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Neue Meteogramme, bessere Vorhersageberechnung

Meteoblue hat die Vorhersageberechnung neu programmiert und zusätzliche Datenquellen wie das hochauflösende WRFAMS-7 Wettermodell für Südamerika einbezogen, um die lokale Vorhersagegenauigkeit zu verbessern. Außerdem wird die IFS-Ensemble-Niederschlagsdaten in den Niederschlagsvorhersagealgorithmus einbezogen, um eine genauere Berechnung der Niederschlags-Wahrscheinlichkeiten zu ermöglichen.

Frankreichs Niederschlagsradar integriert
Meteoblue hat zudem das Nowcasting verbessert. Nowcasting-Berechnungen werden für die nächsten 1-6 Stunden auf der Grundlage von Beobachtungsdaten (Satelliten, Radar) oder Messdaten (Wetterstationen) durchgeführt, die in Echtzeit verarbeitet werden. Diese Daten sind besonders nützlich für die Verbesserung der Vorhersage aktueller Wetterbedingungen und der folgenden Stunden. Das Update wurde durch neue Datensätze ermöglicht, wie z. B. die Integration des französischen Radars für eine bessere Niederschlagsvorhersage für ganz Frankreich.

Meteoblue hat auch ein überarbeitetes mLM (meteoblue Learning MultiModel) eingeführt: Das ist ein proprietäres Post-Processing-Verfahren, das die Ergebnisse numerischer Wettervorhersagemodellen mit Messdaten vergleicht und gegenüberstellt. Es nutzt aktuelle Messdaten und 10-20 verschiedene Wettermodelle, um das Modell mit der genauesten Simulation für die lokale, herunterskalierte Vorhersage auszuwählen und zu gewichten. Diese proprietäre Technologie der künstlichen Intelligenz setzt Meteoblue seit 2018 ein. Die neue mLM-Version wurde über mehrere Monate entwickelt. Sie liefert genauere und vollständigere Wahrscheinlichkeitsverteilungen für jede Vorhersagestunde. Außerdem umfasst sie eine größere Anzahl von Wetterstationen.

Die neuen Daten sind auf der Meteoblue-Website und in einer App verfügbar. Neben der Verfeinerung der Datenberechnung wurden auch viele Meteogramme technologisch aufgerüstet und neu gestaltet. Dies erhöht sowohl ihre technische Zuverlässigkeit als auch deren Lesbarkeit. Quelle: ‚Meteoblue‚.

Meilenstein in der Klima- und Wetterforschung

Die Wissenschafts- und Forschungsgemeinschaft in Deutschland und der Schweiz setzt einen Meilenstein in der Klima- und Wetterforschung: Seit heute, dem 31.1.2024, steht das renommierte Klima- und Wettermodell ICON der Öffentlichkeit unter einer Open-Source-Lizenz zur Verfügung. Dieser wegweisende Schritt trägt dazu bei, Wissenschaft und wissenschaftliche Dienste transparenter zu machen. Gleichzeitig werden weitere wissenschaftliche Fortschritte in einem Gebiet ermöglicht, von dem die Gesellschaft in Zeiten des Klimawandels besonders profitieren kann.

Das ICON-Modellsystem
Die Institutionen hinter ICON (ICOsahedral Non-hydrostatic modelling framework) und dessen heutige Entwickler sind das Schweizer Center for Climate Systems Modeling (Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz und ETH Zürich als C2SM- Partner), das Deutsche Klimarechenzentrum (DKRZ), der Deutsche Wetterdienst (DWD), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie das Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M). Sie betonen ihre Verpflichtung, Wissenschaft im Dienste der Gesellschaft zu betreiben. ICON zeigt, wie gewinnbringend die Zusammenarbeit zwischen der Forschung und den nationalen Wetterdiensten ist: Die enge Kooperation mündet in sehr effizienten Wetterprognosen und Klimaprojektionen, von denen neben der Forschungsgemeinschaft vor allem auch die Gesellschaft profitiert. Die Bereitstellung des Codes ist ein wichtiger Schritt, um Vertrauen in die Wissenschaft und die Institutionen zu stärken.

Offener Zugang zu Wissenschaft und Innovation
Die Bereitstellung des ICON-Modellcodes unter einer Open-Source-Lizenz bedeutet einen entscheidenden Schritt hin zu offener, transparenter, qualitätsgesicherter und kollaborativer Wissenschaft. Forscherinnen und Forscher weltweit erhalten die Möglichkeit, auf einem der führenden Modelle für Wettervorhersagen und Klimasimulationen aufzubauen und gemeinsam an zukunftsweisenden Projekten zu arbeiten. Zudem wird unter der Lizenz auch eine kommerzielle Nutzung möglich. Die Veröffentlichung erfolgt vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Forschungs-Landschaft, die eine verstärkte Zusammenarbeit und den Austausch von Erkenntnissen fördert. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Deutschlandwetter im Jahr 2023

Das Jahr 2023 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn 1881. „2023 war weltweit ein neues Rekordjahr der Temperatur. Der Klimawandel geht ungebremst weiter. Wir müssen intensiv in Klimaschutz einsteigen und uns an Schäden durch Wetterextreme anpassen“, so Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Im Gegensatz zu den früheren warmen Jahren, die oft von Trockenheit und Hitzewellen geprägt waren, dominierten 2023 eher feucht-warme Bedingungen mit hohen Niederschlagsmengen, was das letzte Jahr zum Sechst-Nassesten werden lassen könnte. Leicht positiv war auch die Sonnenscheinbilanz 2023, wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen meldete. Auch global wird 2023 nach Angaben des EU Klimadienstes Copernicus das bisher wärmste Jahr.

Alle Monate durchweg zu warm mit neuem Temperaturrekord im September
Das Temperaturmittel erreichte im Jahr 2023 erstmals 10,6 Grad Celsius (°C) und lag damit um 2,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug das Plus 1,3 Grad. Ein rekordmilder Jahresbeginn und der anschließende Winterausfall ließen erahnen, was für ein warmes Jahr bevorstehen würde. Im Sommer erreichten nach dem fünftwärmsten Juni in der ersten Julihälfte die Höchst-Temperaturen dann ihre Spitzenwerte: das mittelfränkische Möhrendorf-Kleinseebach manifestierte am 15.7. mit stolzen 38,8 °C den bundesweiten Höchstwert 2023. Der September wurde dank Sommernachschlag folglich zum wärmsten September seit Beginn systematischer Wetteraufzeichnungen in Deutschland im Jahr 1881. Die spätesten heißen Tage (≥ 30 °C) seit Messbeginn folgten dann im Oktober im Oberrheingraben an. Anfang Dezember gab es strenge Fröste. Am 3.12. erreichte Gottfrieding in Niederbayern mit -18,9 °C den Tiefpunkt des Jahres.

Mit über 20 Prozent mehr Niederschlag sechstnassestes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn
Im Jahr fielen mit rund 958 Litern pro Quadratmeter (l/m²) über 20 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (789 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ebenfalls ein Plus von rund 20 Prozent des Solls (791 l/m²). Einen Niederschlagsüberschuss gab es bis auf Februar, Mai, Juni und September in allen anderen Monaten des Jahres. Der November erwies sich sogar als Zweitnassester seit 1881. Entlang der Alpen, im Schwarzwald und sogar im Bergischen Land fielen mehr als 2 000 l/m². Hingegen blieb der Nordosten der Republik mit weit verbreiteten Mengen um 600 l/m² vergleichsweise „trocken“. Bad Berneck im Fichtelgebirge verkündete während eines Unwetters am 22.6. mit 120,7 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Mit größeren Hochwassern, v. a. in Teilen des Nordens, endete 2023.

2023 mit sehr sonnigem Juni und September sowie sehr trüben November
Mit rund 1 764 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Jahr ihr Soll von 1 544 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 15 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (1’665 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 5 Prozent. Küstennah und im Süden war es mit gebietsweise über 2’000 Stunden am sonnigsten. Trüber blieb es vergleichsweise in den Mittelgebirgen mit um 1’600 Stunden. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Alpenklima

Hohe Temperaturen in allen Höhenstufen, neue Rekordhöhen bei der Nullgradgrenze und extreme Niederschlagsereignisse – das waren die besonderen Kennzeichen des Klimas im Sommerhalbjahr 2023 in den Alpen. Dies berichten der Deutsche Wetterdienst (DWD), die Geosphere Austria (ehemals ZAMG) und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz in der neuesten Ausgabe ihrer gemeinsamen Publikationsreihe „Alpenklima“.

Extreme Niederschläge mit großen Schäden
Anfang August fielen in Südösterreich und den angrenzenden Gebieten in Italien und Slowenien Rekordniederschläge. Statistisch treten solche Niederschlagsmengen seltener als einmal in 100 Jahren auf und sie führten in den betroffenen Gebieten zu schweren Überschwemmungen. Ende August gab es in den Ländern der D-A-C-H Region Deutschland, Österreich und der Schweiz weitere Starkniederschläge. Vor allem in der Schweiz wurden zwischen dem 26. und 29. August 2023 auch Jährlichkeiten von über 100 Jahren erreicht. In allen drei Ländern gab es aufgrund der großen Niederschlags-Mengen Überflutungen, Erdrutsche und umgestürzte Bäume. Lokal traten in diesem Zeitraum noch schwere Hagelereignisse mit bis zu Tennisball-großen Hagelkörnern auf, die zu großflächigen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur führten. Die Niederschlagssummen im gesamten August waren örtlich mehr als doppelt so hoch wie im vieljährigen Durchschnitt.

Viele neue Temperaturrekorde im Sommerhalbjahr 2023
Nach einem kühlen Start des Sommerhalbjahres gab es ab Juli viele neue Tages- und Monatsrekorde bei der Temperatur, vor allem in den hohen Lagen. Die erste Hitzewelle wurde im Juli verzeichnet. Die Temperaturen am 3109 Meter hohen Sonnblick Observatorium (AT) knackten zum fünften Mal seit Messbeginn 1886 die 15°C-Marke. Ende August folgte eine spätsommerliche Hitzewelle mit neuen Rekordtemperaturen, z.B. in Sion (CH) mit 37,6°C. Der September war mit Abstand der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn, das Temperaturmittel an der Zugspitze lag 5°C über dem vieljährigen Septembermittel und 1,3°C über dem bisherigen Rekord aus dem Jahre 2006. Der Oktober rangierte lokal unter den Top 3. Die Hochdrucklage in der zweiten Augusthälfte führte sowohl bodennah, als auch in der mittleren und oberen Troposphäre zu ungewöhnlich hohen Temperaturen. In der Nacht vom 20. auf den 21. August 2023 erreichte die Nullgradgrenze in der freien Atmosphäre über der Schweiz die Rekordhöhe von 5298 m. Seit 1959 ist die Nullgradgrenze dort um gut 90 Meter pro Dekade gestiegen mit Auswirkungen unter anderem auf Wasserversorgung und Biodiversität.

