„Es kommt vor, dass man eine halbe Sekunde gar nichts sieht“

Auf der griechischen Insel Euböa ist bei einem Löscheinsatz ein Flugzeug abgestürzt, die Piloten kamen dabei ums Leben. Wie gefährlich ist so ein Einsatz? Und wie könnte es zu dem Unglück gekommen sein? Pilot und Fluglehrer Michael Goldhahn im Interview. Sie wollten Leben retten – und kamen dabei ums Leben. Auf der griechischen Insel Euböa ist bei einem Löscheinsatz ein Flugzeug abgestürzt. Die beiden Piloten (34 und 27 Jahre alte) starben bei dem Unglück. Nach ersten Erkenntnissen der griechischen Behörden stürzte das Löschflugzeug in den Bergen von Karystos an der Südküste der Insel in eine Schlucht. An dem Löscheinsatz sind seit Sonntag Hunderte Feuerwehrleute und mindestens drei weitere Flugzeuge beteiligt.

Der Unfall löste im Land Trauer und Bestürzung aus: Das Verteidigungsministerium rief eine dreitägige Trauerzeit aus, der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis sagte eine für Mittwoch geplante Reise in die Republik Zypern ab.

Wie konnte es zu dem Unglück kommen? Und wie gefährlich sind solche Rettungseinsätze?
Einer, der es wissen muss, ist Michael Goldhahn. Der Pilot und Fluglehrer leitet die Deutsche Löschflugzeug Rettungsstaffel (DLFR) und koordiniert seit Frühjahr dieses Jahres zusammen mit der polnischen Firma MZL Übungen und Einsätze mit Löschflugzeugen im Landkreis Harz, aber auch in Brandenburg. Für diese Flugeinsätze wiederum sind Berufspiloten im Einsatz, die im Gefahrenfall direkt in die Luft steigen und Waldbrände mit gezielten Wasserabwürfen eindämmen sollen, noch bevor sie sich großflächig ausbreiten können. Dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) gibt Goldhahn im Interview einen Einblick in die riskante Arbeit der Einsatzkräfte.

Herr Goldhahn, bei Löscharbeiten auf der griechischen Insel Euböa ist ein Löschflugzeug abgestürzt, die beiden Piloten kamen ums Leben. Können Sie sich erklären, wie dieser Unfall passieren konnte?
Das ist zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation. Auf dem veröffentlichten Video sieht es so aus, als habe das Flugzeug einen Baum berührt, auch sieht man mutmaßlich ein Bauteil wegfliegen. Kurz vor dem Absturz fliegt das Flugzeug zudem eine extreme Kurve. Das kann ein Anzeichen dafür sein, dass es zu einem Strömungsabriss gekommen ist, nachdem das Wasser abgeworfen und der Baum berührt wurde. Wenn die Strömung auf einer Seite der Fläche abreißt, macht ein Flugzeug eine solche Bewegung. Ob das wirklich so geschehen ist, lässt sich aus der Ferne aber nur schwer analysieren. Es wird vor Ort eine Flugunfalluntersuchung geben, um die genaue Unfallursache zu klären. Quelle: ‚RND‚.

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