines E-Flugmodells, das wie ein kleiner Senkrechtstarter-Regionalflieger eingesetzt werden soll. Die ersten drei Modelle sind entweder bereits fertig, oder die Produktion ist angelaufen. Im ersten Halbjahr 2025 soll die Produktion des vierten Modells beginnen.

Als großen Entwicklungserfolg wertet Lilium, dass jetzt der „Power-On“-Meilenstein beim ersten Modell in der endgültigen Konstruktion erreicht wurde. Für die Techniker ist es der Beleg, dass die Stromversorgung samt angeschlossener Elektronik wie geplant funktioniert. Wie bei einigen Elektroautos basiert das Stromnetz auf einer 900-Volt-Architektur, womit die Batterien relativ schnell geladen werden können. Quelle: ‚welt.de‚, Gerhard Hegmann.

Wechsel in der Volocopter-Führung

Ex-Daimler-Boss Zetsche übernimmt, Hoke geht

Nach finanziellen Turbulenzen legt der Geschäftsführer von Volocopter sein Amt nieder. Warum der ehemalige Daimler-Chef Dieter Zetsche jetzt das Ruder umreißt.

Das Bruchsaler Start-Up Volocopter steht nach diversen Schwierigkeiten erneut vor einem grundlegenden Umbruch in der Führung. Rund zwei Jahre nach seinem Wechsel nach Bruchsal hat Geschäftsführer Dirk Hoke laut einer Unternehmensmitteilung um Auflösung seines Vertrages gebeten. Der Vorstand habe Hokes Wunsch entsprochen, Ende Februar 2025 von seinem Amt als CEO zurückzutreten. Wer ihm nachfolgen soll, ist unklar.

Zetsche als neuer starker Mann

Mit sofortiger Wirkung übernimmt zudem der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Dieter Zetsche, den Vorsitz im Beirat von Volocopter. Bislang hatte der Weingartener Investor Stefan Klocke diese Position inne. „Als Vorsitzender wird Dr. Zetsche die strategische Ausrichtung des Unternehmens maßgeblich unterstützen“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Hoke sieht in dem Wechsel zu Zetsche laut Mitteilung „eine Stärkung der Aktionärsstruktur“.

Zetsche selbst freut sich demnach darauf, „gemeinsam mit Volocopter die Transformation der urbanen Mobilität mitzugestalten und so einen Beitrag dazu zu leisten, dass Deutschland auch im 21. Jahrhundert ein führender Mobilitätsstandort bleibt“.

Der Wirtschaftsführer dankte Hoke für sein „großes Engagement in den vergangenen zwei Jahren“. Hoke habe Volocopter in einer entscheidenden Phase übernommen und vorangetrieben.

Noch immer will Volocopter Luftfahrtgeschichte schreiben

Auch für Klocke, der dem Beirat weiterhin angehören soll, fand Zetsche Dankesworte. „Stefan Klockes unternehmerische Vision und Weitsicht haben dazu beigetragen, aus dem Bruchsaler Start-up ein Unternehmen mit globaler Strahlkraft zu machen. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm und seinen wertvollen Beiträgen im Beirat.“ Gemeinsam werde man die Kommerzialisierung von Volocopter vorantreiben „und damit ein neues Kapitel Luftfahrtgeschichte schreiben“, so Zetsche.

Hoke hatte auch diese Vision als Begründung für seinen Wechsel aus dem Airbus-Management zu Volocopter genannt. „Eine derart dynamische Unternehmens-Entwicklung in so kurzer Zeit habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt“, erklärte er. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit der erreichten Aufstellung für eine erfolgreiche Kommerzialisierung von Volocopter bestens aufgestellt sind.“

Große Pläne sind bislang gescheitert

Bis Ende Februar 2025 werde er, Hoke, seine „ganze Energie darauf verwenden, die EASA-Zertifizierung zu erreichen und damit einen wesentlichen Baustein für die Zukunft von Volocopter zu schaffen“.

Die Zertifizierung durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) ist elementar für die weitere Entwicklung des in der Region entwickelten elektrisch betriebenen Senkrechtstarters. Bislang hat noch kein Hersteller eine Lizenz. Die „Flugtaxis“ könnten damit die Funktion von Hubschraubern übernehmen, etwa im Personenverkehr in großen Städten, aber auch bei Rettungsflügen.

Volocopter hatte ursprünglich bereits für die Olympischen Spiele in Paris in diesem Sommer auf eine Lizenzierung gehofft; dieser Plan, den auch der bisherige Beiratsvorsitzende Klocke massiv beworben hatte, war allerdings gescheitert.

Im Winter waren Verhandlungen um finanzielle Rückendeckung durch den Staat geplatzt, in deren Verlauf Hoke eine mögliche Insolvenz des einst vielversprechenden Start-ups ins Gespräch gebracht hatte. Quelle:‘bnn.de‚.

„Joby“ fliegt mit Wasserstoff-Flugtaxi 840 km

Joby Aviation hat mit seinem Prototypen, der mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb von H2FLY ausgerüstet ist, einen Flug über 841 Kilometer absolviert. Der erste erfolgreiche Testflug eines wasserstoffbetriebenen eVTOL-Flugzeugs markiert eine kleine „Revolution“ im emissionsfreien regionalen Luftverkehr. Das Brennstoffzellen-System wandelt Wasserstoff in Strom um, der sechs elektrische Motoren antreibt. Die einzige Emission besteht aus Wasserdampf, was das Flugzeug zu einer umweltfreundlichen Alternative zu mit fossilen angetriebenen Flugzeugen macht.

Joby Aviation will bis 2025 den kommerziellen Betrieb in Städten wie New York, Los Angeles und Dubai aufnehmen. Das Unternehmen versucht, Lufttaxis in bestehende Verkehrsnetze zu integrieren, etwa Partnerschaften mit Uber für Luftfahrt-Ridesharing-Dienste. Konkurrenten sind die deutsche Lilium und EHang aus China. Der Testflug zeigt das Potenzial von Wasserstoff-Brennstoffzellen für die Luftfahrtindustrie. Wasserstoff-betriebene Flugzeuge können Lösungen für Kurzstreckenflüge von mehreren hundert Kilometern bieten, insbesondere für VTOLs, die keine Start- und Landebahnen benötigen.

Wie Drohnen und Hubschrauber den Luftraum teilen

Gegen 2030 würden 126’000 kommerzielle und um die 721’000 private Drohnen über Deutschland unterwegs sein. Für viele von uns sind Drohnen in erster Linie Spielzeug. Aber sie können immer mehr. Zivile Drohnen übernehmen immer mehr echte Aufgaben, transportieren Blutkonserven oder Medikamente, untersuchen Bahndämme, Brücken oder Industrieanlagen auf Schäden oder sammeln Umweltdaten. Dieser Bereich wird in den nächsten Jahren trotz der prekären wirtschaftlichen Gesamtlage weiter wachsen. So rechnet der deutsche Verband der Unbemannten Luftfahrt in einer aktuellen Studie bis 2030 mit einem Wachstum des Drohnenmarkts um 525 Prozent. Dann würden 126 000 kommerzielle und um die 721’000 private Drohnen über Deutschland unterwegs sein.

DLR-Großversuch
Gerade über großen Städten müssten sich dann Drohnen, Flugtaxis, Hubschrauber und Flugzeuge kontrolliert im gleichen Luftraum bewegen. Die EU hat hierzu bereits eine Richtlinie erlassen, die genau das regelt. Sie tritt am 23. Januar 2023 in Kraft. Wie das Management des Luftverkehrs unter solchen Umständen funktionieren soll, haben Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Forschungsflughafen Cochstedt bei Magdeburg praktisch erprobt.

Unter dem Dach des Projekts „CORUS-XUAM“ testeten die Forscher mit einer „Volocopter“-Frachtdrohne und einem DLR-Hubschrauber verschiedene Einsatz-Szenarien, wie sich schon in naher Zukunft über unseren Städten abspielen könnten. „CORUM-XUAM“ steht für „Concept of Operations for European UTM systems – Extensions für urban air mobility“. Ziel war, zu lernen, wie sich Drohnen und Hubschrauber am besten aus dem Weg gehen und wie eine Luftverkehrskontrolle funktionieren für beide funktionieren kann. Neben dem DLR waren auch die Deutsche Flugsicherung DFS, deren Dienstleistungstochter Droniq und der Lufttaxi-Hersteller Volocopter beteiligt.

