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Online-Ausbildung für Sportzeugen

Wer Rekorde anerkannt oder ein internationales Segelflugleistungsabzeichen erwerben möchte, braucht für den Nachweis der Flugleistung einen Sportzeugen. Die Vorgaben für die Dokumentation hat die International Gliding Commission (IGC) im Sporting-Code festgelegt. Sportzeuge kann sein, wer sich dafür qualifiziert und ein Sportzeugenausweis erworben hat. Die Bundeskommission bietet nun ein einfaches, modernes Verfahren dafür an.

Der Erwerb des Sportzeugenausweises ist online möglich. Dafür werden die Kandidaten per Video geschult und weisen in einem Quiz ihr Wissen nach. Statt wie früher eine mindestens vierstündige Präsenzschulung zu absolvieren, dauert nun die Schulung per Video nur 25 Minuten, das anschließende Quiz als Prüfung ist in zehn Minuten zu schaffen.

Diese Schulung mit Quiz eignet sich sowohl für den Ersterwerb als auch für die Verlängerung der Lizenz. Beim Quiz muss der Kandidat mindestens 20 der 22 möglichen Punkte erreichen. Wer beim ersten Anlauf diese Punktzahl nicht schafft, kann das Quiz nochmals durchlaufen. Die Auswertungen des Quizes werden in monatlichen Abständen erfolgen. Bis zur Ausstellung der Sportzeugenausweises kann es vier Wochen dauern, deshalb bitte rechtzeitig diese Schulung inkl. Quiz absolvieren.
Bitte beachten: Fluglehrer sind nicht automatisch Sportzeuge. Schulung und Quiz sind Voraussetzung für die Beantragung bzw. die Verlängerung des Ausweises. Der Sporting Code Annex C empfiehlt, dass neue Sportzeugen entweder mindestens das Leistungsabzeichen in Silber oder sich „für eine gewisse Mindestzeit“ mit dem Sport beschäftigen haben. Die Fluglehrerlizenz ist keine Voraussetzung (war es auch nie). Alle Sportzeugen müssen bis zum 31. März 2023 diese Fortbildung durchlaufen. Die alten Nummern verlieren bei Neuvergabe ihre Gültigkeit, spätestens aber zu diesem Termin. Die Vergabe der neuen Sportzeugenlizenzen erfolgen zentral durch die Geschäftsstelle Bundeskommission Segelflug im DAeC und wird auf seiner Homepage segelflug.aero und im Onlineportal COPILOT veröffentlicht. Quelle: ‚Youtube‘ / ‚Bundeskommission Segelflug‚.

Geographie- und Kartenstudium

Ich (der Horst) werde oft auf den Arm genommen und/oder bewundert (je nach Charakter des Betrachters) wegen meiner Ortskenntnisse. Wenn mich jemand fragt, wo ich auf einem Flug durch den Odenwald bin, kann ich das meist mit einem Ortsnamen beantworten, z.B. Korsika. Kein Jux, es gibt ein Dorf, mehr ein Weiler, das heißt so. Das an Ortskenntnis ist natürlich stark übertrieben. Was ich aber von einem Mitflieger verlange, ist, dass er weiß, in welcher Richtung Würzburg liegt, wenn wir uns zwischen Mosbach und Heilbronn rumtreiben, dass er weiß, wenn er in Ochsenfurt nach Südwesten fliegt, auf welchen kleinen, aber markant eingeschnittenen Fluss stößt er ? Wenn er in Ochsenfurt nach Südwesten fliegt, sieht er rechts einen großen Flugplatz. Name ? Wenn er weiter nach Süden fliegt, kommt in einiger Entfernung noch ein großer Flugplatz mit Hartbahn. Name ? So in der Art. Wenn er über Harburg fliegt, ist dann Eichstätt weiter westlich oder östlich? Ich studiere im Winter Karten und versuche mir, die wesentlichen Merkmale einzuprägen. Früher war das sehr kostenintensiv, weil gute Karten teuer waren. Heute gibt es Google Earth, da kann man sogar schräg auf die Erde gucken und die Erhebungen sehen.

Wenn du die Karten von Google Earth mit geologischen Karten vergleichst, wirst du bald erkennen können, wie viel Information aus Google Earth herauszulesen ist, wo sind wasserreiche Gebiete, wo ist es sandig und trocken. Die Bewachsung, das Bild der landwirtschaftlichen Nutzung geben diese Informationen her. Und es muss ja sicher kaum betont werden, wie wichtig diese Informationen beim Suchen einer thermikträchtigen Strecke sind. Quelle: ‚how2soar.de‚.

