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Deutschlandwetter im März 2024

Wärmster Februar und März in Deutschland
Deutschland erlebte 2024 den wärmsten März seit Messbeginn im Jahr 1881. Schon der Februar 2024 hatte einen Temperaturrekord gebracht. Zwei aufeinanderfolgende Monatsrekorde gab es zuletzt 2018 mit dem damaligen April und Mai, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Die Niederschlagsmenge fiel im März 2024 deutlich zu niedrig aus, in Teilen Ostdeutschlands war das Defizit am stärksten. Dagegen bot die Sonne eine nahezu märztypische Sonnenscheindauer, meldet der DWD nach Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Witterungsverlauf 4 Grad zu mild – im äußersten Osten kurzzeitig fast sommerlich
Die Märzmitteltemperatur 2024 lag mit 7,5 Grad Celsius (°C) um vier Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 2,9 Grad. Damit wurde der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2017 (7,2 °C) deutlich übertroffen. Insbesondere zum Ende der ersten Dekade sowie am Schluss der zweiten Dekade des Monats wurde regional auch mäßiger Nachtfrost registriert. Die Oberlausitz wurde zum Kältepol, wobei Hoyerswerda am 19. mit -7,3 °C den bundesweit tiefsten Wert verzeichnete. Die benachbarte Niederlausitz erlebte dagegen am 30. nahezu sommerliche Temperaturen. Cottbus und Klitzschen bei Torgau in Nordsachsen meldeten einen Höchstwert von 24,9 °C – bundesweite Temperaturspitzen des März.

März mit Niederschlagsdefizit – im Osten und Nordosten regional extrem trocken
Im März fielen mit rund 46 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur etwa 80 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (57 l/m²) und der Periode 1991 bis 2020 (57 l/m²). Am größten war das Defizit im Lee der östlichen Mittelgebirge, aber auch in Vorpommern. Stellenweise wurden dort vom DWD weniger als 10 l/m² gemessen. Die höchsten Monatsmengen mit über 150 l/m² fielen an den Alpen und im Schwarzwald. Baiersbronn-Ruhestein maß am 12. mit 57,8 l/m² die höchste Tagessumme. In polarer Höhenkaltluft bildeten sich um den 23. gebietsweise kräftige Graupelgewitter.

März landesweit mit leichtem Sonnenscheinplus und einer sehr besonnten Hauptstadt
Mit 120 Stunden überschritt die Sonnenscheindauer im März ihr Soll von 111 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um acht Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (127 Stunden) wurde dagegen eine leicht negative Abweichung ermittelt. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Neue Meteogramme, bessere Vorhersageberechnung

Meteoblue hat die Vorhersageberechnung neu programmiert und zusätzliche Datenquellen wie das hochauflösende WRFAMS-7 Wettermodell für Südamerika einbezogen, um die lokale Vorhersagegenauigkeit zu verbessern. Außerdem wird die IFS-Ensemble-Niederschlagsdaten in den Niederschlagsvorhersagealgorithmus einbezogen, um eine genauere Berechnung der Niederschlags-Wahrscheinlichkeiten zu ermöglichen.

Frankreichs Niederschlagsradar integriert
Meteoblue hat zudem das Nowcasting verbessert. Nowcasting-Berechnungen werden für die nächsten 1-6 Stunden auf der Grundlage von Beobachtungsdaten (Satelliten, Radar) oder Messdaten (Wetterstationen) durchgeführt, die in Echtzeit verarbeitet werden. Diese Daten sind besonders nützlich für die Verbesserung der Vorhersage aktueller Wetterbedingungen und der folgenden Stunden. Das Update wurde durch neue Datensätze ermöglicht, wie z. B. die Integration des französischen Radars für eine bessere Niederschlagsvorhersage für ganz Frankreich.

Meteoblue hat auch ein überarbeitetes mLM (meteoblue Learning MultiModel) eingeführt: Das ist ein proprietäres Post-Processing-Verfahren, das die Ergebnisse numerischer Wettervorhersagemodellen mit Messdaten vergleicht und gegenüberstellt. Es nutzt aktuelle Messdaten und 10-20 verschiedene Wettermodelle, um das Modell mit der genauesten Simulation für die lokale, herunterskalierte Vorhersage auszuwählen und zu gewichten. Diese proprietäre Technologie der künstlichen Intelligenz setzt Meteoblue seit 2018 ein. Die neue mLM-Version wurde über mehrere Monate entwickelt. Sie liefert genauere und vollständigere Wahrscheinlichkeitsverteilungen für jede Vorhersagestunde. Außerdem umfasst sie eine größere Anzahl von Wetterstationen.

