Schlagwort-Archive: SPL

EU: Sailplane Rule Book komplett

Am 04. März hat die EU mit der Durchführungsverordnung (EU) 2020/358 das Sailplane Rule Book um neue Segelflugvorschriften zur Ausbildung und Lizensierung (Part-SFCL) vervollständigt. Neben den bereits gültigen Segelflug-Betriebsvorschriften (OPS) im Part-SAO der Durchführungsverordnung (EU) 2018/1976 müssen die neuen Ausbildungs- und Lizenzvorschriften im Part-SFCL in Deutschland ab 8.4.2020 angewendet werden.

Zusammenfassung der Vorteile nach Part-SFCL:
. Alle bisherigen Lizenzen bleiben gültig.
. Bisherige Ausbildung wird anerkannt.
. Künftig wird nur noch die vollwertige SPL ausgestellt.
. Bisherige LAPL-Vorteile können über das LAPL-Medical weiter genutzt werden.
. Erleichterte Basis-Kunstflugausbildung
. Großteil der persönlichen Dokumente können am Startplatz bleiben.
. Berechtigungen können im Flugbuch eingetragen werden (keine Lizenz-Neuausstellung mehr).
. Schulung vom Fußgänger zum SPL-TMG-Piloten möglich.
. Erleichterte Bedingungen zur In-Übung-Haltung für Eigenstarter und TMG-Piloten
. Wegfall der Kompetenzbeurteilung durch Prüfer, Demonstrierung der Fähigkeiten bei ATO/DTO-Fluglehrer
. Mehraufwand: Nicht-Fluglehrer müssen Gast-Trainingsflug mit FI absolvieren.

Die wesentlichen Neuerungen sind im DAeC-Vortrag „EU-Regelungen für den Segelflug „Sailplane Rule Book“, hier als PDF zum Download zu finden.

EASA-Opinion 1/2019 verspricht Verbesserungen

Ziel des Vorschlags ist, Anforderungen festzulegen, die für den Segelflug sinnvoll und angemessen sind. Ohne in die Details der vielfältigen Vorschläge näher einzugehen, sollen einige wichtige Regelungsvorschläge vereinfacht dargestellt werden.

Segelfluglehrer werden künftig keine Kompetenzbeurteilung durch einen Prüfer bei jeder dritten Verlängerung der Berechtigung benötigen; ein Überprüfungsflug mit einem qualifizierten Fluglehrer (FII) wird ausreichen.

– Es soll künftig nur noch eine Segelfluglizenz (SPL) geben; der LAPL(S) entfällt.

– Für den europäischen Raum wird nur noch das LAPL-Medical gefordert; der manchmal lästige Gang zum Fliegerarzt jedes Jahr für ältere Piloten entfällt damit. Wer im außereuropäischen Raum segelfliegen will, benötigt weiter das Medical Class 2.

– Die Anfängerschulung für den Touring-Motorsegler (TMG) wird wieder zugelassen.

– Für den Segelkunstflug werden die beiden unterschiedlichen Level Basic und Advanced möglich sein.

Die neuen Regelungen werden für den Segelflug realistischer und damit nachvollziehbarer sein; viele häufig kritisierte derzeit gültige Regelungen werden damit entfallen.