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Wettbewerb mit Überraschungen

Ein gelungener Wettbewerb bei bestem Wetter, nur einmal gab es eine kleine Verzögerung, weil es regnete, wir als Ausrichter der Deutschen Meisterschaft Motorkunstflug, die vom 23. bis zum 30. Juni in Welzow stattfand, sind sehr zufrieden. Das Flugplatz-Team Welzow hat uns prima unterstützt, die Organisation hat gut geklappt und auch die Wettbewerbsteilnehmer haben sich sehr diszipliniert verhalten, sodass es keine Verzögerungen und glücklicherweise auch keine Unfälle gab. Beachtlich war auch wieder die Teilnehmerzahl, eine erneute Bestätigung, dass die Aufteilung des Wettbewerbs in zwei Abschnitte ein voller Erfolg ist.

Unter den Gewinnern der fünf Wettbewerbsgruppen fanden sich bekannte genauso wie neue Namen. In der Kategorie Sportsman schaffte es mit Konrad Pausch ein Neuling sogar ganz nach oben aufs Treppchen. Ihm folgten Sebastian Glück auf Platz 2 und Stefan Ziehm auf Platz 3. Besonders bemerkenswert an diesem Wettbewerb ist das Abschneiden von Alexander Stegner auf Platz 4. Alexander ist ein ehemaliger Unlimited-Pilot, der auf einer Fokker Dr. I gestartet ist. Das ist recht spektakulär, weil einige Figuren mit diesem Flugzeug nur sehr schwer und wenig elegant zu fliegen sind.

In der Kategorie Advanced siegte der Pole Maciej Kulaszewski vor dem Deutschen Dietke Clauss. Dritter wurde der Tscheche Jaromir Cihak. Nach der Free Known lagen die deutschen Teilnehmer recht weit zurück, haben anschließend jedoch gut aufgeholt. Auf Platz 4 landete nach überraschend guter Aufholjagd der zweite deutsche Teilnehmer in diesem Feld, David Friedrich.

Eine letzte kleine Überraschung gab es im Freestyle-Wettbewerb, den Marcus Extra vor Florian Bergér gewann, was vermutlich die wenigsten erwartet hätten. Dritter wurde der Luxemburger Cyrial Talon. Quelle: ‚Kunstflugverband.de‚.

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Wie die Lausitz fliegen lernt

Birgit Zuchold, Bürgermeisterin von Welzow, will EU-Löschflugzeuge auf dem Flugplatz ihrer Stadt starten lassen. Ein kühner Plan. Zu kühn, finden Kritiker. Der Flughafen Welzow liegt an diesem Wintervormittag still inmitten der Landschaft. Nur ein Motorbrummen ist zu hören. Ein Privatflugzeug macht sich gerade gemächlich auf den Weg zum Startpunkt. Am Eingang des Flugplatzes stehen einige Männer. Sie grüßen freundlich, als Birgit Zuchold aus dem Auto steigt. Die SPD-Bürgermeisterin mit dem schicken schwarzen Kurzhaarschnitt kennt hier jeder.

Nach einem kurzen freundlichen Gespräch steigt Birgit Zuchold wieder ins Auto. Es darf den Eingang passieren und bis zum Kontrollturm direkt auf dem Platz weiterfahren. Der Privatflieger hebt ab, als die Bürgermeistern gerade die Außentreppe hochsteigt. Auch mit dem Sicherheitsangestellten im Turm hält sie ein Schwätzchen. Während das kleine Flugzeug über dem Platz an Höhe gewinnt, zeigt sie mit der rechten Hand über das Gelände. Ungefähr 500 Hektar groß ist die Anlage. Den Flugplatz gibt es seit den 1920er-Jahren. Zwei Jahre lang wurden hier sogar Passierflüge durchgeführt. Doch damit war schon 1930 Schluss. Zu DDR-Zeiten wurde das Gelände von der Sowjetunion als Militärflugplatz genutzt. Seit der Wende starten und landen hier meist Segelflugzeuge oder eben kleine Privatmaschinen wie jene, die gerade am Horizont verschwindet. Ein kleiner Provinzflugplatz, den außerhalb des Landkreises kaum jemand kennt.