Die neuen Daten sind auf der Meteoblue-Website und in einer App verfügbar. Neben der Verfeinerung der Datenberechnung wurden auch viele Meteogramme technologisch aufgerüstet und neu gestaltet. Dies erhöht sowohl ihre technische Zuverlässigkeit als auch deren Lesbarkeit. Quelle: ‚Meteoblue‚.

Deutschlandwetter im Oktober 2023

Statt herkömmlichem Herbstwetter brachte der Oktober 2023 sehr viel Regen und eine äußerst milde Witterung mit sommerlichen Nuancen. Die Vegetation kleidete sich nur zögerlich herbstlich. Der Temperatursturz zur Monatsmitte mit leichten Frösten fiel dabei kaum ins Gewicht. Prägend waren die ungewöhnlichen Niederschlagsmengen im Nordwesten und im äußersten Norden sowie die extreme Sturmflut an der Ostsee. Im Süden strahlte hingegen lange die Sonne. Das teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen mit.

Überwiegend deutlich zu milde Witterung mit kurzem „Kälteschock“
Das Temperaturmittel lag im Oktober 2023 mit 11,9 Grad Celsius (°C) um 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +2,5 Grad. Der Monat gehört damit zu den fünf wärmsten Oktober seit 1881. Die erste Monatshälfte verlief noch weitgehend spätsommerlich. Die höchsten Werte meldeten am Freitag den 13. Rheinfelden und Müllheim im Oberrheingraben mit 30,1 °C. In den Nächten vom 11. bis 13. gab es im Westen und in der Mitte mit Tiefsttemperaturen von 15 bis 18 °C Werte, die nicht nur örtlich neue Rekorde markierten, sondern sonst nur im Sommerhalbjahr zu beobachten sind. Der anschließende Temperatursturz von im Mittel etwa 15 Grad brachte leichte Nachtfröste, die am 18. in Oberharz am Brocken-Stiege bei -4,9 °C ihren bundesweiten Tiefpunkt fanden. Im Zustrom milder Atlantikluft wurde es dann wieder überdurchschnittlich mild.

Im Norden und Nordwesten sogar rekordverdächtig feucht
Im Oktober fielen mit rund 100 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 80 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (56 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ein Plus von fast 60 Prozent des Solls (63 l/m²). Zunächst wurde der Norden und Nordwesten von häufigeren und stärkeren Niederschlägen heimgesucht. Im Nordseeumfeld traten an fast allen Oktobertagen Niederschläge auf. Mit Monatsmengen von örtlich über 200 l/m² war es dort sogar rekordverdächtig nass. Dornum, Ostfriesland, meldete am 11. mit 50,7 l/m² die höchste Tagessumme. Ab der Monatsmitte griffen Niederschläge auch vermehrt auf die mittleren und südlichen Regionen aus. Davon ausgespart blieben meist Nieder- und Oberbayern mit Mengen um 40 l/m².

Grauer Norden, sonniger Süden – leicht unterdurchschnittliche Sonnenscheinausbeute
Mit etwa 100 Stunden blieb die Sonnenscheindauer im Oktober leicht unter dem Sollwert von 109 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 war die negative Abweichung vergleichbar. Im verregneten Norden, allen voran an den Küsten, ermittelte der DWD nur etwa 60 Stunden. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Deutschlandwetter im Sommer 2023

