Über und unter den Wolken

Der Flugplatz Greiz hat eine neue Start- und Landebahn. Und ein Promi hat sie eingeweiht: Westdeutschlands erster Astronaut Ulf Merbold benutzte als Erster das 752 Meter lange Band aus Asphalt – an seinem 79. Geburtstag. Die „Einweihung“ liegt fast fünf Wochen zurück.

Den Flugplatz in Greiz-Obergrochlitz gibt es seit 1927, der Luftsportverein wurde nach der Wende gegründet. Gester zufolge streben die 28 Vereinsmitglieder keine Rekorde auf Teufel komm‘ raus an. „Bei uns steht die Freude am Fliegen im Vordergrund.“
Beim Streckensegelflug wird nach seinen Worten eine Normalgeschwindigkeit von 90 Stundenkilometern erreicht. „Wir fliegen bis zur Wolkengrenze, in einer durchschnittlichen Höhe von 1500 bis 1800 Metern Höhe. Warum? Weil es über den Wolken keinen Auftrieb gibt. Und wir fliegen immer nach Sicht – mit Kompass und Karte. Alle elektrischen Hilfsmittel dienen ausschließlich der Sicherheit.“ Der 71-jährige Gester hat nach eigenem Bekunden erst mit 50 Jahren mit dem Segelflugsport begonnen. „Mittlerweile blicke ich auf 1100 Starts zurück und war etwa 900 Stunden in der Luft.“

Und noch etwas Besonderes gibt es auf dem Flugplatz: Der Verein hat einen Reisemotorsegler angeschafft. „Der kann selbst starten und auch Segelflugzeuge hoch schleppen“, sagt Gester. „Der Reisemotorsegler ist leise, braucht wenig Benzin und macht die neue Landebahn noch wertvoller: Er erreicht schneller Höhe, was Emissionen und Lärmbelästigung der Anwohner weiter senkt.“
Dann kommt der Startbahn-Einweihungsflug Ulf Merbolds nochmals zur Sprache: Nach Gesters Schilderung stieg Ehrenvorsitzender Heinz Peinl mit zu Merbold ins Flugzeug. „Merbold feierte an dem Tag 79. Geburtstag, Peinl seinen 82. Geburtstag. Beide Geburtstagskinder drehten eine Flugplatzrunde.“ Außerdem habe Peinl von seinen Vereinskameraden einen Zeppelinflug ab Friedrichshafen am Bodensee geschenkt bekommen. Quelle: ‚Vogtland Anzeiger‚.

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