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Bundeswehr-Luftraum blockiert Windkraft-Ausbau

Die Prioritäten der deutschen Politik verschieben sich aktuell. Nicht mehr die Verminderung der Abhängigkeit von importierten fossilen Energieträgern steht im Mittelpunkt, sondern die Aufrüstung und die Sicherstellung der Kriegsfähigkeit im Interesse des westlichen Bündnisses. Die Onshore-Windkraftnutzung steht vorwiegend in Baden-Württemberg und Bayern in direkter Konkurrenz zur militärischen Luftraum-Nutzung. Und je höher die Windkraftanlagen werden, desto größer wird der Wettbewerb zwischen den beiden Luftraumnutzungen. Da sowohl die Finanzierung der Stromautobahnen von Nord nach Süd bislang nicht über die gesamte Trassenlänge gesichert als auch die Lieferfähigkeit für die von den Anliegern erstrittenen Kabel bislang noch offen ist, bleiben letztlich nur die Kosten für den nördlichen Teil der Trassen, welche auf die dortigen Endverbraucher ungelegt werden.

Funkfeuer der Luftfahrt werden von Windkraftanlagen gestört
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) ist als beliehenes Unternehmen Teil der Luftverkehrs-Verwaltung des Bundes und betreibt rund 60 Navigationsanlagen. Diese auch Dreh-Funkfeuer genannten, flachen Bodenstationen senden mit kreisförmig angeordneten Antennen permanent UKW-Funksignale.

In dieser Funktion sind sie mit Leuchttürmen vergleichbar und weisen Flugzeugen den Kurs. Sie sorgen somit für Sicherheit im Luftraum. Ihre Installation geht auf eine Zeit zurück, als es im Binnenland praktisch keine Windkraftnutzung gab. Inzwischen hat man beobachtet, dass Windenergieanlagen die Übertragung der von den Funkfeuern ausgesandten Radiowellen und damit die Genauigkeit der Richtungsbestimmung stören können.

Denn die Funkwellen können an den Oberflächen der Anlagen streuen und reflektiert werden. Dadurch erzeugen sie einen so genannten Winkelfehler und das Signal der Navigationsanlage kommt leicht verfälscht im Flugzeug an. Das Flugzeug könnte theoretisch vom geplanten Kurs abkommen. Deshalb wird der Bau von Windenergie-Anlagen in einem bestimmten Radius rund um Drehfunkfeuer besonders genau auf mögliche Störungen untersucht.

Nicht wenige Kommunen fühlen sich in ihren Windkraftausbauzielen behindert. So haben die acht Bürgermeister aus Eching, Garching, Hallbergmoos, Ismaning, Neufahrn, Oberschleißheim, Unterföhring und Unterschleißheim inzwischen deutliche Worte gefunden. Moderne Satelliten könnten auch hier die Radartechnik ersetzen, die dafür sorgt, dass Piloten und Fluglotsen präzise navigieren und so könnte die Flugsicherung ihre No-go-Areas aktualisieren und neue Radien für den Windkraftanlagenausschluss vorgeben. In Medienberichten verkünde sie zwar, dass mehr Platz für Windkraft geschaffen werde. Doch bislang seien große Bereiche rund um München durch die bestehenden Regelungen des zivilen und militärischen Luftverkehrs ausgeschlossen.

Verteidigungsfähigkeit gegen erneuerbare Stromerzeugung
Die Energiewirtschaft sowie die Windkraftinvestoren drängen inzwischen auf moderne Windräder in Verbrauchernähe im Binnenland, doch rund um Militärflughäfen sind moderne, leistungsfähigere Anlagen immer noch verboten. Zusätzlich zu den 60 Funkfeuern der DFS betreibt die Luftwaffe 18 stationäre und zwei mobile Radaranlagen, die der Luftraumüberwachung, der nationalen Sicherheitsvorsorge dienen. Die Funkfeuer sind jedoch nicht die einzigen mit der Windkraft konkurrierenden Luftraumnutzungen in Deutschland.

Im Kelheimer Stadtwald soll die Energiewende vorankommen. Sechs Windkraftanlagen haben sie hier zusammen mit einem Projektentwickler geplant – grüner Strom für etwa 3.500 Haushalte. Ab 2027 sollen sich die Windräder drehen. Doch obwohl die Planungen schon sehr weit sind, wird wohl nichts aus dem Windpark. Die Bundeswehr hat ein Veto gegen das Projekt eingelegt.

Dabei ging es nicht um die Störung von Funkfeuern, sondern um geheime “Hubschrauber-Tiefflugstrecken”. Wenn die Bundeswehr feststellt, dass diese mit einem geplanten Windpark kollidieren könnten, wird die Genehmigung für einen geplanten Windpark verweigert. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, übt die Truppe mit ihren Hubschraubern auch im Tiefflug. Dafür benötigt sie drei Kilometer breite Sicherheits-Korridore. Wo diese exakt verlaufen, wird aus verteidigungstaktischen Gründen geheim gehalten. Quelle: ‘Telepolis‘.

US-Luftfahrt will modernere FAA-Infrastruktur

Verschiedene Interessenvertretern der Luftfahrtindustrie haben sich schriftlich an die Luftfahrt-Vertreter im US-Kongress gewendet, um verstärkte Investitionen in das Budget für die Modernisierung der Flugsicherung der FAA zu erhalten. Darin wird die wirtschaftliche Bedeutung der Branche hervorgehoben, da die Luftfahrt mehr als fünf Prozent des US-BIP ausmacht. Es wird gefordert, mehr für den Erhalt und die Modernisierung des Flugsicherungssystems der FAA zu tun.

„Wir bitten die Bewilligungsbehörden, mit der FAA und allen Interessengruppen zusammenzuarbeiten, um das System durch zielgerichtete und vorhersehbare Mittel zu unterstützen, die in erster Linie aus dem AATF (Airport & Airway Trust Fund) stammen, um sicherzustellen, dass die FAA über einen Plan verfügt, um die nötigen Ressourcen für ein sicheres und effizientes Wachstum zu nutzen“, heißt es in dem Schreiben.

Die Zukunft der Flugsicherung hat früher zu Meinungsverschiedenheiten geführt, da einige Teile der Branche die Privatisierung des US-Systems forderten. Das aktuelle Schreiben ist ein Bekenntnis dazu, dass die FAA die Einrichtung der Wahl ist, um das nationale System zu beaufsichtigen. Die Interessenvertreter lobten die bereits geleistete Arbeit zur Bereitstellung von Finanzmitteln und zum Schutz des Luftraumsystems.

Fußball-EM bringt Verkehrsrekord

Die Fußball-Europameisterschaft UEFA EURO 2024 feierte am 14. Juli mit dem Finale in Berlin ihren Höhepunkt. Der Tag danach erreicht einen Rekord am Himmel: 9.979 Flugbewegungen nach Instrumentenflugregeln (IFR) zählte die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH am Montag, den 15. Juli, im deutschen Luftraum, an dem viele Fans und Gäste wieder abreisten. Bisher ist dies der verkehrsreichste Tag des Jahres 2024. Auch am BER Berlin-Brandenburg sowie während des gesamten Verlaufs der EM verzeichnete die DFS mehr Flüge als im Vergleichszeitraum.

Rekord auch am BER
Am Flughafen BER war der 15. Juli nach dem EM-Endspiel im Berliner Olympiastadion ebenfalls ein Rekordtag. 754 Flugbewegungen (IFR) waren zu verzeichnen. Dies entspricht 18 Prozent mehr als am verkehrsreichsten Tag am BER im vergangenen Jahr (634 Flugbewegungen am 20. Oktober 2023) und ist gleichzeitig der Spitzentageswert seit der Inbetriebnahme des BER im Oktober 2020.

Mehr Flüge als im Vorjahreszeitraum
Insgesamt gab es während des gesamten EM-Verlaufs im deutschen Luftraum mehr Flüge als im Vergleichszeitraum in 2023. Mannschaften, Fans, Staatsgäste und übrige Passagiere aus unterschiedlichsten Ländern und Standorten reisten nach Deutschland und wieder nach Hause oder durchquerten den deutschen Luftraum. Vom 14. Juni. bis 14. Juli 2024 waren es ersten Auswertungen zufolge 289.513 Flugbewegungen, während es in 2023 im Vergleichszeitraum 278.589 waren.

Für eine pünktliche, flexible und äußerst zuverlässige Flugdurchführung während der UEFA EURO 2024 sorgte die Deutsche Flugsicherung gemeinsam mit ihren Partnern der Luftfahrt – den Flughäfen, dem Flughafenkoordinator, beteiligten Airlines, den Landesregierungen, BMDV, BAF und der Polizei sowie weiteren Beteiligten und natürlich der UEFA EURO 2024 GmbH. Die Zusammenarbeit hat zu einer hervorragenden und reibungslosen Abwicklung des Luftverkehrs in Deutschland geführt. Quelle: ‘DFS, Deutsche Flugsicherung‘.

ILA Berlin mit Besucherplus

Fünf Tage lang drehte sich am BER, dem Flughafen der Hauptstadtregion, alles um die Zukunft der Luft- und Raumfahrt. Unter dem Motto “Pioneering Aerospace” kam die internationale Industrie, Politik, Streitkräfte und Wissenschaft zusammen. Rund 600 Aussteller aus 31 Nationen präsentierten ein breites Spektrum an High-Tech-Produkten sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Rund 350 Speaker diskutierten auf vier Bühnen die aktuellen Fragen der Luft- und Raumfahrt. Zentrale Themen waren klimaneutrales Fliegen, Sicherheit und Verteidigung sowie der Nutzen der Raumfahrt für die Menschheit. Das Interesse beim Publikum war groß – die Tickets für das Privatpublikum am Wochenende waren schnell ausverkauft. Insgesamt kamen rund 95.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 60 Nationen zur ILA.

Starke Präsenz der Bundesregierung 
Bundeskanzler Olaf Scholz eröffnete die ILA Berlin im Rahmen eines Messerundgangs. Die Bundesregierung habe größtes Interesse an einer starken Luft- und Raumfahrt-Branche, so der Bundeskanzler in seiner Eröffnungsrede. „Wir wollen die deutsche und europäische Luftfahrtindustrie weltweit auf einem Spitzenplatz sehen, und zwar in allen drei Dimensionen, die auch hier auf der ILA im Fokus stehen: in der zivilen Luftfahrt, bei der Verteidigung und nicht zuletzt in der Raumfahrt.“ Zudem kündigte Scholz auf der ILA den Erwerb weiterer 20 Eurofighter an. 

ILA zeigt gesamte Bandbreite der Luft- und Raumfahrt  
Von der Drohne über Helikopter bis hin zur großen Passagiermaschine – rund 100 Fluggeräte waren in diesem Jahr auf der ILA zu sehen. Darunter die Emirates A380, die Beluga ST und die A321 XLR – mit einem um 30 Prozent geringeren Treibstoffverbrauch pro Sitzplatz im Vergleich zu Flugzeugen der vorherigen Generation leistet dieses Flugzeug einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zum nachhaltigen Fliegen. Weitere Highlights waren zudem die A310 Air Zero G, die für Parabelflüge eingesetzt wird, sowie die Do 328 – ein fliegender Prüfstand für klimaverträgliche Luftfahrttechnologien. Zudem konnten die Besucher und Besucherinnen die gesamte Bandbreite der militärischen Luftfahrt erleben – vom Loyal Wingman, über die Transportmaschine A400 M bis hin zum Mehrzweckkampfflugzeug F35, das erstmalig auf der ILA im Flying Display zu sehen war. 

