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Segelflieger aus Neresheim bricht drei Rekorde

Ein Segelflieger aus Neresheim (Ostalb-Kreis) hat mit einem einzigen Flug gleich drei Rekorde gebrochen. Gerrit Illenberger flog in elf Stunden ein Dreieck von über 1.000 Kilometern. Gerrit Illenberger spricht vom 29. Mai 2021. Mehrere Monate hatte er den Rekordflug geplant und eigentlich nur noch auf den richtigen Tag gewartet, bis so eine Strecke möglich sein würde. „Das Spannende am Segelfliegen ist, man weiß eigentlich bis zur Landung nicht, wie es ausgeht“, erzählt der Pilot.

Bis zuletzt dran geglaubt
Es seien so viele Faktoren, die dranhängen, die den Rekord verhindern könnten oder die einen dazu zwingen würden, abzubrechen. Aber ganz wichtig sei eben, dass man bis zuletzt daran glaubt, dass man es doch schaffen wird. Illenberger erinnert sich an den entscheidenden Moment: „Letztendlich wusste ich: Okay, es klappt definitiv, als ich meinen letzten Aufwind gefunden habe. Abends, das war der Moment, wo ich wusste: jetzt klappt es definitiv.“

Von der Schwäbischen Alb übern Schwarzwald zur Wartburg
Illenberger erklärt die Strecke: „Neresheim liegt auf der Schwäbischen Alb. Von dort aus geht es die Schwäbische Alb entlang bis in den Schwarzwald. Dort hatte ich meinen ersten Wendepunkt, ganz im Süden, in der Nähe vom Schluchsee. Und dann ging es erst mal auf Nordkurs, also den Schwarzwald entlang, über den Kraichgau, über den Odenwald und den Spessart. Das sind so die typischen Mittelgebirge, wo wir Segelflieger uns gerne aufhalten. Dann ging es über die Rhön, und die zweite Wende war dann an der nördlichen Spitze vom Thüringer Wald, also in die Nähe der Wartburg bei Eisenach. Und von dort aus ging es dann weiter am Thüringer Wald entlang über Fichtelgebirge und Oberpfälzer Wald bis auf die tschechische Seite, wo ich über dem höchsten Berg vom Oberpfälzer Wald – das ist der Cerchov – gewendet habe. Und von dort ging es dann über Regensburg und die Fränkische Alb zurück auf die Schwäbische Alb nach Neresheim.“ Quelle: ‚SWR‚.

Saisonfrühstart bringt mehr als 1’500 km

Eigentlich beginnt die Segelflug-Saison so richtig erst Anfang April – aber warum warten, wenn die Bedingungen passen? Das dachten sich auch sechs Piloten der Fliegergruppe Wolf Hirth und rüsteten am vergangenen Samstag angesichts der vielversprechenden Quellwolken ihre Flugzeuge auf. Und die Mühe sollte sich lohnen: Insgesamt 1544 Kilometer standen am Ende auf den Loggern, wobei einmal mehr Tilo Holighaus seine fliegerische Klasse unter Beweis stellte: Um 10.43 Uhr gestartet, folgte er den Aufwinden der Schwäbischen Alb gen Osten und wendete erst weit hinter Regensburg im Bayerischen Wald. Als er nach knapp sechseinhalb Stunden wieder auf der Hahnweide landete, hatte er 550 Kilometer hinter sich gebracht.

Vier weitere Piloten hatten sich auf der Alb in Richtung Osten versucht, Norman Baum kam dabei auf 238 und Lars Reinhold auf 134 Kilometer. Nico Lütt und David Renton schafften es nicht zurück zur Hahnweide und mussten nach 204 beziehungsweise 126 Kilometern landen und ihre Flugzeuge im Anhänger zurück zum Heimatplatz bringen. Lediglich Albert Kiessling hatte seinen Flugweg gänzlich anders geplant und flog auf der Alb Richtung Osten bis in den Schwarzwald, was ihm eine Strecke von 292 Kilometern bescherte.

Corona sorgt für Fragezeichen
Mit diesem ersten richtigen Thermik-Flugtag im Jahr 2021 können die Kirchheimer Piloten also zufrieden sein. Aber auch wenn die Technik gut gewartet ist und die Segelflieger hoch motiviert sind, ist aktuell unklar, was man von der Saison erwarten kann. Zumal nicht abzusehen ist, wie sich die Corona-Pandemie entwickelt und ob Veranstaltungen wie der traditionelle Hahnweide-Wettbewerb stattfinden können. Quelle: ‚Lars Reinhold im Teckboten‚.