Über die Publikationsreihe „Alpenklima“
Der Alpenraum ist von den Folgen des menschlichen Treibhausgasausstoßes stärker betroffen als andere Regionen oder Naturräume. In dieser hochsensiblen Region sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich sichtbar. Umso wichtiger sind Informationen und Analysen zum Klima in diesem einzigartigen Ökosystem. Mit der gemeinsamen Publikationsreihe „Alpenklima“ bieten der Deutsche Wetterdienst (DWD), die Geosphere Austria (ehemals ZAMG) und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz grenzübergreifende Informationen zum Klimazustand der Alpen. Die Klimaentwicklung in den einzelnen Ländern wird so in einen größeren Kontext gestellt und genau beobachtet, um diesen wertvollen Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraum vor den Auswirkungen des Klimawandels besser zu schützen. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Deutschlandwetter im Oktober 2023

Statt herkömmlichem Herbstwetter brachte der Oktober 2023 sehr viel Regen und eine äußerst milde Witterung mit sommerlichen Nuancen. Die Vegetation kleidete sich nur zögerlich herbstlich. Der Temperatursturz zur Monatsmitte mit leichten Frösten fiel dabei kaum ins Gewicht. Prägend waren die ungewöhnlichen Niederschlagsmengen im Nordwesten und im äußersten Norden sowie die extreme Sturmflut an der Ostsee. Im Süden strahlte hingegen lange die Sonne. Das teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen mit.

Überwiegend deutlich zu milde Witterung mit kurzem „Kälteschock“
Das Temperaturmittel lag im Oktober 2023 mit 11,9 Grad Celsius (°C) um 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +2,5 Grad. Der Monat gehört damit zu den fünf wärmsten Oktober seit 1881. Die erste Monatshälfte verlief noch weitgehend spätsommerlich. Die höchsten Werte meldeten am Freitag den 13. Rheinfelden und Müllheim im Oberrheingraben mit 30,1 °C. In den Nächten vom 11. bis 13. gab es im Westen und in der Mitte mit Tiefsttemperaturen von 15 bis 18 °C Werte, die nicht nur örtlich neue Rekorde markierten, sondern sonst nur im Sommerhalbjahr zu beobachten sind. Der anschließende Temperatursturz von im Mittel etwa 15 Grad brachte leichte Nachtfröste, die am 18. in Oberharz am Brocken-Stiege bei -4,9 °C ihren bundesweiten Tiefpunkt fanden. Im Zustrom milder Atlantikluft wurde es dann wieder überdurchschnittlich mild.

Im Norden und Nordwesten sogar rekordverdächtig feucht
Im Oktober fielen mit rund 100 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 80 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (56 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ein Plus von fast 60 Prozent des Solls (63 l/m²). Zunächst wurde der Norden und Nordwesten von häufigeren und stärkeren Niederschlägen heimgesucht. Im Nordseeumfeld traten an fast allen Oktobertagen Niederschläge auf. Mit Monatsmengen von örtlich über 200 l/m² war es dort sogar rekordverdächtig nass. Dornum, Ostfriesland, meldete am 11. mit 50,7 l/m² die höchste Tagessumme. Ab der Monatsmitte griffen Niederschläge auch vermehrt auf die mittleren und südlichen Regionen aus. Davon ausgespart blieben meist Nieder- und Oberbayern mit Mengen um 40 l/m².

Grauer Norden, sonniger Süden – leicht unterdurchschnittliche Sonnenscheinausbeute
Mit etwa 100 Stunden blieb die Sonnenscheindauer im Oktober leicht unter dem Sollwert von 109 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 war die negative Abweichung vergleichbar. Im verregneten Norden, allen voran an den Küsten, ermittelte der DWD nur etwa 60 Stunden. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Flugwetterseminare des DWD

Zur vollständigen Flugvorbereitung gehört auch ein für den jeweiligen Flug angemessenes Flugwetterbriefing. Meteorologische Informationen für Abflug, Ziel- und Ausweichdestinationen, Streckenwetter, meteorologische Bedingungen nach Sichtflugregeln (VFR), Treibstoffplanung, und die vom jeweiligen Luftfahrtzeug wetterabhängigen Performanz- und Betriebsgrenzen müssen mit aktuellen und verlässlichen Wetterinformationen geplant werden.

Der DWD bietet Ihnen neben der individuellen telefonischen Flugwetterberatung auch das selbstständige Flugwetterbriefing mit dem pc_met Internet Service auf www.flugwetter.de an. Ein effektives Flugwetterbriefing und die korrekte Interpretation der vielen flugmeteorologischen Inhalte des pc_met Internet Service fällt allerdings nicht jedem leicht. Die Flugwetterseminare sollen hier helfen und vermitteln Ihnen einen sicheren Umgang mit dem Selfbriefingsystem und seinen Inhalten.

In den Seminaren liegt der Fokus auf dem Umgang mit den Produkten und Anwendungen innerhalb des pc_met Internet Services und die Interpretation und Bewertung der meteorologischen Inhalte bezüglich des gewählten Flugvorhabens. Anhand von verschiedenen Beispielwetterlagen werden konkrete Flugvorhaben geplant und ausgewertet, so dass der Teilnehmer am Ende des Seminars in der Lage sein sollte, die meteorologische Flugvorbereitung mit Hilfe von Selfbriefingverfahren durchzuführen. Der Besitz einer Lizenz zu unserem Selfbriefingsystem pc_met Internet Service ist dazu nicht erforderlich.

Online-Flugwetterseminare
Auch das ganztägige Online-Flugwetterseminar „Meteorologische Flugvorbereitung mit flugwetter.de“ hat das Ziel, Ihnen den sicheren Umgang mit www.flugwetter.de und seinen Inhalten zu vermitteln. Jedes Online-Seminar wird von erfahrenen Flugwetterberaterinnen und Flugwetterberatern über das Konferenzsystem WebEx durchgeführt und richtet sich an alle Pilotinnen und Piloten. Die nächsten Online-Flugwetterseminare finden im Winterhalbjahr 2023/2024 statt.

Im März 2024 ist dabei zum ersten Mal ein ganztägiges Online-Seminar zum Thema „Gewitter“ geplant.

Die Seminardauer ist jeweils von 09:00 Uhr bis ca. 16:15 Uhr. Darin eingeschlossen sind Diskussionsrunden, in denen auch auf Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingegangen wird. Zudem gibt es zwei kleine 15-minütige und eine ca. einstündige Pause. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‘.

Deutschlandwetter im Sommer 2023

Die Temperatur des Sommers 2023 liegt in Deutschland deutlich über dem vieljährigen Mittel. „Seit nun 27 Jahren werden in Deutschland zuwarme Sommer gemessen. Wieder können wir den Klimawandel live erleben,“ kommentiert Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die aktuelle Sommerbilanz des nationalen Wetterdienstes. Einem außerordentlich sonnenverwöhnten Juni folgte ein Juli mit extremen Hitzepeaks und ein frühherbstlicher Auftakt im August. Begleitet wurde der Witterungsverlauf von zunehmenden Niederschlägen und einer leicht überdurchschnittlichen Sonnenscheindauer. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Von tropischer Hitze und frühherbstlicher Frische – Sommer mit großen Schwankungen
Das Temperaturmittel lag im Sommer 2023 mit 18,6 Grad Celsius (°C) um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,3 °C) – der 27. zu warme Sommer in Folge. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichs-Periode 1991 bis 2020 (17,6 °C) betrug die Abweichung 1,0 Grad. Nach dem am 3.6. in Sohland an der Spree mit -0,7 °C der bundesweite Sommer-Tiefstwert ermittelt wurde, herrschte im weiteren Juniverlauf im Südwesten des Landes eine außergewöhnlich warme Witterung. Im Juli gesellten sich extreme Hitzepeaks hinzu, die am 15.7. bei 38,8 °C in Möhrendorf-Kleinseebach (Bayern) gipfelten. Daraufhin gab uns die erste Augustdekade einen Vorgeschmack auf den Herbst. Mitte August drehte das Thermostat wieder auf und in feuchter Luft wurde die Wärme zu einer großen Bürde. Mit Abschluss des Sommers kehrte die von Vielen ersehnte Abkühlung zurück.

Nasser Juli und August verschafften dem Sommer ein Niederschlagsplus
Im Sommer 2023 fiel mit rund 270 Litern pro Quadratmeter (l/m²) ein gutes Zehntel mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (239 l/m²). Das Mittel der Periode 1991 bis 2020 liegt bei 241 l/m². Im Laufe des Sommers gab es Niederschläge im ganzen Land. Sie erreichten ihr Maximum im August. Es kam zu teils heftigen Starkregen- und Hagelgewittern, zum Sommerfinale aber auch zu Dauerregen mit steigender Hochwassergefahr im Südosten. Direkt an den Alpen wurden im Laufe der drei Monate bis zu 600 l/m² gemessen. Im Fichtelgebirge (Station Bad Berneck) wurde während eines Unwetters am 22.6. mit 120,7 l/m² der höchste Tagesniederschlag erfasst. Vergleichbare Mengen fielen während der Sommermonate örtlich im Oberrheinischen Tiefland und im Nordosten.

Heiterer Sommer mit dem zweitsonnigsten Juni seit Messbeginn
Mit 720 Stunden übertraf der Sonnenschein ihr Soll von 614 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um etwa 17 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (654 Stunden) betrug das Plus rund 10 Prozent. Aufsehen erregte vor allem der Juni als Zweitsonnigster seit Messbeginn. Am meisten schien die Sonne mit über 800 Stunden im Alpenvorland und an der Grenze zur Schweiz. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Websites von Michel Charpentier umgezogen

Die von den Südfrankreich-Fliegern geschätzten Wetter-Informationen, Satellitenbilder, Druckverteilung in mehreren Höhenbändern und die Windprognosen von Michel Charpentier sind seit dieser Woche hier an einer neuen Adresse zu finden.

Deutschlandwetter im Juli 2023

Hochsommerwetter mit Hitze und viel Sonne ließen weite Teile des Landes in der ersten Hälfte des Julimonats 2023 ordentlich schwitzen. Häufigere Niederschläge, gepaart mit zeitweilig gefährlich stürmischen Winden, wehten zunächst über den äußersten Norden und Nordwesten hinweg. Zu Beginn des letzten Monatsdrittels stellte sich eine unbeständige Westwetterlage ein, wodurch bundesweit ein deutlich kühlerer und niederschlagsreicher Witterungsabschnitt eingeleitet wurde. Insgesamt betrachtet war der diesjährige Juli zu warm, verbreitet nass und ausgewogen sonnig, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2’000 Messstationen mitteilte.

Hitzepeaks in erster Monatshälfte, anschließend deutlicher Temperaturrückgang
Das Temperaturmittel lag im Juli 2023 mit 18,7 Grad Celsius (°C) um 1,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,9 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (18,3 °C) betrug die Abweichung 0,4 Grad. Entscheidend für die deutlich positiven Abweichungen war das dauerhafte Hochsommerwetter mit Hitzepeaks in der ersten Monatshälfte. Bundesweiter Spitzenreiter war am 15. Möhrendorf-Kleinseebach, 22 km nördlich von Nürnberg, mit sehr heißen 38,8 °C. Im letzten Monatsdrittel setzten sich kühlere Luftmassen durch. Vom 25. bis zum 27. lagen die Höchstwerte vielerorts bei nur noch unter 20 °C. Auch nachts wurde es verbreitet frisch.

