Dann scheint am tiefsten Punkt der Alpennordseite – in der Region Basel – die Sonne. Das Mittelland bleibt grau.
In der Höhe scheint die Sonne, weiter unten liegt Nebel und Hochnebel. Genau dieses Wetter herrscht bei herbstlichen Inversions-Lagen immer wieder. Doch ausgerechnet ganz unten, in der Region Basel, scheint bei dieser Wetterlage häufig die Sonne. Dafür verantwortlich ist ein lokaler Wind namens «Möhlin-Jet».
Badewanne mit Überlaufschutz Richtung Basel
Kühlt in einer klaren Nacht die Luft ab, so wird sie schwerer und sammelt sich in tiefen Lagen. Zwischen dem Jura und den Voralpen füllt sich das Mittelland wie eine Badewanne mit Kaltluft. Durch Kondensation entsteht in der Mittellandwanne Nebel oder Hochnebel. Reicht die Nebelluft genügend hoch, fliesst sie am tiefsten Punkt des Badewannenrandes ab.
Zu den Alpen hin steigt das Gelände an – ein Überlaufen ist nicht möglich. Der Jura hingegen reicht bei Bözberg nur auf 500 bis 700 m hinauf: der Überlaufschutz der Mittellandwanne. Dort läuft die Nebelluft über und sinkt ab.
Der entstandene „Möhlin-Jet“ begünstigt die Nebel-Auflösung: Einerseits wird von oben trockenere Luft herunter gemischt und andererseits begünstigt das Absinken die Verdunstung des feuchten Nebels.
Herkunft des Namens
Zwischen Eikerberg/AG und Eggberg/DE wird die ausströmende Kaltluft aufgrund der topographischen Verengung beschleunigt und erreicht im Bereich um Möhlin die höchste Windgeschwindigkeit – daher der Name „Möhlin-Jet“.
Die passende Obergrenze
Eine Hochnebel-Obergrenze zwischen 600 und 900 m ist ideal für den „Möhlin-Jet“. Liegt sie weiter unten, kann die kalte Luft nicht überlaufen. Liegt sie höher, wird die Nordwestschweiz mit Nebelluft geflutet. Quelle: ‚srf.ch‚. Foto: Markus Dietler.