Die Temperatur des Sommers 2023 liegt in Deutschland deutlich über dem vieljährigen Mittel. „Seit nun 27 Jahren werden in Deutschland zuwarme Sommer gemessen. Wieder können wir den Klimawandel live erleben,“ kommentiert Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die aktuelle Sommerbilanz des nationalen Wetterdienstes. Einem außerordentlich sonnenverwöhnten Juni folgte ein Juli mit extremen Hitzepeaks und ein frühherbstlicher Auftakt im August. Begleitet wurde der Witterungsverlauf von zunehmenden Niederschlägen und einer leicht überdurchschnittlichen Sonnenscheindauer. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Von tropischer Hitze und frühherbstlicher Frische – Sommer mit großen Schwankungen
Das Temperaturmittel lag im Sommer 2023 mit 18,6 Grad Celsius (°C) um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,3 °C) – der 27. zu warme Sommer in Folge. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichs-Periode 1991 bis 2020 (17,6 °C) betrug die Abweichung 1,0 Grad. Nach dem am 3.6. in Sohland an der Spree mit -0,7 °C der bundesweite Sommer-Tiefstwert ermittelt wurde, herrschte im weiteren Juniverlauf im Südwesten des Landes eine außergewöhnlich warme Witterung. Im Juli gesellten sich extreme Hitzepeaks hinzu, die am 15.7. bei 38,8 °C in Möhrendorf-Kleinseebach (Bayern) gipfelten. Daraufhin gab uns die erste Augustdekade einen Vorgeschmack auf den Herbst. Mitte August drehte das Thermostat wieder auf und in feuchter Luft wurde die Wärme zu einer großen Bürde. Mit Abschluss des Sommers kehrte die von Vielen ersehnte Abkühlung zurück.

Nasser Juli und August verschafften dem Sommer ein Niederschlagsplus
Im Sommer 2023 fiel mit rund 270 Litern pro Quadratmeter (l/m²) ein gutes Zehntel mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (239 l/m²). Das Mittel der Periode 1991 bis 2020 liegt bei 241 l/m². Im Laufe des Sommers gab es Niederschläge im ganzen Land. Sie erreichten ihr Maximum im August. Es kam zu teils heftigen Starkregen- und Hagelgewittern, zum Sommerfinale aber auch zu Dauerregen mit steigender Hochwassergefahr im Südosten. Direkt an den Alpen wurden im Laufe der drei Monate bis zu 600 l/m² gemessen. Im Fichtelgebirge (Station Bad Berneck) wurde während eines Unwetters am 22.6. mit 120,7 l/m² der höchste Tagesniederschlag erfasst. Vergleichbare Mengen fielen während der Sommermonate örtlich im Oberrheinischen Tiefland und im Nordosten.

Heiterer Sommer mit dem zweitsonnigsten Juni seit Messbeginn
Mit 720 Stunden übertraf der Sonnenschein ihr Soll von 614 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um etwa 17 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (654 Stunden) betrug das Plus rund 10 Prozent. Aufsehen erregte vor allem der Juni als Zweitsonnigster seit Messbeginn. Am meisten schien die Sonne mit über 800 Stunden im Alpenvorland und an der Grenze zur Schweiz. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Websites von Michel Charpentier umgezogen

Die von den Südfrankreich-Fliegern geschätzten Wetter-Informationen, Satellitenbilder, Druckverteilung in mehreren Höhenbändern und die Windprognosen von Michel Charpentier sind seit dieser Woche hier an einer neuen Adresse zu finden.

Deutschlandwetter im Juni 2023

Der diesjährige Juni war der zweitsonnigste seit Beginn der Aufzeichnungen. Zudem war es der 14. zu warme Junimonat in Folge. Die anhaltende Sommerhitze erreichte in der dritten Dekade des Monats ein drückend heißes Niveau. Es folgten mit Schwerpunkt über der nördlichen Mitte heftige Gewitter und Starkregenfälle mit enormen Niederschlagsmengen (klimatologische Einordnung). Gleichzeitig verschärfte sich die Trockenheit in bestimmten Gebieten, insbesondere im Südwesten, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen seiner rund 2 000 Messstationen zusammenfasst.

Außergewöhnliche Juniwärme im Südwesten des Landes
Das Temperaturmittel lag im Juni 2023 mit 18,5 Grad Celsius (°C) um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 2,1 Grad. Im Südwesten war der Juni gegenüber 1961-1990 sogar mehr als 4 Grad zu warm. Aus dem Oberrheingraben wurden bis zu 29 Sommertage und lokal, wie in Waghäusel-Kirrlach, sogar 13 heiße Tage gemeldet. Den deutschlandweiten Höchstwert von 35,7 °C nannte aber Reit am Winkl in Oberbayern am 22. sein Eigen. Das bundesweite Monatsminimum lag hingegen im leichten Frostbereich und wurde am 3. in Sohland, Südostsachsen, mit -0,7 °C festgehalten.

