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Pilotenhaube von Amelia Earhart versteigert

Das Leben der amerikanischen Flugpionierin Amelia Earhart fasziniert auch noch 85 Jahre, nachdem sie knapp vierzigjährig auf ihrer Äquatorumrundung allein irgendwo über dem Pazifik verschollen ging. Der staunenswerten Serie von Alleinflügen dieser Vorkämpferin für die Gleichberechtigung der Frau, die als erste Fliegerin überhaupt einen Pilotenschein der Fédération Aéronautique Internationale besaß, ging 1928 ihr erster Transatlantikflug voraus, ein Jahr nach der Pioniertat Charles Lindberghs. Nie zuvor war eine Frau auf dem Luftweg vom amerikanischen auf den europäischen Kontinent gelangt: Der Zwanzig-Stunden-Flug machte sie berühmt – dabei war sie nur Passagierin des Piloten Wilmer Stultz gewesen und hatte sich nach eigenem Bekunden dabei so nützlich gefühlt wie „ein Sack Kartoffeln“. Gleichwohl ebnete die Reise den Weg für Flüge auf eigene Faust, wie ihre Soloatlantiküberquerung 1932. Bei Heritage Auctions in Dallas wurde nun die lederne Kappe, die Amelia Earhart bei ihrem transatlantischen Erstflug trug und die seit 1929 in Besitz derselben Familie war, versteigert: für 825.000 Dollar. Quelle: ‚FAZ, Frankfurter Allgemeine Zeitung‚.

Roland Garros schreibt Geschichte

Den Namen Roland Garros bringt fast jeder Sportfan wohl zunächst mit Tennis in Verbindung. Schließlich ist seit 1927 die Anlage, auf der die French Open stattfinden, nach ihm benannt. Doch zu seinen Lebzeiten galt das Interesse des 1888 auf Réunion geborenen Franzosen der Luftfahrt. Roland Garros, der sich das Fliegen selbst beibrachte, erhielt 1910 den Pilotenschein und machte sich erstmals einen Namen, als er 1911 bei extrem schlechten Bedingungen einen Flugwettbewerb in Frankreich gewann. Sein Meisterstück gelang ihm jedoch am 23. September 1913. Der damals 24-Jährige überquerte als erster Mensch in einem Flugzeug das Mittelmeer. Um 5:47 Uhr am Morgen startete Garros im südfranzösischen Fréjus. Knapp acht Stunden später, um 13:45 Uhr, landete er im tunesischen Bizerta. In der Luft legte er bei seinem Rekordflug etwa 500 Meilen zurück.

Die Bedingungen waren dabei alles andere als einfach. Heftiger Wind trieb den Franzosen teilweise von der gewünschten Route ab. „Ich war in den Wolken bei etwa 9842 Fuß verloren und hatte wegen des Windes teilweise keine Ahnung, ob mein Flugzeug nach vorne, hinten, rechts oder links getrieben wurde“, wird Garros in Presseberichten nach der Landung zitiert. Roland Garros fiel kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs, am 5. Oktober 1918. Seine Maschine wurde von einem deutschen Kampfflieger abgeschossen. Die Erinnerung an ihn aber lebt weiter – nicht nur während der French Open. Quelle: ‚Eurosport‚.

Fast 2 Mio. Euro für Gustav-Weißkopf-Museum

Leutershausen hat Grund zur Freude. Das Deutsche Flugpionier-Museum Gustav Weißkopf erhält rund 1,9 Millionen Euro an Fördermitteln. Mit dem Geld soll das historische Museumsgebäude in der Altstadt saniert werden. Das Bayerische Wissenschaftsministerium hat gute Nachrichten für das Deutsche Flugpionier-Museum Gustav Weißkopf in Leutershausen. Die Kultureinrichtung im Landkreis Ansbach bekommt 1,9 Millionen Euro an Fördermitteln. Demnach fließt die Summe aus dem Entschädigungsfonds und soll der Sanierung des historischen Gebäudes in der Altstadt von Leutershausen dienen. Dabei sollen unter anderem Schäden an den Balken beseitigt, das Dach erneuert und das marode Mauerwerk wiederhergestellt werden.

Museumsgebäude ist „herausragendes Baudenkmal“
Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) zufolge handelt es sich bei dem früheren Landgericht mit seinen Vorgängerbauten um ein herausragendes Baudenkmal. Mit der Sanierung werde auch ein angemessenes Zuhause geschaffen für das Deutsche Flugpionier-Museum. In einer zeitgemäßen und lebendigen Ausstellung sollen Besucher künftig das Leben und Wirken Gustav Weißkopfs nachvollziehen und in die Welt des Luftfahrtpionierwesens eintauchen können, teilt das Wissenschaftsministerium mit. Laut Sibler werde so an Gustav Weißkopf erinnert, „den bayerischen Visionär und Erfinder“, der das erste erfolgreich funktionierende Motorflugzeug konstruiert haben soll.

Gustav Weißkopf war Pionier der Luftfahrt
Gustav Weißkopf wurde am 1. Januar 1874 in Leutershausen geboren und wanderte später in die USA aus. Am 14. August 1901 unternahm er im US-Bundesstaat Connecticut mit einer selbstgebauten Flugmaschine den ersten motorbetriebenen Flug der Geschichte. Die Zeitungen der Region berichteten am nächsten Tag von dem Ereignis. Dennoch galten die Gebrüder Wright jahrzehntelang als Flugpioniere. Sie machten schlicht mehr Werbung für sich als der Tüftler Gustav Weißkopf. Tatsächlich unternahmen sie ihren Motorflug 855 Tage nach Weißkopf.

Fördermittel kommen vom Entschädigungsfonds
Eigentümerin des Gebäudes, in dem das Flugpionier-Museum untergebracht ist, ist die Stadt Leutershausen. Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Quelle: ‚Bayerischer Rundfunk‚.

‚Man hatte Freude an der Gefahr‘

August Euler war der erste Deutsche, dem ein offiziell anerkannter Motorflug gelang. Das war 1909 – seitdem entwickelte und testete er mehr als 40 Flugzeugtypen. Seine Leidenschaft beschrieb er im Rückblick so: „Wir haben jetzt mit der Luft zu tun! Die werden wir erobern.“ Es waren Männer vom Kaliber August Eulers, die die Fliegerei auf den Weg brachten. In einem Radiogespräch erinnerte sich der 82-Jährige: „Das war der Ausgangspunkt, die Liebe zum Erlebnis, zum Neuen, zum Großen, dessen Zukunft man auch sah und sagte: Wir haben jetzt mit der Luft zu tun! Die werden wir erobern und werden sie der Welt dann schenken. Und dann gehen wir. Da gab’s keine Doppelsteuerung, da hing man mit den Beinen in der Luft, und wenn man zu tief und zu schnell heruntergehen wollte, da fiel man raus!“ Mehr Informationen im Originalbericht des Deutschlandfunks.