Ein besonderer Luftraum für Drohnen
Die Luftverkehrskontrolle oder Flugsicherung von heute steht auf zwei Säulen. Die eine Säule ist ein umfangreiches Regelwerk für den Luftverkehr, das Flugwege, Flughöhen, Start- und Landeverfahren, aber auch Ausweichregeln vorschreibt. Die zweite Säule ist der ständige Funkkontakt zwischen den Piloten und den Fluglotsen am Boden. Allerdings stößt dieses System an seine Grenzen. Viele Drohnen sind zu klein und fliegen zu tief, um von Überwachungsradars erfasst zu werden. Außerdem werden es immer mehr. Zudem werden viele Drohnen autonom unterwegs sein. Das erfordert ein stark automatisiertes Flugleitsystem, das die herkömmliche Flugsicherung ergänzt und in die extrem niedrigen Höhenbereiche ausdehnt.

Das DLR und europäische Partner arbeiten am so genannten „U-Space“. In dem sollen Drohnenflüge vom Start bis zur Landung am Zielpunkt automatisiert geführt werden. Ein U-Space ist ein abgegrenzter Bereich im unteren Luftraum von unter 120 Metern über einem städtischen Umfeld. In ihm werden sowohl Drohnenflüge als auch die von Lufttaxis, Hubschraubern oder Flugzeugen überwacht und koordiniert. Das soll, ähnlich wie heute schon, sicherstellen, dass ein Rettungshubschrauber jederzeit passieren kann.

Service-Provider
In den U-Spaces sollen primär kommerzielle und industriell genutzte Drohnen fliegen. Die Koordination eines U-Spaces übernimmt ein U-Space-Service-Provider. Über den können die Nutzer ihre Flüge anmelden und den den Flug selbst überwachen. Hier bekommen sie die Flugfreigabe und eine sichere Flugroute.

Der U-Space-Service-Provider bietet folgende Dienste:

  • Identifizierung der Drohne, die mit einem elektronischen Nummernschild ausgestattet wird und ihre Position sendet.
  • Genehmigung, Flugfreigabe und Routenplanung.
  • Informationen über den aktuellen Verkehr und etwaige Flugbeschränkungen im U-Space.

„Wir übernahmen bei den CORUS-XUAM-Flugversuchen in Cochstedt im Detail die Bereitstellung eines U-Space-Dienstes, der sowohl in der Planungsphase als auch während des aktiven Fluges Routenkonflikte eines Flugtaxis erkennen und auflösen kann“, sagte Karolin Schweiger vom DLR-Institut für Flugführung. „Dadurch wird sichergestellt, dass das Flugtaxi auch während es in der Luft ist, sicher mit spontan aufkommenden und unvorhersehbaren Verkehrsteilnehmern wie Rettungshubschraubern interagieren kann.“

Urbane Szenarien im Flugversuch
Die DLR-Wissenschaftler stellten in Cochstedt zwei Szenarios nach. Das eine simulierte eine Verbindung zwischen der Innenstadt von Frankfurt und dem Rhein-Main-Großflughafen. Das zweite Szenario bildete eine Drohnenflug-Verbindung zwischen dem London City Airport und London-Heathrow nach. Für beide Szenarien hatten die Experten Positionen festgelegt, die verschiedene Vertiports darstellen sollten. Anmeldung, Freigabe, aber auch Planung der einzelnen Flugrouten erfolgten über den digitalen Verbunds des U-Space-Dienstes. Teil der Flugversuche waren auch Ausweichszenarien, etwa für den Fall, dass ein Rettungshubschrauber den U-Space durchfliegen oder dort landen muss.
Kurskorrekturen

Den Part des Rettungshubschraubers übernahm dabei ein echter Hubschrauber des ADAC. In den einzelnen Szenarien testeten die Wissenschaftler dann unterschiedliche Reaktionsmöglichkeiten. Im „Frankfurt“-Szenario musste die Volocopter-Drohne dem Hubschrauber durch automatische Kurskorrektoren ausweichen. Über dem virtuellen London verfolgten die Forschungsteams einen anderen Ansatz. Dieses Mal ließen sie die Drohne langsamer fliegen, um Abstand zum normalen Luftverkehr zu halten oder wiederum einem Hubschrauber auszuweichen. Eine geringere Fluggeschwindigkeit hilft auch, wenn es darum geht, Verzögerungen am Ziel aufzufangen.
Europäische U-Spaces

Die Versuche am Forschungsflughafen Cochstedt sind Teil einer ganzen Reihe von ähnlichen Versuchen in ganz Europa. In Deutschland gab es bereits andere Großversuche mit einem U-Space. Ein Beispiel ist ein Großversuch über dem Hamburger Hafen. Zwischen Mai 2021 und November 2021 führten die DFS und Droniq zusammen mit Partnern aus Hamburg ein U-Space-Reallabor durch. Beteiligt waren etwa die Hamburg Port Authority, Hamburg Aviation und die städtische Wirtschaftsbehörde. Ähnlich wie in Cochstedt sollten die für einen U-Space wichtigen Dienste unter realen Bedingungen erprobt werden. Über einem 30 Quadratkilometer großen Abschnitt des Hamburger Hafen verkehrten also erstmals Drohnen entsprechend den Anforderungen der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA. Die Ergebnisse fließen dann in die Ausgestaltung realer U-Spaces über unseren Städten ein. Quelle: ‚innovationorigins.com‚.

Ex-Airbus-Manager will Lilium auf Kurs bringen

Seit August führt Klaus Roewe das vor sieben Jahren gegründete Unternehmen. Kurz nach Amtsantritt kann er einen Erfolg vermelden. Der Jet hat einen längeren Flug absolviert. Klaus Roewe legt die Messelatte hoch. „Ich bin überzeugt, dass der Lilium-Jet das beste Flugzeug in seiner Klasse sein wird“, schreibt der neue Chef des Flugtaxi-Start-ups in einem aktuellen Brief an die Aktionäre. Seit Anfang August führt der frühere Airbus-Manager das vor sieben Jahren gegründete Unternehmen Lilium. Zwar wird offiziell noch Mitgründer Daniel Wiegand als CEO genannt – erst müssen die Aktionäre im Oktober der Berufung Roewes zustimmen. Doch das gilt als Formalie, der Ingenieur hat bereits das Ruder übernommen. Wiegand ist im Topmanagement fortan der Entwicklungschef.

Deshalb ist es Roewe, der die Anteilseigner in dem Aktionärsbrief begrüßt. Und der eine gute Nachricht mitbringt. Der Lilium-Jet hat erstmals einen längeren Flug absolviert, mitsamt allen Flugphasen. Ein Video zeigt, wie der Jet abhebt, in den Gleitflug übergeht, dabei eine Geschwindigkeit (Groundspeed) von fast 200 Stundenkilometern erreicht, dann in den Sinkflug übergeht und schließlich senkrecht auf der Landebahn aufsetzt. Auch wenn es nur der Demonstrator ohne Passagiere an Bord war, der da geflogen ist – für Lilium ist es ein wichtiger Schritt. Quelle: ‚Handelsblatt‚. Video: ‚Die Welt/Youtube‚.

„Kitty Hawk“ stellt Betrieb ein

Gut zehn Jahre nach der Gründung hat es mit Larry Pages Flugtaxi-Startup ein Ende. Ein Kind des Unternehmens wird aber weiter leben. Das 2010 von Google-Gründer Larry Page gegründete Flugtaxi-Startup Kitty Hawk stellt seinen Betrieb ein. Das geht aus einer kurzen Mitteilung des Unternehmens auf Twitter hervor. Eine Begründung für den Schritt gibt es nicht, es gibt auch noch keine Einzelheiten dazu, was als nächstes passieren soll.

Die Kitty Hawk Corporation ging aus aus dem Unternehmen Zee Aero hervor, das 2010 vom deutschen Unternehmer Sebastian Thrun gegründet worden war, der vormals Mitglied im Google-Vorstand und dort unter anderem für die Forschungsabteilung Google X zuständig war. Page hatte Thrun und den Stanford-Professor Ilan Kroo für Kitty Hawk angeworben, um ein elektrisches Flugzeug zu entwickeln, das vertikal starten und landen kann (eVTOL).

