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Nachwuchsarbeit als Schlüssel zum Aufstieg

Mit der Kraft der Sonne ist die Fliegergruppe Freudenstadt in dieser Saison bislang 57 587 Kilometer geflogen. Jungpilot Marven Gründler stürmte dabei sogar deutschlandweit an die Spitze. Mit sinkendem Sonnenstand und Herbstbeginn schwächen sich die Thermik und damit auch die Aufwinde mehr und mehr ab. So endet am 30. September die OLC Wertung (Online Contest) für die Saison 2022/23 der Segelflieger. Ab Oktober 2023 fließen die Flüge in die Wertung 2024 ein.

Wetter wird noch genutzt
Das außergewöhnliche gute Wetter bis Mitte September nutzten die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt nochmals zu ausgedehnten Streckenflügen. Gutes Streckenflugwetter gab es am Wochenende des 9./10. September. Insgesamt erflogen die in Musbach beheimateten Piloten an diesen zwei Tagen 3873 motorlose Kilometer über dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb.Mit 506 Kilometern war Martin Haug auf Ventus 2cM/18 gut dabei. In der OLC Tageswertung landete er weltweit unter 322 Piloten auf Rang 21. Deutschlandweit platzierte er sich unter 142 Teilnehmer auf Tagesplatz acht. Mit einem 455-Kilometer-Flug landete Reiner Haist mit seiner Kestrel 17 deutschlandweit auf Platz 12. Mit 452 Kilometern kam Frank Popp mit der DG 800S/18m deutschlandweit auf Rang 23.

Damit dürfte die diesjährige Thermikflugsaison so gut wie beendet sein. Nun lautet die Devise der Musbacher Segelflieger: „Es lebe die Welle.“ Wenn der Südwest- und Nordost Wind bei entsprechender Luftschichtung kräftig bläst, sind Höhenflüge mit Genehmigung der Flugsicherung bis über 5000 Meter möglich. Auch wird im Wellensystem immer mehr Überland geflogen. Trotz kurzer Tageslichtdauer wurden in den vergangenen Jahren mehrfach Flüge bis 600 Kilometer geschafft. Die besten Ausgangsbedingungen gibt es vom Rheintal aus, unter anderem vom Flugplatz Offenburg aus.

Gelungener Generationswechsel
Leistungsflugreferent Frank Popp blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück, die durch den Aufstieg in die Segelflugbundesliga gekrönt wurde. Schlüssel zum Erfolg war für Popp die zielstrebige Ausbildung und vor allem die Förderung junger Nachwuchspiloten durch die erfahrenen Überlandflieger und Fluglehrer. Für Popp durchaus ein gelungener Generationswechsel.

So wurden in der Saison in Musbach 44 393 Kilometer im reinen Segelflug erflogen. Rechnet man alle Flüge der Freudenstädter Piloten (mit Start an anderen Flugplätzen in Europa) waren es 57 587 Kilometer. Den weitesten Flug von Musbach aus schafften Popp mit 751 Kilometern, Michael Buchthal (742) und Hansjörg Rothfuß mit (728). Quelle: ‘Lothar Schwark / Schwarzwälder Bote‘.

Neuerungen in der DMSt-Bundesliga

DMSt-Bundesliga wird ergänzt um eine DMSt für Junioren und Juniorinnen.
Die DMSt Bundesliga startet dieses Jahr am 29. April und endet nach 17 Runden am 20. August. Neu in diesem Jahr ist, dass die DMSt-Bundesliga ergänzt wird um eine eigene DMSt für Junioren bzw. Juniorinnen. Die Wertung erfolgt analog der DMSt-Bundesliga, allerdings werden nur die jeweils besten zwei teilnehmenden Junioren in der Strecken- und Geschwindigkeitswertung berücksichtigt. Die Anzahl der teilnehmenden Vereine für die DMSt-Junioren-Liga ist nicht begrenzt. Teilnehmende gelten als Junior bzw. Juniorin, wenn sie jünger als 25 sind oder ihr 25. Geburtstag im letzten Kalenderjahr des Wettbewerbs liegt. In der aktuellen Saison werden Ausfälle in der Flugaufzeichnung von maximal 180 anstelle von 120 Sekunden toleriert. Teilnehmende, die in einem Wertungszeitraum für zwei teilnehmende Vereine starten, müssen den zweiten Verein bis zum 31. Mai des Jahres gemeldet haben. Das aktuelle DMSt Regelwerk finden Sie hier. Quelle: ‘BUKO Segelflug‘.