880 Kilometer ohne Zwischenlandung

Pilot Erik Kurtz legt mit dem Segelflieger 880 Kilometer in neun Stunden zurück. Bei der Generalversammlung wird er gewürdigt und bekommt ein Amt. Der Duracher Segelfliegerverein hat seine Generalversammlung nachgeholt und in diesem Rahmen das Führungsduo aus Vorsitzendem Peter Fischer und seinem Stellvertreter Ralf Mittag im Amt bestätigt. Lediglich bei der Person des Schatzmeisters gab es eine Veränderung in der Vorstandschaft: Dem zurückgetretenen Hans Schmid aus Durach folgt der Altusrieder Erik Kurtz nach, der darüber hinaus für seine sportliche Leistung gewürdigt wurde. Ihm gelang in der abgelaufenen Saison ein Flug über 880 Kilometer ohne jede motorische Hilfe, nur mit den Kräften des natürlichen Aufwindes.

Mit dem Segelflieger 880 km in neun Stunden
Die Strecke erflog Kurtz nicht in gerader Linie, sondern in Dreiecksform, um innerhalb eines Gebietes mit gleicher Wetterlage und damit möglichst konstanter thermischer Entwicklung bleiben zu können. Der Flug führte zunächst in östlicher Richtung bis zum Pyhrnpass zwischen Oberösterreich und der Steiermark, von dort südwestlich bis zur zweiten Wendemarke bei St. Moritz und zurück zum Heimatflugplatz Durach. Ohne Zwischenlandung legte Kurtz die Strecke in neun Stunden Flugzeit und Flughöhen von bis zu knapp 4000 Metern und bei bis zu minus zehn Grad zurück.

Mehrere Erfolge bei den Segelflieger-Schulungen
Der Jahresbericht zeigte Erfolge aus der Schulungsgemeinschaft mit der Luftsportgruppe Isny. So erflog sich der Kemptener André Richevaux den Pilotenschein und Katharina Kurtz und Lukas Haslbeck absolvierten erfolgreich ihre ersten Alleinflüge, teilte der Verein mit. Auch der neue Fluglehrer Dorian Liebsch profitiere im Kreis erfahrener Fluglehrer von der Zusammenarbeit. Die Versammlung plädierte für die Weiterführung dieser Schulungsgemeinschaft. Der Vorstand will mit dem Nachbarverein Gespräche über weitere Kooperationsmöglichkeiten führen. Quelle: ‚Allgäuer-Zeitung‚.

Über den Wolken zum Vizetitel

Segelfliegen hat mit Fußball eines gemein: Einmal richtig geschnuppert, kann man es nicht mehr lassen. Es macht süchtig, sagen die Aktiven. So geht es auch Dr. Peter Franz von der Segelflieger-Gruppe Gedern. Über seinen Vater, der auch diesem Hobby verfallen war, begeisterte er sich schon im Alter von 14 Jahren für das Fliegen. Seitdem verbringt er jedes freie Wochenende auf dem Flugplatz. Und das mit Erfolg: Kürzlich wurde er für seinen Hessenwertungs-Vizetitel bei dem Deutschen Meisterschaften im Streckensegelflug geehrt.

Inzwischen nutzt der 71jährige, der in Büdingen wohnt, als Privatier seine Freiheit, um bei gutem Segelflugwetter auch während der Woche große Flüge anzugehen. Dabei ist die Sonne sein Motor. Ihre Kraft schafft die Thermik, in der sich die Segelflieger immer wieder kreisend bis an die Kumuluswolken hocharbeiten. Dann kann der Pilot im Gleitflug die Landschaft genießen und Strecke machen. Bei einem Schnitt von circa 100 Kilometern in der Stunde sind Flüge bis über 1000 Kilometer möglich.

Stets auf Suche nach guter Thermik
Dann ist allerdings höchste Konzentration im Cockpit angesagt und immer wieder auch Stress, wenn die Thermik erst in niedriger Höhe gefunden wird. Um so größer ist dann die Freude über einen gelungenen Flug. Franz‘ Segelflugzeug der Offenen Klasse hat 21 Meter Spannweite und ist eigenstartfähig, ein Schleppflugzeug wird also nicht benötigt. Dank Motor gelingt es auch, während des Fluges in einer Flaute ohne Thermik Höhe zu gewinnen und so eine gefährliche Außenlandung auf einem Acker zu vermeiden. Im Wettbewerb wird aber nur die geflogene Strecke im reinen Segelflug bis zum Motoreinsatz gewertet. Der Flugweg wird im Rechner über GPS-Daten aufgezeichnet und nach der Landung elektronisch an die Auswertestelle geschickt.