Doch wenn es nach Birgit Zuchold geht, dann hat der Flugplatz Welzow seine große Zeit noch vor sich. Dann sollen hier demnächst nicht nur kleine Geschäfts- und Sportflieger landen, sondern Löschflugzeuge im Dienste der Europäischen Union. Es ist ein ehrgeiziger Plan, doch Birgit Zuchold hat überraschend viele Unterstützer dafür. Und einen noch überraschenderen Gegner. Vor allem aber könnte sich in Welzow zeigen, ob und wie der Strukturwandel in der Lausitz gelingen kann.

Der Klimawandel als Standortfaktor
Die Bürgermeisterin steht jetzt auf dem Treppenabsatz und schaut in die Himmelsrichtung, in der die kleine Maschine verschwunden ist. Der sandfarbene modische Hosenanzug, den sie trägt, ist eigentlich zu dünn für diesen Termin. Es ist kalt hier oben. Nicht ganz leicht, sich in diesem Moment die heißen und trockenen Sommer in der Lausitz vorzustellen. Birgit Zuchold hat sie, diese Gabe, mit Fantasie nach vorn zu schauen. Und die braucht sie auch für das Projekt, das die kleine Stadt in eine Zukunft nach der Braunkohle führen soll. „Auf was kann man sich in dieser Region verlassen?“, fragt die 54-jährige Kommunalpolitikerin, und man fragt sich kurz, ob sie wohl ihre Parteifreunde oder Amtskollegen meint. Dann gibt sie die Antwort selbst: „Auf die kalten, trockenen Winter folgen heiße und trockene Sommer. Fast jedes Jahr werden sie noch heißer und trockener.“

Der Klimawandel ist ein wichtiger Faktor in den Plänen der Bürgermeisterin, die ihre Stadt auf die Zeit nach der Braunkohle vorbereiten muss. Es geht um den Plan, hier in Welzow ein europäisches Brand- und Katastrophenschutzzentrum einzurichten. Die Europäische Union hat nach der Erfahrung mit den großen Waldbränden und anderen Naturkatastrophen in den vergangenen Jahren beschlossen, ein EU-weites Rettungsnetz aufzubauen. Es heißt rescEU und ist ein Plan zur Stärkung des Katastrophenschutzes in den Mitgliedsländern. Seit 2018 wird darüber gesprochen, im Februar hat das EU-Parlament rescEU offiziell beschlossen. Gemeinsam will man Kapazitäten aufbauen, es geht um Feldlazarette, Notärzteteams und Waldbrandbekämpfungsflugzeuge. Unter anderem will die EU nördlich der Alpen einen Stützpunkt für den Brand- und Katastrophenschutz einrichten. Und hier kommt Welzow ins Spiel.

Die Lausitz-Stadt hat einen unschätzbaren Vorteil: Der Flugplatz ist voll funktionsfähig, mit Start- und Landerechten ausgestattet und hat eine einsatzbereite Beleuchtung, die Starts und Landungen auch nach Sonnenuntergang ermöglicht. Es gibt eine Tankanlage für die verschiedensten Flugzeugtreibstoffe. Und es gibt den Sedlitzer See direkt neben dem Flughafengelände. Entstanden aus dem Tagebau, ist er das größte künstliche Gewässer Brandenburgs. Auf ihm können auch große Wasserflugzeuge starten und landen. „Welzow ist der ideale Standort für ein europäisches Katastrophen-Sschutzzentrum“, sagt Birgit Zuchold. Das sehen auf Bundesebene und auch bei der EU viele Experten und Entscheidungsträger genauso.

Der zuständige EU-Kommissar war schon vor Ort
Der frühere Präsident des Technischen Hilfswerks, Albrecht Broemme, etwa. Er ist einer der weltweit führenden Experten für den Katastrophenschutz und in Berlin gerade dabei, die Impfungen gegen Corona zu organisieren. Doch wenn es um Welzow geht, nimmt er sich die Zeit für eine Lobeshymne. „Das ist geradezu ein Diamant für den Katastrophenschutz“, sagt er. Der Standort sei ideal. „Was mich aber besonders beeindruckt, ist, dass auch die Bevölkerung voll und ganz hinter dem Projekt steht.“ Broemme kennt das Projekt seit mehreren Jahren. Im September 2019 war er gemeinsam mit dem damaligen EU-Kommissar für Krisenschutz, Christos Stylianides, in Welzow. Man sprach dabei nicht nur über die geplante Löschstaffel, sondern auch über begleitende Forschung.