Deutsche Segelflug-Meisterschaften 2023 in Bayreuth

In den Pfingstferien 2023 rückt der Bayreuther Flugplatz wieder in den Fokus der Segelflugwelt: Die Luftsportgemeinschaft hat vom Deutschen Aero-Club (DAeC) den Zuschlag erhalten, die Deutschen Meisterschaften in der Offenen Klasse, der 18-Meter-Klasse und der Doppelsitzerklasse auszurichten. Rund 90 Piloten werden vom 29. Mai bis zum 9. Juni auf Strecken durch ganz Süddeutschland um die Meistertitel und die Qualifikation für Welt- und Europameisterschaft kämpfen.

Bayreuth hat am Schnittpunkt von Fichtelgebirge, Frankenwald und Fränkischer Schweiz eine sehr gute Ausgangslage für lange Flüge im Mittelgebirgsbereich. Von dort aus gehen die Strecken häufig entlang der Mittelgebirgsketten Richtung Thüringer Wald, Bayerischer Wald oder Erzgebirge. Daher umfasst der Wettbewerbsraum fast ganz Süddeutschland und das angrenzende Tschechien: Die äußersten Wendepunkte liegen südlich von Dresden, am Ende des Bayerischen Waldes, bei Kassel, kurz vor Karlsruhe und auf der Schwäbischen Alb.

Das aus zahlreichen Qualifikationsmeisterschaften bewährte Team um Wettbewerbsleiter Georg Baier und Sportleiter Heiko Hertrich hatte sich bereits 2020 und 2021 um die Ausrichtung der DM beworben, beide Termine mussten jedoch wegen der Coronapandemie gecancelt werden. Bayreuth war zuletzt 1990 Austragungsort einer (Clubklasse-)DM, davor 1975 und 1982. 1999 gipfelte die Wettbewerbskarriere von Flugplatz und Verein in der Ausrichtung der Weltmeisterschaften, an welcher auch Baier und Hertrich bereits maßgeblich beteiligt waren. Ab 2002 wurde der Bindlacher Berg zu einem der Stamm-Austragungsorte von DM-Qualifikationswettbewerben, die jeweils zugleich auch Bayerische Meisterschaften waren.

Die insgesamt rund 90 Piloten der kommenden DM wurden 2022 in mehreren Qualifikationswettbewerben ermittelt. Zwischen 15. Oktober und 15. November müssen sich die Qualifizierten beim Deutschen Aero-Club für die DM anmelden, erst danach steht das endgültige Teilnehmerfeld fest.

Gesetzt sind die bisherigen Mitglieder der Nationalmannschaft, angeführt vom amtierenden Weltmeister der Offenen Klasse, Felipe Levin (LSV Homberg / Ohm) und seinem fünfmaligen Weltmeister-Vorgänger Michael Sommer (LSV Regensburg). 2019 war den beiden das Kunststück gelungen, punktgleich gemeinsam Deutscher Meister zu werden. Ob es nächstes Jahr wieder so eng wird?

Neue Segelflug-Indexliste für die DMSt

Ab 1. Oktober gilt für die DMSt eine neue Segelflug-Indexliste. Damit soll soll ein (möglichst) fairer Vergleich der Leistungen im Segelflug in unterschiedlichen Wetterbedingungen ermöglicht werden. Nachdem die letzte Überarbeitung der Index-Liste für viel Aufruhe sorgte (bspw. wurde der Arcus mit einem Index von 120 leistungsgerecht eingeordnet), sind dieses Jahr nur kleinere Anpassungen erfolgt. Die neue Index-Liste kannst du hier herunterladen.

Was hat sich verändert?