Wisk nicht betroffen
2014 konnte Zee Aero ein erstes Demonstrationsflugzeuge vorzeigen, 2015 folgte mit dem „Flyer“ ein ultraleichtes elektrisches Flugzeug, das über Wasser fliegen sollte. Diese Entwicklung wurde 2020 aufgegeben. Ein weiteres Projekt war mit dem Heavyside ein Flugzeug mit Kipprotoren, 2018 folgte das Lufttaxi Cora. Dieses wird in dem 2019 von Kitty Hawk und Boeing gegründeten Joint Venture Wisk weiterentwickelt. Dieses Gemeinschaftsunternehmen sei von Kitty Hawks Ende nicht betroffen, schreibt es auf Twitter.

2019 stellte Kitty Hawk den einsitzigen Heaviside H2 vor. Die flog in Versuchen gut 160 km mit einer maximalen Geschwindigkeit von 290 km/h. Dabei soll das Fluggerät leiser als ein Hubschrauber gewesen sein. Auf dieser Basis sollten Flugtaxis entstehen, die ferngesteuert werden und kleiner, leichter und leiser als andere eVTOL-Lufttaxis sein sollten. Zuletzt arbeitete Kitty Hawk mit der US Air Force zusammen, um die Technik für autonome Flugzeuge zu entwickeln. Cora ist ein elektrischer Flieger für zwei Personen, der senkrecht starten und dann wie ein Flugzeug fliegen kann, also keine Start- und Landebahn benötigt. Boeing hatte dieses Jahr für das Projekt 450 Millionen US-Dollar bereitgestellt. Quelle: ‚Heise.de‚.

Kommt das Google-Flugtaxi?

Google-Chef Larry Page und der Flugzeugbauer Boeing wollen das Lufttaxi-Start-up Wisk Aero zum fliegen bringen. Bald soll die Produktion starten – dank einer kräftigen Finanzspritze. Der US-Flugzeugbauer Boeing steckt tief in den roten Zahlen. Vor allem Probleme beim Modell Dreamliner bescherten ihm im letzten Jahr Verluste von umgerechnet rund vier Milliarden Franken. Trotzdem steckt der Luftfahrt-Riese nun rund 420 Millionen Franken in ein Lufttaxi-Start-up. Kleine Flugtaxis als Alternative zu Boeings Riesen-Jumbos?

Die Summe fliesst in das US-Unternehmen Wisk Aero. Nie gehört? Dahinter stecken zwei kluge Köpfe des Tech-Business. Das Lufttaxi-Start-up ist ein Joint Venture von Google-Mitgründer Larry Page (49) und des Flugzeugentwicklers Kitty Hawk. Hinter letzterem steckt mit dem Deutschen Sebastian Thrun (55) einer der Vordenker der autonomen Mobilität. Im Jahr 2005 gewann er mit einem autonomen VW Touareg die DARPA Challenge, den von der Forschungseinrichtung des US-Militärs ausgetragenen Wettbewerb für autonome Fahrzeuge. Zwei Jahre später wurde er mit seinem Team Zweiter.

Tech-Pioniere vereinen Kräfte
Nachdem das autonome Fahren in der Autoindustrie derzeit zur Serienreife entwickelt wird, suchen die beiden Pioniere Page und Thrun eine neue Spielwiese: den Luftraum. Wisk Aero hat seit der Gründung 2019 ein sogenanntes eVTOL-Flugzeug entwickelt. Die Abkürzung steht für «electric Vertical Take-Off and Landing aircraft», also einen Senkrechtstarter, der einmal autonom für Lufttaxi-Services genutzt werden soll. Möglicherweise auch unter dem Google-Label?

Der Flieger bietet zwei Sitze, schafft mit seinem Elektroantrieb 40 Kilometer Reichweite und bis zu 160 km/h, ist also nur für lokale Strecken geeignet. Und damit sicher keine Konkurrenz für Boeing. Aber möglicherweise eine sinnvolle Ergänzung im Luftfahrtsystem als schneller Flughafen-Zubringer in Megacities, in denen er einfach über den Stau hinwegfliegen kann. Zur Sicherheit lässt sich das Flugzeug vom Boden fernsteuern und kann im Notfall per Fallschirm landen.

Zulassung noch unklar
Mit der Finanzspritze von Boeing soll nun eine Produktion für den Wisk-Flieger aufgebaut werden. Das Start-up forscht allerdings längst nicht als einziges an Lufttaxis. Auch die deutschen Unternehmen Volocopter und Lilium peilen derzeit die Fertigung erster Serienflugzeuge an – letztere allerdings noch ohne die Möglichkeit zum autonomen Betrieb. Noch ist aber unklar, wann und unter welchen Bedingungen solche Flugzeuge für den öffentlichen Betrieb zugelassen werden. Und: Ob solch ein Lufttaxi-Service überhaupt zum Geldverdienen taugt. Quelle: ‚Blick‚.

Stuttgart wird Flugtaxi-Standort

Der Flughafen Stuttgart soll schon ab 2024 ein ganz besonderer Knotenpunkt für Flugreisen werden. Mit dem Lilium Jet könnte es per Flugtaxi losgehen. Wer von Stuttgart nach München reisen will, hat mehrere Möglichkeiten: Zug, Auto, Flugzeug. An Taxi denkt bei dieser Strecke aber wohl niemand. Viel zu teuer wäre eine solche Reise. In Zukunft soll sich das allerdings ändern. Denn der Flughafen Stuttgart wird zu einem Knotenpunkt für Flugtaxis. Schon ab 2024 soll der sogenannte Lilium Jet nach München und Nürnberg abheben können. Das haben das Münchner Luftfahrtunternehmen Lilium und der Flughafen Stuttgart bekannt gegeben. Aktuell haben Reisende zwar bereits die Möglichkeit, mit dem Flugzeug von Stuttgart nach München zu reisen. Doch das ist alles andere als umweltfreundlich. Die Bahn ist in Sachen CO2-Fußabdruck da schon die bessere Wahl. Auch zeitlich kann sie mit dem Flugzeug auf der genannten Strecke durchaus mithalten. Denn die Flughäfen München und Stuttgart liegen beide außerhalb der Stadt. Zusätzliche Reisezeit mit dem öffentlichen Nahverkehr oder per Auto ist da obligatorisch. Wartezeit an Check-In und Gate noch nicht einberechnet.

Bald Flugtaxi-Standort
Mit dem Auto wäre die Strecke zwar ebenfalls in ähnlicher Zeit zu überwinden – und die Kosten unterscheiden sich je nach Ticket bei allen drei Verkehrsmitteln nicht unbedingt immens. Doch gerade für Pendler, die die längere Reisezeit fürs Arbeiten nutzen wollen, ist das keine Alternative. Die Lösung könnte künftig am Flughafen Stuttgart warten, der auch in einem anderen Punkt weit vorn liegt. Sechs Passagiere und ein Pilot finden im Lilium Jet Platz. Gemeinsam könnte man mit dem Flugtaxi mit einer geplanten Reichweite von 250 Kilometern wohl in unter einer Stunde in München sein. 280 km/h soll der Lilium Jet schaffen können. Lilium habe daher das Potential, Marktführer für Passagier- und auch Frachttransporte zu werden, heißt es in der Mitteilung.

Flughafen Stuttgart: Flugtaxi von Lilium soll bezahlbar und umweltfreundlich sein
„Wir wollen, dass die Menschen in unserer Region bestmöglich zu ihren nahen und fernen Zielen gelangen und eine breite Verkehrsmittelwahl haben“, erklärte Dr. Arina Freitag, Geschäftsführerin der Flughafen Stuttgart GmbH. Der Flughafen Stuttgart werde daher zu einer „einmaligen Drehscheibe für nachhaltige und innovative Mobilitätsformen“. Auch die Weiterfahrt von Stuttgart aus mit dem ÖPNV soll nachhaltiger und vor allem kostenfrei werden. Quelle: ‚Echo24.de‚.

