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Zwischenbericht zu Rotax-Rückmeldungen

Nachdem die Luftfahrtbehörden in Deutschland (LBA) und der Schweiz (BAZL) über eine Häufung von Störungen an Flugzeugen mit Rotax-Motoren berichteten und zur Abgabe von Störungsmeldungen gebeten hatten, haben in einer gemeinsamen Aktion auch der DULV und die AOPA-Germany ihre Mitglieder darum gebeten, sich mit ihren Erfahrungen zu melden. Die erste Sichtung dieser Meldungen ist inzwischen abgeschlossen. Dabei kamen durchaus neue Erkenntnisse an den Tag, über die wir hier berichten wollen.

Statistisch:
Die Gesamtanzahl der Rückmeldungen war mit 22 relativ klein. Das mag daran liegen, dass der Betrieb der Motoren relativ sicher ist. Betroffen waren allerdings nur Vergasermotoren, bei Einspritzern gab es keine Probleme. Alle Fälle verteilen sich auf die Klassen E-, K- und M. Eine Signifikanz in einzelnen Jahreszeiten gibt es offenbar nicht. Tiefdecker waren häufiger betroffen als Hochdecker.

Fachlich:
In den meisten Fällen konnten die Ursachen der Triebwerksstörungen ermittelt werden. Es handelte es im Wesentlichen um defekte Zündkerzen, defekte Treibstoffpumpen, falsch eingestellte Vergaser, oder um andere mechanische Probleme. Bei einigen Berichten waren die Ursachen der Störungen jedoch nicht eindeutig zu identifizieren. Standläufe und verschiedene Überprüfungen ergaben keine Befunde, daher kam schnell eine Dampfblasenbildung in den Treibstoffleitungen in Verdacht. Bei größerer Hitze durch Sonneneinstrahlung oder eine unzureichende Motorraumbelüftung können sich im Treibstoffsystem eines Flugzeugs auch in Abhängigkeit vom Luftdruck Dampfblasen bilden, sowohl bei Automobil-Kraftstoff, als auch bei Avgas. Avgas ist durch spezielle Additive vor Dampfblasenbildung grundsätzlich besser geschützt als Autokraftstoff. Das Risiko von Dampfblasenbildung bleibt aber alleine schon aufgrund der physikalischen Eigenschaften des Kraftstoffs bestehen. Daher müssen bei der Konstruktion des Treibstoffsystems verschiedene Maßnahmen getroffen werden, um Störungen bei der Kraftstoffversorgung zu vermeiden. Dafür gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten.

Erstens sollte man möglichst verhindern, dass Dampfblasen entstehen können und zweitens muss man dafür sorgen, dass man sie wieder los wird, bevor sie den Motor erreichen. Beide Maßnahmen müssen durch den Flugzeughersteller umgesetzt werden, weil der für das Design der Kraftstoffanlage verantwortlich ist. Der Motorhersteller definiert mit seiner Installationsanweisung quasi nur die Schnittstelle zwischen Motor und Flugzeug. In der UL-Community ist seit mehreren Jahren das Risiko der Dampfblasenbildung in den Treibstoffleitungen bekannt und durch entsprechende Vorkehrungen offenbar im Griff, es gibt daher dort nur sehr wenige signifikante Fälle. Auffällig waren jedoch die Muster eines Herstellers. Die meisten Kraftstoffpumpen sind gemäß Herstellerangaben nicht in der Lage, Gas zu pumpen. Ist also eine Dampfblase bis zur Pumpe vorgedrungen sinkt die Pumpleistung schlagartig auf null. Weiterhin ist die Leistung nicht hoch genug, um den Kraftstoff über große Höhenunterschiede zu befördern. Was unbedingt vermieden werden muss, sind Konstruktionen, bei denen die Treibstoffleitungen zuerst nach oben, und dann wieder nach unten verlegt werden. Denn an diesen Stellen können sich Dampfblasen besonders leicht festsetzen und den Treibstofffluß hartnäckig blockieren. Ein Betreiber eines UL-Flugzeugs berichtete sehr detailliert über Dampfblasenbildung, wie sie auftrat, was bei einer Analyse entdeckt wurde, und wie das Problem durch eine Modifizierung des Treibstoffsystems dauerhaft gelöst werden konnte. Solche Modifikationen sind natürlich bei musterzugelassenen Flugzeugen nicht ohne entsprechende ergänzende Zulassungen oder einen „Design Change“ des Herstellers durchführbar. Im UL-Bereich sind die bürokratischen Hürden für eine solche Änderung etwas niedriger.

