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Artikelserie „Praxisbewährte elektrische Antriebe“

Mit der mehrteiligen Artikelserie „Praxisbewährte elektrische Antriebe“ möchte Karsten Schröder, Fachreferent für Technik sowie Natur & Umwelt im DAeC, die Null-CO2-Zukunft mit den schon heute im täglichen Einsatz befindlichen elektrischen Antriebssystemen in der allgemeinen Luftfahrt und speziell in der Freizeitfliegerei beleuchten.

Ziel ist, dem interessierten Flugbegeisterten die Elektrofliegerei näherzubringen und Vorurteile zu entkräften. In jedem Beitrag wird Karsten Schröder ein anderes Kapitel elektrischer Antriebssysteme beleuchten: von Bedienkonzepten über die Selbstdiagnose elektrischer Systeme bis hin zu Wartungsintervallen und der Zulassung elektrischer Antriebe. Quelle: ‚DAeC / Karsten Schröder).

Veröffentlich werden folgende Kapitel:

  • Einführung
  • Übersicht über grundlegende E-Flugzeug-Konzepte
  • Grundstruktur elektrisches System
  • Batterie-Management
  • Bedienkonzepte
  • Antriebsmotor und Leistungselektronik
  • Wartungsintervalle
  • Besonderheiten elektrischer Antriebssysteme
  • Entwicklung und Zulassung elektrischer Antriebe
  • Elektrische Antriebssysteme in der Luftfahrt – Ein Ausblick
  • Praxis: Wartung und Instandhaltung von Elektroflugzeugen

Lehrgang für Elektro-Antriebe

Wir bieten am 02. und 03.02.2024 eine zweitägige Fortbildung an. Der Lehrgang bringt den Teilnehmern am Beispiel des Antriebs der Antares 21E die Besonderheiten elektrischer Antriebsysteme näher. Sie umfasst einen theoretischen und praktischen Teil. Folgende Inhalte werden vermittelt:

  • Theoretischer Teil:
  • Elektrisches Antriebsystem am Beispiel der Antares 21E
  • Grundstruktur des Elektrischen Systems der Antares
  • Bedienkonzepte
  • Antriebsmotor und Leistungselektronik
  • Batteriemanagement
  • Weitere Besonderheiten
  • Prüfungen
  • Umfassende elektrische Prüfung
  • Technische Mitteilungen
  • Wartungsintervalle
  • Praktischer Teil:
  • Lokalisierung von Systemen und Modulen
  • Aus- und Einbau von Batterien
  • Durchführung einer umfassenden elektrischen Prüfung

Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Teilnehmer beschränkt. Der praktische Teil wird in 2 Gruppen zu je max. 8 Teilnehmern durchgeführt. Die Kosten der Teilnahme sind 330,00 Euro netto. Für Anmeldungen und Rückfragen kontaktieren Sie uns bitte über info@lange-aviation.com. Wir bieten diese Weiterbildung bereits seit 2016 an. Quelle: ‚Lange-Aviation‚.

Erstflug mit SZD-Elektroantrieb

Am Mittwoch, 27.9.2023 hob das Segelflugzeug SZD-55-2 NEXUS-e-motion am Schleppseil der Pipistrel Virus auf dem Verkehrslandeplatz Giebelstadt EDQG zum Erstflug ab. Der Prototyp ist mit dem elektrischen Antrieb Allstar-emotion — einer elektrischen Heimkehrhilfe von Allstar PZL Glider — ausgerüstet. Das Segelflugzeug wurde auf 1000 m ü.M. geschleppt, klinkte aus und begab sich mit drehendem Propeller in den Reiseflug auf konstanter Höhe. Einige Minuten später wurde erfolgreich der Steigflug erprobt.

Damit wurde ein wichtiger Meilenstein des Entwicklungsprojekts erreicht. Das Antriebsystem konnte bereits beim ersten Flug seine Leistungsfähigkeit hinsichtlich Effizienz und Steigrate beweisen. Jetzt erfolgen das ausführliche Flugtestprogramm sowie weitere Zertifizierungstests in der Luft und am Boden. Das Projekt wird von der EASA über das Luftfahrt Bundesamt LBA in Braunschweig betreut.

