Wie die Mutter, so der Sohn

Nach dem verspäteten Saisonstart meldet der Aero Club Fürth erste Ausbildungserfolge. Eine besonders schöne Geschichte schreibt Ben Strobel aus Steinbach: Er hat das Piloten-Gen vererbt bekommen und folgt der Mutter ins Cockpit. Der 15-jährige Ben Strobel aus Steinbach hat als erster Schüler heuer mit drei souveränen Alleinflügen die A-Prüfung beim Aero Club Fürth geschafftDas ist die Anfangshürde auf dem Weg zum Luftfahrerschein. Begonnen mit der Segelflugschulung hatte Ben in den Sommerferien des vergangenen Jahres. Nach einer kurzen Vorschulung auf dem Motorsegler, einer kostengünstigen Variante zum Lernen von Starts und Landungen im Aero Club, und der weiteren intensiven Schulung auf dem Segelflugzeug „Twin Astir“, unter anderem mit Ausbildungsleiter und Onkel Bernd Tauber, war es nach rund 40 Starts und Landungen dann endlich soweit: zum ersten Mal alleine abheben ohne Fluglehrer.

„Anfangs war ich schon sehr nervös“, gab Ben zu, „aber im Schlepp ließ dann die Nervosität nach, da ich mich voll auf den Flug konzentrierte. Danach war ich den Rest des Tages sehr glücklich und zufrieden, und mit einem gemeinsamen Pizza-Essen fand der Abend einen sehr schönen Ausklang.“ Ben, der die Segelflugausbildung mit 14 Jahren begann, hat im nun abgelaufenen Schuljahr die neunte Klasse des Gymnasiums in Langenzenn besucht, spielt in seiner Freizeit Fußball und ist bei der Jugendfeuerwehr Steinbach aktiv.

Die Lizenz ist nah
Die Corona- und Winterzeit nutzte er, um sich auf die umfangreiche Theorieprüfung zum Segelflugzeugführer vorzubereiten, die er heuer im Frühjahr erfolgreich im Luftamt Nordbayern bestanden hat. Jetzt geht die praktische Ausbildung mit schnellen Schritten weiter in Richtung Fluglizenz: Die Fähigkeiten des Nachwuchspiloten werden bei Soloflügen mit Flugauftrag des beaufsichtigenden Lehrers oder mit diesem zusammen im Doppelsitzer ausgebaut und verfeinert, Thermik- und kleinere Streckenflüge stehen immer mehr auf dem Schulungsprogramm. Nach Beendigung dieser weiteren Ausbildungsabschnitte findet die praktische Luftfahrerschein-Prüfung statt. Die kann Ben zwar noch heuer ablegen, wenn er die Ausbildung so zielstrebig wie bisher weiterbetreibt. In Empfang nehmen darf er die Lizenz nach den gesetzlichen Bestimmungen aber erst mit Vollendung des 16. Lebensjahrs im Januar 2022. In diesem Fall kein Nachteil, weil die Segelflieger des ACF ohnehin während der Wintermonate witterungsbedingt pausieren.

Bens fliegerisches Talent ist nicht verwunderlich: Er tritt in die Fußstapfen seiner Mutter Angela Tauber und seines Patenonkels, Fluglehrers und Ausbildungsleiters im ACF Bernd Tauber, die beide ebenfalls schon als 14-Jährige mit dem Segelfliegen auf dem Fluggelände im Cadolzburger Ortsteil Seckendorf anfingen und ihre Freizeit an den Wochenenden dort verbrachten. Naheliegend, da die beiden in Seckendorf aufwuchsen, den Flugplatz somit fast vor der Haustüre hatten und bereits von frühester Jugend an von den über ihnen kreisenden Seglern fasziniert waren.

Gefühl von Freiheit
Mama Angela kann sich noch sehr gut an das Gefühl erinnern, als sie selbst das erst Mal alleine abgehoben ist: Da war eine Spur Aufregung, aber auch ein großes Glücksgefühl über die neu gewonnene Freiheit und das Vertrauen der Fluglehrer in ihre Flugfähigkeiten. Die erfolgreiche Pilotin, die mit der Geburt ihrer Kinder die aktive Fluglaufbahn beendet hat, denkt gern an die Zeit auf dem Flugplatz zurück und freut sich besonders darüber, dass sich die Begeisterung für das Segelfliegen auf ihren Sohn Ben übertragen hat. Das anstehende Ferienfluglager im August bietet nicht nur den Schülern, sondern auch allen anderen Piloten Gelegenheit, ihr Hobby zwei Wochen lang intensiv auszuüben. Aufgrund der Corona-Lockerungen ist das Fluggelände auch wieder für Gäste und Interessenten geöffnet. Quelle: ‚Nordbayern.de‚.

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