Airbus-Segelflugzeug fliegt mit Wasserstoff

Das Airbus-Forschungssegelflugzeug „Blue Condor“ hat erfolgreich seinen ersten Flug mit Wasserstoffantrieb absolviert, teilt der Flugzeughersteller mit. Bei dem Segelflugzeug handelt es sich um einen modifizierten Arcus-J, dessen Wasserstofftriebwerk von der deutschen Firma Aero Design Works entwickelt wurde. Der Segler soll in einer Forschungsmission zur Messung von Kondensstreifen eingesetzt werden.

Wasserstoff als Flugtreibstoff gilt als CO2-freie Alternative zu herkömmlichem Kerosin – sofern der Wasserstoff mit erneuerbaren Energien produziert wird. Allerdings führt die Verbrennung von Wasserstoff, ähnlich wie bei Kerosin, dazu, dass sich am Himmel Kondensstreifen bilden.

Die Wasserstoffkondensstreifen unterscheiden sich jedoch deutlich von gewöhnlichen Kondensstreifen: Sie enthalten keine Rußpartikel oder Schwefeloxide, sondern Stickoxide und eine beträchtliche Menge an Wasserdampf – bis zu 2,5-mal mehr als Kerosin-Kondensstreifen. Beide Arten von Kondensstreifen tragen zur Klimawirkung bei, weshalb die Luftfahrtbranche bestrebt ist, diese Emissionen zu reduzieren. Im Rahmen des „ZEROe“-Projekts hat Airbus sich verpflichtet, die Zusammensetzung dieser bisher wenig erforschten Wasserstoffkondensstreifen genauer zu untersuchen. Beim „Blue Condor“-Projekt will Airbus zwei motorisierte Arcus-Segelflugzeuge auf Reiseflughöhe von Verkehrsflugzeugen, rund 30.000 Fuß oder 9000 Metern, einsetzen: Die Emissionen des wasserstoffbetriebenen Arcus-J sollen zeitgleich mit denen eines weiteren nebenherfliegenden Arcus‘ mit Kerosintriebwerk verglichen werden.

„Blue Condor“ hat nun die Flugerprobungsphase erreicht. Bei seinem ersten 30-minütigen Flug am 8. November wurde der Schub des Wasserstofftriebwerks auf einer Höhe von 7000 Fuß erhöht und das Flugzeug bei verschiedenen Geschwindigkeiten stabilisiert. Seitdem wurden zwei weitere Flüge durchgeführt, darunter ein Triebwerksstart in 10.000 Fuß Höhe. Das „Blue Condor“-Team plant den ersten Einsatz zur Untersuchung von Kondensstreifen während kalten Wetters im nächsten Jahr in Nevada. Dabei wird der Arcus-J von einer vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ausgestatteten Grob Egrett auf Testhöhe geschleppt. Das Schleppflugzeug wird dem Arcus dann hinterherfliegen und mit Hilfe von Sensoren Kondensstreifen und atmosphärische Daten sammeln. Quelle: ‚Airliners.de‚.

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