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Mehr Regeln für Privatjets

Der Druck auf die EU-Kommission wächst, Privatjetflüge stärker zu regulieren. Drei Länder wenden sich per Brief an die Behörde. Linkenchef Schirdewan fordert die Bundesregierung auf, sich an der Initiative zu beteiligen. Im Kampf gegen die Erderhitzung fordern Österreich, Frankreich und die Niederlande strengere Regeln für Privatjets. In Deutschland gibt es währenddessen Kritik, dass sich die Bundesregierung an der Initiative nicht beteiligt. Privatjets stießen übermäßig viel klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO₂) pro Kopf aus und stünden daher berechtigterweise in der Kritik, heißt es in einem Brief aus den Ministerien für Umwelt, Verkehr und Infrastruktur der drei Länder an die EU-Kommission. In dem Schreiben fordern sie die Brüsseler Behörde auf, „mehr Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken und insbesondere die Möglichkeit einer stärkeren Regulierung von Privatjetreisen zu prüfen“. „Privatjetflüge sind ein Hobby von Superreichen. Es kann aber nicht sein, dass wir alle dafür bezahlen“, sagte Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Wer unser Klima schädigt, muss auch einen gerechten Beitrag leisten. Denn die Folgen dieser Luxusreisen tragen wir alle.“ Quelle: ‚Der Spiegel‚.

Wieder Flugverbot über Berlin?

Seit dem TXL-Aus kreisen Kleinflugzeuge am Berliner Himmel, Anwohner sind genervt. Der Senat will das nun „beobachten und bewerten“. Das Thema der neuen Kleinflugzeuge am Berliner Himmel hat nun die Behörden erreicht. Die Senatsverkehrsverwaltung will die Entwicklung nach der Schließung der innerstädtischen Flughäfen in Berlin „beobachten und bewerten, auch in Bezug auf Lärmemissionen“. Dies teilte Sprecher Jan Thomsen auf Nachfrage mit. Zwar dürfe Berlin nicht eigenmächtig ein Flugverbot verhängen, das sei Bundessache. Doch die Verkehrsverwaltung, bei der die Gemeinsame Obere Luftfahrtbehörde Berlin Brandenburg (LuBB) angesiedelt ist, „behält sich vor, bei Änderungsbedarf auch die Bundesebene anzusprechen“.

Seit der Schließung des Flughafens TXL ist der größte Teil des Berliner Stadtgebiets unkontrollierter Luftraum. Anwohner berichten von einer starken Zunahme von Kleinflugzeugen am Himmel. Inzwischen fragen sich viele auch, ob das denn sicherheitstechnisch okay ist, Flugzeuge unkontrolliert über einer Millionenmetropole kreisen zu lassen. Neben der dichten Besiedlung sind in Berlin ja auch jede Menge besonders sicherheitsrelevante Areale zu finden, etwa politische Einrichtungen. Lesen Sie hier den ganzen Artikel. Quelle: ‚Tagesspiegel‚.

Privatpiloten entdecken Berlin

Der Flughafen Tegel ist zwar dicht – doch plötzlich kreisen immer mehr kleine Flugzeuge über der Hauptstadt. Was ist da los? Die Flugsicherung klärt auf. Der Flughafen Tegel ist dicht, endlich Ruhe über Berlin… dachten viele Lärmgeplagte vor allem in der Einflugschneise, etwa in Pankow. Doch nun stellen manche fest, dass es plötzlich erst richtig rund geht am Himmel. „Seit der Schließung von TXL ist uns aufgefallen, dass vor allem am Wochenende der Himmel über Weißensee und Heinersdorf, wahrscheinlich aber noch großflächiger, von Motorseglern verlärmt wird“, berichtet etwa die Anwohnerin Alexandra Popp. Es seien nicht sehr viele, aber sie kreisten über Heinersdorf und Weißensee, weshalb die Belastung lange anhalte. Sie frage sich, „ob die jetzt einfach so das Recht haben, sehr vielen Anwohnern die Ruhe zu rauben? Wir waren ja alle froh, endlich vom Fluglärm verschont zu sein.“ Auch Anwohner aus Reinickendorf berichten von Motorenlärm am Himmel.

