„Wie ein Vogel durch die Lüfte zu gleiten, ist atemberaubend“

Ein Leben für die Fliegerei: Klaus Hildebrand ist ein echtes Urgestein der Luftsportgruppe Rhönflug Hünfeld. Er war dabei, als der Verein 1961 in seiner heutigen Form gegründet wurde und er erlebte hautnah, wie das Segelfluggelände auf dem Plätzer bei Burghaun entstand. Dieses Jahr feiert Hildebrand sein 60-jähriges Vereinsjubiläum – und so ganz kann er das Fliegen immer noch nicht sein lassen. Denn mit inzwischen 74 Jahren hat Hildebrand immer noch nicht genug, auch wenn es mit dem Fliegen natürlich weniger geworden ist in den letzten Jahren. „In meinem Alter hat man auch ganz gerne mal seine Ruhe“, sagt er lachend, schiebt jedoch gleich hinterher, „aber solange ich noch fit bin, möchte ich noch etwas fliegen.“

Mit 14 das erste Mal alleine
Schließlich ist das seine große Leidenschaft. Wie andere Jungen zum Fußball kommen, kam Hildebrand zum Flugsport. „1950 nahm mich mein Vater das erste Mal mit auf den Flugplatz. Damit war es um mich geschehen. Seitdem ist Fliegen eigentlich mein Leben“, erzählt der 74-Jährige. In den Jahren danach hat er viel erlebt. Mit 14 Jahren saß er das erste Mal alleine in einem Segelflugzeug, es folgten über 4.000 Starts und Landungen und insgesamt rund 1.400 Flugstunden, nebenher bildete er auch noch über 180 Flugschüler aus.

Besonders angetan hatte es ihm das Segelfliegen. „Dieses Gefühl, wie ein Vogel durch die Lüfte zu gleiten, ist atemberaubend“, sagt er. Es sei zwar hoch anstrengend, da man den Luftraum beobachten und die thermischen Aufwinde erkennen müsse, doch genau dies mache auch die Faszination aus. „Das Highlight war ein Flug rund um den Mont Blanc in 5.000 Meter Höhe. Dieses Glück haben nicht viele, da dafür die Witterung optimal sein muss. Bei mir hat alles gepasst“, erzählt er noch heute freudestrahlend. In den letzten 20 Jahren ist Hildebrand aber auch vermehrt Ultraleichtflugzeuge und Motorsegler geflogen. „Das ist einfach bequemer“, sagt er.

Aber auch abseits seines privaten Flugvergnügens hat Hildebrand viel für den Flugsport in Osthessen getan. Er war gerade ein Jahr Mitglied bei der Luftsportgruppe Hünfeld, als der Flugplatz Plätzer in Burghaun 1962 eröffnet wurde. Hildebrand, der lange Jahre auch 1. Vorsitzender des Vereins war, sorgte gemeinsam mit anderen Mitgliedern dafür, dass sich der Flugplatz über die Jahre zu dem entwickelte, was er heute ist. „Wir haben unter anderem zwei Hallen, einen Briefingroom und eine Werkstatt gebaut. Alles in Eigenleistung. Damals hat jeder mit angepackt, die Kameradschaft war schon toll und wir hatten Unterstützung durch die Kommunen, insbesondere der ehemalige Hünfelder Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel hat uns immer sehr unterstützt“, erzählt der bald 75-Jährige.

Von alldem profitiert der Verein noch heute. Anfangs noch 15 Mitglieder stark, sind es inzwischen über 50. Und während andere Flugvereine mit Mitgliederschwund zu kämpfen haben, ist die Tendenz in Hünfeld sogar leicht steigend. Mit seinem fliegerischen Lebenswerk dürfte Klaus Hildebrand also mehr als zufrieden sein. Quelle: ‚Osthessen-News‚.

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