Starkregen in der nördlichen Mitte vs. Trockenheit im Südwesten und Norden
Im Juni 2023 fielen mit rund 51 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur knapp 60 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (85 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (76 l/m²) erreichte die Menge nur um 70 Prozent des Solls. In der nördlichen Mitte, etwa von NRW bis Berlin, war vom Niederschlagsdefizit nichts zu spüren. Vielmehr konzentrierten sich dort Gewitter und Starkregen mit regionalen Monatsmengen von über 120 l/m². Abseits der nassen Landstriche registrierte Bad Berneck im Fichtelgebirge während eines Unwetters am 22. mit 120,7 l/m² isoliert den höchsten Tagesniederschlag. Im äußersten Norden und allen voran in Rheinland-Pfalz und Saarland verstärkte sich die Trockenheit hingegen massiv. Die Monatsmengen lagen dort bei teils unter 10 l/m².

Zweitsonnigster Juni seit Messbeginn mit neuen Rekordwerten im Südwesten
Mit knapp 305 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Juni ihr Soll von 203 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 50 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung etwa 40 Prozent. Ergebnis: nach 2019 zweitsonnigster Juni! Im Südwesten wurden sogar neue Rekordsonnenstunden beobachtet. Im Westen erreichte der Juni sein Soll bereits zur Monatsmitte. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚. Foto: ‚Thomas Möller‘.

Deutschlandwetter im Jahr 2022

Deutschland erlebte 2022 ein außergewöhnliches Wetterjahr. Der Temperaturrekord des Jahres 2018 von 10,5 Grad Celsius wurde zumindest eingestellt. Erst die abschließende Auswertung aller Stationsdaten des nationalen Wetterdienstes Anfang Januar wird zeigen, ob 2022 das wärmste Jahr seit Messbeginn war. Einen neuen Rekord gab es bei der Sonnenscheindauer. Mit einem Niederschlagsdefizit von etwa 15 Prozent waren die vergangenen zwölf Monate hierzulande sehr trocken. Auch beim Trend der Jahresmitteltemperatur gab es mit dem warmen Jahr 2022 einen weiteren Anstieg: Seit 1881 ist es in Deutschland inzwischen 1,7 Grad wärmer geworden. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 1,6 Grad. Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Das rekordwarme Jahr 2022 sollte für uns alle ein erneuter Ansporn sein, beim Klimaschutz endlich vom Reden zum Handeln zu kommen. Wir haben es bisher nicht geschafft, wirkungsvoll auf die Treibhausgasbremse zu treten. Die Erderwärmung schreitet nahezu ungebremst voran.“

Mehrere Hitzewellen im Juni und Juli
Im Jahr 2022 waren alle Monate im Vergleich zum Mittel der Referenzperiode 1961-1990 zu warm. Der August war im vieljährigen Vergleich der Zweitwärmste und der Oktober mit 2001 sogar der Wärmste entsprechende Monat. Insgesamt ergab sich nach DWD-Berechnungen eine Jahresmitteltemperatur von 10,5 Grad Celsius (°C). 2022 liegt damit um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 – 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 – 2020 betrug die Abweichung +1,2 Grad. Damit war 2022 neben 2018 vorläufig das wärmste Jahr seit Messbeginn. Platz 1 ist laut DWD nach Auswertung aller Daten noch möglich. Mehrere intensive Hitzewellen im Juni und Juli führten europaweit zu Temperaturrekorden. Die deutschlandweit höchste Tagestemperatur stammt ungewöhnlicherweise aus dem Norden des Landes. Am 20. Juli wurde in Hamburg-Neuwiedenthal ein neuer Stationsrekord von 40,1 °C festgehalten. Den Jahrestiefstwert meldete Heinersreuth-Vollhof, Landkreis Bayreuth, am 18. Dezember mit -19,3 °C.