Die Vielfalt der ILA zeigte sich auch in den Ergebnissen, die hier verkündet worden sind. So war die Bundesministerin des Innern, Nancy Faeser, vor Ort, um den Vertrag mit Airbus Helicopters über Transporthubschrauber vom Typ H225 Super Puma im Wert von 1,9 Mrd. Euro für die Bundespolizei zu unterzeichnen. Auch stellte der Arbeitskreis klimaneutrale Luftfahrt, in dem führende Stakeholder aus Politik, Wissenschaft und Industrie zusammenkommen, seine Handlungsempfehlungen auf dem Weg zum emissionsfreien Fliegen vor. Und ebenfalls auf der ILA unterzeichneten mehr als 40 Firmen, internationale Organisationen und Wissenschaftszentren die “Zero Debris Charter” zur Abschaffung von Weltraumschrott. Quelle: ‘ILA Berlin‘.

RopeTracker: Kabel sichtbar machen

Heuseile sind für die Besatzungen von Helikoptern eine tödliche Gefahr; in der Schweiz gibt es davon über 1500. Der Rope Tracker – eine technische Errungenschaft des BAZL – erleichtert die Aufgabe, sie genau zu lokalisieren. Baumstämme transportieren. Eine verunfallte Bergsteigerin retten. Eine Alp mit neuen Lebensmitteln versorgen: Arbeitsflüge mit Helikoptern finden oft in schwer zugänglichem Gelände statt; Rettungsflüge auch nachts und bei schlechtem Wetter. Auf der Karte nicht erfasste Kabel für den Heutransport und Transportseilbahnen stellen lebensgefährliche Hindernisse für Helikopterflüge dar.

Verletzte und Tote
«Kabel touchiert: Helikopter stürzt im Wallis ab», titelte eine News im Schweizer Fernsehen im Februar 2024. In den letzten Jahren kam es in der Schweiz immer wieder zu tragischen Helikopterunfälle mit Kabeln und Heuseilen; Pilot/-innen und Passagiere erlitten schwere Verletzungen oder starben. Viele Kabel und Heuseile sind auf den Luftfahrhinderniskarten eingezeichnet. Aber nicht alle. Wie hoch die Dunkelziffer ist? Unbekannt. Vorweg in der Bergregion gibt es immer noch nicht kartierte oder nicht gemeldete Anlagen. Hinzu kommt, dass die gemeldeten Koordinaten oft zu ungenau sind. Die Antwort des BAZL auf diese Herausforderung: RopeTracker.

Präzis und schnell
Das BAZL hat mit dem ferngesteuerten RopeTracker ein Gerät entwickeln lassen, das es einem erlaubt, in kürzester Zeit, die Lage und die Höhen von Seilen und Kabeln präzis zu vermessen. Wie das geht: Der RopeTracker-Pilot fährt per Joystick auf dem Seil, das er vermessen will, hinauf und hinunter. Kameras liefern Bilder; installierte Sensoren vermessen GPS-Position, Distanz zur Oberfläche, Seilneigung und zurückgelegte Distanz. Nach der Messfahrt liegt ein zentimetergenaues Längenprofil des Seilverlaufs vor; es wird in die Datenbank für Luftfahrthindernisse aufgenommen. Wer früher ein Kabel vermessen wollte, war oft viele Stunden unterwegs. Neben der Präzision der Messdaten ist der Zeitgewinn mit dem RopeTracker enorm: fünf Kabel am Tag sind möglich.

«Remove» unnötiger Kabel
Nicht mehr benutzte Kabel und Seile abbauen – so das Ziel des Projekts «Remove». Das BAZL beseitigt zusammen mit der Luftwaffe und der Rega auch in den nächsten Jahren nicht mehr betriebene Anlagen. Quelle: ‘BAZL‘.

Ausbildungsfinanzierung Luftfahrt

Pro memoria: Gemäss dem Bundesgesetz über die Verwendung der zweckgebundenen Mineralölsteuer und weiterer für den Strassen- und Luftverkehr zweckgebundener Mittel (MinVG) kann der Bund einen Teil der Erträge aus der Mineralölsteuer zur Unterstützung von Aus- und Weiterbildungen im Bereich der Luftfahrt einsetzen.

Mit dieser Massnahme wird dem Mangel an qualifiziertem Personal in der Schweizer Luftfahrt entgegengewirkt. Die finanziellen Beiträge werden nur an Gesuchstellerinnen und Gesuchsteller ausbezahlt, die eine Anstellung bei einem Schweizer Aviatikbetrieb (Definition siehe Seite 3 der “Erläuterungen zur Revision der Verordnung des Schweizerischen Bundesrats über die Finanzhilfen für Ausbildungen im Bereich der Luftfahrt”) nachweisen können. Berücksichtigt werden jene Gesuchstellerinnen und Gesuchsteller, welche die beste Gewähr für den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung und gute Leistungen im Beruf bieten. Quelle / Ausschreibung: ‘BAZL‘.

Programm für nachhaltige Luftfahrt

Die Schweizer Luftfahrt soll in Zukunft noch sicherer, leistungsfähiger und umweltfreundlicher als bisher sein. Zu diesem Zweck lancierte der Bund zusammen mit der Aviatikbranche das Programm «Luftraum- und Aviatikinfrastruktur-Strategie Schweiz» (AVISTRAT-CH). Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) hat den Bundesrat an der Sitzung vom 22. Mai 2024 über die Planung der Umsetzung informiert. Die umfangreichen Arbeiten sollen bis 2035 abgeschlossen sein.

Die Schweizer Luftraum- und Aviatikinfrastruktur ist ein über Jahrzehnte gewachsenes und immer wieder punktuell angepasstes System. Das Fliegen in diesem System gestaltet sich zunehmend komplizierter und anspruchsvoller. Mit dem Programm «Luftraum- und Aviatikinfrastruktur-Strategie Schweiz» (AVISTRAT-CH) wollen das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) und die Luftfahrtbranche den Schweizer Luftraum nachhaltiger gestalten.

Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) hat den Bundesrat an der Sitzung vom 22. Mai 2024 über die Planung der Umsetzung informiert. Mittelfristig sollen Lufträume für eine bedarfsgerechte, effiziente und möglichst umweltschonende Nutzung geschaffen sowie Sicherheitsrisiken noch weiter reduziert werden. Gleichzeitig wird ein Flugplatzsystem geschaffen, das neuartige Luftfahrzeuge wie Drohnen einschliesst und es ermöglicht, dass die Flugplätze ihre Kompetenzen bündeln können. Die Landesflughäfen sollen weiterhin im Rahmen der gesellschaftlichen Bedürfnisse und unter Berücksichtigung von Klima und Umwelt die internationale Anbindung der Schweiz wahrnehmen.

Zur Schaffung der neuen Grundlage ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem BAZL und der Luftfahrt erforderlich – und insbesondere mit der Schweizer Luftwaffe und der Flugsicherung Skyguide. AVISTRAT-CH bearbeitet die zwei Schwerpunktthemen Luftraum und Flugplatzsystem: Für den Bereich Luftraum liegt die Federführung beim BAZL, für das Flugplatzsystem bei der Luftfahrtindustrie. Quelle: ‘BAZL, Bundesamt für Zivilluftfahrt‘.

Teilerfolg bei Limbach-Flugmotoren

Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) hat nun endlich ein Formblatt mit Anleitung nach Teil-21.A.307, Owner Accepted Parts, auf seiner Website veröffentlicht, welches auf einem Vorschlag des Bundesausschuss Technik im DAeC basiert. Es ermöglicht den ca. 2’000 Haltern und Eigentümern von Limbach Flugmotoren, zukünftig Teile ohne Form 1 einzusetzen.

Der Bundesauschuss Technik (BAT) im DAeC hat in Zusammenarbeit mit dem LBA versucht, eine Möglichkeit für einen „Work-around“ mit CoC (Certificate of Conformity) nach EASA Teil-21, 21.A.307 (b) & (c), um weiterhin legal Motorenteile der Fa. Limbach ohne Form 1 einbauen zu dürfen, zu erarbeiten. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, nachdem die Firma Limbach in einer Kundeninformation unlängst erklärt hatte, dass sie ab sofort keine EASA Form 1 mehr ausstellen dürfen. Die Ersatzteilversorgung ohne eine Freigabebescheinigung (EASA Form 1) sei aber nach wie vor gewährleistet. Leider nimmt das LBA zu den CoC eine eher restriktive Haltung ein, welche die Verwendung stark einschränkt. Der DAeC wird diesbezüglich auf das LBA nochmals zugehen und hat auch Kontakt zur EASA aufgenommen. Quelle / Detail-Infos: ‘DAeC‘.

Neue Meteogramme, bessere Vorhersageberechnung

Meteoblue hat die Vorhersageberechnung neu programmiert und zusätzliche Datenquellen wie das hochauflösende WRFAMS-7 Wettermodell für Südamerika einbezogen, um die lokale Vorhersagegenauigkeit zu verbessern. Außerdem wird die IFS-Ensemble-Niederschlagsdaten in den Niederschlagsvorhersagealgorithmus einbezogen, um eine genauere Berechnung der Niederschlags-Wahrscheinlichkeiten zu ermöglichen.

Frankreichs Niederschlagsradar integriert
Meteoblue hat zudem das Nowcasting verbessert. Nowcasting-Berechnungen werden für die nächsten 1-6 Stunden auf der Grundlage von Beobachtungsdaten (Satelliten, Radar) oder Messdaten (Wetterstationen) durchgeführt, die in Echtzeit verarbeitet werden. Diese Daten sind besonders nützlich für die Verbesserung der Vorhersage aktueller Wetterbedingungen und der folgenden Stunden. Das Update wurde durch neue Datensätze ermöglicht, wie z. B. die Integration des französischen Radars für eine bessere Niederschlagsvorhersage für ganz Frankreich.

Meteoblue hat auch ein überarbeitetes mLM (meteoblue Learning MultiModel) eingeführt: Das ist ein proprietäres Post-Processing-Verfahren, das die Ergebnisse numerischer Wettervorhersagemodellen mit Messdaten vergleicht und gegenüberstellt. Es nutzt aktuelle Messdaten und 10-20 verschiedene Wettermodelle, um das Modell mit der genauesten Simulation für die lokale, herunterskalierte Vorhersage auszuwählen und zu gewichten. Diese proprietäre Technologie der künstlichen Intelligenz setzt Meteoblue seit 2018 ein. Die neue mLM-Version wurde über mehrere Monate entwickelt. Sie liefert genauere und vollständigere Wahrscheinlichkeitsverteilungen für jede Vorhersagestunde. Außerdem umfasst sie eine größere Anzahl von Wetterstationen.

Die neuen Daten sind auf der Meteoblue-Website und in einer App verfügbar. Neben der Verfeinerung der Datenberechnung wurden auch viele Meteogramme technologisch aufgerüstet und neu gestaltet. Dies erhöht sowohl ihre technische Zuverlässigkeit als auch deren Lesbarkeit. Quelle: ‘Meteoblue‘.