Nasser Julimonat mit hohen Niederschlagsmengen im Nordwesten des Landes
Im Juli fielen mit rund 100 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 30 Prozent mehr des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 wurde das Soll von 87 l/m² um rund 15 Prozent übertroffen. Zunächst befanden sich nur der äußerste Norden und Nordwesten auf der Regenseite. Vor allem in der letzten Monatswoche gehörten Schauer, Gewitter und Starkregen verbreitet zum täglichen Wettergeschehen. Das linderte dann auch die vorangegangene extreme Trockenheit im äußersten Norden sowie im Süden und Südwesten. Die bayerischen Alpen zählten neben der Nordseeküste mit über 200 l/m² auch zu den nassesten Regionen. Trockener blieb es in etwa von der Magdeburger Börde bis in die Lausitz.

Sonnenscheindauer nahezu im Mittelfeld
Mit 230 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Juli ihr Soll von 211 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 10 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte sie gut ihr Soll von 225 Stunden. Die meisten Sonnenstunden (> 250 Stunden) meldeten die östlichen Landesteile. Schlusslichter (um 200 Stunden) waren die Alpen, die westlichen Mittelgebirge und weite Teile des Nordwestens. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Deutschlandwetter im Mai 2023

Der Mai 2023 war in Deutschland etwas zu warm, deutlich zu trocken und sonnenscheinreich. Die zahlreichen Niederschläge der vorhergehenden Monate setzten sich nicht fort. Ziemlich nass und zeitweise auch drückend schwül blieb es in den ersten beiden Dekaden vor allem im Westen und Süden. Im Nordosten dominierte dagegen seit Monatsbeginn starke Trockenheit. Am Monatsende wurde es bundesweit trocken und ausgesprochen sonnig. Am Pfingstfest konnte bestes Ausflugswetter genossen werden, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen mitteilt.

In der zweiten Monatshälfte große Temperatursprünge
Der Temperaturdurchschnitt lag im Mai 2023 mit 13,1 Grad Celsius (°C) ein Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 und entsprach dem Mittel der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020. Mit leichten Frösten legte der Wonnemonat einen Kaltstart hin. Barth in Vorpommern registrierte am 4. mit -3,2 °C den tiefsten Wert in Deutschland. Tagsüber folgte im Oberrheingraben der erste Sommertag des Jahres. Die höchste Maitemperatur meldete Waghäusel-Kirrlach, zwischen Karlsruhe und Heidelberg, am 22. mit 29,9 °C. Vielerorts war es auch bereits am 21. sommerlich warm. Dieser zweitägige „Wärmeberg“ wurde von einer etwa zehn Grad kühleren Witterung flankiert. So lagen die bundesweit gemittelten Höchsttemperaturen um den 17. und am 24. bei gerade 15 °C. An Pfingsten kletterten die Tagesmaxima dann wieder in den frühsommerlichen Bereich.

Trockener Wonnemonat mit extremer Niederschlagsarmut im Nordosten
Im Mai fielen mit rund 45 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur rund 64 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (71 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge auch nur etwa 63 Prozent des Solls. Während im Süden und Westen in den ersten beiden Monatsdekaden feuchtwarme Luftmassen zeitweise für ordentlich Regen und teils heftige Gewitter sorgten, verschärfte sich im Nordosten bei mehrheitlich niederschlagsfreien östlichen Winden die Trockenheit. Altmark, Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern meldeten in den vergangenen 31 Tagen teilweise keine 5 l/m² Niederschlag. Sehr nass war der Mai hingegen in den westlichen Mittelgebirgen und vor allem an den Alpen. Hier fielen an teils über 20 Niederschlagstagen gebietsweise mehr als 200 l/m². Bischofswiesen-Winkl im Berchtesgadener Land meldete allein am 16. einen Tagesniederschlag von 106,2 l/m² und damit den deutschlandweiten Spitzenwert im Mai 2023.

Zunächst nur im Nordosten, zum Monatsende dann überall sehr sonnig
Mit etwa 244 Stunden überstieg die Sonnenscheindauer im Mai ihr Soll von 202 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um etwa ein Fünftel. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung knapp 15 Prozent. Anfänglich befand sich der Nordosten der Republik auf der Sonnenseite. Gebietsweise wurden bis Monatsende über 300 Stunden gemessen. Um Pfingsten strahlte die Sonne dann landesweit mit Tagesummen von bis zu 15 Stunden. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Erster zu nasser April seit 15 Jahren

Der April 2023 fiel in Deutschland, so die vorläufige Wetterbilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD), recht durchschnittlich aus. Der Ostermonat war verglichen mit den vieljährigen Mittelwerten etwas zu feucht und recht typisch bei Temperatur und Sonnenscheindauer. Ein Blick ins Klimaarchiv des nationalen Wetterdienstes sorgt dann aber doch für eine Überraschung: „Erstmals seit 15 Jahren war ein April in Deutschland wieder zu nass,“ betont DWD-Sprecher Uwe Kirsche. Dank der überdurchschnittlichen Niederschläge der vergangenen Monate färbte sich die Vegetation allmählich kräftig grün ein. Am Himmel gab es im April ein seltenes Farbenspiel zu bestaunen: In der Nacht zum 24. konnten bis zur Landesmitte intensive Polarlichter beobachtet werden. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Milder Norden verfehlt knapp ersten Sommertag des Jahres
Das Temperaturmittel entsprach im April 2023 mit 7,5 Grad Celsius (°C) nahezu dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 von 7,4 °C. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 ergab sich eine Abweichung von minus 1,5 Grad. Aufs und Abs formten die Temperaturkurve im zweiten Frühlingsmonat. Kühle Phasen bestimmten zeitweise die erste und letzte Aprilwoche – mit eisigen Nächten zum Monatsbeginn. Carlsfeld im Erzgebirge hatte am 5. mit -8,8 °C den deutschlandweiten Tiefstwert auf dem Zettel. Vom 21. bis 23. wurde es auch mal warm. Den Temperaturgipfel meldeten Nienburg in Niedersachsen und Jena in Thüringen am 22. mit jeweils 24,6 °C. Damit wurde im April in Deutschland erstmals seit 2008 kein einziger Sommertag mit mehr als 25 °C beobachtet.

Nasser Süden mit teils schweren Gewittern, Richtung Ostsee sehr trocken
Im April fielen nach vorläufigen Berechnungen des DWD mindestens 64 Litern pro Quadratmeter (l/m²). Das wären gut 10 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 – 1990 (58 l/m²). Im Vergleich zu 1991 – 2020 (45 l/m²) erreichte die Menge sogar ein Plus von über 40 Prozent. Der Monatsstart und die Monatsmitte brachten reichlich Niederschläge. In der Südhälfte erfassten die Stationen an mindestens jedem zweiten Apriltag Niederschlag. Am Abend des 23. tobten in Bayern blitzintensive Gewitter. An den Alpen gab es die höchsten Monatsmengen (> 200 l/m²), an der Ostsee blieb es mit teils unter 20 l/m² sehr trocken. Unter dem Strich konnte der DWD landesweit eine weitere Erholung der Bodenfeuchte feststellen. Bis zum 24. lag sie im Vergleich zum Mittel des Zeitraums 1991-2020 in Teilen des Berglands und von der Ostsee bis in die nördliche Mitte im Bereich der jahreszeitlichen Durchschnittswerte, ansonsten verbreitet darüber. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Deutschlandwetter im Februar 2023

Auch der letzte meteorologische Wintermonat verabschiedete sich mit einer deutlich positiven Temperaturabweichung. Kurze winterliche Phasen konzentrierten sich eher auf die erste Monatsdekade und auf das Monatsende. Dazwischen gesellten sich frühlingshafte Temperaturen mit lokalen Höchstwerten knapp über 20 °C. Aufwärts ging es auch mit der Sonnenscheindauer. Zurück blieb allerdings die monatliche Niederschlagsausbeute, insbesondere im Südwesten, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen mitteilte.

Nur vorübergehend winterlich mit strengen Frösten
Mit dem winterlichen Temperaturrückgang in der ersten Monatsdekade fielen die nächtlichen Tiefstwerte vereinzelt auch in den sehr strengen Frostbereich. Das bundesweite Minimum wurde dabei am 7. an der Station Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -17,5 Grad Celsius (°C) festgehalten. Bald aber wechselte der Februar in den Frühlingsmodus und pünktlich zu den Karnevalstagen gipfelten die Höchstwerte bei bis zu 18 °C. Herausragend war Garmisch-Partenkirchen, wo am 18. bei 8 Sonnenstunden ein Temperaturanstieg auf 20,1 °C erfolgte – dem höchsten Februarwert 2023. Das Deutschlandmittel der Lufttemperatur betrug im Februar 3,2 °C und lag damit 2,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Hinblick auf die aktuelle und wärmere Vergleichsperiode 1991 bis 2020 lag die Abweichung bei +1,7 Grad.

Februar mit erheblichem Niederschlagsdefizit im Südwesten des Landes
In der Fläche brachte der Februar rund 40 Liter pro Quadratmeter (l/m²), was etwa 23 Prozent weniger Niederschlag als in der Zeit von 1961 bis 1990 (Klimamittel: 49 l/m²) entspricht. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (53 l/m²) erreichte das Niederschlagsdefizit sogar rund 33 Prozent. Besonders groß war die Niederschlagsarmut im Südwesten. Am Oberrhein, in Rheinhessen sowie im Saarland fielen regional nur um 5 l/m². Im Sauerland, Erzgebirge, Bayerischen Wald und an den Alpen fielen teils über 100 l/m². Dort registrierte Ruhpolding-Seehaus am 2. mit 52,5 l/m² den bundesweit größten Tagesniederschlag.

Viele Sonnenstunden im Westen und Süden
Mit gut 90 Stunden übertraf die Februarsonne ihr Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um 25 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (76 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 19 Prozent. An der Grenze zur Schweiz und im Allgäu wurden teilweise über 130 Stunden Sonnenschein erfasst. Besonders viel Sonne tanken ließ sich im Zeitraum vom 7. bis zum 9., als die Republik die sonnigsten Tage seit der ersten Oktoberdekade 2022 erlebte. Mit fast 8 bis 10 Stunden wurde die astronomisch maximal mögliche Strahlungsdauer vollständig ausgereizt. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚. Foto: ‚Frank Kahl‚.