Februar und September ordentlich nass, Sommer hingegen erheblich zu trocken
Das sommerliche Niederschlagsloch, das ein Minus von gut 40 Prozent im Vergleich zur Referenzperiode 1961 -1990 erreichte, führte zu der geringsten Bodenfeuchte unter Gras seit 1961. Flankiert wurde diese Trockenphase allerdings von den deutlich zu nassen Monaten Februar und September. Im Jahresverlauf fielen im Deutschlandmittel rund 670 Liter pro Quadratmeter (l/m²). Das war ein Minus von etwa 15 Prozent verglichen mit der Referenzperiode 1961 – 1990 (789 l/m²). Ähnlich fiel der Vergleich mit der Periode 1991 – 2020 (791 l/m²) aus. Die höchste Tagessumme wurde in Babenhausen im Unterallgäu am 19. August mit 112,1 l/m² gemessen. An den Alpen prasselten in den vergangenen zwölf Monaten 1500 bis 2000 l/m² nieder. Im Nordosten gingen gleichzeitig die Mengen auf unter 500 l/m² zurück.

Mit etwa 2025 Sonnenstunden sonnigstes Jahr seit Messbeginn
2022 schien die Sonne im bundesweiten Mittel rund 2025 Stunden und lag damit etwa 30 Prozent über dem Referenzwert der Periode 1961 – 1990 (1544 Stunden). Im Vergleich zu 1991 – 2020 (1665 Stunden) betrug die positive Abweichung gut ein Fünftel. Im Südwesten schien die Sonne sogar über 2300 Stunden, in den östlichen Mittelgebirgen zeigte sie sich mit unter 1800 Stunden vergleichsweise seltener. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

DWD verbessert mit neuen Satellitendaten Vorhersage

Der erste von sechs neuen europäischen Wettersatelliten der Serie MTG (Meteosat Third Generation) wird, wenn der Start klappt, am 13. Dezember 2022 vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gebracht. Das gesamte MTG-Programm soll bis 2035 gestartet werden, Daten bis in die 2040er Jahre liefern und wird insgesamt über drei Milliarden Euro kosten. Deutschland trägt davon mehr als 20 Prozent. Auch die neue Satellitengeneration wird die Qualität der Wetter- und Klimaüberwachung wieder deutlich verbessern.

So rechnet ein großer Nutzer der Daten wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) damit, dass durch MTG künftig zum Beispiel die Erfassung von Feuchtigkeit und Bewölkung in der Atmosphäre verbessert wird. Dadurch kann die Vorhersage von Wolkenverlagerungen und damit auch Starkregen, bodennaher Temperaturen oder Sonneneinstrahlung noch genauer werden – ein wichtiger Beitrag für den Katastrophenschutz oder den so wichtigen Ausbau der erneuerbaren Energien. Da die Messinstrumente von MTG eine höhere räumliche Auflösung erlauben und alle zehn Minuten Daten liefern werden, erwartet der DWD künftig Gewitterwolken deutlicher erkennen und ihre Lebensdauer besser abschätzen zu können. Davon profitiert zum Beispiel die Luftfahrt, die heute schon Gewittervorhersagen des DWD alle 15 Minuten ins Cockpit geliefert bekommt. MTG ermöglicht außerdem erstmals für Europa und die umliegenden Meere eine Blitzmessung durch Satelliten. Bisher wurden Blitze von Bodennetzen erfasst. Die kombinierte Nutzung beider Messysteme könne, so der DWD, zur Optimierung der Gewittervorhersage beitragen.

DWD nutzt täglich fünf Millionen Wetterbeobachtungen
Der DWD verarbeitet und prüft heute täglich rund 165 Millionen Wetterbeobachtungen. Davon werden etwa fünf Millionen Beobachtungen aktiv für die Wettervorhersage genutzt. Davon stammen rund 85 Prozent von Satelliten. Da MTG im Vergleich zu den MSG-Satelliten etwa die 50fache Datenmenge liefert, wird die Bedeutung von Satelliten für die nationalen Wetterdienste in Europa weiterwachsen. Zugleich stehen die Forscherinnen und Modellentwickler des DWD vor der Herausforderung, diese riesigen Datenmengen, die alle zehn Minuten eintreffen und nun Gebiete von einer Größe von 500 x 500 m abdecken, in ihre Wettervorhersagemodelle einzuarbeiten. Verbesserungen bei den Wetter- und Klimavorhersagen sind erst durch das Zusammenspiel von mehr und neuen Beobachtungsdaten und Datenanalysen, weiterentwickelten Wettervorhersagemodellen und der Verfügbarkeit dafür notwendiger Rechenleistung möglich. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Neue Webseite von MeteoSchweiz

Der Schweizer Wetterdienst hat seine Webseite aktualisiert. Wenn es Ihnen ähnlich geht wie mir, und Sie sich ebenfalls nicht mehr wie gewohnt zurechtfinden – mit diesen Deep-Links holen Sie sich

wieder sofort auf den Bildschirm.