Airbus-Flugtaxi soll Arbeitsplätze nach Donauwörth bringen

Ohne Pilot und elektrisch angetrieben: Airbus stellt neue Entwürfe für das Flugtaxi vor – das künftig mit Tempo 120 in Asiens Megacitys unterwegs sein könnte. Welche Rolle das Flugtaxi für den Standort in Donauwörth spielt. Die nächste Generation des Flugtaxis von Airbus wird maßgeblich von Airbus Helicopters am Standort Donauwörth entwickelt. Das teilte der Konzern mit, nachdem er im französischen Toulouse diese Woche ein digitales Modell des neuen Flugtaxis erstmals der Öffentlichkeit präsentiert hatte. Flugtaxis sollen in Zukunft autonom, also ohne Pilot, und elektrisch angetrieben fliegen.

Das neue Flugtaxi hat Flügel
Die auffälligste Veränderung: Das neue Flugtaxi hat Flügel bekommen. Bisher ähnelte der mehrere Meter große Demonstrator, so die Bezeichnung für die Vorstufe eines Prototyps, den kleinen Drohnen, die mittlerweile viele als Spielzeug oder zum Filmen daheim haben. Jetzt verteilen sich acht Propeller auf zwei Flügel und das Heck. Damit kann das Flugtaxi senkrecht starten und landen und nutzt im Vorwärtsflug den Auftrieb der Flügel.

Mit 120 km/h rund 80 Kilometer weit
Der neue „CityAirbus“ soll eine Reichweite von 80 Kilometern haben und 120 Kilometer pro Stunde schnell sein, teilt Airbus mit. Schafft es der Prototyp einmal in die Serienproduktion, könnten das gute Nachrichten für den Industriestandort Donauwörth sein. Laut einem Airbus-Sprecher wird Donauwörth eine zentrale Rolle bei der Serienfertigung spielen. Die Auswirkungen auf die Beschäftigung sei natürlich positiv.

Flugtaxi bringt Arbeitsplätze nach Donauwörth und München
Bereits jetzt entstünden in Donauwörth und München neue Arbeitsplätze in der Entwicklung. „Wir stellen ein“, sagte der Sprecher. Eine Größenordnung nannte er jedoch nicht, auch nicht, wie viele Airbus-Mitarbeiter zurzeit schon an der Entwicklung des Flugtaxis arbeiten. Insgesamt steckt Airbus nach eigenen Angaben einen „signifikanten dreistelligen Millionenbetrag“ in das autonome, elektrische Fliegen.

Steht die Zukunft der Flugtaxis bevor?
Dass dem „City-Airbus“ noch Flügel wachsen, hatte sich schon im Sommer angedeutet. Damals sagte Jörg Peter Müller, Geschäftsführer der eigens für die Flugtaxi-Entwicklung gegründeten Airbus Urban Mobility GmbH dem BR: „Natürlich werden zukünftige Fluggeräte anders aussehen, das hier ist ein Demonstrator, der war dazu da, entsprechende Daten zu sammeln. Die Zukunft wird natürlich ein bisschen anders aussehen und das wird dann die nächste Generation „CityAirbus“ werden.“ In den USA hatte Airbus bereits das autonome Fliegen mit Flügeln erforscht.

Forschung bestätigt Flugtaxi-Trend
Auch Luftfahrtexperten wie Florian Holzapfel von der Technischen Universität München prophezeiten bereits, dass der Trend hin zu Flugtaxis mit Flügeln geht. Holzapfel sagte im Gespräch mit dem BR, dass andere Unternehmen im Bereich der neuen Flugmobilität aber extrem viel weiter seien als Airbus. Der Experte nennt dabei zum Beispiel das Start-Up „Volocopter“ aus Baden-Württemberg. Airbus verweist immer wieder darauf, dass Konkurrenten ihre Prototypen oft in kleinerem Maßstab bauten, bei Airbus sei der „CityAirbus“ aber von Anfang an in Originalgröße von mehreren Metern gebaut und geflogen worden.

Flugtaxi für asiatische Megastädte
Airbus sieht den Einsatz von Flugtaxis vor allem in großen Metropolen zum Beispiel in Asien. Geplant sind Linienflüge etwa aus einem Stadtzentrum hinaus zu einem internationalen Flughafen. Anfangs werde noch ein Pilot sicherheitshalber mit an Bord sein. Die Kosten pro Person sollen vergleichbar sein mit einer Taxi-Fahrt auf derselben Strecke. Quelle: ‚Bayerischer Rundfunk‚.

Lilium an der Nasdaq

Der kommerzielle Erstflug der Lilium-Flugtaxis soll 2024 stattfinden. Zeitplan und Technologie sind ambitioniert – und nicht mehr alle Investoren ziehen mit. Passend zum Börsengang hat Lilium-Vorstandschef Daniel Wiegand noch einmal auf die große Vision hingewiesen: 2015 habe sich das Flugtaxi-Unternehmen daran gemacht, „ein Produkt zu entwickeln und ein Team aufzubauen, das die Art und Weise, wie sich die Welt bewegt, radikal verändern soll. Sechs Jahre und fünf Generationen von Technologie-Demonstrationsflugzeugen später sind wir diesem Ziel näher als zuvor.“

Seit diesem Mittwoch wird die Lilium-Aktie an der amerikanischen Technologie-Börse Nasdaq gehandelt, nachdem das Unternehmen mit dem bereits dort notierten Akquisitionszweckunternehmen Qell fusioniert hat. Diese Zweckgesellschaften sind Mantelgesellschaften, die zunächst über einen Börsengang Kapital einsammeln, das sie anschließend für die Übernahme eines vorher nicht fest bestimmten Unternehmens nutzen. 584 Millionen US-Dollar Bruttoerlös bringt die Transaktion, deutlich weniger als die erhofften rund 800 Millionen Dollar. Es ist weniger Geld geworden, weil zwei Drittel der Qell-Aktionäre von ihrem Recht Gebrauch gemacht haben, sich vorher auszahlen zu lassen.

Die Zurückhaltung ist keine Überraschung und spricht nicht unbedingt für Skepsis der Investoren gegenüber Lilium. Vielmehr hat der Boom der Zweckgesellschaften in den USA zuletzt merklich nachgelassen, viele Analysten halten die Firmen für überbewertet. Lilium ist in der Branche kein Einzelfall: Der Konkurrent Joby Aviation wollte durch eine ganz ähnliche Transaktion 1,6 Milliarden Dollar erlösen, kam aber nur auf rund eine Milliarde. Archer kommt auf knapp 860 Millionen, eingeplant waren 1,1 Milliarden. Auch bei Archer und Joby stiegen viele der Anleger aus. Der Börsengang der britischen Vertical Aerospace steht im Herbst an.

Alle vier wollen unterschiedlich konzipierte elektrische Flugtaxis auf den Markt bringen. Der Lilium-Jet ist mit sieben Sitzen der größte und soll mit rund 250 Kilometern Reichweite auch am weitesten fliegen können. Der kommerzielle Erstflug soll 2024 stattfinden. Lilium will die ersten Strecken in Deutschland und Florida anbieten. Sowohl der Zeitplan als auch die Technologie gelten als sehr ambitioniert. Luftfahrtbehörden müssen vor der Zulassung überzeugt werden, dass die Fluggeräte sicher sind. Eine Studie von Porsche Consulting verwies jüngst darauf, dass die soziale Akzeptanz in der Bevölkerung eine der großen Schwierigkeiten sein wird. Der Studie zufolge müssen Investoren in dem Sektor einen extrem langen Atem haben, bis sich ihre Einlagen lohnen.

Mit dem Börsengang von Lilium formiert sich auch der neue Verwaltungsrat. Das Gremium wird vom früheren Airbus-Chef Tom Enders geleitet. Unter anderem gehört ihm auch David Neeleman an, der unter anderem Azul, Jet Blue Airways und Breeze Airways gegründet hat, sowie der ehemalige Airbus-Vorstand und ILFC-Chef Henri Courpron. „Es wird kein einfacher Weg werden“, sagt Enders. „Aber wir haben die Technologie, das Team und die Ressourcen, die uns die Zuversicht geben, dass Lilium es schaffen wird.“ Zum Börsenschluss lag die Aktie von Lilium in New York 1,1 Prozent im Minus bei 9,31 Dollar. Quelle: ‚Süddeutsche Zeitung‚.