Bei -10° über die Alb

Segelflug ist eine Sommersportart – so weit, so bekannt, aber in dieser absoluten Definition auch so falsch. Zwar sind die Wetterbedingungen im Sommer für die Piloten der eleganten Flugzeuge optimal – vor allem nach dem Durchgang einer Kaltfront bietet intensive Sonneneinstrahlung im Sommer nahezu eine Garantie für starke Thermik.

Aber Thermik, also durch Temperatur­unterschiede entstehende Aufwinde, in denen ein Segelflugzeug an Höhe gewinnen kann, braucht es nicht unbedingt, um in der Luft zu bleiben. Gerade in der kälteren Jahreszeit machen sich die Piloten auch dynamische Aufwinde zunutze. Diese entstehen, wenn Bodenwind auf ein Hindernis trifft und an diesem nach oben gelenkt wird. Mit dem Teckberg steht in unmittelbarer Nähe zur Kirchheimer Hahnweide genau solch ein Hindernis, das mit seiner Nord-Süd-Ausrichtung auch noch optimal 90 Grad versetzt zu den beiden Hauptwindrichtungen West und Ost ausgerichtet ist. Und den Ostwind machten sich die Segelflieger für ein paar Spaßflüge zunutze. Mit dem Schleppflugzeug ließen sie sich auf gut 700 Meter über Grund ziehen, steuerten anschließend die Ostseite des Teckbergs an und konnten unter Ausnutzung eines schmalen Aufwindbandes ihrer Leidenschaft frönen. Trotz eisiger Temperaturen von bis zu minus zehn Grad im Cockpit bot die verschneite Landschaft, die von der tiefstehenden Sonne in warmes Licht getaucht wurde, ein unvergessliches Flugerlebnis. Quelle: ‚Lars Reinhold im Teckboten‚.

Kopfüber auf der Schwäbischen Alb

Ein Programm „turnen“ nennen die Segelflieger eine Abfolge von Kunstflug-Figuren. Piloten des Aero Clubs Krefeld haben jetzt über der Schwäbischen Alb im Rahmen eines zweiwöchigen Flieger-Lagers den „Rückenflug“ trainiert. Looping, Rolle oder Kleeblatt: Die Kunstflug-Piloten des Aero Clubs Krefeld haben jetzt das Sommer-Fliegercamp auf der Schwäbischen Alb genutzt, um diese besonderen Figuren zu trainieren. „Wer gern Achterbahn fährt, wird den Kunstflug lieben“, meint Frank Werthebach, Pressebeauftragter des Clubs. Bei einem dieser Kunststückchen in der Luft kann sogar ein Moment der Schwerelosigkeit erzeugt werden – nichts für schwache Nerven oder Mägen. Für die Kunstflieger sind besonders die Morgen- und Abendstunden attraktiv, wenn wenig Thermik herrscht. „Die Maschine wird dann auf rund 1200 Meter hochgeschleppt“, erklärt Werthebach. „Die Kunstflug-Piloten überlegen sich im Vorfeld des Flugs ein Programm, das sie ‚abturnen’, so nennen wir das in der Fliegersprache.“ Dafür wird eine gedachte Box von rund 1000 Meter Kantenlänge zu Grunde gelegt, in der die Piloten die geplante Abfolge von Figuren fliegen. Zwei bis drei Minuten haben sie dafür Zeit, dann ist die „Höhe verbraucht“, wie Werthebach erklärt. Wichtig ist auch die Geschwindigkeit. Die Endgeschwindigkeit einer Figur soll die Startgeschwindigkeit der nächsten Figur sein. Ein Looping wird beispielsweise mit 200 Stundenkilometern geflogen. Nach einer Abfolge von sieben bis zehn Figuren fliegt die Maschine auf rund 400 Metern. „Danach wird in der Regel sofort gelandet, weil der Kunstflug sehr anstrengend ist und der Körper sehr hohen Belastungen ausgesetzt wird“, erklärt Frank Werthebach. Für den „Rückenflug“, bei dem das Segelflugzeug für einige Sekunden auf den Kopf gedreht wird, sei es sehr wichtig, dass der Pilot „ordentlich angeschnallt“ ist und beim Überkopf-Flug somit auch tatsächlich im Sitz bleibt. Das spektakuläre Foto ist mit Hilfe einer auf der Tragfläche fixierten Kamera mit Fernauslöser entstanden. Im Verein haben rund 20 von 100 Piloten den Kunstflug-Schein, drei von ihnen trainieren die Manöver regelmäßig. Quelle: ‚RP-Online.de‚.