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AeCS-Stellungnahme zur Gesamtrevision der Nutzungsplanung Gemeinde Raron

Zur Gesamtrevision der Nutzungsplanung Gemeinde Raron, mit der die Gemeinde beabsichtigt, beim Walliser Staatsrat einen Antrag auf Löschung des Flugplatzes Raron im Sachplan der Luftfahrt (SIL) des Bundes zu stellen mit dem Ziel, das Flugfeld Raron aufzuheben, erlauben wir uns folgende Stellungnahme einzureichen:

Grundsätzlich ist die Rechtsetzung über die Luftfahrt Sache des Bundes (Art. 87 BV). Bau und Betrieb von Flugplätzen sind auf Bundesebene einheitlich und abschliessend geregelt. Die planungsrechtlichen Aspekte sind im SIL enthalten; dieser ist Behörden-verbindlich. Anpassungen sind nur in den in Art. 17 der Raumplanungsverordnung (RPV; SR 700.1) vorgesehenen Fällen zulässig. Bezüglich Raron liegen keine veränderten Verhältnisse im Sinne von Abs. 4 vor, die eine Aufhebung des Flugfeldes rechtfertigen würden.

Der Bundesrat legt die Luftfahrtpolitik periodisch in einem Luftfahrtpolitischen Bericht (LUPO) fest. Laut der aktuellen Version aus dem Jahre 2016 (BBl 2016/1847) bilden Flugfelder die Basisinfrastruktur der General Aviation. Sie sind «insbesondere für die Aus- und Weiterbildung und damit für die Sicherung des fliegerischen Nachwuchses von Bedeutung. Das bestehende Netz von Flugfeldern soll in seiner Substanz erhalten werden.»

Sodann rufen wir in Erinnerung, dass die Motorfluggruppe Oberwallis in Raron eine Flugschule betreibt, wobei sie seit Jahren erfolgreich ein lärmfreundliches Elektroflugzeug einsetzt, das emissionsarme Flüge zulässt. Aufgrund der geografischen Lage des Flugplatzes werden die Piloten ab initio mit dem anspruchs-vollen Fliegen im Gebirge vertraut gemacht.

Die Flugschule bietet damit auch die unerlässliche Grundausbildung für Piloten an, die später als Militär-, Helikopter- oder Linienpiloten Flüge im öffentlichen Interesse durchführen. Entsprechend wird im LUPO unter Ziffer 5.1.7 festgehalten:

  • Die Flüge der übrigen General Aviation bilden einen festen Bestandteil des schweizerischen Luftver-kehrssystems. Die bestehenden günstigen Rahmen-Bedingungen für die Ausübung dieser Aktivitäten sollen grundsätzlich erhalten bleiben.
  • Aus- und Weiterbildungsflüge sind von öffentlichem Interesse. Sie tragen dazu bei, dass der schwei-zerischen Zivilluftfahrt eine ausreichende Anzahl Piloteninnen und Piloten zur Verfügung steht und das fliegerische Können in der Schweiz erhalten bleibt. Dies ist nur mit einem breiten Spektrum von Anlagen möglich.

Damit ist die Aussage widerlegt, der Flugplatz Raron diene keinem öffentlichen Interesse.

Ferner ist aus der Nutzungsplanung nicht ersichtlich, welchem anderen Zweck das Flugplatzgelände dienen sollte. Auch unter dieser Prämisse ist eine Aufhebung des Flugplatzes Raron nicht opportun oder gar geboten.

Die Aufhebung des Flugplatzes Raron wäre auch unter Sicherheitsüberlegungen fragwürdig. Nicht nur dient er als Ausweichflugplatz für den Fall, dass der Flugplatz Sion nach einem Unfall geschlossen werden muss und ein Ausweichen auf einen Flugplatz ausserhalb des Wallis aus meteorologischen Gründen nicht möglich sein sollte. Er bietet auch Segelflugzeugen eine sichere Landemöglichkeit, wenn eine Fortsetzung des Fluges aufgrund der thermischen Verhältnisse nicht mehr möglich ist.

