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SAGA_Kunstflug_Fox_Schänis

Am ersten Aprilwochenende fanden sich 11 Pilotinnen und Piloten in Schänis ein für den ersten Segelflugwettbewerb der Saison, den SAGA-Cup. Die meisten Teilnehmer wies die Kategorie Sportsman auf. Viele nutzten den Wettbewerb als Einstieg in den Wettbewerbskunstflug im direkten Anschluss an den Kunstflug-BFK.

Der Wettbewerb konnte bei perfektem Frühlingswetter einem grossen Publikum in Schänis präsentieren werden. Das Flugplatzrestaurant war an beiden Tagen komplett ausgebucht und so konnten die Besucher das Wettbewerbsgeschehen optimal mitverfolgen, was die Teilnehmer an den Himmel zauberten. Am Samstag waren zwei Durchgänge angesagt. Der Erste konnten viele Piloten bereits am Freitag trainieren und so die Schwierigkeiten im Programm erfliegen und gegebenenfalls korrigieren beim gewerteten Flug.

Der zweite Durchgang folgte nach der Mittagspause, in welcher die Streckenflieger starteten. Das Programm war am Morgen am Briefing bekannt gegeben worden und somit bis dahin unbekannt. Zwar wurden die einzelnen Figuren am Briefing besprochen, allerdings kamen Kombinationen vor, welche die Pilotinnen und Piloten noch nie zuvor geflogen waren. Dies erforderte viel mentale Vorbereitung über den Mittag. Das Resultat durfte am Nachmittag an den Himmel gezeichnet werden, den einen gelang dies besser als den anderen, was sich dann auch auf der Zwischen-Rangliste aufzeigte. Am Samstagabend wurde das letzte unbekannte Programm für den Sonntag bekannt gegeben und besprochen. Das organisierte Nachtessen vom Grill wurde ausgezeichnet zubereitet und so konnten alle wohlgenährt das Programm im Kopf durchgehen, oder miteinander anstossen auf den gelungenen Tag.

Der Sonntag gestaltete sich wettertechnisch gleich wie der Samstag. Perfekte Kunstflugverhältnisse in Form von beinahe wolkenlosem Himmel und relativ ruhiger Luft bei warmen Temperaturen. Mit diesen Aussichten war die Halle auch bei noch kalten Temperaturen leicht auszuräumen und die Flieger standen schnell bereit. Der Fortschritt vom ersten zum letzten Programm war bei allen Pilotinnen und Piloten gut auszumachen, die Winkel wurden genauer, die Linien gerader und die Bögen gleichmässiger. Nach dem dritten Durchgang ging es gespannt Richtung Siegerehrung wobei die Flugzeuge verräumt, demontiert oder zu Trainingszwecken noch geflogen wurden. Gegen den Abend war schliesslich alles bereit. Die Rangliste ist auf der Internetseite der SAGA zu finden. Sämtlichen Teilnehmern, Safety-Piloten in Form von Fluglehrern, Organisatoren, Sponsoren, Schlepppiloten sowie Punktrichtern gilt es einen Dank auszusprechen für den gelungenen Auftakt in die Kunstflugsaison 2024. Quelle: ‚Pascal Zollikofer / SFVS‚.

Segelkunstflug SAGA-CUP 2024

  • Der SAGA-Cup (Regionalmeisterschaft) 2024 im Segelkunstflug wird in den Kategorien Sportsman und Advanced ausgetragen.
  • Training: Freitag 05. April 2024
  • Ort: Flugplatz Schänis (LSZX)
  • Eröffnungsbriefing: 06. April, 9:00 Schänis Werkstatt, alle Piloten und Helfer
  • Alle Flugzeuge sind vor dem Briefing vorzubereiten
  • Wettbewerb: Samstag 06. bis Sonntag 07. April 2024
  • Pflichtprogramme: Die Free-Known-Pflichtfiguren für Advanced sind im nächsten Absatz zu finden.
  • Den Sporting-Code mit den Regeln zur Gestaltung findest Du auf der SAGA-Website.
  • Für die Sportsman ist das erste Pflichtprogramm auf der letzten Seite der Ausschreibung zu finden.
  • OK Präsident: Christian Syfrig saga@flugplatz-schaenis.ch
  • Nenngebühren: 50.- CHF für Advanced 25.- CHF für Sportsman und Junioren (<= 25 Jahre)

Anmeldefrist: 05. April 2024
Anmeldung: Mit diesem Formular kannst Du dich anmelden.