Deutschlandwetter im Jahr 2022

Deutschland erlebte 2022 ein außergewöhnliches Wetterjahr. Der Temperaturrekord des Jahres 2018 von 10,5 Grad Celsius wurde zumindest eingestellt. Erst die abschließende Auswertung aller Stationsdaten des nationalen Wetterdienstes Anfang Januar wird zeigen, ob 2022 das wärmste Jahr seit Messbeginn war. Einen neuen Rekord gab es bei der Sonnenscheindauer. Mit einem Niederschlagsdefizit von etwa 15 Prozent waren die vergangenen zwölf Monate hierzulande sehr trocken. Auch beim Trend der Jahresmitteltemperatur gab es mit dem warmen Jahr 2022 einen weiteren Anstieg: Seit 1881 ist es in Deutschland inzwischen 1,7 Grad wärmer geworden. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 1,6 Grad. Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Das rekordwarme Jahr 2022 sollte für uns alle ein erneuter Ansporn sein, beim Klimaschutz endlich vom Reden zum Handeln zu kommen. Wir haben es bisher nicht geschafft, wirkungsvoll auf die Treibhausgasbremse zu treten. Die Erderwärmung schreitet nahezu ungebremst voran.“

Mehrere Hitzewellen im Juni und Juli
Im Jahr 2022 waren alle Monate im Vergleich zum Mittel der Referenzperiode 1961-1990 zu warm. Der August war im vieljährigen Vergleich der Zweitwärmste und der Oktober mit 2001 sogar der Wärmste entsprechende Monat. Insgesamt ergab sich nach DWD-Berechnungen eine Jahresmitteltemperatur von 10,5 Grad Celsius (°C). 2022 liegt damit um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 – 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 – 2020 betrug die Abweichung +1,2 Grad. Damit war 2022 neben 2018 vorläufig das wärmste Jahr seit Messbeginn. Platz 1 ist laut DWD nach Auswertung aller Daten noch möglich. Mehrere intensive Hitzewellen im Juni und Juli führten europaweit zu Temperaturrekorden. Die deutschlandweit höchste Tagestemperatur stammt ungewöhnlicherweise aus dem Norden des Landes. Am 20. Juli wurde in Hamburg-Neuwiedenthal ein neuer Stationsrekord von 40,1 °C festgehalten. Den Jahrestiefstwert meldete Heinersreuth-Vollhof, Landkreis Bayreuth, am 18. Dezember mit -19,3 °C.

Februar und September ordentlich nass, Sommer hingegen erheblich zu trocken
Das sommerliche Niederschlagsloch, das ein Minus von gut 40 Prozent im Vergleich zur Referenzperiode 1961 -1990 erreichte, führte zu der geringsten Bodenfeuchte unter Gras seit 1961. Flankiert wurde diese Trockenphase allerdings von den deutlich zu nassen Monaten Februar und September. Im Jahresverlauf fielen im Deutschlandmittel rund 670 Liter pro Quadratmeter (l/m²). Das war ein Minus von etwa 15 Prozent verglichen mit der Referenzperiode 1961 – 1990 (789 l/m²). Ähnlich fiel der Vergleich mit der Periode 1991 – 2020 (791 l/m²) aus. Die höchste Tagessumme wurde in Babenhausen im Unterallgäu am 19. August mit 112,1 l/m² gemessen. An den Alpen prasselten in den vergangenen zwölf Monaten 1500 bis 2000 l/m² nieder. Im Nordosten gingen gleichzeitig die Mengen auf unter 500 l/m² zurück.

Mit etwa 2025 Sonnenstunden sonnigstes Jahr seit Messbeginn
2022 schien die Sonne im bundesweiten Mittel rund 2025 Stunden und lag damit etwa 30 Prozent über dem Referenzwert der Periode 1961 – 1990 (1544 Stunden). Im Vergleich zu 1991 – 2020 (1665 Stunden) betrug die positive Abweichung gut ein Fünftel. Im Südwesten schien die Sonne sogar über 2300 Stunden, in den östlichen Mittelgebirgen zeigte sie sich mit unter 1800 Stunden vergleichsweise seltener. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

DWD verbessert mit neuen Satellitendaten Vorhersage

Der erste von sechs neuen europäischen Wettersatelliten der Serie MTG (Meteosat Third Generation) wird, wenn der Start klappt, am 13. Dezember 2022 vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gebracht. Das gesamte MTG-Programm soll bis 2035 gestartet werden, Daten bis in die 2040er Jahre liefern und wird insgesamt über drei Milliarden Euro kosten. Deutschland trägt davon mehr als 20 Prozent. Auch die neue Satellitengeneration wird die Qualität der Wetter- und Klimaüberwachung wieder deutlich verbessern.

So rechnet ein großer Nutzer der Daten wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) damit, dass durch MTG künftig zum Beispiel die Erfassung von Feuchtigkeit und Bewölkung in der Atmosphäre verbessert wird. Dadurch kann die Vorhersage von Wolkenverlagerungen und damit auch Starkregen, bodennaher Temperaturen oder Sonneneinstrahlung noch genauer werden – ein wichtiger Beitrag für den Katastrophenschutz oder den so wichtigen Ausbau der erneuerbaren Energien. Da die Messinstrumente von MTG eine höhere räumliche Auflösung erlauben und alle zehn Minuten Daten liefern werden, erwartet der DWD künftig Gewitterwolken deutlicher erkennen und ihre Lebensdauer besser abschätzen zu können. Davon profitiert zum Beispiel die Luftfahrt, die heute schon Gewittervorhersagen des DWD alle 15 Minuten ins Cockpit geliefert bekommt. MTG ermöglicht außerdem erstmals für Europa und die umliegenden Meere eine Blitzmessung durch Satelliten. Bisher wurden Blitze von Bodennetzen erfasst. Die kombinierte Nutzung beider Messysteme könne, so der DWD, zur Optimierung der Gewittervorhersage beitragen.

DWD nutzt täglich fünf Millionen Wetterbeobachtungen
Der DWD verarbeitet und prüft heute täglich rund 165 Millionen Wetterbeobachtungen. Davon werden etwa fünf Millionen Beobachtungen aktiv für die Wettervorhersage genutzt. Davon stammen rund 85 Prozent von Satelliten. Da MTG im Vergleich zu den MSG-Satelliten etwa die 50fache Datenmenge liefert, wird die Bedeutung von Satelliten für die nationalen Wetterdienste in Europa weiterwachsen. Zugleich stehen die Forscherinnen und Modellentwickler des DWD vor der Herausforderung, diese riesigen Datenmengen, die alle zehn Minuten eintreffen und nun Gebiete von einer Größe von 500 x 500 m abdecken, in ihre Wettervorhersagemodelle einzuarbeiten. Verbesserungen bei den Wetter- und Klimavorhersagen sind erst durch das Zusammenspiel von mehr und neuen Beobachtungsdaten und Datenanalysen, weiterentwickelten Wettervorhersagemodellen und der Verfügbarkeit dafür notwendiger Rechenleistung möglich. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Neue Webseite von MeteoSchweiz

Der Schweizer Wetterdienst hat seine Webseite aktualisiert. Wenn es Ihnen ähnlich geht wie mir, und Sie sich ebenfalls nicht mehr wie gewohnt zurechtfinden – mit diesen Deep-Links holen Sie sich

wieder sofort auf den Bildschirm.

Und das ist die offizielle Pressemitteilung dazu:
Ab dem 14. November 2022 ist der gewohnte Blick auf die Wetterprognose der MeteoSchweiz-Website ein anderer. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie lanciert seine Website neu und löst damit die Vorgängerversion von 2014 mit zeitgemässem Webdesign und neuen Funktionalitäten ab. Neu sind beispielsweise die Startseite und die Lokalprognose, der Klima-Monitor oder praktische Favoriten-Funktionen. Mit dem Relaunch passt MeteoSchweiz den Web-Auftritt den technologischen Entwicklungen an. Denn nicht nur die Darstellung und das Design wurden modernisiert, auch auf technologischer Seite geht MeteoSchweiz wichtigen Schritt, um den Umgang und die Belieferung mit grossen Datenmengen zu gewährleisten. Gleichzeitig werden die Ladezeiten optimiert.

Neue Funktionen und Inhalte
Der überarbeitete Internetauftritt hält viele Neuerungen für Nutzerinnen und Nutzer bereit. Auf den Lokalprognoseseiten kann die Zusammenstellung «Meine Orte» individuell bearbeitet werden. Beliebte Applikationen lassen sich zu «Meine Applikationen» hinzufügen und stehen auf der Seite unter «Meine Favoriten» zur Verfügung: damit sind die bevorzugten Applikationen und Lokalprognosen künftig schneller zu finden.

Auch inhaltlich hat die neue Website mehr zu bieten: Über die Rubrik „Wetter und Klima von A bis Z“ vermittelt MeteoSchweiz kompaktes Fachwissen. Ausführliche Informationen zu Mess-, Warn- und Prognosesystemen, Klima der Schweiz oder Forschung & Zusammenarbeit stehen unverändert zur Verfügung. Im neuen «Klima-Monitor» lässt sich die Klimaerwärmung in der Schweiz übersichtlich nachvollziehen. Die Applikation bietet interaktive Klimagrafiken für jede Schweizer Gemeinde zu den drei Messgrössen Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein.

Bei der Erarbeitung des Detailkonzepts und Visual Designs wurden bei verschiedenen Feedbackrunden die Besucher und Besucherinnen der Webseite involviert, z.B. in Form von Interviews. Das Design wurde mit Usability-Assessments getestet. In den vergangenen Wochen war bereits eine Beta-Version der Website für alle Interessierten verfügbar – so konnten Website-Besucherinnen und -Besucher die neuen Funktionen und Applikationen bereits vor dem offiziellen Relaunch kennenlernen.

Neue Funktionen auf meteoblue

Aktualisierung der Satellitenkarten
meteoblue bietet neue historische Satellitenkarten ab dem Jahr 2020 an – weltweit und in der höchsten verfügbaren Genauigkeit – die ersten ihrer Art weltweit. Die Karten haben eine beeindruckend hohe Auflösung, so dass Wolken und sogar Nebel in unglaublicher Detailtreue dargestellt werden können. Die Bilder werden zu einem nahtlosen, globalen Satellitenfilm in 15-Minuten-Schritten animiert.

Verbesserte 14-Tage-Wettervorhersage
Eine neue 14-Tage-Wettervorhersage wurde komplett neugestaltet und lädt nun deutlich schneller.

Neugestaltung der stündlichen Wetterübersicht
Die stündliche Übersicht wurde um eine Temperaturverlaufskurve erweitert, so dass Sie sofort die tägliche Amplitude sehen können, unterstrichen durch Farben und mit verbesserten Wettersymbolen. Wenn Sie die erweiterte Ansicht aktivieren, sehen Sie die stündliche Wetterübersicht direkt auf der Startseite. Zur schnellen Orientierung im Tagesverlauf haben wir außerdem eine Zeile mit der aktuellen Uhrzeit eingefügt – und natürlich werden alle Daten ständig mit den neuesten Messungen und Beobachtungen aktualisiert.

