Schlagwort-Archive: Pilotin

Segelfliegen für immer

Daniela Nowak ist seit 30 Jahren Pilotin. Ihre grosse Leidenschaft ist das Segelfliegen. Als ehrenamtliche Fluglehrerin gibt sie ihr Wissen an Neu-Pilotinnen von morgen weiter und bezeichnet den Segelflug als Königsdisziplin des Fliegens. Quelle: ‚Tele M1‚.

Anmelden zum Hexentreffen 2024

Das nächste Bundestreffen der Luftsportlerinnen findet auf der Hahnweide statt. Am Fuße der Burg Teck und in direkter Nähe zum Flugplatz Hahnweide wird vom 26. bis 28. Januar 2024 das bundesweite Treffen der Luftsportlerinnen – das Hexentreffen 2024 – veranstaltet. Alle Luftsportlerinnen sind herzlich eingeladen ins idyllisch gelegene DEULA-Bildungszentrum, Hahnweidstraße 10, 73230 Kirchheim unter Teck. Nach Anreise am Freitagnachmittag erwartet die Teilnehmerinnen ein Rahmenprogramm am Abend und am Samstag spannende Vorträge sowie viel Zeit zum Netzwerken. Der Sonntag ist als Rahmenprogramm- und Abreisetag vorgesehen. Quelle: ‚BWLV‚.

Fliegendes weibliches Netzwerk

Die Vereinigung Deutscher Pilotinnen schwebt in Worms ein – Freitag 08.09. bis Sonntag 10.09.2020

Zurück zu den Wurzeln der Gründung der Pilotinnenvereinigung
Zur 55. Jahreshauptversammlung schweben vom 08.09. – 10.09.2021 rund 60 Pilotinnen der Vereinigung Deutscher Pilotinnen (VDP) am Flughafen Worms zu ihrem jährlichen Pilotinnentreffen ein. Worms war das Ziel er Wahl, da die Vereinigung der Pilotinnen im April 1968, also vor 55 Jahren, in der Nähe von Worms, auf Gut Petersau von neun fliegenden Frauen gegründet wurde. Alles zu Historie unter Historisches – Vereinigung Deutscher Pilotinnen e.V. .

Die Vereinigung Deutscher Pilotinnen (VDP) versteht sich als ein fliegendes Netzwerk und beherbergt mit ihren über 300 Pilotinnen sämtliche Sparten der Luftfahrt: Motor-, Segel,- Hubschrauber- und Ultraleichtflug sowie Ballonfahrerinnen, Privat-, Sportpilotinnen wir auch gewerbliche Fliegerinnen.

Der diesjährige Anflug auf den Flugplatz Worms, so der Herrgott es gut mit den fliegenden Mädels mit ihren sportlichen Fluggeräten und insbesondere dem Wetter meint, am Freitag, 10.09.2021, bis 13 Uhr. Die Pilotinnen stammen aus ganz Deutschland – natürlich darunter auch Pfälzerinnen – und haben viel Interessantes über ihre gemeinsame Leidenschaft zu erzählen.

Gegen 13:00 Uhr begrüßt Heike Käferle, Präsidentin der Vereinigung Deutscher Pilotinnen, die Fliegerinnen am Flugplatz. Um 14:30 Uhr geht es dann gemeinsam zum Gut Petersau, um den Gründerinnen zu gedenken. Hier haben die Mitglieder die Gelegenheit, das Hofgut zu besichtigen.

Dem alljährlichen Netzwerkmeeting schließen sich diverse fliegerische und kulturelle Highlights in und um Worms an. Ein Rundflug über die Nibelungenstadt in der Oberrheinischen Tiefebene ist für die Pilotinnen natürlich genauso obligatorisch sowie eine Stadtführung.