  • Es sind einige ältere Segelflugzeuge in die Liste aufgenommen worden, die vorher nicht vorhanden waren.
  • Die JS1C, ASH 31 MI 21m und die Antares 21E wurden jeweils einen Punkt nach unten gesetzt. Diese Anpassung erfolgte, um einen größeren Abstand zu leistungsfähigeren Flugzeugen der Offenen Klasse (EB 29) herzustellen. Bei der Antares wurden auch Einschränkungen beim Wasserballast berücksichtigt.
  • Letzte Saison wurden die 18m-Flieger ohne Wölbklappen (Discus 2c 18m, LS 8 18m, ASW 28 18m) mit einem Index von 113 berrechnet. Nach einer Evaluierung der Ergebnisse der letzten Saison liegen diese Segelflugzeuge wieder bei 114.
  • Bei Segelflugzeugen von Schempp-Hirth (Discus, Ventus) wird nun auch bei den älteren Generationen zwischen den (schmaleren) a- und (breiteren) b-Rümpfen unterschieden
  • Die alte Standardklasse (ASW 24, Discus) wurde um einen Indexpunkt herabgesetzt, um einen Abstand zur neuen Standardklasse herzustellen. Beispielsweise liegt der Discus b nun bei 106, mit Winglets bei 107, der Discus 2b liegt bei 108 und der Discus 2a bei 109.
  • Bei der DG 1000S und DG 1000T erfolgte durch TM 1000/45 eine Erhöhung des MTOW auf 790 kg. Die DG 1000 wurde um einen Punkt auf 111 hochgesetzt, mit den neuen Außenflügeln liegt sie bei 112 Punkten. Der ‘alte’ Duo Discus ohne Winglets verbleibt bei 112, der Duo Discus mit Winglets liegt weiter bei 113 Punkten. Quelle: ‘WeGlide‘.

DMSt ab 1. Mai

Die Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug (DMSt) wird aufgrund der Corona-Situation nun ab dem 1. Mai 2021 stattfinden. Beginnend mit der Saison 2021 wird der Wettbewerb online über das Portal WeGlide ausgerichtet. Unter weglide.org können Aufgaben deklariert, Flüge hochgeladen und aktuelle Wertungen eingesehen werden. Für Fragen und Anregungen zum Wettbewerb sowie bei Problemen mit dem Meldeportal steht die Kontaktadresse support(a)weglide.org zur Verfügung. Quelle: ‘BUKO‘.

DMSt ab 1. April 2021

Die Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug (DMSt) ist der dezentrale Breitensportwettbewerb der Bundeskommission Segelflug, welcher jährlich von März bis September ausgetragen wird. Aufgrund der Corona-Situation startet sie in diesem Jahr jedoch erst ab dem 1. April 2021. Die Sieger*innen der DMSt des jeweiligen Austragungsjahres werden am nachfolgenden Deutschen Segelfliegertag geehrt. Beginnend mit der Saison 2021 wird der Wettbewerb online über das Portal WeGlide ausgerichtet. Unter weglide.org können Aufgaben deklariert, Flüge hochgeladen und aktuelle Wertungen eingesehen werden. Für Fragen und Anregungen zum Wettbewerb sowie bei Problemen mit dem Meldeportal steht die Kontaktadresse support@weglide.org zur Verfügung. Mit der Wettbewerbsordnung befasst sich der Fachausschuss Breitensport jeweils auf seiner Frühjahrs- und Herbstsitzung. Mit dem Wechsel zu WeGlide wurde die Wettbewerbsordnung umfassend überarbeitet. Quelle: ‘Bundeskommission Segelflug‘.

Segelflieger-Ass aus Tiefenbach

Gerhard Sindermann aus Tiefenbach ist einer der erfolgreichsten Segelflieger Deutschlands. In der Flugsaison 2018 ist es ihm mit seiner Ka6 (Baujahr 1961) – einem Flugzeug aus Sperrholz und mit Baumwollstoff bespannten Flügeln – gelungen, von Cham aus sieben Dreiecke mit über 500 Kilometern Strecke zu fliegen. Das Besondere: Bei der DMSt sind bis auf Sindermann auf den vorderen Plätzen weit und breit keine Holzflugzeuge mehr dabei. Seine Passion ist deswegen die OLC Oldtimer-Wertung. Dort belegt er schon seit Jahren weltweit vordere Plätze, meist unter den ersten 20 bei etwa 1300 Seglern. Im vergangenen Jahr hat er es nun mit seinen Flügen geschafft, weltweit auf Platz 1 zu kommen. „Die Oldtimer-Wertung führt aber eher ein Schattendasein. Das ist schade für alle beteiligten Piloten“, findet Sindermann. Mehr Informationen im Originalbericht der ‘Mittelbayerischen‘.

Nationale Wettbewerbe: Regeländerungen 2019

Für Segelflug-Wettbewerbe auf nationaler Ebene stehen für 2019 signifikante Änderungen fest. Sie betreffen die SWO und Änderungen der Zyklen, welche die Qualifikation und die Deutschen Meisterschaften betreffen. Ebenfalls gibt es Änderungen für die Wettbewerbsordnung DMst 2019. Das gesamte Segelflug Update können Sie hier beim DAEC als PDF downloaden.