Und das ist die offizielle Pressemitteilung dazu:
Ab dem 14. November 2022 ist der gewohnte Blick auf die Wetterprognose der MeteoSchweiz-Website ein anderer. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie lanciert seine Website neu und löst damit die Vorgängerversion von 2014 mit zeitgemässem Webdesign und neuen Funktionalitäten ab. Neu sind beispielsweise die Startseite und die Lokalprognose, der Klima-Monitor oder praktische Favoriten-Funktionen. Mit dem Relaunch passt MeteoSchweiz den Web-Auftritt den technologischen Entwicklungen an. Denn nicht nur die Darstellung und das Design wurden modernisiert, auch auf technologischer Seite geht MeteoSchweiz wichtigen Schritt, um den Umgang und die Belieferung mit grossen Datenmengen zu gewährleisten. Gleichzeitig werden die Ladezeiten optimiert.

Neue Funktionen und Inhalte
Der überarbeitete Internetauftritt hält viele Neuerungen für Nutzerinnen und Nutzer bereit. Auf den Lokalprognoseseiten kann die Zusammenstellung «Meine Orte» individuell bearbeitet werden. Beliebte Applikationen lassen sich zu «Meine Applikationen» hinzufügen und stehen auf der Seite unter «Meine Favoriten» zur Verfügung: damit sind die bevorzugten Applikationen und Lokalprognosen künftig schneller zu finden.

Auch inhaltlich hat die neue Website mehr zu bieten: Über die Rubrik „Wetter und Klima von A bis Z“ vermittelt MeteoSchweiz kompaktes Fachwissen. Ausführliche Informationen zu Mess-, Warn- und Prognosesystemen, Klima der Schweiz oder Forschung & Zusammenarbeit stehen unverändert zur Verfügung. Im neuen «Klima-Monitor» lässt sich die Klimaerwärmung in der Schweiz übersichtlich nachvollziehen. Die Applikation bietet interaktive Klimagrafiken für jede Schweizer Gemeinde zu den drei Messgrössen Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein.

Bei der Erarbeitung des Detailkonzepts und Visual Designs wurden bei verschiedenen Feedbackrunden die Besucher und Besucherinnen der Webseite involviert, z.B. in Form von Interviews. Das Design wurde mit Usability-Assessments getestet. In den vergangenen Wochen war bereits eine Beta-Version der Website für alle Interessierten verfügbar – so konnten Website-Besucherinnen und -Besucher die neuen Funktionen und Applikationen bereits vor dem offiziellen Relaunch kennenlernen.

Neue Funktionen auf meteoblue

Aktualisierung der Satellitenkarten
meteoblue bietet neue historische Satellitenkarten ab dem Jahr 2020 an – weltweit und in der höchsten verfügbaren Genauigkeit – die ersten ihrer Art weltweit. Die Karten haben eine beeindruckend hohe Auflösung, so dass Wolken und sogar Nebel in unglaublicher Detailtreue dargestellt werden können. Die Bilder werden zu einem nahtlosen, globalen Satellitenfilm in 15-Minuten-Schritten animiert.

Verbesserte 14-Tage-Wettervorhersage
Eine neue 14-Tage-Wettervorhersage wurde komplett neugestaltet und lädt nun deutlich schneller.

Neugestaltung der stündlichen Wetterübersicht
Die stündliche Übersicht wurde um eine Temperaturverlaufskurve erweitert, so dass Sie sofort die tägliche Amplitude sehen können, unterstrichen durch Farben und mit verbesserten Wettersymbolen. Wenn Sie die erweiterte Ansicht aktivieren, sehen Sie die stündliche Wetterübersicht direkt auf der Startseite. Zur schnellen Orientierung im Tagesverlauf haben wir außerdem eine Zeile mit der aktuellen Uhrzeit eingefügt – und natürlich werden alle Daten ständig mit den neuesten Messungen und Beobachtungen aktualisiert.