Am Samstag führt eine moderierte Busfahrt durch die liebliche Pfälzer Landschaft zum Hofdinner zu Ernst Eymann, dem Präsidenten des Luftsportverbandes Rheinland-Pfalz. Bei Wein und gutem Essen spinnt das Netzwerk bei Erfahrungsaustausch und guten Gesprächen in lockerer Atmosphäre weiter sein Netz. Als Highlight ist am Abend ein beeindruckendes Ballonglühen geplant. Organisiert und abgerundet wird das Treffen in diesem Jahr von der aktiven, Pfälzer Ballonfahrerin Baroness Dolores Deimling, die im Morgengrauen des Sonntags Ballonfahrten für die sonst meinst „flächefliegenden“ Pilotinnen anbietet.

Übrigens erhalten junge Pilotinnen bis 27 einen kräftigen Rabatt auf die Anmeldegebühr, denn Nachwuchs beim schönsten Hobby der Welt ist den fliegenden Frauen wichtig. Im nächsten Jahr ist die Jahreshauptversammlung im September in Würzburg geplant.

„Die Liebe und Leidenschaft zu unserem Hobby bringt viele wunderbare und interessante – junge wie ältere – Frauen zusammen, die als Pilotinnen gerne den Logenplatz am Himmel auch mit interessierten Fußgängerinnen teilen“, so die Sprecherin der Vereinigung Deutscher Pilotinnen, Ruth Haliti. „Bei Interesse einfach mal auf unsere Webseite schauen und Kontakt aufnehmen. Für die Fliegerei ist frau nie zu alt.“

Als weibliche Flieger in den Männer-dominierten Vereinen noch nicht sehr gern gesehen waren, wurde die VDP am 06. April 1968 von neun deutschen Pilotinnen gegründet. Darunter so berühmte Pionierinnen wie Elly Beinhorn (1907-2007), die schon in den 30er Jahren alle fünf Kontinente mit dem Flugzeug eroberte oder Hanna Reitsch (1912 – 1979), erste Hubschrauber – und Jetpilotin der Welt. Heute muss Frau im Besitz einer gültigen Fluglizenz oder in Ausbildung zur selbigen sein und kann so Mitglied im Verein der Fliegenden Pilotinnen werden. Aber auch den derzeit rund 45 Herren (und Damen) ist eine Mitgliedschaft im fliegenden Netzwerk als Fördermitglied möglich. Die Pilotinnen der VDP stehen auch mit den vielen europäischen Pilotinnen in engem Austausch. Jedes Jahr findet in einem anderen europäischen Land mit interessanter fliegerischer Destination ein Jahrestreffen der FEWP (Federation of European Women Pilots, www.FEWP.info) auf dem Programm. Erfahrungsaustausch und gemeinsame Unternehmungen in Deutschland und Europa, am grenzenlosen Himmel, machen einfach glücklich! Wir laden alle Pilotinnen herzlich zum Schnuppern ein!

Zielsetzung der VDP war und ist es:
Frauen in der Luftfahrt zusammenzubringen, sie in ihrem Selbstverständnis als Pilotinnen zu unterstützen, als Plattform für ein fliegendes Netzwerk zu fungieren sowie sichere, adäquate Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Website.

„Woman’s Day“ in Egelsbach

Im Jahr 1932, lediglich fünf Jahre nach Charles Lindbergh, gelang es Amelia Earhart als erste Frau, den Atlantik zu überqueren. Ihr Flugzeug war eine modifizierte Lockheed Vega 5B mit dem Kennzeichen NR7952. Der Flug startete von Neufundland in Richtung Paris. Mit diesem Flug verewigte sich die Pilotin und Frauenaktivistin Amelia Earhart in den Geschichtsbüchern der Fliegerei.

Leider liegt die globale Frauenquote im Cockpit immer noch unter 10%. Das möchten wir ändern und bieten mit unserem „Frauenschnupperflugtag“ ein Event für flugbegeisterte Frauen an, die gerne einmal in die Welt der Fliegerei und der Pilotenausbildung hineinschnuppern möchten.

