Au secours! I mean, Mayday!

«Der Ärger ist gross bei unseren Mitgliedern», sagt Jean-François Bonvin im Bistro des Flugplatzes Sion. Er bestellt einen Cappuccino und blickt auf die Piste, die vom Walliser Bergpanorama mit schneebedeckten Gipfeln umgeben ist. Dieser Tage heben in Sion vor allem Helikopter mit Heliskiing-Touristen ab, und es landen Privatjets mit VIP-Gästen, die nach Crans-Montana, Zermatt oder Verbier in die Ferien gehen. Der 69-jährige Bonvin vertritt eine andere Aviatik-Gruppe. Er ist Chef-Fluglehrer der Segelflieger-Vereinigung «Vol à Voile Club Valais» mit rund 140 Mitgliedern. Ihre Saison ist vor kurzem zu Ende gegangen, die neue beginnt im März wieder. Doch die Stimmung bei den Welschen Privatpiloten ist alles andere als entspannt. Im Gegenteil. Die Piloten, die mit Segel- oder kleinen Motorflugzeugen fliegen, echauffieren sich über eine neue Regel, die ihnen per Mitte Juni vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) auferlegt wurde. Sie lautet: English only. Seit Sommer müssen die Piloten an praktisch allen Regionalflughäfen in der Sprache Shakespeares funken. Bei Nichtbeachten der neuen Regel drohen Bussen. Rückblick: Ende 2018 hatte das Bazl Anpassungen des Luftfahrtgesetzes und Verordnungen über die Flugsicherungsdienste eingeführt. Dazu gehört auch die «English only»-Regel. Betroffen sind vor allem Freizeitpiloten. Sie durften bisher nebst English auch eine Landessprache für die Kommunikation mit dem Tower verwenden. Mehr Informationen finden Sie im Originalbericht der ‚Aargauer Zeitung‘ (kostenlose Registrierung). Foto: Hitschko.

Ein Gedanke zu „Au secours! I mean, Mayday!

  1. Hans Rudolf Knecht

    Ich finde das richtig. Wer sich im kontrollierten Luftraum bewegt soll in Englisch kommunizieren. Als Pilot ist es für mich wichtig auch die anderen zu verstehen und ihre Position einordnen zu können.

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