In der Flugsaison 2021 erreichte Franz über 19’000 Kilometer, also fast eine halbe Weltumrundung. Im Rahmen der DMSI (Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug) werden die drei besten Flüge gewertet. Die größte Strecke im reinen Segelflug in seinem Fliegerleben überhaupt legte Peter Franz am 30. Mai als Dreiecksflug zurück. Vom Startplatz Beilngries im Altmühltahl ging es zur ersten Wende nach Regensburg, über die schwäbische Alb zur zweiten Wende – dem Titisee im Schwarzwald. Die dritte Wende lag schließlich in Sichtweite von Gedern. Dann führte der Flug an Nürnberg vorbei wieder nach Regensburg. Dort am späten Nachmittag angekommen, hatte Franz immer noch sehr gute Thermik. Er entschloss sich, nicht wie geplant sofort nach Beilngries zurückzufliegen, sondern den Schenkel Richtung Straubing zu verlängern.

So rückte der Traum, magische 1000 Kilometer im reinen Segelflug zu fliegen, näher. Am Ende fehlten wegen ungünstiger Streckenführung auf dem letzten Schenkel nach Beilngries nur sieben Kilometer. Trotzdem eine beachtliche Leistung, die wesentlich zu der guten Platzierung und dem Vizetitel beitrug. Auf die Frage, wie lange ein Flug über halb Deutschland dauert, antwortete Franz: »Der kann schon über zehn Stunden dauern. Da muss man schon an das Trinken, Essen und anderes denken. Ich habe mir sogar ein Urinal in den Flieger gebaut, das klappt ganz gut und ist angenehmer, als Pampers zu benutzen. Quelle: ‚Kreis-Anzeiger‚.

Zweimal um die Erde

Mit der Aktion ging die diesjährige Flugsaison zu Ende. Und die Landsberger Segelflieger ziehen eine positive Bilanz: Annähernd 2.000 Starts standen dieses Jahr zu Buche. Vom Flugplatz Geratshof aus brechen die weißen Flieger zu weiten Flügen auf. Besonders verlockend: Die Nähe zu den Alpen macht die Region zur idealen Spielwiese für Erlebnisflüge. Bei knapp 900 Kilometern Flugdistanz lag dieses Jahr der Vereinsrekord – erflogen an einem Tag im Juni. Der sportliche Anspruch wird auch dadurch untermauert, dass viele Vereinspiloten ihre Flüge elektronisch dokumentieren: „Zwar werden nur gut ein Zehntel aller Flüge auf diese Weise erfasst“, erklärt Sepp Holzapfel, der Vorsitzende des Segelflugvereins. „Aber alleine diese 260 Flüge addieren sich zu 85.000 geflogenen Kilometern in diesem Jahr – das entspricht mehr als zwei Erdumrundungen. Deutschlandweit liegen wir damit auf Platz 20 von über 900 Vereinen. Ein schöner Beleg, dass wir unser Ziel, viel und weit zu fliegen, mit Leben füllen.“ Klar, dass für solch weite Flüge Sitzfleisch nötig ist: Acht Stunden Flugzeit und mehr sind keine Seltenheit. Ob anspruchsvoller Sport oder einfach erlebnisreiches Hobby: Was alle jenseits der Rekorde eint, ist der Spaß daran, die Welt von oben zu betrachten und elegant und leise dahinzugleiten – klimafreundlich noch dazu.

Schein in zwei Jahren
Diesem Reiz erlagen auch in diesem Jahr wieder einige „Neuzugänge“ – ohnehin ist die Nachwuchsförderung eine wesentliche Säule der Vereins­arbeit. „Jährlich startet rund ein halbes Dutzend Jungpilotinnen und -piloten mit der Ausbildung. Die jungen Mitglieder stellen einen erheblichen Teil unseres rund 80-köpfigen Vereins“, stellt Holzapfel fest. Der Weg ist oft der gleiche: So mancher Zaungast wird neugierig und hebt zu einem Schnupperflug ab – und dieses Erlebnis lässt viele nicht mehr los. Etwa zwei Jahre dauert der Weg bis zum Flugschein. Der Landsberger Verein bietet Camps während der Ferienzeiten an, bei denen täglich geflogen werden kann – ein ziemlicher Turbo für alle, die schnelle Fortschritte erzielen wollen, und die ideale Gelegenheit für Einsteiger, um ihrem Traum vom Flugschein näherzukommen.

