0800 Tagwacht: Die Anreise erfolgte individuell z.T. mit, z.T. ohne weissen Anhänger. Schon weit vor Zweisimmen kamen uns die abreisenden Lagerteilnehmer des ersten Abschnitts mit ihren Flugzeugen entgegen und liessen Vorfreude aufkommen. Während des Lagers liessen sich die einen in umliegenden Hotels am Zmorgebuffet verwöhnen, andere hausten in der Baracke – sorry das heisst ja jetzt „Châlet“ – und begannen den Tag mit einer Velofahrt zum Beck, um für die erst später aufstehenden frisches Brot, Joghurt, Müesli etc. zu kaufen. Natürlich wurde kurz darauf individuell die Prognose studiert, zusammen diskutiert und Pläne für den bevorstehenden Tag ausgeheckt.
0930 Montieren: An verheissungsvollen Tagen wurden die Flugzeuge schon vor dem Briefing montiert und bereitgestellt. War die Prognose schlechter als die Realität, trafen die Teilnehmer grüppchenweise zum Briefing im Clubhaus ein.
1000 Briefing: Fabian begrüsste jeden Morgen die Anwesenden und trug eine kurze Zusammenfassung des vergangenen Flugtages vor. Anschliessend gings zur Sache mit DABS und NOTAM Briefing, wobei wir nie echte Einschränkungen hinnehmen mussten. Auch das aktuelle QNH durfte nicht fehlen.
1005 Meteo: Raphael stellte uns wie in vielen Jahren zuvor das aktuelle Wettergeschehen vor. Er hatte eine dankbare Aufgabe, denn Petrus meinte es äusserst gut mit uns und selbst wenn die Prognose mal nicht so berauschend bis unfliegbar war, konnten wir in die Luft und durften uns positiv überraschen lassen. Für Raphael war es das letzte Lager als aktiver Pilot. Er wird seine Karriere Ende Saison beenden, ist aber bestimmt auch in Zukunft hin und wieder in Zweisimmen anzutreffen. Auffallend war jeweils die Nullgradgrenze, welche stets über 4000m und einmal sogar bei 4900m lag. Entsprechend kümmerlich sahen viele Gletscher aus und Schnee wurde vergeblich gesucht.
1010 Safety Briefing: Jeden Tag wurde von einem Teilnehmer ein kurzes Safetythema vorgestellt. Der Luftraum im Berner Oberland wird rege genutzt. In Saanen fand zeitgleich ein zweites Segelfluglager statt. Auf verschiedenen Hügeln waren regelmässig Modellflieger anzutreffen und in der Luft wimmelte es nur so von Hängeleitern. Auch Geier sind zahlreich unterwegs und beäugen die weissen Flugzeuge im Vorbeifliegen kritisch, aber unbeeindruckt. Während wir versuchten, geordnet zu kreisen, war bei den Geiern stets ein Durcheinander und auch das Ausweichen überlassen sie gerne den anderen.
1020 Aufbau: im Gegensatz zu vergangenen Lagern hatten wir den Flugplatz mehrheitlich für uns alleine und konnten uns in aller Ruhe auf den Flugtag vorbereiten.
1100 Schleppbeginn: Die Schlepper sind auch in Zweisimmen ein heisses Thema. Während dem Lager hatte der Zweisimmener Schlepper Motorenprobleme und musste in die Revision. So schleppten wir einmal mit zwei Maschinen aus Saanen und konnten dank grossem Einsatz von Fabian den KCI von Peter für ein paar Tage ausleihen. In die Luft gekommen sind wir schlussendlich jeden einzelnen Tag. Einige Piloten nahmen sich angesichts der hohen Intensität auch gerne mal einen Tag „frei“ und gingen alleine oder mit der Familie wandern, Velo fahren oder einfach nur ausruhen.
1130-1930 Fliegen: Geflogen wurde viel, lange und weit. Jürg machte zu Beginn mit Patrick und Beni die Platz-/Gebietseinweisung. Anschliessend wurde das Haifischbecken rund um Zweisimmen unsicher gemacht, aber angesichts der tollen Wetterbedingungen konnten wir je nach Lust und Laune auch deutlich weiter fliegen. Es gab Flüge ins Engadin, zum Matterhorn, natürlich dem Aletschgletscher entlang, um und nach Sion, an die Eigernordwand über das Pfadi Bundeslager in und um St. Ulrichen und auch die Daheimgebliebenen in Schupfart wurden besucht. Im Gegenzug kam Fredi zweimal mit dem G-109 zu Besuch und stellte ihn für lokale Rundflüge zu Verfügung.
1930 Aufräumen und Abendessen: Nachdem alle Flugzeuge NACH dem Threshold gelandet wurden, demontiert und versorgt waren, wurde der Abend mit einem kühlen Luzerner Bier begonnen. Abwechslungsweise, respektive je nach Gewitterwahrscheinlichkeit, verpflegten wir uns in einem lokalen Restaurant, welche im Simmental auffallend oft in hohen Lagen anzutreffen sind, oder verbrachten beim Clubhaus gemütliche Grillabende. Bis zum nächsten Jahr in LSTZ! Fotos und Bericht von Patrick J.