Trudeln will gelernt sein

Immer im September werden in Blumberg seit Jahren Segelflugpiloten aus der Region und der benachbarten Schweiz in Sachen Sicherheit beim Segelflug und Kunstflug von erfahrenen Fluglehrern geschult.

Blumberg. Als Fluglehrer nach zehnjähriger Pause wieder dabei ist der Ausbildungsleiter Dirk Lohmann. Er ist vor allem für die Grund- und Weiterbildung der Segelflugpiloten und auch Fluglehrer im Segelkunstflug zuständig. So können Anwärter bei dieser Gelegenheit den Kunstflugschein erwerben, war von Lohmann zu hören. Dabei spielen unter anderem das sogenannte Bildflugprogramm, die Grundfiguren für den Kunstflug und das Sicherheitstraining eine entscheidende Rolle, so der Ausbildungsleiter.

Loopings am Himmel

Die Piloten erleben Flugzustände, die beim normalen Fliegen nicht vorkommen. Sie trainieren Elemente aus dem Kunstflug, wie Loopings, Rolle, Turm, Auf- und Abschwung und den Rückenflug, eine anspruchsvolle Aufgabe. 18 Segelflieger hat Lohmann zum Wochenbeginn unter seine Fittiche genommen. In den letzten Tagen habe er bereits Kunstflugprüfungen durchgeführt, erläuterte er. Die Kandidaten hätten sich geschickt angestellt.

Auch „alte Hasen“ aus Blumberg, wie Benni Blust, sind mit Begeisterung dabei. Natürlich spiele die Theorie bei der Ausbildung eine große Rolle. An jedem Vormittag, bevor es im Doppelsitzer in die Lüfte geht, finden Besprechungen mit den Piloten und Ausbildern statt, machte Lohmann deutlich. „Nach jedem Übungsflug führe ich aufklärende Gespräche mit den Piloten wie auch mit den Fluglehrern. Die Piloten sind durchweg Inhaber des Segelflugscheins“, sagte Lohmann.

Er habe sich das Verhalten der Piloten am Himmel über Blumberg und dem Flugplatz sehr genau angesehen, so Lohmann. Kritik und Anerkennung würden dem jeweiligen Aspiranten helfen und auch jeweils beherzigt. Die Ausbilder Martin Eibich, Thomas Drescher und Uli Baiersdorfer seien erfahrene Fluglehrer, die sich schon seit Jahren als Ausbildungsleiter und Fluglehrer bei den Kunstflug- und Sicherheitstagen auf dem Blumberger Flugplatz engagieren.

Weitere ehrenamtliche Fluglehrer aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und der Schweiz unterstützen die Aktivitäten des Blumberger Luftsportvereins. Sie alle kämen immer wieder gerne nach Blumberg. Nicht unerwähnt wollte Lohmann lassen, dass sich Martin Eibich mit dem Schleppflugzeug des Blumberger Vereins einbringt. Er und ein Pilot vom Luftsportverein aus Stahringen am Bodensee schleppen mit ihren Maschinen die Segelflugzeuge in die notwendige Höhe.

Wie kameradschaftlich und freundschaftlich es unter den Segelfliegern zugeht, schilderte Benni Blust, der schon oft die Fortbildungsmöglichkeiten genutzt hat, im Gespräch. Er lerne immer wieder etwas dazu und finde in Lohmann einen kompetenten Ansprechpartner. Der Vereinsvize Hubert Schilling hat mit seiner Ehefrau Annette den Wirtschaftsbetrieb im Vereinsheim übernommen. Außerdem betreute Schilling die Teilnehmer des Sicherheitslehrgangs, dem sogenannten Trudellehrgang. Nahezu 20 Segelflieger aus den umliegenden Vereinen nahmen die Gelegenheit wahr, sich von den Fluglehrern Martin Eibich und Thomas Drescher mit den Tücken vertraut zu machen, wenn sie einmal mit ihrem Flugzeuge ins Trudeln kommen. Eine Situation, mit der die Piloten gut umgehen können.

Für die Ausbildung der Piloten stellten der Luftsportverein und der Förderverein drei Flugzeuge zur Verfügung. Auch ein Vorführungsflugzeug aus Polen kam zum Einsatz. Vermutlich werde der Flugwettbewerb am Wochende wegen der Witterungsverhältnisse ausfallen, so die Organisatoren.

Segelfliegen ist ein Sport aller Generationen. Ab dem 14. Lebensjahr kann mit der Ausbildung begonnen werden. Für die Ausbildung müssen in der Regel zwei bis drei Jahre veranschlagt werden. Den Abschluss der praktischen Ausbildung bilden ein Überlandflug von mindestens 50 Kilometern und drei Prüfungsflüge mit einem Prüfer vom Regierungspräsidium. Für die Pilotenlizenz benötigen die Flugschüler ein Flugfunkzeugnis und die bestandene theoretische Prüfung, auf die sie in 60 Unterrichtsstunden vorbereitet werden. Quelle: ‚Schwarzwälder Bote‚.

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