Stylianides kam damals auf Einladung von Christian Ehler. Dieser sitzt für die CDU im europäischen Parlament und befürwortet das Projekt ebenfalls. Es gebe gar nicht so viele zugelassene Landeplätze, die infrage kommen, sage er. Vorbild für das Projekt, das in Welzow realisiert werden könnte, ist das Katstrophenschutzzentrum im französischen Nimes. Dort kamen mit dem Projekt auch eine Reihe von Wirtschaftsbetrieben in die Region und mit ihnen Hunderte Arbeitsplätze – genau das, was Welzow dringend benötigt, wenn der Braunkohle-Abbau spätestens zum Jahr 2038 Geschichte sein wird. Es gibt auch schon eine positive wirtschaftswissenschaftliche Analyse der BTU Cottbus-Senftenberg. Und aus dem Bundesinnenministerium kamen positive Signale. Besser kann es für ein Infrastrukturprojekt gar nicht laufen.

Vielleicht ist es aber auch zu gut gelaufen. Es gibt einige Politiker und politische Beamte in Brandenburg, die der Meinung sind, dass Birgit Zuchold nicht ganz so sehr aufs Gaspedal treten sollte. Offiziell sagen möchte das natürlich keiner, doch im vertraulichen Gespräch geben einige Gesprächspartner durchaus zu, dass die forsche Art an höherer Ebene auf, nun ja, eine gewisse Reserviertheit tritt. Eine Bürgermeisterin, die für ihre kleine Stadt ein großes Ding an Land ziehen will? Das will man sich erst einmal genauer anschauen. Und so tritt ausgerechnet die Brandenburger Landesregierung auf die Bremse. „Man schreit dort nicht gerade hurra“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Roick. Er selbst unterstützt das Projekt. Doch er hat Verständnis dafür, dass nicht alle das so sehen.

Die Landesregierung blieb bisher untätig
Nach bisherigem Stand sieht die Rechnung so aus, dass 90 Prozent der Investitionen und im Anschluss 75 Prozent der Betriebskosten des Katastrophenschutzzentrums von der Europäischen Union übernommen werden würden. Es ist die Finanzierungslücke, die nicht nur, aber vor allem im Finanzministerium in Potsdam für Stirnrunzeln sorgt. Man hat das Gefühl, dass die Landesregierung das vermeintliche Problem aussitzen will. Im Sommer schon wurde sie vom Landtag mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Unternommen hat sie in dieser Hinsicht bis heute: nichts.

Christian Ehler findet, dass man sich in Brandenburg gerade eine Riesenchance entgehen lässt. Bei den Finanzen habe die Bundesregierung bereits Entgegenkommen signalisiert. „Das Bundesland könnte auf europäische Fördermittel im hohen Millionenbereich zugreifen“, sagt er. „Dass es schon bei der Prüfung zögert, darüber bin ich sehr erstaunt.“ Schon gibt es erste Konkurrenten zum Standort Welzow, in Schleswig-Holstein ist man interessiert und auch in Sachsen. Die Landesregierung muss sich bewegen, sonst ist die Chance vertan.

Birgit Zuchold will dazu nur wenig sagen. Sie weiß, dass man ihr vorwirft, zu viel zu drängeln. Aber es muss für Welzow nach der Braunkohle weitergehen. „Wir sind die Stadt, die am meisten vom Strukturwandel betroffen ist“, sagt sie. Sie war daher eines der ersten Mitglieder in der sogenannten Lausitzrunde. Das ist ein kommunales Bündnis, das seit vier Jahren die Interessen der Menschen vor Ort im anstehenden Strukturwandel vertritt. Es geht auch darum, dass von den Milliarden, die für den Strukturwandel vorgesehen sind, nicht nur die Oberzentren und großen Städte in Brandenburg profitieren. Da muss Birgit Zuchold dann als Kleinstadt-Bürgermeisterin eben auch ein bisschen trommeln. Sie sitzt jetzt wieder im Auto und dirigiert den Fahrer zum sogenannten Welzower Fenster. Das ist ein Aussichtspunkt in der Landschaft, direkt am Ortsende: So weit das Auge reicht, erstreckt sich ein riesiges Tagebaugebiet. Hier werden noch immer bis zu 20 Millionen Tonnen im Jahr gefördert. Der Tagebau frisst sich weiter heran an die Stadt. Sie lebt von ihm und wird gleichermaßen vom ihm bedroht. Und das im wahrsten Sinn des Wortes. Denn wenn das sogenannte Teilfeld II im Tagebau Welzow Süd realisiert würde, müsste der Ortsteil Proschim weichen. Die Einwohner müssten umgesiedelt werden. Vermutlich würden sie die Stadt ganz verlassen. Noch aber hat sich die Besitzerin des Tagebaus, die Leag, nicht dazu geäußert, ob die Pläne überhaupt verwirklicht werden, wo doch der komplette Kohleausstieg beschlossen worden ist.