Das plant Geely mit Volocopter

Der chinesische Automobilhersteller Geely ist seit 2019 an dem badischen Flugtaxi-Unternehmen Volocopter beteiligt. Nun verriet das chinesische Unternehmen, welche Pläne hinter der Investition in das deutsche Startup stecken.

Fliegende Autos ab 2024
Der chinesische Automobilhersteller Zhejiang Geely Holding Group (Geely) will in rund drei Jahren mit seiner Luftfahrtsparte in Zusammenarbeit mit Volocopter ein fliegendes Auto auf den chinesischen Markt bringen. Im ersten Schritt sollen hierfür die von Volocopter initiierten Flugtaxis auf dem deutschen Markt zugelassen werden. Die entsprechende Zertifizierung wurde laut „Investmentplattformchina“ bereits bei der European Aviation Safety Agency (EASA) beantragt. Demnach erleichtert diese Zulassung in Deutschland bzw. in Europa aufgrund bestehender bilateraler Abkommen die Genehmigung des Einsatzes im chinesischen Luftraum für Geely.

Da die Forschung und Entwicklung des Modells fast fertiggestellt sei, soll bereits in drei Jahren mit einer Markteinführung zu rechnen sein, so Jing Chao gegenüber „The Paper“ unter Berufung auf „Investmentplattformchina“: „Daher sind wir zuversichtlich, dass es fliegende Autos in China etwa ab dem Jahr 2024 geben wird“. Zielgruppe sollen neben Geschäftsleuten auch Eventveranstalter, Tourismusanbieter und der Massenmarkt sein, sofern sich die Flugtaxis als normale Verkehrsmittel durchsetzen können. Quelle: ‚Finanzen.net‚.

Volocopter übernimmt DG Flugzeugbau

DG Flugzeugbau GmbH teilt die Geschäftsbereiche neu auf, wendet sich der Zukunft der Mobilität zu und spezialisiert sich weiter im Bereich Segelflug. Holger Back, CEO, und Sebastian Tschorn, Produktionsleiter, der DG Flugzeugbau GmbH werden auch in Zukunft bei DG Flugzeugbau GmbH und DG Aviation GmbH im Führungsteam vertreten sein und die Geschäfte gemeinsam mit Volocopter fortführen. Volocopter übernimmt so die Zertifizierung als Herstellungsbetrieb. Karl-Friedrich Weber, bisheriger Eigentümer von DG Flugzeugbau, tritt seine Anteile ab und läutet damit einen Generationenwechsel ein, der die Marke auf die Zukunft vorbereitet.

Neuer Eigentümer der DG Flugzeugbau GmbH wird die Volocopter GmbH, die damit den für Ihre Produktion wichtigen Zugang zur Zertifizierung als Herstellungsbetrieb erhält. Das ist ein wichtiger Meilenstein für die Firma auf dem Weg Urban Air Mobility in die Städte dieser Welt zu bringen. Die DG Flugzeugbau GmbH mit ihrem Herstellungsbetrieb bleibt als eigenständige Firma bestehen und ist weiterhin für den Bau von Segelflugzeugen und Motorseglern zuständig. Holger Back bleibt dem Unternehmen im Führungsteam erhalten. DG Aviation GmbH, unter der Leitung von Holger Back und Sebastian Tschorn, betreut zukünftig als zertifizierter Instandhaltungs- und Entwicklungsbetrieb vor allem Segelflugzeuge und Motorsegler sowie ELA-1 Flugzeuge.

Die DG Aviation GmbH wird den Schwerpunkt auf folgende Geschäftsbereiche setzen:

  • Vertrieb und Auslieferung von Flugzeugen der Marken DG und LS
  • Markenübergreifender Service und Wartung für Segelflugzeuge, Motorsegler sowie für ELA-1 Flugzeuge
  • Musterbetreuung aller Flugzeuge der Marken DG und LS
  • Entwicklungs- und Sonderprojekte im Bereich Aviation

Für die bisherigen Kunden von DG-Flugzeugbau ergeben sich aus der neuen Aufteilung heraus keine Veränderungen. Alle Ansprechpartner und Produktionsmitarbeiter werden in Ihrer gewohnten Position bleiben.

„Auf Bestellungen und Betreuungsverträge haben die Änderungen keinerlei Auswirkungen. DG Aviation übernimmt unverändert und wird sich in den Bereichen Entwicklung sowie Service und Wartung weiter spezialisieren. Wir möchten unser traditionelles Geschäft weiter ausweiten und die bestmögliche Lösung im Bereich Luftfahrt für unsere Kunden bieten.“ so Sebastian Tschorn.

Die Änderungen werden im Laufe des Spätsommers wirksam, sobald alle Genehmigungen seitens des LBA und der EASA vorliegen. Die neue Aufteilung ist sowohl für DG als auch für Volocopter eine Win-win-Situation. Volocopter kann parallel zur Produktion der Segelflugzeuge und Motorsegler den Bau des VoloCity vorantreiben. Von den geplanten Investitionen in den Standort profitieren beide Firmen gleicher Maßen.

Holger Back: „DG Flugzeugbau steht seit jeher für Innovation und Fortschritt. Besonders die letzten 10 Jahre waren geprägt durch eine rasche Entwicklung in der Zusammenarbeit mit Volocopter. Wir glauben an die Zukunft dieser neuen Fluggeräte und sind begeistert mit unserem Herstellungsbetrieb nun einen festen Anteil an dieser Revolution zu haben und dabei unser bestehendes Geschäft weiterzuführen.“ Quellen: ‚DG Flugzeugbau‚ und ‚Volocopter‚.

Elektro-Flugtaxi mit 600 km/h und 900 km Reichweite

Das US-Unternehmen Bye Aerospace hat ein achtsitziges Elektroflugzeug vorgestellt, das einst als Flugtaxi auch deutsche Städte miteinander verbinden könnte. Mit 600 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit und 900 Kilometern Reichweite soll es das erste vollelektrische Flugzeug sein, das „Leistung und Sicherheit eines Twin-Turboprop-Flugzeugs“ auch ohne CO2 bieten kann.

Die Leistungsdaten des eFlyer 800 stellen eine Flughöhe von knapp elf Kilometern, eine Reisegeschwindigkeit von 520 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 600 km/h in Aussicht. Die Reichweite des Elektro-Flugtaxis soll bis zu 500 nautische Meilen betragen – umgerechnet 926 Kilometer. Außerdem soll es eine Akku-Reserve geben, die eine zusätzliche Flugzeit von 45 Minuten ermöglicht.

Das Flugzeug soll Platz für sechs oder sieben Fluggäste und ein oder zwei Piloten bieten. Zu den Sicherheitsmerkmalen gehören zwei an den Flügeln montierte Elektromotoren mit jeweils zwei redundanten Motorwicklungen, vier redundante Akkupacks und ein kompletter Set Fallschirme. Zu den weiteren geplanten Merkmalen gehören laut Hersteller ein automatisches Notlandungssystem, Geländevermeidung und Streckenführung für die automatische Notlandung sowie eine Option für zusätzliche Solarzellen und ein zusätzlicher Elektromotor für die Fortbewegung auf dem Boden.

Bye Aerospace verspricht sich viel von dem Flugtaxi: Der eFlyer 800 soll nur ein Fünftel der Betriebskosten herkömmlicher zweimotoriger Turboprops haben. „Der eFlyer 800 ist das erste Flugzeug mit vollelektrischer Antriebstechnologie, das die Leistung und Sicherheit eines Twin-Turboprop-Flugzeugs ohne CO2 und mit extrem niedrigen Betriebskosten erreicht“, sagte George E. Bye, CEO von Bye Aerospace. „Diese Art von bemerkenswerter Wirtschaftlichkeit und Leistung wird durch das elektrische Antriebssystem und die fortschrittliche Batteriezellentechnologie ermöglicht, die zu einer deutlich höheren Energiedichte führt.“

Der Antriebsstrang soll vom französischen Triebwerkbauer Safran kommen. Aktuell prüfen beide Unternehmen, welcher Antrieb sich am besten eignen würde. Die Lithium-Schwefel-Akkus für den Flieger sollen vom britischen Unternehmen Oxis Energy bereitgestellt werden.

