Früher versuchte man, das Ungetüm mit Gebeten, Glockengeläut und anderem Lärm zu verjagen, seit einigen Jahrzehnten nun sind Raketen und kleine Motorflieger im Einsatz gegen dunkle Wolkentürme. Hagelabwehr nennt sich dieser Versuch der Wetterbeeinflussung, und sie breitet sich in Süddeutschland immer weiter aus. Die Mission besteht darin, das Entstehen schwerer Hagelkörner in Gewitterwolken zu verhindern. Mit kleinen Flugzeugen sollen Gewitter »geimpft« werden, so der Fachjargon. In der Theorie scheint die Methode plausibel. Das Silberjodid-Azeton-Gemisch, das Hagelflieger in die Wolke einbringen, zerstäubt in Billionen von Kriställchen, die wunderbar als Eiskeim wirken. Sie setzen sich an die feinen Wassertröpfchen und binden viel Feuchtigkeit. So bilden sich zwar mehr Hagelkörner, dafür aber kleinere, die auf dem Flug zum Boden häufig tauen. Auf diese Weise sollen große, bedrohliche Eisklumpen verhindert werden. So weit die Theorie. Doch ob die Methode wirklich wirkt, ist stark umstritten. Die Befürworter berufen sich auf Studien, die eine Reduzierung von Schadensfällen angeblich fundiert belegten. Kritiker sind von der Wirksamkeit hingegen keineswegs überzeugt. Quelle: ‘Spektrum.de‘
Verhindern Hagelflieger Hagel?
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