Am 23. September 2023 veranstaltet die Motorflugschule gemeinsam mit dem Fliegermagazin und CD Aircraft den 2. Frauenschnupperflugtag in Egelsbach. Neben Vorträgen über die Ausbildung zum Privatpiloten und Verkehrspiloten bieten wir an diesem Tag vergünstigte Schnupperflüge für Frauen an.

Diese Schnupperflüge können in drei verschiedenen Kategorien von Flugzeugen stattfinden und bestehen aus einer theoretischen Einweisung sowie einem halbstündigen Flug durch das Rhein-Main Gebiet.

Zusätzlich zu Drinks, Snacks und entspannten Beats in spätsommerlicher Flugplatzatmosphäre werden zahlreiche Fluglehrer, Fliegerärzte und Mitarbeiter anderer Luftfahrtunternehmen bereitstehen, um die Fragen der Teilnehmerinnen zu beantworten.

Um den Abend gebührend abzurunden, veranstalten wir abends eine Party, zu der alle Kunden, Flugschüler, Freunde sowie Vereine und andere Luftfahrtunternehmen aus Egelsbach herzlich willkommen sind. Quelle: ‚Motorflugschule Egelsbach‚.

Jahres-Haupversammlung der Vereinigung Deutscher Pilotinnen

64 Pilotinnen mit Anhang freuten sich auf das Beisammensein zur 54. Jahres-Hhauptversammlung vom 09. bis 11.09.2022 in Leipzig. Acht Crews schafften es trotz des durchwachsenen Wetters, das Treffen in ihren fliegenden Kisten zu besuchen. Den weitesten Anflug aus dem Westen bestritten zwei Cessnas, die vom Flughafen Essen-Mühlheim (EDLE) ihren Flug durch die Republik starteten, aber auch aus dem Süden und dem Norden schwebten Pilotinnen, meist VFR, ein. Die Vereinigung Deutscher Pilotinnen (VDP) versteht sich als ein fliegendes Netzwerk und beherbergt mit 250 Pilotinnen alle Sparten der Luftfahrt: Motor-, Segel,- Hubschrauber- und Ultraleichtflug sowie Ballonfahrerinnen.

Im Flughafenrestaurant begrüßte Heike Käferle, Präsidentin der Vereinigung Deutscher Pilotinnen, die Fliegerinnen am Flughafen. Vor dem Terminal brachte der PR-Chef des Flughafens, Uwe Schuhart, den Pilotinnen „seinen“ Flughafen, den er bereits seit Kindesbeinen kennt, näher. Historie, Anekdoten und Aktuelles hinterließen bei den Fliegerinnen einen breitgefächerten Eindruck. Erster Höhepunkt des Treffens war die Vorführung eines „Flughafen-Falkners“. Das Falkner-Ehepaar hatte die Tiere, die auf dem Flughafengelände und in den Hangars für Ordnung sorgen im Griff und beantworteten die vielen neugierigen Fragen über die wilden Flugvirtuosen.

Obwohl die Organisatorin Heike Niefer, UL-Fliegerin und Vorstandsmitglied der VDP, nicht aus Leipzig stammte, zauberte sie mit dem Auerbachschen Keller, interessant-amüsanten Stadt- und Kellerführungen, Orgelkonzert in der geschichtsträchtigen Thomaskirche sowie mit Kabarett im Weinlokal eine wundervolle Atmosphäre. Der neue DaeC-Präsident Claus Cordes machte aus Lübeck eine Abstecher zu den Damen in den Auerbach-Keller. Er sicherte zu, sich verstärkt für Frauen im Luftsport einzusetzen.

In der JHV wurde das Präsidium in seiner Gesamtheit einstimmig wiedergewählt:

  • Heike Käferle, Präsidentin: Antoanetta Sontheimer, Vizepräsidentin
  • Roswitha Höltken, Motorflug: Heike Niefer, Ultraleicht
  • Lena Maier, Hubschrauber: Sabine Theis, Segelflug
  • Ruth Haliti, Presse und Ausland: Claudia Altekemper, Finanzen
  • Neu: Justine Kill, Berufspilotin, die gerade am JHV-Wochenende ihre Einweisung auf der 757 abschloss.