Im März oder April – je nach Wetter – startet die nächste Saison. Ein ungestörter Winter­schlaf wird es für die Vereinsflotte aber nicht, denn die nächsten Monate werden die Flugzeuge einer umfassenden Wellness-Behandlung unterzogen. Holzapfel: „Jedes Flugzeug muss jährlich sehr genau gecheckt werden – eine Art Flugzeug-TÜV. Die Wintermonate nutzen wir, um unsere Flotte gründlich zu warten und zu pflegen.“ Damit die eleganten Gleiter auch im nächsten Jahr aufbrechen zu erlebnisreichen Flügen mit unvergesslichen Aussichten. Quelle: ‚Merkur‚.

Schnell durch die französischen Alpen

Video von „Fayence Soaring“: Nutzen Sie eine einzigartige Form des Aufwinds und verbessern Sie Ihren Streckensegelflug sowie die Geschwindikeit in den Bergen. Quelle: ‚Youtube‚.

Bis nach Österreich und zurück

Perfektes Wetter und die nötige Motivation ermöglichten den Coesfelder Segelflugpiloten Mark Wenning und Lars Siepelmeyer jetzt gleich an zwei Tagen eine Strecke von über 900 Kilometern ganz im Süden Deutschlands zurückzulegen. Im Rahmen des zweiwöchigen Segelfluglagers in Kronach (Bayern) flogen sie an einem Tag mit dem Hochleistungs-Doppelsitzer „Arcus T“ vom Startplatz Kronach über den Bayerischen Wald sogar bis nach Österreich und wieder zurück. Ebenso erfolgreich war die Flugschülerin Simone Hüning des Coesfelder Vereins, die ihrem Traum von der Segelfluglizenz bei dem Lager ein gutes Stück näher kam. Sie konnte den erforderlichen 50-Kilometer-Flug absolvieren und kann sich somit für die praktische Prüfung anmelden. Auch die anderen Mitglieder genossen die Zeit in Oberfranken und unternahmen ausgedehnte Streckenflüge und Wanderungen oder besuchten die umliegenden Städte und touristischen Hotspots. Der Coesfelder Luftsportverein blickt somit wieder einmal auf zwei entspannte und erfolgreiche Wochen beim befreundeten Verein in Kronach zurück und freut sich, auch im nächsten Jahr dort wieder zu Gast sein zu dürfen, heißt es im Pressetext des Vereins. Quelle: ‚AZonline.de‚.

Streckenflugwoche mit Höhen und Hindernissen

Ein Streckenflug ohne Motor? Das klingt wie eine Fahrradtour ohne Kette. Wie legt ein Segelflugzeug ohne Antrieb größere Distanzen zurück? Zunächst einmal setzt es eine einmal gewonnene Höhe sehr effizient in Strecke um. Genau wie ein Fahrrad, das ein Gefälle herunterrollt, erhält es dabei die Geschwindigkeit, die es zum Fliegen braucht. Moderne Segelflugzeuge sind so widerstandsarm, dass sie aus einem km Höhe 40–50 km weit gleiten können. Das reicht, um damit sehr erfolgreich durch die Luft zu reisen. Das immer wieder nötige Steigen besorgt die Thermik.

Leider hatten die Meteorologen gleich zu Beginn keine guten Nachrichten für die Segelflieger, die wie alle anderen auch nach dem langen Lockdown etwas Abwechslung vertragen konnten. Gleich der erste Flugtag fiel buchstäblich ins Wasser. Der Pfingstsonntag ließ einige Flüge in Platznähe zu, an Streckenflüge war aber immer noch nicht zu denken. Aufgrund von starken Regenschauern wurde der Flugbetrieb nachmittags zeitweise unterbrochen und der ein oder andere Pilot bekam bereits in der Luft eine „Dusche“ ab. Erst am Pfingstmontag gab es die Chance für erste Ausflüge, welche überwiegend die geübten Piloten nutzen konnten. Anfängertauglich waren die Bedingungen noch nicht. Zudem mussten die drei folgenden Flugtage wetterbedingt abgeblasen werden. Petrus verlangte den verhinderten Piloten Geduld ab und ihre Familien mussten ob ihrer verhaltenen Laune viel Nachsicht aufbringen.