Schänis: Kunstflug-Breitenförderungs-Kurs

Der SFVS und die SAGA führen nächstes Jahr in Schänis einen Kunstflug-BFK durch.
Es gibt vier Ausbildungsgänge, daher ist der Kurs für jedes Niveau geeignet (mindestens 30h oder 120 Starts ab Scheinerhalt). Detailinfos und Anmeldeformular finden Sie hier. Anmeldeschluss ist der 14. Februar 2024.

Segelkunstflug-Breitenförderungskurs

Wir haben mit unseren beiden DG’s und der SAGA-FOX vom 19. bis 23. September ca. 100 Flüge absolviert, es waren die beiden SAGA FI Heinz Brem, Stefan Heldstab und der neu gebackene FI Sam Santschi (Grenchen) und ich im Einsatz.

Insgesamt 19 Piloten aus allen Landesteilen und Sprachregionen (inkl. Engadin!) waren angemeldet, zwölf sind geflogen und haben allesamt jeweils eine positive Manöverkritik an ihrem letzten Kurstag abgegeben. Sieben Piloten haben sich berufs- und krankheits-bedingt abgemeldet.

Ich danke René Schönholzer, Werner Lerch und Chrigel Schindler für die ausserordentlich hilfreiche Arbeit und Unterstützung der Thuner Kunstflugtage 2022 und gratuliere Sam Santschi zum AOC als ACR FI.

Mein besonderer Dank geht an die FI-Kollegen Heinz Brem und Stefan Heldstab, ohne die der Kurs nicht durchzuführen gewesen wäre. Ebenfalls danke ich der SAGA, welche einmal mehr den FOX zur Verfügung gestellt hat. Die Thuner Kunstflugtage 2023 sind in Vorbereitung und werden wieder Mitte September stattfinden. Bericht: Adrian Sieber.

Locker 150 Meter im Rückwärtsflug gefallen

Interview mit Christian Syfrig, dem Schweizer Vizemeister im Segelkunstflug, über Rollen und Unendlichzeichen am Himmel sowie seine WM-Pläne. Er ist 2021 Vizemeister und im Jahr 2019 Schweizer Meister im Segelkunstflug geworden. Segelfliegen ist allerdings nur sein Hobby, hauptberuflich programmiert er. Früher hatte er darüber nachgedacht, Testpilot zu werden.

Herr Syfrig, wie und wann sind Sie zum Segelsport gekommen?
Syfrig: Ich habe mit 13 Jahren mit dem Modellflug begonnen und mich schon da schnell für den Kunstflug begeistert. Die Flieger wurden dann schnell größer und teurer, bis ich mir sagte, dass man für fast das gleiche Geld richtig Segelfliegen kann. Als ich 17 Jahre alt war, habe ich meinen Gleitschirmschein gemacht und bin dann 2009 zum Segelflug gekommen. Als angehender Segelkunstflieger muss man erst den normalen Segelflug sicher beherrschen. 2014 habe ich den Schein zum Segelkunstflug gemacht.

Welche Fähigkeiten braucht man als Segelkunstflieger?
Syfrig: Man darf keine Ressourcen verbrauchen, um das Flugzeug stabil zu starten, zu landen, geradeaus oder um eine Kurve zu fliegen, sodass man alle Aufmerksamkeit auf die Positionierung, die Geschwindigkeit, die strukturelle Belastung auf das Flugzeug und einen selbst, G-Last genannt, sowie auf fremde Flugzeuge und den Funk lenken kann.

Was begeistert Sie am meisten am Segelkunstflug?
Syfrig: Dass man sich mit seinem Segelflugzeug in einem dreidimensionalen Raum bewegt, und immer das Flugzeug unter Kontrolle zu haben. Ich habe gemerkt, dass ich, seit ich Kunstflug mache, viel gelassener im normalen Fliegen bin.

Was ist Ihre Lieblingsfigur?
Syfrig: Eine Vier-Zeiten-Rolle. Das ist eine Rolle, bei der alle 90 Grad eine kleine Pause in die Drehung eingebaut wird. Man kann sie schön präzise fliegen.