Vereinigung Deutscher Pilotinnen/VDP:
Die VDP wurde am 06. April 1968 von neun deutschen Pilotinnen gegründet. Darunter waren Pionierinnen wie Elly Beinhorn (1907-2007), die schon in den 30er Jahren alle fünf Kontinente mit dem Flugzeug eroberte oder Hanna Reitsch (1912 – 1979), erste Hubschrauber – und Jetpilotin der Welt. Heute muss Frau im Besitz einer gültigen Fluglizenz oder in Ausbildung dazu sein und kann so Mitglied im Verein der Fliegenden Pilotinnen werden. Aber auch den derzeit rund 45 Herren (und Damen) ist eine Mitgliedschaft im fliegenden Netzwerk als Fördermitglied möglich. Die Pilotinnen der VDP stehen auch mit den vielen europäischen Pilotinnen in engem Austausch. Jedes Jahr findet in einem anderen europäischen Land mit interessanter fliegerischer Destination ein Jahrestreffen auf dem Programm. Ziel der VDP ist, Frauen in der Luftfahrt zusammenzubringen, sie in ihrem Selbstverständnis als Pilotinnen zu unterstützen, als Plattform für ein fliegendes Netzwerk zu fungieren sowie sichere, adäquate Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen.

„Ordentlich auf die Schnauze gefallen“

Diese Frau gibt bis heute Rätsel auf. Aber Mut und Humor hatte Marga von Etzdorf zweifellos, selbst in desaströsen Momenten. Etwa 1932, als sie über Bangkok abstürzte. Der Motor ihres knallgelben Flugzeugs „Kiek in die Welt“ hatte in 80 Meter Höhe ausgesetzt. „Daß ein menschliches Wesen den Trümmern meines armen ›Kiek in die Welt‹ auch nur halbwegs lebendig entsteigen konnte, wollte keiner glauben, der den Bruch oder die Bilder davon gesehen hat“, schrieb sie in einem Brief. Dann scherzte die deutsche Pilotin über ihre schweren Verletzungen, die sie für Monate ans Krankenbett fesselten: „Ein Rückenwirbel ist vor Schreck ausgerutscht und liegt fast 2 cm neben den anderen, außerdem Rückgratverstauchungen, Nierenquetschung, Bluterguß an der Wirbelsäule, Beule am Kopf, Loch im Bein und ich wünschte, ich hätte so viele Taler wie blaue Flecken.“

Mit mädchenhafter Fröhlichkeit erzählte Marga von Etzdorf einem Radioreporter auch von einer Notlandung in der kirgisischen Steppe. In Felle gehüllte Kirgisen staunten, als sie den Motor reparierte und „wie ein geölter Blitz hin- und herschießen“ musste zwischen Cockpit und Propeller. Zum Start winkte sie „die guten Kirgisen“ zur Seite, die aufs Dach einer Lehmhütte kletterten. „Da erschien zu allem Überfluss noch eine wilde Pferdeherde mit einem Hirten, die ich auch erst noch vertreiben musste.“ Bloß schnell weiter, denn sie wollte noch bis nach Japan: jeden Tag gut 1000 Kilometer und zehn Stunden Flug in ihrer kleinen Junkers A 50 Junior, ungeschützt vor Unwetter und Regen im offenen Cockpit mit bald sonnenverbranntem Gesicht. Am 18. August 1931 war Marga von Etzdorf, 24, in Berlin gestartet. Elf Tage später wollte sie Tokio erreichen. Keiner Frau war ein Alleinflug von Europa nach Japan bis dahin gelungen.