Erst für den Freitag kündigte sich eine Besserung an. Dann ging es tatsächlich wieder in die Luft. Sebastian Groß stellte je nach Erfahrung der Segelflieger für den Samstag und Sonntag jeweils eine kleine und große Aufgabe von 175 bzw. rund 385 km. Am weitesten flog Frank Lehmann mit 444 km. Von den Nachwuchspiloten erbrachte Philipp Sauer die bemerkenswerteste Leistung als er mit dem vergleichsweise leistungsschwachen Schulungseinsitzer 191 km über Odenwald und Spessart zurücklegte. Insgesamt erreichten alle Piloten zusammen trotz des Wetters eine Gesamtdistanz von 7.002 km. Einerseits markieren diese Distanzen Erfolgserlebnisse, die Faszination des Streckenflugs lässt sich aber nur unzureichend in Zahlen ausdrücken. Es ist ein besonderes Erlebnis, nur getragen durch die Kräfte der Natur zu reisen und sich längere Zeit und über größere Entfernungen in einem anderen Element zu befinden. Trotz Hindernissen hat Sebastian Groß mit der Streckenflugwoche einen Saisonhöhepunkt ins Leben gerufen, der in den kommenden Jahren gerne eine Fortsetzung finden darf. Das Luftreisen „ohne Antrieb“ hat begeistert. Quelle: ‚Main-Echo‚.

New Glider Paradise Mediterranean Sea

„I dedicate this flight to Klaus who brings for me, and I believe for all pilots, dreams, and adventures in our sport. His recent flight to Greece was amazing“. And of course to Baptiste who has designed this flight and piloted all strategic points of our flight, especially in Italy. This FAI triangle of 1’133 km is – due to the very weak waves at Fayence at the beginning of the flight, not a European record. We passed the line at 4’300 meters and we finished at 1’600 Meters. But I think it is one of the most original in Europe. After trying for almost two hours to climb, I proposed to Baptiste to restart the engine of the S12 and to climb up to 4’000 m. The waves were still weak and we decided to start the passage to Corsica at 4’900 m. The circuit was a mix of different flights: Waves in Corsica, Rotor with no waves in Italy, then convergences, cumulus, blue thermal to cross the Italian plain of Pô, then again Waves at the return to the Alps in Val de Suza. The tricky part of the flight was to come back from Italy close to the circuit. Especially when Baptiste managed once, wonderfully to recover some waves in Italy near Pavullo. To fulfill this flight, you need a Glider like the Stemme S12. Source: Gilles Souviron in ‚OLC, online-contest‚.

Saisonfrühstart bringt mehr als 1’500 km

Eigentlich beginnt die Segelflug-Saison so richtig erst Anfang April – aber warum warten, wenn die Bedingungen passen? Das dachten sich auch sechs Piloten der Fliegergruppe Wolf Hirth und rüsteten am vergangenen Samstag angesichts der vielversprechenden Quellwolken ihre Flugzeuge auf. Und die Mühe sollte sich lohnen: Insgesamt 1544 Kilometer standen am Ende auf den Loggern, wobei einmal mehr Tilo Holighaus seine fliegerische Klasse unter Beweis stellte: Um 10.43 Uhr gestartet, folgte er den Aufwinden der Schwäbischen Alb gen Osten und wendete erst weit hinter Regensburg im Bayerischen Wald. Als er nach knapp sechseinhalb Stunden wieder auf der Hahnweide landete, hatte er 550 Kilometer hinter sich gebracht.

Vier weitere Piloten hatten sich auf der Alb in Richtung Osten versucht, Norman Baum kam dabei auf 238 und Lars Reinhold auf 134 Kilometer. Nico Lütt und David Renton schafften es nicht zurück zur Hahnweide und mussten nach 204 beziehungsweise 126 Kilometern landen und ihre Flugzeuge im Anhänger zurück zum Heimatplatz bringen. Lediglich Albert Kiessling hatte seinen Flugweg gänzlich anders geplant und flog auf der Alb Richtung Osten bis in den Schwarzwald, was ihm eine Strecke von 292 Kilometern bescherte.

Corona sorgt für Fragezeichen
Mit diesem ersten richtigen Thermik-Flugtag im Jahr 2021 können die Kirchheimer Piloten also zufrieden sein. Aber auch wenn die Technik gut gewartet ist und die Segelflieger hoch motiviert sind, ist aktuell unklar, was man von der Saison erwarten kann. Zumal nicht abzusehen ist, wie sich die Corona-Pandemie entwickelt und ob Veranstaltungen wie der traditionelle Hahnweide-Wettbewerb stattfinden können. Quelle: ‚Lars Reinhold im Teckboten‚.

Das Streckenflug-Nachwuchs-Programm GliderCup

Seit 2009 führt der Flugplatz Schänis den GliderCup durch. Die an sechs Tagen pro Saison stattfindende Veranstaltung ist eine begleitete Einführung in den Streckenflug, bei der Nachwuchs-Piloten mit einem „Streckenfuchs“ oder Fluglehrer auf dem hinteren Sitz die Region ausserhalb des gewohnten „Flugplatz-Trichters“ erkunden können.