Wir möchten an dieser Stelle nicht den möglichen Aktionen vorgreifen und auch keinen Hersteller „an die Wand stellen“, bevor der die entsprechenden Maßnahmen ergreifen konnte. Wir sind allerdings der Meinung, dass es die Problematik erfordert, Gegenmaßnahmen zu unternehmen, bevor es zu Personenschäden kommt. Wir werden daher an der Sache dranbleiben und über den weiteren Verlauf der Ereignisse berichten. Quelle: ‚Hans-Peter Walluf von AOPA Germany‚.

Vermehrte Motorstörungen mit ROTAX Motoren

Aufgrund mehrerer Meldungen einer Schweizer Flugschule über kritische Störungen eines ROTAX Motors hat sich das BAZL entschieden eine Untersuchung zu der Thematik einzuleiten. Im Rahmen einer Analyse wurde festgestellt, dass es sich um ein systematisches Problem in der Schweiz bei ROTAX Motoren handelt. Mit dieser Information möchte das BAZL auf das Thema aufmerksam machen und die betroffenen Halter informieren.

Technische Analyse
Oftmals treten die gemeldeten Motorstörungen während dem Take-off auf. Folgende Anzeichen wurden dem BAZL mehrfach rapportiert:

  • Power loss
  • Rough running, vibrations
  • Engine Failure

Die Ursache für die Störungen konnte bei den Fällen nicht abschliessend eruiert werden. Nach einer genaueren Betrachtung der einzelnen Vorfallmeldungen können folgende Ursachen für die Motorstörungen in Frage kommen:

  • Dampfblasenthematik bei Benutzung von MOGAS
  • Reduzierte Benzinfluss
  • Nicht korrekt oder mit zu engen Radien installierte Benzin Leitungen
  • Vergaser Einstellung
  • Abgasgegendruck
  • Kühlung
  • Kraftstoffverunreinigungen

Die oben aufgeführten Ursachen sind nicht abschliessend. Weitere Vorfälle sind Gegenstand der aktuellen Untersuchung.
Das BAZL arbeitet gemeinsam mit den Spezialisten der EASA und des Herstellers um mögliche Ursachen zu erkennen und Lösungen zum Problem zu finden.

Empfehlung des BAZL

  • Führen Sie den Standlauf /Run-up sorgfältig durch
  • Betreiben Sie den Rotax Motor strikte nach den Vorgaben des AFM
  • Bereiten Sie sich minutiös auf Ihre Flüge vor und halten Sie sich immer die Option einer Notlandemöglichkeit bereit

Haben Sie bei den von Ihnen betriebenen oder unterhaltenen ROTAX Motoren gleiche oder ähnliche Feststellungen machen können? Für allfällige Hinweise oder Bestätigungen von weiteren Vorfällen sind wir Ihnen dankbar. Weitere Informationen über Vorfälle können dem BAZL via Meldewesen zur Verfügung gestellt werden. Quelle: ‚BAZL‚. Service-Bulletin von Rotax.

Neuausrichtung der Limbach Flugmotoren GmbH

Sehr geehrte Kundinnen, sehr geehrte Kunden,

wir möchten Ihnen heute eine wichtige Mitteilung über eine Veränderung unserer Firmenstrategie geben. Die luftrechtlichen Regularien, die in den letzten Monaten und Jahren eingeführt wurden, sowie gestiegenen Kosten in allen Bereichen (insbesondere die Preise für Rohmaterialien), Verfügbarkeit von Ersatzteilen, Problemen mit der Lieferkette und Fachkräftemangel hatten und haben erhebliche Auswirkungen auf unsere Betriebsabläufe. Der damit verbundene Arbeitsaufwand und die damit verbundenen Kosten sind aus unternehmerischer Sicht nicht mehr tragbar und erfordern ein Umdenken.