Neue Sturmbeobachtung und Wetteranomalie
Um extreme Wetterereignisse besser erkennen zu können, haben wir auf unserer Website-Startseite eine Sturmbeobachtungs- und Temperaturanomalie-Karte hinzugefügt. Diese Karten erscheinen automatisch, wenn das Wetter im Vergleich zu früheren Jahren ungewöhnlich ist. Auf diese Weise können Sie Stürme, Orkane oder andere extreme Windereignisse für die aktuellen und zukünftigen Tage leicht verfolgen. Für zusätzliche Sturminformationen empfehlen wir, unsere Wetterkarten und Wetterwarnungen zu nutzen. Die Sturmbeobachtung wird auf der meteoblue Startseite angezeigt, wenn extreme Windgeschwindigkeiten zu erwarten sind und zeigt die Windgeschwindigkeit in 200 m Höhe über Grund an.

Verbesserungen an den Wetterkarten
Ein verbessertes Radar für viele Regionen und neue Wetterkarten sind jetzt auf der meteoblue-Website verfügbar. meteoblue hat am Wetterradar mit globaler Abdeckung in höchster Auflösung gearbeitet. Das neueste Update verbessert die Qualität der Radarinformationen und die Abdeckung für Estland, Litauen, Polen, Finnland, Saudi-Arabien und Hawaii.

Neben diesen Entwicklungen hat meteoblue die Auswahl an Wetterkarten mit neuen Karten für Convective Inhibition (CIN), Equivalent Potential Temperature und SIGMET für fortgeschrittene und wettererfahrene Nutzer ausgebaut:

  • Convective Inhibition (CIN) gibt die Energie an, die ein Luftpaket benötigt, um das Niveau der freien Konvektion zu erreichen. Dies ist ein hilfreicher Indikator für Gewitter, da schwere Gewitter unwahrscheinlich sind, wenn die Konvektionshemmung hoch ist.
  • Die äquivalentpotentielle Temperatur ist ein Maß für Temperatur und Feuchtigkeit und entspricht der Temperatur, die ein Luftpaket annimmt, wenn der enthaltene Wasserdampf unter konstantem Druck vollständig kondensiert und die freiwerdende Kondensationswärme dem Luftpaket zugeführt wird.
  • Die SIGMET-Karte ist eine luftfahrtspezifische Karte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit Warnungen vor „signifikanten meteorologischen Phänomenen“ und zeigt verschiedene Warnkategorien an.

Neue Piktogramme und verbesserte Wetterberichte
Meteoblue hat neue Piktogramme für die tägliche Wetterübersicht entworfen, um Gewitter- und Bewölkungssituationen besser zu unterscheiden. Diese Beschreibungen differenzieren die Wetterlagen besser und verbessern die Darstellung der Vorhersage in der Tagesübersicht. Außerdem wurden die englischen und französischen Wetterberichte auf der Startseite verbessert.

Webcam-Archiv
Darüber hinaus verfügt die Webcam-Seite nun über ein einzigartiges Archiv und neue Funktionen. Es gibt eine bessere Übersicht über die verfügbaren Webcams, mit der Entfernung zum gewählten Standort. Auf unserer Website können Sie jetzt die aufgezeichneten Bilder der letzten Stunden direkt ansehen oder im Vollbildmodus betrachten. Außerdem wurde eine Galerie hinzugefügt, die Sie mit einem Klick auf eine der verfügbaren Webcams öffnen können. In dieser Galerie können Sie sich durch die aktuellen Webcam-Bilder aus der Umgebung des gewählten Standortes klicken. Diese Funktion bietet einen schnellen Überblick über die Wetterbedingungen für nahe gelegene Orte – in höchster Auflösung. Sie können nun aktuelle oder vergangene Wetterereignisse der letzten 24 Stunden fast live im Detail verfolgen! Quelle: ‚meteoblue‚.

Aude Untersee, Meteorologin

MeteoSchweiz möchte einen Beitrag zur Sichtbarkeit von Frauen in wissenschaftlichen und technischen Disziplinen leisten und rückt Wissenschaftlerinnen in den Fokus. Im Interview berichtet Meteorologin Aude Untersee von ihrer Faszination für die Meteorologie und das Segelfliegen. (Aude Untersee tritt übrigens an der Schweizer Segelflugkonferenz vom kommenden Samstag auf).

Aude Untersee arbeitet seit 2020 als Meteorologin im Team von MeteoSchweiz in Genf und hat ihre Neugier für Naturphänomene zum Beruf gemacht. Im Interview berichtet sie davon, wie ihre Leidenschaft zum professionellen Segelflug sie zur Meteorologie brachte und zeigt, wie wir Stereotype überwinden können.

Aude, du bist bereits seit 2020 Teil von MeteoSchweiz. Kannst du Dich und Deine Arbeit kurz vorstellen?
Ich habe ein klassisches naturwissenschaftliches Studium in Paris absolviert und mich auf die Bereiche Atmosphäre und Ozean Dynamik spezialisiert. Um als Meteorologin arbeiten zu können, habe ich ein Doppel-Diplom abgeschlossen und anschliessend die französische Schule für Meteorologie (Ecole Nationale de la Météorologie) in Toulouse besucht. Vor zwei Jahren bin ich zu MeteoSchweiz gekommen. Hier arbeite ich als Prognostikerin und bin zudem in einige Entwicklungsprojekte im Bereich Prognosetools, Aviatik und Kommunikation involviert. Als Prognostikerin analysiere ich die Wetterlage und arbeite mit Modellen, um die Wetterentwicklung kurz- und mittelfristig vorherzusagen. Dazu gehört natürlich auch die Identifizierung von Unwetterlagen, um die Bevölkerung und die Behörden frühzeitig zu warnen. Mein Arbeitsalltag ist immer anders und abwechslungsreich. Ich sage mir immer, dass ich nicht arbeite, sondern jeden Tag weiter lerne!

Wie wurde Dein Interesse für die Meteorologie geweckt?
Mein Interesse an der Meteorologie reicht weit zurück: Schon als kleines Mädchen waren meine Augen offen für die Welt um mich herum und vor allem auf den Himmel gerichtet. Zu meinem 14. Geburtstag kam mein Vater auf die Idee, mir einen Segelflug zu schenken. Ich war sofort begeistert von diesem Gefühl durch die Luft zu gleiten – ohne Motor, nur von der Atmosphäre angetrieben. Das Segelfliegen vereint viele Aspekte, die sowohl mein Interesse für die Umwelt als auch meine Vorliebe für Wissenschaft und Technik widerspiegeln. Ich wollte sofort mehr über diese Energien der Atmosphäre erfahren, von denen ich nur einen winzigen Ausschnitt gesehen hatte. Mein Interesse an der Meteorologie entstand somit aus dem Bedürfnis, diese Phänomene zu verstehen und vorherzusagen.

Es scheint, als hätten das Segelfliegen und die Meteorologie viele Überschneidungen…
Ja das sehe ich auch so. Seit ich mit 16 Jahren meinen Segelflugschein gemacht habe, beschäftige ich mich mit der Meteorologie. Damals lernte ich bereits einiges über meteorologische Phänomene, um grössere Strecken zurücklegen zu können. Mein heutiges Fachwissen verschafft mir sicherlich einige Vorteile, denn die Beobachtung und Analyse von Wetterereignissen ist ein elementarer Bestandteil dieser Disziplin. Heute gebe ich regelmässig Meteorologiekurse und Wetterbesprechungen für Wettbewerbe. Es sind meine beiden Leidenschaften, die sich letztlich um die Beobachtung und Erforschung der Atmosphäre drehen. Eine hingegen eher weniger schöne Gemeinsamkeit der Meteorologie und des Segelfliegens ist jedoch, dass nur wenige Frauen sich in beiden Feldern engagieren.

Wird etwas unternommen, um Frauen den Einstieg in das Segelfliegen zu erleichtern?
Ich hatte bereits die Gelegenheit an mehreren Weltmeisterschaften in der Damenkategorie teilzunehmen. Viele sind verwundert, warum es Frauenmeisterschaften gibt, wo doch das Segelfliegen eine Disziplin ist, bei der es nicht auf Gewicht und Muskelkraft, sondern auf Gehirnleistung ankommt. Da es nur sehr wenige Segelfliegerinnen gibt, und noch weniger, die an Wettkämpfen teilnehmen, wurden Weltmeisterschaften nur für Frauen ins Leben gerufen, um den Segelflug von Frauen auf hohem Niveau zu fördern. Es gibt jedoch absolut keinen Grund, warum Frauen im Luftsport weniger erfolgreich sein sollten als Männer. Ich würde mir wünschen, dass eine solche Trennung an Wettbewerben nicht mehr nötig wäre.

Was würdest du anderen Frauen mit auf den Weg geben, um sie für technische Berufe und den Segelflug zu begeistern?
Zum Internationalen Frauentag möchte ich andere dazu ermutigen, sich zu engagieren und sich in technischen Bereichen einzubringen, auch und insbesondere dort, wo Frauen nicht sehr stark vertreten sind. In diesem Jahr werde ich an zwei internationalen Wettbewerben teilnehmen, der Weltmeisterschaft der Frauen und der Europameisterschaft für Frauen und Männer. Bei dieser Europameisterschaft werde ich wahrscheinlich eine von zwei oder drei anderen Frauen unter insgesamt hundert Piloten sein. Ich hoffe, dass ich durch mein Engagement andere Frauen für meine Leidenschaften begeistern kann. Und wer weiss, vielleicht bekomme ich bald mehr weibliche Konkurrenz bei einer Meisterschaft oder neue Kolleginnen bei MeteoSchweiz? Quelle: ‚MeteoSchweiz‚.

DWD zur Trockenheit in Deutschland

Fehlende Niederschläge lassen Böden stark austrocknen
Seit Mai 2022 ließ deutlich zu trockene Witterung in Verbindung mit überdurchschnittlichen Temperaturen und Sonnenstunden die Böden stark austrocknen. Dabei nahm die Bodenfeuchte in Deutschland einen ähnlichen Verlauf wie im Dürrejahr 2018. Folglich verursachte die Trockenheit auch wieder zunehmende Auswirkungen auf die Landwirtschaft, wenngleich diese bisher noch nicht ganz so gravierend wie im Jahr 2018 sind. Außerdem herrschte häufig hohe Wald- und Graslandbrandgefahr. Das berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD) über die Auswirkungen der Witterung im bisherigen Sommer 2022.

