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Hoffnung auf’s Abheben

Bei einem Besuch in Klix (1000 x 1000 m) gab es die Möglichkeit, mit einem Astir CS Top einen Eigenstart zu machen. Mir war bewusst, dass der Motor nicht besonders leistungsstark ist. Trotzdem wollte ich es versuchen.

Die „rote Fahne“, die mir bei ca. 750 m hochgehalten wurde, bedeutet „Abbruch“. Als ich nach hektischen Bewegungen im Cockpit bemerkte, dass es zu eng für einen Abbruch wird, musste ich durchziehen und hoffen. Fazit: Nie wieder! Quelle: ‚Youtube‚.

Wann wird es knapp?

Dass ein Startabbruch erforderlich werden kann, ist jedem Piloten bewusst. Unter welchen Voraussetzung dies notwendig wird, ist allgemein ungenügend dokumentiert. Zum Ersten geht es dabei um die erforderliche Pistenlänge, um einen Start sicher durchführen und gegebenenfalls auch abbrechen zu können. Zum Zweiten ist ein klar definierter Punkt zum Abbruch des Starts zu definieren.

Wie bereits erwähnt, stellt uns das AFM keine sogenannten «Accelerate/Stop Distance» (Standard bei mehrmotorigen Flugzeugen) zur Verfügung. Wir müssen uns daher die gesuchte Strecke mit den im AFM vorhandenen Daten errechnen. Die erforderlichen Angaben sind in der Section 5, Performance zu finden.

Startabbruch kann jederzeit nötig werden
Wir benötigen für die Berechnung die Strecke zur Beschleunigung des Flugzeugs, eine kurze Strecke für die Reaktionszeit sowie die zum Anhalten erforderliche Distanz. Ein Startabbruch kann jederzeit erforderlich werden. Neben Motorstörungen kommen weitere mögliche Gründe wie ungenügende Beschleunigung, Rauch im Cockpit, Fehlanzeigen der Instrumente oder auch Tiere auf der Piste in Frage.

Zwei Sekunden Reaktionszeit
Für unsere Berechnung nehmen wir an, dass das Flugzeug kurz vor dem Abheben ein Problem hat. Der dazu erforderliche Weg auf der Piste ist als Startrollstrecke direkt dem Manual zu entnehmen. Beim Eintreten eines Problems benötigt jeder Pilot ein bis zwei Sekunden, bis er reagieren kann. Der in diesen zwei Sekunden zurückgelegte Weg muss zusätzlich berücksichtigt werden. Zum Anhalten nehmen wir die Landerollstrecke. In der Addition ergeben diese drei Elemente (Startrollstrecke, Reaktionszeit und Landerollstrecke) die erforderliche Distanz für einen Startabbruch, unsere Accelerate/Stop Distance. Diese errechnete Strecke muss für einen sicheren Start vorhanden sein. Dabei ist es zulässig, auch ein ebenes Stück Land hinter der Piste mit in die Kalkulation einzubeziehen. Quelle: ‚MFVS / Foto: Andreas Fischer‚.

Sicher Starten

Die Startstreckenberechnung ist für jeden Piloten eines der wichtigsten Elemente der Flugvorbereitung. Das Airplane Flight Manual liefert zwar notwendige Angaben – aber nicht alle. Die Werte für einen Take-off auf einer trockenen Hartbelagpiste können dem Manual entnommen werden. Doch was ist bei einem Start auf einer Graspiste und was, wenn diese auch noch nass ist? Wo muss ein Start unter Umständen abgebrochen werden? In vielen Manuals wird es mit brauchbaren Angaben dazu etwas schwierig.

Das AFM (Airplane Flight Manual) gibt im Kapitel 5 Auskunft über die Start- und Landestrecken. Jeder Pilot lernt, mit diesen Angaben umzugehen. Im Gegensatz zu jenen grosser Flugzeuge geben aber die Manuals von Kleinflugzeugen nur wenig her. Grundsätzlich gilt für jedes Flugzeug, dass beim Start eine minimale Höhe von 15m/GND (über der zur Verfügung stehenden Startstrecke) erreicht werden muss. Nur ab dieser Höhe kann von sicheren Verhältnissen gesprochen werden. Ist diese Höhe über der Piste nicht erreichbar, muss mindestens hinter der Piste genügend Freiraum vorhanden sein, damit sicher gestiegen werden kann (TODA). Damit rechtzeitig und überlegt gehandelt werden kann, macht jeder Pilot vor dem Start ein Departure Briefing.