Dem Argument, der «Freizeitluftverkehr» könne problemlos nach Sitten verlagert werden, stehen nicht nur die oben genannten Erkenntnisse aus dem LUPO entgegen, sondern auch die Tatsache, dass viele ab Raron fliegende Piloten im Oberwallis wohnhaft sind. Deren Anreisezeit zum Flugplatz würde sich oftmals um ein Vielfaches verlängern. Ausserdem stehen in Sion nicht beliebig viele Hangarplätze zur Verfügung.

Last but not least möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken, dass auf dem Flugplatz Raron regelmässig Versuchsflüge der Firma Dufour Aerospace stattfinden. Dufour Aerospace ist ein weltweit be-kanntes schweizerisches Entwicklungsunternehmen von sog. eVTOL-Flugzeugen, d.h. elektrisch angetrie-benen Fluggeräten, die senkrecht landen und starten können. Für die weitere Entwicklung dieser Fluggeräte spielt das Flugfeld Raron eine wichtige Rolle.

FAZIT: Die anvisierte Anpassung des SIL steht im Widerspruch zu den geltenden planungsrechtlichen Grundsätzen. Der für die Schweiz und das Wallis wichtige Flugplatz Raron darf nicht ohne Not aufgegeben werden.

Der Gemeinderat der Gemeinde Raron wird höflich ersucht, diese Überlegungen in den weiteren Beratungen zu berücksichtigen und darauf zu verzichten, beim Staatsrat die Streichung des Flugfeldes Raron zu beantragen. Quelle: ‚AeCS Luzern‚, 4.12.2024

-> Verweis auf: Flieger News Bericht vom 24.1.2022
-> Statement Walliser Staatsrat vom 21.11.2011

Der Aero-Club der Schweiz (AeCS) ist der Dachverband der Schweizer Leichtaviatik und des Luftsports und vertritt die Anliegen von 22’000 Mitgliedern, die in 35 Regionalverbänden zusammengefasst sind.

Christian Markoff neuer AeCS-Generalsekretär

Der Aero-Club der Schweiz AeCS hat mit Christian Markoff einen Nachfolger für den bisherigen Generalsekretär Yves Burkhardt gefunden, der im Frühling 2025 in den Ruhestand tritt. «Chrigel» Markoff, wie man ihn in der Schweizer Aviatik-Szene seit Jahrzehnten kennt, ist mit der Leichtaviatik bestens vertraut. Der 1971 geborene und heute im Kanton Nidwalden lebende Markoff absolvierte 1994 die Ausbildung zum Fluglehrer SHV/BAZL beim Schweizerischen Hängegleiterverband SHV. Seit 2003 ist er Geschäftsführer der Flugschule Emmetten & Titlis AG. Als Gleitschirmpilot bildete er sich kontinuierlich weiter bis hin zum Prüfungsexperten BAZL im Auftrag des SHV. Für diesen ist er seit 2008 als Luftraumbeauftragter tätig.

Markoff ist seit 1998 auch Mitglied des AeCS. Nach Erwerb der PPL auf einmotorigen Motorflugzeugen bildete er sich auch in dieser Tätigkeit kontinuierlich weiter. Seit 2010 ist er auch als Rundflugpilot tätig, zudem ist er aktiver Gletscherpilot und Kunstflugpilot. Markoff absolvierte an der Kaderschule Luzern eine Ausbildung zum Betriebs-Ökonom NKS. Dank seiner langjährigen Tätigkeit für den Hängegleiterverband verfügt Markoff über ein grosses Beziehungsnetz in der Schweizer Aviatik-Branche, was für den Posten eines Generalsekretärs nebst den ökonomischen Kenntnissen und Führungs-Erfahrung von grosser Bedeutung ist. Eugen Stieger, Finanzchef des AeCS und Mitglied der Findungs-Kommission: «Mit Christian Markoff haben wir den idealen Nachfolger für Yves Burkhardt gefunden. Sein Profil entspricht genau den komplexen Anforderungen für diese anspruchsvolle Position.» Christian Markoff wird seine neue Stelle im Zentralsekretariat des AeCS an der Maihofstrasse, Luzern, im Januar antreten und nach einer Einarbeitungsphase die Gesamtverantwortung für die Geschäftsstelle übernehmen. Quelle: ‚AeCS‚.