Neues Ausbildungshandbuch für Luftfahrerschulen

Die Bundeskommission Ultraleichtflug im DAeC hat in Zusammenarbeit mit dem Luftsportgeräte-Büro (LSG-B) ein neues „Ausbildungshandbuch für Luftfahrerschulen“ erstellt und zum Zieltermin Januar 2024 veröffentlicht. Neben einigen inhaltlichen Änderungen wurden u. a. die Übersichtlichkeit und das Inhaltsverzeichnis deutlich verbessert.

Der Veröffentlichung des neuen Ausbildungshandbuchs werden in weiteren Schritten Anhänge und Ergänzungen sowie die Digitalisierung von Meldungen und Dokumenten über den das Online-Portal Vereinsflieger folgen. Die Bundeskommission hofft, den Flugschulen und Vereinen mit dem Ausbildungshandbuch einen verständlichen und nützlichen Leitfaden an die Hand gegeben zu haben.

Neben den Kommissionsmitgliedern Robert Artmann und Michael Kania hat auch Stefan Reusch von der Luftsportvereinigung Dr. Hermann Köhl am Flugplatz Borkenberge viel Zeit in das Projekt investiert. “Allen meinen herzlichen Dank für die geleistete Arbeit”, sagt Torsten Gutzeit

Das Ausbildungshandbuch steht hier zum Download bereit. Quelle: ‘DAeC

Änderungen bei AIRAC-Terminen

Bereits mit Termin 30 NOV 2023 wird die Frequenz von LINZ RADAR geändert und lautet dann 125.685 (bisherige Alternativfrequenz). Aufgrund geänderter Vorgaben muss ab 28 DEC 2023 bei Flügen nach Sichtflugregeln (VFR) innerhalb freigabepflichtiger Lufträume der Klassen C und D eine Sprechfunkverbindung mit der zuständigen Flugverkehrskontrollstelle bestehen.

Der Verbleib solcher Flüge auf den Frequenzen von WIEN INFORMATION ist daher nicht mehr zulässig. Infolge eines damit verbundenen Safety Requirements müssen Segelflugzeuge, Ballone, Hubschrauber sowie Tragschrauber in kontrollierten Lufträumen der Klassen C und D außerdem einen SSR-Transponder in den Modi A und C oder in Modus S betreiben. Diese Anordnung ist luftfahrtüblich publiziert: NOTAM A2794/23. Quelle: ‘Aeroclub.at‘.

Zoll: Petition bei der EU eingereicht

Die aktuelle Zoll-Situation ist in Europa selbst unter den Mitgliedsländern uneinheitlich und unübersichtlich, weil sich zahlreiche EU-Länder über die entsprechende EU-Verordnung hinwegsetzen. Ein in der Schweiz lebender EU-Bürger hat deshalb bei der EU eine Petition eingegeben, um hier endlich die geforderte Klarheit und Rechtssicherheit durchzusetzen. Eine Unterstützung der AeCS-Community ist für die Schweiz als Nichtmitglied der EU und aussenstehend der Zollunion durchaus sinnvoll. Danke für das Mitunterzeichnen der Petition. Quelle: ‘AeCS‘.

Grundsätze des Feuerlösch- und Rettungswesens auf Flugplätzen

Das Regierungspräsidium Darmstadt erlässt als örtlich zuständige Luftfahrtbehörde für den Regierungsbezirk Darmstadt des Landes Hessen aufgrund des § 31 Absatz 2
Nummer 4 des Luftverkehrsgesetzes (LuftVG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. Mai 2007 (BGBl. I S. 698) in Verbindung mit § 42 Absatz 1 Luftverkehrszulassungs-Ordnung (LuftVZO) vom 19. Juni 1964 (BGBl. I S. 370), die zuletzt durch Artikel 4 der Verordnung vom 7. Dezember 2021 (BGBl. I S. 5190) geändert worden ist und in Verbindung mit § 41 Abs. 4 HVwVfG, folgende Allgemeinverfügung:

I. Inhalt:

  1. Die Vorgaben der gemeinsamen Grundsätze des Bundes und der Länder über das Feuerlösch- und Rettungswesen auf Flugplätzen vom 20. April 2023 finden auf bestandskräftige Flugplatzgenehmigungen nach § 6 LuftVG Anwendung und gelten für Verkehrs- und Sonderlandeplätze (§ 49 LuftVZO) sowie Segelfluggelände (§ 54 Abs. 2
    LuftVZO), die nicht in den Anwendungsbereich der VO (EU) 139/2014 fallen.

    Voraussetzung ist ein Auflagenvorbehalt gemäß § 36 Absatz 2 Nr. 5 des Hessischen Verwaltungsverfahrensgesetz (HVwVfG) oder ein Verweis auf die jeweils geltenden Vorgaben für das Feuerlösch- und Rettungswesen in der Flugplatzgenehmigung.
  2. Sollte aus den Vorgaben der gemeinsamen Grundsätze des Bundes und der Länder über das Feuerlösch- und Rettungswesen auf Flugplätzen Handlungsbedarf für einen Flugplatz entstehen, so wird auf die Umsetzungsfrist von zwölf Monaten in Nummer 7 der Gemeinsamen Grundsätze des Bundes und der Länder über das Feuerlösch- und Rettungswesen auf Flugplätzen verwiesen.
  3. Die Allgemeinverfügung wird in den Nachrichten für Luftfahrer und auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Darmstadt öffentlich bekanntgegeben.

I. Begründung:
Die gemeinsamen Grundsätze des Bundes und der Länder über das Feuerlösch- und Rettungswesen auf Flugplätzen sind am 21.04.2023 in Kraft getreten. Zur Wahrung eines einheitlichen Sicherheitsniveaus sind die bestehenden Flugplatzgenehmigungen an die gemeinsamen Grundsätze des Bundes und der Länder über das Feuerlösch- und
Rettungswesen auf Flugplätzen und somit an die aktuellen Vorgaben der ICAO anzupassen.

Bei bestandskräftigen Flugplatzgenehmigungen ist dies durch Allgemeinverfügung möglich, wenn ein Auflagenvorbehalt gemäß § 36 Absatz 2 Nr. 5 HVwVfG oder ein Verweis auf die jeweils geltenden Vorgaben für das Feuerlösch- und Rettungswesen in der Flugplatzgenehmigung enthalten ist. Quelle: ‘Regierungspräsidium Darmstadt‘.

Austausch über Zukunft des Fliegens

Unter der Leitung des (Schweizer) Bundesrates Albert Rösti diskutierten am 28. August 2023 Vertreterinnen und Vertreter der Schweizer Luftfahrt in Bern über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Branche. Beim Austausch an der 14. Plattform Luftfahrt Schweiz standen die Umsetzung des revidierten CO2-Gesetzes, innovative Technologien für nachhaltige Treibstoffe sowie die Entwicklungen der Luftfahrt am Boden und in der Luft im Vordergrund.

Die Nachfrage nach Flugreisen in Europa und nach Übersee bewegt sich zwar noch unter dem Vor-Corona-Niveau; die Passagierzahlen steigen aber stetig. Die Schweizer Luftfahrtbranche ist darüber hinaus derzeit gefordert von Fachkräftemangel, hohen Anforderungen an Verfahren bei Bauvorhaben und Betriebsänderungen, der Abwicklung der Passagierströme und Lärmschutz.

Bundesrat Albert Rösti nahm erfreut zur Kenntnis, dass die anwesenden Fluggesellschaften wiederum in der Gewinnzone fliegen. Er betonte die volkswirtschaftliche Bedeutung der Luftfahrt als Basis für die internationale Anbindung und Vernetzung der Schweiz und bedankte sich bei den Fluggesellschaften und den Landesflughäfen für ihre wertvolle Arbeit.

Mit der Erholung der Luftfahrtbranche nach der Corona-Krise gelte es nun, dieses Wachstum in Einklang mit den Klimazielen des Bundesrats zu bringen. Die anwesenden Luftfahrtvertreterinnen und -vertreter stehen hinter dem CO2-Emmissionsziel Netto Null bis 2050. Bundesrat Rösti teilte die Ansicht der Luftfahrtbranche, dass die vorgesehene Beimischpflicht für nach-haltige Flugtreibstoffe koordiniert mit der entsprechenden Regelung der EU umgesetzt werden muss. Wettbewerbsverzerrungen im Vergleich zu EU-Staaten seien zu vermeiden.

Jährliche Plattform des Schweizer Luftverkehrs
Die 2005 gegründete «Plattform Luftfahrt Schweiz» findet jährlich statt. Sie dient dem Gedan-kenaustausch zu den Entwicklungen und Herausforderungen des Schweizer Luftverkehrs. Am Treffen in Bern auf Einladung von Bundesrat Albert Rösti nahmen Vertreterinnen und Ver-treter der Landesflughäfen, der Fluggesellschaften Swiss, Easyjet Schweiz und Helvetic Airways, der Flugsicherung Skyguide, Aerosuisse sowie Regierungsvertreterinnen und -vertreter der Standortkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Genf und Zürich teil. Aus der Bundesverwaltung waren die Bundesämter für Zivilluftfahrt und Umwelt anwesend. Quelle: ‘BAZL‘. Foto: ‘Helmholtz-Gemeinschaft’.

Sind Elektroflugzeuge die Lösung?

Auch in der Luftfahrt steht die Verkehrswende an. Klimaneutral fliegen ist das Ziel. Ein Start-up aus München entwickelt ein elektrisches Kurzstreckenflugzeug. Schon Ende des Jahrzehnts soll es abheben. Vision oder Illusion? Neun Passagiere, zwei Elektromotoren, 500 Kilometer Reichweite, null Kerosin. Wenn das, woran Ivor van Dartel und seine Kollegen im Start-up Vaeridion arbeiten, Wirklichkeit wird, würde für die Regionalmobilität in Deutschland vermutlich ein neues Kapitel beginnen: »Meistens ist es so, dass Innovation sich von Klein nach Groß entfaltet und nicht andersrum.«

Van Dartel hat schon als Teenager in Segelfliegern gesessen. Er hat Luft- und Raumfahrttechnik studiert und mehr als zehn Jahre als Ingenieur bei Airbus gearbeitet. Dann kündigen er und sein Mitgründer Sebastian Seemann ihre sicheren Jobs und machen sich selbstständig. Mit ihrem batteriebetriebenen E-Flieger, dem »Microliner« wollen sie die Luftfahrt nachhaltiger machen: »Unser Ziel ist, das in diesem Jahrzehnt in den Markt zu bringen. Unsere Branche steht bereits jetzt schon unter hohem Druck. Wir können nicht erst 2050 mit Lösungen bereitstehen. Dabei hat sich die Luftfahrtbranche selbst das ehrgeizigste Ziel gesetzt: Bis 2050 will man klimaneutral sein. Können Elektroantriebe dabei Teil der Lösung sein? Was ist mit Batteriekapazitäten? Wie sieht es mit der Ladeinfrastruktur aus? Und nicht zuletzt: Ist nicht die Bahn gerade auf den kürzeren Strecken innerhalb von Deutschland das geeignetere Verkehrsmittel der Wahl? Davon erzählt van Dartel in dieser Podcast-Folge: »Unsere Technik hat auch ihre systemischen Grenzen. Wir werden jetzt nicht kurzfristig mit Batterien über den Atlantik fliegen, zum Beispiel. Wir sind uns ganz bewusst, dass es sich vorläufig um Kurzstreckenflüge handelt. Aber ich glaube, das, was wir vorhaben, ist sehr wohl möglich in diesem Jahrzehnt. Quelle: ‘Der Spiegel‘.