Das ist das andere Problem von Birgit Zuchold. Sie kämpft für die Zukunft einer verunsicherten Stadt. Die Proschimer hoffen und warten. „Wenn die Leute zu mir kommen und fragen, ob sie sich eine neue Küche kaufen sollen, sage ich immer: Macht das. Lebt jetzt und verschiebt es nicht auf später“, sagt Birgit Zuchold. Quelle: Christine Dankbar in der ‚Berliner Zeitung‚.

Internationale Kunstflieger in der Lausitz

Auf dem Flugplatz Welzow (Spree-Neiße) finden bis zum Wochenende internationale Wettbewerbe im Kunstflug statt. Daran nehmen zwölf Piloten aus sechs Ländern teil. Darunter aus der Schweiz, Österreich und aus Luxemburg. Nach Veranstalterangaben sind wegen der Corona-Pandemie große Turniere wie Welt- und Europameisterschaften abgesagt worden, deshalb gebe es in Welzow eine abgespeckte Variante, erklärt Wettkampfdirektor Klaus Schrodt.

Corona verhindert Anreise von Russen und Franzosen
Ursprünglich sollten auch Flieger aus Russland und Frankreich in Welzow starten. Das gehe aber nicht wegen der Corona-Beschränkungen, sagt Wettkampfdirektor Klaus Schrodt. Für den Schweizer Kunstflieger Marcus Leibundgut biete Welzow eine schöne Variante, ersetze aber nicht große internationale Wettbewerbe, bei denen Schiedsrichter die Flugleistungen kommentieren und benoten. Höhepunkt sei der Sonnabend, verspricht Schrodt. Da werde von jedem Piloten bis vier Minuten Freestyle geflogen. Dazu gehören Figuren, die beim klassischen Kunstflug nicht auf dem Programm stehen. Die Freestyle-Figuren nennen sich beispielsweise „Purzelbäume“ und „Radschlagen“. Außerdem werde mit Rauch geflogen und damit Bilder am Himmel gemalt, kündigt der Wettkampfdirektor an. Die Hygieneregeln erlauben maximal 1.000 Zuschauer, so der Veranstalter. Quelle: ‚rbb24.de‚.

Kunstflieger trainieren am Welzower Flugplatz

Die Deutsche Meisterschaft im Motorkunstflug ist zwar erst im Juli, aber schon jetzt wird fleißig trainiert – auch auf dem Flugplatz in Welzow sind Flugkünstler aus ganz Deutschland zusammen gekommen. Eine ganze Woche lang gastierten gleiche mehrere Piloten mit ihren Maschinen am Welzower Flugplatz, um sich auf die kommende Deutsche Meisterschaft im Motorkunstflug vorzubereiten. Angeleitet werden die tollkühnen Piloten von Klaus Schrodt, der als Koryphäe in der Szene der Kunstflieger gilt. Quelle: ‚lr-online.de‚.

Löschflugzeuge in Welzow?

Ende letzten Jahres sorgte die Idee der Stationierung einer Löschflugzeugstaffel auf dem Flugplatz Welzow für Aufsehen. Nach den gehäuften Waldbränden 2018 in der Region, die immer wieder nur mit Unterstützung von Bundespolizei- und Bundeswehrhelikoptern bekämpft werden konnten, wurde die Idee von Initiatoren vorgestellt. Vertreter der Unternehmen Frank-Air und Dresden Aerospace stellten ihr Konzept vor, das Land Brandenburg gab der Idee im Oktober eine Absage und sah keinen Bedarf. Nun gibt es einen neuen Vorstoß, da die EU die Stationierung mit bis zu 75% fördern würde, um europäische Loschflugzeugkapazitäten auszubauen. Das Projekt hat es auch in die Liste der Kohlekommission geschafft, Gespräche mit Bürgermeistern, Fachabteilungen und Bundesministerien laufen. Mehr Infos im Bericht von ’niederlausitz-aktuell.de‚.