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Innsbruck: Emissionsabhängige Landegebühren

Flugzeuge werden je nach Emissionswert in drei Kategorien eingeteilt. Innsbruck wird der erste Flughafen Österreichs sein, der derartige Aufschläge verrechnet. Am Innsbrucker Flughafen wird es mit 1. Jänner emissionsabhängige Landegebühren geben. Der Ende August im Verkehrsministerium als oberster Zivilluftfahrtbehörde eingereichte Antrag, der das entsprechende Modell beinhaltet, wurde genehmigt, berichtete die “Tiroler Tageszeitung” (“TT”). Die Flugzeuge werden in drei Kategorien eingeteilt. Je höher die Emissionswerte der Flieger, desto höher fällt die Landegebühr aus. Der Flughafen Innsbruck ist damit österreichweit Vorreiter. Nirgendwo anders gibt es hierzulande derzeit einen Aufschlag in Abhängigkeit vom Schadstoffausstoß für Flugzeuge.

Flughafen rechnet mit 450.000 Euro Mehreinnahmen
Durch die Aufschläge sollen die Airlines einen Anreiz erhalten, Innsbruck mit ihren emissionsärmsten Maschinen anzufliegen, hieß es. Das Innsbrucker Modell sieht laut “TT” dahingehend vor, dass bis auf Segelflieger alle motorisierten Flieger zahlen sollen. Die erste Kategorie umfasst jene bis 1,2 Tonnen maximales Startgewicht. Das sind einmotorige Flugzeuge, großteils Privat-, Sport- und Vereinsmaschinen. Sie machen rund 55 Prozent aller Flugbewegungen aus. Die zweite Kategorie beinhalte rund 15 Prozent oder 7.000 Bewegungen (1,2 bis zehn Tonnen). Die dritte Gruppe schließlich jene über zehn Tonnen Startgewicht (rund 30 Prozent der Flugbewegungen).

Wie viel Aufschlag zu zahlen ist, hängt von den Stickoxidwerten ab. Bei der ersten und zweiten Kategorie falle eine Pauschale von zwei beziehungsweise sechs Euro auf das Landeentgelt an. Dies bedeute einen Aufschlag zum üblichen Landeentgelt von 20 (Gruppe 1) beziehungsweise 3,5 Prozent (Gruppe 2). Für die dritte Kategorie läuft die Berechnung dem Bericht zufolge etwas anders ab: Hier wird für jedes Flugzeug anhand einer international anerkannten Formel ein “Emissionsfaktor” errechnet. Triebwerks-Aanzahl, NOx-Wert und Treibstoffverbrauch würden einfließen. Dieser Faktor wird in Innsbruck mit sechs Euro multipliziert, um so die Aufschlagshöhe zu errechnen. Im Schnitt fünf bis sechs Prozent. Flughafendirektor Marco Pernetta ging davon aus, dass man Ende 2023 mit allen drei Gruppen rund 450.000 Euro einnehmen werde.

Lärmgebühren sollen noch folgen
Pernetta zeigte sich jedenfalls von der Sinnhaftigkeit des Modells überzeugt. “Wir halten Lenkungsmaßnahmen, die im Bereich des Flugverkehrs zu niedrigeren Emissionen führen, für einen sinnvollen Beitrag”, betonte er. Und auch in Innsbrucker Rathaus und Ministerium ist man offenbar angetan. “Das Signal, dass in Innsbruck emissionsabhängige Landegebühren verrechnet werden, ist wichtig. Die Kessellage der Stadt mit den Inversionswetterlagen verlangt geradezu nach diesem Schritt”, erklärte Bürgermeister Georg Willi (Grüne), der auch forderte, dass in puncto Lärm nachgelegt wird. Lärmabhängige Landegebühren sollten demnach nicht nur nach dem Typenschein der Flugzeuge, sondern nach dem tatsächlich verursachten Lärm verrechnet werden, schlug er vor. Aus dem Ministerium hieß es, der Innsbrucker Flughafen könne mit dem neuen System Vorbild für andere Airports in Österreich sein. “Auch im Ministerium werden wir die Erfahrungen in künftige Arbeiten zum Flughafen-Entgeltegesetz einfließen lassen”, kündigte man dort an. Quelle: ‘Der Standard‘.

Bohlhof: mehr Lärmgegner

Die geplante Umwandlung des Segelfluggeländes in einen Landeplatz für besondere Zwecke hatte Mitglieder der Segelfluggemeinschaft sowie besorgte Bürger auf den Plan gerufen. Durch die Umwandlung wären befristete Ausnahmen der Landeerlaubnisse für Motorflieger nicht mehr notwendig und der Verkehr langfristig gesichert. Kritiker befürchten eine Zunahme des Lärms. Quelle: ‘Südkurier‘.