Neue Entwicklung eines Drohnen-Kollisions-Warnsystems

Kollisionswarnsysteme gehören zu den wichtigsten Elementen unbemannter Fluggeräte. Erst sie ermöglichen die vollumfängliche Integration unbemannter Drohnen in den Luftraum. Beim Sensor-Lösungsanbieter Hensoldt geht die Entwicklung in eine neue Stufe. Das Unternehmen wurde nach eigenen Angaben vom BAAINBw beauftragt, mit der Demonstrator-Studie für ein „Detect-and-Avoid-Radar“ einen weiteren Schritt hin zur sicheren Integration von Drohnen in den kontrollierten Luftraum zu ermöglichen.

Der deutsche Bedarfsträger hat Forderungen zur Untersuchung hinsichtlich der Umsetzung einer schrittweisen und vollumfänglichen Luftraumintegration der Eurodrohne aufgestellt, wie Hensoldt schreibt. Hierzu sei absehbar ein Detect-and-Avoid-System (DAA-System) nötig, welches in einer stufenweisen Serienentwicklung vorangetrieben werden soll.

Das DAA-Radar ist Hensoldt zufolge einer der maßgeblichen Sensoren in einem komplexen DAA-System an Bord von unbemannten Fluggeräten. Es unterstütze mit der Detektion, Klassifizierung und dem Bilden kompletter Flugspuren („tracks“) von sich im Luftraum annähernden Objekten die Berechnung von Ausweichmanövern zur Kollisionsvermeidung. Aufgrund der multifunktionalen Auslegung dieses Radars werde im Weiteren den Anforderungen zur Integration einer Wetterradar-Funktion Rechnung getragen sowie eine mögliche Perspektive hinsichtlich der Unterstützung einer separaten Landehilfe eröffnet.

Im Vorfeld dieser zukünftigen Entwicklung eines DAA-Systems hat Hensoldt – als langjähriger Partner der Bundeswehr im Bereich der Radartechnologie – nach eigenen Angaben risikominimierende nationale und europäische Studien hinsichtlich Konzeption und Design einer speziellen Radar Sensorik für ein solches DAA-System durchgeführt. Die im Rahmen dieser entwicklungsvorbereitenden Studien durchgeführten Flugtest-Kampagnen bzw. erflogenen Ergebnisse hätten bereits die funktionale Leistungsfähigkeit belegt.

In der aktuell beauftragten Studie für das DAA-Radar soll die technische Machbarkeit eines solchen Radars für das Projekt Eurodrohne untersucht und mit einem seriennahen Demonstrator der Funktionsnachweis geführt werden. Ein weiteres Thema ist die Risikominimierung für eine zukünftige Serienentwicklung. Da es sich bei dem neuartigen „Detect-and-Avoid Radar“ um eine flug- und missionskritische Komponente handelt, werden in der Studie insbesondere die Umsetzung der Sicherheits-Anforderungen sowie die Zulassungsstrategie bei nationalen und internationalen Flugsicherheitsbehörden wie dem Luftfahrtbundesamt (LBA) und der European Union Aviation Safety Agency (EASA) sowie den militärischen Organisationen (Luftfahrtamt der Bundeswehr, LufABw), behandelt. Quelle: ‘Europäische Sicherzeit & Technik‘.

Schweiz-China: Abkommen für Flugsicherheit unterzeichnet

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) und die Civil Aviation Administration of China (CAAC) haben ihre Zusammenarbeit zur Förderung der Flugsicherheit durch ein Bilateral Aviation Safety Agreement (BASA) institutionalisiert. Die Unterzeichnung fand am 7. Juli 2023 in Bern statt.

Das BASA dient als Rahmenwerk der Zusammenarbeit im Bereich Flugsicherheit zwischen dem BAZL und der CAAC. Das Abkommen ermächtigt beide Luftfahrtbehörden, in technischen Anhängen spezifische Kooperationsbereiche festzulegen. Diese Anhänge beinhalten detaillierte Leitlinien und legen die Verfahren der technischen Zusammenarbeit fest. Sie spielen somit eine zentrale Rolle bei der Kooperation.

Mit dem BASA unterzeichneten das BAZL und die CAAC gleichentags den ersten technischen Anhang. Dieser Anhang legt die Verfahren zur gegenseitigen Validierung von Zertifikaten und Zulassungen für zivile Luftfahrtprodukte fest. Die in der Vereinbarung enthaltenen harmonisierten Validierungsprozesse werden es erlauben, administrative Doppelspurigkeiten beim Handel von Luftfahrtprodukten auf dem schweizerischen und dem chinesischen Markt abzubauen und gleichzeitig hohe Sicherheitsstandards zu gewährleisten.

Die Unterzeichnung des BASA mit China ist das Resultat langjähriger Gespräche, die 2018 starteten. Nach dem BASA mit den USA ist dieses Abkommen das zweite dieser Art, das die Schweiz abgeschlossen hat.

Das BASA ermöglicht eine Harmonisierung mit den Staaten der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) im Verhältnis zu China. Dies ist für Schweizer Entwicklungs- und Herstellungsbetriebe von EASA-zertifizierten Produkten von Bedeutung. Quelle: ‘BAZL‘.

Schweiz übernimmt EU-Luftfahrt-Bestimmungen

Schutz der Zivilluftfahrt vor Cyberrisiken, Vereinfachungen für die Entwicklung und Herstellung von Sport- und Freizeitluftfahrzeugen sowie weitere Bestimmungen zur Flug- und Luftsicherheit: Der Gemischte Ausschuss des bilateralen Luftverkehrs-Abkommens Schweiz-EU hat am 9. Juni 2023 die Übernahme verschiedener Erlasse durch die Schweiz beschlossen. Der Bundesrat hat die Übernahme dieser Bestimmungen an seiner Sitzung vom 10. Mai 2023 genehmigt. Sie treten am 15. Juli 2023 in Kraft.

Die Resilienz der Zivilluftfahrt gegenüber Cyberrisiken stärken – so das Ziel des neuen EU-Verordnungspaketes über die Informationssicherheit. Die neuen EU-Bestimmungen schreiben die Einführung eines Informationssicherheits-/Managementsystems (ISMS) bei den in der Zivilluftfahrt tätigen Organisationen vor. Dieses Managementsystem dient dazu, Informationen und Systeme besser vor Cyberrisiken zu schützen. Beaufsichtigt wird die Einführung in den 230 davon betroffenen Organisationen durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL). Das BAZL selber hat ebenfalls ein derartiges Managementsystem einzuführen. Die Vorgaben dazu sind auf europäischer Stufe harmonisiert und ergänzen bestehende Vorgaben im Nationalen Sicherheitsprogramm Luftfahrt. Sie sind zudem kompatibel mit den bestehenden Massnahmen im Rahmen der Nationalen Cybersicherheitsstrategie.

Ein weiteres Verordnungspaket wird es erlauben, die Entwicklung und Herstellung von Sport- und Freizeitluftfahrzeugen zu vereinfachen. Der administrative sowie finanzielle Aufwand für die beteiligten Organisationen wird reduziert. Die neuen Vorschriften gewährleisten gleichzeitig, das erforderliche Sicherheitsniveau zu erhalten. Eine weitere neue Bestimmung betrifft die Flugsicherheit und den Mindestreifendruck von Grossflugzeugen. Diese Bestimmung erlaubt es, das hohe einheitliche Niveau der Flugsicherheit in der Schweiz und der EU aufrechterhalten.

EU-Bestimmungen für die Schweizer Luftfahrt
Seit 2002 verbindet die Schweiz und die EU ein bilaterales Luftverkehrsabkommen, das Abkommen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europäischen Gemeinschaft über den Luftverkehr. Neue, von der EU-Kommission verabschiedete Erlasse werden vom zuständigen gemischten Ausschuss Schweiz-EU regelmässig in den Anhang des Luftverkehrsabkommens übernommen. Für die Schweiz unterzeichnet jeweils der Direktor des BAZL, Christian Hegner, den Beschluss des Gemischten Luftverkehrsausschusses, nachdem der Bundesrat vorgängig die Übernahme der Bestimmungen genehmigt hat. Quelle: ‘BAZL‘.

Mit dem eigenen Flugzeug zur AERO

Besucher der AERO 2023 können die globale Leitmesse für die Allgemeine Luftfahrt auch mit dem eigenen Luftfahrzeug besuchen. Aus den Vorkommnissen des vergangenen Jahres haben die Verantwortlichen Konsequenzen gezogen und ein neues, verbessertes Sicherheitskonzept erarbeitet, das die Verfahren – besonders beim Abflug – beschleunigt.

Zur AERO vom 19. bis 22. April 2023 in Friedrichshafen werden wieder viele Messebesucher und Aussteller mit dem eigenen oder gecharterten Flugzeug anreisen. Bei der letzten AERO hatte es zum Teil Probleme bei der Abreise gegeben. Tobias Bretzel, der Projektleiter AERO des Messeveranstalters fairnamic GmbH, sagt: „Alle Beteiligten haben aus den Vorkommnissen des vergangenen Jahres gelernt. In konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Flughafen Friedrichshafen, der AOPA Germany und den Behörden haben wir ein neues Sicherheitskonzept entwickelt, das den Kontrollvorgang für die Piloten und deren Passagiere deutlich beschleunigt, damit diese schneller, aber dennoch sicher ihren Rückflug antreten können.“

Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer der Flughafen Friedrichshafen GmbH erläutert: „Wir freuen uns auf die mit dem eigenen Luftfahrzeug an- und abreisenden AERO-Besucher. Bei den Verfahren haben wir uns an den Sicherheitskonzepten der AERO vor der Pandemie orientiert. Alle Beteiligten sind davon überzeugt, Verfahren gefunden zu haben, die eine schnelle Abwicklung bei höchstmöglicher Sicherheit ermöglichen.“

Ab dem 6. April 2023 um 10.00 Uhr wird das von dem innovativen Aviation-Payment-Anbieter aerops entwickelte Online-Buchungssystem für die Slotvergabe freigeschaltet. Dort können die verbindlich vorgeschriebenen An- und Abflugslots für die Messezeit in Verbindung mit dem Messeeintritt und der eventuell fälligen Abstellgebühr als Paket gebucht und gezahlt werden. Piloten, die ihren Slot nicht wahrnehmen können und diesen vor Abflug online wieder zurückgeben, erhalten ihre Zahlung erstattet und der Slot wird im System wieder für andere freigegeben. Im Online-Buchungssystem werden die Namen der Passagiere bei der Buchung eingetragen – auch spätere Änderungen sind möglich.

Vor dem Abflug werden Piloten am Crew-Zelt nach ihrer Lizenz gefragt und diese wird kontrolliert. Es wird außerdem überprüft, ob die Passagiere vorab angemeldet wurden. Passagieren ohne Begleitung durch den Piloten wird der Zutritt auf das Flughafengelände verwehrt. Es dient der Sicherheit, dass keine unbefugten Personen das Airport-Gelände betreten und der Nachvollziehbarkeit für die Behörde und den Flughafen, wer sich auf dem Flughafengelände bewegt. Für die Piloten und ihre Passagiere steht ein Shuttle-Service vom Crew-Zelt zu ihrem Luftfahrzeug zur Verfügung. Diese Shuttle-Fahrzeuge müssen aus Sicherheitsgründen benutzt werden und ermöglichen den Piloten und ihren Passagieren einen komfortablen Transfer zu ihrem Flugzeug.