Andrang beim morgendlichen Briefung und bei der Flugzeugverteilung, die gleichzeitig auch die Teams für die Doppelsitzer-Besatzungen definiert.

Besser einfach, einfach besser…
Seit 2009, dem ersten Durchführungsdatum gelten unverändert folgende Ziele: Mehr fliegen, mehr Spass beim Fliegen, mehr gemeinsam erleben, mehr lernen sowie Logger & Co. sicher bedienen können. Die GliderCup-Spielregeln haben auch im 13. Durchführungsjahr noch auf einem Blatt A4 Platz. Gleichzeitig gelten folgende Grundsätze:

  • Sicherheit: die Aufgaben werden so gewählt, dass sie ohne zusätzliches Risiko oder Zeitdruck geflogen werden können. Der Spass am gemeinsamen ‚Erlebnis Segelfliegen’ ist wichtiger.
  • GliderCup-Flugtage sind ein gesellschaftlicher Anlass; abends findet deshalb ein gemeinsames Nachtessen im Flugplatz-Restaurant statt.
  • GliderCup-Teilnehmer haben keinen Vorrang bei der morgendlichen Flugzeugverteilung und sie geniessen keine Start-Priorität.
  • GliderCup-Aufgaben sind so gewählt, dass man sie auch um 14.00 Uhr noch fliegen kann.
  • Im Doppelsitzer-Team erhalten beide Piloten dieselben Punkte.
  • Um den Umgang mit Segelflug-Planungs-Software und Moving-Map-Systemen zu erleichtern, wird ein Theorie-Abend abgehalten, bei dem ein erfahrener Segelflug-Lehrer auch in die Grundsätze des Alpen-Segelfluges einführt.
  • Der Aufgaben-Katalog ist in den Moving Map-Systemen der Clubflugzeuge gespeichert, damit GliderCup-Teilnehmer/innen die gewünschte Aufgabe einfach aktivieren können.
Beim GliderCup lernen die Teilnehmer/innen, auch mit ungewöhnlichen Bedingungen klarzukommen – hier an einem feuchtlabilen Flugtag mit einer 300-km-Flugaufgabe von Schänis an den Fernsteinsee, nach Zernez im Engadin und zurück an den Ausgangsort.

Standard-Aufgaben-Katalog, einfache Spielregeln
Aus dem im Internet veröffentlichten Aufgabenkatalog von 21 Flugaufgaben wählt der Tages-OK-Chef beim Briefing um 09.00 Uhr eine Flugaufgabe aus. Ein qualifiziertes «moving map-Care team» steht zur Verfügung, das den Teilnehmer/innen beim Programmieren der Aufgabe hilft. Diese wird so gewählt, dass auch ein ‚Rookie’ gute Chancen hat, sie zu vollenden. Startstress wird so vermieden, weil die Aufgabenlänge es zulässt, auch um 14.00 Uhr den Flug noch fliegen. Bei Doppelsitzer-Teams erhalten beide Piloten gleiche Punkte, wenn sie die Aufgabe erfüllt haben. Das hilft, dass erfahrene Streckenfüchse ihr fliegerisches know how in lockerem Rahmen an weniger erfahrene Pilot/innen weitergeben.

Sechs Wertungstage, zwei Reservetage, vier Wertungen
Für die Jahreswertung zählen die vier besten erflogenen Tagesränge. Wie im Automobilrennsport erhalten die ersten acht Rangierten zwischen 10 und 1 Punkt pro Wertungstag gutgeschrieben. Damit bleibt während der Saison eine gewisse Spannung erhalten. Alle Teilnehmer/innen können sich auf ein Souvenir freuen, das am Schlusstag abgegeben wird.

Der GliderCup ist auch ein gesellschaftlicher Anlass
Der soziale Aspekt spielt beim GliderCup ebenfalls eine Rolle. Für den Austausch der gemachten Flug-Erfahrungen findet abends ein gemeinsames Essen statt. Das OK bemüht sich, die Flugaufgaben so auszuschreiben, dass bis zum Debriefing alle PilotInnen zurück sein können. Danach werden gemeinsame Erlebnisse ausgetauscht, beim Fachsimpeln lernen alle TeilnehmerInnen, wie man es auch noch hätte machen können. Dank einer einfachen Auswertung stehen noch am gleichen Abend die Resultate fest und die schnellsten sowie die langsamsten Piloten stellen jeweils ihre gemachten Erfahrungen vor.

Gelegentlich sorgt(e) ein junges Musiker-Duo für musikalische Unterhaltung der «Streckenflug-Helden».