Neue Sturmbeobachtung und Wetteranomalie
Um extreme Wetterereignisse besser erkennen zu können, haben wir auf unserer Website-Startseite eine Sturmbeobachtungs- und Temperaturanomalie-Karte hinzugefügt. Diese Karten erscheinen automatisch, wenn das Wetter im Vergleich zu früheren Jahren ungewöhnlich ist. Auf diese Weise können Sie Stürme, Orkane oder andere extreme Windereignisse für die aktuellen und zukünftigen Tage leicht verfolgen. Für zusätzliche Sturminformationen empfehlen wir, unsere Wetterkarten und Wetterwarnungen zu nutzen. Die Sturmbeobachtung wird auf der meteoblue Startseite angezeigt, wenn extreme Windgeschwindigkeiten zu erwarten sind und zeigt die Windgeschwindigkeit in 200 m Höhe über Grund an.

Verbesserungen an den Wetterkarten
Ein verbessertes Radar für viele Regionen und neue Wetterkarten sind jetzt auf der meteoblue-Website verfügbar. meteoblue hat am Wetterradar mit globaler Abdeckung in höchster Auflösung gearbeitet. Das neueste Update verbessert die Qualität der Radarinformationen und die Abdeckung für Estland, Litauen, Polen, Finnland, Saudi-Arabien und Hawaii.

Neben diesen Entwicklungen hat meteoblue die Auswahl an Wetterkarten mit neuen Karten für Convective Inhibition (CIN), Equivalent Potential Temperature und SIGMET für fortgeschrittene und wettererfahrene Nutzer ausgebaut:

  • Convective Inhibition (CIN) gibt die Energie an, die ein Luftpaket benötigt, um das Niveau der freien Konvektion zu erreichen. Dies ist ein hilfreicher Indikator für Gewitter, da schwere Gewitter unwahrscheinlich sind, wenn die Konvektionshemmung hoch ist.
  • Die äquivalentpotentielle Temperatur ist ein Maß für Temperatur und Feuchtigkeit und entspricht der Temperatur, die ein Luftpaket annimmt, wenn der enthaltene Wasserdampf unter konstantem Druck vollständig kondensiert und die freiwerdende Kondensationswärme dem Luftpaket zugeführt wird.
  • Die SIGMET-Karte ist eine luftfahrtspezifische Karte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit Warnungen vor „signifikanten meteorologischen Phänomenen“ und zeigt verschiedene Warnkategorien an.

Neue Piktogramme und verbesserte Wetterberichte
Meteoblue hat neue Piktogramme für die tägliche Wetterübersicht entworfen, um Gewitter- und Bewölkungssituationen besser zu unterscheiden. Diese Beschreibungen differenzieren die Wetterlagen besser und verbessern die Darstellung der Vorhersage in der Tagesübersicht. Außerdem wurden die englischen und französischen Wetterberichte auf der Startseite verbessert.

Webcam-Archiv
Darüber hinaus verfügt die Webcam-Seite nun über ein einzigartiges Archiv und neue Funktionen. Es gibt eine bessere Übersicht über die verfügbaren Webcams, mit der Entfernung zum gewählten Standort. Auf unserer Website können Sie jetzt die aufgezeichneten Bilder der letzten Stunden direkt ansehen oder im Vollbildmodus betrachten. Außerdem wurde eine Galerie hinzugefügt, die Sie mit einem Klick auf eine der verfügbaren Webcams öffnen können. In dieser Galerie können Sie sich durch die aktuellen Webcam-Bilder aus der Umgebung des gewählten Standortes klicken. Diese Funktion bietet einen schnellen Überblick über die Wetterbedingungen für nahe gelegene Orte – in höchster Auflösung. Sie können nun aktuelle oder vergangene Wetterereignisse der letzten 24 Stunden fast live im Detail verfolgen! Quelle: ‚meteoblue‚.

AustroControl modernisiert Flugmeteorologie

Am Flughafen Wien-Schwechat entsteht eines der modernsten flugmeteorologischen Zentren Europas. Die österreichische Flugsicherung Austro Control macht einen entscheidenden Schritt zur Modernisierung der Flugmeteorologie. Mit präzisen Wetterbeobachtungen, -vorhersagen, -beratungen und -warnungen sorgt die Austro Control-Flugmeteorologie dafür, dass PilotInnen und Flugzeuge immer sicher unterwegs sind. Von telefonischen Wetterbriefings, über Warnungen vor Gewittern, Windscherungen oder Vereisungsgefahr bis hin zu Kurz- und Mittelfristprognosen wird die gesamte Luftfahrt mit sicherheitsrelevanten Wetter-Informationen versorgt. In den kommenden drei Jahren wird die Austro Control-Flugmeteorologie auf neue, zukunftssichere Beine gestellt.