Für Demoflüge von AERO-Ausstellern mit Kunden wird ein gesondertes Verfahren angeboten. Tobias Bretzel fügt hinzu: „Ich danke allen Beteiligten für ihre Bereitschaft, das Sicherheitskonzept zu überarbeiten und zu verbessern. Neben dem Flughafen Friedrichshafen können AERO-Besucher mit dem eigenen Flugzeug auch die Flugplätze Markdorf, Konstanz, Leutkirch und Mengen anfliegen.“

Auch im Jahr 2023 freut sich die Segelfliegergruppe Markdorf e.V., das Segelfluggelände Markdorf als Messeflugplatz zur Verfügung stellen zu können. An den Messetagen (19. bis 22. April 2023) ist der zirka 10 Kilometer westlich von Friedrichshafen gelegene Flugplatz in der Zeit von 06:00 UTC bis 17:00 UTC für Ultraleichtflugzeuge (3-Achs gesteuert, Trikes und Tragschrauber) betriebsbereit. E-Klasse Flugzeuge und Motorsegler sind auf dem Gelände nicht zugelassen! Aufgrund einer geänderten Platzzulassung ist der Anflug nur noch mit PPR möglich. Zu diesem Zweck muss eine Anmeldung unter www.SFG-Markdorf.de erfolgen. Auf der ab Mitte Februar 2023 verfügbaren AERO-Anmeldeseite werden die erforderlichen Daten erfasst und per E-Mail zur Rückbestätigung durch den Anmeldenden versendet. Um eine Überlastung des Flugplatzes während der Stoßzeiten zu vermeiden, muss die geplante Lande- und Startzeit angegeben werden. Auf der Homepage der SFG Markdorf e.V. finden sich weitere wichtige Informationen zum Flugbetrieb, die gegebenenfalls auch kurzfristig aktualisiert werden (zum Beispiel Informationen zur neuen Platzfrequenz, die ab 01.04.2023 gültig ist). Die Landegebühr inklusive Handling, Parkgebühren und einem regelmäßigen Shuttle Service von und zur Messe Friedrichshafen beträgt 20 Euro pro Flugzeug. Wie auch in den vergangenen Jahren gibt es keine Zollabfertigung und keine Kraftstoffe am Flugplatz Markdorf. Quelle: ‘Aero‘. Anflug-Möglichkeiten.

Austausch über Aviatik beim Klimaschutz

Unter der Leitung von Bundesrätin Simonetta Sommaruga diskutierten am 19. September 2022 Vertreter/innen der Schweizer Luftfahrt in Bern über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen ihrer Branche. Beim Austausch im Rahmen der «Plattform Luftfahrt Schweiz» standen der Geschäftsgang der einzelnen Luftfahrtunternehmen und die Revision des CO2-Gesetzes im Vordergrund.

Die Vertreter/innen der Schweizer Luftfahrtbranche legten dar, wie sich das Fluggeschäft seit der letzten Plattform im Mai 2021 entwickelte. Engpässe beim Personal und steigende Energiepreise fordern die Luftfahrt weiterhin. Zur Sprache kam zudem die Rolle nachhaltiger Flugtreibstoffe (Sustainable Aviation Fuels, SAF). Der Bundesrat schlägt im revidierten CO2-Gesetz eine Beimischquote und eine Förderung von SAF vor. Die Luftfahrtvertreter/innen unterstützen die Revision des CO2-Gesetzes grundsätzlich. Sie wiesen unter anderem darauf hin, dass bei der Umsetzung darauf zu achten sei, dass es nicht zu Wettbewerbsverzerrungen gegenüber dem Ausland komme. Sie sicherten Bundesrätin Sommaruga zudem ihre Unterstützung für das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu.

Die UVEK-Vorsteherin würdigte dieses Bekenntnis und ermunterte die Luftfahrtbranche, mit den bereits laufenden freiwilligen Klima-Projekten fortzufahren. Bundesrätin Sommaruga machte deutlich, dass sie sich für eine ambitionierte, mindestens an die EU angelehnte Regelung zur Einbindung des Flugverkehrs beim Klimaschutz einsetzen werde. Aus aktuellem Anlass wurde überdies eine mögliche Strommangellage angesprochen, die auch die Landesflughäfen betreffen würde. Bundesrätin Sommaruga appellierte an die Branche, ihre Sparanstrengungen fortzusetzen.

Jährliche Plattform des Schweizer Luftverkehrs
Die 2005 gegründete «Plattform Luftfahrt Schweiz» findet jährlich statt. Sie dient dem Gedankenaustausch zu Entwicklungen und Herausforderungen des Schweizer Luftverkehrs. Am Treffen in Bern auf Einladung von Bundesrätin Sommaruga nahmen Vertreter/innen der Landesflughäfen, der Fluggesellschaften Swiss und Easyjet Schweiz, der Flugsicherung Skyguide, Aerosuisse sowie Regierungsvertreter der Standortkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Genf und Zürich teil. Aus der Bundesverwaltung waren die Bundesämter für Zivilluftfahrt und für Umwelt anwesend. Quelle: ‘BAZL’.

Austro Control macht Standorte klimafit

Als Luftfahrt-Umwelt-Pionier nutzt Austro Control bereits seit Jahren die Kraft der Sonne, um einen Teil des eigenen Energiebedarfs zu decken. Dazu sind mittlerweile schon sechs eigene Photovoltaikanlagen im Einsatz, viele weitere sollen folgen. Die erste hauseigene Photovoltaikanlage ging 2010 am Tiroler Patscherkofel mit einer Leistung von einem Kilowattpeak (kWp) ans Netz (Bild 2). Anschließend wurde die Maximalleistung dieser Anlage durch Ausbau und die Installation stärkerer Module schrittweise erhöht. Mit Freistadt (Oberösterreich) und dem Flughafen Graz konnten 2018 dann zwei weitere Standorte in Betrieb genommen werden.

Besonders der Standort Freistadt (Bild 3) zeichnet sich durch eine innovative Konstruktion aus. So wurde die Antennenplattform einer stillgelegten Navigationsanlage beibehalten, um sie als Grundlage für die PV-Paneele zu verwenden. Dieses Konzept sorgte auch auf europäischer Ebene für Aufmerksamkeit und wurde von Eurocontrol als besondere Initiative zur Reduktion des Stromverbrauchs hervorgehoben. Seit 2019 befindet sich des Weiteren eine Anlage auf der Simmeringer Alm (Tirol), und auf dem Flughafen Innsbruck sind seit 2020 drei Container mit Photovoltaik-Ausrüstung zu finden.

Die mit 29,2 Kilowattpeak bisher größte Photovoltaikanlage nahm schließlich Ende 2021 im niederösterreichischen Rauchenwarth den Betrieb auf (Bild 4). Zusammen können diese sechs PV-Anlagen insgesamt über 60 Megawattstunden elektrische Energie pro Jahr (MWh/a) bereitstellen. Zusätzlich ist die Austro Control Unternehmenszentrale, der Ende Februar 2022 bezogene Austro Tower, ebenfalls mit einer Vielzahl an Solarzellen auf dem Dach ausgestattet, die signifikant zur nachhaltigen Stromversorgung des Platin-zertifizierten Gebäudes beitragen werden.

Für die kommenden Jahre sind 21 weitere Photovoltaikanlagen in Evaluierung oder bereits geplant. Das Potential dieser Art der Stromgewinnung ist jedenfalls enorm. Nicht nur im Sinne des Umweltschutzes ist das eine gute Nachricht. Gerade in Zeiten erheblicher Strompreissteigerungen sind Investitionen in Solarstrom zumeist auch ökonomisch sinnvoll. Dies ist deshalb umso wichtiger, weil laut Prognosen davon auszugehen ist, dass der Strombedarf Österreichs in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Austro Control setzt auf erneuerbare Energie und wird diesen Weg auch konsequent fortsetzen. Quelle: ‘AustroControl‘.

Neuhausen als Testareal für unbemannte Luftfahrt

Der Flugplatz Neuhausen (Spree-Neiße) soll umfassend ausgebaut werden. Am Montag hat der Lausitzbeauftragte des Landes Brandenburgs, Klaus Freytag, der Gemeinde Neuhausen dafür einen Förderbescheid in Höhe von rund 9,6 Millionen Euro übergeben. Der Flugplatz soll unter anderem als Testareal für die unbemannte Luftfahrt hergerichtet werden, teilte die Staatskanzlei Brandenburg am Montag mit. Außerdem werde Platz für luftfahrtaffine Unternehmen geschaffen. “Die Start- und Landebahn wird befestigt sowie Rollwege und eine Flugfeldtankanlage erschlossen”, heißt es weiter.

Konzepte der unbemannten Luftfahrt
“Der Flugplatz soll künftig enger Kooperationspartner des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit seinen Cottbuser Instituten für CO2-arme Industrieprozesse und elektrifizierte Luftfahrtantriebe sowie der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) sein”, kündigte die Staatskanzlei am Montag an. Auf dem Gelände würden sich demnach Unternehmen wie Aeroheli International, Via Drones und Wave Line Technologies ansiedeln oder expandieren wollen.

“Geplant ist zudem der Aufbau des Mobility Campus Neuhausen zur Aus- und Weiterbildung in Berufen der Luft- und Raumfahrt”, so die Staatskanzlei weiter. Der Verkehrslandeplatz werde außerdem mit einem 5G-Campus-Netz ausgestattet. Künftig sollen Drohnenflüge getestet, erforscht und verbessert werden, heiß es bereits in einer Mitteilung der Wirtschaftsförderung des Spree-Neiße-Kreises in der vergangenen Woche. Mit dem 5G-Netz könnten Informationen leichter von der Drohne zum Boden oder an andere Drohnen gesendet werden. Diese Technologien könnten dann zum Beispiel bei der Bekämpfung von Waldbränden helfen.

Nähe zur Uni und zum Lausitz Science Park
“Ab jetzt gibt es ordentlich Auftrieb für den Flugplatz Cottbus, sowohl für den Flugbetrieb als auch als neuer luftfahrtaffiner Wirtschaftsstandort”, wird der Lausitzbeauftragte Freytag in der Mitteilung der Staatskanzlei zitiert. Mit einer befestigten Start- und Landebahn und erschlossenen Rollwegen werde gesichert, dass die Region “mit allen geeigneten Luftfahrzeugen” erreichbar sei. Außerdem würden “wichtige Voraussetzungen für die weitere Ansiedlung von Unternehmen der Luft- und Raumfahrt als einer der Schlüsselbranchen in Brandenburg” geschaffen werden, so Freytag. “Maßgeblich für Standortentscheidungen der Unternehmen ist die Nähe zur BTU und zum Lausitz Science Park.” Bereits in der vergangenen Woche sagte der Geschäftsführer des Flugplatzes, Torsten Schwieg, dem rbb, dass sich die Ankündigung der Fördermittel “ungefähr so wie nach einem Marathonlauf im Ziel anzukommen” anfühle. Das Projekt werde schon seit mehreren Jahren verfolgt, so Schwieg. Die Gesamtkosten liegen laut Staatskanzlei bei 10,75 Millionen Euro. Quelle/Bild: ‘rbb/Thomas Krüger‘.