An Pfingsten zu den drei Zinnen

Von Peter Schmid

Der gemeinsame Wandersegelflug an Pfingsten hat sich inzwischen bei Heinz Brem und mir in der Jahresplanungzu einem festen Termin gemausert. Die Ausgabe 2020 sollte wegen der Corona-Schutzmassnahmen in etwas anderer Form stattfinden. Landen im Ausland war keine Option, was unseren Wirkungsradius massiv einschränkte.

Ich erinnere mich kaum, jemals eine so lange und starke Bisenlage erlebt zu haben. Diese brachte in der zweiten Hälfte des Monats Mai anspruchsvolle Segelflugbedingungen. Heute gilt ja als gesichert, dass der Süden bei Nordwind sehr gut funktioniert. Diese Theorie wollten wir am Freitag, 29. Mai 2020 bei einem Flug in die Sarntaler Alpen und das Pustertal genauer prüfen.

Der Pfingstmontag war erneut geprägt von Bise und vor allem extrem stabiler Luft im Mittelland und in den Voralpen. Für die Alpen und besonders für die Südalpen waren die Prognosen aber ’superknackig‘. Auch im Wallis waren gute Bedingungen prognostiziert. Schnell einigten wir uns darauf, dass wir schon sehr häufig im Wallis unterwegs waren und die Dolomiten noch nicht ganz so gut kennen. Die Idee war mit einem hohen Start ab Schänis durch die stabile Luftmasse direkt ins Prättigau zu gleiten, um dort Anschluss an die knackigere Luft zu finden. Die Theorie war perfekt, es haperte aber etwas an der Umsetzung. Der hohe Start war etwas zu wenig hoch, sodass wir am Vilan nochmals kurz unsere „Blei-Thermik“ anwerfen mussten, um an der Sassauna einen ersten Vorgeschmack auf die knackige Luft zu erhalten. Einigermassen vernünftig kamen wir nun vorwärts. Schnell arbeiteten wir uns an unsere Lieblingskrete, welche von Davos zum Flüela Schwarzhorn (westlich der Flüela Passstrasse) führt, vorgearbeitet. Übrigens: wer diese Krete noch nie versucht hat, „must do“, Prädikat „sehr empfehlenswert“. An dieser Stelle ein kurzer Reminder, im Engadin gelten seit diesem Jahr die grossen Wolkenabstände. Dies ist dem GNSS Approach nach Samedan geschuldet. Die dringende Empfehlung: den Transponder aktivieren und die grossen Wolkenabstände einhalten.

Über Nuna, Ofenpass fliegen wir bei sehr zerrissener, ruppiger und nicht immer verlässlicher Thermik weiter ins Vinschgau. Heinz in der griechischen Mythologie offenbar besser bewandert als ich, meinte, dass einige der toll ausschauenden Wolken wie Sirenen seien. Und denjenigen welchen es ergeht wie mir, hier noch die Definition von Sirene: Eine Sirene ist in der griechischen Mythologie ein meist weibliches, in Darstellungen bisweilen bärtiges Fabelwesen (Mischwesen aus ursprünglich Mensch und Vogel, später auch Mensch und Fisch), das durch seinen betörenden Gesang die vorbeifahrenden Schiffer anlockt, um sie zu töten. (Quelle Wikipedia). Na ja, ob Wolken jemals Schiffer angelockt haben, entzieht sich meiner Kenntnis, uns Segelflieger haben sie aber auf jeden Fall angelockt. Meist offenbarten sie sich dann aber als Enttäuschung. Was darf man aber auch anderes von einem weiblichen, meist bärtigen Fabelwesen aus Mensch und Vogel erwarten?