„Die hat sich was getraut“.
Zwischen dem Start in der Steppe 1931 und dem Absturz in Bangkok 1932 lagen nur Monate, doch sie waren bezeichnend für das Leben der Ausnahmepilotin: Bei Marga von Etzdorf folgten auf Triumphe mit grausamer Regelmäßigkeit Tragödien – bis zu ihrem Suizid 1933: In Aleppo schoss sie sich nach missglückter Landung mit einer Maschinenpistole in die linke Schläfe. „Das kann ich nicht in Einklang bringen“, sagt Isolde Wördehoff, „als wären es zwei unterschiedliche Personen.“ Hier das fröhliche Plaudern, da tiefe Ernsthaftigkeit. Aber Selbstmord? Isolde Wördehoff, 79, war lange selbst passionierte Fliegerin und Wettbewerbspilotin. Wie Etzdorf setzte sie sich in der von Männern dominierten Fliegerwelt durch und wurde 1991 als erste Frau in den Vorstand des Aero-Clubs gewählt. 1959 flog sie zum ersten Mal, erst vor zwei Jahren hörte sie auf – „eine rationale Altersentscheidung, die fürchterlich weh tat“.

Seit Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Marga von Etzdorf, in der sie sich manchmal selbst wiedererkennt: „Die hat sich was getraut, sie war wagemutig, vielleicht sogar kaltschnäuzig. Sie wollte die Welt sehen, etwas bewegen, war erlebnishungrig, wissbegierig und sehr unkonventionell.“ Schon in jungen Jahren begeisterte sich Etzdorf für Technik. Das widersprach dem Frauenbild ihrer Zeit. „Eine grandiose Pioniertat“. Einst als eine der weltbesten Fliegerinnen verehrt, stand Marga von Etzdorf später lange im Schatten einstiger Rivalinnen wie Elly Beinhorn. Für ihre Reisememoiren „Kiek in die Welt“ und den Nachlass im Archiv des Deutschen Museums in München interessierten sich lange nur Fachleute.

Dabei war ihr Flug nach Tokio „eine unvorstellbare psychische und physische Leistung, eine grandiose, spektakuläre Pioniertat“, sagt Isolde Wördehoff. „Nach heutigen Maßstäben ist das unvorstellbar: ungenaue Karten, kein Funk in ihrer kleinen Maschine. Dann musste sie jeden Tag Stunden im offenen Cockpit den Motorenlärm ertragen.“ Schon die Vorbereitung war eine logistische Mammutaufgabe. Etzdorf musste teure Überflugrechte organisieren und finanziell „ganz genau rechnen“, wie sie schrieb. Die begrenzte Treibstoffmenge zwang sie, mehrmals täglich aufzutanken. Jede Zwischenlandung aber barg das Risiko einer Panne, die ihr Abenteuer beenden könnte. So wie bei ihrer britischen Konkurrentin Amy Johnson, die 1930 durch ihren Alleinflug von London nach Australien zu Weltruhm kam. Auch Johnson wollte 1931 nach Tokio fliegen, stürzte aber über Warschau ab. Fast zeitgleich mit Etzdorf wagte sie einen zweiten Versuch, allerdings nur in Begleitung ihres Flugmechanikers.

Allein, aber nicht einsam
Die Deutsche dagegen flog allein, navigierte mit Karte und Kompass, orientierte sich an Flussläufen und Bahnlinien. Mitunter war sie so übermüdet, dass sie Doppelbilder sah und Wege für Gleise hielt. In ihrem Reisebericht verwendet sie die „Wir“-Form: ihr Begleiter war ihr Flugzeug. In der Luft war Etzdorf glücklich – wie schon bei ihrem allerersten Flug: Ein Freund hatte einen Rundflug-Gutschein gewonnen, den er ihr schenkte. „An diesem Tag hat es mich gepackt, um mich nie wieder loszulassen“, schrieb sie später. Nur beim Fliegen erlebe man „dieses Gefühl der unendlichen, dreidimensionalen Freiheit“. Davon wollte sie mehr. Mit 19 erwarb sie 1927 als erst zweite deutsche Pilotin nach dem Krieg eine Fluglizenz, wurde kurz darauf die erste Co-Pilotin der Lufthansa und erblickte beim Bewerbungsgespräch „etwas erstaunte Gesichter bei den Herren“. Sie überzeugte mit unterwürfigem Charme; als Co-Pilotin könne „ja selbst eine Frau kein Unglück anrichten“. Bedankten sich Passagiere nach der Landung bei den „Herren Piloten“, ließ Marga von Etzdorf ihnen diese Illusion. Sie schwieg – und verbeugte sich wie ein Mann.