Die Task Force des LBA

Nach internationalen Regeln ist für die Sicherheit der einzelnen Flugzeuge jeweils die nationale Luftfahrtbehörde zuständig. Basis bilden bereits seit Jahrzehnten neben den nationalen und europäischen Vorschriften die Sicherheits-Mindeststandards der Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), einer Unterorganisation der Vereinten Nationen (UN). Theoretisch müsste somit bei allen Luftfahrzeugen weltweit zumindest ein Mindeststandard im Sicherheitsniveau vorhanden sein. Bei einer Vielzahl der Staaten ist das jedoch leider noch immer nicht der Fall.

Hier setzt die Verpflichtung des Staates ein, seine Bürger – sei es als Passagiere oder unbeteiligte Dritte – vor dem Risiko unsicherer Luftfahrzeuge zu schützen. Bei den im eigenen Staat registrierten Luftfahrzeugen ist das kein Problem, denn die nationalen Luftfahrtunternehmen werden nach den Vorgaben der EU und der ICAO von der nationalen Luftfahrtbehörde überwacht. Die ausländischen Luftfahrzeuge und Fluggesellschaften können von den deutschen Luftfahrtbehörden nur überwacht werden, wenn sie in der Bundesrepublik Deutschland landen. Denn eine deutsche Behörde hat keine hoheitlichen Befugnisse, in einem anderen Staat vor Ort Überprüfungen durchzuführen.

Bereits im Jahr 1994 stellten die europäischen Luftfahrtbehörden im Rahmen der Europäischen Zivilluftfahrtkonferenz (ECAC) daher den dringenden Bedarf fest, mehr Erkenntnisse zum generellen (Luftverkehrs-) Sicherheitsniveau ausländischer Luftfahrzeuge zu gewinnen. Die dazu vom damaligen Verbund der europäischen Luftfahrtbehörden, den Joint Aviation Authorities (JAA), ins Leben gerufene Task Force, basierte zunächst jedoch nur auf einer entsprechenden Vereinbarung und keiner rechtlich verbindlichen Grundlage.

Im Jahr 1996 begannen eine Reihe europäischer Staaten, darunter auch Deutschland, mit der regelmäßigen Durchführung von Vorfeldinspektionen im Rahmen des „SAFA“ (Safety Assessment of Foreign Aircraft) getauften Programms. So sollte überprüft werden, ob Luftfahrzeuge den ICAO-Sicherheitsstandards genügen. Gerade in Deutschland rückte das Thema noch im selben Jahr vehement in den Fokus, als beim Absturz eines Flugzeuges der türkischen Fluggesellschaft Birgenair in der Dominikanischen Republik zahlreiche deutsche Staatsbürger diesem zum Opfer fielen. Daraufhin wurde am 01.06.1996 vom Bundesministerium für Verkehr als eine der ersten Maßnahmen beim Luftfahrt-Bundesamt die Luftverkehrssicherheitsgruppe („Task Force“) eingerichtet, die seit dieser Zeit für die Überprüfung und Einhaltung der technischen und flugbetrieblichen Sicherheitsstandards ausländischer Luftfahrzeuge auf deutschen Flughäfen zuständig ist.

Nachdem sich im weiteren Verlauf der Jahre die Erkenntnisse aus den Vorfeldinspektionen als sehr nützlich erwiesen hatten, wurde die zunächst freiwillige Durchführung der Kontrollen mit der Richtlinie 2004/36/EG im Jahr 2004 für alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union rechtlich verbindlich. Im Jahr 2007 übernahm schließlich die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) die Koordinierung des „SAFA“-Programms von der JAA. Entsprechend heißt das Programm inzwischen „EU Ramp Inspection Programme“. Heute tragen im Referat B 3 Luftverkehrssicherheit / Gefahrgut / Ereignismeldungen des Luftfahrt-Bundesamtes 21 hauptamtliche Inspektorinnen und Inspektoren – unterstützt von mehr als 50 Inspektorinnen und Inspektoren bei den Luftaufsichten der Länder – mit jährlich etwa 1500 Vorfeldinspektionen zum EU-Programm bei. Sie leisten damit in Europa und darüber hinaus einen erheblichen Beitrag zur Informationsgewinnung und Verbesserung der internationalen Luftverkehrssicherheit.

Seitdem es vor 25 Jahren ins Leben gerufen wurde, spricht der Erfolg des EU Ramp Inspection Programme für sich: Mittlerweile nehmen nicht nur die 26 EU-Mitgliedsstaaten, sondern insgesamt 50 Staaten weltweit an diesem Programm teil – von Kanada über Singapur bis nach Australien. Durch Zusammenarbeit und Informationsaustausch sorgen sie dafür, dass die Sicherheit im Luftverkehr für seine Nutzer als auch die Menschen am Boden kontinuierlich verbessert wird. In den nächsten 25 Jahren wird dann vielleicht vom Global Ramp Inspection Programme gesprochen.

Für die Fluggäste auf den Airports sind diese unangekündigten Kontrollen kaum sichtbar, auch wenn die Inspektorinnen und Inspektoren durch ihre Warnwesten mit LBA-Logo gut zu erkennen sind. Im Regelfall betreten sie erst die Flugzeuge, wenn die Passagiere diese bereits verlassen haben. Dann gilt es, ohne die Standzeit des Flugzeuges unnötig zu verlängern, die relevanten Papiere zum Flugzeug, der Crew und dem Versicherungsschutz zu kontrollieren.

Als Stichproben werden auch Drogen- und Alkoholtests durchgeführt. Zudem werden die für die Kabinensicherheit wichtigen Ausrüstungsgegenstände und technischen Einrichtungen überprüft. Gleichzeitig wird im Rahmen der Außenprüfung der Zustand von Fahrwerken, Antrieb und Außenhaut des Flugzeuges überprüft. Bei festgestellten Mängeln können die Konsequenzen von Nachbesserungsfristen bis hin zum Startverbot reichen. Durch die Erfassung der Mängel in der europäischen Datenbank ist gewährleistet, dass die Nachverfolgung auch außerhalb Deutschlands stattfindet. Bei massiven Sicherheitsverstößen oder wiederholt auffallenden Fluggesellschaften kann dies zur Aufnahme der Fluggesellschaft in “Die gemeinschaftliche Liste unsicherer Fluggesellschaften, gegen die in der Europäischen Union ein Flugverbot vorliegt” führen. Das bedeutet dann ein Start- und Landeverbot auf allen europäischen Flughäfen. Quelle: ‘LBA‘.

Anreise an die Aero mit dem Flugzeug

Wer zur AERO nach Friedrichshafen mit dem eigenen Flugzeug anreist, benötigt dafür wie in den vergangenen Jahren einen Slot. Helikopter benötigen in diesem Jahr ebenfalls einen Slot. Flughafen Friedrichshafen www.bodensee-airport.eu und Messe Friedrichshafen bitten Sie Ihre PPR Slots online zu reservieren. Anreise ab 27. April 2022 – Die Slotbuchung wird ab 13. April 05:00 Uhr morgens möglich sein. Zu allen Zeiten muss vorab ein Slot online reserviert werden. Wer zu einer anderen Zeit ohne Slot anreist, wird abgelehnt. Jeder auf EDNY anfliegende Pilot erhält einen Tag freien Eintritt zur Fachmesse.

Anreise zur Messe: Kostenfreie Busshuttles verkehren zwischen dem Flughafen Friedrichshafen und dem Piloteneingang der Messe Friedrichshafen.

UL-Branche mit vielen Neuheiten an AERO 2022

Der Countdown zur AERO (27. – 30. April 2022) läuft. Die Hersteller und Piloten von Ultraleichtflugzeugen freuen sich besonders auf die Messe, da sie die Branche in ihrer kompletten internationalen Bandbreite abbildet. In den letzten beiden Jahren hat sich bei den ULs sehr viel getan, so dass die Hersteller den Besuchern in diesem Jahr besonders viele Neuheiten präsentieren können. Mit der jüngst aktualisierten Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg, die starke Lockerungen beinhaltet, ist die Durchführung der AERO gesichert, gibt man sich bei den Veranstaltern überzeugt.

Ultraleichtflugzeuge (UL) spielen auf der AERO traditionell eine große Rolle. Die UL-Branche ist ein sehr innovatives Segment der Allgemeinen Luftfahrt, das durch die Zulassung der sogenannten 600-kg-Klasse zusätzlichen Auftrieb erhalten hat. Durch die Erhöhung des maximal zulässigen Gewichts können die UL-Hersteller ihre Flugzeuge noch leistungsfähiger und sicherer konstruieren. Die Zahl der Fluggeräte in dieser Klasse steigt stetig. In Bezug auf die Flugleistungen erreichen ULs nicht nur die Werte vieler traditioneller einmotoriger Reiseflugzeuge, sondern übertreffen sie sogar vielfach. Das Angebot an Ultraleichtflugzeugen ist enorm breit und vielseitig, wovon sich Besucher der AERO (27. – 30. April 2022) selbst überzeugen können. Die AERO wird auch in diesem Jahr Schauplatz von vielen Neuheiten aus dem UL-Bereich sein, die erstmalig auf einer Messe zu sehen sein werden.

Dirk Ketelsen, Geschäftsführer und Eigentümer des Herstellers Breezer Aircraft, sagt: „Nach zwei Jahren ohne größere Präsenzveranstaltungen sind wir sehr glücklich, unsere Breezer endlich wieder auf der AERO zeigen zu können und den einzigartigen Spirit zu genießen. Wir werden unseren Kunden in dem wunderbaren Rahmen in Friedrichshafen eine Innovation präsentieren, unseren UL-Schlepper Breezer B850, der auf 850kg Schlepplast ausgelegt ist und natürlich noch einiges mehr. Es wird ein toller Start in die Saison 2022, auf die wir uns alle sehr freuen!“

Die AERO ist eine internationale Messe von globaler Bedeutung, die Hersteller und Besucher aus der ganzen Welt nach Friedrichshafen bringt. Der amerikanische Journalist Dan Johnson bestätigt: „Ich komme seit mehr als 25 Jahren nach Friedrichshafen zur AERO und freue mich sehr, dass die AERO auch 2022 stattfinden wird. Ich habe die AERO in den Jahren 2020 und 2021 vermisst und freue mich, wieder dabei zu sein. Für mein Publikum ist die AERO Friedrichshafen die wichtigste Luftfahrtveranstaltung in Europa. Sie bietet eine Fülle von gutem Material für die 35 000 Leser von ByDanJohnson.com. Ich hoffe, dass viele persönlich teilnehmen können und werden, aber für diejenigen, die das nicht können, werde ich gerne über all die interessanten Flugzeuge berichten, die ich auf der AERO 2022 zu sehen erwarte.“

Für Piloten, die mit ihrem UL oder mit ihrem Motorsegler selbst zur AERO fliegen wollen, bietet sich wieder das Segelfluggelände Markdorf nordwestlich von Friedrichshafen an. Von dort gibt es an allen Messetagen einen Shuttle direkt zum Messegelände und nach dem Messebesuch wieder zurück. Direkt von der Messe wird der bekannte Luftfahrt-Blogger und Youtuber Pilot_Frank auf seinen Kanälen berichten. Er wird seine Blogger Base in Halle B2 einrichten.