Austrocknung begann bereits im Frühling
Nach einem großteils überdurchschnittlich nassen Winter waren die Startbedingungen in die Vegetationsperiode 2022 von der Bodenfeuchte her gut. Doch bereits der ungewöhnlich sonnige und niederschlagsarme März sorgte für eine deutlich unter das Mittel sinkende Bodenfeuchte. Im anfangs nasskalten April entspannte sich die Situation vorübergehend, ehe im trockenen und teils schon sommerlich warmen Mai eine zunehmend tieferreichende Austrocknung der Böden begann. Diese setzte sich über den Sommer hinweg mit wenigen Unterbrechungen bis zum jetzigen Zeitpunkt fort. Dabei nahm die Bodenfeuchte der obersten 60 cm im Deutschlandmittel schon seit Mitte April einen ähnlichen Verlauf wie 2018. Die negative Abweichung zum vieljährigen Mittel der Bodenfeuchte wurde in diesem Zeitraum immer größer. Im Monatsmittel für Mai 2022 lag die Bodenfeuchte für sandigen Lehmboden noch bei 58 Prozent nutzbarer Feldkapazität (% nFK) bei einem vieljährigen Mittel von 74 % nFK. Im Juli 2022 waren es nur noch 28 % nFK, das Mittel liegt bei 51 % nFK. Besonders stark trockneten die Böden im Osten und in den Beckenlagen des Südwestens aus, im äußersten Norden und Süden erreichte die Bodenfeuchte hingegen nicht ganz so niedrige Werte.

Auswirkungen auf die Pflanzen
Bereits ab Mai machten sich zunehmend Auswirkungen auf die Landwirtschaft und allgemein auf die Pflanzenwelt bemerkbar: Trockenheit und Wärme beeinträchtigten gebietsweise die Blüte und Kornentwicklung bei Getreide. Die kurze, aber extreme Hitze im Juni führte besonders bei Winterweizen zu Schädigungen. Hitze und Trockenheit bewirkten teils auch eine deutlich verfrühte Abreife des Getreides, die sogenannte Notreife. Für die früh reifende Wintergerste und den Raps mit seinem tiefreichenden Wurzelwerk reichte die aus dem Winter stammende Bodenfeuchte meist noch aus, so dass die Ernte teils sogar überdurchschnittlich ausfiel. Späte Getreidesorten wie Winterweizen wurden hingegen gebietsweise stark in Mitleidenschaft gezogen, so dass der Ertrag regional deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnitt liegen dürfte. Die Ernte erfolgte rund eine Woche früher als üblich.

Ab Juli hatte die weiter zunehmende Trockenheit zwar kaum noch Auswirkungen auf Getreide, dafür umso mehr auf Mais und Zuckerrüben, deren Wasserbedarf im Laufe des Sommers deutlich ansteigt. Bei diesen Pflanzen wurden in den letzten Wochen immer deutlicher teils irreversible Schäden sichtbar. Inzwischen wird in einigen Regionen der erste Körnermais als Silomais gehäckselt, um wenigstens die Grünmasse noch retten zu können, denn der Kornertrag wäre erheblich zu niedrig. Auch Grünland verdorrte zusehends und wird seinem Namen vielerorts nicht mehr gerecht; gebietsweise fiel einer der üblichen Grünlandschnitte aus. Auch bei vielen Bäumen und Sträuchern wurde der Trockenstress immer deutlicher sichtbar. Im Obstbau kamen teils Schäden durch Überhitzung der Früchte bei gleichzeitigem Wassermangel hinzu – sogenannter Sonnenbrand. Mitunter zeigten aber auch die Blätter von Laubbäumen Sonnenbrandschäden. „Wir haben aktuell einen sehr ähnlichen Verlauf der Bodenfeuchte wie im Jahr 2018“, so Dr. Udo Busch, Leiter der Abteilung Agrarmeteorologie beim DWD. „Die Böden zeigen in weiten Teilen Deutschlands eine extreme Trockenheit, die nicht nur der Landwirtschaft große Probleme bereitet. Auch Verkehrsträger wie die Schifffahrt sind aufgrund von Niedrigwasser betroffen. Die Folgen, unter anderem für die Wälder, die eventuell ein viertes Trockenjahr innerhalb von fünf Jahren überstehen müssen, können wir heute noch gar nicht abschätzen.“

Schon ab März überdurchschnittlich hohe Waldbrandgefahr
Während sich eine für die Pflanzenwelt relevante Trockenheit über einige Wochen aufbaut, führt schon eine Reihe sonniger und warmer Tage zu hoher Waldbrandgefahr. Dies liegt daran, dass die auf dem Waldboden aufliegende Streuschicht, bestehend aus abgestorbenen Blättern und Nadeln, innerhalb weniger Tage austrocknen kann und damit reichlich zündfähiges Material vorhanden ist. So stieg der 5-stufige Waldbrandgefahrenindex des DWD bereits im anhaltend trockenen März häufig auf die Stufe 4 (hohe Gefahr) – im Deutschlandmittel so oft wie in keinem März der letzten Jahrzehnte. Ab Mai bestand regional und zeitweise wieder hohe (Stufe 4), gelegentlich auch sehr hohe Waldbrandgefahr (Stufe 5). Ab etwa Mitte Juli bis jetzt wurde gehäuft und teils für einige Tage am Stück sowie für weite Teile Deutschlands eine hohe bis sehr hohe Waldbrandgefahr berechnet. In diesem Zeitraum entstanden dann auch vermehrt Waldbrände, vor allem in den östlichen Bundesländern brannten sogar mehrere 100 Hektar Wald. Auch der Graslandfeuerindex, der die Brandgefahr von offenem Grasland mit einem abgestorbenen Grasanteil einschätzt, erreichte häufig großflächig Stufe 4 (hoch) und an den besonders heißen Tagen auch Stufe 5 (sehr hoch). Besonders bei der Getreideernte kam es durch Funkenflug zu einigen Bränden reifer und damit trockener Getreide- oder Stoppelfelder.

Weiterführende Informationen:
Definition „nutzbare Feldkapazität (nFK)“: Unter Feldkapazität (FK) versteht man die Wassermenge, die ein wassergesättigter Boden gegen die Schwerkraft halten kann. Dieser Grenzwert stellt sich in der Regel ca. 2 bis 3 Tage nach völliger Wassersättigung ein, wenn das überschüssige Wasser in den Untergrund versickert ist. Da Pflanzen nicht das gesamte im Boden enthaltene Wasser nutzen können, wird die nutzbare Feldkapazität (nFK) als Maß für das pflanzenverfügbare Wasser verwendet. Die nutzbare Feldkapazität wird vom Deutschen Wetterdienst – sofern nicht anders angegeben – für die oberen 60 cm des Bodens berechnet. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Release der DWD FlugWetter-App

Mit dem Release der DWD FlugWetter-App ist es möglich, aktuelle WAWFOR Modellvorhersagen (World Aviation Weather Forecast) für die Region Europa aufzurufen. Der WAWFOR ist ein digitaler Flugwetterdatensatz speziell für die Luftfahrt.
Die WAWFOR Modelldaten basieren auf dem DWD-Vorhersagemodell ICON-EU und sind für einen Vorhersagezeitraum bis +48 Stunden verfügbar; die zeitliche Auflösung beträgt eine Stunde.

Die folgenden Vorhersageparameter sind in einer interaktiven Kartendarstellung verfügbar:

  • Signifikantes Wetter
  • Bewölkung
  • Bodendruck
  • Bodenwind und Böen
  • Niederschlag
  • Temperatur (Boden und Höhenlevel)
  • Geopotential (Höhenlevel)
  • Höhenwind (Höhenlevel)
  • ADWICE Vereisungsinformationen (Höhenlevel)
  • Turbulenz (Höhenlevel)
  • Konvektion (horizontale und vertikale Erstreckung)

Flugsicherheitsseminar „Rettung aus Schlechtwetter“

Am 26./27. Mai 2022 bietet der BWLV wieder das Flugsicherheitsseminar „Rettung aus Schlechtwetter“ in Niederstetten an. Ohne entsprechende Schulung kann es für Motorflieger schnell gefährlich werden, wenn das Wetter nicht so recht mitspielt. Damit das nicht passiert, bietet der BWLV erneut das beliebte Seminar „Rettung aus Schlechtwetter“ an. Dieses findet am 26./27. Mai, in Kooperation mit der militärischen Flugsicherung und der FIS/DFS in Niederstetten statt. Hier finden Sie alle Infos sowie die Ausschreibung und das Anmeldeformular. Quelle: ‚BLWV‘. Foto: ‚Ches Hunt‚.

Klimatologische Einordnung des Jahres 2021 in Sachsen

Ein hohes Niederschlagsdefizit, neue Temperaturrekorde und eine extreme Sonnenscheindauer haben in den vorangegangenen Trockenjahren bis in den August 2021 hinein zur stärksten Grundwasserdürre seit Beobachtungsbeginn vor 100 Jahren geführt. Trotz einer leichten Entspannung im Wasserhaushalt ab der zweiten Jahreshälfte 2021 wirken die Folgen der Trockenheit nach. Das ist ein Fazit, das das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und der Deutsche Wetterdienst (DWD) heute beim 10. gemeinsamen Jahrespressegespräch „Wetter trifft auf Klima“ gezogen haben.

„Es ist wichtig, sachlich über den Zusammenhang von Wetter und Klima zu informieren. Und es ist wichtig, immer wieder darzustellen, welche Auswirkungen Witterungsverläufe auf den Wasserhaushalt, auf den Wald, auf Böden und Ökosysteme haben. Das hilft, uns an den Klimawandel anzupassen – zum Beispiel in der Land- und Forstwirtschaft, in der Wasserwirtschaft, im Gartenbau. Wir müssen den Klimawandel dringend bremsen und uns zugleich auf neue klimatische Bedingungen einstellen. Mein Dank geht an den Deutschen Wetterdienst und an alle beteiligten Einrichtungen in Sachsen für die gute Zusammenarbeit“, sagte Umweltminister Wolfram Günther bei dem Pressegespräch.

„Die zehn Jahre der gemeinsamen faktenbasierten Information der Öffentlichkeit dokumentieren eine vieljährige Zusammenarbeit zwischen dem nationalen meteorologischen Dienst, dem DWD, und einem der in Fragen des Klimawandels führenden deutschen Bundesländer. Von Entwarnung können wir bezüglich Wetter und Klima aber nicht sprechen, zumal, wenn der Blick über Sachsen hinaus über die nationale auf die internationale Ebene geht“, so Tobias Fuchs, Vorstand für Klima und Umwelt des DWD. „So fiel unsere Bilanz des Jahres 2021 für Deutschland zwiespältig aus. Es gab zum Glück in Deutschland keine neuen Temperaturrekorde und für fast ganz Deutschland ausreichend Niederschlag. So konnten sich vor allem unsere Wälder von der Trockenheit der drei vorangegangenen Jahre etwas erholen. Zugleich war 2021 aber auch das Jahr der schlimmsten Flutkatastrophe seit Jahrzehnten – ausgelöst durch großflächigen Dauerregen und Starkniederschläge. Wir wissen, dass der Klimawandel dazu bereits beigetragen hat. Das zeigt: Wir erleben die Folgen des Klimawandels live. Wetterextreme können jeden von uns treffen. Wer das Klimas schützt, schützt sich selbst.“

Nach den drei wärmsten Jahren in Sachsen (2018, 2019, 2020) seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881 wurde das Jahr 2021 mit +0,8 Grad im Vergleich zur Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 als „zu warm“ eingestuft. Damit setzt sich der längerfristige Erwärmungstrend auch in Sachsen etwas reduziert fort. Der Jahresniederschlag war im Vergleich zur Klimareferenzperiode 13 Prozent höher. Herausgestochen haben der Sommer und der Herbst. Der Sommer war mit +1,6 Grad „viel zu warm“ und mit +51 Prozent mehr Regen „viel zu niederschlagsreich“, der Herbst mit +1,0 Grad „zu warm“ und mit -28 Prozent „zu niederschlagsarm“.