Wann muss der Start abgebrochen werden?
Mangelnde Beschleunigung ist der gefährlichste Faktor beim Start. Auf einer nassen Graspiste kann die Beschleunigung unter Umständen sehr schlecht sein. Es ist daher wichtig, dass man ein Kriterium hat, welches einem einen Go- oder No Go-Entscheid ermöglicht. Auch dieses Problem lösen wir mit einem Blick auf die Verfahren, welche bei mehrmotorigen Flugzeugen angewendet werden. Für diese Berechnung fehlen uns allerdings die Angaben im Manual. Da, wie vorhergesehen, ein Startabbruch im Notfall zu einem Überrollen der Piste führen kann, benötigen wir zusätzliche Angaben, um den Start noch sicher auf der Piste abbrechen zu können. Wir benötigen dazu die Lift-Off Speed (Abhebegeschwindigkeit) unseres Flugzeugs. Diese Geschwindigkeit liegt etwas oberhalb der Stallspeed und liegt noch vor Vx.

Da die Abhebegeschwindigkeit nicht direkt im Manual zu finden ist, nehmen wir hier die Stallspeed und addieren 5%. Bei einer Stallspeed von 45 kts ergibt sich eine Geschwindigkeit von 48 kts. Bis zur Pistenmitte muss eine Geschwindigkeit von 70% der Lift-Off Speed erreicht sein. Dies ist gleichzeitig die Marke, um den Start sicher auf der verbleibenden Piste abbrechen zu können. Deshalb ist eine Markierung der Pistenmitte wichtig. Dies kann auch ein Taxiway oder eine selbst gesetzte Marke sein. Im Extremfall muss die Piste abgeschritten werden um die Pistenmitte zu ermittelt und zu markieren. Beim Take-off ist somit darauf zu achten, dass die genannten 70% der Abhebegeschwindigkeit bis zur Mitte der Piste erreicht sind. In unserem Beispiel (70% von 48kts) sind dies 34 kts. Wird diese Geschwindigkeit nicht erreicht, muss der Start abgebrochen werden! Diese Regel wird auch von Buschpiloten angewendet und hilft unter schwierigen Bedingungen, den Start sicher durchführen zu können. Quelle: ‚MFVS / Grafik Andreas Fischer‘.

Hundertjährige hebt ab

Natürlich steige ich ein!“ Mit diesem Satz zerstreute Martha Schenk bei ihrer Schwiegertochter jeglichen Zweifel. Die hatte gerade zum 100. Geburtstag ihrer Schwiegermutter die Briefe geöffnet und die Glückwünsche vorgelesen. In einem davon steckte eine Überraschung zum Abheben. Barbara Böttcher, die Hausärztin von Martha Schenk, hatte ihr einen Rundflug geschenkt. Die Schwiegertochter fragte zweifelnd: „Unsere Mutter soll über Hennigsdorf fliegen?“ Für die Jubilarin war das gar keine Frage. „Ich freue mich schon!“, rief sie in die Geburtstagsrunde. Immerhin sollte es erst der zweite Flug ihres Lebens sein. „Zum 90. Geburtstag habe ich von meinen Kindern eine Flugreise nach Teneriffa geschenkt bekommen. Damals war ich noch rüstig“, erzählt die Dame am Telefon in einem Ton, der keinen Zweifel daran lässt, dass sie noch immer unternehmungslustig ist. Offensichtlich hatte die Hennigsdorferin ihrer Ärztin derart begeistert von diesem Erlebnis erzählt, dass diese auf die Idee für das ungewöhnliche Geschenk kam. „Ich wusste gar nicht, was ich sagen soll. So ein großes Geschenk!“, staunt die Hundertjährige noch immer über die Überraschung. Quelle: ‚moz.de‚.

Mit 91 über Südhessen

Reinheimer Flugsportverein erfüllt Jakob Hermanns einen Herzenswunsch und lässt ihn abheben. Er selbst hat mit 51 seinen Pilotenschein gemacht. Der Weg durch die Wiese war zunächst mit den Krücken etwas beschwerlich, auch der Einstieg ins Cockpit war ohne Hilfe nicht möglich. Doch bald danach durfte er die Freiheit in der Luft genießen.
Für den 91 und ein halbes Jahr alten Jakob Hermanns ging am Sonntag nochmal ein Herzenswunsch in Erfüllung. Hinter Pilot Jonas Eusemann (19) hatte Hermanns im Segelflieger Platz genommen und hob bald vom Flugplatz am Reinheimer Teich in die Lüfte über Reinheim ab. Der Senior aus Groß-Bieberau lebt seit Anfang Januar im Kursana-Pflegeheim in Lengfeld. Dort wurde ihm nun dieser Wunsch erfüllt. Quelle: ‚echo-online.de‚.