Allstar PZL Glider startete die Entwicklung des neuen Elektroantriebs in Kooperation mit Breunig Aerospace. Das Team um den Firmeninhaber Dr. Elias Breunig des Ingenieurbüros für Luft-und Raumfahrt hat den elektrischen Antriebsstrang mit Batteriemodul, faltbaren Propellersystem und Steuerelektronik im Cockpit entwickelt. Kooperationspartner ist zudem das Ingenieurbüro Zimmermann, welches die Motorregler beisteuert. Das slowenische Unternehmen EMRAX liefert den Elektromotor, der in der Rumpfnase verbaut ist.

Im Zuge der Zertifizierung des Antriebs hat Allstar PZL Glider das bewährte Standardklasse-Segelflugzeug SZD-55-1 NEXUS unter anderem mit verbesserten Querrudern und Winglets modernisiert. Parallel zur Zertifizierung und Serieneinführung der Neuflugzeuge sollen auch die Arbeiten für die Nachrüstung des elektrischen Antriebs Allstar-e-motion in existierende SZD-55-1 abgeschlossen werden. Quelle: ‚SZD‚.

Im Solarflugzeug Richtung Weltall

«Solarstratos» heisst das Luftfahrtprojekt in Richtung All. Erfolgen soll der Flug mit Sonnenenergie und damit zum ersten bemannten Solarflug der Geschichte werden, der in die Stratosphäre hinaufführt. Das andere bekannte Schweizer Solarflugzeug, die «Solar Impulse», mit der Bertrand Piccard und André Borschberg um die Welt reisten, erreichte «bloss» eine Maximalhöhe von 9420 Metern. Dank ihrem Elektroantrieb kann die «Solarstratos» in Höhen steigen, die kerosinbetriebene Maschinen nicht erreichen. Ihnen fehlt in solchen Höhen schlicht der Sauerstoff für den Verbrennungsprozess. Dennoch ist die Reise alles andere als ein Kinderspiel. Das Flugzeug ist auf das Minimum reduziert. Nebst dem Piloten und dem Co-Piloten umfasst es eigentlich nur Elektromotor, Propeller und die Flügel mit Photovoltaikzellen, die die Batterien im Cockpit speisen. Je höher es geht, desto schwieriger wird es für Mensch und Maschine. Der Druck steigt und je weiter es nach oben geht, desto geringer wird der Auftrieb. Daher muss das Flugzeug schneller als in tieferen Luftschichten fliegen, um überhaupt in der Luft zu bleiben. Die höhere Geschwindigkeit und die äusseren Bedingungen bringen die Materialien an den Anschlag. Die Gefahr besteht, dass die Flügel brechen. Bei «Solarstratos» geht es für Domjan aber um mehr als um die Auslotung des Machbaren. Der Abenteurer will nichts weniger als die Welt verändern und zeigen, dass man mit Solarenergie klimaneutral leben kann. «Ich bin ein Klimaaktivist», sagt Domjan. «Das ist mein Lebensinhalt. Ich will aber nicht streiken und jemandem sagen, was er nicht tun darf. Sondern ich will beweisen, dass man mit Technik die Welt verändern kann.» Das Unterfangen erinnert an die griechische Sage von Dädalus und Ikarus. Der Höhenflug von Ikarus endete tragisch. Da er nach der Sage der Sonne zu nahe kam, begann das Wachs, das die Federn an seinen künstlichen Flügeln zusammenhielt, zu schmelzen, und Ikarus stürzte in den Tod. «Werden wir uns auch die Flügel verbrennen?», fragt der Chefingenieur Roland Loos und meint gleichzeitig: «Unsere Berechnungen zeigen, dass der Flug möglich sein wird.» Eine absolute Erfolgsgarantie hätten sie zwar nicht, aber das sei ja gerade das Spannende daran. Natürlich gehe es darum, aus der Flugmaschine alles herauszuholen. Mehr Informationen finden Sie im Originalbericht der ‚NZZ, Neue Zürcher Zeitung‚.