Was ist Ihre schwierigste Figur?
Syfrig: Eine Figur in der Form eines Unendlich-Zeichens, jedoch mit drei Schlaufen. Generell sind die Figuren am anspruchsvollsten, bei denen man senkrecht hoch fliegt bis zum absoluten Stillstand, um dann vorwärts oder rückwärts möglichst gezielt und ohne dass es einen verdreht, zu kippen und dann senkrecht runterzufliegen.

Bei welcher Figur haben Sie am meisten Punkte erzielt?
Syfrig: Das kann ich nicht genau sagen, dennes gibt folgendes Punktesystem: Jede Figur hat ihren eigenen Schwierigkeitsfaktor. Zum Beispiel hat Geradeausfliegen den K-Faktor zwei und die Vier-Zeiten-Rolle den Faktor K19. Für jede fünf Grad Abneigung von der vorgeschriebenen Route gibt es einen Minuspunkt. Während des Kunstfluges befinden wir uns in einem festgelegten Kubikkilometer. Wenn man seitlich aus diesem rausfliegt, bekommt man zwei Minuspunkte pro Sekunde und wenn man die Mindesthöhe unterschreitet, gibt es 70 Minuspunkte pro Figur unter dieser Höhe. Vor dem Kunstflug wird man mit einem Motorflugzeug auf eine passende Höhe geschleppt.

Welche Höhe ist das?
Syfrig: Wir fliegen, wie gesagt, während des Kunstfluges in einem Kubikkilometer, dieser geht in der Schweiz von 350 Meter bis 1350 Meter über dem Boden. Zudem bekommen wir 50 Meter, um uns für den Flug zu positionieren. Das macht 1400 Meter über dem Grund. Man fliegt dann für zirka drei Minuten im Kunstflug.

Welchen Belastungen und Geschwindigkeiten ist man ausgesetzt?
Syfrig: Maximal zwischen dem minus fünf- und plus achtfachen des Körpergewichts. Bei der Geschwindigkeit schöpft man das volle Spektrum aus, bis zur Maximalgeschwindigkeit von 280 Kilometern pro Stunde.

Wie und wie lange trainieren Sie für ein Wettbewerb?
Syfrig: Die Positionierung und die Einprägung der Umgebung mache ich am Simulator. Für das Fluggefühl fliege ich zehn bis 15 Stunden im normalen Segelflug. Einen Modellhelikopter nehme ich, um die Reaktionstests durchzuführen. Am Schluss übe ich mit einem Kunstflugzeug die Kombination aus allen. Im Turnier sollte man dann eher konstant in den top Fünf sein, als einmal der Beste und dann nur noch Zehnter.

Was machen Sie, wenn etwas beim Kunstflug schiefläuft?
Syfrig: In der Grundausbildung lernt man die Notverfahren: Was muss man machen, für wie lange. Auf alle Fälle muss man ruhig und durchdacht agieren.

Waren Sie schon einmal in so einer Situation?
Syfrig: Ja, bei einer Übung, als ich rückwärts nach unten flog. In dem Fall kann man entweder am Höhenruder ziehen oder drücken. Ich habe mich für das Drücken entschieden, da man so mehr Kraft hat, um die Ruder zu blockieren, sodass ich nach einem längeren Rückwärtsfall schnell umklappte. Danach hatte ich eine ziemlich hohe Geschwindigkeit im Nachuntenfliegen, wobei ich extrem auf die G-Last aufpassen musste, um das Flugzeug nicht zu überlasten. Weder die Maschine noch ich haben Schaden genommen, aber ich bin locker 150 Meter im Rückwärtsflug gefallen.

Was spielt das Wetter beim Segelkunstflug für eine Rolle?
Syfrig: Bei niedriger Wolkenhöhe können wir natürlich nicht die ganzen 1000 Meter nutzen, das heißt von dem Programm werden nicht alle Figuren geflogen. Bei Wind passiert es leichter, dass man vom Kurs abweicht. Wenn es regnet, sinkt man schneller, da der Regen die Oberfläche der Tragfläche ein wenig verändert, was eine negative Auswirkung auf den Auftrieb und ein schnelleres Abreißen der Luftströmung am Flügel, die notwendig ist fürs Fliegen, zur Folge hat. Zudem gibt es bei Regen häufig Abwind, sodass man noch schneller sinkt.

Was ist Ihr Karriereziel? Syfrig: Die Weltmeisterschaft 2022. Quelle: ‚Badische Zeitung‚.