Vor 110 Jahren: erster Zeppelinflug für Passagiere in Baden-Baden

Die Geschichte des Flugplatzes in Oos ist eng verknüpft mit der Geschichte des Zeppelins. Der verkehrte damals ab Baden-Baden im Liniendienst: Anfang des Jahres 1910 wurde dafür eine gewaltige Luftschiffhalle auf dem Gelände westlich des Bahnhofes Baden-Oos errichtet. Auf einer Grundfläche von 160 mal 30 Metern erhob sich das fast 30 Meter hohe Gebäude. Neben dieser Luftschiffhalle wurden noch ein Werkstattgebäude und ein Lager gebaut, dazu ein von der Bahnstrecke abzweigendes Gleis, auf dem die Waggons mit dem Wasserstoffgas angefahren werden konnten. Die Einweihung fand vom 22. bis 24. Juli 1910 mit einem Fliegermeeting statt, haben Mitglieder der Vereine in historischen Unterlagen recherchiert.

Die Menschen zeigten am Geschehen großes Interesse: Auf Tribünen und Stehplätzen drängten sich Tausende, heißt es. Pünktlich zur Iffezheimer Rennwoche traf am 21. August 1910 Uhr das Luftschiff Viktoria Luise von Friedrichshafen kommend in Baden-Oos ein. Zahlreiche Schaulustige begrüßten das 144 Meter lange Luftschiff. Gegen eine Mark Eintritt konnte die Bevölkerung den Zeppelin in der Halle besichtigen. Am 23. August 1910 begann dann in Oos die Geschichte des deutschen Passagier-Luftverkehrs. Das Luftschiff stieg zur ersten offiziellen Passagierfahrt in Deutschland auf. An Bord: nur betuchte Passagiere. Zwölf Personen leisteten sich das Vergnügen, stolze 200 Mark kostete damals die Fahrkarte für die knapp zweistündige Rundfahrt über Mittelbaden. Bis zum 14. September fanden täglich Rundfahrten statt, dann geschah ein folgenschweres Unglück. Darüber berichten wir in einer weiteren Folge zur Geschichte des Flugplatzes. Quelle: ‚Badische Neueste Nachrichten‚.

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