Keine Löschflugzeuge in Leipzig/Halle

Zu teuer, zu groß, zu wenig Platz: Eigentlich war der Flughafen Leipzig/Halle als Basis für Löschflugzeuge vorgesehen. Doch aus verschiedenen Gründen wird aus diesem Vorhaben nichts mehr. Als mögliche Alternative ist der Flughafen Dresden genannt worden.

Am Flughafen Leipzig/Halle werden nun doch keine Löschflugzeuge stationiert. Wie Florian Haferkorn von der Deutschen Luft Brand Bekämpfung (DLBB) MDR SACHSEN-ANHALT am Donnerstag sagte, hat sich das Unternehmen von seinen Plänen verabschiedet, große Löschflugzeuge vom Typ Canadair zu betreiben. Haferkorn zufolge ist die Anschaffung der Maschinen aus finanziellen Gründen und wegen der mangelnden Verfügbarkeit derzeit nicht möglich. Es gebe bislang keine Förderer, die das Projekt im großen Stil finanziell unterstützten. Außerdem verfüge der Flughafen Leipzig/Halle nicht über ausreichende Hangarkapazitäten. Ein Sprecher des Flughafens Leipzig/Halle wollte die Ankündigung der DLBB bislang nicht kommentieren.

Das waren die Pläne der DLBB
Das Unternehmen wollte bis Ende des Jahres ein erstes Löschflugzeug vom Typ Canadair CL-415 zu Ausbildungszwecken für die eigenen Besatzungen anmieten. Bis 2026 sollten bis zu vier Maschinen dieses Typs betrieben und deutschland- sowie europaweit für Löscheinsätze bereitstehen. Die DLBB wäre damit der erste Betreiber dieser großen Löschflugzeuge in Deutschland und der erste private Betreiber des Typs in Europa gewesen. DLBB-Geschäftsführer Florian Haferkorn teilte MDR SACHSEN-ANHALT mit, man plane nun den Einsatz kleinerer Löschflugzeuge. Diese könnten möglicherweise am Flughafen Dresden in Sachsen stationiert werden. Das Harzer Löschflugzeug, das es bisher schon in Sachsen-Anhalt gibt, ist am Flughafen Ballenstedt stationiert.

Gespräche mit Förderern und juristischer Streit
Ein früherer Mitstreiter der DLBB hat inzwischen Zweifel an den Plänen des Unternehmens. Er erklärte im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT, dass die Pläne der DLBB utopisch seien. Es gebe keine Förderer. Außerdem äußerte er grundsätzliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Unternehmens. Dazu sagte DLBB-Geschäftsführer Haferkorn, derzeit liefen Gespräche mit potentiellen Förderern und Behörden. Außerdem gehe man inzwischen juristisch gegen die Äußerungen des früheren Mitstreiters vor. Die Polizei in Düsseldorf bestätigte MDR SACHSEN-ANHALT, dass gegen den Mann wegen des Anfangsverdachts der Erpressung und der üblen Nachrede ermittelt wird. Die DLBB hat ihren Unternehmenssitz in Düsseldorf. Quelle: ‚MDR, Mitteldeutscher Rundfunk‚.

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