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Löschflugzeug-Piloten gegen Renten-Reform

Rund 300 Piloten und Mechaniker der zivilen Sicherheit machen gegen die Rentenreform mobil. Sie versammelten sich vor der Präfektur des Departements Gard, um ihre Wut über die Rentenreform zu zeigen. Sie befürchten eine Abschaffung ihres Sondersystems, was zu einer Geringschätzung ihres Berufs führen würde. Die meisten von ihnen sind ehemalige Soldaten. 300 Personen, meist Piloten und Mechaniker. Streiks und soziale Forderungen liegen eigentlich nicht in ihrer DNA. Dennoch haben sie zum zweiten Mal seit Beginn der Bewegung gegen die Rentenreform ihren Stützpunkt verlassen, um ihr Rentensystem zu verteidigen. Sie wollen ihre Besorgnis über die von der Regierung angestrebte Abschaffung ihres Sondersystems zum Ausdruck bringen.

Was wären die Folgen?
Wenn ihnen diese Sonderregelung gestrichen würde, hätten die Flugbegleiter nicht die gleichen Garantien wie bei ihrer derzeitigen Regelung. Das fliegende Personal würde einen Abschlag von 40% auf ihre künftigen Renten hinnehmen müssen, die Begleitung des Personals und der Familien der im Dienst verstorbenen Piloten würde verloren gehen und es wäre notwendig, bis zum Alter von 67 Jahren Wasserbomber mit den damit verbundenen Risiken zu fliegen, um in den Genuss der vollen Rente zu kommen.

Eine Delegation wurde am frühen Montagnachmittag vom Präfekten des Departements Gard in der Präfektur empfangen. Er versprach, die Angelegenheit an den Innenminister weiterzuleiten. Die Piloten der zivilen Sicherheit gaben an, dass sie, wenn sie nicht gehört würden, eine Streikankündigung für die Ferien-/Feuer-Saison einreichen würden. Die letzte Streikankündigung der Piloten stammt aus dem Jahr 2012. Damals ging es darum, die Flotte zu erhalten, die bei der Bekämpfung von Waldbränden die Speerspitze bildet. Quelle: ‚France3‚.

Die Feuerwehr, die vom Himmel kommt

Wann genau jemand auf die Idee gekommen ist, Flugzeuge mit Wasser zu beladen und dieses auf große Brände wie derzeit jene in Südosteuropa hinabzulassen, darauf geben die Annalen keine eindeutige Antwort. In den 1920er- und 1930er-Jahren etwa wurde in den USA Wasser in verschiedensten Behältern – Fässer, Kanister, Kübel, Ballons – auf Brände hinabgeworfen. Schließlich gelangte man zu der Erkenntnis, dass dies eher die Feuerwehrkräfte am Boden gefährde denn das Feuer selbst lösche. Einige Dekaden später war man schlauer geworden, genauer gesagt Joe Ely, der 1955 als Feuerkontrolloffizier für die US-Forstverwaltung in Kalifornien arbeitete. Zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in den USA einen Überschuss an Militärflugzeugen, besonders vom Doppeldeckermodell Boeing-Stearman Model 75. Ely hatte die Idee, die Flieger zu befüllen – und zwar mit einem Gemisch aus Wasser und Chemikalien, damit dieses nicht schon in der Luft verdampft.

Wasser durch die Falltür
In den Prototyp passten rund 170 Gallonen (knapp 650 Liter), die durch eine Falltür gen Erde geschickt wurden. Beim sogenannten Mendenhall-Feuer am 12. August 1955 kam er zum ersten Mal erfolgreich zum Einsatz. Wenn man so will, war das die Geburtsstunde des Löschflugzeugs, wie wir es heute kennen – und Joe Ely war der Vater. Nach dieser Pioniertat wurde in den USA bei den Löschflugzeugen rasant aufgerüstet. Und auch die Sowjetunion und China statteten in den 1960er-Jahren Flugzeuge entsprechend aus. Mittlerweile wurden die Löschmittelmixturen optimiert, genauso wie die Löschflugzeuge weltweit mehr, größer und schneller wurden bzw. auch Hubschrauber zum Einsatz kommen.

Kurzfristig galt eine Boeing 747-400 der Firma Global Supertanker als größtes Löschflugzeug der Welt. Sie konnte auf einem einzigen Flug bis zu 72.700 Liter Wasser abwerfen. Im Mai wurde sie jedoch verkauft und soll künftig als profanes Frachtflugzeug eingesetzt werden. Deshalb gelten derzeit vier Flugzeuge des Modells McDonnell Douglas DC-10-30 mit 45.000 Litern Volumen als weltweit größte Luftfeuerwehr.

Löschflugzeuge reichen nicht
Bei all diesen imposanten Zahlen muss aber eines klar sein, so Experten: Löschflugzeuge alleine reichen in der ¬Regel nicht aus, um Waldbrände zu löschen. Entscheidend sei ein gutes Feuermanagement am Boden: bestens ausgerüstetes und ausgebildetes Feuerwehrpersonal, präventiver Brandschutz in den Wäldern. Quelle: ‚Der Standard‚.