Trotzdem kamen wir gut nach Meran voran. Die Optik gegen die Sarntaler Alpen war nicht sonderlich verheissungsvoll. Ausserdem fliegt man hier aus dem hohen Relief ins niedrigere Relief, was zumindest in dieser Richtung positiv ist, allerdings bleibt im Hinterkopf der Gedanke an den Rückweg. Die Steigwerte in den Sarntaler waren deutlich verhaltener, aber immerhin gab es da Steigwerte. Die Optik in den Dolomiten verhiess das Segelflieger-Paradies schlechthin. Damit war den Entschluss schnell gefasst: Über das Eisacktal (zwischen Bozen und Brenner) glitten wir ins Val Gardena, Richtung Gröden. Die ersten Wolken entpuppten sich als wahre Sirenen, knackige Optik, enttäuschende Steigwerte. Es dauerte einen Moment, bis wir wieder vernünftigen Anschluss hatten. Allerdings entpuppte sich das vermeintliche Segelflieger-Paradies bestenfalls als dessen Vorzimmer, Steigwerte und Basishöhen waren mittelmässig. In der Region Silian, mit fantastischem Ausblick auf die Drei Zinnen, entschlossen wir uns, den Rückflug anzutreten. Seit der Erstbesteigung der Großen Zinne im Jahr 1869 zählen die Drei Zinnen bei Kletterern zu den begehrtesten Gipfelzielen der Alpen. Sie sind durch zahlreiche Routen verschiedener Schwierigkeitsgrade erschlossen und wurden so zu einem Zentrum des alpinen Kletterns, von welchem viele wichtige Entwicklungen in der Geschichte dieses Sports ihren Ausgang nahmen. (Quelle Wikipedia). Ich persönlich bevorzuge weiterhin den Ausblick aus unserem „Liegestuhl im Himmel“, da fühle ich mich deutlich sicherer. Kann manchmal auch nervenaufreibend und anstrengend sein, insgesamt ist es aber meine bevorzugte Variante.

Die Wetteroptik in Richtung Westen, wo wir herkamen, liess keine Euphorie im Cockpit aufkommen. Trotzdem entpuppte sich der Rückflug als reiner Genuss. Ein Segelflieger-Paradies erlebten wir dann nochmals bei Schluderns, als Heinz in einen Aufwind eindrehte, wobei es uns „die Socken herunterrollte“. Sage und schreibe 5 m/sec. integriert, weshalb – so frage ich mich immer wieder – gibt es solche Aufwinde nicht häufiger? So muss Thermik! Solche Schläuche müsste man klonen, quasi als „Dolly“ unter den Aufwinden. Der Rest des Fluges bestand dann auch spazierenfliegen über Sedrun, Klausen und zurück nach Schänis. Sensationelles Flugerlebnis, und Ja, die Theorie stimmt, bei Nordwind funktionieren die Südalpen sehr gut.

Henrik Theis fliegt mehr als 1000 Kilometer

Am Dienstag, 7. Juli sorgte Hammerwetter in Deutschland für zahlreiche Spitzenflüge. Auch drei Grabenstetter Piloten nutzten die Gelegenheit: Henrik Theiss, Frederik Widmaier und Jürgen Theiss starteten mit ambitionierten Streckenvorhaben bereits am frühen Vormittag. Allen voran war am Ende Henrik Theiss: Bereits zum zweiten Mal knackte er von Grabenstetten aus die magische Grenze von 1000 Kilometern im reinen Segelflug. Gute Vorbereitung, viel Training, Talent und die richtigen Wetterbedingungen halfen ihm erneut das zu schaffen, wovon viele Segelflieger womöglich ihr ganzes Leben lang träumen. Seinen ursprünglichen Plan hatte er direkt nach dem Start verworfen. „Es sah so aus, als ob der Südschwarzwald und die westliche Alb noch nicht entwickelt waren“, erklärte Theiss. Kurzerhand flog er zunächst in den Osten, da ihn dort die Thermikwolken bereits anlachten. Arnbruck war das neue Ziel, welches er als seinen nächsten Wendepunkt anvisierte. Doch auch dieses Vorhaben wurde von den Wetterbedingungen vor Ort durchkreuzt und so drehte Theiss bei Regensburg um. Er entschloss sich, zwischen Stuttgart und Nürnberg nach Norden zu fliegen. In der Nähe von Bad Neustadt an der Saale wendete Theiss und flog wieder auf die Schwäbische Alb zurück. Ab Ulm hatte sich eine perfekte Wolkenstraße entlang des Donautals in Richtung Westen aufgebaut, dank welcher er in angenehmer Höhe bis nach Neuhausen ob Eck fliegen konnte, wo er wieder kehrt machte. Nach einer weiteren Schleife standen am Ende des Tages sagenhafte 1058,19 Kilometer auf dem Zähler. Pünktlich zum Sonnenuntergang landete Theiss nach 10 Stunden und 48 Minuten Flugzeit überglücklich in Grabenstetten.

Sowohl weltweit als auch innerhalb Deutschlands war der 23-jährige Pilot mit diesem Flug unter den Top 10! Die beiden anderen Grabenstetter Piloten, Jürgen Theiss und Frederik Widmaier, konnten mit 873,19 und 856,10 Kilometern an diesem Tag nicht ganz mit dem Nachwuchstalent mithalten. Doch auch dies sind großartige Leistungen, zu welchen viel Können und Erfahrung gehört. Quelle: ‚SWP‚.