Unangemessene Lande-Einteilung

Kurzdarstellung
Beim Anflug eines Segelflugzeuge mit Heimkehrhilfe auf ein Außenlandefeld kam es in geringer Flughöhe zu einer Bodenberührung mit der Tragflächenspitze und zum anschließenden Aufprall auf dem Boden.

Fünf Teilnehmer hatten den Wettbewerbsflug nicht erfolgreich beendet, davon flogen zwei Luftfahrzeuge unter Motornutzung zum Zielflugplatz zurück und zwei Luftfahrzeuge waren um 14:37 Uhr und um 17:28 Uhr außengelandet. Die ASW 24 E verunfallte etwa 30 km nordöstlich des Wendepunktes Roßlau im Verlauf einer Außenlandung, nachdem sie ungefähr 140 km der Aufgabe abgeflogen hatte. Eine Meldung des Ereignisses ging weder bei der Polizei noch bei den Rettungsdiensten ein. Der Veranstalter des Wettbewerbs hatte gegen 19:00 Uhr der Polizei gemeldet, dass ein Segelflugzeug vermisst wird. Der Pilot war über Flugfunk bzw. telefonisch nicht erreichbar. Bei der von der Polizei eingeleiteten Suche nach dem Luftfahrzeug hatte diese zunächst das Mobiltelefon des Piloten lokalisiert. Die Besatzung eines daraufhin eingesetzten Polizeihubschraubers fand mithilfe einer Wärmebildkamera in der Nacht auf einem Feld das zerstörte Luftfahrzeug. Der Pilot war tödlich verletzt und das Luftfahrzeug zerstört.

Beurteilung
Die Spuren an der Unfallstelle belegen, dass der Motorsegler in sehr geringer Flughöhe bei ausgefahrenen Bremsklappen zuerst mit der linken Tragflächenspitze Bodenberührung hatte. Damit an der rechten Tragflächenwurzel ohne weitere Schäden das Auge vom hinteren Querkraftrohr rutschen kann, muss die rechte Tragfläche extrem nach vorn bewegt worden sein. Dies ist nur möglich, wenn das Luftfahrzeug mit der linken Tragfläche Bodenberührung hatte und dann mit dem Cockpit auf den Erdboden prallte. Ein solches Kollisionsszenario entsteht aber in aller Regel nicht aus einem rechtzeitig stabilisierten Endanflug, sodass es wahrscheinlich erscheint, dass die Bodenberührung mit der linken Tragfläche im Verlauf einer sehr niedrigen großen Richtungskorrektur erfolgte.

Außenlandefeld
Das abgemähte Außenlandefeld war nahezu eben und hindernisfrei, aufgrund der großen Nord-Süd-Ausdehnung war es für eine Landung gut geeignet.

Schlussfolgerungen
Der Flugunfall ist sehr wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Außenlandung nicht rechtzeitig begonnen und keine angemessene Landeinteilung mit stabilisiertem Endanflug geflogen wurde, sodass es zu einer Bodenberührung mit der linken Tragfläche und anschließendem Aufprall des Rumpfbugs auf den Erdboden kam. Vollständiger Bericht / Quelle: ‚BFU‚.

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