Laut der Pressemitteilung haben Safran und Oxis bereits die Komponenten für die zwei- und viersitzigen Elektro-Flugzeuge eFlyer 2 und eFlyer 4 geliefert, die für den Flugunterricht und als Lufttaxi eingesetzt werden sollen. Bye Aerospace besitzt jedoch noch keine Zulassung der Luftaufsichtsbehörde Federal Aviation Association (FAA). Quelle: ‚eFahrer.com‚. Video.

Spezieller Flugplatz für Passagier- und Lieferdrohnen

Urban-Air Port bei Coventry
Flugtaxis sollen künftig eine wichtige Rolle im städtischen Verkehr spielen und zum Beispiel dabei helfen, Staus zu vermindern. Dabei fehlt es aktuell allerdings noch an Start- und Landeplätzen, die speziell für Passagier- oder auch Lieferdrohnen ausgelegt sind. Das soll sich jetzt ändern: Nahe dem britischen Coventry entsteht der laut den Machern weltweit erste Flugplatz nur für Lieferdrohnen und elektrisch betriebene Flugtaxis. Dahinter steckt das Unternehmen Urban-Air Port. Dessen Chef Ricky Sandhu erklärt: „Wir haben Flughäfen für Flugzeuge, wir haben Bahnhöfe für Züge, Straßen für Autos. Und nun brauchen wir auch für diese neue Art urbaner Luft-Mobilität eine ganz eigene Infrastruktur. Passagiere müssen in der Lage sein, mit der Infrastruktur zu interagieren: Ankunft, Flugbuchung, Nutzung der Lounge für Luft-Taxi-Passagiere. Wir brauchen also eine eigene Infrastruktur nur für diese Form der Mobilität.“

Flugtaxis aus Deutschland
Einmal in Betrieb, soll der Urban-Air Port Fluggeräte wie die des deutschen Herstellers Volocopter empfangen und den Verkehr abwickeln können. Und auch andere Drohnen-Hersteller stehen laut Sandhu bereits in den Startlöchern. Die britische Regierung fördert das Projekt mit umgerechnet rund 1,3 Millionen Euro, das entspricht etwa der Hälfte der Gesamtkosten. Im November sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Quelle: ‚Euronews‚.

United bestellt 200 Flugtaxis

Der Hersteller Archer soll die Fluggeräte herstellen und hat dafür eine Milliarde US-Dollar erhalten. Archer erhielt einen Auftrag der US-Luftfahrtgesellschaft für das erste kommerzielle Produkt des Startups. Eine zusätzliche Kaufoption besteht für weitere 100 Exemplare für 500 Millionen Dollar. 2024 soll das Flugzeug auf den Markt kommen und eine Reichweite von rund 100 Kilometern besitzen. Vier Passagiere finden darin Platz. Als Höchstgeschwindigkeit gibt der Hersteller etwa 240 Kilometer pro Stunde an. Beobachter gehen davon aus, die Luftfahrzeuge sollen den Transfer von Fluggästen zwischen Parkplätzen und Flughäfen bewerkstelligen. Denkbar sei auch der Passagiertransport zwischen nahe gelegenen Städten, etwa zwischen San Francisco und Palo Alto.

Stellantis hilft Archer beim Chassis
Die US-Fluglinie ist nicht das erste Unternehmen, dass dem Drohnenbauer Geld zur Verfügung stellt. Der Automobilkonzern Stellantis, jüngst aus der Fusion zwischen Fiat-Chrysler und der Peugeot-Gruppe entstanden, investiert ebenfalls. Zusätzlich unterstützt er die Konstruktion der eVTOL (electric Vertical Takeoff and Landing). Die Herstellung des Kohlefaserrumpfes der Miniflugzeuge steht dabei im Fokus. Archers erste Personenbeförderungsdrohne steuert noch ein Pilot, später sollen die Taxis autonom fliegen. An ähnlichen Vorhaben sind diverse Autohersteller (etwa Hyundai, Porsche, Rolls Royce) beteiligt.

Alternative zum Hubschrauber
Während sich Gutbetuchte bereits mit Helikoptern zu den Flughäfen fliegen lassen, liegt im Transfer mit Flugtaxis eine Alternative. Archer stellt in Aussicht, die Flüge seien sehr viel kostengünstiger. Die Kosten seien vergleichbar mit einer Uber-Fahrt. Der Vize-Chef spricht von drei Dollar pro Passagier-Meile. Außerdem besteht das Potenzial, die Flüge sicherer und leiser zu absolvieren. Die elektrischen Transportmittel erzeugen minimalen Lärm, sagen Befürworter der Technologie. Außerdem emittieren sie weniger Schadstoffe als Hubschrauber. United hofft mit dem Einsatz, die Co2-Bilanz zu verbessern.

Regulation verzögert Projekt
Zu den Herausforderungen der Konstruktion besteht ein weiteres Hindernis: die Genehmigung. Die US-Behörde FAA ist dafür zuständig, neue Flugzeugdesigns abzusegnen. Dem Vernehmen nach dauert das mehrere Jahre. Außerdem muss die Luftverkehrskontrolle umorganisiert werden, um das Flugtaxi-Aufkommen mit dem restlichen Luftverkehr zu koordinieren. Laut dem Vertrag zwischen Archer und United Airlines sind die rechtlichen Voraussetzungen Teil des vorläufigen Kaufvertrags. Quelle: ‚t3n.de‚.

Uber stößt Flugtaxi-Sparte ab

Mit der Entwicklung fliegender Taxis gibt Uber sein zweites Zukunftsprojekt innerhalb weniger Tage auf. Dem einst überaus aggressiv auftretenden Unternehmen macht die Corona-Pandemie zu schaffen. Uber hat nur einen Tag nach seinen Roboterautos auch sein Flugtaxi-Projekt abgestoßen. Die Sparte Uber Elevate wird vom Flugtechnik-Entwickler Joby übernommen, wie die Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch mitteilten. Uber wollte mit Elevate seine Plattform zur Fahrdienst-Vermittlung auf Flugtaxis übertragen. Dazu sollten Landeplattformen und sonstige Infrastruktur gehören. Aktuell entwickeln diverse Start-ups, aber auch Branchen-Schwergewichte wie Airbus elektrische Fluggeräte für wenige Passagiere, die in der Luft den Stadtverkehr umgehen sollen. Joby wollte ursprünglich seine Flugtaxis als einer der ersten Anbieter zum Jahr 2023 auf die Uber-Plattform bringen.

Die einst überaus aggressiv auftretende Firma aus San Francisco stößt damit auch ihr zweites kostspieliges Zukunftsprojekt mit unklaren Aussichten ab. Am Montagabend hatte Uber schon mitgeteilt, die hauseigene Einheit zur Entwicklung selbstfahrender Autos an das amerikanische Unternehmen Aurora zu verkaufen. Gleichzeitig erwirbt Uber für 400 Millionen Dollar einen Anteil von 26 Prozent an Aurora. Zudem soll der Vorstandsvorsitzende von Uber, Dara Khosrowshahi, in den Aurora-Aufsichtsrat einziehen. In dem kombinierten Unternehmen wollen Aurora und Uber künftig gemeinsam an der Technik für selbstfahrende Autos arbeiten. Quelle: ‚FAZ, Frankfurter Allgemeine Zeitung‚.

Bruchsal wird Volocopter-Basis

Am Flugplatz Bruchsal soll die Firma Volocopter die Möglichkeit erhalten, eigene Fluggeräte zu testen. Ein neuer Bebauungsplan ist von der Stadt auf den Weg gebracht worden, damit sich das Unternehmen Volocopter weiter entwickeln kann. Andere Nutzer des Flugplatzes haben ebenfalls Vorteile. Roland Foos brachte es auf den Punkt: „Es handelt sich ganz klar um Wirtschaftsförderung.“ Der Standort Bruchsal für ein innovatives Unternehmen mit 200 Mitarbeiter werde gestärkt, meinte der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler. Alle anderen Mitglieder des Gemeinderats sahen es als ebenso sinnvoll an, einen neuen Bebauungsplan für den Flugplatz Bruchsal aufzustellen. Damit will die Stadt dem Unternehmen Volocopter gute örtliche Startbedingungen für seine elektronischen Flugtaxis schaffen.

