Anklamer Flugplatz bald in städtischer Hand?

Die Pläne, den Anklamer Flugplatz während der laufenden Liquidation an einen externen Betreiber abzugeben, scheinen sich zerschlagen zu haben. Jetzt wird die Notlösung im Rathaus vorbereitet. Eigentlich war Anklams Bürgermeister Michael Galander (IfA) recht optimistisch, einen neuen externen Betreiber für den Anklamer Flugplatz zu finden. Die städtische GmbH befindet sich derzeit im Liquidationsverfahren und wird bis zum Jahresende abgewickelt. Der Flugbetrieb sollte dennoch auch in Zukunft aufrechterhalten werden – aber eben nicht durch die Stadt. Jetzt sieht es allerdings so aus, dass sich die Stadt wohl doch nicht so leicht vom Flugplatz lösen kann und sogar die Notvariante ziehen muss: Der Flugplatz könnte künftig als direkte nachgeordnete Einrichtung der Stadt Anklam betrieben werden. Die Corona-Krise habe hier direkten Einfluss gehabt, erklärte der Bürgermeister. Ein potenzieller Interessent für den Anklamer Flugplatz, mit dem man im Rathaus bereits Gespräche geführt habe, sei nun wieder abgesprungen. Das Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, das unter anderem mit Geschäftsflügen sein Geld verdient, wollte Anklam zu einem seiner Stützpunkte machen. Daraus wird erst einmal nichts. „Die gesamte Flugbranche ist derzeit von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie stark betroffen“, so Galander. Er selber vermöge damit nicht zu sagen, ob und wann sich dieser Geschäftszweig erholen und weiterentwickeln wird. Welche Auswirkungen der direkte Betrieb des Flugplatzes durch die Stadt auf Anklams städtische Kassen hat, scheint derweil ebenso unklar. Derzeit arbeite man zusammen mit Liquidator Bernd Lange an einem Plan, welches Personalkonzept künftig notwendig sein wird, um den Flugbetrieb fortzuführen. Erst dann könnten auch konkrete Kosten benannt werden, so der Bürgermeister. Fakt sei, künftig sollen nur noch Tätigkeiten, die unmittelbar mit dem Fliegen zu tun haben, darüber abgesichert werden. Die Vermietung und Verpachtung der Immobilen am Flugplatz soll dagegen die städtische Grundstücks- und Wohnungswirtschaft (GWA) übernehmen. Dadurch, so Galander, würden auch die Einnahmen daraus abzüglich einer entsprechenden Bearbeitungsgebühr wieder direkt auf dem Stadtkonto landen. Ob das allerdings die Kosten für die Absicherung des Flugbetriebes ausgleicht, wenn die Angestellten dort künftig als Mitarbeiter der Stadt gelten, ist noch völlig offen. Quelle: ‚Nordkurier‚.

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