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Alpenklima

Hohe Temperaturen in allen Höhenstufen, neue Rekordhöhen bei der Nullgradgrenze und extreme Niederschlagsereignisse – das waren die besonderen Kennzeichen des Klimas im Sommerhalbjahr 2023 in den Alpen. Dies berichten der Deutsche Wetterdienst (DWD), die Geosphere Austria (ehemals ZAMG) und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz in der neuesten Ausgabe ihrer gemeinsamen Publikationsreihe „Alpenklima“.

Extreme Niederschläge mit großen Schäden
Anfang August fielen in Südösterreich und den angrenzenden Gebieten in Italien und Slowenien Rekordniederschläge. Statistisch treten solche Niederschlagsmengen seltener als einmal in 100 Jahren auf und sie führten in den betroffenen Gebieten zu schweren Überschwemmungen. Ende August gab es in den Ländern der D-A-C-H Region Deutschland, Österreich und der Schweiz weitere Starkniederschläge. Vor allem in der Schweiz wurden zwischen dem 26. und 29. August 2023 auch Jährlichkeiten von über 100 Jahren erreicht. In allen drei Ländern gab es aufgrund der großen Niederschlags-Mengen Überflutungen, Erdrutsche und umgestürzte Bäume. Lokal traten in diesem Zeitraum noch schwere Hagelereignisse mit bis zu Tennisball-großen Hagelkörnern auf, die zu großflächigen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur führten. Die Niederschlagssummen im gesamten August waren örtlich mehr als doppelt so hoch wie im vieljährigen Durchschnitt.

Viele neue Temperaturrekorde im Sommerhalbjahr 2023
Nach einem kühlen Start des Sommerhalbjahres gab es ab Juli viele neue Tages- und Monatsrekorde bei der Temperatur, vor allem in den hohen Lagen. Die erste Hitzewelle wurde im Juli verzeichnet. Die Temperaturen am 3109 Meter hohen Sonnblick Observatorium (AT) knackten zum fünften Mal seit Messbeginn 1886 die 15°C-Marke. Ende August folgte eine spätsommerliche Hitzewelle mit neuen Rekordtemperaturen, z.B. in Sion (CH) mit 37,6°C. Der September war mit Abstand der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn, das Temperaturmittel an der Zugspitze lag 5°C über dem vieljährigen Septembermittel und 1,3°C über dem bisherigen Rekord aus dem Jahre 2006. Der Oktober rangierte lokal unter den Top 3. Die Hochdrucklage in der zweiten Augusthälfte führte sowohl bodennah, als auch in der mittleren und oberen Troposphäre zu ungewöhnlich hohen Temperaturen. In der Nacht vom 20. auf den 21. August 2023 erreichte die Nullgradgrenze in der freien Atmosphäre über der Schweiz die Rekordhöhe von 5298 m. Seit 1959 ist die Nullgradgrenze dort um gut 90 Meter pro Dekade gestiegen mit Auswirkungen unter anderem auf Wasserversorgung und Biodiversität.

Über die Publikationsreihe „Alpenklima“
Der Alpenraum ist von den Folgen des menschlichen Treibhausgasausstoßes stärker betroffen als andere Regionen oder Naturräume. In dieser hochsensiblen Region sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich sichtbar. Umso wichtiger sind Informationen und Analysen zum Klima in diesem einzigartigen Ökosystem. Mit der gemeinsamen Publikationsreihe „Alpenklima“ bieten der Deutsche Wetterdienst (DWD), die Geosphere Austria (ehemals ZAMG) und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz grenzübergreifende Informationen zum Klimazustand der Alpen. Die Klimaentwicklung in den einzelnen Ländern wird so in einen größeren Kontext gestellt und genau beobachtet, um diesen wertvollen Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraum vor den Auswirkungen des Klimawandels besser zu schützen. Quelle: ‚DWD, Deutscher Wetterdienst‚.

Erster länderübergreifender Bericht zum Alpenklima

Die Alpen sind vom Klimawandel besonders betroffen. Um sie besser zu schützen, sind Informationen und Analysen zum Klima in diesem einzigartigen Ökosystem umso wichtiger. Daher starten die nationalen Wetterdienste Deutschlands, Österreichs und der Schweiz eine neue gemeinsame Publikationsreihe mit dem Titel „Alpenklima“
Der Deutsche Wetterdienst (DWD), die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sowie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz zeigen darin den aktuellen Klimazustand in der Alpenregion der drei Länder auf und ordnen ihn in die langjährige Entwicklung ein. Das Bulletin wird zweimal pro Jahr jeweils für die Monate Mai bis Oktober (Sommerhalbjahr) sowie für den Zeitraum November bis April (Winterhalbjahr) erstellt. Er erscheint jeweils im November und Mai und bildet auf 20 Seiten damit erstmals länderübergreifend den Klimazustand dieses zentral-europäischen Hochgebirges ab.

Klimawandel: Alpenraum besonders betroffen
Der Alpenraum ist von den Folgen des menschlichen Treibhausgasausstoßes stärker betroffen als andere Regionen oder Naturräume. In dieser hochsensiblen Region sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich sichtbar:

  • Es gibt immer weniger Schnee.
  • Die Gletscher verlieren deutlich an Masse.
  • Im Sommer wird Hitze zu einem immer größeren Problem, auch in höheren Lagen.

Diese Veränderungen machen nicht an Ländergrenzen halt und betreffen die gesamte Alpenregion gleichermaßen. „Die drei nationalen Wetterdienste bieten heute schon eine breite Palette an Dienstleistungen. Mit ‚Alpenklima‘ vereinen wir nun unsere Informationen mit denen unserer Nachbarn aus Österreich und der Schweiz“, sagt Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes. Die Klimaentwicklung in den einzelnen Ländern wird so in einen größeren Kontext gestellt und genau beobachtet, um diesen wertvollen Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraum vor den Auswirkungen des Klimawandels besser zu schützen.

Rekordwärme und Regenarmut im Sommerhalbjahr 2022
Dieses Sommerhalbjahr war geprägt von sehr hohen Temperaturen im gesamten zentralen und östlichen Alpenraum und großer Trockenheit, vor allem in den Südalpen. Als Folge schmolz die Schneedecke im hochalpinen Gelände besonders früh. Neben einer allgemeinen Übersicht über die Klimatologie des vergangenen Sommerhalbjahres gibt „Alpenklima“ zu diesen Themen detaillierte Informationen.

In jedem Bulletin wird zudem ein aktuelles klimatologisches Thema näher beleuchtet und der aktuelle Wissensstand dazu beschrieben. In der nun vorliegenden ersten Ausgabe dreht sich alles um den rekordhohen Gletscherrückgang in den Alpen während des Sommerhalbjahres 2022. Quelle: ‚DWD‚.