Der Witterungsverlauf war 2021 sowohl bei den Temperaturen als auch beim Niederschlag von teils starken monatlichen Schwankungen geprägt: Der April und der Mai waren „zu kalt“. Markant war der darauffolgende sprunghafte Temperaturanstieg von über 5 Grad zum „extrem zu warmen“ Juni. Der Juli war mit einem Plus von 77 Prozent „zu niederschlagsreich“. Getoppt wurde der verregnete Juli von dem „extrem zu niederschlagsreichen“ August mit einem Plus von 79 Prozent Niederschlag. Darauf folgte ein trockener Herbst: Im „viel zu niederschlagsarmen“ September fehlten 49 Prozent Regen, im „zu niederschlagsarmen“ Oktober waren es 53 Prozent.

Die Kombination aus kühleren Temperaturen und mehr Niederschlag hat zwar insgesamt zu einer Abmilderung der Trockenheit im Jahr 2021 geführt, das in den Vorjahren entstandene Niederschlagsdefizit im Wasserhaushalt ist aber bei weitem noch nicht abgebaut. Sachsenweit fehlt seit Anfang 2018 im Durchschnitt immer noch knapp ein halber Jahresniederschlag. Das Defizit wird sehr wahrscheinlich auch 2022 fortbestehen und der Wasserhaushalt wird sensibel reagieren, wenn erneut Trockenphasen auftreten.

Die Grundwasserstände sind in der zweiten Jahreshälfte 2021 etwas angestiegen. Dennoch lagen sie im Jahresmittel nach wie vor auf niedrigem Niveau. Die vorangegangenen Trockenjahre zeigen deutlich, dass veränderte klimatische Bedingungen die Intensität von Grundwasserdürren erhöhen können und die Erholung der Grundwassersituation auch in niederschlagsreichen Jahren schwieriger wird. Dass Grundwasser ein langes Gedächtnis hat, zeigt sich an den aktuellen Messwerten in Sachsen: Die Grundwasserstände liegen an 65 Prozent der Messstellen noch immer 42 Zentimeter unter den monatstypischen Werten.

Trotz der langanhaltenden Grundwasserdürre hat sich die hohe Versorgungssicherheit der öffentlichen Wasserversorgung in Sachsen auch im Jahr 2021 gezeigt. Rund 40 Prozent der Sachsen erhalten ihr Trinkwasser aus aufbereitetem Talsperrenwasser, was auch dazu beigetragen hat, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser stets gewährleistet war. Die sächsischen Talsperren waren 2021 gut gefüllt.

In den sächsischen Flüssen und Bächen hat sich die Situation 2021 nach den von Niedrigwasser geprägten Jahren 2018 bis 2020 zunächst weitgehend entspannt. Ohne eine nachhaltige Erholung des Grundwassers wird es bei längeren Trockenphasen in den Fließgewässern auch 2022 rasch wieder zu Niedrigwasser kommen. Mit den Hochwasserereignissen in der Sächsischen Schweiz, in Ostsachsen sowie im Mittleren Erzgebirge war 2021 das hochwasserreichste Jahr in Sachsen seit 2013. Bei den Starkniederschlägen im Sommer 2021 konnten die Talsperren in den betroffenen Einzugsgebieten eine beträchtliche Menge Wasser aufnehmen und so die Flüsse entlasten.

Der Niederschlag im Jahr 2021 hat nach den Trockenjahren zur Regeneration der sächsischen Wälder beigetragen. Der Witterungsverlauf reichte jedoch nicht aus, um Fichte, Kiefer, Lärche, Buche und Eiche widerstandsfähiger gegenüber rinden- und holzbrütenden Insekten wie den Borkenkäfer zu machen. Die Situation in den Wäldern bleibt insgesamt kritisch und es muss weiterhin mit großflächigen Einbrüchen in den Fichten- und Kiefern-Forstökosystemen gerechnet werden.

In den pflanzenverfügbaren Wasservorräten der Böden hatten die vorangegangenen Trockenjahre ein großes Defizit verursacht, das bis in das Jahr 2021 hinein sichtbar war. Vor allem in tieferen Bodenschichten erreichten die Bodenfeuchten 2021 noch nicht das Niveau der Werte von vor 2018. In der südlichen Hälfte Sachsens sind die Wasservorräte in den Böden unter landwirtschaftlicher Nutzung in der Bodentiefe von 0 bis 2 Metern aktuell weitgehend aufgefüllt. In Nord- und Nordostsachsen sowie in der Lommatzscher Pflege reichten die Niederschläge 2021 erneut nicht überall aus, um die Böden unterhalb von einem Meter Bodentiefe zu durchfeuchten. Dennoch ist die Ausgangslage für die Landwirtschaft zu Beginn des Jahres 2022 günstiger als sie es zu Jahresbeginn 2021 war.

In der Landwirtschaft sind die Raps- und Getreideerträge 2021 trotz der höheren Wasserverfügbarkeit als in den Vorjahren unter den Erwartungen geblieben. Im Gegensatz dazu profitierte der Silomais von den Witterungsbedingungen und brachte teilweise sehr hohe Biomasseerträge. Bei Winterweizen fallen die durchschnittlichen Erträge für 2021 laut Erntevorschätzung mit 71,9 Dezitonnen pro Hektar 6,7 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Der geschätzte Durchschnittsertrag liegt bei Wintergerste mit 77 Dezitonnen pro Hektar circa 12 Prozent höher als im Vorjahr, bei Winterraps mit 33 Dezitonnen pro Hektar 7,4 Prozent niedriger. Bei Kartoffeln wird von einem durchschnittlichen Ertrag von 401 Dezitonnen pro Hektar ausgegangen und damit 17 Prozent mehr als 2020.

Im Obst-, Gemüse- und Weinbau ist das Jahr 2021 nach den massiven Ernteausfällen in den vorangegangenen Trockenjahren insgesamt durchschnittlich ausgefallen. Die Apfelernte ist laut Vorschätzung für das Jahr 2021 mit 285 Dezitonnen Äpfeln pro Hektar im Vergleich zu den letzten sieben Jahren jedoch erneut unterdurchschnittlich ausgefallen. Zudem hat es 2021 entgegen dem Trend der Vorjahre die späteste Apfelblüte seit 30 Jahren gegeben und keine frostbedingten Ausfälle. Für Erbsen, Bohnen, Zwiebeln und Karotten geht die Vorschätzung von durchschnittlichen Ernteerträgen aus. Der Weinjahrgang 2021 wird als qualitativ gut eingeschätzt. Hier wird mit einer Erntemenge von rund 22.500 Hektolitern gerechnet. Das erwartete Ergebnis liegt damit leicht über der Erntemenge des Vorjahres, aber unterhalb der Durchschnittsernte. Durch den vielen Regen und die moderaten Temperaturen waren 2021 bereits ab August deutlich mehr Kirschessigfliegen unterwegs als in den Vorjahren und haben sowohl dunkle Beerenobstsorten als auch den Wein befallen.

Die Ozonkonzentrationen waren 2021 deutlich niedriger als in den Vorjahren. Zudem hat die Fortsetzung der Reihe zu warmer Winter auch im Jahr 2021 ein niedriges Niveau an Feinstaub- und Stickstoffdioxidkonzentrationen in der Außenluft begünstigt. Quelle: ‚Tobias Fuchs / DWD‚.

Ein durchschnittliches Wetterjahr, aber…

Das Wetterjahr 2021 war in Deutschland insgesamt recht durchschnittlich, brachte aber auch außergewöhnliche Wetterextreme mit katastrophalen Folgen. Tobias Fuchs, Klimavorstand des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Unsere Bilanz des Jahres 2021 ist zwiespältig. Es gab zum Glück in Deutschland keine neuen Temperaturrekorde und für fast ganz Deutschland ausreichend Niederschlag. So konnten sich vor allem unsere Wälder von der Trockenheit der drei vorangegangenen Jahre etwas erholen. Zugleich war 2021 aber auch das Jahr der schlimmsten Flutkatastrophe seit Jahrzehnten – ausgelöst durch großflächigen Dauerregen und Starkniederschläge. Wir wissen, dass der Klimawandel dazu bereits beigetragen hat. Das zeigt: Wir erleben die Folgen des Klimawandels live. Wetterextreme können jeden von uns treffen. Wer das Klimas schützt, schützt sich selbst.“ Im Februar kam es zu heftigen Schneefällen und extremen Frösten in der Mitte des Landes. Einem kurzen Frühsommertrip zum Märzfinale folgte der kälteste April seit 40 Jahren. Der Juni ging als Drittwärmster in die Annalen ein und der übrige Sommerverlauf brachte stellenweise historisch große Starkregenfälle. Spätsommerfeeling gab es dafür im September. Trüb ging es dann durch die weitere Herbstzeit. Unter dem Strich war das Jahr 2021 durchschnittlich nass, leicht zu sonnig und zu warm. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

2021 war das elfte zu warme Jahr in Folge
Die Durchschnittstemperatur lag im Jahr 2021 mit 9,1 Grad Celsius (°C) um 0,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. 2021 war damit das elfte zu warme Jahr in Folge. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung -0,2 Grad. Große Temperaturgegensätze prägten die ersten Monate des Jahres. So traten häufig polare Luftmassen mit teils frühlingshaften Temperaturen in den Wettstreit. Strenger Frost brachte in der Mitte des Landes im Februar lokal neue Temperaturrekorde. So übermittelte Mühlhausen, 40 km nordwestlich von Erfurt, am Morgen des 10.2. mit -26,7 °C nicht nur einen neuen Stationsrekord, sondern meldete gleichzeitig den tiefsten Jahreswert deutschlandweit. Der Versuch bereits Ende März in den Sommer zu starten missglückte mit dem folgenden kältesten April seit 40 Jahren. Dafür drehte aber der Juni temperaturmäßig auf und wurde der Drittwärmste nach 2019 und 2003. Eine Hitzewelle ließ die Höchstwerte zwischen dem 17. und 20.6. an etlichen DWD-Stationen auf über 35 °C steigen. Berlin-Tempelhof und die etwa 50 km südlich gelegene Station Baruth meldeten am 19.6. mit 36,6 °C den deutschlandweiten Höchstwert im Jahr 2021. Nach strengen Weihnachtsfrösten im Norden verabschiedete sich das Jahr mit teils frühlingshaften Temperaturen.

