Winterthurer Segelflieger bangen um Flugraum

Der Segelflugplatz Winterthur steht vor einer Sicherheitsüberprüfung. Die Segelflieger befürchten Einschränkungen im Luftraum. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt kann die Bedenken nicht zerstreuen. Der Luftraum über dem Flugplatz Hegmatten in Oberwinterthur werde immer kleiner, beklagt die Segelfluggruppe Winterthur. Wenn dies so weitergehe, sei das Segelfliegen hier irgendwann nicht mehr attraktiv. Die Mitglieder würden dann zu anderen Flugplätzen abwandern, etwa nach Amlikon TG. «Am liebsten würde der Flughafen den ganzen Luftraum zur freien Verfügung haben», sagt Alois Sauter, Mitglied der Segelfluggruppe.

Vorstandsmitglied Ratko Veprek sagt sogar: «Wir sind überzeugt, dass uns der Flughafen und die Flugsicherung mit der Reservierung von Flugrouten mehr Luftraum wegnehmen, als sie brauchen.» Dies zeigten unbenutzte Flugrouten. Grundsätzlich gelte aber, dass der Luftraum, den die Jets nicht brauchen, der Leichtaviatik zur Verfügung stehen müsse.

Ob der Luftraum über Winterthur in Zukunft tatsächlich weiter eingeschränkt wird, lässt sich laut Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) erst in einigen Monaten sagen. «Das hängt von der noch ausstehenden Sicherheitsüberprüfung des Flugplatzes Winterthur ab», sagt der Bazl-Sprecher. Seit fünf Jahren suche man nach einer einvernehmlichen Lösung. Den Vorwurf, es würden Lufträume auf Vorrat reserviert, weist er zurück. «Sicher nicht! Um einen Luftraum zu reservieren, muss ein unmittelbarer Bedarf bestehen.» Klar sei aber, dass der Luftraum um den Flughafen Zürich durch den Passagier- und Frachtverkehr und durch die Freizeitfliegerei stark belastet sei.

Luftraumveränderungen könne es jedes Jahr an der einen oder anderen Stelle geben. Die betroffenen Luftraumnutzer würden allerdings vorgängig immer angehört, so der Bazl-Sprecher. Dieser Aussage widerspricht Veprek. «Es gab in den letzten fünf Jahren nie ein direktes Gespräch über die Bedürfnisse und Lösungen für Winterthur.» Man habe lediglich einmal eine Stellungnahme zu einem Entwurf zur Änderung der Luftraumstruktur der Schweiz abgeben dürfen. «Aber darauf wurde nicht einmal eingegangen», so der Segelflieger. Quelle: ‚Der Landbote‚.

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