Triumph in Tokio
1930 kaufte sie sich mithilfe ihrer Großeltern eine eigene Maschine und löste sich von solchen Zwängen. Mit „Kiek in die Welt“ unternahm sie erst Loopings und Reklameflüge, dann machte sie dem Namen alle Ehre: Sie flog nach Istanbul. Nach Madrid. Und von dort auf die Kanaren, ein spektakulärer Erfolg. Auf dem Rückweg aber musste sie wegen eines Unwetters auf Sizilien notlanden und streifte beim Start tags darauf auf rutschiger Wiese eine Mauer. Ihre Maschine wurde per Bahn zurücktransportiert. Es war eine erste Kränkung. Das wollte sie ein Jahr später beim Japan-Flug unbedingt vermeiden. Am 29. August 1931 gelang ihr tatsächlich der große Triumph: Marga von Etzdorf landete in Tokio, umjubelt von Tausenden Schaulustigen. Es regnete Glückwunschtelegramme für den „schneidigen Flug“, auch japanische Zeitungen feierten ihre „glänzende Leistung“. Sechs Wochen lang genoss sie den Ruhm, erkundete Japan, besichtigte Tempel, bestieg Berge. „Das war mit die glücklichste Zeit in ihrem Leben“, sagt Isolde Wördehoff. Auf den Fotos strahlte die Pilotin. Oft dabei, etwa beim gemeinsamen Schwimmen: ihr nur wenig älterer Onkel Hasso von Etzdorf, damals Attaché an der Botschaft in Tokio. „Es wirkt auf mich so, als habe sie ihn angehimmelt ohne Ende.“ Ob es mehr war, ist ungewiss.

„Den Cocktail schätzte sie gar sehr“
Ein besonderes Reisebuch im Nachlass gibt Einblicke in Etzdorfs Gefühlsleben. Die launigen Einträge stammen von Freunden und Gästen, die Fliegerin garnierte sie mit selbst ausgeschnittenen Fotos. So heißt es über „Hasso von der Deutschen Botschaft“, er habe sich ganz dem Besuch der Pilotin gewidmet, mit der er schon lange „intim“ verbunden sei. Und unter einem Foto der beiden: „Man sieht sie hier zusammen flüstern.“ „In Tokyo und Yokohama hat man getrunken auf ihr Wohl den allerbesten Alkohol“, steht in Reimform neben einem Foto ausgetrunkener Flaschen. „Den Cocktail schätzte sie gar sehr, kein Wunder, daß sie schließlich matt, den ganzen Rummel hatte satt und Sehnsucht kriegte nach dem Meer.“ In Kamakura an der malerischen Sagami-Bucht erholte sich Marga von Etzdorf im Oktober 1931. Bald darauf endete ihr Glück. Eigentlich wollte Etzdorf auf ihrem Rückflug von Japan in Bangkok Elly Beinhorn treffen, die gerade die Welt umrundete. Doch sie steckte monatelang in China fest, das sich im Bürgerkrieg befand und mit Japan um die Mandschurei rang. Beinhorn war daher längst weg, als Marga von Etzdorf in Bangkok abstürzte. „Ich bin ganz ordentlich auf die Schnauze gefallen, auf gut Deutsch gesagt“, spielte sie 1932 im gemeinsamen Radiointerview mit Beinhorn den Unfall herunter. „Ich habe die anderen beruhigt, die sich viel mehr aufgeregt haben wie ich.“

