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Austausch über Zukunft des Fliegens

Unter der Leitung des (Schweizer) Bundesrates Albert Rösti diskutierten am 28. August 2023 Vertreterinnen und Vertreter der Schweizer Luftfahrt in Bern über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Branche. Beim Austausch an der 14. Plattform Luftfahrt Schweiz standen die Umsetzung des revidierten CO2-Gesetzes, innovative Technologien für nachhaltige Treibstoffe sowie die Entwicklungen der Luftfahrt am Boden und in der Luft im Vordergrund.

Die Nachfrage nach Flugreisen in Europa und nach Übersee bewegt sich zwar noch unter dem Vor-Corona-Niveau; die Passagierzahlen steigen aber stetig. Die Schweizer Luftfahrtbranche ist darüber hinaus derzeit gefordert von Fachkräftemangel, hohen Anforderungen an Verfahren bei Bauvorhaben und Betriebsänderungen, der Abwicklung der Passagierströme und Lärmschutz.

Bundesrat Albert Rösti nahm erfreut zur Kenntnis, dass die anwesenden Fluggesellschaften wiederum in der Gewinnzone fliegen. Er betonte die volkswirtschaftliche Bedeutung der Luftfahrt als Basis für die internationale Anbindung und Vernetzung der Schweiz und bedankte sich bei den Fluggesellschaften und den Landesflughäfen für ihre wertvolle Arbeit.

Mit der Erholung der Luftfahrtbranche nach der Corona-Krise gelte es nun, dieses Wachstum in Einklang mit den Klimazielen des Bundesrats zu bringen. Die anwesenden Luftfahrtvertreterinnen und -vertreter stehen hinter dem CO2-Emmissionsziel Netto Null bis 2050. Bundesrat Rösti teilte die Ansicht der Luftfahrtbranche, dass die vorgesehene Beimischpflicht für nach-haltige Flugtreibstoffe koordiniert mit der entsprechenden Regelung der EU umgesetzt werden muss. Wettbewerbsverzerrungen im Vergleich zu EU-Staaten seien zu vermeiden.

Jährliche Plattform des Schweizer Luftverkehrs
Die 2005 gegründete «Plattform Luftfahrt Schweiz» findet jährlich statt. Sie dient dem Gedan-kenaustausch zu den Entwicklungen und Herausforderungen des Schweizer Luftverkehrs. Am Treffen in Bern auf Einladung von Bundesrat Albert Rösti nahmen Vertreterinnen und Ver-treter der Landesflughäfen, der Fluggesellschaften Swiss, Easyjet Schweiz und Helvetic Airways, der Flugsicherung Skyguide, Aerosuisse sowie Regierungsvertreterinnen und -vertreter der Standortkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Genf und Zürich teil. Aus der Bundesverwaltung waren die Bundesämter für Zivilluftfahrt und Umwelt anwesend. Quelle: ‚BAZL‚. Foto: ‚Helmholtz-Gemeinschaft‘.

Wie fliegen wir in 30 Jahren?

Flugzeuge sind ein fester Bestandteil der Reisebranche. Millionen Urlauber fliegen jährlich in den Urlaub, um ihre Lieblingsländer zu besuchen oder neue Destinationen zu entdecken. Umweltschonend ist das nicht gerade – deshalb forschen viele Wissenschaftler, wie Flugreisen nachhaltiger gestaltet werden können. Einer von ihnen ist Jens Friedrichs. Er ist Professor an der TU Braunschweig im Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen und Sprecher des Exzellenzcluster SE2A. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Gruppe von Wissenschaftlern der TU Braunschweig, der Leibniz-Universität Hannover und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Bei ihrer Forschung haben sie den Gesamtkontext im Blick. Sie fokussieren sich nicht nur auf die Form von Flugzeugen, sondern auch auf die Energiesysteme, und beschäftigen sich mit Fragen wie: Wie kann man die Energie für zukünftige Flugreisen speichern? Wie weit können Flugzeuge mit Batterien, synthetischen Kraftstoffen oder Wasserstoff fliegen? Und: Wie müssen beispielsweise die Routen und die Aerodynamik der Flugzeuge verändert werden, um mit nachhaltigen Kraftstoffen Energie zu sparen?

„Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltige Luftfahrt nur geht, wenn man an allen Aspekten arbeitet. Ein reines Austauschen des Antriebs bei sonst unveränderten Rahmenbedingungen wird uns nicht dahin bringen, wo wir hinwollen“, sagt Friedrichs im Gespräch mit dem reisereporter. Batterien, Edelkerosin und Wasserstoff – sind das die Energieträger der Zukunft? Mit welchem Antrieb sind die Flugzeuge der Zukunft unterwegs? Ein Forschungsansatz des Exzellenzclusters beleuchtet die Alternativen zum klassischen Kerosin als Energieträger in Flugzeugen. Eine Erkenntnis: Batterien könnten für kleine Flugzeuge und kurze Strecken eine emissionsfreie Lösung sein, aber nicht für Langstreckenflüge mit einem Jumbojet – sagt der Experte. Warum ist das so?

„Die Leistungsanforderungen sind sehr groß und die Speicherkapazität einer Batterie vergleichsweise gering – das wissen wir schon aus dem Automobilbereich“, erklärt Friedrichs. Bei größeren Maschinen könnte daher eher Edelkerosin zum Einsatz kommen. Das ist ein synthetischer Antriebsstoff, der aus Kerosinersatzstoffen hergestellt wird, indem man Strom aus erneuerbaren Energien und CO2 verwendet und zusammenführt. Der Nachteil: Da beim Fliegen das bereits gebundene CO2 wieder ausgestoßen wird, ist das Edelkerosin zwar CO2-neutral, aber nicht klimaneutral. „Wenn es in zwölf Kilometern Höhe ausgestoßen wird, ist es in der Luft sehr viel schädlicher als am Boden“, so Friedrichs. Quelle: ‚Reisereporter‚.

Vortrag: „Die Zukunft der Luftfahrt“

Morell Westermann ist Gleitschirmpilot, Segelflieger, Modellflieger und Drohnenpilot. Beruflich, als Ingenieur und Zukunftsforscher, fokussiert er auf die Entwicklung der Luftfahrt. Morell Westermann wird am 17. Januar 2020 in der Linth Arena in Näfels einen inspirierenden Vortrag zur Zukunft der Luftfahrt halten. Türöffnung 18.30 Uhr Beginn 19.00 Uhr im Panoramasaal der Linth Arena in Näfels. Kosten: Fr. 10.-. Anmeldung.

  • Klimaneutrale Luftfahrt — Wo stehen wir heute, wann fliegen wir elektrisch?
  • Völlig neue Flugkonzepte — wie futuristisch werden die Flugzeuge aussehen?
  • Was bedeutet das für uns? (Fluglärm, Sicherheit)
  • Wann ist das Fliegen mit der Drohne billiger als das eigene Auto?
  • Welche Chancen ergeben sich daraus für die Schweiz? Für jede(n) einzelne(n) von uns?
  • Was bedeutet das, wenn ich für 100 CHF in 1 Stunde von St. Gallen nach Genf oder Frankfurt fliegen kann?
  • Wie verändert sich das, was wir heute «Pendeln zur Arbeit» oder den «Wochenendausflug» nennen?