Die sind bereits erfolgreich getestet und ihnen wird eine große Zukunft vorausgesagt. Es gab bereits viele Starts, selbst in Bruchsal. Für die ständigen Fluggenehmigungen sind Fachbehörden zuständig. Bruchsal kann ergänzend den Boden bereiten, damit den Flugtaxis die passende Infrastruktur mitgegeben wird. Dazu zählen Flächen für An- und Abflug und ein Test-Areal. Der Name Volocopter selbst ist im Bebauungsplan nicht genannt, aber die Beschreibung der wirtschaftlichen Aktivitäten machen den Hintergrund deutlich. Und die Gemeinderäte konnten auch kein Geheimnis mehr daraus machen. Quelle: ‚Badische Neueste Nachrichten‚.

Volocopter testet auf Flugplatz Lahr

In drei Jahren soll der Betrieb der Flugtaxis aufgenommen werden. Diese werden derzeit auf dem Lahrer Flugplatzgelände getestet und weiterentwickelt. In zwei bis drei Jahren soll der kommerzielle Start der Volocopter sein, die von einem Bruchsaler Unternehmen auf dem Lahrer Flugplatz entwickelt und getestet werden. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß, Oberbürgermeister Markus Ibert sowie IGZ-Geschäftsführer Daniel Halter besuchten das Unternehmen. „Volocopter möchte der führende Urban-Air-Mobilitätsdienstleister sein“, wird das Unternehmen in dem Pressebericht zitiert, „das bedeutet, dass wir Städte dabei unterstützen, ihre Mobilitätskonzepte durch Flugtaxis nachhaltig zu transformieren. Der Volocopter spart Zeit, ist extrem sicher, emissionsfrei und leise.“

Der Standort Lahr sei dabei eine ideale Erweiterung zum bestehenden Testfeld in Bruchsal. Es gebe ausreichend Platz und die Möglichkeit, insbesondere sogenannte Performancetests auszuführen. Dabei werden längere Strecken und höhere Geschwindigkeiten getestet. Diese Tests sind laut Pressebericht wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Zertifizierung des Flugtaxis durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA). „Die Entscheidung der Landesregierung, ein Testfeld am Flughafen Lahr einzurichten, werte ich als wichtiges Signal für die Zukunftsfähigkeit unseres Standortes, das sich nun bestätigt“, wird Oberbürgermeister Ibert in dem Pressebericht zitiert, „es ist eine Chance, technologisch innovative Unternehmen auf unsere Region aufmerksam zu machen.“ Und der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß formuliert die Vision, eines Clusters mehrerer sich gegenseitig befruchtender Unternehmen zum Thema Urban Mobility auf dem Lahrer Flughafenareal. In drei Jahren will Volocopter kommerziell an den Markt gehen. Ein weiterer Schwerpunkt sind Weiterentwicklungen und Konzepte, die langfristig das autonome Fliegen ermöglichen sollen. Quelle: ‚Badische Zeitung‚.

DB Schenker steigt bei Volocopter ein

Der Logistikriese investiert in den Flugtaxi-Hersteller Volocopter. Das gaben die beiden Unternehmen am Freitag bekannt. Volocopter entwickelt autonom fliegende, elektrische Ultraleicht-Fluggeräte – für menschliche Passagiere und für Fracht. Mit der DB-Schenker-Investition soll unter anderem die zweite Generation der Lastdrohne Volodrone zur Marktreife geführt werden. Die hatte das Bruchsaler Unternehmen im Oktober präsentiert, sie befindet sich noch in der Testphase. Mit wie viel Geld sich Bahn-Logistiktochter Schenker beteiligt, wurde nicht mitgeteilt. An der aktuellen Finanzierungsrunde nahmen noch weitere Investoren teil. Insgesamt hat Volocopter bislang 122 Millionen Euro von verschiedenen Geldgebern eingesammelt. Mit der Integration der Volodrone in unsere zukünftigen Lieferketten können wir den Wunsch unserer Kunden nach schneller, emissionsneutraler Auslieferung auch an schlecht erreichbaren Orten bedienen“, sagte Jochen Thewes, Vorstandsvorsitzender von DB Schenker. Quelle: ‚Stuttgarter Zeitung‘.

Lilium-Prototyp verbrannt

Lilium hat eines seiner zwei Flugtaxi-Prototypen verloren. Bei einem Brand am Donnerstagnachmittag sei der erste Prototyp, den das deutsche Startup hergestellt hatte, in einer Werkshalle in Brand geraten, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Dabei sei er stark beschädigt worden. Der Flieger sei turnusgemäß gewartet worden, als unvermittelt darin ein Feuer ausbrach. Die Werkfeuerwehr des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen, auf dem das Lilium-Werk steht, habe den Brand gelöscht, heißt es in dem Bericht, es sei niemand verletzt worden. Zur Brandursache und welche Bauteile beschädigt wurden, sei nicht bekannt geworden. Das zweite, weiterentwickelte Modell sei nicht beschädigt worden, mit ihm solle die Testreihe fortgesetzt werden, sobald die Brandursache geklärt sei. Das Flugzeug mit 36 elektrischen Jetmotoren in den Tragflächen soll mit 300 km/h eine Stunde lang fliegen können. Die Reichweite des Lilium beziffern die Macher auf 300 km. Quelle: ‚heise.de/newsticker‚.

Toyota investiert USD 400 Mio in Flugtaxis

Joby Aviation und Toyota Ventures kündigen eine Investition in die Entwicklung von Flugtaxis an. Sie umfasst einen Gesamtbetrag von mehr als USD 720 Mio. Joby Aviation wurde 2009 von JoeBen Bevirt gegründet, einem Multi-Contractor-Ingenieur aus Stanford, der ein erstes Vermögen mit Roboterinstrumenten für pharmazeutische Laboratorien verdiente. Er entwickelte zunächst ein erstes zweisitziges Fahrzeug (den S2), von dem es aber nur digitale Bilder zu sehen gab, anders als vom diese Woche präsentierten S4, der als 4sitiges Flugzeug plus Pilot existiert. Die angekündigten Leistungen sind ehrgeizig: Geschwindigkeit 200 mph, Reichweite 150 Meilen. Das Sicherheitsniveau wird nicht bekannt gegeben, aber die EASA setzt die Messlatte für die Betriebssicherheit von Stadtflugtaxis auf das Niveau von klassischen Flugzeugen – das bisher kein Batterie- und Flugtaxi-Hersteller erreicht. Quelle: ‚Aerobuzz.fr‚.

eFlieger für alle

Der ehemalige Google-Manager Sebastian Thrun will Lufttaxis entwickeln, mit denen jeder bald zur Arbeit fliegen kann, anstatt zu fahren. Vor zehn Jahren wurde der schwäbische Professor von Google mit dem Roboterauto-Projekt des Unternehmens beauftragt. Er leitet heute die Firma Kitty Hawk und entwickelt elektrische Flugtaxis. Laut Thrun werden die fliegenden Lufttaxis in den nächsten 10 bis 15 Jahren ihren Betrieb aufnehmen können. Sein Unternehmen arbeitet daran, die Flugtaxis sicher zu machen und die Fertigung in den Griff zu bekommen. „Wir sind überhaupt noch nicht auf der Sicherheitsstufe, auf der wir sein müssen”, bestätigt der Erfinder auf einer Veranstaltung von Burda Media. Die Flugtaxis müssen den rigorosen Anforderungen der Luftfahrtbehörden entsprechen. Dafür wird das neueste Modell, die Heaviside, mit acht Motoren ausgerüstet. Selbst wenn ein Motor komplett ausfällt, stellt das kein Problem für den Flugverkehr dar. Die Lufttaxis werden außerdem mit Fallschirmen ausgerüstet, die in Höhen ab 30 Meter eingesetzt werden können. Die Flugtaxis sollen von Anfang als autonome Fahrzeuge entwickelt werden, weil dies in der Luft leichter umzusetzen ist als auf der Straße. Kitty Hawk will von Anfang an den Flugtaxi-Betrieb selber ausüben, weil es laut Thrun keinen gibt, der den Service für das Unternehmen übernehmen könnte. Laut Thrun haben die autonomen Flugtaxis einen wichtigen Vorteil: Sie entlasten den Verkehr auf dem Boden und können die gewünschte Strecke schneller zurücklegen. Die Technologie hat aber auch Nachteile. Sollten die Temperaturen unter die Frostgrenze fallen, können die Flugtaxis wegen möglicher Eisbildung nicht mehr fliegen. Aus diesem Grund sollen die autonomen Taxis laut dem Professor auch nicht in Wolken oder im Nebel fliegen. Im Moment arbeitet das Unternehmen noch an dem Preis der Flugtaxis. Sie können aktuell noch bis zu 2 Millionen USD kosten, mit einer Produktion in größerem Maßstab sollen die Preise jedoch fallen. Quelle: ‚focus.de‚. Video (Kitty Hawk-Firmen-Website).