„Pakt mit dem Teufel“
Und doch galt Etzdorf nun als Pechvogel, dabei brauchte sie eine neue Maschine und Sponsoren; Sprit und Überflugrechte waren teuer. So ging sie 1933 einen „Pakt mit dem Teufel“ ein, wie Wördehoff sagt. Die Nationalsozialisten waren gerade erst an der Macht, als Etzdorf am 27. Mai 1933 zum Alleinflug nach Australien aufbrach. Mit an Bord: eine Maschinenpistole, 100 Patronen sowie Waffenkataloge und Preislisten. Ihr Fliegerehrgeiz hatte die unpolitische Pilotin zur Waffenhändlerin der Nazis gemacht, die damit Bestimmungen des Versailler Friedensvertrags brach. Jahrzehnte war dieser Deal unbekannt, bis zu einem Aktenfund der Historikerin Evelyn Crellin 2006. Entlarvend der Brief eines ehemaligen Fliegeroffiziers: Als Kontaktmann der NSDAP zum Waffenhersteller Haenel, der Etzdorfs Maschine stellte, bat er das „gnädige Fräulein“, „irgendwo auf dem Fluge … Geschäfte mit dieser Waffe“ einzuleiten. „Ganz selbstverständlich“ werde sie am Gewinn beteiligt. Am 28. Mai 1933 unterlief Marga von Etzdorf ein Landefehler bei Aleppo, damals unter französischer Verwaltung. Ihre Maschine war reparabel – doch dabei hätten die Franzosen die brisante Fracht entdeckt. Kurz nach der Landung erschoss sich die Deutsche im Gästezimmer des Flughafengebäudes.

Der heimliche Skandal
Warum? Vielleicht aus Verzweiflung, da der Skandal ihre Karriere beendet hätte. Vielleicht war sie enttäuscht wegen der erneuten Bruchlandung. Die Nazis schlachteten ihren Tod propagandistisch aus; SA- und SS-Männer hielten bei der Aufbahrung Ehrenwache. Offiziell war die Pilotin tödlich verunglückt. Als ihr Suizid bekannt wurde, bemühten die Zeitungen ihren „Schwermut“ und die Rivalität mit Elly Beinhorn. Die französischen Behörden hielten überraschenderweise still. Vielleicht zeugt dieses Schweigen von Respekt für eine große Fliegerin. Oder auch von einer möglichen Teilschuld der französischen Flughafenleitung, wie Isolde Wördehoff vermutet: Denn das Landekreuz war bei Etzdorfs letzter Landung teils von Sand zugeweht. Quelle: ‚Christoph Gunkel im Spiegel‚.

Leidenschaftliche Segel- und Motorfliegerin

Mit drei Jahren saß Heike Nachtigall das erste Mal in einem Motorflugzeug. Seitdem ist sie mit dem „Fliegervirus“ infiziert, wie sie selbst sagt. Was das Fliegen für die 51-Jährige bedeutet und warum die Welt von oben für sie am Schönsten ist. Quelle: ‚Südkurier‚.

Erste Schweizer Kampfjet-Pilotin

Fanny Chollet ist die erste Kampfjetpilotin der Schweiz. Die 28-jährige Waadtländerin hat kürzlich ihre Ausbildung auf der F/A-18 abgeschlossen. Die Schweizer Armee stellte die junge Frau auf dem Militärflugplatz Payerne VD den Medien vor. Nach sechs Jahren Ausbildung hat Chollet offiziell die Zulassung erhalten, das Flaggschiff der Schweizer Luftwaffe zu steuern. Vor rund einem Jahr hatte sie mit der Schulung auf diesem Flugzeugtyp begonnen. Mitte März absolvierte sie ihren ersten Soloflug. Quelle: ‚Der Bund‚.