Aus diesem Grunde haben wir uns entschieden, unseren Part 21G Herstellungsbetrieb künftig auf Part 21 Light umzustellen sowie Part 145 Instandhaltungsbetrieb künftig auf Part CAO umzustellen, welches mehr zu unseren Gegebenheiten passt und wir werden in dem Zuge auch unsere Produktpalette neu evaluieren.

Aus wirtschaftlichen, luftfahrtrechtlichen und unternehmerischen Gründen sehen wir uns gezwungen, diese Maßnahmen mit sofortiger Wirkung zu ergreifen und eine neue Ausrichtung vorzunehmen. Für die Unannehmlichkeiten, die für Sie daraus entstehen, wollen wir uns im Voraus entschuldigen. Dennoch ist es wichtig, die Einhaltung der luftrechtlichen Regularien und gleichzeitig unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, um auch in der Zukunft mit Ihnen erfolgreich zusammen arbeiten zu können.

Wir bedauern, dass wir vorübergehend nicht in der Lage sein werden, Ihnen unsere Motoren und Ersatzteile für den genehmigungspflichtigen Bereich anzubieten. Dennoch sind wir zuversichtlich für die Zukunft, mit Ihnen gemeinsam diesen Weg zu gehen, um langfristig gestärkt daraus hervorzukommen. Konkret heißt das, dass wir die Genehmigung für Part 21 G abgegeben haben und bereits jetzt Vorbereitungen treffen, um die neue Genehmigung für Part 21 Light beantragen zu können. Für die Genehmigung Part 145 gilt der gleiche Ablauf für die Umstellung auf Part CAO. Für sie als Kunden bedeutet das, dass wir ab sofort keine EASA Form 1 mehr ausstellen dürfen.

Ersatzteilversorgung ohne eine Freigabebescheinigung (EASA Form 1) ist nach wie vor gewährleistet und Ersatzteile können mittels Konformitätserklärung (CoC) bescheinigt werden wird. Unser Entwicklungsbetrieb APDOA bleibt bestehen und ist aktuell mit der Weiterentwicklung bestehender Motorreihen wie z.B. L2400 wassergekühlt sowie der Entwicklung neuer Motoren mit einer deutlichen Leistungsverbesserung beschäftigt. Sobald wir Neuigkeiten hinsichtlich Part 21 Light & CAO haben, werden wir sie über den aktuellen Stand informieren und die relevanten Informationen zur Verfügung stellen. Unser Team steht Ihnen selbstverständlich zur Verfügung, um offene Fragen zu klären und Ihnen bei etwaigen Anliegen behilflich zu sein.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr Limbach Flugmotoren GmbH
Quelle: ‚Limbach Flugzeugmotoren GmbH‚.

The Impossible Engine – Rotax 916IS/C

BRP-Rotax is proud to achieve a new level of performance with the launch its Rotax 916iS/c aircraft propulsion system, which makes it perfectly suitable for four-seater planes and for high-performance two-seaters. At 85.8 kilograms and a powerful 160 hp, the 916iS/c offers an unprecedented power-to-weight ratio in the light aircraft segment and is available with an impressive 24-volt option for more cockpit features and comfort. The Rotax 916iS/c made its debut today at the SUN ‘n FUN Aerospace Expo in Lakeland, Florida, showcasing its power for the first time ever in a CubCrafters aircraft, a new customer of BRP-Rotax.

Top performance and new opportunities
In addition, BRP-Rotax offers the 916iS/c as an alternative for IFR (Instrument Flight Rules) flights as well as for commercial flying, for example for flight schools and private pilots. The top performance of the 916iS/c allows for shorter take-off distances and steeper descent while maintaining maximum efficiency in cruise flight. For increased flexibility, the 916iS/c features multi-fuel technology (for MOGAS & AVGAS) which allows both classic engine fuel as well as aviation fuel.

In this class up to 160 hp, the new propulsion system features fully electronic iS technology for increased performance, greater efficiency and simplified maintenance and servicing. This means that engine selection for maintenance and repairs can be carried out via the BUD system Aircraft (BRP Utility and Diagnostic Software for Rotax Aircraft Engines), in a similar way to the automotive industry. As a testament to BRP-Rotax’s confidence in this new propulsion system, the TBO (Time Between Overhaul) at product launch is 2,000 hours, which speaks to the value customers can derive from the engine. Source: ‚Rotax‚.