Bessere Prognosen
Austro Control setzt auf die Digitalisierung und den zunehmenden technologischen Fortschritt, um die Wetterbeobachtung noch präziser und effizienter zu machen. Mit den entsprechenden Investitionen wird die Erstellung von Flugwetterprognosen noch besser, bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der höchsten Sicherheits- und Qualitätsstandards. Wesentliches Element dabei ist die verstärkte Automatisierung, etwa bei der Bestimmung von Sichtwerten, Wettererscheinungen und Wolkenuntergrenzen. Bereits heute werden Windrichtung, Windgeschwindigkeit oder Pistensichtweite als Bestandteile einer Flug-Wettermeldung automatisch erhoben.

Eines der modernsten flugmeteorologischen Zentren Europas
Mit der Investition in neue technologische Systeme und neue Arbeitsbereiche wird im Tower am Flughafen Wien-Schwechat eines der modernsten meteorologischen Kompetenz-Zentren Europas eingerichtet. Das neue MET-Center Vienna schafft optimale Arbeitsbedingungen, damit das Know-How unserer hochqualifizierten meteorologischen Experten bestmöglich zum Einsatz kommen kann. Verbesserte Arbeitsabläufe und ein rascherer Informationsaustausch stellen eine höhere Konsistenz bei der Erstellung der Wetterberichte sicher und ermöglichen dadurch noch bessere Prognosen. Dazu kommen ein besseres Workloadbalancing innerhalb des Teams – besonders relevant bei kritischen Wetterphasen – und eine Erhöhung der Flexibilität. Darüber hinaus sichern diese Investitionen hochwertige Arbeitsplätze.

Austro Control stärkt Vorreiterrolle als Top Dienstleister der Flugsicherungsbranche
Das neue MET-Center ist auch im internationalen Vergleich state-of-the-art. In Deutschland werden beispielsweise 15 internationale und 25 Regionalflughäfen von fünf MET-Centern remote mit Flugwetter-Informationen versorgt. Vergleichbare Lösungen gibt es bereits in Frankreich oder in den Niederlanden. Die Investitionen erhöhen die Effizienz, denn durch die Bündelung und die zunehmende Automatisierung bei Austro Control können im neuen MET-Center Aufgaben übernommen werden, die derzeit noch auf verschiedene Standorte verteilt sind. Das lokale Know-How bleibt durch intensive Schulungen während der Umsetzungsphase erhalten.

Modernisierung als wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung von Austro Control
Angesichts der nach wie vor anhaltenden Luftfahrtkrise sind diese Investitionen in die Modernisierung der Austro Control Flugmeteorologie von großer Bedeutung. Es gilt, das Unternehmen nachhaltig für die Zukunft zu stärken. Die Nutzung modernster Technologien und digitaler Lösungen spielt bei der Steigerung der Effizienz und Hebung von Synergien eine entscheidende Rolle. Mit diesem Schritt setzt Austro Control auch die Vorgaben des Rechnungshofs um, der in einem früheren Prüfbericht die verstärkte Automatisierung der Flugmeteorologie empfohlen hat.

Mit dem neuen MET-Center Vienna macht die Austro Control Flugmeteorologie einen entscheidenden Digitalisierungsschritt in Richtung Zukunft. Der Flugwetterdienst entwickelt sich damit zu einem modernen MET-Service Provider, der sich auch international behaupten kann und auf künftige Herausforderungen gut vorbereitet ist. Unter dem Aspekt der Sicherheit wird das gesamte Projekt selbstverständlich entsprechenden Safety-Asssessments unterzogen. Auch der Aufsichtsrat von Austro Control ist eingebunden und wird sich in seiner nächsten Sitzung mit der Modernisierung der Flugmeteorologie befassen. Für die die Kundinnen und Kunden von Austro Control bleiben die hohe Qualität der Flugwetterberatung ebenso wie der Umfang der Services weiter erhalten, und die Sicherheit in der Luftfahrt in Österreich wird weiter erhöht. Quelle: ‚AustroControl‚.