AERO Bereichsleiter Roland Bosch und Projektleiter Tobias Bretzel bekräftigen: „Wir haben eine sehr gute Buchungslage für die AERO 2022. Alle wichtigen Hersteller sind wieder vertreten. Die UL-Branche hat die Luftfahrt als innovatives Segment vorangebracht.“ Tobias Bretzel betont: „In den letzten beiden Jahren ohne Messe hatten die Hersteller es schwer, ihre Neuheiten vorzustellen. Die AERO 2022 ist nun die ideale Plattform, um den Interessenten und Kunden im persönlichen Kontakt zu zeigen, welche Fortschritte sie gemacht und welche neuen Produkte sie auf den Markt bringen.“ Mit der jüngst aktualisierten Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg, die starke Lockerungen beinhaltet, ist die Durchführung der AERO gesichert. Aufgrund der aktuellen Warnstufe wäre der Messezugang unter 3G-Bedingungen möglich. Bei weiterhin rückläufigen Zahlen könnte sogar die Basisstufe erreicht werden, in der Messeumsetzungen ohne Zugangsbeschränkungen erlaubt sind. Quelle: ‘AustrianWings‘.

Bund will reguläre Drohnen-Lufträume einführen

Drohnenalarme haben immer wieder den Flugbetrieb behindert, bis hin zur Einstellung. Doch Drohnen könnten als Verkehrsträger bald wieder zum Alltag gehören können. Der Bund will im kommenden Jahr erste reguläre Drohnen-Lufträume in Deutschland einführen. Die Blaupause dafür hat im vorigen Jahr ein Pilotprojekt mit Testflügen im Hamburger Hafen geliefert. Dabei wurde von der Droniq GmbH, einer Beteiligung der staatliche Deutschen Flugsicherung (DFS), und der DFS durchgespielt, wie Drohnenflüge schnell, sicher und ohne langen Genehmigungsaufwand auch außerhalb der Sichtweite des Drohnenpiloten möglich sein können. Das Bundesverkehrsministerium hatte das Projekt gefördert und will sich nun an die praktische Umsetzung der Empfehlungen aus dem Projekt machen, wie es bei Droniq und DSF heißt.

Das Hamburger Reallabor habe wichtige Fragen zur Einrichtung so genannter „U-Spaces“ geliefert, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) laut einer Mitteilung von Droniq. Mit „U-Space“ ist ein räumlich abgegrenzter Luftraum gemeint, in dem der Idee nach spezielle Regeln und Verfahren den Drohnenverkehr koordinieren. „Diese erfolgreiche Praxiserfahrung nutzen wir jetzt, um Fortschritt zu ermöglichen“, sagte Wissing. „Schon nächstes Jahr sollen die ersten U-Space-Gebiete in Deutschland eingerichtet werden. Damit schaffen wir Sicherheit im deutschen Luftraum und ermöglichen mehr Innovationen in der unbemannten Luftfahrt.“

Schon für die vorige Bundesregierung hatten die im Juristendeutsch sperrig „unbemannte Luftfahrtsysteme“ genannten Fluggeräte ein enormes Potenzial für verschiedene Anwendungen, die weit über das Ausliefern zum Beispiel von Paketen oder Medikamenten hinausgehen. Auch Wissing betonte: „Deutschland ist mit rund 400 Unternehmen Leitmarkt für Drohnentechnologien. Diesen technologischen Vorsprung Deutschlands wollen wir stärken und weiter ausbauen.“

Mit U-Space-Gebieten können Drohnen nach Angaben der Firma Droniq sicher in den Luftraum integriert werden – auch im Zusammenspiel mit der bemannten Luftfahrt. „Das ermöglicht einen regulären Einsatz von Drohnen, etwa in der Logistik, der Landwirtschaft, für die Versorgung schwer erreichbarer Gebiete oder den Transport von lebenswichtigem medizinischem Equipment.“

Zu den Droniq-Vorschlägen zählt die Empfehlung, zunächst U-Space-Gebiete in Modellregionen einzurichten, um weitere Erfahrungen bei deren Umsetzung und Betrieb zu sammeln. „Hierfür empfehlen Droniq und die DFS komplexe Lufträume mit regem unbemanntem und bemanntem Flugverkehr, etwa Großstädte mit Flughafenanbindung“, heißt es in der Mitteilung. Mit zunehmender Erfahrung könnten dann weitere Drohnen-Lufträume eingeführt, ausgedehnt oder miteinander verknüpft werden. Quelle: ‘Wirtschaftswoche‘.

Aero, Friedrichshafen

Die AERO 2022 findet vom 27. – 30. April 2022 auf dem Messegelände der Messe Friedrichshafen statt. Die AERO ist die internationale Leitmesse für die Allgemeine Luftfahrt, die Business Aviation und den Luftsport. Präsent sind Fluggeräte von der zivilen Drohne über Segelflugzeuge, Ultraleichtflugzeuge und Gyrocopter, Helikopter, Reise- und Trainingsflugzeuge mit Kolbenmotor oder Propellerturbine bis hin zu Businessjets. Neue Antriebssysteme, Elektroflug, modernste Avionik, Dienstleistungen und Zubehör für Piloten sind weitere Schwerpunkte. Diese Themenbereiche spiegeln sich auch in den AERO Conferences wider und machen Europas größte Veranstaltung der Allgemeinen Luftfahrt dadurch auch zu einer wichtigen Plattform für Wissensaustausch und Weiterbildung.

Die Besucher der AERO 2022 können sich auf eine große Bandbreite von Ausstellern aus allen Segmenten der Allgemeinen Luftfahrt freuen, von Drohnen über Segelflugzeuge, Flugtaxis, Ultraleichtflugzeuge und Gyrocopter, Helikopter, Reise- und Trainingsflugzeuge mit Kolbenmotor oder Propellerturbine bis hin zu Businessjets. Der Stand der Anmeldungen von Firmen, Dienstleistern und Organisationen liegt höher als zum vergleichbaren Zeitraum für die Rekord-AERO im Jahr 2019. Zu den Flugzeugherstellern, die bereits ihre Teilnahme an der AERO 2022 zugesagt haben, gehören unter anderem Textron Aviation, Cirrus Aircraft, Diamond Aircraft Industries, Tecnam, Piper Aircraft, Pipistrel Aircraft, Rolls Royce und Flight Design.

Die Messe leistet auch 2022 wieder Pionierarbeit, indem sie das Thema Wartung von alternativen Antrieben thematisiert. Sicherheit hat in der Luftfahrt oberste Priorität und damit muss vor einem flächendeckenden Einsatz neuer Antriebsarten auch die Frage nach der Maintenance geklärt sein. Doch nicht nur Elektroantriebe, sondern auch neue, alternative Treibstoffe wie Bio-Fuel und PtL (Power-to-Liquid) können zu mehr Nachhaltigkeit in der Luftfahrt führen.

Wie Wasserstoff die Luftfahrt revolutionieren könnte

Womit werden Flugzeuge in Zukunft angetrieben? Die Luftfahrt-Branche wartet auf nichts weniger als eine Revolution. Die braucht sie dringend, um klimaneutral zu werden. Die derzeit gängigen Alternativen zu Kerosin sind Strom und Wasserstoff. Warum Elektro-Flugzeuge nur bedingt als Alternativen taugen, hat uns Luftfahrt-Experte Tobias Grosche vergangene Woche erklärt. Aber was ist mit Wasserstoff? Der Aviation-Professor an der Hochschule Worms erörtert im Gespräch mit Business Insider die beiden Möglichkeiten, Wasserstoff für den Flugzeugvortrieb zu nutzen.

Zum einen kann man Wasserstoff zusammen mit Luft im Triebwerk verbrennen. Dabei entstehe laut Grosche kein CO2, sondern nur Wasserdampf und andere Verbrennungsgase in minimaler Menge. Zum anderen könne man Wasserstoff in Elektrizität umwandeln. Dafür brauche man eine Brennstoffzelle, die Wasserstoff und Sauerstoff dafür nutzt, Strom zu erzeugen. Das Flugzeug wäre in der Folge leiser und es gäbe keine Kondensstreifen. Allerdings sei diese Technologie teuer und die Brennstoffzelle würde für zusätzliches Gewicht sorgen.

Wasserstoff braucht mehr Platz als Kerosin – aber woher nehmen?
Grundsätzlich sieht Tobias Grosche für beide Konzepte noch technische Hürden. Die eine Herausforderung betrifft die Infrastruktur am Boden; also die Tanks, Leitungen und die Art und Weise der Flugzeugbetankung – alles im Moment noch nicht eingestellt auf Wasserstoff. Die andere ist eine Frage des Designs: Wie kann, wie muss ein Flugzeug aussehen, das Wasserstoff benutzt?

„Es wird am Ende eine Frage des Platzes sein“, so Grosche. „Mit dem herkömmlichen Design des Flugzeugs wird es nicht klappen, denn Wasserstoff braucht mehr Volumen als Benzin und muss deshalb entweder komprimiert oder auf unter minus 200 Grad gekühlt werden.“ Grosche vermutet, dass man den Wasserstoff in kugel- oder zylinderförmigen Tanks mitnehmen muss. Die passen entweder in den Rumpf eines Flugzeuges (was Kapazität entweder von Passagieren oder Fracht reduzierte) – oder das Flugzeug muss anders designt werden. Nimmt man den Wasserstoff im Rumpf mit, so wie Airbus das mit einem der Flugzeuge aus der Wasserstoff-Konzeptreihe „ZEROe“ plant, wäre die Kapazität der Flugzeuge begrenzt. Außerdem wären die Reichweiten von Langstrecken-Flugzeugen mit herkömmlichen Antrieben wie dem Airbus A350 oder einer Boeing 747 nicht realisierbar.

Flugzeugbauer, Airlines, Flughäfen: Alle arbeiten gerade an Konzepten für eine Wasserstoff-Infrastruktur
Während Boeing sich bislang noch nicht zu einer Technologie bekannt hat, setzt Airbus mit seinem Konzept „ZEROe“ klar auf Wasserstoff – zumindest in der Theorie, so Grosche. „Beide Flugzeugbauer setzen vor allen Dingen darauf, die bestehenden Flugzeuge immer effizienter zu machen.“ Auch die Airlines wissen, dass sie sich nicht bis zu einer möglichen Fertigstellung eines Wasserstoff-Flugzeugs 2035 zurücklehnen können. Deshalb setzt die Branche bis dahin in erster Linie auf den Einsatz von nachhaltigen Kraftstoffen.

Die mögliche Umstellung auf Wasserstoff bringt ganz neue Geschäftsfelder mit sich. Wasserstoff erfordert eine andere Infrastruktur als fossile Kraftstoffe. Tobias Grosche weist zum Beispiel auf das amerikanische Unternehmen „Universal Hydrogen“ hin, das Wasserstoff in einem Behälter liefern kann, der ähnlich wie ein Frachtcontainer in Flugzeuge eingebaut werden kann.

Selbst wenn Airbus 2035 tatsächlich sein erstes Wasserstoff-Flugzeug auf den Markt bringt, sagt Tobias Grosche, werde es noch lange dauern, bis Airlines ihre Flotten vollständig umgestellt haben. Denn: Ein Flugzeug habe eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren. Ob die Luftfahrt bis 2050 also wirklich CO2-neutral fliegen kann, bleibt nach wie vor ein Wettlauf gegen die Zeit. Außerdem weist Grosche darauf hin, dass Wasserstoff teuer und begrenzt ist – auch die ökonomische Perspektive ist für die Airlines, Stand heute, also noch herausfordernd. Quelle: ‘BusinessInsider‘.

