Uli Schwenk einer der Topfavoriten in Pavullo

Eigentlich wollte Uli Schwenk keine großen Meisterschaften mehr fliegen, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung verrät. Der Flair, den es früher bei diesen Wettbewerben gab, ist verflogen. Kaum noch bleibt Zeit, Kontakte mit Piloten anderer Nationen zu knüpfen. Im April auf der Luftfahrtmesse Aero in Friedrichshafen, wo Uli Schwenk mit seiner Firma Jaxida, die Schutzhüllen nicht nur für Flugzeuge herstellt, mit einem Stand vertreten war, kam Aldo Cernezzi, der Wettbewerbsleiter der WM in Pavullo auf ihn zu, bat den Schwaben, sich doch für den Wettbewerb anzumelden. Schwenk winkte ab: Der Münsinger ist schließlich nicht mehr im A-Kader der Nationalmannschaft vertreten. Cernezzi blieb hartnäckig, kam mehrmals zum Jaxida-Stand, um Schwenk zu „umgarnen“. Der Schwabe erkundigte sich daraufhin bei den Herstellern, ob ein 13,5-Meter-Flieger frei war und ergatterte sich schließlich tatsächlich eine Mini-LAK in Litauen, die er vom Verein in Pocinunai, wo er 2004 bei der Europameisterschaft am Start war und reichlich Kontakte geknüpft hatte, gestellt bekommt. Im nächsten Schritt sprach Schwenk Walter Eisele an, den Vorsitzenden der Bundeskommission Segelflug, bekundete sein Interesse an der WM-Teilnahme. Von Teamcaptain Wolli Beyer erfuhr Schwenk, dass der WM-Platz für Junioren vorgesehen sei. Er wolle keinen der Junioren verdrängen, antwortete Schwenk. Und blieb am Ende doch der Einzige, der Interesse und vor allem einen Flieger hatte. Auf Pavullo freut sich Schwenk, weil es mit zwölf Teilnehmern ein sehr kleines Feld, damit auch ein familiäres Umfeld gibt, die Möglichkeit zum Austausch mit den anderen Piloten besteht. Er wolle mit „neuer Achtsamkeit“ fliegen, so Schwenk. Im Frühjahr hatte der 59-Jährige den Hahnweide-Wettbewerb bestritten und war in der Offenen Klasse mit einer ETA Zweiter geworden. „Das hat mir neues Selbstbewusstsein geschenkt“, sagt Schwenk. Hinter ihm lagen da anstrengende und stressige Monate, als es galt, das Wings-Modegeschäft abzuwickeln, Abschied zu nehmen von einem wichtigen Lebensabschnitt. Quelle: ‚SWP.de‚.

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