In der Tat erobern nun Cessna & Co. den jahrzehntelang für Hobbyflieger de facto gesperrten Himmel über Berlin. Das bestätigt die Deutsche Flugsicherung (DFS) auf Anfrage. „Darauf haben wir bereits vor der Schließung von Tegel hingewiesen: Es wird auch weiterhin Flugverkehr geben“, sagt DFS-Sprecher Stefan Jaekel. Zwar seien die großen Flugzeuge durch das TXL-Aus nicht mehr so zahlreich über der Stadt unterwegs, „aber dafür mehr kleinere“. Das sei keine Berliner Besonderheit, „das wird auch über einigen anderen deutschen Großstädten so gehandhabt“. Die Benutzung des Luftraums sei nämlich grundsätzlich frei für alle Piloten. „Das war bisher wegen Tegel in Berlin nur nicht so möglich“, sagt Jaekel. „Wir hatten teilweise Linienflüge im Minutentakt, da passten so kleine Flieger gar nicht dazwischen. Ausnahmen gab es nur für Rettungshubschrauber, da geht es um Leben oder Tod.“

Es gebe nämlich zwei Arten von Lufträumen, erklärt Jaekel, unkontrollierte und kontrollierte. Beim kontrollierten geben die DFS-Lotsen Anweisungen, die befolgt werden müssen. „Kontrollierte Lufträume gibt es immer um Flughäfen herum.“ Lange Zeit war praktisch das ganze Berliner Stadtgebiet kontrolliert, ein Drittel im Norden war die Kontrollzone um Tegel, die restlichen zwei Drittel galten im Süden um Schönefeld. Kleine Flugzeuge durften nur nach vorheriger Erlaubnis der Flugsicherung in diese Zonen fliegen. Bis November 2020 war fast der komplette Luftraum über Berlin kontrolliert und damit für Hobbyflieger nur nach vorheriger Anmeldung nutzbar.

Seit Tegel aber kein Flughafen mehr ist, ist nur noch ein kleiner Bereich im Südosten Berlins um den BER „kontrollierter Luftraum“. Außerdem gibt es noch zwei „Flugbeschränkungsgebiete“ über der Stadt. „Dort hineinzufliegen, ist strikt verboten“, sagt Jaekel. Eine Zone schützt das Regierungsviertel 5,5 Kilometer rund um den Reichstag und hat etwa die Ausdehnung des S-Bahn-Rings, die andere ist um den Forschungsreaktor Wannsee ausgewiesen. Wer diese Sicherheitszonen verletzt, muss mit Besuch von Militärjets rechnen, die in Rostock-Laage stationiert sind.

Das restliche Stadtgebiet ist seit der Schließung von Tegel im November 2020 unkontrollierter Luftraum. Wer eine Fluglizenz hat, darf sich dort seither im Grunde frei bewegen. „Bei der Flugsicherung muss sich in unkontrollierten Lufträumen niemand an- oder abmelden, es wird auch niemand kontrolliert“, sagt Jaekel. „Wir haben auch keinerlei Informationen über das Aufkommen, ähnlich wie im Straßenverkehr. Es gibt ja auch keine Vorgaben für Straßen, dass dort nur zehn Autos pro Stunde fahren dürfen.“

Allerdings gibt es eine Mindestflughöhe. „Die beträgt 300 Meter über dem höchsten Hindernis um Umkreis von 600 Metern“, sagt Jaekel. Je nach Bebauung könnten das etwa in Pankow also über Einfamilienhausgegenden 350 Meter sein. Oder 530 Meter im Bereich der großen Windräder.

