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Segelflugzeug-Seilwinde zieht Wohnmobile von der Piste

Die Wohnmobile der Drachenflieger drohen nach dem ins Wasser gefallenen Drachenfest festzustecken. Doch eine Schlammschlacht lässt sich noch verhindern. Der Abbruch des Drachenfests Kamen Kite hatte sich noch nicht überall herumgesprochen, als nach einem verregneten Samstagnachmittag und -abend der Sonntag begann. Denn nach Tagesanbruch tauchten einzelne Besucher auf, die von der Entscheidung der Veranstalter am Vorabend noch nichts mitbekommen hatten. „Ein kleines Mädchen kam mit seinem Papa und einem Drachen“, berichtete Organisationschefin Katja Herbold am Montag. Die Nachzügler durften den Drachen dann steigen lassen, während sich die knapp 100 Drachenflieger mit ihren Wohnmobilen und Wohnwagen-Gespannen nacheinander auf die Heimreise machten.

Das ging nicht ohne technische Unterstützung der Luftsportfreunde Kamen/Dortmund. „Sie haben ihre Seilwinde herausgeholt, um die Drachenflieger vom Platz herunterzubekommen“, sagte Herbold. Die abreisenden Gäste hätten geduldig gewartet, bis sie mit ihrem Wohnmobil an die Reihe kamen. „Die Zuschauer, die noch kamen, hatten ein tolles Schauspiel“, kommentierte Herbold den ungewohnten Anblick. Die Graspiste des Segelflugplatzes war nach den Regenfällen am Samstag durchweicht. Dadurch drohte die Abfahrt mit den schweren Fahrzeugen zu einer Schlammschlacht zu werden – mit der Gefahr, stecken zu bleiben. Nur einzelne Fahrzeuge mussten mit einem Traktor abgeschleppt werden. Die Nachzügler unter den Zuschauern konnten nicht nur Drachen steigen lassen, sondern auch Gutscheine der Luftsportfreunde Kamen/Dortmund für einen Rundflug kaufen. Quelle: ‚Hellweger Anzeiger‚.

Kollision mit Windenseil

Während eines Windenstarts kam es zu einer Kollision zwischen einem Segelflugzeug und dem Seilfallschirm und Vorseil des Windenseils, nachdem die Besatzung das Windenseil ausgeklinkt und sich der Seilfallschirm geöffnet hatte und der Windenfahrer das Windenseil einzog.

Die Untersuchung zeigte, dass nach Abbruch eines Windenstarts je nach Ausstattung des Startwindenseils eine Kollision zwischen dem Segelflugzeug und dem aufgeblähten Seilfallschirm und Vorseil weder von der Besatzung noch vom Windenfahrer verhindert werden kann. Um genau dieses Risiko zu reduzieren, wurden in der Lufttüchtigkeits-Anweisung (LTA) Nr. 73-16 des Luftfahrt-Bundesamtes vom Februar 1973 (heute LTA Nr. 1973-016) Vorschriften betreffend Seilfallschirmen und der Seilausstattung erlassen.

Der Pilot und der Fluglehrer hatten im Rahmen des Breitenförderungskurses gemeinsam drei Flüge in einer DG -1000S absolviert. Zu diesen Flügen mit einer Flugzeit von insgesamt 5:35 h waren sie jeweils im Flugzeugschlepp gestartet. Bei der Vorbereitung zum gemeinsamen Windenstart am 10. Mai 2019 vernahm der Fluglehrer vom Piloten, dass dieser keine Windenstartberechtigung habe und die Duo Discus nicht gut kenne. Der Fluglehrer besprach mit dem Piloten die Fluggeschwindigkeiten beim Windenstart und sagte, dass sie ungefähr 110 km/h erreichen wollten. Dann sollte der Pilot « nicht zu steil anhängen»2, um den Übergangsbogen zu fliegen.

Verlauf:

Die ersten Phasen des Startlaufs – Seilanzug, Anrollen und Abheben verliefen wie für einen Windenstart üblich. Danach steuerte der Pilot das Segelflugzeug nicht in einem sog. „Übergangsbogen“ in den Steigflug, sondern behielt eine flache, annähernd horizontale Flugbahn bei, während der das Segelflugzeug eine Höhe von rund 13 m über Grund erreichte (vgl. Abbildung 1). Im Moment, als der Pilot für das Einleiten des Übergangsbogens am Steuerknüppel ziehen wollte, sagte der Fluglehrer, dass die Fluggeschwindigkeit zu gering sei.