2021 nach trockenen Vorjahren nun mit ausgeglichenem Flächenniederschlag
Im Jahr 2021 fielen rund 805 Liter pro Quadratmeter (l/m²). Das entspricht in etwa dem Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (789 l/m²) und dem der Periode 1991 bis 2020 (791 l/m²). Im Februar brachte eine Luftmassengrenze heftige Schneefälle in der Mitte des Landes. Zwischen Erzgebirge und Emsland lagen um den 12.2. verbreitet 20 bis 40 cm Schnee. Niederschlagsarme Frühjahrsmonate und ein trockener Herbst flankierten einen buchstäblichen „Starkregensommer“. Historische Regenfälle verursachten Mitte Juli in der Eifel eine katastrophale Flut. Zuvor gab es aber auch in der Uckermark Rekordniederschläge. 198,7 l/m² prasselten dort am 30.6. in Ludwigsburg vom Himmel. Es war die höchste Tagessumme 2021. Bei der Anzahl der Starkniederschlagsereignisse von Mai bis September rangiert das Jahr 2021 nach Auswertungen des nationalen Wetterdienstes auf Platz 2 seit 2001. An den Alpen und im Südschwarzwald akkumulierte sich der Niederschlag im Jahresverlauf auf teils über 2000 l/m². Am trockensten bleib es mit weniger als 500 l/m² östlich des Harzes.

Besonders im Süden und Südwesten des Landes sehr sonnig
Mit 1650 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer ihr Jahres-Soll von 1544 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 7 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 entsprach die Sonnenscheindauer dem Soll. Im Süden und Südwesten kam die Sonne besonders häufig zum Vorschein. Örtlich gab es in Südbayern sogar über 2000 Sonnenstunden. Dagegen schien sie in einigen Mittelgebirgsregionen 700 Stunden weniger. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚. Foto: ‚Rüdiger Manig, DWD‘.

AustroControl modernisiert Flugmeteorologie

Am Flughafen Wien-Schwechat entsteht eines der modernsten flugmeteorologischen Zentren Europas. Die österreichische Flugsicherung Austro Control macht einen entscheidenden Schritt zur Modernisierung der Flugmeteorologie. Mit präzisen Wetterbeobachtungen, -vorhersagen, -beratungen und -warnungen sorgt die Austro Control-Flugmeteorologie dafür, dass PilotInnen und Flugzeuge immer sicher unterwegs sind. Von telefonischen Wetterbriefings, über Warnungen vor Gewittern, Windscherungen oder Vereisungsgefahr bis hin zu Kurz- und Mittelfristprognosen wird die gesamte Luftfahrt mit sicherheitsrelevanten Wetter-Informationen versorgt. In den kommenden drei Jahren wird die Austro Control-Flugmeteorologie auf neue, zukunftssichere Beine gestellt.

Bessere Prognosen
Austro Control setzt auf die Digitalisierung und den zunehmenden technologischen Fortschritt, um die Wetterbeobachtung noch präziser und effizienter zu machen. Mit den entsprechenden Investitionen wird die Erstellung von Flugwetterprognosen noch besser, bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der höchsten Sicherheits- und Qualitätsstandards. Wesentliches Element dabei ist die verstärkte Automatisierung, etwa bei der Bestimmung von Sichtwerten, Wettererscheinungen und Wolkenuntergrenzen. Bereits heute werden Windrichtung, Windgeschwindigkeit oder Pistensichtweite als Bestandteile einer Flug-Wettermeldung automatisch erhoben.

Eines der modernsten flugmeteorologischen Zentren Europas
Mit der Investition in neue technologische Systeme und neue Arbeitsbereiche wird im Tower am Flughafen Wien-Schwechat eines der modernsten meteorologischen Kompetenz-Zentren Europas eingerichtet. Das neue MET-Center Vienna schafft optimale Arbeitsbedingungen, damit das Know-How unserer hochqualifizierten meteorologischen Experten bestmöglich zum Einsatz kommen kann. Verbesserte Arbeitsabläufe und ein rascherer Informationsaustausch stellen eine höhere Konsistenz bei der Erstellung der Wetterberichte sicher und ermöglichen dadurch noch bessere Prognosen. Dazu kommen ein besseres Workloadbalancing innerhalb des Teams – besonders relevant bei kritischen Wetterphasen – und eine Erhöhung der Flexibilität. Darüber hinaus sichern diese Investitionen hochwertige Arbeitsplätze.

Austro Control stärkt Vorreiterrolle als Top Dienstleister der Flugsicherungsbranche
Das neue MET-Center ist auch im internationalen Vergleich state-of-the-art. In Deutschland werden beispielsweise 15 internationale und 25 Regionalflughäfen von fünf MET-Centern remote mit Flugwetter-Informationen versorgt. Vergleichbare Lösungen gibt es bereits in Frankreich oder in den Niederlanden. Die Investitionen erhöhen die Effizienz, denn durch die Bündelung und die zunehmende Automatisierung bei Austro Control können im neuen MET-Center Aufgaben übernommen werden, die derzeit noch auf verschiedene Standorte verteilt sind. Das lokale Know-How bleibt durch intensive Schulungen während der Umsetzungsphase erhalten.

Modernisierung als wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung von Austro Control
Angesichts der nach wie vor anhaltenden Luftfahrtkrise sind diese Investitionen in die Modernisierung der Austro Control Flugmeteorologie von großer Bedeutung. Es gilt, das Unternehmen nachhaltig für die Zukunft zu stärken. Die Nutzung modernster Technologien und digitaler Lösungen spielt bei der Steigerung der Effizienz und Hebung von Synergien eine entscheidende Rolle. Mit diesem Schritt setzt Austro Control auch die Vorgaben des Rechnungshofs um, der in einem früheren Prüfbericht die verstärkte Automatisierung der Flugmeteorologie empfohlen hat.

Mit dem neuen MET-Center Vienna macht die Austro Control Flugmeteorologie einen entscheidenden Digitalisierungsschritt in Richtung Zukunft. Der Flugwetterdienst entwickelt sich damit zu einem modernen MET-Service Provider, der sich auch international behaupten kann und auf künftige Herausforderungen gut vorbereitet ist. Unter dem Aspekt der Sicherheit wird das gesamte Projekt selbstverständlich entsprechenden Safety-Asssessments unterzogen. Auch der Aufsichtsrat von Austro Control ist eingebunden und wird sich in seiner nächsten Sitzung mit der Modernisierung der Flugmeteorologie befassen. Für die die Kundinnen und Kunden von Austro Control bleiben die hohe Qualität der Flugwetterberatung ebenso wie der Umfang der Services weiter erhalten, und die Sicherheit in der Luftfahrt in Österreich wird weiter erhöht. Quelle: ‚AustroControl‚.

Drittwärmster Juni seit 1881

In der ersten und letzten Junidekade lag Mitteleuropa zeitweilig unter dem Einfluss hohen Luftdrucks, der jedoch regelmäßig heranziehenden Tiefdruckgebieten Platz machen musste. Dies führte lokal immer wieder zu heftigen Gewittern, kräftigen Niederschlägen, Hagel und schweren Sturmböen. Zur Monatsmitte machten die Tiefs dann einen Bogen um Mitteleuropa, so dass viel Sonnenschein mit teilweise großer Hitze dominierte. Die Folge: Der Juni 2021 ist in Deutschland der drittwärmste seit Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Er war zugleich niederschlagsreich und sehr sonnig. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Erste Hitzewelle des Jahres Mitte Juni
Mit 19,0 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im Juni 2021 um 3,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961-1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991-2020 betrug die positive Abweichung 2,6 Grad. Die durchweg sommerlichen, zur Monatsmitte hin hochsommerlichen Werte führten zum nach 2019 (19,8 °C) und 2003 (19,4 °C) drittwärmsten Juni seit Messbeginn 1881. In der zweiten Monatsdekade brachte die erste Hitzewelle des Jahres die Bundesbürger kräftig ins Schwitzen: In Berlin-Tempelhof und Baruth, südlich davon, kletterte das Thermometer am 19. mit jeweils 36,6 °C am höchsten. Einige DWD-Stationen meldeten Tropennächte: In Berlin-Marzahn, Berlin-Tempelhof und Lindenberg, weiter südöstlich, gab es je vier Nächte mit einem Minimum von über 20 °C. Bad-Kreuznach, südwestlich von Mainz, zählte acht heiße Tage (≥ 30 °C). Am 1. verzeichnete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit 0,5 °C den tiefsten Monatswert.

Im Süden schwere Gewitter mit oft großen Regenmengen, im Osten Trockenheit
Der Juni 2021 übertraf mit rund 95 Litern pro Quadratmeter (l/m²) sein Niederschlagssoll (85 l/m²) der Referenzperiode 1961-1990 deutlich. Verglichen mit der Periode 1991-2020 lag das Plus sogar bei knapp 20 l/m². Kennzeichnend waren vor allem die örtlich kräftigen, teils auch extrem heftigen Gewitter. Diese führten, oft begleitet von Starkregen, großkörnigem Hagel sowie schweren Sturmböen, hauptsächlich im Süden in der ersten und letzten Dekade zu großen Niederschlagsmengen. In den betroffenen Gebieten kam es zu teils katastrophalen Verhältnissen. Die höchste Tagesmenge meldete am 23. Nürtingen-Reudern, südöstlich von Stuttgart, mit 115,0 l/m². Insgesamt fiel in Oberschwaben und an den bayerischen Alpen mit teils über 250 l/m² der meiste Niederschlag. Im Großraum Berlin, dem mittleren Brandenburg und der Uckermark wurden dagegen mancherorts kaum 5 l/m² gemessen. Die anhaltende Trockenheit führte hier bereits zu den ersten großen Waldbränden.

Der Juni war vor allem im Nordosten sehr sonnenscheinreich
Mit rund 260 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Juni 2021 ihr Soll von 203 Stunden (Periode 1961-1990) um 28 Prozent, also recht deutlich. Im Vergleich zur Periode 1991-2020 lag die positive Abweichung bei gut 20 Prozent. Sehr sonnig war es auf Rügen sowie an der vorpommerschen Küste mit teils mehr als 330 Sonnenstunden. In Nordfriesland und in den zentralen Mittelgebirgen kamen dagegen örtlich nur rund 210 Sonnenstunden zusammen. Quelle: ‚DWD‚.

Wetter wird günstiger

Das BAZL kommt zum Schluss, dass MeteoSchweiz der Skyguide und allen Nutzern des Flugsicherungs-Dienste zu hohe Kosten verrechnete. MeteoSchweiz hat die vom BAZL neu berechneten Kosten akzeptiert. Ursache sei ein mangelhaftes System, das die Kosten- und Leistungsberechnung zuwenig differenziert ausweise. Ein Fehlverhalten sei nicht festgestellt worden. Auch ein Gutachten der KPMG stellte dieses Jahr überhöhte Flugwetterkosten fest und bemängelte die Kalkulations-Nachweise von MeteoSchweiz. KPMG empfiehlt ausserdem eine Neuausrichtung der Kosten- und Leistungsrechnung, um Kostenwahrheit und -Klarheit zu verbessern. Das Kostendach von bisher CHF 17.4 Mio. wurde neu auf 14.5 Mio. gesenkt.