So soll das Flugzeug CO2-neutral werden

Die Luftfahrt soll und muss CO2-neutral werden – aufs Fliegen zu verzichten, ist für viele keine Option. Forschende arbeiten an modernen Flugzeug-Lösungen: Allmählich kristallisieren sich vielversprechende Modelle heraus. In Schweden hat es angefangen. 2018 kam dort der Neologismus „flygskam“ auf und schwappte übersetzt als Flugscham auch nach Deutschland: Plötzlich war es irgendwie peinlich, zu fliegen. Wegen der Sache mit dem Klima. Allerdings: Die potentielle Möglichkeit für jeden, die Welt zu entdecken und den Horizont nachhaltig erweitern zu können, ist nicht weniger, als eine zivilisatorische Errungenschaft, die durchs Fliegen erreicht wurde. Der Mensch bekommt eine bessere Ahnung davon, wie die Welt funktioniert, wenn er sie sich anschaut. Aufs Fliegen zu verzichten, und den eigenen Bewegungsradius auf wenige hundert Kilometer um den Lebensmittelpunkt herum zu beschränken, ist für viele indes keine Option.

Nur: Fliegen ist umweltschädlich. Auch wenn der weltweite Flugverkehr mit knapp 3% nur einen vergleichsweise kleinen Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß hat, beeinflusst er die Umwelt klar negativ. Zwar werden zunehmend energieeffizientere Flugzeuge eingesetzt, das ist ein erster kleiner Schritt. Doch die Luftfahrt muss langfristig CO2-neutral werden, wenn sie eine nachhaltige Zukunft haben will. Mehrere Möglichkeiten kristallisieren sich allmählich heraus, die das Fliegen der Zukunft definieren könnten.

Flugzeug mit Elektroantrieb auf der Kurzstrecke
Mit Elektroflugzeugen in Serie könnten die Begriffe Fliegen und Klimaschutz verträglicher werden. Prototypen wie zum Beispiel den X57 Maxwell der Nasa gibt es viele. Bei Airbus heißt es, dass 2030 mit E-Flugzeugen auf der Kurzstrecke zu rechnen sei. Ein günstiger Betrieb, einfache Wartung und ein geringerer Energieverbrauch gegenüber Verbrennern sprechen für sich. Die Batterieentwicklung ist der Knackpunkt – oftmals ist der Akku noch viel zu schwer, verbraucht zu viel Platz und die Kapazität ist nicht groß genug für hohe Reichweiten. Laut Experten wird Flugzeugen mit Elektroantrieb aber der Durchbruch zumindest auf der Kurzstrecke gelingen. Für Strecken unter 800 Kilometer könnte sich dieser alternative Antrieb in naher Zukunft eignen. Rein äußerlich muss es keinen großen Unterschied zwischen kerosinangetriebenen Flugzeugen und E-Fliegern geben.

Airbus feilt bereits an City-Fliegern mit Elektroantrieb. Ende Juli verlief ein letzter Testflug erfolgreich. Das Flugtaxi soll in Zukunft in Großstädten für eine emissionsfreie Mobilität sorgen. „NextGen“ nennt sich das Modell mit festen Tragflächen, acht einzelnen Propellern und einem E-Motor. Vier Personen können bis zu 80 Kilometer fliegen bei einer Reisegeschwindigkeit von 120 km/h – die Anzahl der Passagiere ist also begrenzt, für den Reise-Alltag ist das Modell vorerst nur bedingt tauglich.

Elektroantriebe können auch älteren Flugzeugkonzepten zu einem Comeback verhelfen – dem Propellerflugzeug zum Beispiel. Tim Wittmann vom Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen an der TU Braunschweig erklärt wieso. Ob eine Brennstoffzelle oder Gasturbine im Rumpf verbaut mit zwei Elektromotoren am Flügel – von außen betrachtet sehen Fluggäste keinen Unterschied. Doch auch hier sind noch lange nicht alle Herausforderungen gemeistert. “Die Kühlung des Elektromotors stellt immer noch ein Problem dar”, sagt Wittmann im Podcast.

Wasserstoff mit Brennstoffzellen oder Batterie
Grundsätzlich arbeiten Forschende an zwei verschiedenen Möglichkeiten für den Antrieb von Elektro-Flugzeugen: Per Batterie oder per Wasserstoffantrieb mit Brennstoffzellen. Der Wasserstoff wird dabei indirekt genutzt. Aus dem Wasserstoff wird Strom gewonnen, der Elektromotoren antreibt. Es entstehen keine Abgase, nur Wasserdampf.

Fossilen Flugzeug-Kraftstoff ersetzen: Power to Liquid
Bis es massenhaft Flugzeuge mit elektrischem Antrieb geben kann, dürfte noch viel Zeit vergehen – erst recht, was längere Flugstrecken betrifft. Die Zeiträume für die Entwicklung neuer Technologien inklusive aller Zulassungsverfahren sind beim Flugzeugbau zudem größer als in anderen Bereichen wie etwa der Automobilwirtschaft.

Tag der Deutschen Luft- und Raumfahrtregionen diskutiert alternative Antriebe
An nachhaltigen und überzeugenden Lösungen für Elektromotoren und alternative Antriebe forschen Luftfahrtingenieure und -ingenieurinnen seit Jahren. Wie die Zukunft des Luftverkehrs aussieht, erörterten Experten aus Forschung, Wirtschaft und Politik beim 15. Tag der Deutschen Luft- und Raumfahrtregionen Ende September in Aachen. Ingenieur.de war vor Ort, um über die aktuellen Entwicklungen zu berichten. Alternative Antriebe für eine klimaneutrale Luftfahrt spielten eine zentrale Rolle.

Ein Weg, der kurzfristiger umsetzbar wäre: strombasierter Kraftstoff, der im „Power-to-Liquid“-Verfahren gewonnen wird. Die Idee: Aus grünem Strom, Wasser und CO2 wird synthetischer Kraftstoff hergestellt. Dazu wird CO2 aus der Atmosphäre gezogen und mit Wasserstoff zu einem synthetischen Rohöl verbunden. Das wiederum wird zu Kerosin raffiniert. Theoretisch sind die Emissionsmengen, die ein damit betanktes Flugzeug dann ausstößt, so groß wie die zuvor entzogenen Mengen – das Flugzeug fliegt also CO2-neutral. Der Vorteil: Flugzeuge müssten nicht umgebaut werden, um den synthetischen Kraftstoff zu nutzen. Das Modell könnte schnell umgesetzt werden. Aber: Der Ausstoß von CO2 hat in großen Höhen eine andere Qualität als am Boden, diesen Effekt hebt das Modell nicht auf. Der ausgestoßene Wasserdampf (als Kondensstreifen sichtbar) kann in Flughöhe zur Kondensation Wasserdampf führen, der bereits in der Atmosphäre ist. Dadurch wiederum kann es je nach Wetterlage zu einer verstärkten Wolkenbildung kommen, die das Klima beeinflusst.

Weniger Eiskristalle an Kondensstreifen
Forschende arbeiten hier bereits an Lösungsansätzen: Studien zufolge verursachen Kondensstreifen noch vor dem CO2-Ausstoß den größten Anteil zur Klimaerwärmung durch die Luftfahrt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben gemeinsam mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa herausgefunden, wie sich die Klimawirkung von Kondensstreifen verringern lässt: Mit Mischungen aus Kerosin und nachhaltigen Kraftstoffen (SAF). Gemeint sind Kraftstoffe ohne Erdöl, die aus regenerativen Quellen gewonnen werden könne, also auf Basis von Pflanzen oder Abfällen produziert werden. Denkbar sind eben aber auch E-Fuels, die aus grünem Wasserstoff synthetisiert werden. Die Forschenden konnten mit Mischungen aus Kerosin und nachhaltigem Bio-Kraftstoff HEFA (Hydroprocessed Esters and Fatty Acids) die Zahl an Eiskristallen in Kondensstreifen halbieren, was zu einer Reduktion der Klimawirkung um bis zu 30 Prozent führte. “Wir konnten bei den gemeinsamen Flugversuchen des DLR und der NASA 2018 eindeutig nachweisen, dass weniger Rußpartikel durch nachhaltige Kraftstoffe in den Abgasen weniger Eiskristalle in Kondensstreifen zur Folge haben. Dazu sind die Eiskristalle im Mittel etwas größer”, so Christiane Voigt vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre in Oberpfaffenhofen.

Wasserstoff in einem Flugzeug mit Verbrennungsantrieb
Mit Wasserstoff abheben, aber ohne Elektromotor – ein weiterer alternativer Antrieb für die Luftfahrt. 2030 soll auch hier das erste Airbus-Flugzeug mit Wasserstoff-Betankung abheben. 2035 soll dann ein marktreifes Passagierflugzeug entwickelt sein. Bei der Verbrennung von Wasserstoff entstehen Stickoxide und Wasserdampf. Welche Klimawirkungen sich daraus im Vergleich zu anderen alternativen Antrieben ergeben, untersuchen Ingenieure und Ingenieurinnen unter anderem bei MTU Aero Engines AG. „Den technischen Aufwand, heutige Triebwerke so umzurüsten, dass sie mit Wasserstoff funktionieren, halten wir für moderat“, sagt Dominik Wirth, MTU-Experte. Vorteilhaft sei, dass bei der Wasserstoffverbrennung weniger Aerosole als in herkömmlichen Triebwerken entstehen. Um lediglich Wasserdampf auszustoßen, kann eine Brennstoffzelle mit integriert werden. Der Wasserstoff wird auf diese Weise indirekt genutzt. Quelle: ‘Ingenieur.de‘.

Roland Garros schreibt Geschichte

Den Namen Roland Garros bringt fast jeder Sportfan wohl zunächst mit Tennis in Verbindung. Schließlich ist seit 1927 die Anlage, auf der die French Open stattfinden, nach ihm benannt. Doch zu seinen Lebzeiten galt das Interesse des 1888 auf Réunion geborenen Franzosen der Luftfahrt. Roland Garros, der sich das Fliegen selbst beibrachte, erhielt 1910 den Pilotenschein und machte sich erstmals einen Namen, als er 1911 bei extrem schlechten Bedingungen einen Flugwettbewerb in Frankreich gewann. Sein Meisterstück gelang ihm jedoch am 23. September 1913. Der damals 24-Jährige überquerte als erster Mensch in einem Flugzeug das Mittelmeer. Um 5:47 Uhr am Morgen startete Garros im südfranzösischen Fréjus. Knapp acht Stunden später, um 13:45 Uhr, landete er im tunesischen Bizerta. In der Luft legte er bei seinem Rekordflug etwa 500 Meilen zurück.

Die Bedingungen waren dabei alles andere als einfach. Heftiger Wind trieb den Franzosen teilweise von der gewünschten Route ab. “Ich war in den Wolken bei etwa 9842 Fuß verloren und hatte wegen des Windes teilweise keine Ahnung, ob mein Flugzeug nach vorne, hinten, rechts oder links getrieben wurde”, wird Garros in Presseberichten nach der Landung zitiert. Roland Garros fiel kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs, am 5. Oktober 1918. Seine Maschine wurde von einem deutschen Kampfflieger abgeschossen. Die Erinnerung an ihn aber lebt weiter – nicht nur während der French Open. Quelle: ‘Eurosport‘.