Der Fluglehrer klinkte das Windenseil aus und übernahm die Steuerführung. In der Folge öffnete sich der Seilfallschirm vor dem Segelflugzeug. Der Fluglehrer sah diesen rechts unter dem Segelflugzeug nach hinten verschwinden, worauf er die Flug-Geschwindigkeit reduzierte. Nachdem der Windenfahrer erkannt hatte, dass sich der Seilfallschirm geöffnet hatte, zog er nach einem kurzen Zögern das Seil mit «Vollgas» ein, um es vom Segelflugzeug wegzuziehen. Dabei kollidierten Seilfallschirm und Vorseil mit dem rechten Tragflügel des Segelflugzeuges, was der Fluglehrer als kurzzeitige Drehung um die Hochachse nach links wahrnahm. Danach landete er das Segelflugzeug ohne weitere Ereignisse auf der Piste. Die beiden Insassen blieben unverletzt. Der rechte Tragflügel und das rechte Querruder des Segelflugzeuges wurden durch die Kollision mit dem Seilfallschirm und dem Vorseil beschädigt.

Ursachen:

Der schwere Vorfall, bei dem das Segelflugzeug mit dem Seilfallschirm und Vorseil des Windenseils kollidierte, entstand, nachdem die Besatzung während eines Windenstarts Der schwere Vorfall, bei dem das Segelflugzeug mit dem Seilfallschirm und Vorseil des Windenseils kollidierte, entstand, nachdem die Besatzung während eines Windenstarts den Übergang in den Steigflug nicht eingeleitet und das Seil ausgeklinkt hatte. In der Folge gelang es weder der Besatzung, dem aufgeblähten Seilfallschirm und Vorseil auszuweichen, noch dem Windenfahrer, das Seil vom Segelflugzeug wegzuziehen.

Zum schweren Vorfall haben folgende Faktoren beigetragen:

  • Geringe Erfahrung des Piloten mit Windenstarts und keine Erfahrung auf dem Vorfallmuster;
  • Geringe Erfahrung des Fluglehrers mit Windenstarts und wenig Erfahrung bei der Instruktion dieser Startart;
  • Verwendung eines grossen, sich leicht aufblähenden Seilfallschirms;
  • Geringer Abstand zwischen dem Scheitel der Seilfallschirmkappe und der Schleppkupplung am Segelflugzeug.
  • Das allgemein fehlende Bewusstsein hinsichtlich der je nach Startwinde und Seil-Aausstattung mit einem Windenstart einhergehenden Risiken sowie in Bezug auf die Möglichkeiten, diese Risiken zu vermindern, wurde als systemisch beitragen – der Faktor erkannt. Betreiber von Startwinden sollten die grundsätzlichen Überlegungen und Sicherheitsempfehlungen, wie sie in Deutschland seit Jahrzehnten existieren, nachvollziehen sowie auf heutige Gegebenheiten anpassen und umsetzen.

Sicherheitshinweis Nr. 39:
Der Segelflugverband der Schweiz (SFVS) sollte die Betreiber von Startwinden sensibilisieren, dass sie die folgenden Hinweise beachten, individuelle Risikoanalysen durchführen und entsprechende Massnahmen umsetzen:

  • Es sollten nur Seilfallschirme verwendet werden, mit denen eine genügend grosse Seileinzugsgeschwindigkeit erreicht werden kann, um einen geöffneten Seilfallschirm von einem horizontal fliegenden Segelflugzeug in geringer Höhe über Grund wegziehen zu können.
  • Durch Verwendung eines Zwischenseils sollte der Abstand zwischen der Seilfallschirm-Kkappe und der Schleppkupplung des Segelflugzeuges so gross sein, dass die Reaktionszeit für Besatzungen ausreichend ist, um einem sich aufblähenden oder in sich zusammenfallenden Seilfallschirm ausweichen zu können.
  • Die grundsätzlichen Überlegungen und Sicherheitsempfehlungen, wie sie in Deutschland seit Jahrzehnten existieren, sollten Schweizer Betreiber von Startwinden nachvollziehen sowie auf heutige Gegebenheiten anpassen und umsetzen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es bei einem Windenstart zu einer Kollision zwischen dem Segelflugzeug und dem Seilfallschirm und Vorseil kommt, kann durch obige Massnahmen minimiert werden. Als Richtwert für die Auslegung der Seilausstattung können die Segelflugsport-Betriebs-Ordnung (SBO) der Bundeskommission Segelflug des Deutschen Aero Clubs und die Lufttüchtigkeits-Anweisung (LTA)
Nr. 73-16 des Deutschen Luftfahrt-Bundesamtes herangezogen werden. Zudem sollten Notverfahren für Windenfahrer instruiert werden, die dem Zusammenwirken der jeweiligen Systemkomponenten angepasst sind. Quelle / vollständier Schlussbericht: ‚SUST‚.

Segelflieger starten umweltfreundlicher

Der Aero Klub Düsseldorf erhält Fördermittel für eine neue Startwinde. Mit dieser kann künftig erheblich Energie eingespart werden. Der Düsseldorfer Aero-Klub kann einen städtischen Zuschuss von rund 24.500 Euro für den Kauf einer neuen Startwinde für den Segelflugbetrieb einplanen. Das hat der Sportausschuss beschlossen. Bislang erfolgen die Startvorgänge der Flugzeuge mit Hilfe einer mobilen, auf einem Lkw montierten Seilwinde. Diese ist aber mehr als 40 Jahre alt und wird von einem Diesel-Motor angetrieben. Inzwischen ist die Winde abgenutzt und erfüllt nicht mehr die aktuell geltenden Energie- und Umweltstandards. Daher plant der Aero-Klub die Anschaffung einer Elektro-Startwinde.

Diese ist zwar weiterhin auf einem Auflieger montiert, der von einem Lkw bewegt wird, jedoch läuft der eigentliche Startbetrieb vollkommen elektrisch ab und damit frei von Schadstoffemissionen. „Des Weiteren wird die Geräuschentwicklung auf ein Minimum reduziert. Die Winde ist mit modernen und langlebigen Akkus ausgerüstet. Durch den besseren Wirkungsgrad des Elektroantriebs ist eine höhere Energieeffizienz gegeben. Von erheblichen Einsparungen an Energiekosten wird daher ausgegangen“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Quelle: ‚RP-online‚.

Seilriss an der Winde

In Günterode im Landkreis Eichsfeld ist am Mittwochabend, 25. August, ein Segelflugzeug notgelandet. Die Situation ging glücklicherweise glimpflich aus. Wie die Feuerwehr Günterode mitteilt, ereignete sich der Vorfall am Flugplatz Günterode. Laut Polizeiangaben wurde der Flieger mit einer Winde gestartet. Das Manöver lief leider nicht wie geplant. Wie der MDR schreibt, riss beim Windestart das Seil. Da der Segelflieger noch nicht die erforderliche Mindesthöhe erreicht hatte, musste er den geplanten Flug sofort abbrechen und notlanden. Dabei kam es zu Komplikationen. Beim Versuch, das Flugzeug sicher auf den Boden zu bringen, stieß das Luftfahrzeug mit einem Verkehrsschild zusammen. Die zweiköpfige Crew, die laut MDR-Angaben an Bord war, wurde aber nicht verletzt, allerdings entstand am Flugzeug erheblicher Schaden. Quelle: ‚Tag24.de‚.

Mehr Reichweite für E-Flieger

Ein unkonventioneller, aber nicht völlig absurder Vorschlag für einen geringeren Energieverbrauch in der Luftfahrt. Ich hätte da mal eine Idee völlig kostenlos und lizenzfrei abzugeben. Es geht um die Reichweite bei elektrischem Fliegen. Das Beschleunigen, Starten und Steigen macht zwar nur einen relativ kurzen Teil des Flugs aus, ist aber sehr energiehungrig und zehrt entsprechend an den Akkus. Eine Übersicht des Deutschen Aeroclubs beziffert den Energieverbrauch während der Steigphase – je nach Maschine – um den Faktor drei bis vier höher als in der Reisephase, und zwar sowohl bei Verbrennungs- als auch bei Elektromotoren.