Zum Abheben

Flugtaxis, Drohnen, vernetzte Mobilität – das Netzwerk für Urban Air Mobility (UAM) hat seit seiner Gründung im Jahr 2018 schon zwölf Millionen Euro an Fördergeldern gesammelt. Die Daimler-Tochter Volocopter hat in Singapur erfolgreich einen bemannten Testflug durchgeführt. Werden die Lufttaxis und Transportdrohnen, die künftig elektrisch-emissionsfrei weltweit über die Dächer der Metropolen wie Singapur oder Paris schweben? Das Londoner Unternehmen Skyports, in Partnerschaft mit der Daimler-Tochter Volocopter, hat bei dem UAM-Netzwerktreffen die passende Infrastruktur vorgestellt: einen Vertiport für Flugtaxis, wie er nach Singapur auch auf dem Ingolstädter Hauptbahnhof entstehen könnte. Im Rahmen der UAM-Initiative soll ab 2020 untersucht werden, welche Standorte für solche Landeplätze geeignet sind. Ein kompliziertes Vorhaben, wie Skyports-Infrastruktur-Manager Damian Kysely erläuterte. „Die Zertifizierung ist sehr schwierig und wird gerade von der EASA entwickelt.“ Der smarte Jungmanager, beseelt von Pioniergeist, erklärte, es brauche eine Vorlaufzeit von zwei bis drei Jahren, um einen Vertiport zu bauen. „Ingolstadt kann unser erster Markt werden“, sagte er. Quelle: ‚Donaukurier.de‚.

Die Zukunft der Luftfahrt

Am 26. November hielt Zukunftsforscher Morell Westermann im Audi-eTron-Experience-Center in Zürich einen fesselnden Vortrag zum Thema ‚Zukunft der Luftfahrt‘. Morell ist selber Segelflieger und präsentierte mit ansteckendem Optimismus mehrere spannende Visionen über zukünftige luftige Fortbewegungs-Möglichkeiten. Eine davon ist, dass neue Antriebsarten die Form künftiger Flugobjekte völlig verändert. Damit stehen wir vor ganz neuen Möglichkeiten, wurde doch in der bisherigen Geschichte der Fliegerei die Form des Flugzeuges um den Antrieb herum gebaut.

Neue Antriebsformen eröffnen neue (Transport-) Möglichkeiten. Flugobjekte entwickeln sich von aerodynamischen Hightech-Lösungen hin zu Multikopter-Objekten, bei denen man z.B. die Flugrichtung kaum mehr erkennt, da sie sich ‘schwebend’ fortbewegen. Diese Flugobjekte werden heute zwar im Miniformat, aber dafür gleich millionenfach als Kameradrohnen von erstaunlicher Qualität und mit verblüffenden Funktionen überall auf der Welt gekauft. Sie sind elektrisch angetrieben. Sie haben für ihren Einsatzzweck genügend Reichweite, fliegen erstaunlich hoch, können autonom starten und landen und finden jederzeit zurück nach Hause. Sie sind leicht zu bedienen, auch ohne Pilotenschein.

Morell Westermann prophezeit in wenigen Jahren eine Flut «Mann- oder mindestens Paket-tragender, autonom gesteuerter Flugobjekte» – unpraktischerweise im gleichen Luftraum, den wir Segelflieger seit Otto Lilienthals ersten Hüpfern nutzen. Bei der Vorstellung tausender herumschwirrender Elektro-Lufttaxis, von Express-Drohnen mit sensibler medizinischer Fracht an Bord oder luftiger, Smartphone-gesteuerter Pizza-Lieferungen bekommt man es als traditioneller Segelflieger mit der Angst zu tun: «Wo ist wohl in wenigen Jahren neben der Zivilluftfahrt, die unseren ‘Playground’ seit Jahren systematisch bedrängt, noch Platz für das beste aller Hobbies?» – Gefragt sind in naher Zukunft also effiziente Flugsport-Verbände und mutige Anführer, die unseren ‚Playground‘ gegen laute und leise Angriffe vehement verteidigen werden.

Testflug über Singapur

„Diese Stadt war niemals schüchtern, wenn es darum ging, neue Ideen auf ihre Tauglichkeit zu testen“, sagt Park Byung Joon über die Metropole Singapur. Park ist koreanischer Ökonom und Transportexperte, der im südostasiatischen Stadtstaat Wirtschaft lehrt. Singapur gilt im Bereich der Stadtplanung als Zukunftslabor. Insofern liegt es nahe, dass das deutsche Unternehmen Volocopter, das Flugtaxis entwickelt und erprobt, Pläne für Singapur schmiedet. Der Vorstoß der badischen Drohnen-Pioniere an den Äquator hat aus Sicht des Start-ups noch weitere Vorteile: Singapur gilt als Schaufenster für ganz Asien und bietet so eine günstige Kulisse, um dem Vorhaben autonom gesteuerter Flugtaxis einen weiteren Schub zu geben. Sie hoffen, dass es nur noch zwei bis vier Jahre dauern wird, bis man auf einer „kommerziellen Route“ starten könne, wie Duncan Walker sagt. Er ist Geschäftsführer des Unternehmens Skyports, das in Kooperation mit Volocopter die potenziellen Start- und Landeplätze für Flugtaxis entwickelt. Tan Kong Whee von der singapurischen Behörde für wirtschaftliche Entwicklung EDB beschwor die Aussicht auf „weitere aufregende Partnerschaften“ mit dem Startup. Allerdings hielt sich der Stadtstaat bislang noch bedeckt, wann und wo eine solche Flugtaxistrecke tatsächlich eingerichtet werden könnte. Quelle: ‚Süddeutsche Zeitung‚.

Airbus forscht am grünen Flugzeug

Schon in gut zehn Jahren will Airbus das vollelektrische Fliegen anbieten. Wie der Konzern dieses Ziel erreichen will – und wie weit die Flugzeugbauer damit sind. Airbus-Chef Guillaume Faury spürt den Druck. Keine Klimadebatte dieser Tage kommt ohne den kritischen Blick auf die Luftfahrt aus. Fliegen wird immer lauter als Klimakiller angeprangert. Kein Verkehrsträger belastet das Klima mehr. Airbus steuert gegen: Am Rande der „Airbus Innovation Days 2019“ in Toulouse verkündet der neue Vorstandsvorsitzende seine Prioritätenliste. Ganz oben steht, den Ausstoß von CO2 zu verringern. Aber Guillaume Faury weiß auch, dass das Projekt noch Zeit braucht. Erst einmal wird es darum gehen, alte durch moderne Flugzeuge zu ersetzen. Darüber hinaus könnten durch verbessertes Luftverkehrsmanagement bis zu 15 Prozent des Treibstoffverbrauchs und entsprechend auch CO2-Emissionen eingespart werden. Dazu müsse der Einsatz von nachhaltigen Bio-Treibstoffen ausgebaut werden. Klar ist dem Franzosen aber auch: All das wird allein nicht ausreichen, um das emissionsfreie Fliegen zu erreichen. Quelle: ‚tagesschau.de‚.

Elektro-Flugtaxi hebt erstmals ab

Das deutsche Start-up Lilium plant die Serienfertigung seines elektrischen Flugtaxis. Gründer Daniel Wiegand erklärt in diesem Interview, warum Fliegen bald so billig ist wie Taxifahren, dass Flugzeuge in seiner Vision dank Senkrechtstart in jeder Innenstadt landen werden und Passagiere dort wie an einer heutigen Bushaltestelle zusteigen und in kurzer Zeit in einer anderen Grossstadt landen werden.