Sportfonds-Förderung des Segelflugs

In der kommenden Herbst- oder spätestens in der Frühlingssession 2022 des Grossen Rates des Kanton Berns wird über die Motion „Förderung des Segelflugsports aus dem Sportfonds“ abgestimmt. Die Motion wurde von sechs MotionärInnen aus dem gesamten politischen Spektrum eingereicht (Grün, Die-Mitte, FDP, SVP) und bezweckt, dass der Segelflugsport aus dem kantonalen Sportfonds gefördert wird. Im Kanton Bern gibt es sechs Segelflugvereine (in Bern, Biel, Courtelary, Oberaargau, Thun und Zweisimmen), mit insgesamt fast 320 aktiven SegelflugpilotInnen.

Die Motion bezweckt einerseits die Gleichbehandlung des Segelflugsports mit den andern vom Sportfonds geförderten Sportarten. Anderseits will die Motion die Ungleichbehandlung des Segelflugs zwischen Bern und den übrigen Kantonen, in denen der Segelflugsport ausnahmslos von den jeweiligen Sportfonds unterstützt wird, beseitigen. Die Sportförderung aus den kantonalen Sportfonds ist neutral für die Kantonsfinanzen, da dieser Fonds aus den Swisslos-Beiträgen geäufnet wird.

Der Segelflug erfüllt sämtliche Voraussetzungen für die Förderung aus dem Sportfonds. Die Internetseite https://segelfliegen-bern.ch/swisslos-sportfonds/ der Berner Segelfluggruppen gibt dazu weitere Informationen und Argumente.

  • Der Aero-Club der Schweiz unterstützt die Motion “Förderung des Segelflugsports aus dem Sportfonds” welche in diesen Tagen im Grossen Rat des Kt. Bern behandelt wird
  • Der Aero-Club der Schweiz ist Mitgliedverband von Swiss Olympic und unterstützt die Mitglieder seiner Spartenverbände in ihrer sportlichen Entwicklung. Der Segelflugsport ist bei Swiss Olympic in der Kategorie 4 eingestuft und wird auf vielfältige Weise unterstützt; unter anderem mit einem Beitrag zum Sportförderkonzept, aber auch bei der Ausbildung der Trainer, des Nachwuchses und der Mitglieder der Schweizer Nationalmannschaft, welche dadurch ihre Leistungen steigern und erfolgreich an internationalen Meisterschaften teilnehmen können. Für den Segelflugsport bietet Swiss Olympic einen sog. “Athletenweg”, der die Entwicklung der SportlerInnen vom Breitensport bis hin zum Kader begleitet und fördert.
  • Der Aero-Club der Schweiz und der Segelflugverband stützen sich auf die kantonale Förderung des Segelflugsportes und der lokalen Segelfluggruppen durch die kantonalen Sportämter. Ohne diese Unterstützung und ohne die freiwillige Arbeit unzähliger FluglehrerInnen, TechnikerInnen und ExpertInnen wäre die Ausbildung des Nachwuchses und die Förderung von Spitzenathleten nicht möglich. Besonders hervorzuheben ist, dass Segelflug wie nur wenige andere Sportarten die Generationen verbindet; ist doch der älteste Inhaber einer Swiss Olympic Elite Card ein Segelflugpilot.

Der Aero-Club und der Segelflugverband der Schweiz begrüssen die Bestrebungen der Berner Segelfluggruppen und unterstützen die Motion “Förderung des Segelflugsports aus dem Sportfonds”. Quelle: ‚AeCS‚.

Redesign Luftraum Zürich

Hier sind Informationen und empfohlene Handlungsanleitungen des Aero-Club der Schweiz zum laufenden Prozess um den Entwurf einer neuen TMA/CTR Struktur online zu finden. Dem AeCS ist es wichtig, dass Luftraumbenutzer und Flugplatzhalter/Infrastrukturbetreiber transparent informiert sind und aktiv mitarbeiten und Stellung nehmen zum angedachten, jedoch völlig unbrauchbaren Entwurf. Der AeCS ist auf Rückmeldungen der aviatischen Community angewiesen, genau so wie der Regulator BAZL und der Provider skyguide, um gute Lösungen zu finden. Quelle: ‚Aero Club Schweiz‚.