Dieses Flugzeug ist nicht zum Angeben gedacht. Es ist nicht allzu schnell, kein bisschen elegant und hat nicht mal ein Einziehfahrwerk. Aber die Buschpiloten unter den Fliegern bekommen bei seinem Anblick leuchtende Augen: Die Quest Kodiak 100 Serie 2 ist fürs Starten und Landen auf unbefestigten Pisten und in der Wildnis geschaffen. Bisher gibt es nur drei einmotorige Maschinen mit Propellerturbine, die wirklich geländetauglich sind, also auf jeder Art von Untergrund aufsetzen oder abheben können, und das auf möglichst kleiner Fläche. Das ist einmal die schweizerische Pilatus PC-6 Porter, deren Produktion gerade nach 60 Jahren ausläuft (Sonntagszeitung vom 28. April 2019). Dann die amerikanische Cessna Caravan, der jahrzehntelange Bestseller dieser Klasse. Und seit einigen Jahren die Quest Kodiak, die ebenfalls in den Vereinigten Staaten produziert wird, seit Sommer dieses Jahres aber zum französischen Flugzeughersteller Daher Aerospace gehört. Die Kodiak ist der freche Herausforderer, der zeigen muss, dass er es mit den etablierten Platzhirschen aufnehmen kann. Erstaunlicherweise setzen alle drei Hersteller auf die gleiche Turbine in ihren Buschflugzeugen, und das aus gutem Grund: Die PT-6 von Pratt & Whitney hat unter Piloten einen Ruf für hohe Zuverlässigkeit. Eine Propellerturbine bedeutet viel Leistung, und das ist bei einem Buschflugzeug wichtig. Nach der Geschwindigkeit fragt hier keiner, aber die Werte für Startrollstrecke und Landerollstrecke sind höchst bedeutsam. Und da punktet die Kodiak: Gerade mal 285 Meter braucht sie normalerweise zum Abheben, ein hervorragender Wert. Denn bis zu neun Passagiere können dabei an Bord sein. Zur Landung braucht sie noch weniger Buschpiste. Spektakulär kurze 233 Meter Rollstrecke benötigt die Einmotorige zwischen Aufsetzen und Stillstand. Dabei spielt die Reverse-Funktion der Turbine eine Rolle. Durch den Umkehrschub des Propellers wird die Bremsleistung über die Räder noch unterstützt. Quelle: ‚FAZ‚.
Kodiak: über Stock und Stein
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