Schlagwort-Archive: Manching

Sicher landen in Manching

Am Bundeswehr-Standort in Manching war es zuletzt ruhig gewesen. Der Flugbetrieb war wegen Bauarbeiten verlagert worden. Auch die Technik wurde auf den aktuellen Stand gebracht. Die Bundeswehr investiert weiter in ihre Infrastruktur. Im August 2020 wurde der Flugplatz der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr 61 in Manching modernisiert. Unter anderem wurden Hard- und Software erneuert, ein Präzisionsanflugradar installiert und bauliche Reparaturarbeiten durchgeführt.

Die dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz zugeordnete WTD trägt die Verantwortung dafür, dass in der Bundeswehr nur sicheres und leistungsfähiges Fluggerät zum Einsatz kommt. Dafür betreibt sie einen eigenen Flugplatz mit zwei Start- und Landebahnen und allen zur Flugerprobung notwendigen Messeinrichtungen. In einer Pressemitteilung erklärt WTD-Dienststellenleiter Dieter Kräher: „Für uns ist das oberste Ziel, den sicheren und reibungslosen Flugbetrieb zu gewährleisten. Dafür ist zwingend notwendig, den Flugplatz auch technisch auf dem neuesten Stand zu halten.“

Zentraler Baustein der Flugsicherung ist die Kontroll- und Flugabfertigungsanlage (KOFA). Neben dem Sprechfunkverkehr mit den Luftfahrzeugen wird über die Anlage der Flugverkehr im Nahbereich des Flugplatzes überwacht. Der „Mischbetrieb“ von Kampfflugzeugen, Transportflugzeugen und Hubschraubern sowie Standard- und Erprobungsflugbetrieb stellt an die KOFA in Manching besonders hohe Anforderungen.

Wie bei jedem IT-System würden auch hier von Zeit zu Zeit Hard- und Softwareanpassungen erforderlich, wofür allerdings der Flugbetrieb eingestellt werden müsse, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Ein halbes Jahr Planungsvorlauf sei deshalb nötig gewesen, um den gesamten Flugbetrieb so zu organisieren, dass Anfang August die Arbeiten beginnen konnten. Um die Einschränkungen für die Luftwaffe möglichst gering zu halten, arbeiteten die Spezialisten der Bundeswehr gemeinsam mit den Fachleuten der Firma Airbus, die den Platz zu Testzwecken mitbenutzen und verlagerten sämtliche Flüge sowie alle für die Instandsetzung geplanten An- und Auslieferungen von Fluggeräten.

Das Ruhen des Flugbetriebs wurde auch genutzt, um Baumaßnahmen am Platz durchzuführen. Unter anderem wurde auf der Südbahn ein Präzisionsanflugradar der neuesten Generation PAR-80 (Precision Approach Radar) installiert. Dieses unterstützt den Fluglotsen in der letzten Flugphase vor der Landung. Quelle: ‚Augsburger-Allgemeine‚.

„Noch halten wir durch“

Die Corona-Krise hat auch Auswirkungen auf den Flugplatz Manching. Zumindest auf den Betrieb von Private Wings. Geschäftsführer Peter Paul Gatz bestätigte, dass wegen der wirtschaftlichen Situation „knapp 20 Prozent der Angestellten“ entlassen worden sind. Und er malt ein düsteres Szenario an die Wand: „Wenn sich die Lage nach den Sommerferien nicht entspannt, wird es ganz eng. “ Gatz schließt dann eine Standortschließung nicht aus.

Private Wings wurde von Gatz und Andreas Wagner 1991 in Berlin gegründet. Dort befindet sich auch der Hauptsitz. Manching ist laut Gatz der Hauptstandort. Hier waren zuletzt Shuttleflüge für die Automobilindustrie, also für Audi und Volkswagen, das Kerngeschäft. Im Portfolio sind aber auch andere geschäftliche Charter- sowie Frachtflüge.

Corona hat das Geschäft nahezu zusammenbrechen lassen. „Im gesamten April hatten wir exakt einen Flug“, sagt Gatz. Sonst seien es mehrere Hundert. „Uns ergeht es genauso wie der Lufthansa und anderen Fluggesellschaften. “ Und er habe von Großkunden gehört, einige wollten in Bezug auf die Flüge nach Corona „nicht mehr zu alter Stärke“ zurückkehren.

Kündigungen unter den rund 70 Mitarbeitern waren laut Gatz unumgänglich. „Boden- oder Reinigungspersonal, auch Piloten mussten coronabedingt gekündigt werden. Wir brauchen zum Beispiel nicht so viele Servicetechniker wie bisher, wenn unsere Flugzeuge nicht regelmäßig fliegen, sondern nur am Boden stehen. “ Einen Teil der Flotte hat Private Wings inzwischen in Oberpfaffenhofen „dauerhaft abgestellt“. In Manching stehen laut Gatz „noch fünf, sechs flugfähige Maschinen“. Private Wings verfügt insgesamt über zwölf Flugzeuge. „Noch halten wir durch“ betont der Geschäftsführer. „Wir hoffen aber auf Audi und VW.“ Quelle: ‚Ingolstadt Today‘. Bild: ‚Augsburger Allgemeine‚.