Warum also versucht man nicht, die Energie für den Start möglichst von außen zuzuführen? Wie das funktionieren könnte, zeigt die Segelfliegerei: Dort werden die Maschinen meist mit einer stationären Seilwinde gestartet. In der Regel arbeiten diese mit alten Lastwagen-Dieseln, aber Elektrowinden sind bereits auf dem Markt. Warum also nicht den Windenstart auf kleine Motorflugzeuge oder gar auf kleine Passagiermaschinen [Nachtrag 26.11.] übertragen? Die erste Anschub-Energie könnte auf diese Weise vom Stromnetz kommen, erst danach müssten die bordeigenen Akkus zur Kasse gebeten werden. Und weil die Flugzeugantriebe beim Start nicht mehr soviel Spitzenleistung liefern müssten, könnten sie kleiner und leichter ausfallen, was den Energiebedarf weiter senken würde.

Das Ganze ist natürlich mit gewissen praktischen Schwierigkeiten verbunden. So bin ich mir nicht sicher, ob ältere Maschinen überhaupt statisch stabil genug gebaut sind, dass man irgendwo eine Kupplung anbauen könnte, die einen entsprechenden Zug verkraftet. Zudem ist das ganze Handling des Seils ziemlich aufwendig – es verschleißt, braucht Platz und muss immer wieder zurück zum Startplatz gebracht werden. Und schließlich dürften viele Fluggäste es wenig goutieren, ähnlich vehement wie mit einem Segelflieger in den Himmel gerupft zu werden. (Beim Segelfliegen treffen gerne weitaus mehr als hundert Kilowatt der Winde auf wenige hundert Kilogramm des Fliegers. Die Beschleunigung entspricht der eines Formel-1-Wagens.)

Doch all das ließe sich technisch lösen. Neukonstruierte Maschinen müssten für eine entsprechende Kupplung vorbereitet werden, statt eines Seils wäre wahrscheinlich eine Art Katapult (wie auf einem Flugzeugträger) praktischer, und die Beschleunigung müsste (anders als auf einem Flugzeugträger) auf massenkompatible g-Werte begrenzt werden.

Alternativ zu einem Katapult-Start könnte man auch eine weitere bewährte Praxis aus der Segelfliegerei entlehnen – den Flugzeug-Schlepp. Dabei werden die Segelflugzeuge nicht von einer Winde, sondern von einem Motorflugzeug gestartet. Auf die Verkehrsfliegerei übertragen würde das so funktionieren: Eine kräftige elektrische Schleppmaschine bringt ein elektrisch oder fossil getriebenes Passagierflugzeug auf die gewünschte Höhe und landet dann wieder auf dem Heimatflughafen, wo es seine Akkus aufladen oder austauschen kann. Auf diese Weise spart der Passagierflieger Energie. Der Schlepper bräuchte zwar viel Leistung, aber wenig Reichweite, weil er kaum über die Platzrunde hinauskommt. All dies würde natürlich einen ziemlichen Umbau der ganzen Verkehrsfliegerei bedeuten und entsprechen hohe Investitionen. Aber, wie gesagt: Die Idee ist schon mal kostenlos. Quelle: Gregor Honsel in ‚Heise.de‚. Bild: LSV Grenzland.

LSC Condor sucht Sponsoren für neue Seilwinde

Ganze Generationen haben in den vergangenen fast 70 Jahren beim Luftsportclub (LSC) „Condor“ in Grube das Segelfliegen erlernt. Doch die Ausbildung war plötzlich gefährdet, als in diesem Sommer die alte Seilwinde, die die Segelflugzeuge in den Himmel aufsteigen lässt, ihren Dienst quittierte. Nach 70 000 Starts gab es einen kapitalen Getriebeschaden. Doch Ersatz ist gefunden. Aber es fehlt noch ein Restbetrag des Kaufpreises, der über einen Bankkredit finanziert worden ist. Der Verein hofft jetzt auf Sponsoren. Quelle: ‚ln-online.de‘.