Grenzen geben den neuen Zugeflogenen über Berlin lediglich das Wetter und die Tageszeit vor. Es müssen Sichtflugbedingungen herrschen, entsprechend darf nachts oder bei dichter Bewölkung nicht geflogen werden. „Auffällig ist, dass bei schönem Wetter sofort Motorsegler unterwegs sind“, berichtet die Pankowerin Alexandra Popp. Diese Faustregel bestätigt Stefan Jaekel: „Wenn es richtig schöne Sonne und richtig schöne Sicht gibt, fliegen umso mehr Hobbyflieger.“ „Sonne, grüß mir die Flieger“ – an dieses neue Motto muss man sich in weiten Teilen Berlins nun erst einmal gewöhnen. Quelle: ‚Tagesspiegel.de‚.

Notlandung auf der Alm

Auf der Vöraner Alm musste am Montagnachmittag kurz vor 15.30 Uhr ein Kleinflugzeug notlanden. Der Pilot blieb unverletzt. Er konnte das Flugzeug auf einer etwa zwei Meter hohen Schneedecke halbwegs sicher landen und sich auch selbst aus dem Flugzeug befreien. Die Einsatzkräfte kümmerten sich um die Sicherungsarbeiten an der Unglücksstelle. Neben der FF Vöran waren noch die Bergrettung Meran, die Flugrettung des Pelikan 2 und die Carabinieri im Einsatz. Quelle: ‚Neue Südtiroler Tageszeitung‚.

Kreuz am Himmel

Der Pilot eines Kleinflugzeugs flog am Ostermontag ein Kreuz über der Schweiz. Gestartet war es in der Westschweiz, flog dann Richtung Wallis, weiter in die Innerschweiz und dann Richtung Norden. Wegen des Coronavirus befinden sich derzeit nur wenige Flugzeuge im Schweizer Luftraum. Schon am Sonntagmittag war ein Privatflugzeug in Bern gestartet und umrundete die Schweiz. Und das mehr oder weniger genau der Grenze entlang. Quelle: ‚20min.ch

Privatpiloten bleiben in Sankt Augustin lieber am Boden

Strahlend blauer Himmel von Horizont bis Horizont, spektakuläre Sichtweiten, nicht zu kräftiger Wind, ein wenig Thermik für Segelflieger – für die Privatpiloten am Flugplatz Bonn/Hangelar wäre das Flugwetter der vergangenen Tage eigentlich perfekt für Panoramaflüge über die Region gewesen. Tatsächlich herrscht am Flugplatz derzeit aber nahezu gähnende Leere: Der Luftsport in den Vereinen hat, wie alle Sportvereine, gerade Zwangspause. Und selbst jene Piloten, die über ein eigenes oder mit anderen privaten Haltern geteiltes Flugzeug verfügen, bleiben in Zeiten der Corona-Pandemie auch ohne offizielle Verbote lieber am Boden, hat Flugplatz-Betriebsleiter Jürgen Unterberg festgestellt. „Die Vereine haben die Restriktionen sofort in eigener Regie umgesetzt, ohne dass wir als Flugplatz tätig werden mussten. Es gibt derzeit nur ein paar Charterflüge. Am Montag ist ein Geschäftsmann nach Süddeutschland geflogen worden. Auch der Werftbetrieb der am Flugplatz ansässigen Firmen für Wartungen und Reparaturen läuft weiter. Und natürlich halten auch wir als Flugplatz selbst den Betrieb des Verkehrslandeplatzes uneingeschränkt aufrecht“, sagt Unterberg. Anders als das private Segelfluggelände in Königswinter-Eudenbach oder der private Sonderlandeplatz Leverkusen hat der offiziell „Bonn/Hangelar“ heißende Verkehrslandeplatz in Sankt Augustin eine Betriebspflicht. Die am Flugplatz stationierte Fliegergruppe der Bundespolizei hat derweil ihre praktische Ausbildung der Piloten nahezu eingestellt, berichtet Sprecherin Fiona Roloff: „Die theoretische Ausbildung erfolgt nun im Homeoffice.“ Dank strenger Schutzmaßnahmen sei der Flugbetrieb der Einsatzhubschrauber weiterhin jederzeit sichergestellt. Quelle: ‚general-anzeiger-bonn.de‚.